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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Augmented Reality in Serienreife


Baalzamon
2004-04-30, 11:41:13
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/17313/1.html

Es scheint als würde es in absehbarer Zeit Augmented-Reality Systeme auch für den 'hausgebrauch' geben (4000 Dollar sind ja erschwinglich ;) )
Ich persönlich finde diese Entwicklung sehr gut und vielversprechend. Was sagt ihr dazu?

PS: Das die ersten Systeme wieder einmal vom Militär genutzt werden, war ja klar :down: Ohne Militär keine Forschung, oder wie :???: Das ist doch zum :puke:

x-dragon
2004-04-30, 12:17:23
Die Forschung gabs ja schon vorher, das jetzt das Militär daran interesse hat wo es langsam nutzbar wird ist doch klar. Und zumindest bei den Amis ist das finanziell gesehen ja alles kein Problem, wenn man die Relation zu den sonstigen Kosten bez. Irak sieht ...

Ausserdem wird im Artikel ja auch beschrieben das es sehr vielseitige Anwendungsmöglichkeiten dafür gibt und nicht nur beim Militär. Ich finde es auf jeden Fall sehr interessant was damit so möglich wird, aber bin auch noch wenig skeptisch was das angeht: Auch wenn die Vorstellung, dass ein Laser Bilder auf die eigene Netzhaut schreibt doch ein wenig gruselig ist, eine Verletzungsgefahr fürs Auge scheint es nicht zu geben ...

Tanya
2004-04-30, 15:45:06
Original geschrieben von x-dragon
Ausserdem wird im Artikel ja auch beschrieben das es sehr vielseitige Anwendungsmöglichkeiten dafür gibt und nicht nur beim Militär. Ich finde es auf jeden Fall sehr interessant was damit so möglich wird, aber bin auch noch wenig skeptisch was das angeht:

Vorallem, wenn man den Satz noch weiter liest: "...Allerdings: zumindest bei Fernsehbildröhren führt der Ausfall auch nur der Vertikalablenkung zum schnellen Einbrennen des dann auf einen Strich zusammenfallenden Bilds… "

Gruselige Vorstellung, das meine Netzhaut dann mal eben einen Strich eingebrannt bekäme.

darph
2004-04-30, 16:20:55
Naja, was heißt da schnell? Wenn das Bild zusammen fällt, mach ich halt schnell die Augen zu und zieh das Ding dann vom Kopf.

Wenn das allerdings im Millisekunden-Bereich liegt, dann gute Nacht, Netzhaut...

Tanya
2004-05-01, 01:11:39
Ob die Arbeiter bei Honda und Volvo/ Usa wohl ne Sicherheitszulage bekommen? [naivmodus] Die 2000 Doller Einsparnis wären doch fair [naivmodus off]

Baalzamon
2004-05-01, 02:21:16
Original geschrieben von darph
Naja, was heißt da schnell? Wenn das Bild zusammen fällt, mach ich halt schnell die Augen zu und zieh das Ding dann vom Kopf.

Wenn das allerdings im Millisekunden-Bereich liegt, dann gute Nacht, Netzhaut...

Jep, ich glaube nicht, dass du deine Augen so schnell geschlossen kriegst, wie das Bild zusammenfällt. Da muss auf jeden Fall ein fähiger Schutzmechanismus her.

@Tanya: Ich glaube nicht das 2000$ ausreichend für einen kaputte Netzhaut wären. Ich weiss nicht genau wie sich das wohl äussern mag, aber noch einen blinden Punkt (oder gar Strich) stell ich mir nicht gerade erstrebendswert vor.

Lokadamus
2004-05-01, 09:20:39
Original geschrieben von Baalzamon
PS: Das die ersten Systeme wieder einmal vom Militär genutzt werden, war ja klar :down: Ohne Militär keine Forschung, oder wie :???: Das ist doch zum :puke: mmm...

Ohne den Text weiter gelesen zu haben, geil, taktische Planung für den einfachen Soldaten, kombiniert mit einem Peilsender würde eine einfache Freund-Feind-Erkennung im Feld erlauben :freak:, wobei 2 Teams besser miteinander agieren könnten, weil alle wichtigen Informationen eingeblendet werden könnten ... was will man mehr ? vielleicht ist das Teil auch für den Taxifahrer interessant ...

darph
2004-05-01, 11:04:08
Original geschrieben von Baalzamon
Jep, ich glaube nicht, dass du deine Augen so schnell geschlossen kriegst, wie das Bild zusammenfällt. Da muss auf jeden Fall ein fähiger Schutzmechanismus her.


