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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was bringt PCI Express??


TinyFighter
2004-03-28, 15:02:00
Also wollte mal fragen wies da aussieht...ist der Unterschied wirklich so gravierend??Und welche Grafikkarten unterstützen die ganze Sache überhaupt bis jetzt??

Schätze mal das da wohl nur die NVIDIA Karten das können derzeit od. können das die Radeon auch??

Merkor
2004-03-28, 15:06:10
Grob gesagt erhöht PCI Express die Speicherbandbreite von und zu der Grafikkarte. Damit sind somit höhere Übertragungsraten drin.

Natürlich wird jeder Grafikkartenhersteller PCI Express Karten ins Programm nehmen. Die Chips von ATi unterstützen PCI Express dabei nativ, d.h. ohne Umwege über einen Brückenchip, der von AGP zu PCI Express übersetzt.

Nvidia wird auf seinen ersten PCI Express Karten noch so einen Bridge-Chip einsetzen...

HOT
2004-03-28, 15:08:00
Für Grafikkarten bringt PCI-E Erstmal nix. Die Übertragung ist im Wesentlichen ja selbst bei AGP nicht der Engpass und direkter an die CPU angebunden als AGP ist PCI-E auch net.
Allerdings wird es für Sound-, RAID- und TV-Karten eine wesentlich bessere Performance bereitstellen können.

Endorphine
2004-03-28, 15:22:12
# mehr Bandbreite in beiden Richtungen — AGP bietet im Rückkanal nur max. 266 MiB/s, PCI-E by 16 die volle Datenrate.
# deutlich niedrigere Latenz einfach durch den höheren Takt (AGP: minimal 15 ns)
# robuste Ausführung und technische Auslegung auf die gegebene I/O-Leistung — AGP ist nur ein aufgebohrter dedizierter PCI32/66 Bus als Punkt zu Punkt Verbindung zw. Systemhauptspeicher und Grafikkarte, instabil, anfällig und mit eingeschränkter Hardwarekompatibilität
# Hot-Plug Möglichkeit (muss explizit unterstützt werden)

Alex25
2004-03-28, 15:29:28
Hallo,

wie sieht es eigentlich mit der weiteren Verwendung von "alten" PCI Karten aus. Ich denke mal, das eine PCI-Express-Version meiner SB Audigy 2 ZS oder meiner digitalen TV-Karte nicht höhere Performance mit sich bringen würde. Beide Karte arbeiten perfekt, die würde ich noch etliche Jahre drin lassen. Wird es auf den neuen Boards auch später noch alte PCI-Steckplätze geben?

Viele Grüße

Alex

TinyFighter
2004-03-28, 15:36:43
Ok THX für die Info nur noch was: Welche Grafikkarte von heute kann das schon??Od. kann ich da jede AGP Karte reinstöpseln??

Endorphine
2004-03-28, 15:46:44
Original geschrieben von Alex25
Hallo,

wie sieht es eigentlich mit der weiteren Verwendung von "alten" PCI Karten aus. Ich denke mal, das eine PCI-Express-Version meiner SB Audigy 2 ZS oder meiner digitalen TV-Karte nicht höhere Performance mit sich bringen würde. Beide Karte arbeiten perfekt, die würde ich noch etliche Jahre drin lassen. Wird es auf den neuen Boards auch später noch alte PCI-Steckplätze geben?

Viele Grüße

Alex PCI-Express to PCI-conventional Bridges sind spezifiziert. Es gibt keinen technischen Grund, PCI-conventional von heute auf morgen ins Museum zu schicken. PCI-conventional Slots wird's noch sehr lange geben. Zumindest so lange, wie es einen Markt dafür gibt. Im Laufe der Jahre wird sich der Anteil von PCI-Express zu PCI-conventional Slots natürlich zu PCI-E hin verschieben. Du musst deine bestehenden PCI-Karten also keinesfalls entsorgen.

