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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Delphi/Objektpacal vs. C++ ...


BofD
2004-03-19, 11:50:10
... oder der Kampf der Nachfolger
... oder "{ }" gegen "begin end;"

Hi Leutz,
Ich programmiere schon jahrelang mit C++ und jetzt haben wir in der Schule mit Delphi angefangen. Beide Programmiersprachen sind ja nur von einem Vorgänger abgeleitet (C/Pascal) und Beide bieten in der Gesamtheit die gleiche Funktionalität. Aber welche Programmiersprache wird in Zukunft das Rennen machen oder gibt es vielleicht eine andere Programmiersprache, die noch besser ist (zB Java oder so "Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte")? :gruebel:

Was meint ihr dazu und wie siehts da in der Wirtschaft aus?

greez Breath of Death.

Crushinator
2004-03-19, 12:26:02
Als ich damals, bereits mit C vertraut, mit Pascal (Turbo Pascal/Borland Pascal 7) anfing, war es 1993, TP und BP waren auch schon objektorientiert, und damals hieß es schon, daß Pascal sehr bald aussterben wird. Interessant war auch, daß sich kein Mensch vorstellen konnte, daß sich Visual Basic jemals großartig verbreiten würde. :D

Ich persönlich finde, daß C und besonders C++ auch in ferner Zukunft wegen des kleinsten gemeinsamen Nenners aller Plattformen, nämlich ordentliche Compiler, unverzichtbar bleiben wird, während die grundsätzlich Runtime-basierenden Sprachen wie JAVA und C# bzw. deren Abkömmlinge noch einiges mehr an Bedeutung gewinnen werden. Es ist davon auszugehen, daß Delphi/OP ihre jetzige Verbreitung in etwa beibehalten werden, vorausgesetzt Borland verliert nicht die Lust. Delphi 8 kann ja auch bereits CLI für .Net und von daher kann man aus der Sicht nicht wirklich von Nachteilen sprechen.

Ich vermute dennoch, daß sich vor allem Einsteiger in Zukunft mehr für JAVA & Co. interessieren werden als für C(++) oder Delphi.

Trap
2004-03-19, 14:01:27
Es gibt viel mehr interessante Programmiersprachen als nur Delphi/C++/Java/C#. Haskell, Common Lisp, Erlang, Python, Ocaml, Eiffel sind nur eine kleine Auswahl.

Welche Programmiersprache in Zukunft am populärsten sein wird lässt sich nicht so einfach voraussagen und ist genaugenommen ziemlich unwichtig. Wozu ist Popularität überhaupt wichtig?
Solange die Sprache nicht komplett tot ist und sie sich für bestimmte Problemlösungen besser als der Rest der Programmiersprachen eignet spricht nichts dagegen sie auch zu benutzen.

BofD
2004-03-19, 14:17:16
@ Trap: So gesehen hast du ja recht. Jede Programmiersprache ist irgendwo gut (Wer kann zB schon behaupten, dass ASM veraltet ist).

Wenn ich das richtig sehe, dann geht die Entwicklung dahin, dass man viele Programmiersprachen hat für viele unterschiedliche Anwendungen, die aber alle eine einheitliche Syntax haben. Wie zB PHP und JavaScript, die sich an C/C++ Syntax orientieren.

Sowas wäre mal richtig cool. :up:

Stone2001
2004-03-19, 15:28:51
Wie Trap es schon erwähnt hat gibt es eine Unmenge von Programmiersprachen! Viele davon sind Uralt, manche sind recht neu.

Ob eine Programmiersprache auch noch in ein paar Jahren gebraucht wird, hängt von vielen Faktoren ab.
Ich gehe mal davon aus, das es C++ auch noch in ein paar Jahren geben wird. Java drängt zwar immermehr in den Embedded-Markt, aber z.B. für Betriebssysteme wird C++ erste Wahl bleiben.
Bei Java ist es ähnlich wie mit C#. Hinter beiden stehen recht große Firmen, die die Sprachen entsprechenden fördern. Außerdem platzieren sich beide pPrachen auf dem immer größer werdenden Markt der Web-Services.
Zu Delphi kann ich persönlich recht wenig sagen, aber der letzten Umfrage bei Borland nach zu urteilen, ist sie genausoweit verbreitet wie C oder Java.

Mal ein paar ältere Sprachen, die sich bis heute gehalten habne wären Cobol oder Fortran. Über 50% des aktuell benutzen Codes, wurde in Cobol geschrieben und Fortran ist bei wissenschaftlichen Anwendungen immernoch gefragt. Sie zu lernen ist sicherlich auch kein Fehler.

Und von Assembler habe ich inzwischen schon so oft gehört das es so gut wie ausgestorben ist, was aber definitiv nicht bestätigen kann. Es gibt immernoch Gebiete, in denen Assembler einfach nicht zu schlagen ist. ;)

grakaman
2004-03-19, 15:57:33
Die Zukunft wird nicht durch irgend eine Programmiersprache gewonnen, sondern durch die strategische Ausrichtung eines Frameworks. Freilich wird C/C++ erste Wahl bleiben, wenn es um Systemnahe Programmierung geht oder Performance wichtig ist (aufwändige 3D Games), aber für Middleware Komponenten ist .NET/Java erste Wahl.

