PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie findet ihr meinen Artikel zum Thema "Raubkopien"?


dav133
2004-07-20, 12:18:30
Mag sein, dass das Thema schon etwas "ausgelutscht" ist, trotzdem wollte ich mal darauf eingehen. Also er soll in eine Schülerzeitung (5-10 Klasse, Haupt, Real, Gymmi).
Ist er halbwegs vollständig? Wie findet ihr ihn?
Das ist mein erster "richtiger" Artikel, deswegen wollte ich keinen Müll abliefern, ihr versteht schon ;)

Naja, ist recht lang, trotzdem wärs cool, wenn ihr mal drüberschaun könntet ;)


/edit: Link

==> Word-Datei mit 43KB (http://klasse9i.piranho.de/express/Raubkopien.doc)

-error-
2004-07-20, 12:54:51
Nicht schlecht der Artikel, aber das stimmt definitiv so nicht

Du darfst nicht:


-Kopierschutzknackende“ Brennprogramme auf dem Rechner installieren oder herunterladen

-Bekannten ein originales Spiel ausleihen, dass er/sie es auf seinem/ihren PC installiert

Kopierschutzknackende Brennprogramme darf man schon besitzen, aber keinen Gebrauch davon machen.

Sehr wohl daf man einen Bekannten das Spiel ausleihen, solange er es sich nicht kopiert.

oktolyt
2004-07-20, 13:03:55
Wuz issn duz für'n 'Interview' am Ende?
Das ist doch 'n Fake!?

Bissel plumpe Verwendung der Standardargumente... ;(

Ansonsten - direkt Ansprache des Lesers...naja...find ich nicht so gut.
Auch die Verwendung des Wortes 'ich' mit entsprechendem Kontext... ;(

dav133
2004-07-20, 13:11:02
Original geschrieben von oktolyt
Wuz issn duz für'n 'Interview' am Ende?
Das ist doch 'n Fake!?

Bissel plumpe Verwendung der Standardargumente... ;(

Ansonsten - direkt Ansprache des Lesers...naja...find ich nicht so gut.
Auch die Verwendung des Wortes 'ich' mit entsprechendem Kontext... ;( `

Nope, "duz" Interview am Ende ist ein überzeugter Burner aus der Hauptschule, mehr will ich nicht sagen. Der ist haltn bissl :bad1:, aber gefakt ist das Interview sicher nicht.

Naja, ich spreche mich mit "ich" an und den Leser mit "du", da das eine Schülerzeitung ist, und es da locker her geht. Also nicht so ernst nehmen ;)

@ Desire:

Man darf einem Bekannten kein Spiel ausleihen (selbst wenn er sich es nicht kopiert). Bereits das laden von Teilen einer Software, die nicht mein Eigentum ist, erfüllt den Tatbestand. Also darf man die CD noch nicht mal einlegen :(

Hab ich mal in dem Report von der Gamestar gelesen. Das andere mit dem "Kopierschutzknackenden Programmen" werde ich fixen, danke :up:

Wolf2k
2004-07-20, 13:23:27
Ich find es für eien Schülerzeitung ganz ok, aber 5-20€für eien Raubkopie? LOL, man wer bezahlt dafür bitte was? *rofl*

dav133
2004-07-20, 13:26:04
Original geschrieben von Wolf2k
Ich find es für eien Schülerzeitung ganz ok, aber 5-20€für eien Raubkopie? LOL, man wer bezahlt dafür bitte was? *rofl*

hmm, ka. Aber besser 20€ als 50€ ?!?

/edit: Kommt man von der Strafe her nicht billiger ein Spiel zu klauen anstatt es herunterzuladen?

oktolyt
2004-07-20, 13:26:33
Original geschrieben von dav133
Naja, ich spreche mich mit "ich" an und den Leser mit "du", da das eine Schülerzeitung ist, und es da locker her geht. Also nicht so ernst nehmen ;)

Ich meinte damit die generelle Verwendung der ersten Person...
Aber für 'ne Schülerzeitung isses dann schon ok.

Stirling
2004-07-20, 14:02:43
Rechtschreibung wäre noch ein Punkt...

Ich hab mal korrigiert:


Raubkopien - der schleichende Tod der Industrie?

Allseits hört man die Klagen der Industrie: Millionenverluste durch Raubkopien, Entlassungswellen, verarmende Künstler durch entgangene Einnahmen . EPRESS beleuchtet dieses ernstzunehmende Thema von beiden Seiten, bemüht sich objektiv um Lösungen des Problems und klärt auf, was für Strafen drohen. Ebenso wollen wir herausfinden, wie gefährdet ein Raubkopierer mittlerweile in Deutschland ist und was für Strafen ihm drohen.