Es gibt ja auch heute noch aktuelle Mainboards mit ISA-Slots. :)

Endorphine
2004-03-28, 15:50:32
Original geschrieben von TinyFighter
Ok THX für die Info nur noch was: Welche Grafikkarte von heute kann das schon?? Keine derzeit erhältliche. Auf der CeBit wurden aber eine Menge neue Modelle mit PCI-Express Schnittstelle vorgestellt. NVidia und XGI setzen auf PCI-Express to AGP Bridges auf der Grafikkarte, ATI und S3 haben native GPUs ohne Brückenbausteine vorgestellt. Original geschrieben von TinyFighter
Od. kann ich da jede AGP Karte reinstöpseln?? Das ist nicht vorgesehen. Theoretisch (!) wäre es aber denkbar, Adapterkarten mit Bridgechips zu bauen. Das wäre aber elektrisch und vor allen Dingen mechanisch problematisch und wegen der wohl eher geringen Stückzahlen so teuer das ein neues Mainboard günstiger wäre.

CrazyIvan
2004-03-28, 16:48:42
@ Endo

Wäre es eigentlich vorstellbar, dass nV dank erhöhter bidirektionaler Bandbreite SoundStorm als kleines Schmankerl mit auf seine neuen GraKas klatscht?

Endorphine
2004-03-28, 16:56:30
Denkbar ist das, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass nV das macht. Der Gedanke würde zwar nVs Idealen der maximalen Integration (-> NV1) nahe kommen aber auch gleichzeitig die Kosten für GPUs in die Höhe treiben. Das müsste man dem Kunden auch erst mal verklickern, dass er die Soundfunktion in jedem Fall mitkaufen muss, wenn er eine NV-Graka haben will.

Ich denke auch dass ein DSP besser in Mainboardchipsatz aufgehoben ist. Die Funktion ist dort quasi seit der AC97-Initiative Standard. Zudem ist im ATX/BTX Schnittstellenbereich genügend Platz für die Audioanschlüsse. Eine Grafikkarte braucht den ganzen Platz ja schon mit zukünftig Dual-DVI und TV-Out auf.

Soundstorm mit AC-3 Echtzeitkodierung in Hardware wäre mal was feines für eine dedizierte PCI-Express Karte. Das wäre für mich endlich mal ein lohnenswertes Upgrade zu meiner SBLive-Gold von 1998. :)

GloomY
2004-03-28, 21:52:55
Da ich gerade keine Zeit habe, beschränke ich mich auf das Posten von zwei Links. Es geht (mir) neben den bereits angesprochenen Vorteilen vor allem darum, bei PCI-Express die lästige Bus-Architektur des konventionellen PCIs loszuwerden:

http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1604061#post1604061
http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1617223#post1617223

Endorphine
2004-03-28, 22:11:18
Original geschrieben von GloomY
Da ich gerade keine Zeit habe, beschränke ich mich auf das Posten von zwei Links. Es geht (mir) neben den bereits angesprochenen Vorteilen vor allem darum, bei PCI-Express die lästige Bus-Architektur des konventionellen PCIs loszuwerden:

http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1604061#post1604061
http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1617223#post1617223 Wobei bei CPUs mit integriertem Speichercontroller eigentlich die PCI-Architektur etwas pervertiert wird. Wenn nicht der Chipsatz sondern die CPU die Kontrolle über den Speicherzugriff hat fallen bei jedem Speicherzugriff von Coprozessoren wie GPU, DSP usw. CPU-Verwaltungszyklen an, in denen die CPU auch was anderes tun könnte. Wenn die Entwicklung wirklich irgendwann mal so weit sein sollte dass sich z. B. eine TV-Karte selbsttätig ohne die CPU über Busmaster-Speicherzugriffe mit Grafikkarte und Soundkarte unterhält muss die Kommunikation dann doch jedes Mal über die CPU erfolgen.