MfG

HajottV
2004-03-19, 17:17:24
Original geschrieben von BofD
... oder der Kampf der Nachfolger
... oder "{ }" gegen "begin end;"
Was meint ihr dazu und wie siehts da in der Wirtschaft aus?


Zielt Deine Frage darauf ab, was für zukünftige Bewerbungen wichtig ist?

Mein (subjektiver, aber wahrscheinlich dennoch einigermaßen repräsentativer) Eindruck aus 2 1/2 Jahren Berufserfahrung, Vorstellungsgesprächen, Aussagen von Freunden aus der gleichen Branche:

1) Nach Pascal kräht in der Wirtschaft keine Sau (ist vielleicht etwas provokativ formuliert, aber so ist es.)

2) Es gibt kaum Betriebe, die ohne C++/C auskommen. Selbst, wenn inzwischen nicht wenige Firmen den größten Teil der Software in Java oder VisualBasic entwickeln, werden die Kernalgorithmen meistens in C++/C entwickelt.

Meine Prognose: Auf lange Sicht wird es vermutlich wichtiger sein, auf den Bewerbungsunterlagen Java draufstehen zu haben. (Ich würde Dir aber dennoch empfehlen, C++ zu lernen. Wer C++ *richtig* beherrscht, lernt Java in einer Woche, umgekehrt geht das bei weitem nicht so schnell.)

Gruß

Jörg

PS: Lern' auf jeden Fall eine Scriptsprache (z.B. Perl, AWK, etc.) für den kleinen Hack zwischendurch.

imagine
2004-03-19, 22:14:26
Was in Zukunft das Rennen machen wird weiß ich nicht. Ich kann nur hoffen, dass diese Sprache nicht von Microsoft stammen wird.
Im Moment und auch in den vergangenen Jahren hat auf dem Gebiet der Programmiersprachen an C/C++ aber kein Weg vorbeigeführt.

Trap
2004-03-19, 23:58:40
Original geschrieben von grakaman
Die Zukunft wird nicht durch irgend eine Programmiersprache gewonnen, sondern durch die strategische Ausrichtung eines Frameworks. Freilich wird C/C++ erste Wahl bleiben, wenn es um Systemnahe Programmierung geht oder Performance wichtig ist (aufwändige 3D Games), aber für Middleware Komponenten ist .NET/Java erste Wahl.
Wo abgeschrieben, Microsoft oder Sun? ;)

Systemnahme Programmierung geht nur in ASM/C/C++, da das System darin geschrieben ist. Das ergibt sich automatisch aus der Definition.
Gute Performance ist in vielen Sprachen erreichbar, die interessantere Frage ist aus meiner Sicht wieviel Arbeit es ist eine Problemlösung in der Programmiersprache zu implementieren und wieviel Aufwand es die Implementierung dann auf Performance zu optimieren.
Ein Programm ist nicht dadurch schnell, dass es in ASM geschrieben ist.

Wie definierst du Middleware?

marco42
2004-03-20, 11:55:27
Original geschrieben von BofD
... oder der Kampf der Nachfolger
... oder "{ }" gegen "begin end;"

Hi Leutz,
Ich programmiere schon jahrelang mit C++ und jetzt haben wir in der Schule mit Delphi angefangen. Beide Programmiersprachen sind ja nur von einem Vorgänger abgeleitet (C/Pascal) und Beide bieten in der Gesamtheit die gleiche Funktionalität. Aber welche Programmiersprache wird in Zukunft das Rennen machen oder gibt es vielleicht eine andere Programmiersprache, die noch besser ist (zB Java oder so "Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte")? :gruebel:

Was meint ihr dazu und wie siehts da in der Wirtschaft aus?


Wenn du was lernen willst, dann Design Pattern (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0201633612/qid=1079779854/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/028-4149352-4962964). Sowas laesst sich auf die meisten Sprachen uebertragen, manche Sprachen unterstuetzen dann bestimmte Design Pattern(wie zB Klassen basierte Programmierung).

Ich benutze zB gern Python (http://www.python.org/doc/current/tut/tut.html). Persoenlich glaube ich, dass die Sprachen weniger wichtig werden, und die APIs im Vordergrund stehen werden.

Darkstar
2004-03-21, 10:53:44
Original geschrieben von HajottV
1) Nach Pascal kräht in der Wirtschaft keine Sau (ist vielleicht etwas provokativ formuliert, aber so ist es.)
Das ist stark übertrieben. Der Anteil von Java/C++/VB mag zwar höher sein, nichtsdestotrotz ist Delphi relativ weit verbreitet.Meine Prognose: Auf lange Sicht wird es vermutlich wichtiger sein, auf den Bewerbungsunterlagen Java draufstehen zu haben.Da stimm ich zu.(Ich würde Dir aber dennoch empfehlen, C++ zu lernen. Wer C++ *richtig* beherrscht, lernt Java in einer Woche, umgekehrt geht das bei weitem nicht so schnell.)Da nicht.

Trap
2004-03-21, 14:44:48
Original geschrieben von Darkstar
(Ich würde Dir aber dennoch empfehlen, C++ zu lernen. Wer C++ *richtig* beherrscht, lernt Java in einer Woche, umgekehrt geht das bei weitem nicht so schnell.)
Da nicht.
Was hat Java was C++ nicht hat? Eine andere Standardbibliothek hat Java und einen GC und das war es dann auch schon. Danach muss die ganzen Idiome lernen mit denen man die Features ersetzt, die in Java fehlen.