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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie weit darf "Kunst" gehen um Subventioniert zu werden


gerry7
2004-06-19, 11:14:39
http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/brennpunkt/pornotheater/index.html


19.06.2004
Streit um Porno-Theater


Das Stück ist noch nicht einmal aufgeführt worden, da gibt es schon einen riesigen Wirbel um die Produktion.

Porno oder Kunst?

Ein Mann tanzt nackt auf einem Bett herum, ein Pärchen hat wilden Sex. Und dann lässt sich der Hauptdarsteller anpinkeln.
Was sich anhört wie Szenen aus einem Hardcore-Porno, ist in Wahrheit die Neu-Inszenierung von "Die Entführung aus dem Serail" – einer der schönsten Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.

Doch was die "Komische Oper Berlin" aus der Geschichte um die in den Orient entführte Edeldame Konstanze gemacht hat, ist einfach nur ekelhaft! Die Handlung auf der Bühne: ein Wechsel von Sex- und Gewaltorgien, Sadomaso und Vergewaltigungen. Pfui Teufel – und das soll Kunst sein?

Regisseur Calixto Bieto rechtfertigt sich gegenüber "Bild": "Sex spielt immer eine Rolle. Mozart dachte nur an Sex."

Aber ist das ein Grund, aus der Oper direkt einen Porno zu machen? Der Regisseur lässt sogar (Kunst-)Urin fließen. In drei Szenen müssen sich die Darsteller anpinkeln lassen und die "Ergüsse" trinken. Kann man dieses Theaterstück wirklich noch unter dem Deckmantel "Kunst" rechtfertigen?

Kultursenator Thomas Flierl von der PDS: "Die Darstellung von Blut, Sex und Gewalt spiegelt gesellschaftliche Phänomene wider." Aha.

---------------------------------------------

Sex sells ist das inzwischen das Credo das überall gilt?
Oder sind moderne Interpretationen nur eim "Zerr"spiegel der Zeit.
Allerdings Business as usual gilt auch hier:
Jede verkaufte Eintrittskarte wird vom Berliner Senat mit 165 Euro subventioniert. Geld, das aus unseren Steuern stammt.

Irgendwie würde ich so manchen Politiker auch manchmal Kunst...flüssigkeit in den Rachen kippen wollen.......

abaddon
2004-06-19, 16:22:17
Ich bin der Meinung, dass jeder seine Art der 'Kunst' ausleben dürfen sollte. Natürlich kommt man da schnell an die Grenzen der Ästhetik. Man kann soetwas als Kunst bezeichnen, nur gibt es Arten der Kunst, die nicht ungedingt die Öffentlichkeit 'ansprechen', um es mal sanft auszudrücken.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, ich befinde mich bei diesem Thema irgendwie in einem Zwiespalt.

O711
2004-06-20, 22:40:44
Original geschrieben von gerry7
Sex sells ist das inzwischen das Credo das überall gilt?
Oder sind moderne Interpretationen nur eim "Zerr"spiegel der Zeit.
Allerdings Business as usual gilt auch hier:
Jede verkaufte Eintrittskarte wird vom Berliner Senat mit 165 Euro subventioniert. Geld, das aus unseren Steuern stammt.

Irgendwie würde ich so manchen Politiker auch manchmal Kunst...flüssigkeit in den Rachen kippen wollen....... kunst sollte generell nicht subventioniert werden...

kunst sind nur auswüchse bestimmter leute aber warum z.B. "normale" kunst gegenüber "sexueller"/"erotischer" kunst andere privilegien zu gute kommen sollten ist mir ein rätsel...

Leonidas
2004-06-21, 00:01:37
Original geschrieben von gerry7
http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/brennpunkt/pornotheater/index.html


19.06.2004
Streit um Porno-Theater


Das Stück ist noch nicht einmal aufgeführt worden, da gibt es schon einen riesigen Wirbel um die Produktion.

Porno oder Kunst?

Ein Mann tanzt nackt auf einem Bett herum, ein Pärchen hat wilden Sex. Und dann lässt sich der Hauptdarsteller anpinkeln.
Was sich anhört wie Szenen aus einem Hardcore-Porno, ist in Wahrheit die Neu-Inszenierung von "Die Entführung aus dem Serail" – einer der schönsten Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.

