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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutsche Musikindustrie jammert


gerry7
2004-01-27, 15:01:09
Ein Fünftel Umsatzeinbruch
Deutsche Musikindustrie jammert

(mn) Die deutsche Musikbranche klagt über ein Fünftel Umsatzrückgang 2003. Und das sind bislang nur Prognosen - das Abschlussergebnis kann noch fataler ausfallen. Auch für 2004 wird mit erheblichen Einbußen gerechnet.

Schuld an der Misere sind laut Gerd Gebhardt (Vorsitzender der Musikhändler) zu einem Grossteil natürlich illegal gebrannte Scheiben.

http://www.nickles.de/c/n/3235.htm

Mann, Mann wer jammert denn heutzutage in unserem Land nicht.
Die Jungens sollten lieber Qualität zu fairen Preisen auf den Markt bringen. Und vielleicht in Erwägung ziehen das das Geld nicht mehr so locker sitzt.

Aqualon
2004-01-27, 18:10:27
Es gibt noch ein paar empfehlenswerte Artikel zu dem Thema.

Goliaths schlimmster Albtraum

Von Katrin Meinke

Während die großen Musikkonzerne über sinkende Umsätze jammern und ihr Heil in immer stärkerer Marktkonzentration suchen, formiert sich im Untergrund die Zukunft der Popindustrie: Die kleinen, flexibleren Independent-Labels begreifen die Krise vor allem als Chance und entwerfen abseits der Majors neue Vertriebsmöglichkeiten.[...]

Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,279547,00.html


Serie: Pop, was nun? (1)

Die Todfeinde

Krämer und Technokraten ruinieren die populäre Kunst - nicht das Internet und seine Raubkopierer.
Von Karl Bruckmaier


Der Ort, an dem Pop spielt, das war stets der Markt. Nun schrumpfen aber die Umsätze des Tonträgerhandels seit Jahren bedrohlich, und die Musikindustrie gibt ein diffuses Bild des Jammers ab: Hektischer Aktionismus, Lähmung, Ratlosigkeit. Eben erst verschwanden mit dem Amerikaner Antonio Reed (BMG / Arista), mit Tim Renner (Universal Deutschland) und dem deutschen BMG-Chef Thomas M. Stein drei Top-Leute von ihren Positionen. In der heute beginnenden Serie „Die Krise der Musikindustrie – Pop, was nun?“ geht die SZ der Frage nach, was aus dieser zutiefst kapitalistischen Kunstform wird, wenn ihr Markt wegbricht.[...]

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/482/25457/

Aqua

pubi
2004-01-27, 20:37:07
Das betrifft anscheinend komischerweise nur die "Großen", siehe Aqualons Link. Wenn ich mir so die Labels anschaue, bei denen Musik herauskommt, die mich interessiert... denen geht's gut. Vielleicht weil sie mal was anderes als staendig nur Casting-Pop-Massenware releasen.
:grübel:

Quantar
2004-01-27, 20:49:28
da verweise ich nur auf diese diskussion:
http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?postid=1234543#post1234543

ich persönlich habe mir meine letzte cd hier in deutschland vor 4 jahren gekauft, allerdings bestelle ich des öftreren welche übers inet, u.a. aus kanada. denn wirklich gute scheiben zu 5 euro kaufe ich. mal abgesehen davon, ich(und viele andere wohl auch) würde mir 4cds für ca. 20 euro kaufen, aber nicht eine für 15. und bei diesem beispiel würde die MI noch nahezu genausoviel verdienen. sry, aber das sehe ich einfach nicht ein.

gerry7
2004-01-28, 07:38:22
Passt vielleicht net ganz rein aber zeigt den Wahnsinn der Branche auf.
Beyonce, Spears und Pink kassieren 80 Millionen $ für ein 3 Minuten Werbevideo. plus läppische 72 für Iglesias.

Und die "Fans" stehen vor der Tür und brüllen vor Begeisterung:asshole: .

Dead Man
2004-01-28, 09:07:40
Musik, die ich wirklich hören will, kaufe ich mir auch. Sogar wenn die CD 15 € kostet. Nur leider muss ich für solche Musik in den CD-Laden gehen, und stundenlang suchen, da mir von den Medien nichts vernünftiges vorgesetzt wird. Und weil mir dafür die Zeit fehlt, ist es schon recht lange her, dass ich meine letzte CD gekauft habe.

