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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche deutsches Gedicht, was nach 1960 erschienen ist


gasmeister
2004-02-24, 20:35:03
Ich brauche eins für Deutsch, Gymnasium 10. Klasse.

Es sollte nach 1960 erschienen sein und einen bekannten Autor haben.

Zusätzlich zum rezitieren muss ich das auch noch interpretieren, also sollte es nicht allzu kurz sein.

Aber auch nicht allzu lang.

Vielen Dank im Voraus.

mfg gasmeister

greeny
2004-02-24, 21:31:18
Ampeln

Wir hatten einst - die Zeit ist tot -
als Landesfarben Schwarz-Weiß-Rot.
Dann hat man sie nicht mehr gewollt,
und wir bekamen Schwarz-Rot-Gold.

Doch diese übersieht man fast
in unsrer Zeit voll Kampf und Hast.
Die Farben, die sich heute ziehn
durch unser Sein, sind Rot-Gelb-Grün.

Wenn wir uns ans Steuer setzen,
um zum Arbeitsplatz zu hetzen,
können wir nur höchstens schleichen,
denn uns hindern viele Zeichen.

Ganz besonders sind's die Ampeln,
die auch Radfahrer beim Strampeln
und selbst Fußgänger, die Gemsen -
gleich hinüberwollen, bremsen.

Vom Direktor bis zum Penner
sind wir nichts als Ampelmänner!
Dort, wo eine Kreuzung droht,
hat man selten Grün, meist Rot.

Und so schön das Rot auch schien,
man ist diesem Rot nicht grün.
Doch wenn Grün kommt, und man kann,
hat der liebe Vordermann -
solche Fälle sind verbürgt -
seinen Motor abgewürgt.

Bracht in Gang er endlich ihn,
und man kann, ist nicht mehr Grün.
Schuld ist vorne der "Idiot"! -
Bis man Grün hat, sieht man rot!

- Heinz Erhardt -

weiß allerdings nicht, von wann es ist

gasmeister
2004-02-24, 21:43:39
Original geschrieben von greeny
Ampeln

Wir hatten einst - die Zeit ist tot -
als Landesfarben Schwarz-Weiß-Rot.
Dann hat man sie nicht mehr gewollt,
und wir bekamen Schwarz-Rot-Gold.

Doch diese übersieht man fast
in unsrer Zeit voll Kampf und Hast.
Die Farben, die sich heute ziehn
durch unser Sein, sind Rot-Gelb-Grün.

Wenn wir uns ans Steuer setzen,
um zum Arbeitsplatz zu hetzen,
können wir nur höchstens schleichen,
denn uns hindern viele Zeichen.

Ganz besonders sind's die Ampeln,
die auch Radfahrer beim Strampeln
und selbst Fußgänger, die Gemsen -
gleich hinüberwollen, bremsen.

Vom Direktor bis zum Penner
sind wir nichts als Ampelmänner!
Dort, wo eine Kreuzung droht,
hat man selten Grün, meist Rot.

Und so schön das Rot auch schien,
man ist diesem Rot nicht grün.
Doch wenn Grün kommt, und man kann,
hat der liebe Vordermann -
solche Fälle sind verbürgt -
seinen Motor abgewürgt.

Bracht in Gang er endlich ihn,
und man kann, ist nicht mehr Grün.
Schuld ist vorne der "Idiot"! -
Bis man Grün hat, sieht man rot!

- Heinz Erhardt -

weiß allerdings nicht, von wann es ist

Vielen Dank

Ist vielleicht ein bisschen lang...
Ist der Heinz Erhardt auch bekannt?

Ihr könnt auch noch weitere Gedichte posten.

Danke.

mh01
2004-02-24, 21:45:44
Original geschrieben von gasmeister
...
Ist der Heinz Erhardt auch bekannt?
...

Das ist jetzt nicht Dein ernst?!? :|

Du kennst Heinz Ehrhardt nicht?

Viking-Warrior
2004-02-24, 21:46:15
Original geschrieben von gasmeister
Ist der Heinz Erhardt auch bekannt?


Also, das meinst du jetzt nicht ernst, oder? :O :(

mh01
2004-02-24, 21:47:21
Original geschrieben von Viking-Warrior
Also, das meinst du jetzt nicht ernst, oder? :O :(

Zwei Idioten, ein Gedanke … :D

Cadmus
2004-02-24, 21:53:07
Original geschrieben von gasmeister
Ist der Heinz Erhardt auch bekannt?