Doch was die "Komische Oper Berlin" aus der Geschichte um die in den Orient entführte Edeldame Konstanze gemacht hat, ist einfach nur ekelhaft! Die Handlung auf der Bühne: ein Wechsel von Sex- und Gewaltorgien, Sadomaso und Vergewaltigungen. Pfui Teufel – und das soll Kunst sein?

Regisseur Calixto Bieto rechtfertigt sich gegenüber "Bild": "Sex spielt immer eine Rolle. Mozart dachte nur an Sex."

Aber ist das ein Grund, aus der Oper direkt einen Porno zu machen? Der Regisseur lässt sogar (Kunst-)Urin fließen. In drei Szenen müssen sich die Darsteller anpinkeln lassen und die "Ergüsse" trinken. Kann man dieses Theaterstück wirklich noch unter dem Deckmantel "Kunst" rechtfertigen?

Kultursenator Thomas Flierl von der PDS: "Die Darstellung von Blut, Sex und Gewalt spiegelt gesellschaftliche Phänomene wider." Aha.

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Sex sells ist das inzwischen das Credo das überall gilt?
Oder sind moderne Interpretationen nur eim "Zerr"spiegel der Zeit.
Allerdings Business as usual gilt auch hier:
Jede verkaufte Eintrittskarte wird vom Berliner Senat mit 165 Euro subventioniert. Geld, das aus unseren Steuern stammt.

Irgendwie würde ich so manchen Politiker auch manchmal Kunst...flüssigkeit in den Rachen kippen wollen.......



Ich würde es mir auf keinen Fall angesehen wollen, doch: Kunst ist nicht gleich Ästhetik. So gesehen sind die Anschuldigungen lächerlich und können nur von Leuten stammen, die keinerlei Ahnung von Kunst haben, sondern in einer Schein-Hochglanzwelt leben.

Leonidas
2004-06-21, 00:03:13
Original geschrieben von O711
kunst sollte generell nicht subventioniert werden...




Stimmt vollkommen. Ansonsten fordere ich die Subventionierung von jedem Sportclub. Diese, die Kunst sehen wollen, sollen diese ganz genauso durch ihre Eintritte bezahlen wie alle anderen Freizeitbeschäftigungen auch.

oktolyt
2004-06-21, 09:01:14
Original geschrieben von Leonidas
Ich würde es mir auf keinen Fall angesehen wollen, doch: Kunst ist nicht gleich Ästhetik. So gesehen sind die Anschuldigungen lächerlich und können nur von Leuten stammen, die keinerlei Ahnung von Kunst haben, sondern in einer Schein-Hochglanzwelt leben.
Original geschrieben von 0711
kunst sollte generell nicht subventioniert werden...

Original geschrieben von Leonidas
Stimmt vollkommen. Ansonsten fordere ich die Subventionierung von jedem Sportclub. Diese, die Kunst sehen wollen, sollen diese ganz genauso durch ihre Eintritte bezahlen wie alle anderen Freizeitbeschäftigungen auch.
:up:
Jeder muss selber entscheiden was für ihn Kunst ist und was nicht.
Aber ich will nicht indirekt dafür zahlen müssen.
;(
Wer's sehen will, zahlt Eintritt, wer nicht, muss auch nicht suventionieren. ;(

Blumentopf
2004-06-21, 09:03:47
In diesem Fall wird sicher das Publikum entscheiden.

IMHO hat das Stück wohl keine Chance. Dann fliegt auch der Regisseur.

flatbrain
2004-06-21, 09:28:31
Original geschrieben von Blumentopf
In diesem Fall wird sicher das Publikum entscheiden.

IMHO hat das Stück wohl keine Chance. Dann fliegt auch der Regisseur.

Abwarten, das Stück läuft in Berlin... ;) ! Hier wird unter dem Deckmantel der Kunst sogar Kinderpornographie gefördert!

cu flatbrain

gerry7
2004-06-21, 10:11:32
Original geschrieben von Blumentopf
In diesem Fall wird sicher das Publikum entscheiden.