Die Deutschen werden zur Zeit so dermaßen mit immer dem gleichen Müll übersättigt, dass es doch nur logisch ist, wenn sie sich dann nicht auch noch CD's davon kaufen.

Vielleicht sollte die Musikindustrie mal nach neuen Musikrichtungen suchen, und sich endlich von Dieter Bohlen als Zugpferd verabschieden. Wer diesen Schund hört, möchte LEICHT unterhalten werden. Und diese leichte Unterhaltung kann man 24/7 im Radio oder Fernsehen bekommen.

Vielleicht wird den Musikproduzenten auch irgendwann bewusst, dass der 23. Pop-Stars-Aufguss selbst die härtesten Anhänger irgendwann langweilt.

MfG Dead Man

Matrix316
2004-01-28, 11:12:49
Original geschrieben von Dead Man
Nur leider muss ich für solche Musik in den CD-Laden gehen, und stundenlang suchen, da mir von den Medien nichts vernünftiges vorgesetzt wird. Und weil mir dafür die Zeit fehlt, ist es schon recht lange her, dass ich meine letzte CD gekauft habe.


Also mein Stammladen heißt amazon.de und da gibts schon sehr viel interessantes zu oft relativ guten Preisen.

Legolas
2004-01-28, 11:38:31
Original geschrieben von Matrix316
Also mein Stammladen heißt amazon.de und da gibts schon sehr viel interessantes zu oft relativ guten Preisen.

Kenn ich irgendwoher^^. Man muss nur warten können :).

pubi
2004-01-28, 12:19:59
Ich bestelle einfach bei den Labels direkt :)
www.ant-zen.com
www.adnoiseam.net
www.spectre.be

etc.

Ich weiss ja nicht, ob auch Independent Labels anderer Musikrichtungen sowas anbieten?

Sonst fuer Electro/GOthic/Industrial/Wave etc. einfach mal bei www.deluidspreker.de kucken. Guter Laden.

Matrix316
2004-01-31, 17:44:33
Hier mal von www.chip.de


30.01.2004, 09:10

Filesharing: US-Bürger von der Legalität überzeugt

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner ist von der Legalität von Musik-Downloads aus Tauschbörsen überzeugt. In einer Studie von Harris Interactive zufolge ist ein Filesharing-Download für 54 Prozent der Befragten nichts anderes als eine gebraucht gekaufte oder von einem Bekannten kopierte CD.

Wer allerdings aus dem Internet geladene Musik auf CD brennt und verkauft, begeht nach Auffassung von drei Viertel der gut 2.300 interviewten Personen eine Straftat. Andererseits sind sich 70 Prozent der Nutzer sicher, dass niedrigere Preise für Audio-CDs eine geringere Zahl an illegalen Downloads zur Folge hätten.

Fast zwei Drittel der von Harris Interactive befragten Amerikaner über 21 Jahre wollen die Künstler und Plattenfirmen für Musik entlohnt wissen. Unter Teenagern herrscht dagegen überwiegend die Meinung vor, dass Musik-Downloads legalisiert werden sollten. Für die kostenlose Nutzung von Internet-Tauschbörsen sprachen sich 74 Prozent der Jugendlichen aus. (smk)

Info: www.harrisinteractive.com

;D

Lothar Rainders
2004-01-31, 17:54:24
ich habe in den letzten 2 jahren soviel cds wie nie zuvor gekauft,fast alle sind von bands die ich vorher nicht kannte und die ich über filesharing kennenegelernt hab.

John5
2004-01-31, 18:21:07
Geht mir genauso.

{655321}-Hades
2004-01-31, 20:01:49
Wenn das Album im Preis nicht angemessen ist (was die meisten nicht sind) kaufe ich es nicht.

Wenn die Preise so bleiben wie sie jetzt sind kaufe ich nur noch Alben mit tollem Drumherum (wie zB das Tiamat "Judas Christ" - Tolle Hülle, Poster und Aufkleber; sowas lob ich mir).

Ach, was solls, ich hab das schonmal seeeehr weit ausgeführt.

Cadmus
2004-01-31, 20:24:14
Eine Option sind sicher auch Flohmärkte, Hausverkäufe u.ä., mit viel Glück macht man da die beseten Schnäppchen.

pubi
2004-01-31, 21:03:32
Wenn mir eine CD gefaellt, versuche ich auch sie zu kaufen. Aufgrund von Geldmangels geht dies zwar nur recht langsam, aber stetig vonstatten. Haette meine komplette jetzige Musikrichtung garnicht erst kennengelernt ohne mir was aus dem Netz zu ziehen.

