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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 10 Gebote für Kommerzverächter!


Cadmus
2004-06-27, 00:54:54
1.) Es ist nur ein Märchen, das manche Alben durch ihre Produktion kommerziell sind - Falsch, Platten sind aufgrund ihrer Verkaufszahlen kommerziell. Sobald ein Album einmal in den Charts war, ist es für Non-Profit-Ohren versaut, auch wenn der Chartseinstieg erst nach 6 Jahren stattfindet!

2.) Musiker sind grundsätzlich nur in zwei Kategorien zu unterteilen: Sell-Out-Schweine und die holden Herolde der Nichkommerzialität. Deswegen ist es auch kein Gerücht, es gibt wirklich Bands die sich bei ihrer Plattenfirma beschweren, sie würden zu viele Platten verkaufen.

3.) Es ist vollkommen richtig sich über ein erfolgreiches Plattenlabel aufzuregen. Es kann und darf nicht sein, das manche Labels, noch so dreist sind ihren Job zu tun und sogar Abnehmer für ihre Platten finden.

4.) Erfolgreiche Bands müssen mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben, vorher dürfen sie nicht mal in die Nähe der Charts kommen. Damit sind sie zwar langsamer als Profifussballer (die schon nach ca. 14 Jahren Training die ersten Erfolge feiern dürfen), aber sie liegen noch vor Malern (erst nach dem Tode). Das wiederum dürfte Metallica Hoffnung geben, noch 5 Jahre und sie haben dieses Datum geschafft und dürfen ganz offiziell Erfolg haben.

5.) Man darf kommerzielle Platten gut finden, allerdings nur vor dem 6ten Lebensjahr. Danach muss man standhaft leugnen, das man noch „kommerzielle" Musik gut findet, oder auch mal bei einem Chartbreaker mitpfeifft.

6.) Es ist ein Gerücht das kommerzieller Erfolg etwas mit Qualität zu tun haben könnte. Grundfalsch, nur die wirklichen schlechten Bands schaffen es eine breite Masse von ihrer Musik zu überzeugen. Die wirklich guten Bands bleiben bei einer Verkaufszahl von ca. 500 Stück (absolute Obergrenze).

7.) Um die wirklich gute Musik unkommerziell zu halten, höre auf sie anzupreisen. Erzähle deinen Freunden nichts von „dieser wirklich guten neuen Band" und freue dich nicht,! sollte sie wirklich etwas Erfolg haben. Am besten du hörst gleich auf, ihre CD’s zu kaufen - nur so kannst du sie unkommerziell halten.

8.) Kommerzialität ist wichtig. Nur so kann sich die Szene vor Mitläufern schützen. Wenn dir also jemand erzählt er würde auf „Guano Apes", „Böhse Onkelz" oder gar „Dimmu Borgir" steht, vergiss ihn einfach wieder, er ist nur ein Mitläufer. Vergiss dabei auch gleich, das du auch mal so angefangen hast (nur das die Guano Apes damals Guns'n'Roses waren).

9.) Im Zweifelsfall wissen die Leute nicht was sie wollen. Sie folgen alle nur blind der Industrie. Um so wichtiger ist es das du als Hort der Unkommerzialität da stehst.

10.) Gestehe deiner Lieblingsband keine Weiterentwicklung zu, du tust es ja schließlich auch nicht.

http://www.forendienst.de/board_files/8867/smilies/f6bf071a.gif :biggrin:

Amarok
2004-06-27, 12:45:03
Tja, was ist Kommerz? Wann gilt eine Gruppe oder Künstler als kommerziell? Bedeutet Kommerz wirklich automatisch schlecht? Kennt ihr Beispiele für Bands oder Künstler die kommerziell erfolgreich sind und dennoch gut?

eXistence
2004-06-27, 13:17:47
Tja, was ist Kommerz? Wann gilt eine Gruppe oder Künstler als kommerziell? Bedeutet Kommerz wirklich automatisch schlecht?
"kommerziell" heißt im eigentlichen Sinne nur, dass etwas gemacht wird, um damit Geld zu verdienen. Über die Qualität oder den künsterlischen Wert sagt es erstmal überhaupt nichts aus.
Selbst die kleine Underground-Garagen-Band von nebenan, die 500 Platten verkauft, wäre so gesehen kommerziell, weil sie ihre Musik halt verkaufen.


