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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MIDI und MP3


Gast
2004-04-04, 10:44:02
Hallo,

ich möchte gerne wissen, welches Format denn die bessere Qualität besitzt und warum? Aber bitte leicht erklären, wenn es geht. Bin nicht so der Freak der sich auskennt.

Siegfried
2004-04-04, 10:58:54
man kann beides nicht vergleichen
mp3 speichert richtiges audio
und midi speichert praktisch nur tastendrücke des keyboards

Gast
2004-04-04, 11:12:51
Aber einige Soundtracks (siehe Final Fantasy) sind im Midiformat und klingen ganz gut.

.ash
2004-04-04, 11:50:05
Dennoch kann mp3 durch seine bessere Qualitaet ueberzeugen (gehen wir mal von 256kBps / 44kHz aus) - richtige Boxen vorausgesetzt.

mofa84
2004-04-04, 12:39:17
Original geschrieben von Gast
Aber einige Soundtracks (siehe Final Fantasy) sind im Midiformat und klingen ganz gut. hat ja keiner behauptet dass sie scheiße klingen (kommt aber auch voll auf die Soundkarte an).

Wenn du jetzt ein Klavierstück hast dann braucht das halt als Midi ein paar Kilobyte und als MP3 1MB/min bei ungefähr gleiche Qualität.

tokugawa
2004-04-05, 01:48:24
Original geschrieben von .ash
Dennoch kann mp3 durch seine bessere Qualitaet ueberzeugen (gehen wir mal von 256kBps / 44kHz aus) - richtige Boxen vorausgesetzt.

Das kann man nicht so sagen.

MIDI ist ein Format dass, wie gesagt, die Tastendrücke und andere Parameter (Lautstärke, Panning, Anschlagstärke, Chorus, Reverb, und einige Keyboard-spezifische) speichert.

MIDI ist ein Industrie-Standardformat hauptsächlich für Musiker. Man könnte nämlich einfach die Noten eines MIDI-Files ausdrucken (versuch das mal bei mp3!).

MIDI ist _keine_ Audio-Aufnahme. Es ist eine Aufnahme der Klangereignisse (Noten, Parameter, Controller).

Man könnte MIDI als eine Form digitale Notenschrift bezeichnen. Das MIDI-Abspielgerät spielt diese dann ab. Dadurch ist die Qualität massiv vom Abspielgerät abhängig; auf einem Handy-Synthesizer wird ein MIDI-File wohl schlechter klingen als auf einem Profi-Synthesizer.

Ein weiteres "Problem" (für die "Consumer-Nutzung" des Formats) ist, dass jeder Synthesizer eigene "system-exklusive" Parameter kennt... manche Synthesizer lassen sich über Bytecode programmieren, den man über spezielle MIDI-Events an den Synth schicken kann. Für Musiker ist das toll, so kann man mit einem Format sämtliche Einstellparameter eines Synthesizers speichern (obwohl heutzutage der MIDI-Standard schon recht eng wird, da etwa Controller-Events nur 128 (7-bit) Werte hat).

Um diesem "Standardisierungsproblem" entgegenzuwirken, wurden auch die General MIDI, GS und XG Standards entwickelt, die die Instrumentenbelegungen und Controller-Belegungen standardisierten. Aber richtig mächtige Synthesizer (wie etwa heutige Software-Synthies) haben trotzdem noch spezielle Device-abhängige Parameter.

The Heel
2004-04-05, 10:56:01
ist es eigentlich möglich eine mp3 datei in eine midi datei umzuwandeln, wenn ja wie?

(del)
2004-04-05, 11:32:29
midi ist eine partitur die der soundkarte sagt, wann welche töne abgespielt werden (diese töne befinden sich in einem ROM-chip deiner soundkarte). je nach grösse des ROMs ist die qualität dementsprechend schlecht oder gut.

mp3 beinhaltet audiodaten bereits, die müssen nur abgespielt werden (nix mit ROM).

tokugawa
2004-04-06, 02:10:48
Original geschrieben von The Heel
ist es eigentlich möglich eine mp3 datei in eine midi datei umzuwandeln, wenn ja wie?


Ja, nen Musiker beauftragen, es zu transcribieren :D


Es gibt zwar einige Versuche, Algorithmen, die "hörfähig" sind, zu implementieren, aber wirklich gelungen ist das nicht. Dafür sind die Timbres (Klangfarben), die bei Instrumenten vorkommen (die abhängig ist von der jeweiligen Ausprägung der Obertonreihe, also Frequenzen die mit dem Grundton mitschwingen), zu komplex sind.