Wege in die Krise
Klar: Wer ist bereit 50 Euro für das neuste Spiel mit 5 Stunden Spielspaß oder 15 Euro für ein Musikalbum mit 30 Minuten Hörgenuß zu investieren? Bestimmt nicht der durchschnittliche Schüler mit 15 Euro Taschengeld im Monat! Es liegt in der Natur des Menschen, sich den Weg des geringsten Widerstands zu suchen. Und dieser ist in diesem Fall eben, etwas umsonst zu bekommen, wofür andere teures Geld bezahlen. Dass die Raubkopierer damit Unrechtes tun, ein Verbrechen begehen sowie ihre und die berufliche Zukunft anderer gefährden, wird ihnen mit ihrem Vergehen natürlich nicht bewusst. Wie sollte es auch? Man transferiert ein paar Nullen und Einsen von einer Datenscheibe zur anderen. Hier wird niemand körperlich angegriffen, niemand schwer geschädigt - oder?
Natürlich! Nur eben nicht direkt. Es ist klar, dass man sich - wenn man auf das Raubkopieren verzichten würde - das ein oder andere Original mehr kaufen würde, die Industrie geht jedoch davon aus, dass jede gebrannte CD ein weniger verkaufter Datenträger ist - ein schwerer Irrtum. Denn nicht jedes Spiel, das man sich mal so „nebenbei“ brennt, hätte man sich gekauft, wenn man keinen Brenner hätte bzw. die CD nicht kopierbar wäre. In sofern fügt die „Brennerei“ der Industrie (speziell kleineren Lables und „Newcomern“) schweren Schaden zu, trotzdem ist nicht alles so schwarz, wie es uns von den Herstellern vorgegaukelt wird. Die Hauptforderung der Industrie ist: „Erkennt den Wert der Medien und behandelt sie dementsprechend“ - oder auf Deutsch: Wenn ihr wüsstet, wieviel Arbeit wir da hinein gesteckt haben, würdet ihr die CD nicht gebrannt haben.
Dies ist natürlich ein Teufelskreis: Die originalen CD’s sind teuer, die Rohlinge und Brenner billig, die Bezugsquellen in Form von Videotheken, Freunden und Filesharing-Börsen mehr als ausreichend. Ich wage sogar zu behaupten, dass jeder Durchschnittsbürger mit schneller Breitband-Internetanbindung im Stande ist, sich jede Software (koste sie im Laden was sie wolle) irgendwie irgendwoher zu beschaffen. Dadurch werden die Medien (im Weiteren mit Software bezeichnet) teurer, man versucht aus denjenigen, die noch zahlen, dass Maximum „herauszuquetschen“ - die Preise steigen in utopische Höhen. Das lassen sich auf der anderen Seite die Konsumenten nicht gefallen, kaufen einen Brenner für 40 Euro und einen Rohling für 30 Cent und haben auf diesem Weg von einem Freund oder der Videothek das Spiel ungefähr 10 Euro billiger bekommen. Das zweite Spiel bekommt man dann sogar 49,70 Euro billiger.
Und das ist der Trend: Einer kauft sich die Software und alle brennen sie. Beispiel gefällig? Das von der Presse hoch gelobte „Tony Hawks Pro Skater 4“ wurde in Deutschland kaum verkauft. Die Vermutung des Publishers: Jeder hat es, einer hat es sich gekauft. Die vermutliche Folge: Der nächste Titel der Reihe wird nur noch auf den weniger von Raubkopien geplagten Konsolen herauskommen.
Die Industrie kann die Preise nicht einfach senken, da wohl auch nach einer Preissenkung auf beispielsweise 10 Euro pro Spiel ein Rohling für 30 Cent billiger wäre. Man kann dann natürlich auf das - bisdato noch unausgeprägte - Unrechtsbewusstsein der „Brenner“ hoffen, dieses wird sich aber meiner Vermutung nach erst einstellen, wenn die Software besser wird. Nicht nur die oft mit Fehlern vollbepackten Spiele, auch der schlechte Service, lieblos designte Verpackungen und nur deutsche Untertitel in Spielen rechtfertigen Raubkopien - so die Brennerszene. Ein weiteres Argument spricht für die Nutzung von Raubkopien und Filesharing-Börsen: Filme und Spiele sind in der sagenumwobenen Tauschszene oftmals bereits vor dem Release in Deutschland downloadbar.
Noch eine Ausrede der Raubkopierer sind Spiele, die in Deutschland aufgrund ihrer Brutalität nicht erhältlich sind bzw. Spiele, die über ihrem Alter liegen und in Geschäften nicht gekauft werden konnten. Aber es gibt immer einen Weg, über Eltern etc. an solche Spiele heranzukommen.
Der Weg zu besserer Software und mehr Verkaufszahlen bei Spielen ist für beide Seiten voller Hindernisse und wird - wenn wir Pech haben - nie eingeschlagen. Dieses kleine Beispiel bezog sich vor allem auf Software und Spiele, Musik ist davon weitgehenst gefeit.