Eine reine PCI-Architektur mit einer CPU als nur einem von vielen gleichberechtigten Prozessoren/Controllern ist das dann imho nicht mehr. Das wäre ausnahmsweise mal ein Nachteil eines in die CPU integrierten Speichercontrollers. So richtig Sinn würde ein PCI-Express System nach der Überlegung erst machen, wenn die Architektur folgendermaßen realisiert ist:
http://www.hartware.net/media/reports/398/pci-express-system.jpg

GloomY
2004-03-30, 12:21:10
Original geschrieben von Endorphine
Wobei bei CPUs mit integriertem Speichercontroller eigentlich die PCI-Architektur etwas pervertiert wird. Wenn nicht der Chipsatz sondern die CPU die Kontrolle über den Speicherzugriff hat fallen bei jedem Speicherzugriff von Coprozessoren wie GPU, DSP usw. CPU-Verwaltungszyklen an, in denen die CPU auch was anderes tun könnte.Ich hoffe doch sehr, dass ein in die CPU integrierer Speichercontroller die Recheneinheiten der CPU nicht beeinträchtigt (und vorstellen kann ich mir das eigentlich auch nicht, zu dämlich wäre diese Einschränkung).
Die CPU wird imho nur insofern beeinträchtigt, dass eben Speicherzugriffe von CPU und Peripherie nicht gleichzeitig ablaufen können, aber das ist ja bei einem externen Speicherinterface auch nicht anders.

Ich denke mal, dass es irgendwo innerhalb des Speichercontrollers einen LIFO gibt, wo alle Speicheradressen für Lese- oder Schreib- Operationen drinstehen. Diese werden nacheinander abgearbeitet. Ob dies nun Anforderungen von CPU oder Peripherie sind, spielt dabrei keine Rolle.
Es ist eben wirklich nur eine in die CPU integrierte Northbridge und damit eine räumliche Verlagerung. Für die Funktionalität hat sich nichts geändert. Der Speichercontroller ist ein eigenständig agierendes Gerät, er wird imho nicht von der CPU (hier im Sinne von Recheneinheiten) gesteuert.
Original geschrieben von Endorphine
Wenn die Entwicklung wirklich irgendwann mal so weit sein sollte dass sich z. B. eine TV-Karte selbsttätig ohne die CPU über Busmaster-Speicherzugriffe mit Grafikkarte und Soundkarte unterhält muss die Kommunikation dann doch jedes Mal über die CPU erfolgen.Gerade dann sollte dies imho nicht mehr notwenig sein.
Original geschrieben von Endorphine
Eine reine PCI-Architektur mit einer CPU als nur einem von vielen gleichberechtigten Prozessoren/Controllern ist das dann imho nicht mehr. Das wäre ausnahmsweise mal ein Nachteil eines in die CPU integrierten Speichercontrollers. So richtig Sinn würde ein PCI-Express System nach der Überlegung erst machen, wenn die Architektur folgendermaßen realisiert ist:
http://www.hartware.net/media/reports/398/pci-express-system.jpg Hmm, das ist die klassische Architektur. Ich sehe aber keinen Vorteil dafür, vielleicht kannst du nochmal konkret sagen, warum deiner Meinung nach eine integrierte Lösung Nachteile besitzt.

StefanV
2004-03-30, 12:45:26
Original geschrieben von TinyFighter
Also wollte mal fragen wies da aussieht...ist der Unterschied wirklich so gravierend??Und welche Grafikkarten unterstützen die ganze Sache überhaupt bis jetzt??

Schätze mal das da wohl nur die NVIDIA Karten das können derzeit od. können das die Radeon auch??

Naja, erstmal abwarten, wie PCIe mit den Komponenten performt.

Wenn man pech hat, dann ist PCIe schlimmmer als PCI, da die Latenzen ev. höher sein könnten...

Also erstmal abwarten, was draus wird...

Endorphine
2004-03-30, 13:13:16
Original geschrieben von Stefan Payne
Wenn man pech hat, dann ist PCIe schlimmmer als PCI, da die Latenzen ev. höher sein könnten... Das ist extrem unwahrscheinlich. Noch höher als 16 ns (AGP) kann es gar nicht sein. Du kannst es dir ja überschlagsweise ausrechnen, wie lange ein 32-Bit Datum bei 40 GBit/s Bandbreite und 2,5 GBit/s Taktung in einer 8/10-Bit Kodierung braucht. Das sollte annähernd hinkommen.

