huha
2004-06-11, 23:20:37
Morgen!
Da mich mein Netzteil langsam nervt, wollte ich mal was gegen die Lautstärke tun. Jetzt bin ich aber nicht so der Typ, der n gutes Netzteil verkauft, nur um sich ein schlechteres leises zu kaufen und aufmachen wollte/will ich es sowieso nicht.
Da ich hinter meinem Rechner sitze, erschwert sich die Situation noch zusätzlich, da der NT-Lüfter seinen Schall direkt in meine Richtung bläst.
Nunja, da ich darauf keine Lust mehr hatte... hab' ich was gebastelt.
Handwerklich bin ich nicht so begabt und so viel Intuition hab' ich dann auch nun wieder nicht, also mußte erst mal überlegt werden, was man denn machen kann. Ich entschied mich, eine Konstruktion zu entwerfen, die den Luftstrom des Lüfters -- und damit auch den Lärm -- einfach in eine andere Richtung lenkt. Das kommt zwar nicht an irgendwelche Silentkisten ran, ist aber besser als gar nichts und sieht nett aus ;)
Ein ganz wichtiges Kriterium bei der Aktion war, daß das Netzteil nicht wärmer wird; die Lüfter dürfen also nicht schneller drehen, ein Wärme- oder Luftstau muß unbedingt vermieden werden.
http://www.forumdeluxx.de/gallery/data/500/9833nt_oben_web-med.jpg (http://www.forumdeluxx.de/gallery/showphoto.php?photo=11480&password=&sort=1&cat=500)
(wer's vergrößern will, soll einfach draufklicken)
Letztendlich wurde es dann eine Art Prisma. Zwei cm lange, gerade Stücke umschließen den Luftauslaß, die Ablenkung geschient mit einem "Dreieck" -- schwer zu erklären, leicht zu erkennen! ;)
Zuerst wurde das Teil im Maßstab 1:1 aus Papier gebaut, um zu sehen, ob sowas überhaupt möglich wäre. Es war möglich. Da ich sowieso noch was aus dem Baumarkt besorgen mußte, bin ich hingefahren, um mit einer IMHO extrem teuren Aluplatte wieder zurückzukommen. Die Stärke beträgt 0.8mm, für meinen Zweck ideal.
Zuhause wurde die Schablone auf das Aluminium übertragen und danach ausgesägt. So eine Säge ist schon was Feines, geht es doch ausgesprochen schnell.
Nach dem Sägen war das Biegen dran, auch das ging ordentlich. Als dieser Schritt abgeschlossen war, gab es einen ersten Test am (natürlich ausgeschalteten) Netzteil, ob das Ding auch paßt -- es paßte.
Die Befestigung ist kritisch; es ergeben sich einige Möglichkeiten, die ich gegeneinander abgewägt habe:
1) als "Lüftergitter"
Eine sehr nette Möglichkeit, allerdings hätte ich da am Netzteil direkt rumschrauben müssen und wer weiß, ob der Lüfter danach noch richtig sitzt.
2) Netzteilbefestigungsschrauben
Man hätte den Umlenker natürlich auch so konstruieren können, daß er so wie das Netzteil befestigt wird. Das war mir aber letztendlich zu blöd, da ich dafür die Befestigung des Netzteils hätte lösen müssen.
3) Irgendwie anders
Das ist's dann letztendlich auch geworden. Ich habe ein unbenutztes Loch unter dem Netzteil in meinem CS601 bemerkt, durch das wunderbar eine Schraube durchging.
http://www.forumdeluxx.de/gallery/data/500/9833nt_unten_web-med.jpg (http://www.forumdeluxx.de/gallery/data/500/9833nt_unten_web.jpg)
(Auch hier gilt: Wem's so klein gefällt, darf weiterlesen, wer es groß sehen will, ist angehalten, draufzuklicken)
Nach etlichem Rumprobieren mit meinem Papiermodell und diversen Papierwinkeln (ich mag Papier!), konnten die Positionen der beiden Schrauben angezeichnet werden; eine Schraube hält den Winkel am Gehäuse, die andere den Umlenker am Winkel. Was etwas labil aussieht, wackelt nicht und hält auch recht stabil.
Zum Loch: Ich war etwas skeptisch, ob die Schraube da tatsächlich so problemlos reingeht (das Loch war etwas zu weit für meinen Geschmack, die Schraube konnte einfach so durchgesteckt werden, mußte nicht mal reingeschraubt werden), also wollte ich auf nummer sicher gehen und überlegte mir, wie man der Schraube zu sicherem Halt verhelfen konnte.