Wege aus der Krise
Wie oben schon angsprochen, ist der Weg aus der Krise ein steiniger voller Hindernisse. Einer muss anfangen. Entweder machen die Verbraucher den ersten Schritt und kaufen pro Jahr wenigstens ein oder zwei Spiele, die sie gerne mögen und sonst gebrannt hätten oder die Industrie macht den ersten Schritt und senkt die Preise beispielsweise um 10 Euro pro Titel (wobei ich hier hauptsächlich auf Spiele eingehe) und hofft, dass die Spieler auf einmal alle die Titel legal erwerben. Selbstverständlich können und sollten diese beiden Wege auch miteinander kombiniert werden. Eine Online-Umfrage unter Spiele Fans ergab sogar, dass die Mehrheit der Spieler bereit wäre, für ein fehlerfreies, gutes Spiel 30 Euro auszugeben. Dieser Wert erscheint mir allerdings fragwürdig.
Momentan ist allerdings ein anderer Weg in der Mache: Die ohnehin „downloadwütigen“ DSL-fanatischen Deutschen haben nun die Möglichkeit, Spiele, Musik und andere Software aus dem Internet für erheblich weniger Geld legal herunterzuladen. Das geht sowohl mit Filmen (Video on Demand), als auch mit Musik (Apple iTunes). Selbst Spielebörsen bieten die meisten Hersteller an. Somit können die Produzenten der Software diese preiswerter anbieten, schließlich sparen sie an einem gedruckten Handbuch, dem Pressen der CD, der Auslieferung und der Verpackung. Da kann ein Produkt schon mal ca. 20% im Preis fallen! Gerade Apple iTunes wird dank des großen Musikangebots famos genutzt.
Ein dritter, allerdings weniger realistischer Weg ist Werbung. Wenn nach jedem Level ein „Hornbach - Yippie Yaya Yippieh Yippie Yeah“ eingeblendet werden würde oder die Seitenwände beim Skispringen mit Werbung bepflastert wären, ließe sich wohl auch der eine oder andere Euro am Verkaufspreis einsparen.
Und einen vierten Weg habe ich noch parat: Gebraucht kaufen. In eBay, Preistrend und Konsorten lassen sich die zum Teil bereits gebrauchten Artikel wesentlich günstiger erwerben. Allerdings ist das mit dem „gebraucht kaufen“ auch wieder eine Sache, da der Verkäufer eventuell die Software im Laden gekauft hat und nun wieder bei eBay verscherbelt, um dann doch noch Geld abzustauben.
Raubkopien zerstören neue, kleine Bands, innovative Spieleideen kleiner Lables, aber auch die ganz großen „Softwarebrocken“. Denn wer will in Zukunft nur noch Fortsetzungen alter Serien und Moorhuhn Klone spielen? Die Entwickler müssen Geld sparen, um an den Raubkopierern nicht kaputt zu gehen. Und die Konsequenzen tragen mal wieder die, die in der Vergangenheit keinen Cent für die einstigen Top-Produkte bezahlen wollte.
Die Industrie versucht sich sogut wie möglich gegen unerwünschte Vervielfältigungen zu schützen. Sei es mit abenteuerlichen Kopierschützen, der vermehrten Auslieferung auf der DVD oder immer längere und kompliziertere Serialnummern in Onlinetiteln, die nicht „knackbar“ sind. Nun soll der Kauf von CD/DVD Brennern auch noch mit einer speziellen Steuer belegt werden! Doch keine dieser Maßnahmen wird die Raubkopien drastisch senken. Allenfalls kann es auch bei ehrlichen Käufern zu Komplikationen kommen, da eventuell der Kopierschutz fälschlicherweise anspringt und die Installation verweigert.

Die Rechliche Lage
Mal ehrlich: Wer blickt da noch durch? Zum Privatgebrauch darf man doch weiterhin noch brennen - oder ist es generell verboten? Darf man denn überhaupt noch einen Brenner haben? Ist es legal, ein Spiel einem Freund auszuleihen? Sehr dünn ist hier die Gratwanderung zwischen deinem „guten Recht“ und einer Straftat.