Kennt ihr Beispiele für Bands oder Künstler die kommerziell erfolgreich sind und dennoch gut?


Darauf lässt sich kaum ne Antwort geben, da "gut" total subjektiv ist.

Eine "normale" Band macht ihre Musik nicht aus einem einzigen Grund allein:
1. Spaß an der Sache
2. künsterlischer Anspruch
3. und eben auch Geld

Das Problem ist aber, dass es eine Entwicklung gab (und gibt), die heutigen Casting-Shows stellen dabei die Krönung dar:
>> 1. Spaß an der Sache

ein Pop-Star hat Spaß daran, ein Pop-Star zu sein, mit Spaß an der Musik hat das IMO nicht viel zu tun. Die Songs werden selten selbst geschrieben, eine Band gibts garnicht erst, im Grunde sollen sie nur das singen, was andere sich zwecks Geld-Verdienens ("kommerzieller erfolg") ausgedacht haben.


>> 2. künsterlischer Anspruch

Sag ich mal nix zu =)
außerdem siehe punkt 1

>> 3. und eben auch Geld

Hier gehts garnicht um das Geld der "Stars" sondern vielmehr darum, dass die Produzenten und Plattenfirmen den dicken Reibach machen.


Das alles hat dazu geführt, dass der kommerzielle Erfolg einen recht schlechten Ruf hat.
Ich könnte ne Menge Beispiele nennen, für kommeziell erfolgreiche Bands/Künstler (metallica, robbi Williams, shania twain, ozzy, deep purple, black sabbath...), aber anderen gefällt halt Daniel Kübelböck. Der ist/war kommerziell ebenfalls erfolgreich, aber ob er deswegen "gut" ist, sei jedem selbst überlassen.

darph
2004-06-27, 13:19:54
Original geschrieben von Amarok
Kennt ihr Beispiele für Bands oder Künstler die kommerziell erfolgreich sind und dennoch gut? Mike Oldfield, nuff said. :p

RMC
2004-06-27, 13:55:50
Original geschrieben von Amarok
Kennt ihr Beispiele für Bands oder Künstler die kommerziell erfolgreich sind und dennoch gut?

Die Ärzte :) Die beste Band der Welt ist seit 20 Jahren im Geschäft und man darf ruhig sagen, dass das Künstler auf hohem Niveau sind :)

Börk
2004-06-27, 14:54:40
Original geschrieben von RMC
Die Ärzte :) Die beste Band der Welt ist seit 20 Jahren im Geschäft und man darf ruhig sagen, dass das Künstler auf hohem Niveau sind :)
An was machst du das fest?
Bzw. sehr schön überspitzt die Gebote :D
Aber 666 Platten würde ich einer Non-Kommerz-Band schon zugestehen *eg*

Gruß,
Börk

3dzocker
2004-06-27, 15:11:10
welcher Musiker ist denn nicht daran interessiert SEINE Musik zu veröffentlichen, damit möglichst viele sie hören können???
Irgendwann kriegt jeder n Majorlabel ab und dann fließt auch die Kohle, siehe meine absolute Lieblingsgruppe OOMPH!
Als die bei Top of the Pops aufgetreten sind bin ich ne halbe Stunde wie geistig abwesend umhergetaumelt und hab mich geärgert wie diese 12-17 jährigen Teenies MEINE Lieblingsband gut finden können...grrrrr

tschau

Matrix316
2004-06-27, 15:43:51
Original geschrieben von Cadmus
1.)

4.) Erfolgreiche Bands müssen mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben, vorher dürfen sie nicht mal in die Nähe der Charts kommen. Damit sind sie zwar langsamer als Profifussballer (die schon nach ca. 14 Jahren Training die ersten Erfolge feiern dürfen), aber sie liegen noch vor Malern (erst nach dem Tode). Das wiederum dürfte Metallica Hoffnung geben, noch 5 Jahre und sie haben dieses Datum geschafft und dürfen ganz offiziell Erfolg haben.


Hmmm, Metallica haben die 20 Jahre schon längst überschritten. ;)

BOBOderAFFE
2004-06-27, 23:03:08
Original geschrieben von Cadmus
1.) Es ist nur ein Märchen, das manche Alben durch ihre Produktion kommerziell sind - Falsch, Platten sind aufgrund ihrer Verkaufszahlen kommerziell. Sobald ein Album einmal in den Charts war, ist es für Non-Profit-Ohren versaut, auch wenn der Chartseinstieg erst nach 6 Jahren stattfindet!