Aua!
Sorry, aber wie kann man Heinz Erhardt nicht kennen???
Grade seine Rollen als Willi Winzig waren/sind absolut geil.

greeny
2004-02-24, 21:58:53
http://www.heinzerhardt.com/a01_dichter/index_dichter.html
http://www.sabon.org/erhardt/
http://www.staff.uni-marburg.de/~naeser/ERHARDT.HTM

da dürftest du einiges finden ;)
zb:

Was wär ein Apfel ohne -Sine,
Was wären Häute ohne Schleim?
Was wär'n die Vita ohne -Mine,
Was wär'n Gedichte ohne Reim?
Was wär das E ohne die -llipse,
Was wär veränder ohne -lich?
Was wär ein Kragen ohne Schlipse,
Und was wär ich bloß ohne Dich?


Es stand an seines Schlosses Brüstung
Der Ritter Fips in voller Rüstung.
Da hörte er von unten Krach
Und sprach zu sich: "Ich schau mal nach."
Und lehnte sich in voller Rüstung
Weit über die besagte Brüstung.
Hierbei verlor er alsobald
Zuerst den Helm und dann den Halt,
Wonach, verfolgend stur sein Ziel,
Er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
Als drittes nun auch noch das Leben,
An dem er ganz besonders hing.
Der Blechschaden war nur gering.


Der Einsame

Einsam irr' ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen?
Warum hast du das gemacht?

Nichts bleibt mir, als mich zu grämen,
gestern sprang ich in den Bach.
Um das Leben mir zu nehmen,
doch der Bach war viel zu flach.

Einsam irr' ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht.
Nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.

Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide?
Wo bleibt Tod und tötet mich?
Oder besser noch: Uns beide.
Oder besser: Erst mal dich!


Zu kurz

Kaum dass auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
Dir Kinder, Gut und Geld erwarbst,
schon liegst du unten, weil du starbst.


Der König Erl
(frei nach Johann Wolfgang von Frankfurt)

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater. Es ist gleich acht.

Im Arm den Knaben er wohl hält,
er hält ihn warm, denn er ist erkält.

Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.

Erreicht den Hof mit Müh und Not —
Der Knabe lebt, das Pferd ist tot!


Der Berg

Hätte man sämtliche Berge der ganzen Welt,
zusammengetragen und übereinandergestellt
und wäre zu Füßen dieses Massivs,
in riesiges Meer, ein breites und tiefs.
Und stürzte nun, unter Donnern und Blitzen
der Berg in dieses Meer — na das würd' spritzen!


hm, noch eins... kann gar nicht mehr aufhören ;)


An meine jungen Jahre noch gedenk ich,
als alle Glieder noch gelenkig,
nur das eine nicht...

Doch diese Zeiten sind vorüber,
steif sind nun alle meine Glieder,
nur das eine nicht...

gasmeister
2004-02-24, 22:24:28
Woher soll ich den auch kennen?

In Deutsch hatten wir nichts über ihn.

Der Name kommt mir bekannt vor aber ich wusste nicht woher.

FireFrog
2004-02-25, 01:08:06
Ich kenne den auch nicht, auch nur ein bizzle vom Namen.

PS: Warum ist der eigentlich auf der Spielwiese?

Aguti
2004-02-25, 12:35:54
Das hier ist schön kurz. Ist von 1976. Und was die Bekanntheit angeht; das Gedicht steht in der dtv-Anthologie "Deutsche Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart".

Karin Kiwus: An die Dichter

Die Welt ist eingeschlafen
in der Stunde eurer Geburt

allein mit den Tagträumen
erweckt ihr sie wieder

roh und süß und wild
auf ein Abenteuer

eine Partie Wirklichkeit lang
unbesiegbar im Spiel

gasmeister
2004-02-25, 13:54:56
Ich habe den Thread auf der Spielwiese erstellt, da ich hoffte das er dort mehr Beachtung findet.

Naja postet mal kräftig weiter Gedichte.

Danke.

FireFrog
2004-02-26, 23:37:04
Original geschrieben von gasmeister
Ich habe den Thread auf der Spielwiese erstellt, da ich hoffte das er dort mehr Beachtung findet.
Danke.
Jo einsichtig

gasmeister
2004-03-13, 13:00:48
Hat jemand Gedichte von Wolf Biermann?

Bei google hab ich nichts gefunden.

Melkor
2004-03-13, 13:36:39
Original geschrieben von gasmeister
Woher soll ich den auch kennen?

In Deutsch hatten wir nichts über ihn.

Der Name kommt mir bekannt vor aber ich wusste nicht woher.

Also bitte, du bist 10te Klasse (ich im übrigen auch) da sollte man den kennen...

gasmeister
2004-03-14, 10:29:36
Original geschrieben von prof.ah
Also bitte, du bist 10te Klasse (ich im übrigen auch) da sollte man den kennen...

Tu ich aber nicht, wir hatten nichts mit dem behandelt.

Weiß jemand wo ich Wolf Biermann Gedichte herbekomme?

Bei google finde ich immer nur Bücher.

Danke.