EXPRESS klärt auf:

Du darfst:
n Software ohne (!!!) Kopierschutz für den Privatgebrauch vervielfältigen
n Brennprogramme auf dem Rechner installieren, die keinen Kopierschutz knacken können
n Einen CD/DVD Brenner besitzen
n Radio/Videostreams aus dem Internet mitschneiden
n In manchen Fällen legal heruntergeladene Lieder/Software auf CD/DVD brennen
n Bekannte/Freunde deine neueste Errungenschaft an deinem (!!!) Rechner spielen/hören lassen
n Filesharing Programme auf dem Rechner installiert haben
n Rohlinge besitzen
n „Kopierschutzknackende“ Programme herunterladen und besitzen

Du darfst nicht:

· Software/Musik mit Kopierschutz vervielfältigen (auch nicht für sich selbst)
· „Kopierschutzknackende“ Brennprogramme verwenden
· Bekannten ein originales Spiel ausleihen, dass er/sie es auf seinem/ihren PC installiert
· Aus illegalen Quellen (Filesharing, dubiose Websites) urheberrechtlich geschützte Daten laden
· Mehr als 3 Kopien von nicht geschützter Software zum Eigengebrauch machen
· Software brennen und das Original weiterverkaufen (egal ob mit oder ohne Brennschutz)
· Mit Raubkopien Geld verdienen
· Software aus Videotheken/von Freunden ausleihen und Brennen

Wer hätte gedacht, dass es verboten ist, dem Kumpel mal eben ein Spiel auszuleihen? In dieser Hinsicht ist unser Rechtssystem (nicht zuletzt durch Einwirken der Softwareindustrie) sehr hart und auch Strafen von 6 Monaten und mehr sind im Falle eines Prozesses nicht die Ausnahme. Es sei auch noch erwähnt, dass die Verbreitung von Raubkopien und das Bereitstellen von Dateien ins Internet um einiges „illegaler“ (wenn es diese Form gibt) ist, als einfach nur die Dateien herunterzuladen. Auch wer Raubkopien verkauft, und mehr als den Preis für den Rohling verlangt, kann als „gewerblicher Raubkopierer“ sehr empfindlich bestraft werden. Wenns schon sein muss, dann für eigene Zwecke.