Endorphine
2004-03-30, 13:19:44
Original geschrieben von GloomY
Gerade dann sollte dies imho nicht mehr notwenig sein.
Hmm, das ist die klassische Architektur. Ich sehe aber keinen Vorteil dafür, vielleicht kannst du nochmal konkret sagen, warum deiner Meinung nach eine integrierte Lösung Nachteile besitzt. Weil der Speichercontroller in der CPU sitzt und jeder Zugriff auf den Speicher dann über die CPU erfolgen muss, statt von der parallel dazu arbeitenden Northbridge. Wenn sich zwei Coprozessoren dann über den Speicher und PCI-Express unterhalten kann dies blockierungsfrei von der CPU erfolgen und die CPU kann in der Zeit anderes tun. Wenn der Zugriff erst durch die CPU geht ist der Vorteil wieder dahin und man könnte die Kommunikation auch gleich durch die CPU erledigen lassen wenn diese eh' in ihrer Arbeit unterbrochen werden muss. Zudem ist dann auch der Hypertransportlink der CPU zum Chipsatz für die Zeit belegt in der die anderen Controller auf den Speicher der CPU zugreifen. In dem Fall ist die Integration einfach nachteilig. Im Extremfall sogar kontraproduktiv. Das sorgt natürlich indirekt dafür dass die CPU weiterhin das Zentrum des Rechners bleibt und sichert den CPU-Herstellern Profite, da die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der CPU erhalten bleiben.

OBrian
2004-04-03, 23:17:04
Das ist schon richtig, aber beides geht eben nicht, entweder man nutzt die immensen Vorteile des on-die-Memory-Controllers, oder man hat deutlich bessere Anbindung der restlichen Komponenten an der RAM.

In der Realität sieht es ja so aus, daß eigentlich fast nur die CPU auf den RAM zugreifen muß, der gesamte Rest der Komponenten macht zusammen nur einen kleinen Bruchteil aus.

Anders sieht es bei onboard-Grafik aus, deshalb hat SiS ja seinem SiS760-Chipsatz mit integrierter Grafik einen extra Framebuffer verpaßt:
http://www.hardware.no/nyheter/images/sis_760_arkitektur.jpg
Man beachte die beiden Speicherchips unterhalb der Northbridge:
http://www.hardware.no/nyheter/images/gigabyte_k8a760m.jpg

Dürfte den Preis nicht allzusehr in die Höhe treiben, so hat man aber beide Vorteile, da die beiden Komponenten mit dem meisten RAM-Zugriff ihren eigenen haben.

OBrian
2004-04-03, 23:27:46
Das Board auf der Abbildung ist übrigens das Gigabyte GA-K8S760M, aber imho noch nicht erhältlich.

ShadowXX
2004-04-04, 01:02:36
Original geschrieben von OBrian
Das ist schon richtig, aber beides geht eben nicht, entweder man nutzt die immensen Vorteile des on-die-Memory-Controllers, oder man hat deutlich bessere Anbindung der restlichen Komponenten an der RAM.

In der Realität sieht es ja so aus, daß eigentlich fast nur die CPU auf den RAM zugreifen muß, der gesamte Rest der Komponenten macht zusammen nur einen kleinen Bruchteil aus.


Noch ist es so...aber spätestens mit DX10 und dem SM4.0 Modell, wird auch die GraKa immer stärker auf das System-Ram zugreifen müssen, da die GPUs dort die CPU noch viel stärker als heute entlasten sollen...(und eben auch viel selbstständiger Arbeiten sollen...inclusive vieler Ramzugriffe)

Und soweit ich mich erinnere war gerade der AGP-Tunnel schon bei den ersten AMD64 Prototypen ein Problempunkt...

Auch HDTV-Karten und Encoder hätten bestimmt lieber direkten zugriff auf das System-Ram...

