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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pragmatismus vs. Idealismus


dioptrien
2004-02-12, 14:29:38
Hallo,
hab gerade auf spiegel.de folgendes gelesen

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,286027,00.html

Und da frag ich mich nun, wie man denn hier in Deutschland dermaßen die Zeit verschlafen kann und aufgrund irgendwelcher christlich-kulturell angestaubter Vorstellungen die zukunftträchtigsten Forschungsgebiete
einfach verbieten kann.

Es scheint man sieht hier überhaupt einiges etwas zu idealistisch, ob man nun von der Integration von Ausländern oder von Stammezellenforschung spricht. Man verfolgt zwar die besten Absichten, nur entspricht die Realität nicht den theoretischen Modellen der Politiker oder sonstiger selbst ernannter Moralisten und Ethiker.

Deswegen meine ich, man sollte das alles etwas pragmatischer sehen und zu allererst die völlig aus der Luft gegriffenen Ansichten, die die Biotechnologie hemmen über Bord werfen. Zumindest die, die einem Zellhaufen mehr Lebensrecht zugestehen als einem ausgewachsenen Schimpasen, der für irgendwelche zweifelhaften Experimente herhalten muss.

Oder?

Matti
2004-02-12, 15:34:31
mit normalem Menschenverstand sind die Aktionen unserer Politiker sowieso nicht nachvollziehbar. Egal was man sich anguckt: Bildungssystem, Gesundheitsreform, Agenda-2010 oder die von dir angesprochenen Forschungsverbote...

da steckt doch immer noch irgendwas anderes dahinter, idR Schmiergelder, in diesem Fall sicherlich von ausländischen Biotechnik-Firmen, die nicht wollen, daß in D eine Konkurrenz entsteht.

GBWolf
2004-02-12, 15:54:22
...deshalb wählen wir ja auch die klügsten Männer der Welt :ugly:

darph
2004-02-12, 16:45:11
Komisch. Egal wer an der Macht ist, immer sind Politiker dumm und unfähig und vielleicht sogar korrupt. Warum wählt ihr sie dann? Warum wählt ihr dumme korrupte Kriminelle?

dioptrien
2004-02-12, 16:52:37
@ darph:
...zum einen wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen!
Mal davon abgesehen sind sie ja nicht generell schlecht, sie sind aber eben auch nicht optimal. Und warum sollte man die Schwachstellen nicht ansprechen.

Mal davon abgesehen gehe ich persönlich überhaupt nicht wählen, da es für mich letztens keinen praktischen Unterschied macht, wer mich "regiert". Zumindest bei denen die realistisch zur Auswahl stehen. Und das nicht nur, weil man sowieso nicht vorhersagen kann was kommt.

ice cool69
2004-02-12, 17:38:25
Es macht keinen Unterschied wen man wählt?
Hätte die letzte Wahl die Union gewonnen wären wir im Analeingang von G. W. Bush junior gekrochen und hätten uns am Krieg beteiligt gegen den Willen der deutschen Bevölkerung.

Wäre Stoiber Kanzler wären Schwulenhochzeiten wieder verboten worden.

Ich finde sehr wohl dass es einen großen Unterschied macht wer regiert, einen sehr großen Unterschied!!!

dioptrien
2004-02-12, 18:43:30
In der Politik geht es auch immer um Opposition und Konturbildung. Und wäre z.B. tatsächlich Stoiber am Drücker, wäre seine Politik wahrscheinlich auch etwas "dezenter", da er sich nicht noch extra profilieren muss.

Darüber hinaus gibt es natürlich konkrete Unterschiede, diese sind aber im Vergleich zu dem was Gleich ist marginal. Und dem wollte ich Ausdruck verleihen.

Wobei natürlich nicht abgestritten werden soll, dass kleine Ursachen manchmal große Wirkungen haben. Aber diese lassen sich eben nicht vorhersagen und deswegen gleicht die Wahl, fasst man nicht irgendein konkreten Programmpunkt einer Partei ins Auge, eher einem Glücksspiel. Die Chaostheorie lässt grüßen!

Matti
2004-02-14, 15:00:44
Original geschrieben von darph
Komisch. Egal wer an der Macht ist, immer sind Politiker dumm und unfähig und vielleicht sogar korrupt. Warum wählt ihr sie dann? Warum wählt ihr dumme korrupte Kriminelle?
Dumm sind die Politiker keinesfalls! Aber bestechlich und egoistisch!

Und warum wir sie wählen? ...ich hab sie nicht gewählt! Ich war auch nicht bei der Wahl, denn jeder Mensch ist bestechlich und da ist egal wen ich wähle, es kommt sowieso immer der gleiche Mist raus.