Was wird gegen Raubkopien getan?
Wie besagt ist die bis dato beliebteste Variante zum Schützen der eigenen Produkte das Versiegeln einer CD/DVD mit einem Kopierschutz. Natürlich ist jeder Kopierschutz durch spezielle Mittel „knackbar“. Allerdings zählen nicht nur das Brennen von CD’s/DVD’s als Raubkopien, sondern auch das Herunterladen von urheberrechtlich geschützten „Files“ aus dem Internet. Dagegen kann die Polizei (bzw. die GVU, Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen) und die Hersteller um einiges wirksamer vorgehen, als gegen das Ausleihen der Medien von Freunden oder Videotheken und anschließendes Vervielfältigen per Brenner.
Die beliebten Tauschbörsen „Kazaa“, „eDonkey“, „Overnet“, „Bittorrent“ und „WinMX“ sind nur einige von Hunderten Tauschklienten. Diese funktionieren nach folgendem Prinzip: Du gibst ein paar Daten auf deinem Rechner frei (Spiele, MP3’s etc.) und erlaubst anderen Usern der Börse, deine Dateien herunterzuladen. Im Gegenzug kannst Du deren Dateien herunterladen. Bei einer großen Menge an „Sharern“ kann es schon zu erheblichen Datenmengen von einigen Terrabyte kommen. Somit lässst sich in den größeren der Filesharingnetzen so ziemlich alles downloaden, was das Herz begehrt: Spiele, Musik, Filme aber auch Kinderpornos und „legale“ Sachen wie Treiber für Hardware, Songproben und Freeware-Programme.
Aber wie können die Hersteller von Software und auch die Polizei die Filesharer kontrollieren, fangen und bestrafen? Ein Prinzip ist das „Hosten“ von Songs auf eigenen Servern. Wenn dann ein User der Börse einen Titel sucht, der sich durch Zufall auf dem „Polizei-Server“ befindet und diesen downloaded, bekommt die Polizei durch spezielle Maßnahmen die IP-Adresse eines Sharers, die seinen Computer eindeutig identifiziert. Durch Anfrage bzw. Anklage des Internetproviders (z.B. AOL, T-Online etc.) wird so der Wohnort herausgefunden.
Meine Informationen bezog ich im Bezug auf diesen Punkt von der Website „gulli.com“. Doch normalerweise werden allerdings nicht die kleinen Downloader gesucht, sondern die „großen Fische“, die mehrere Gigabyte urheberrechtlich geschützte Daten freigeben. Natürlich gelangen die Behörden auch an die IP, wenn er selbst der Anbieter der Raubkopien/MP3’s ist. Wenn dann erst einmal der Wohnort/Name des Tatverdächtigen ermittelt wurde, ist in den meisten Fällen eine Hausdurchsuchung dran. Diese darf jedoch nicht „einfach so“ vorgenommen werden, sondern hat von einem Richter erst abgesegnet zu sein. Näheres dazu im nächsten Kapitel.
Doch nicht nur die Polizei geht mit „Cybercops“ auf die Jagd nach Downloadwütigen, auch die Konzerne selbst geben der Polizei Hinweise auf potenzielle Straftäter. Aber da solche Dowloadbörsen von mehreren 10000 Usern bevölkert werden, wäre es utopisch, alle „fangen“ zu wollen. Daher konzentriert man sich eher auf die „dicken Fische“, die einige Gigabyte an Songs etc. freigeben oder eben auf die Betreiber der Börsen.
Diese sind allerdings rechtlich bestens abgesichert und es ist schwer, ihnen etwas anzuhängen. Aber auch das Herausfinden seiner eigenen IP-Adresse durch die Behörden kann man Mittels IP-Spoofing (ebenfalls strafbar), BNC’s im Ausland sowie Anomyzer Dienste (wie diese 3 Verfahren funktionieren, ist für diesen Artikel nicht relevent) verschleiern. Man sieht: Nichts ist unmöglich. Wer allerdings - um sicherzugehen - mehrere hundert Euro in Anonymisierungszwecke investiert, kann sich die Platte doch besser gleich im Laden kaufen, oder?
Es wird ja allseits gehofft: „Es machen doch alle, und alle können die ja gar nicht erwischen.“ Ein Irrtum! Jeden kann es treffen. Wir schlußfolgern: Anstatt auf drakonische Überwachungsmaßnahmen sollten die Hersteller der Software erst einmal den Quell des Übels analysieren, der da sein könnte: Besserer Kundenservice, schlechte Lokalisierung, fehlerbehaftete Spiele. Denn wer sich gleich 2 Wochen nach Erscheinen des Spiels einen Patch aus dem Internet herunterladen muss, der wird sich bedanken. Aber irgendwo müssen die Hersteller ja Geld einsparen und das wird eben bei der Entwickungszeit gemacht.

Hausdurchsuchung und Strafprozess
Gehen wir mal vom „Worst-Case“ aus: Du brennst und downloadest munter weiter, verteilst die Raubkopien an Freunde, verkaufst sie an Bekannte usw. Dein „Freund und Helfer“ kommt dir auf die Schliche, findet deine IP bzw. deinen Wohnort heraus. Als Nächstes wird beim zuständigen Richter ein Antrag auf eine Hausdurchsuchung gestellt. Dies ist Teil eines Ermittlungsverfahrens gegen dich, von dem Du jedoch zuerst gar nichts mitbekommst. Nun gut, der Richter sieht die von den Behörden zusammengetragenen Beweise als ausreichend an und unterschreibt den Durchsuchungsbefehl. Dann kannst du in gar nicht langer Zeit mit einem Besuch von meist in Zivil bekleideten Beamten am Vormittag rechnen.
Sie werden einen Zeugen mitbringen, höflich an der Tür klingeln. Du wirst die den Hausdruchsuchungsbefehl durchlesen. Daraus lässt sich erschließen, was die Polizisten durchsuchen werden, warum Sie deine Wohnung durchsuchen etc. Du MUSST sie hereinlassen. Wenn du im Verdacht von Urheberrechtsverletzungen durch unerlaubtes Vervielfältigen von Datenträgern stehst, wird dein PC und alles, was dazugehört, beschlagnahmt. Ebenso mit großer Wahrscheinlichkeit alle deine gebrannten CD’s/DVD’s. Nun kann es eine „Weile“ (ca. 6-12 Monate) dauern und du bekommst entweder deine Hardware und Software zurück oder du wirst dem Haftrichter vorgeführt.
Was ich damit sagen möchte: Verhalte dich (wenn du denn überhaupt daheim bist) freundlich aber bestimmt, vermeide hysterisches Geschreie. Das wird die Polizisten kaum beeindrucken. Fordere die Beamten auf, wieder zu gehen und widerspreche allen Gegenständen, die Sie mitnehmen. Denn sonst wird es bereits als dein Einverständniss gewertet, und du siehst deinen PC nie mehr wieder.
Wenn die Beamten keinen Durchsuchungsbefehl dabei haben, kommen sie wegen „Gefahr im Verzug“. Das heißt, dass laut deren Ansicht die Gefahr einer Flucht von dir besteht. Dies dürfte bei ein paar gebrannten Scheiben allerdings kaum eintreten. Auf jedenfall solltest du eine Absprache mit einem Anwalt halten, wenn die Polizei mit durchsuchen fertig ist.