Die Lösung war nicht schwierig, ich nahm einfach irgendein winziges Stück Epoxidzeugs (ich weiß leider nicht, wie man das Material nennt, ist aber so Epoxid mit Textil beklebt; davon lag halt einfach ein Stück rum; MDF-Platten oder Plexi ginge genauso), bohrte ein Loch für die Schraube rein und versah es mit doppelseitigem Klebeband.
Mittels eines Zahnstochers, den ich von außen durch das zukünftige Befestigungsloch im CS601 schob und auf den ich dann von Innen mein Epoxidzeugs steckte, konnte dieses Gegenstück genau ausgerichtet werden, ohne zu große Verrenkungen anzustellen. Der Zahnstocher wurde nach getaner Arbeit natürlich wieder entfernt.
Jetzt wurde die Schutzfolie vom Winkel und auch vom Umlenker abgezogen; ob der Schönheit des glänzenden Aluminiums und auch wegen der Unlust, nochmal ne halbe Stunde mit der Bearbeitung zu verbringen, entschloß ich mich, das Teil nicht zu bürsten (obwohl ich gebürstete Metalle über alles liebe), sondern mit Klarlack zu versiegeln. Gesagt, getan, während des Abendessens konnten beide Stücke munter vor sich hintrocknen.
http://www.forumdeluxx.de/gallery/data/500/9833nt_seite_web-med.jpg (http://www.forumdeluxx.de/gallery/data/500/9833nt_seite_web.jpg)
(Es rauscht, es ist unscharf und es ist klein; letzteres Manko kann mit einem beherzten Klick auf das Bild beseitigt werden)
Als letzter Schritt wurden übrige Metallsplitter entfernt (die Innenseite wurde zwecks Weiterverarbeitung nicht lackiert), Winkel und Umlenker wurden am Gehäuse angeschraubt und das Netzteil wurde eingeschaltet.
Morgen oder übermorgen, je nachdem, wann ich Zeit habe, kommt noch Moosgummi oder irgendwas leicht dämmendes in die Innenseite des Umlenkers.
Nach dem Einschalten des Rechners lassen sich zwei Dinge feststellen: Das Geräusch ist etwas leiser geworden und das Netzteil arbeitet immer noch so, wie vorher. Ein Luftstau und damit verbundene NT-Temperaturerhöhung (und damit verbundene höhere Lüfterdrehzahlen inklusive höherer Geräuschemission) wurde also effektiv vermieden.
-huha
Da mich mein Netzteil langsam nervt, wollte ich mal was gegen die Lautstärke tun. Jetzt bin ich aber nicht so der Typ, der n gutes Netzteil verkauft, nur um sich ein schlechteres leises zu kaufen und aufmachen wollte/will ich es sowieso nicht.
Da ich hinter meinem Rechner sitze, erschwert sich die Situation noch zusätzlich, da der NT-Lüfter seinen Schall direkt in meine Richtung bläst.
Nunja, da ich darauf keine Lust mehr hatte... hab' ich was gebastelt.
Handwerklich bin ich nicht so begabt und so viel Intuition hab' ich dann auch nun wieder nicht, also mußte erst mal überlegt werden, was man denn machen kann. Ich entschied mich, eine Konstruktion zu entwerfen, die den Luftstrom des Lüfters -- und damit auch den Lärm -- einfach in eine andere Richtung lenkt. Das kommt zwar nicht an irgendwelche Silentkisten ran, ist aber besser als gar nichts und sieht nett aus ;)
Ein ganz wichtiges Kriterium bei der Aktion war, daß das Netzteil nicht wärmer wird; die Lüfter dürfen also nicht schneller drehen, ein Wärme- oder Luftstau muß unbedingt vermieden werden.
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(wer's vergrößern will, soll einfach draufklicken)
Letztendlich wurde es dann eine Art Prisma. Zwei cm lange, gerade Stücke umschließen den Luftauslaß, die Ablenkung geschient mit einem "Dreieck" -- schwer zu erklären, leicht zu erkennen! ;)
Zuerst wurde das Teil im Maßstab 1:1 aus Papier gebaut, um zu sehen, ob sowas überhaupt möglich wäre. Es war möglich. Da ich sowieso noch was aus dem Baumarkt besorgen mußte, bin ich hingefahren, um mit einer IMHO extrem teuren Aluplatte wieder zurückzukommen. Die Stärke beträgt 0.8mm, für meinen Zweck ideal.