GloomY
2004-04-04, 12:30:18
Original geschrieben von Endorphine
Weil der Speichercontroller in der CPU sitzt und jeder Zugriff auf den Speicher dann über die CPU erfolgen muss, statt von der parallel dazu arbeitenden Northbridge. Wenn sich zwei Coprozessoren dann über den Speicher und PCI-Express unterhalten kann dies blockierungsfrei von der CPU erfolgen und die CPU kann in der Zeit anderes tun. Wenn der Zugriff erst durch die CPU geht ist der Vorteil wieder dahin und man könnte die Kommunikation auch gleich durch die CPU erledigen lassen wenn diese eh' in ihrer Arbeit unterbrochen werden muss. Zudem ist dann auch der Hypertransportlink der CPU zum Chipsatz für die Zeit belegt in der die anderen Controller auf den Speicher der CPU zugreifen. In dem Fall ist die Integration einfach nachteilig. Im Extremfall sogar kontraproduktiv. Das sorgt natürlich indirekt dafür dass die CPU weiterhin das Zentrum des Rechners bleibt und sichert den CPU-Herstellern Profite, da die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der CPU erhalten bleiben. Du gehst davon aus, dass die CPU ihre Arbeit unterbrechen muss, wenn der in sie integrierte Speichercontroller eine Anfrage eines externen Gerätes ausführt. Das ist wie bereits oben dargelegt aber höchstwahrscheinlich nicht der Fall.

Bezüglich integrierter Grafik:
Imho ist das unkritisch. Für 2D-Betrieb reicht die Hypertransport-Bandbreite locker aus (3,2 GB/s up und downstream; reale Datenmenge vielleicht etwa 2,5 GB/s ?! in beide Richtungen konservativ geschätzt). Hier limitiert eher der Speicher (theoretisch 3,2 GB/s lesen und schreiben zusammen; real auch deutlich weniger).

Beim kommenden Zwei-Kanal Athlon64 im Sockel 939 ist die Hypertransport-Taktrate dann auch schon bei 1 GHz (gegenüber 800 MHz), das macht 4 GB/s in beide Richtungen (real vielleicht 3,2 GB/s ?!).

Einzig für 3D-Grafik könnte es bei diesen theoretischen Bandbreiten-Betrachtungen eng werden. Aber wer erwartet von einer integrierten Grafikeinheit denn gute 3D-Leistung? Außerdem ist - wie OBrian richtig bemerkt hat - die CPU der größte Bandbreitenverbraucher bei Speicher. Hier limitert eher die Speicherbandbreite denn die des Hypertransports.

LordDeath
2004-04-04, 15:16:37
der rückkanal wurde ja beim agp nie weiter erhöht. ist dies vielleicht der grund, warum die einzelnden agp versionen immer so geringe performanceunterschiede zeigten? wenn ja, dann kann ja pci-express einen etwas größeren leistungsschub bringen, oder?

Endorphine
2004-04-04, 18:36:07
Original geschrieben von LordDeath
der rückkanal wurde ja beim agp nie weiter erhöht. ist dies vielleicht der grund, warum die einzelnden agp versionen immer so geringe performanceunterschiede zeigten? Der Grund ist wohl einfach, dass sich die Programmierer und Hardwarekonstrukteure mit dem Umstand abgefunden und darauf optimiert haben. Soweit ich weiss limitiert der AGP-Hinkanal hauptsächlich bei großen Geometriedatenmengen, also z. B. im professionellen Bereich von CAD-Beschleunigung. Bei AGP-Texturing eher nicht, die Bandbreite des AGP wurde bis vor kurzem noch kontinuierlich der steigenden Bandbreite des Systemhauptspeichers angepasst. Spieleentwickler haben die Anwendungen einfach so geschrieben dass der zum Releasezeitpunkt des Spiels verbreitetste AGP-Revisionslevel ausreichend ausgelastet wird (passender Geometriedetaillevel).

Wenn eine bestimmte Funktion nur eine grottenschlechte Performance abliefert baut man diese Funktion dann eben nicht ein, bis die Hardwareentwicklung weit genug ist. Original geschrieben von LordDeath
wenn ja, dann kann ja pci-express einen etwas größeren leistungsschub bringen, oder? Ja, PCI-Express bringt sowohl höhere Bandbreiten in beide Richtungen als auch eine bedeutend niedrigere Latenz. Davon wird man aber jetzt und in nächster Zeit nichts merken, bis die Softwareentwickler beginnen werden das Potenzial auszunutzen. Mit neuen Funktionen, welche die Darstellungsgeschwindigkeit der 3D-Grafik dann wieder auf ein übliches Maß reduzieren werden. :)

Der Effekt wird dann sein, dass AGP-Grafikkarten irgendwann eine miese Performance abliefern werden. Dann werden aber auch die GPUs auf AGP-Grafikkarten veraltet sein.