Zukunftsprognose
Ich werde jetzt mal ein bisschen „Spekulatius“ betreiben und meine Ansicht der Dinge in 2-5 Jahren niederschreiben. Die Anti-Kopiermechanismen werden immer ausgefeilter, man muss sein gerade erworbenes Spiel/Musik CD erst durch Internet-Authentifizierungsmaßnahmen bestätigen lassen.
Filesharing an sich wird es nicht mehr geben, oder zumindest werden die Programme nicht mehr öffentlich zum Download angepriesen werden dürfen. Die Strafen werden unter dem Druck der Industrie noch höher, es werden viel mehr Hausdurchsuchungen stattfinden und die Preise bleiben trotz nun viel weniger Kopien auf hohem Niveau - schließlich ist ja nicht jeder „Brenner“ ein potentieller Käufer, es werden trotzdem nicht mehr CD’s/DVD’s im Laden gekauft. Das Geschäft im Internet wird florieren, Downloads zu niedrigen Preisen und das ganz legal - das ist die Zukunft. Und damit wäre doch jedem geholfen - oder?





Fazit
Ein eindeutiges Fazit zu schreiben wäre hier unmöglich. Ich möchte euch nur noch eine Empfehlung mit auf den Weg geben: Erkennt den Wert der Software, kauft euch ab und an mal ein Spiel/Musik-CD, die ihr wirklich gut findet. So ist doch allen geholfen!



Umfrage
Zur Klärung der Situation an der FAG haben wir noch eine Umfrage zum Thema Raubkopieren gestartet.




Interview
EXPRESS führte zur weiteren Klärung des Sachverhalts ein Interview mit einem „überzeugten“ Raubkopierer.

Express: Was brennst du denn so?
RK: Also hauptsächlich Spiele. Musik und Filme eigentlich eher selten.
Express: Von wo beziehst du die „Ware“?
RK: Das kommt immer drauf an. Da neuerdings viele Spiele auf DVD ausgeliefert werden, ist der Brennschutz und die größeren Datenmengen schon hinderlich. Also wenn ein Spiel oder ein Film mehr als 2 GB hat, dann lohnt es sich auch als DSL-Benutzer nicht, es in Tauschbörsen herunterzuladen. Dann muss ich sehen wie die Nachfrage ist. Also wenn mehr als 10 Leute Interesse am Spiel haben, dann lohnt es sich, die Software im Laden zu kaufen und anschließend wieder bei eBay zu verticken.
Express: Für wen brennst du?
RK: Für den Eigengebrauch eigentlich nicht. Ich habe gar nicht die Zeit, meine heruntergeladenen Spiele selbst zu spielen. Nur mal kurz zum antesten, ob sie gehen. Ich brenne eigentlich für jeden, der zu mir kommt, vorausgesetzt, der Preis stimmt.
Express: Wieviel verlangst du pro Spiel? Wie sieht die „Auftragslage“ aus?
RK: Hmm, guten Freunden brenne ich schon mal für die Rohlingkosten ein Spiel, flüchtigen Bekannten oder Unbekannten, die zu mir kommen, verlange ich 5-20 Euro ab, je nach Artikel. Naja, pro Monat bekomme ich „Aufträge“ für etwa 6-7 Spiele. Das macht dann einen durchschnittlichen Monatsverdienst von ungefähr 200 Euro abzüglich der Gebühren für den Rohling.
Express: Wie erfahren denn Leute von dir, die Spiele von dir gedownloadet haben wollen, die du nicht persönlich kennst?
RK: Also das läuft größtenteils über Mundpropaganda. Meine Freunde erzählen das an ihre Freunde weiter, und die tun es ebenfalls wieder.
Express: Und da hast du keine Angst vor Konsequenzen in Form von polizeilicher Verfolgung?
RK: Tss, die interessiert das doch überhaupt nicht. Wenn der Kaffee gut ist, ist den Bullen der Rest doch scheißegal! Also die Bullen sind die letzten, vor denen man Angst haben muss.
Express: Und Gedanken über Verluste seitens der Hersteller machst du dir auch nicht?
RK: Waum denn auch? Die verdienen doch mit Spielen für 50 Euro eh genug, da kommt es auf einen, der sie nicht bezahlt, auch nicht an!
Express: Danke für das Interview.



