ATX-Mainboard: PowerOn "nachrüsten"

[stickedy]

Hallo!

Folgendes Problem: ich habe ein "etwas" älteres ATX-Mainboard (Intel VX Chipsatz) im Einsatz, dass noch nicht über die schöne BIOS-Option verfügt, dass sich der PC nach einem Spannungsausfall gleich wieder einschaltet.
Da das Teil als Router fungiert ist das natürlich extrem ärgerlich wenn der bei einem Gewitter o.ä. jedesmal von Hand wieder eingeschalten werden muss.
Jetzt glaube ich mich zu erinnern vor Ewigkeiten mal ne Bastelanleitung gesehen zu haben, bei dem irgendne Schaltung (keine Ahnung wie kompliziert, ist schon Jahre her) an die Power-Pins des Mainboards angeschlossen wurde. Weiss da jemand mehr?

Ich hab mir überlegt, dass es mit nem simplen Kondensator eigentlich gehen müßte, aber welche Kapazität brauch ich da?

[DocEvil]

Original geschrieben von stickedy
Ich hab mir überlegt, dass es mit nem simplen Kondensator eigentlich gehen müßte, aber welche Kapazität brauch ich da?
genau so gehts auch, vom wert her würde ich mal mit so 10µF anfangen. Wichtig ist aber dass du den masse-pin per duchmessen im ausgeschalteten zustand ermittelst und den kondensator dan polingsrichtig einsetzt. Ich hab den kondensator einfach in den 2poligen stecker oben rein gesteckt, das klappt ganz gut.
Ich muss aber noch dazusagen dass die sache nur funzt wenn der pc eine gewisse zeit aus war (z.b. 10s) damit sich der kondensator entladen kann. Ist aber bei jedem mainboard unterschiedlich, einfach mal ausprobieren.

[Berni]

Sollte das nicht gehen indem man einfach die entsprechenden zwei Pins des ATX-Kabels überbrückt?

[86318]

ich zitier mal aus der c't 14/04:

(für die rechtschreibfehler ist die OCR software verantwortlich)


Nach einem Stromausfall ist
die hardwaretechnische Reani-
maeion keìn Problem; bei nahe-
zu allen ATX-Boards lässt sich
das BlOS so einstellen, dass der
Rechner wieder hochfährr, wenn
der Strom wiederkommt. Falls
das BlOS eines älteren ATX-
Boards keine Funktion wie ,AC
Power Loss Restart", (a utomati-
sches Einschalten nach ' Span-
n ungswiederkeh r) besitzt, hil_
meist ein kleiner Kondensator
(etwa 1 µf) parallel zum Ein-Tas-
ter. Falls es damit nicht klappt,
kann man auch höhere We_e
(4,7 µf od_r 1O µ F) probìeren.
Bei einem Elko ist auf die korrek-
te Polurig zu achten und gege-
benenfalIs vorher mit einem
Multimeter zu überprüfen, an
welchem der beiden Pins des
Ein-Tasters Masse Iiegt.


in einem leserbrief der darauffolgenden ausgabe wurde dazu folgendes geschrieben:


Der Hinweis mit dem Elko, parallel zum Reset-
taster, mag zwar funktionieren, birgt aber ein
gro[es Risiko: Der Taster könnte schon nach
dem ersten Drücken oder wenigen Beeäei-
gungen nachhaltig beschädigt werden, was
ja wohl nicht im Sinne des Erfinders ist. Hier
wird ein getadener Elko von 1O Mikrofarad
oder größer mit einem Mikrotaster schlicht
kurzgeschlossen. Die Energie des geladenen
Kondensators erzeugt im Taster an den Kon-
taktflächen einen,,Schweißvorgang''. Abhilfe
bringt ein zum Kondensator in Reihe ge-
schalteter Widerstand von zum Beispiel 1OO
Ohm. Damit der Elko richtig gepolt wird, ist
es besser, die Spannung am offenen Taster
zu messen und die Schaltung entsprechend
zu verbìnden, als, wie im Bericht beschrie-
ben, den Massj-Pin zu ermitteln.

[stickedy]

So, ich habs probiert, es funktioniert aber nicht mit dem Kondensator. Grund ist, dass sich das Board mit gedrücktem Einschalttaster nach Stromzufuhr auch nicht einschaltet (und nix anderes ist ja der Kondensator im Prinzip).
Deswegen hab ich jetzt einfach zu dem Mittel gegriffen, dass ATX-Netzteil immer einzuschalten in dem ich die PowerOn-Leitung auf Masse gelegt habe. ist zwar nicht so elegant, aber es funktioniert.

Danke für die Hilfe jedenfalls!