2.) Musiker sind grundsätzlich nur in zwei Kategorien zu unterteilen: Sell-Out-Schweine und die holden Herolde der Nichkommerzialität. Deswegen ist es auch kein Gerücht, es gibt wirklich Bands die sich bei ihrer Plattenfirma beschweren, sie würden zu viele Platten verkaufen.

3.) Es ist vollkommen richtig sich über ein erfolgreiches Plattenlabel aufzuregen. Es kann und darf nicht sein, das manche Labels, noch so dreist sind ihren Job zu tun und sogar Abnehmer für ihre Platten finden.

4.) Erfolgreiche Bands müssen mindestens 20 Jahre auf dem Buckel haben, vorher dürfen sie nicht mal in die Nähe der Charts kommen. Damit sind sie zwar langsamer als Profifussballer (die schon nach ca. 14 Jahren Training die ersten Erfolge feiern dürfen), aber sie liegen noch vor Malern (erst nach dem Tode). Das wiederum dürfte Metallica Hoffnung geben, noch 5 Jahre und sie haben dieses Datum geschafft und dürfen ganz offiziell Erfolg haben.

5.) Man darf kommerzielle Platten gut finden, allerdings nur vor dem 6ten Lebensjahr. Danach muss man standhaft leugnen, das man noch „kommerzielle" Musik gut findet, oder auch mal bei einem Chartbreaker mitpfeifft.

6.) Es ist ein Gerücht das kommerzieller Erfolg etwas mit Qualität zu tun haben könnte. Grundfalsch, nur die wirklichen schlechten Bands schaffen es eine breite Masse von ihrer Musik zu überzeugen. Die wirklich guten Bands bleiben bei einer Verkaufszahl von ca. 500 Stück (absolute Obergrenze).

7.) Um die wirklich gute Musik unkommerziell zu halten, höre auf sie anzupreisen. Erzähle deinen Freunden nichts von „dieser wirklich guten neuen Band" und freue dich nicht,! sollte sie wirklich etwas Erfolg haben. Am besten du hörst gleich auf, ihre CD’s zu kaufen - nur so kannst du sie unkommerziell halten.

8.) Kommerzialität ist wichtig. Nur so kann sich die Szene vor Mitläufern schützen. Wenn dir also jemand erzählt er würde auf „Guano Apes", „Böhse Onkelz" oder gar „Dimmu Borgir" steht, vergiss ihn einfach wieder, er ist nur ein Mitläufer. Vergiss dabei auch gleich, das du auch mal so angefangen hast (nur das die Guano Apes damals Guns'n'Roses waren).

9.) Im Zweifelsfall wissen die Leute nicht was sie wollen. Sie folgen alle nur blind der Industrie. Um so wichtiger ist es das du als Hort der Unkommerzialität da stehst.

10.) Gestehe deiner Lieblingsband keine Weiterentwicklung zu, du tust es ja schließlich auch nicht.

http://www.forendienst.de/board_files/8867/smilies/f6bf071a.gif :biggrin:


Wenn jemand eine Platte nicht kauft weil sie "kommerz" ist obwohl sie ihm gefällt dann hat das nichts mit "Qualitätsauslese" zu tun sondern mit dem Zwang, NICHT die Musik zu hören wie alle, d.h besonders zu sein. Damit wiederum schliesst du dich aber der anderen Gruppe an, den "AntiCommercials", allerdings muss diese Gruppe auch Platten kaufen um Musik zu hören und läuft Gefahr eine "NoCommercial"Band zu einer kommerziellen "ViVaband" zu machen, denn keine halbwegs vernünftige Band verweigert sich den Geldströmen als Gegenleistung nicht für die Kunst sondern für die Freigabe der Kunst.
Deshalb: Solange du Platten "kaufst" unterstützt du entweder die band oder die Plattenfirma und kannst schelcht aus dem Bauch raus fühlen ob diese ihre Kunst nur gegen Geld geben oder es auch ohne tun würden.
Alles andere ist meiner Meinung nach "übertriebener Individualismus"

bye
Der Affe