Eine eintönige (monophone) Melodie mit einem einfachen Instrument das wenig Obertöne hat, kann schon transcribiert werden, aber mehr mehrstimmigen Stücken gibt jeder heute bekannte Algorithmus auf.

Es bleibt also nichts anderes übrig, als dass ein Mensch mit musikalischem Gehör sich hinsetzt, und die Noten des mp3 aufschreibt (wie gesagt, MIDI ist quasi eine Partitur/digitale Notenschrift).

tokugawa
2004-04-06, 02:17:28
Original geschrieben von Mayday
midi ist eine partitur die der soundkarte sagt, wann welche töne abgespielt werden (diese töne befinden sich in einem ROM-chip deiner soundkarte). je nach grösse des ROMs ist die qualität dementsprechend schlecht oder gut.

mp3 beinhaltet audiodaten bereits, die müssen nur abgespielt werden (nix mit ROM).

Nicht nur der Soundkarte, sondern jedem MIDI-fähigen Gerät (Keyboard, Synthesizer, usw.). Es gibt sogar Bühnen-Effekt-Equipment (Stage-Beleuchtung, u.ä.), das sich mit MIDI steuern lassen kann.

Auch Software-MIDI-Synthesizer gibt es, hier sind die Töne nicht im ROM, sondern in RAM des Rechners, und die Interpretation der MIDI-Befehle übernimmt die Software. Auch bei den Creative Labs Karten ab SB Live befinden sich die Töne nicht in einem ROM, sondern im RAM des Rechners (und kann damit vergrößert und verkleinert und ausgetauscht werden).

Die Qualität hängt auch weniger von der "Größe" ab (hehe), sondern eben von der Qualität.

Zum Vergleich: das 4 MB Set auf der Yamaha DB50XG (die so komprimiert sind, dass sie etwa einem 8 MB linear-PCM Set entsprechen) sind trotzdem ein vielfaches besser als etwa einige Gratis-32-MB-Sets, die im Internet kursieren (im .SF2 SoundFont-Format für Creative Labs Karten). Es kommt sehr auf die Balance an, und normalerweise ist die Qualität bei professionell erstellten Sets viel höher.

Auch Profi-Synthesizer von Roland und anderen haben bis vor einigen Jahren noch exzellente Qualität bei ca. 8 MB ROM-Speicher gehabt (heutzutage nutzen sie aber ebenfalls größeren Speicher).

Extreme Varianten sind HD-Streaming-Sampler wie HALion oder GigaStudio, die in der Lage sind, auf einem Rechner mit nur 256 MB (512 oder 1024 sind besser) Sets mit über einem GigaByte an Größe zu benutzen. Dabei halten die nur den Anfang jedes Samples im RAM, und beim Abspielen wird dann der Rest von der Hard disk gestreamt. Braucht natürlich viel und schnellen Festplattenplatz.

Konami
2004-04-06, 02:38:44
Original geschrieben von Gast
Hallo,

ich möchte gerne wissen, welches Format denn die bessere Qualität besitzt und warum? Aber bitte leicht erklären, wenn es geht. Bin nicht so der Freak der sich auskennt. also nochmal in kurzform, falls du jetzt den überblick verloren hast:
MIDI ist eine informationsdatei, die der soundkarte sagt wann welcher ton in welcher geschwindigkeit usw. abgespielt werden kann, wober die klänge selber in der soundkarte, und nicht in der MIDI datei gespeichert sind...
MP3 ist eine digitale aufnahmedatei, deren ganze töne in der datei gespeichert sind... ne stinknormale aufnahme, wie bei kassetten oder sonstwas, nur eben digital...

die MIDI qualität hängt immer von der ROM größe der soundkarte ab, und die MP3 quali von der kB/s (kilobyte pro sekunde) und kHz anzahl der MP3 datei...

(del)
2004-04-06, 10:47:23
Auch bei den Creative Labs Karten ab SB Live befinden sich die Töne nicht in einem ROM

nein schon früher.
schon seit der ensoniq audio pci (sb audio pci 128)!
die hatte 2, 4, 8 mb wavetables.

tokugawa
2004-04-06, 16:50:01
Original geschrieben von Mayday
nein schon früher.
schon seit der ensoniq audio pci (sb audio pci 128)!
die hatte 2, 4, 8 mb wavetables.

Die betrachte ich aber nicht als Creative Labs Karte, sondern als Ensoniq Karte... sind ja nur aufgekauft worden (inklusive dem Know-how für PCI-Karten).


Im Übrigen interessant ist, dass NVIDIA schon viel früher eine PCI Sound-Karte mit Samples im RAM des Hostrechners gehabt hat... nämlich den NV1.