Zuhause wurde die Schablone auf das Aluminium übertragen und danach ausgesägt. So eine Säge ist schon was Feines, geht es doch ausgesprochen schnell.
Nach dem Sägen war das Biegen dran, auch das ging ordentlich. Als dieser Schritt abgeschlossen war, gab es einen ersten Test am (natürlich ausgeschalteten) Netzteil, ob das Ding auch paßt -- es paßte.
Die Befestigung ist kritisch; es ergeben sich einige Möglichkeiten, die ich gegeneinander abgewägt habe:
1) als "Lüftergitter"
Eine sehr nette Möglichkeit, allerdings hätte ich da am Netzteil direkt rumschrauben müssen und wer weiß, ob der Lüfter danach noch richtig sitzt.
2) Netzteilbefestigungsschrauben
Man hätte den Umlenker natürlich auch so konstruieren können, daß er so wie das Netzteil befestigt wird. Das war mir aber letztendlich zu blöd, da ich dafür die Befestigung des Netzteils hätte lösen müssen.
3) Irgendwie anders
Das ist's dann letztendlich auch geworden. Ich habe ein unbenutztes Loch unter dem Netzteil in meinem CS601 bemerkt, durch das wunderbar eine Schraube durchging.
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(Auch hier gilt: Wem's so klein gefällt, darf weiterlesen, wer es groß sehen will, ist angehalten, draufzuklicken)
Nach etlichem Rumprobieren mit meinem Papiermodell und diversen Papierwinkeln (ich mag Papier!), konnten die Positionen der beiden Schrauben angezeichnet werden; eine Schraube hält den Winkel am Gehäuse, die andere den Umlenker am Winkel. Was etwas labil aussieht, wackelt nicht und hält auch recht stabil.
Zum Loch: Ich war etwas skeptisch, ob die Schraube da tatsächlich so problemlos reingeht (das Loch war etwas zu weit für meinen Geschmack, die Schraube konnte einfach so durchgesteckt werden, mußte nicht mal reingeschraubt werden), also wollte ich auf nummer sicher gehen und überlegte mir, wie man der Schraube zu sicherem Halt verhelfen konnte.
Die Lösung war nicht schwierig, ich nahm einfach irgendein winziges Stück Epoxidzeugs (ich weiß leider nicht, wie man das Material nennt, ist aber so Epoxid mit Textil beklebt; davon lag halt einfach ein Stück rum; MDF-Platten oder Plexi ginge genauso), bohrte ein Loch für die Schraube rein und versah es mit doppelseitigem Klebeband.
Mittels eines Zahnstochers, den ich von außen durch das zukünftige Befestigungsloch im CS601 schob und auf den ich dann von Innen mein Epoxidzeugs steckte, konnte dieses Gegenstück genau ausgerichtet werden, ohne zu große Verrenkungen anzustellen. Der Zahnstocher wurde nach getaner Arbeit natürlich wieder entfernt.
Jetzt wurde die Schutzfolie vom Winkel und auch vom Umlenker abgezogen; ob der Schönheit des glänzenden Aluminiums und auch wegen der Unlust, nochmal ne halbe Stunde mit der Bearbeitung zu verbringen, entschloß ich mich, das Teil nicht zu bürsten (obwohl ich gebürstete Metalle über alles liebe), sondern mit Klarlack zu versiegeln. Gesagt, getan, während des Abendessens konnten beide Stücke munter vor sich hintrocknen.
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(Es rauscht, es ist unscharf und es ist klein; letzteres Manko kann mit einem beherzten Klick auf das Bild beseitigt werden)
Als letzter Schritt wurden übrige Metallsplitter entfernt (die Innenseite wurde zwecks Weiterverarbeitung nicht lackiert), Winkel und Umlenker wurden am Gehäuse angeschraubt und das Netzteil wurde eingeschaltet.
Morgen oder übermorgen, je nachdem, wann ich Zeit habe, kommt noch Moosgummi oder irgendwas leicht dämmendes in die Innenseite des Umlenkers.
Nach dem Einschalten des Rechners lassen sich zwei Dinge feststellen: Das Geräusch ist etwas leiser geworden und das Netzteil arbeitet immer noch so, wie vorher. Ein Luftstau und damit verbundene NT-Temperaturerhöhung (und damit verbundene höhere Lüfterdrehzahlen inklusive höherer Geräuschemission) wurde also effektiv vermieden.
-huha