Daß das Bild schnell zudammen fällt ist klar, aber wie lange dauert es, bis es sich einbrennt? Zum Vergleich: Wenn man mit einem starken Laserpointer auf's Auge lauchtet, reagiert das Auge wesentlich schneller, als daß irgendeine Gefahr bestünde. Das dürfte bei diesem Gerät ähnlich sein. Es entsteht ja nicht sofort ein Superlaser, der alles klein schneidet.

Man müßte ca eine halbe Minute direkt in das Auge leuchten, bevor ein Laserpointer, wo das Licht ja gebündelt ist, Schaden anrichten könnte. (Zumindest hat mir mein Optiker das mal so erklärt.)

Wenn man sieht, daß das Bild zusammen fällt, sollte die Iris umgehend reagieren, und das Lid schließen kann nach .. ich sag mal 1/10 Sekunde passieren. Bei der geringen Energiemenge, die da verwendet werden wird, glaube ich kaum, daß da eine ernsthafte Gefahr bestehen wird, wenn man eben weiß, daß man das Auge zu machen soll. Vermute ich mal.

@Lokadamus: Obwohl das US-Militär im Golfkrieg von 1990/91 ein GPS gestützes Freund-Feind-Erkennungssystem verwendete, gingen 75% der zerstörten US-Panzer auf das Konto von Friendly Fire...

Thowe
2004-05-01, 20:06:20
Ich finde zwar die Technology interressant, doch ich bleib da doch lieber bei meinen guten alten iGlasses. -> http://www.usc.edu/dept/architecture/mbs/thesis/anish/thesis_report.htm werden auch dort erwähnt.

Lokadamus
2004-05-01, 21:14:44
mmm...

Darph
Siehst du, da muss dringend was besseres her, vor allem auch für die Fußsoldaten ... wieviele Panzer wurden eigentlich im 1. und 2. Golfkrieg zerstört ?

Baalzamon
2004-05-02, 13:31:12
@Darph:
Jau, wahrscheinlich haste recht damit, das sich das Auge schnell genug schliessen kann. Aber dazu müsste man halt wissen wie stark der 'gestreute' Laser ist und wie stark der gebündelte, wenn die 'Ableitplatten' wegfliegen. Aber da wir beide das nicht wissen halten wir's doch am besten mit Occam's Razor -> und weg :D

@Lokadamus:
1991:
US Casualties:
148 Killed
458 Wounded
207 Killed in friendly fire or accidents
Tank Lost: 4(all to friendly fire)
Artillery Lost: 1
Armored Personal Carriers Lost: 9
Helicopters Lost: 17
Aircraft Lost: 44(23 US)
Aircraft Lost in the Air: 1
Quelle (http://www.geocities.com/Pentagon/Camp/7624/iraq.htm#Coalition Losses)
Alle Angaben ohne Gewähr, war halt einer der ersten Google-Links. Zum ersten Krieg (80-88) hab' ich aucf die schnelle nix gefunden.

Back to Topic:
Wenn man sich die Entwicklung (gerade im militärischen Bereich) so anschaut, liegen die 'Cyberpunker' ja garnicht so schlecht im Rennen. Freund-Feind Erkennung direkt auf der Netzhaut, letztens in Spiegel-Online gelesen, das auch Waffen entwickelt werden, die nur von bestimmten Personen benutzt werden können.
Dann ist's auch nicht mehr weit bis zum Zielerfassungsystem auf der Netzhaut. Damit das töten noch einfacher und 'sicherer' wird.
Die technologische Entwicklung finde ich zwar sehr spannend und begrüssenswert, aber was daraus gemacht wird :down:

Baalzamon
2008-01-23, 14:48:16
*Buddel* Oh guck mal, ich habe eine Leiche entdeckt... ;)

Es gibt was Neues, wenn auch ein bisschen anders als 'per Laser direkt auf die Netzhaut':

Kontaktlinsen mit Display: http://www.heise.de/tp/blogs/3/102149

Seeehr geil finde ich das. :cool: Cyberpunk .... The future is now.

Werden durch diese Art von Techniken füher oder später die 'normalen' externen Monitore (auch für den Hausgebrauch) abgeschafft? Warum sollt eman sich noch ein externes Gerät hinstellen, wenn man (wie ich mir das jetzt mal vorstelle) eine Ebene im Raum definieren kann, an den man seinen Kontaklinsen-Monitor projezieren kann?

Kennung Eins
2010-01-17, 21:24:54
... hab durch Zufall grad den Thread gefunden.