IMHO hat das Stück wohl keine Chance. Dann fliegt auch der Regisseur.

Bei dem was die Zuschauer an den ferseher holt (wenn man selbst in der Trostlosigkeit lebt), ist alles möglich, auch ein Erfolg.

Amarok
2004-06-21, 11:25:30
Schwieriges Thema...

Kunst ist und wird nie ein Massenprodukt werden. Verkommerzialisierte Kunst ist ein Widerspruch in sich.

Die Definition der Kunst ist natürlich auch nioht einfach. Wenn ich mir am Samstag den Musikantelstadel ansehe sind die meisten hier wohl der Meinung, dass dies keine Kunst ist, für viele aber schon.

Da Kunst in den meisten Fällen jedochm wie schon oben erwähnt, nicht massentauglich ist, sind Subventionen einfach notwendik. Alleine über den Eintritt ist es einfach nicht zu finanzieren, denn dann müsste man die Eintrittspreise sehr hoch ansetzten um überhaupt die Kosten einzuspielen. Damit könnten aber nur wieder eine gewisse "Elitetruppe" (sprich: "reichere" Menschen) in den Genuss von Kunst kommen.

Bin also dafür, dass Kunst subventioniert wird.

oktolyt
2004-06-21, 13:27:30
Original geschrieben von Amarok
...
...
Bin also dafür, dass Kunst subventioniert wird.
Das mag ja alles in der Theorie gut und schön sein, aber wer soll das bezahlen?
Soll der Staat jeder Randgruppe ihre Nischenkunst finanzieren?
Es gibt jetzt schon net mal mehr Geld für Schulen, Kitas... etc. ;(

Blumentopf
2004-06-21, 13:48:29
Macht es doch so wie in Österreich. Jeder Kabelfernsehkunde muß einen geringen Prozentsatz zahlen der an die Künstler geht. (1% oder so)
War vor 2 Jahren noch so. Weiß nicht ob das nicht inzwischen erfolgreich von den Kabelanbietern angefochten wurde. Mußte das aber zahlen :( Verschwendung.

Gast
2004-06-21, 14:37:25
Ohne Worte: http://de.news.yahoo.com/040621/3/43131.html

gerry7
2004-06-21, 14:48:30
Original geschrieben von Gast
Ohne Worte: http://de.news.yahoo.com/040621/3/43131.html

Erzürnte Zuschauer verließen noch während der Premiere am Sonntagabend den Saal. Buhrufe übertönten die Musik, von den Rängen wurde gegen den Kulturverfall in Deutschland gewettert.

Da fühlt sich der Maestro sicher noch bestätigt.
Kunstbanausen verstehen halt die Feinheiten nicht.

nggalai
2004-06-21, 14:50:12
Ich verstehe eher nicht, wie man nach dem ganzen Rascheln im Blätterwald in so eine Vorstellung kann, und sich dann auch noch darüber aufregt ...

93,
-Sascha.rb

flatbrain
2004-06-21, 14:56:24
Kollegen von mir mussten früher aus brandschutztechnischen Gründen regelmässig in die "Volksbühne", da gab es ähnliche Auführungen mit ähnlichem Inhalt, die besucher dort fanden die Aufführungen im der Regel gut ;) ...!

cu flatbrain

Stirling
2004-06-21, 15:40:26
Jedem das seine, soll sich doch jeder das ansehen wenn er Spass dran hat. Mich regt nur die Tatsache auf das diese Sache subventioniert wird aber die Körperwelten-Ausstellung wird sogar verboten. Diese Doppelmoral ist zum Kotzen.

Leonidas
2004-06-21, 17:31:38
Original geschrieben von flatbrain
Hier wird unter dem Deckmantel der Kunst sogar Kinderpornographie gefördert!


Wieso, ist ein Darsteller unter 25? Erkläre genauer!

Leonidas
2004-06-21, 17:34:16
Original geschrieben von oktolyt
Das mag ja alles in der Theorie gut und schön sein, aber wer soll das bezahlen?
Soll der Staat jeder Randgruppe ihre Nischenkunst finanzieren?