WEGA
2004-04-04, 19:03:36
lohnt es sich noch ne nv40 oder ne r420 mit agp zu kaufen?

Endorphine
2004-04-04, 19:30:05
Original geschrieben von WEGA
lohnt es sich noch ne nv40 oder ne r420 mit agp zu kaufen? Ja, weil beide native AGP-Controller haben. PCI-Express Grafikkarten würde ich nur mit nativem PCI-E Controller (R423 & NV45) kaufen. Alles andere ist reichlich sinnbefreit.

LordDeath
2004-04-04, 19:39:11
danke für die erklärung!

Gast
2004-04-04, 20:07:39
NAch meinen Tests hat ein Schritt von AGP xx zum nächsten stepping nie was an Performance gebracht. Da gleichzeitiger Down- und Upstream bisher nicht genutzt wird, ist wohl PCI-Express für Grakas auch überflüssig. Aber: Der PCI-Bus macht heutzutage das ganze Restboard aus - und das mit einem Datendurchsatz von 100 MB/s. Zum Vergleich: die momentan schnellste Festplatte auf dem MArkt ist die WD Raptor mit 70 MB/s. Zwei Raptors oder auch nur zwei 7200er SATA-Platten im RAID 0 und mit 100 MB/s werden die Platten vom PCI ausgebremst. Mit PCI-Express dürfte - ähnlich wie bei PCI-X - der Flaschenhals weg sein. Also RAID-0 mit zwei Platten würde deutlich über 100 MB/s kommen, was tatsächlich bedeutet, dass Programme fast doppelt so schnell geladen werden etc. Und das mit so genanntem "Micky Maus RAID" ohne teuren Controller. Das ist so meine Hoffnung für meinen Rechner.

Endorphine
2004-04-04, 20:19:32
Original geschrieben von Gast
NAch meinen Tests hat ein Schritt von AGP xx zum nächsten stepping nie was an Performance gebracht. Da gleichzeitiger Down- und Upstream bisher nicht genutzt wird, ist wohl PCI-Express für Grakas auch überflüssig. Was für eine Schlussfolgerung. Nur weil es sich bis jetzt kein Entwickler erlauben konnte Anwendungen zu schreiben, die eine hohe Rückkanaldatenrate und/oder eine niedrige Latenz erfordern ist PCI-Express für Grafikkarten überflüssig? Sry, aber :bonk:.Original geschrieben von Gast
Aber: Der PCI-Bus macht heutzutage das ganze Restboard aus - und das mit einem Datendurchsatz von 100 MB/s. Nö. Der PCI-Bus hält heute nur noch für die Erweiterungsslots und für ein paar nichtintegrierte onboard-Controller her. Alle Controller in der Southbridge sowie CSA-Ethernetcontroller und der GE-Controller im nForce3-250Gb sind über proprietäre Schnittstellen angebunden. Original geschrieben von Gast
Also RAID-0 mit zwei Platten würde deutlich über 100 MB/s kommen, was tatsächlich bedeutet, dass Programme fast doppelt so schnell geladen werden etc. Und das mit so genanntem "Micky Maus RAID" ohne teuren Controller. Das ist so meine Hoffnung für meinen Rechner. Heutige 3,5"-Desktopplatten kommen eh' kaum über 50 MiB/s hinaus, da limitiert der PCI-Bus nicht. Zudem kannst du ja auch heute schon zwei Raptoren und ein Board mit ICH5-R einsetzen, die laufen dann blockierungsfrei mit voller SATA-Datenrate am HubLink.

Dann kommt noch dazu das beim Laden von Programmen nicht nur kontinuierlich Sektoren am Stück geladen werden, sondern der Kopf unterschiedliche Spuren anfahren muss. Zudem erreichen selbst 15k rpm SCSI-Platten ihre hohen Datenraten nur auf den äussersten Spuren. Die Ladezeitverkürzung auf die Hälfte ist imho illusorisch.