Bald schon kommt das Farbdisplay von Microvision .. der Demonstrator wurde auf der letzten ISMAR gezeigt und sah recht seriennah aus.
http://www.microvision.com/displayground/?p=1187

Ich bin gespannt! Es geht noch immer nix über die Qualität des ND2000!

huligan
2010-02-15, 15:31:41
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/17313/1.html

Es scheint als würde es in absehbarer Zeit Augmented-Reality Systeme auch für den 'hausgebrauch' geben (4000 Dollar sind ja erschwinglich ;) )
Ich persönlich finde diese Entwicklung sehr gut und vielversprechend. Was sagt ihr dazu?

PS: Das die ersten Systeme wieder einmal vom Militär genutzt werden, war ja klar :down: Ohne Militär keine Forschung, oder wie :???: Das ist doch zum :puke:

bei 700 milliarden jährlich für die rüstungsindustrie ..ja da kannste ausgehen das praktisch alles von dort stammt.

Baalzamon
2010-02-16, 12:10:53
[...]Bald schon kommt das Farbdisplay von Microvision .. der Demonstrator wurde auf der letzten ISMAR gezeigt und sah recht seriennah aus.
http://www.microvision.com/displayground/?p=1187[...]
Hui. Wenn ich das richig gesehen habe, machen die j agenau das, was ich mir auch schon gedacht habe. Der 'Monitor' wird an eine feste Position im Blickfeld geklebt. Sehr geil.

bei 700 milliarden jährlich für die rüstungsindustrie ..ja da kannste ausgehen das praktisch alles von dort stammt.
Natürlich. Aber wieviel davon geht wirklich für reine Forschung drauf und wieviel für Infrastruktur, Personal und Equipment? Wahrscheinlich nur ein erschreckend niederiger Teil.

Kennung Eins
2010-02-16, 12:18:30
Hui. Wenn ich das richig gesehen habe, machen die j agenau das, was ich mir auch schon gedacht habe. Der 'Monitor' wird an eine feste Position im Blickfeld geklebt. Sehr geil.
Jo, solche Displays mit Durchsichtfunktion gibts ja schon länger, hier ists nur endlich malwieder ein Laserdisplay (in Farbe). Du machst es dir mit nem Kopfträger fest, dadurch ist es nicht wirklich "geklebt" (was wiederum die Kalibrierung zur richtigen Überlagerung schwieriger macht).

Baalzamon
2011-11-23, 11:12:54
Es gibt was Neues, wenn auch ein bisschen anders als 'per Laser direkt auf die Netzhaut':

Kontaktlinsen mit Display: http://www.heise.de/tp/blogs/3/102149

Offensichtlich hat man die Stromproblematik (mehr oder weniger) gelöst. Die Kontaktlinse mit integriertem Display funktioniert, im Moment allerdings nur mit einem 1 Pixel Auflösung. ;)

Aber das Proof-of-Concept steht. Das waren jetzt zwei Jahre Forschung, gibt den Jungs noch 5 oder 10 Jahre und die Linsen sind serienreif bei FullHD. ;)

Quelle: http://www.golem.de/1111/87923.html

Avalox
2011-11-23, 12:54:52
Offensichtlich hat man die Stromproblematik (mehr oder weniger) gelöst. Die Kontaktlinse mit integriertem Display funktioniert, im Moment allerdings nur mit einem 1 Pixel Auflösung. ;)

Aber das Proof-of-Concept steht. Das waren jetzt zwei Jahre Forschung, gibt den Jungs noch 5 oder 10 Jahre und die Linsen sind serienreif bei FullHD. ;)

Quelle: http://www.golem.de/1111/87923.html

Ich glaube bei diesem Prototypen würde die Stromversorungsprobleme dadurch gelöst, dass dort ein Kabel von der Kontaktlinse abgeht? Jedenfalls hat dieses jemand geschrieben gehabt.

Wie hat man es eigentlich gelöst, dass das Display der Kontaktlinse scharf abgebildet wird? Bei einem Laser ist dieses ja kein Problem, aber bei einem Display?

Baalzamon
2011-11-23, 13:16:38
Ich glaube bei diesem Prototypen würde die Stromversorungsprobleme dadurch gelöst, dass dort ein Kabel von der Kontaktlinse abgeht? Jedenfalls hat dieses jemand geschrieben gehabt.
Inzwischen sind sie auf kabellose Stromversorgung umgestiegen. Soll wohl auf 1m Entfernung gut funktionieren, nur wenn die Linse im Auge ist sinkt die Entfernung uaf 2cm (wenn ich den Artikel richtig gelesen habe). Deswegen schrieb ich auch 'mehr oder weniger'. ;)

Wie hat man es eigentlich gelöst, dass das Display der Kontaktlinse scharf abgebildet wird? Bei einem Laser ist dieses ja kein Problem, aber bei einem Display?
Laut Artikel durch eine vorgeschobene Fresnel-Linse.