Exakt. Das Problem ist doch vor allem, daß nur anerkannte Kunst subventioniert wird, in den meisten Fällen sogar nur angepasste Kunst. Doch Kunst wird meist erst nach Lebzeiten des Künstlers erkannt sowie soll ja nun überhaupt nicht angepasst sein. Und was ist mit neuen Kunstformen? Die brauchen eventuell Dutzende Jahre, um anerkannt zu werden.

Sprich: Gefördert wird somit zumeist Trivialkunst oder angepasster Müll, aber echte Künstler nie.

Leonidas
2004-06-21, 17:36:37
Original geschrieben von gerry7
Buhrufe übertönten die Musik, von den Rängen wurde gegen den Kulturverfall in Deutschland gewettert.


Das kann nur der deutsche Spießbürger sein, der dann wenn er mal wirkliche Kunst sieht, sofort über den *Kulturverfall* lästert. Die Leute sollen auf ihre Schickimicki-Parties gehen und sich für drittklassige Klatschmagazine präsentieren, aber die Künstler in Ruhe lassen.

Leonidas
2004-06-21, 17:38:45
Original geschrieben von Gast
Ohne Worte: http://de.news.yahoo.com/040621/3/43131.html


Das hört sich doch mal ganz lustig an :)

abaddon
2004-06-21, 17:56:11
Original geschrieben von nggalai
Ich verstehe eher nicht, wie man nach dem ganzen Rascheln im Blätterwald in so eine Vorstellung kann, und sich dann auch noch darüber aufregt ...

93,
-Sascha.rb
Ganz genau, das wollte ich auch eben schreiben.Sie wussten doch, auf was sie sich da einließen? Dann auch noch während der Vorstellung zu buhen finde ich weitaus verachtender und ignoranter, als das, was auch immer dort dargestellt wird.

Das festigt nur meine Ansichten über die Öffentlichkeit.

Amarok
2004-06-21, 18:27:47
Original geschrieben von Leonidas


Sprich: Gefördert wird somit zumeist Trivialkunst oder angepasster Müll, aber echte Künstler nie.
Was sind "echte Künstler"?


In Ö ist es aber schon so, dass auch unbekannte Künstler gefördert werden, sei es in Form von Steuererleichterungen, Säle, die zur Verfügung gestellt werden oder ähnlichem.

Amarok
2004-06-21, 18:31:15
Original geschrieben von crinkliness
Ganz genau, das wollte ich auch eben schreiben.Sie wussten doch, auf was sie sich da einließen? Dann auch noch während der Vorstellung zu buhen finde ich weitaus verachtender und ignoranter, als das, was auch immer dort dargestellt wird.

Das festigt nur meine Ansichten über die Öffentlichkeit.
Auch von mir ein *unterschreib*. Aber angeblcih sollen sich auch die Zuschauer untereinander beschimpft haben, weil es auch welche gab denen das Stück zusagte. Tja, Kultur hat halt seine Wirkung.

flatbrain
2004-06-21, 21:12:39
Original geschrieben von Leonidas
Wieso, ist ein Darsteller unter 25? Erkläre genauer!

http://www.dorfdisco.de/news/lovepoison.phtml
http://www.welt.de/data/2004/04/08/262443.html
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,294479,00.html

Mag sein, dass die Reaktion einiger Zeitungen unangemessen war, trotzdem meine ich, dass solche Ausstellungen, die Grenzen überschreitet, nicht mit Steuermitteln finanziert werden sollte!

cu flatbrain

O711
2004-06-21, 21:51:51
Original geschrieben von Amarok
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Bin also dafür, dass Kunst subventioniert wird. ist ja schön und gut...allerdings wie du selbst gesagt hast...im auge des betrachters...wer entscheidet nun welche kunst es lohnenswert ist subventioniert zu werden und welche eben nicht?
Und was soll wie subventioniert werden, dass es gesehen wird oder das leben/die arbeit der künstler?!

subvention von kunst ist reine blockade...letztlich erreicht man dadurch nur eins, die großen geldbörsen...