Gast
2004-04-04, 22:40:43
ICH5-R nur bei Intel... Der PCI-BUS ist noch zwischen South- und Northbridge. Da ist es also egal, ob die Verbindung zwischen Northbridge und Speicher bei 400 MHz Dual Channel oder noch viel mehr steht. Die Daten der Festplatten gehen aber durch den Speicher und müssen erstmal über den PCI-Bus. Daher zeigt ein Programm wie Sandra beim Speicherdurchsatz einen Riesenunterschied zwischen KT133 und KT600, in der Realität steigt die Systemleistung aber nur um ein paar Prozentpunkte. PCI ist Flaschenhals! Sandra zeigt auch bei einem ATA-100 RAID-0 einen höheren Durchsatz als bei SATA Single, aber in der Realität lädt ein Programm bei der Single SATA um etliches (ca. 70%) schneller. Weil beim seriellen Transfer keine Wartezeiten auf unterschiedlichen Kanälen entstehen, ist SATA schneller und lässt sich besser zum RAID bündeln. Du kommst also ganz locker auf 100 MB/s mit RAID-0 und zwei SATA oder SCSI Platten. Firmen kaufen wegen so einer Begrenzung Serverboards mit PCI-X Technik oder anderen 64 Bit Bus-Techniken. Mit externem Controller ist WIn XP dann in 10 Sekunden oben. Das kriegt man mit ´nem PCI-Board niemals hin.

Gast
2004-04-04, 22:49:33
Richtig ist: Up- und Downstream gleichzeitig mit 4 GB/s wäre gut, wenn die Software es nutzen würde. Setzt man den FSB künstlich hoch, geht sofort die Grafikkartenleistung hoch. Der Flaschenhals ist also nicht allein die GPU, sondern auch der AGP-Transfer (wahrscheinlich noch nichtmal die theoretische Geschwindigkeit, sondern die Technik, die dahintersteckt oder die genutzt wird. Welche Softwareänderungen notwendig wären... keine Ahnung!

Endorphine
2004-04-04, 22:51:04
Original geschrieben von Gast
ICH5-R nur bei Intel... Ja, macht ja nichts. Wer unbedingt ein ATA AID-0 mit mehr als rund 100 MB/s Datenrate haben will kauft eben ein Mainboard mit ICH5-R. Original geschrieben von Gast
Der PCI-BUS ist noch zwischen South- und Northbridge. Kein einziger aktueller Chipsatz verwendet derzeit noch den PCI-Bus als Anbindung zwischen North- und Southbridge. Bitte informiere dich da noch mal genauer, das ist schon seit Jahren nicht mehr so. Da kocht jeder Hersteller sein eigenes proprietäres Schnittstellensüppchen. Ob nun HubLink (Intel), MuTIOL (SiS) oder V-Link (VIA). Nur nVidia nutzt die offene Hypertransport-Schnittstelle. Alle Schnittstellen arbeiten bedeutend schneller als ein PCI-conventional Bus mit 33 MHz und 32-Bit, die aktuelle Version von SiS' MuTIOL bietet z. B. 1,0 GB/s Bandbreite bei 533 MHz.

Endorphine
2004-04-04, 23:03:52
Original geschrieben von Gast
Richtig ist: Up- und Downstream gleichzeitig mit 4 GB/s wäre gut, wenn die Software es nutzen würde. Korrekt, das ist derzeit nicht der Fall, da native PCI-Express Grafikkarten einen Marktanteil von 0% haben. Kein Entwickler kann es sich erlauben Software zu schreiben, die unbenutzbar langsam auf aktuell erhältlichen Systemen läuft. Das wird sich aber mit der Zeit ändern. Das ist kein Argument gegen PCI-Express, sondern ein Argument für PCI-Express. Es wird Zeit, dass AGP endlich in's Technikmuseum wandert und die Entwickler Software schreiben können, die die Vorteile von PCI-Express ausnutzt. Original geschrieben von Gast
Setzt man den FSB künstlich hoch, geht sofort die Grafikkartenleistung hoch. Na ja, nicht die Grafikkartenleistung, sondern nur die I/O-Leistung der Schnittstelle. =) Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Original geschrieben von Gast
Der Flaschenhals ist also nicht allein die GPU, sondern auch der AGP-Transfer (wahrscheinlich noch nichtmal die theoretische Geschwindigkeit, sondern die Technik, die dahintersteckt oder die genutzt wird. Welche Softwareänderungen notwendig wären... keine Ahnung! Natürlich. Der AGP bietet genügend Hinkanalbandbreite (2,1 GB/s, bis vor kurzem noch exakt ausreichend für Systeme mit single-channel DDR266-SDRAM). Die Rückkanalbandbreite ist aber lächerlich — maximal 266 MB/s, in der Praxis eher so ~180. Das ganze noch bei einer unmöglich hohen Latenz von bestenfalls 15 ns. Ein CPU-Takt dauert bei 2,0 GHz noch ganze 0,5 ns. Jeder kann sich nun denken wie man um diese Leistungscharakteristik herumprogrammieren muss, um die Leistung nicht in's bodenlose sinken zu lassen.