Keine Garantie ob ich nicht noch ein oder zwei Fehler übersehen hab, aber 9 sind entfernt.

Schiller
2004-07-20, 14:05:12
Ja, das sind ein paar Rechtschreib- und Tippfehler drin. :)

Ansonsten :up:

(del)
2004-07-20, 15:33:11
Ich finds recht gelungen!

Allerdings ist der "Express" in meinen Augen keine gute Quelle wenn man verlässliche Informationen braucht.

Für eine Schülerzeitung vielleicht schon etwas zu umfassend und lang. Das müsst ihr aber natürlich selbst entscheiden.

ethrandil
2004-07-20, 16:41:41
Original geschrieben von oktolyt
Aber für 'ne Schülerzeitung isses dann schon ok.
Jupp, habe ich auch mal gemacht, das war aber kein Artikel, sondern ein Bericht.

Ansonsten ist sowas sicher unjournalistisch ;)

- Eth

huha
2004-07-20, 17:35:08
Naja, mir gefällt's nicht so arg. Das Ganze artet besonders zum Schluß in ein "wie schütze ich mich vor der Staatsgewalt"-Essay aus -- man merkt schon, daß du die Informationen von gulli.com hast.
Mein Vorschlag: Umschreiben. Der Artikel muß neutraler und formeller werden, er ist zu "kumpelhaft".

-huha

roadfragger
2004-07-20, 17:36:34
Also ich finds auch gut. :)

Aber der Interviewte ist doch ein hochgradiger Dödel...;D
Wie alt war der denn?

Gast
2004-07-20, 20:49:45
Original geschrieben von roadfragger
Also ich finds auch gut. :)

Aber der Interviewte ist doch ein hochgradiger Dödel...;D
Wie alt war der denn? Wie alt ist man in der Hauptschule? 10-16?

dav133
2004-07-20, 22:21:17
Original geschrieben von Wurzelsepp
Ich finds recht gelungen!

Allerdings ist der "Express" in meinen Augen keine gute Quelle wenn man verlässliche Informationen braucht.

Für eine Schülerzeitung vielleicht schon etwas zu umfassend und lang. Das müsst ihr aber natürlich selbst entscheiden.

Ja, ich strebe die Titelstory an. Da muss ich schon was springen lassen ;)

Original geschrieben von roadfragger
Also ich finds auch gut. :)

Aber der Interviewte ist doch ein hochgradiger Dödel...;D
Wie alt war der denn?

13


--------------------------------------------------------

Danke den "Rechtschreibkorrigatoren", ist gefixt. Und auch danke für das Lob ;)

@ huha:

Man merkt wohl, dass ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hab ;) ?
Also die auf gulli können einen da schon den Kopf verdrehen, was Willkür der Staatsgewalt etc. angeht. naja, werde ich mal "neutralisieren".
Nochmal die Frage: Wird man für einen Ladendiebstahl von einem Spiel nicht "milder" bestraft, als wenn man beim "rippen" erwischt wird?
denkt ihr, ich könnte ärger von staatlicher seite wegen "vorbereiten gegen einen staatlichen übergriff" etc. bekomnen?

Dunkeltier
2004-07-20, 22:38:33
Original geschrieben von dav133
Mag sein, dass das Thema schon etwas "ausgelutscht" ist, trotzdem wollte ich mal darauf eingehen. Also er soll in eine Schülerzeitung (5-10 Klasse, Haupt, Real, Gymmi).
Ist er halbwegs vollständig? Wie findet ihr ihn?
Das ist mein erster "richtiger" Artikel, deswegen wollte ich keinen Müll abliefern, ihr versteht schon ;)

Naja, ist recht lang, trotzdem wärs cool, wenn ihr mal drüberschaun könntet ;)


/edit: Link

==> Word-Datei mit 43KB (http://klasse9i.piranho.de/express/Raubkopien.doc)