Avalox
2011-11-23, 13:26:23
Laut Artikel durch eine vorgeschobene Fresnel-Linse.

Dort muss man ja das Bild dann scharfstellen. Also gleichzeitig ein beliebig entferntes Objekt ansehen und Informationen dazu einblenden, oder den Weg auf der Straße anzuzeigen wird damit nicht funktionieren, jedenfalls nicht, wenn es auch Informationen geben soll, wenn man auf irgend etwas nahes direkt sieht.

Was ich mich noch am Prinzip fragt ist, dass das Auge natürlich nur einen minimalen Bereich des Sichtfeldes überhaupt scharf sehen kann.
Auf der Entfernung zu einem Monitor vielleicht zwei drei Buchstaben normaler Größe.
Erst die Bewegung des Auges ergibt dann den Eindruck eines großen scharfen Bildes. Aber genau diese Augenbewegung macht ja die Kontaktlinse prinzipbedingt mit.

Im Prinzip muss sich ja alles was das Display darstellt im scharfen Bereich stattfinden.

Kennung Eins
2011-11-25, 21:33:19
Dort muss man ja das Bild dann scharfstellen. Also gleichzeitig ein beliebig entferntes Objekt ansehen und Informationen dazu einblenden, oder den Weg auf der Straße anzuzeigen wird damit nicht funktionieren, jedenfalls nicht, wenn es auch Informationen geben soll, wenn man auf irgend etwas nahes direkt sieht.

Was ich mich noch am Prinzip fragt ist, dass das Auge natürlich nur einen minimalen Bereich des Sichtfeldes überhaupt scharf sehen kann.
Auf der Entfernung zu einem Monitor vielleicht zwei drei Buchstaben normaler Größe.
Erst die Bewegung des Auges ergibt dann den Eindruck eines großen scharfen Bildes. Aber genau diese Augenbewegung macht ja die Kontaktlinse prinzipbedingt mit.

Im Prinzip muss sich ja alles was das Display darstellt im scharfen Bereich stattfinden.
Jo, zwei absolut richtige Punkte.

1)
Man fokussiert ständig zwischen real und virtuell hin und her. Mit einem Laserdisplay kann man das Problem umgehen (wissenschaftliches Paper dazu gibts seit ~2005, mal nach "Menozzi" suchen), leider wurde das noch nicht gebaut. War auch bei den kaufbaren (Microvision Nomad) nicht gelöst. Alle anderen Durchsichtdisplays haben dieses Problem ebenfalls.

Es gab auf der ISMAR 2008 ein Paper, da wurde eine Flüssiglinse vorgestellt, durch die man die Brennweite in gewissem Rahmen anpassen kann. Damit das dann allerdings abhängig von den Augenbewegungen gesteuert wird, braucht man einen integrierten EyeTracker. Der wird interessanterweise gerade vom Fraunhofer IPMS in Dresden entwickelt - ein Durchsicht-Display, bei dem zwischen Blöcken aus 4 (glaub ich) Display-Pixeln jeweils ein Kamera-Pixel liegt. Somit ein "sehendes Display". Dazu die Linse und dann wäre ein jederzeit scharfes Bild möglich.

2)
Ja, man sieht nur in einem sehr geringen Sichtfeld "mit voller Auflösung". Die aktuellen Durchsicht-Displays haben alle ~30°FOV (wobei natürlich immer nur "frontal", das bewegt sich nicht) was dafür ausreicht. OK, es gibt z.B. das nVisor ST mit 60°, aber das wird niemand freiwillig länger als ein paar Minuten auf dem Kopf haben wollen (ich arbeite täglich damit).

Außerhalb dieses Bereichs des schärfsten Sehens werden überwiegend Bewegungen und Helligkeit wahrgenommen. D.h. ein Display müsste in diesen Bereichen nur so etwas darstellen können. Wenn man so eine Kontaktlinse herstellt, könnte diese zentral eine höhere Pixeldichte haben, als an den Randbereichen. Das würde aus meiner Sicht Sinn machen. Ein Patent dazu gibt es bereits seit ca. 8 Jahren (Robert Bücher, Physoptics), das war allerdings noch keine Kontaktlinse.

[edith]
Ach so, noch was zum Thema "gib dem noch 5-10 Jahre und dann is das Thema durch" ... dieser Thread wurde vor 7 Jahren gestartet und es gibt noch immer nix gescheites am Markt, was alltagstauglich als mobiles AR-Display (kopfgetragen) taugt ..
Ist halt alles aufm Handy jetzt :-/