StefanV
2004-04-04, 23:08:02
Original geschrieben von Endorphine
Ja, macht ja nichts. Wer unbedingt ein ATA AID-0 mit mehr als rund 100 MB/s Datenrate haben will kauft eben ein Mainboard mit ICH5-R.

Oder ein Board mit VIA VT8237 *eg*

Welcher sogar noch etwas schneller sein soll ;)

Original geschrieben von Endorphine
Kein einziger aktueller Chipsatz verwendet derzeit noch den PCI-Bus als Anbindung zwischen North- und Southbridge. Bitte informiere dich da noch mal genauer, das ist schon seit Jahren nicht mehr so. Da kocht jeder Hersteller sein eigenes proprietäres Schnittstellensüppchen. Ob nun HubLink (Intel), MuTIOL (SiS) oder V-Link (VIA). Nur nVidia nutzt die offene Hypertransport-Schnittstelle. Alle Schnittstellen arbeiten bedeutend schneller als ein PCI-conventional Bus mit 33 MHz und 32-Bit, die aktuelle Version von SiS' MuTIOL bietet z. B. 1,0 GB/s Bandbreite bei 533 MHz.

Hm, AMD-760MP(X) *eg*

Allerdings ist die SB per 64bit PCI angebunden, beim MP 'nur' mit 33MHz, beim MPX mit 66MHz, also auch nciht soo schlimm.

Allerdings ist die Performance vom sekundären, 32bit PCI einfach nur unterirdisch, da er gebrigt ist :bonk:

Wie AMD auf diese bekloppte Idee kam, wissen wohl nur sie selbst...

WEGA
2004-04-05, 11:32:16
Original geschrieben von Endorphine
Ja, weil beide native AGP-Controller haben. PCI-Express Grafikkarten würde ich nur mit nativem PCI-E Controller (R423 & NV45) kaufen. Alles andere ist reichlich sinnbefreit.

wäre mir niemals in den sinn gekommen so ne pci-e brücke zu kaufen. das is schon so ein pfusch

Gast2l4
2004-04-05, 22:22:22
Auf der PC Games Hardware war ein guter Bericht über PCI Express zu lesen.

Ich schrieb mal die wichtigsten Fakten auf, die aufgeführt wurden:

PCI Express:

-ist der Nachfolger des PCI-Bussed und des AGP `s zur Anbindung von internen Komponenten

-ist auch bekannt unter den Entwicklungsbezeichnungen 3GIO, Araphoe oder der Abkürzung PCI-E.

-ist nicht zu verwechseln mit PCI-X, einer im Servermarkt eingesetzten zum bisherigen PCI abwärtskompatiblen Erweiterung.

-ist ein serielles Bussystem, währden der bisherige PCI - Bus parallel aufgabaut ist

-erlaubt parallele Datenübertragungen von mehreren Geräten, jeweils in beiden Richtungen gleichzeitig.

- x16 überträgt bis zu 4GbByte /s pro Richtung

-erlaubt das Austtauschen während des Betriebs (Hot-Plug)

-ist hardwareseitig nicht kompatibel mit dem PCI Standart

-wird Steckplätze mit x1, x4, oder x16 unterstützen

-liefert bis zu 75 Watt el. Leistung

-wird schrittweise eingeführt