Da sind einige Rechtschreibfehler drin... Würde den Artikel diesbezüglich nochmal überarbeiten. Sonst denken alle, ein Legastheniker hat den Artikel verfaßt. ;)

huha
2004-07-20, 22:52:04
Probleme wirst du wohl nicht bekommen, der Hinweis, Ruhe zu bewahren, kann nicht schaden.
Allgemein ist der Artikel allerdings zu sehr in die eine Richtung gedrängt. Man sollte hier nicht das Klischee der "böse Industrie" gegen die "guten und unrechtmäßig verfolgten neuzeitlichen Robin-Hood-Raubkopierer [tm]" aufleben lassen, sondern einen ordentlichen und wenigstens etwas neutraleren Standpunkt einnehmen.
Helfen könnte da zum Beispiel, daß du nach den Gründen der Einführung des Kopierschutzes recherchierst und auch herausfindest, warum in England die CD-Verkäufe so gut gehen, obwohl die Leute dort keinen Kopierschutz haben.
Insgesamt gehört der Artikel, verzeihe mir den Ausdruck, etwas ent-extremisiert. Du sprichst hier sozusagen die allerletzte Konsequenz, nämlich die einer Hausdurchsuchung an. Das kommt erstens sehr selten vor und zweitens ist eben dies ein gutes Argument zur "Panikmache". Gesunder Menschenverstand und Verschlüsselung wichtiger Daten ist zwar wichtig, jedoch ist die komplette Aufklärung über Verhaltensweisen bei einer Hausdurchsuchung in einem Artikel über Raubkopien IMHO fehl am Platz, da dadurch Leute emotionalisiert werden.
Nimm lieber einen neutraleren Standpunkt ein und beleuchte die Thematik auch von anderen Seiten. Frage dich doch mal, warum die Firmen auf den Kopierschutz setzen. Sprich Alternativen zu kommerziellen Programmen an, die man sich kostenlos besorgen kann.


Das sollen nur mal ein paar Anregungen für dich sein. Man kann Artikel auf vielfältige Art und Weise schreiben, nur mag ich es, wenn Artikel eher neutral sind und das Thema auch von Seiten beleuchten, die dem Autor *nicht* gefallen. Einfach einen polemischen Artikel über die ach-so-gemeine Staatsgewalt, wie es sie bei gulli eben doch teilweise auch gibt, zu schreiben, ist kein großes Problem. Problematischer ist es, die Gründe und die Motivation so wiederzugeben, daß sich der Leser des Artikels eine eigene Meinung bilden kann -- das schaffen leider nur die Wenigsten.

-huha

harkpabst_meliantrop
2004-07-29, 12:33:56
BTW:

Woher stammt die Information, dass man von nicht kopiergeschützter Software bis zu 3 Kopien für den "privaten Gebrauch" machen darf?

Der einzige Sinn einer solchen Kopie ist das Anfertigen einer Sicherheitskopie. Und davon ist - zumindest nach den üblichen Lizenzbedingugen - immer nur genau eine erlaubt. Ich habe bisher noch nichts darüber gehört, dass das im Widerspruch zu geltenden Gesetzen stünde. Stammt die Zahl 3 nicht vielleicht doch aus dem Bereich der privaten Musikkopien (wo nach ständiger Rechtsprechung von maximal 3 bis 7 Kopien ausgegangen wird)?


Außerdem noch der ständige Hinweis, dass man auch von "kopiergeschützten" Musik-Tonträgern weiterhin Privatkopien anfertigen darf. Nur nicht auf digitalem Weg (ganz unabhängig davon, ob diese Rechtsauffassung, die zwischen analoger und digitaler Kopie unterscheidet auf Dauer bestand haben wird).

--E<:|

Banana
2004-07-29, 14:03:48
Original geschrieben von Desire
Nicht schlecht der Artikel, aber das stimmt definitiv so nicht



Kopierschutzknackende Brennprogramme darf man schon besitzen, aber keinen Gebrauch davon machen.

Sehr wohl daf man einen Bekannten das Spiel ausleihen, solange er es sich nicht kopiert.

Man darf es ausleihen solange man kein Geld dafür verlangt :o

/me
2004-07-29, 21:39:20
Auch wenn es auf die Titelseite soll, muss es dann im Computer-Bild-Stil aufgemacht sein (was nicht gerade einen seriösen Eindruck macht)

Beispiel: (dieser Satz erinnert einfach an CB)
EXPRESS klärt auf:

Gast
2005-04-02, 16:51:29
Du darfst:

Software ohne (!!!) Kopierschutz für den Privatgebrauch vervielfältigen


Das ist falsch.
Bei Software darf man immer eine Sicherungskopie anlegen,
auch dann, wenn die Software Kopiergeschützt ist.

Das steht alles im Dt. Urheberrechtsgesetz drin.

Gast
2005-04-03, 04:52:24
Das ist falsch.
Bei Software darf man immer eine Sicherungskopie anlegen,
auch dann, wenn die Software Kopiergeschützt ist.

Das steht alles im Dt. Urheberrechtsgesetz drin.
Aber man darf den Kopierschutz nicht umgehen. Und dann kann man leider keine Sicherheitskopie machen, ohne sich strafbar zu machen...