Heimatsuchender
2004-02-07, 00:15:40
ich bin ganz ehrlich, ich kaufe nur billige cds. gibt es bei uns oft, letztens hab ich mir ne 8-cd-box mi liedern aus den 80er jahren für 10 euro geholt. oder andere cds für 2 euro. auf trödelmärkten hol ich mir ab und an was gebrauchte neueres. momentan bin ich hinter dem neuen album von dido und shania twain her. bei mir vor ort würden mich beide cds zusammen 35 euro kosten. das sind fast 70 dm. das ist mir dann doch zuviel. aber bei uns beginnt jetzt wiedr die trödelmarktsaison. dort finde ich immer was. was den umsatzrückgang der mi angeht: zu teuer, ich kann die lieder von cd nicht mehr auf meinen mp3 player überspielen, es klingt irgendwie vieles gleicht. das onlineportal phonoline ist auch ein witz. da tut sich auch nicht viel.
tobife

Vicious
2004-02-07, 11:32:28
Die meiste Musik, die ich jetzt höre, hab ich auch erst über FS kennengelernt. Die Musikindustrie soll ja aufpassen, was sie so von sich gibt. Der große Boom mit den CDs entstand z.T. auch dadurch, dass sie uns alte Platten nochmal verkaufen konnten. Diese Hausse ist nun vorbei und den eintönigen Kram, den wir so vorgesetzt bekommen, will eben nicht jeder hören. Die Gewinneinbrüche sind des weiteren nicht so, wie sie dargestellt werden. Ein sanfter Abwärtstrend ist spürbar, und das zu Recht. Ich kauf keine CD, wenn mir von 15 Titel 2 gefallen. Allerdings gibt es Künstler, die nach wie vor CDs wie warme Semmeln verkaufen. Grönemeyer, Alanis Morissette, Madonna um nur einige (im Mainstream) zu nennen. Das mag Gründe haben...

Zudem find ich es eine Frechheit, dass nicht der Kunde die Marktaufteilung bestimmen kann, sondern die großen Label'. Im Laden bekommt man sehr vieles überhaupt nicht. Amazon und Co. sind zum Teil die einzigen vernünftigen Quellen, vor allem durch die vielen Importe. Vielleicht sollten die (jammernden) Herren mit den großen Villen daran mal arbeiten...

Mordred
2004-02-07, 12:20:41
GUN, NOISE, Nucler Blast und wie sie alle heissen bekommen w´von mir regelmässig Geld. Wer gute Musik anbietet verkauft sie auch.

Wer versucht mit dem "DschungelSong" und so Krams Kohle zu machen der hats verdient zu verlieren :>

Mr. Bandit
2004-02-08, 18:11:47
Soviel wie letztes Jahr hab ich wohl noch nie für CDs ausgegeben, aber halt alles für Indie-Paltten. Wobei etwa die Hälfte im Laden/Versand und der Rest bei ebay und Amazon Marketplace gekauft wurde. Und letztgenanntes ist IMO sehr empfehlenswert, weil man dort Neuware aus den USA, von hier kaum erhältlichen Platten, teilweise ziemlich billig bekommt. Das ist schon recht blöd, dass man im Laden die meißten Indiescheiben gar nicht bekommt, selbst in den kleineren nicht.

Und ohne Filesharing hätte ich meine Lieblingsmusiker wohl auch nicht kennengelernt. Bei Amazon kann man zwar paar Samples probehören, aber die Quali ist nicht gerade hoch und die Songauswahl ist oft beschränkt oder es gibt gar nichts. Deswegen halte ich es für wichtig, dass die Indies mehr in dieser Richtung anbieten. Ein Song als Download oder 30 secs Samples von mehreren Songs. Denn Kunde kauft die Katze nunmal ungerne im Sack, außer er ist bereits Langzeitfan.

The Heel
2004-02-08, 18:32:14
pff, wie wärs bei kürzungen bei ihren managern?

gerry7
2004-02-09, 07:43:51
Artikel im PC Magazin.

Ein User hat die Davideo Software + updates (und wichtig) + Freischaltpatch bei ebay angeboten.

Dann ein Brief einer Anwaltskanzlei Klage über einen Streitwert von 50.000€ = Anzeige über 2.300€.

Die rechtliche Seite lassen wir mal dahingestellt.

Aber das Anwaltsimperium "Schall und Ton" nimmt langsam Formen an.

:chainsaw: