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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gelassenheit- Warum so schwierig ?!


Moltke
2004-07-26, 20:55:51
Salve, die Damen !

Warum ist diese Welt in solch panischer Aufregung ?
Warum muss alles möglichst schnell vonstatten gehen ?

Ist es der Ehrgeiz und die drängende Modernität die Menschen dazu bewegt, ständtig auszuschreiten -immer vorwärts, der Rest ist egal - und nebenbei noch ihre Mitmenschen abzudrängen ?

Meine Meinung, sicher etwas antiquiert, aber nichts desto trotz nicht weniger wahr :
Ich denke, dass es den Menschen an innere Ruhe und dem nötigen "Selbstvertrauen" fehlt .
Von klein auf wird man dazu erzogen möglichst Perfektionist zu werden, dabei gehen , vor allem in der heutigen Zeit die sozialen Kontakte schon in familären Bereich auf eine Minimum zurück .
Der Fernseher ersetzt die Eltern .

In der Schule wird dann von einem, von früh auf erwartet, der Beste zu sein - deutscher Perfektionismus .
Wiederrum gehen wichtige Aspekte des sozialen Umgangs verloren, zwischen Schülern und Lehrern, aber auch untereinander .
Das diese Erziehung zweifelsohne lauter kleine unzufriedene Tyrannen auf die Welt loslässt, sei dahingestellt ; die Mentalität aber, die sich ins Gehirn verankert hat , zielt auf eigene Vorteile .
Das der Aspekt der Geschwindigkeit dabei sicherlich auch keine minimale Rolle spielt, lässt sich hervorragend an der Essekultur beobachten- Fastfood .
In mediterranen Ländern dauert der Essvorgang an sich schon gut zwei Stunden, und hier bei uns lernt man höchstens Sarah im Mac Donalds kennen , wie sie ihren Salat konsumiert .


Es fehlt einfach das innere Vertrauen und die Orientierung ( oder warum sind gerade heute Biographien so gefragt ? ).
Nebenbei würde uns , den Deutschen , etwas Höflichkeit oder einfach Offenherzigkeit auch nicht gerade schlecht zu Gesicht stehen .
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sogar gute Laune und Optimismus in Deutschland unter Arrest stehen .


Sehr konfus, sehr viel Weltschmerz und jede Menge ortographischer Anomalien - war wohl gestern doch etwas lange ........:asshole: =)

Gast
2004-07-26, 22:02:23
Original geschrieben von Moltke
Ist es der Ehrgeiz und die drängende Modernität die Menschen dazu bewegt, ständtig auszuschreiten -immer vorwärts, der Rest ist egal - und nebenbei noch ihre Mitmenschen abzudrängen ?


das Wort hierzu heist "Egoismus"! Und das triffst du so ziehmlich überall (...fast). Aber das liegt an deutsche Mentalität (...nicht Modernität). Es gibt keine Freundschaft in Deutschland so, wie sie sein sollte. Jeder versucht sich das beste zu schnappen egal was es koste. Und deswegen man steht dann halt einfach ... aleine ... egal wieviel 'Freunde' man hat(!). Um nicht so frustriert zu sein wie du dich anhörst versuch mal das Wort "Ehre" zu verstehen (...im vollen Sinne dieses Wortes). Und wenn du dann ehrenhaft nicht nur zu dir selbst sondern auch zu den anderen bist dann geht es dir viel besser. Glaub mir.

bill
2004-07-26, 22:26:56
Auf die Generation meiner Großeltern, geboren zwischen 1900 - 1930, trifft das nicht zu was ihr hier beschreibt. Das sind also typische Symptome einer westlichen, degenerierten, kapitalistischen Konsumgesellschaft und in vielen anderen Ländern, besonders den anonymen Großstädten, ebenfalls anzutreffen. Mit deutscher Mentalität hat das nicht viel zu tun auch wenn es einige Leute für schick halten, "typisch deutsch" gerne als etwas negatives darzustellen. Warum ihr das tut wißt nur ihr.

Ach und an Gast: Ich habe Freunde in D. Nicht viele aber Freunde hat man im allgemeinen höchstens nur eine handvoll. Der Rest sind Bekannte. Du solltest vielleicht mal andere Leute kennenlernen und den Titel "Freund" sehr vorsichtig an Menschen verteilen. Wichser und Heuchler werden einem aber immer begegnen, ob in Uganda, Japan oder Deutschland, und Enttäuschungen gehören zur Lebenserfahrung.

bill

Flora
2004-07-26, 22:59:55
Diese Ignoranz, die man so oft antrifft und die uns hier zu beschäftigen scheint, ist wohl vorrangig eine Folge des Zeitmangels, den man heutzutage haben muss, wenn man erfolgreich sein möchte. Das ist total ärgerlich, aber anscheinend leider nicht zu ändern. Ich denke auch, dass das kein deutsches, sondern ein kapitalistisches Problem ist.
Schlimm ist ja auch, dass die Leute nicht mal mehr die Zeit haben, um (so wie wir es gerade tun, weil es Abend ist und wir heute bestimmt schon genug geschuftet haben) über diese Lage nachzudenken. Deshalb geht es ja so weiter und nichts wird sich ändern ehe alle arbeitslos sind.
Vielleicht verdrängen auch viele Menschen die Gedanken an die eigene Situation und vermeiden es, über ihr Verhalten anderen Leuten gegenüber nachzudenken, weil sie sich dann eingestehen müssten, dass sie zu unfreundlich, zu unpersönlich, zu egoistisch und/oder zu oberflächlich sind.
Und dann handelt man hektisch, um gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, mit irgendjemandem am Tisch zu sitzen und nichts zu tun zu haben. Denn dann drängen sich Gespräche auf, die zu persönlich werden könnten und dann müsste man sich anhören, was für Probleme der andere hat und man hat doch schon selbst genug davon.
Daher sieht man wohl auch nur Rentner auf der Straße stehen, die sich gegenseitig von ihren Krankheiten usw. erzählen. Die nehmen sich die Zeit dafür, denn sie müssen nicht mehr viel im Leben erreichen, da sie das schon lang genug getan haben.

All das ist natrülich mächtig zugespitzt und beschreibt nur einen kleinen Teil dieser Hektik-Problematik.
Aber man kann sich ja auch mal fragen, ob diese an den Tag gelegte Hektik nicht auch irgendwo gewollt ist, um ein Alibi für einen gewissen Mangel an sozialem Interesse zu haben. Viele Leute schauen halt lieber ihre Arbeitsgeräte oder dann zu Hause den Fernseher an als ihre reelle Umgebung, weil das unkomplizierter ist und sie eigentlich auch nicht so sehr an ihren Mitmenschen interessiert sind.

Naja, der Tag war schon lang, meine Gedanken erscheinen mit völlig schwammig, aber vielleicht hilft´s was weiter... :)

Moltke
2004-07-27, 09:21:14
Original geschrieben von bill
Auf die Generation meiner Großeltern, geboren zwischen 1900 - 1930, trifft das nicht zu was ihr hier beschreibt. Das sind also typische Symptome einer westlichen, degenerierten, kapitalistischen Konsumgesellschaft und in vielen anderen Ländern, besonders den anonymen Großstädten, ebenfalls anzutreffen. Mit deutscher Mentalität hat das nicht viel zu tun auch wenn es einige Leute für schick halten, "typisch deutsch" gerne als etwas negatives darzustellen. Warum ihr das tut wißt nur ihr.

Ach und an Gast: Ich habe Freunde in D. Nicht viele aber Freunde hat man im allgemeinen höchstens nur eine handvoll. Der Rest sind Bekannte. Du solltest vielleicht mal andere Leute kennenlernen und den Titel "Freund" sehr vorsichtig an Menschen verteilen. Wichser und Heuchler werden einem aber immer begegnen, ob in Uganda, Japan oder Deutschland, und Enttäuschungen gehören zur Lebenserfahrung.

bill

Die damalige Gesellschaft war aber auch schon den Umtrieben des Kapitalismus verfallen und dem damit zusammenhängenden imperialistischen Politiken .
Was ja letztendlich, dann auch ein Hauptgrund des 1. Weltkrieges wurde, wenn man den vorhandenen Nationalstolz noch dazu addiert .

Allerdings hast du Recht, dass damals noch gewisse Begriffe (wie z.B. Freundschaft und Ehre ) einen anderen und höheren Stellenwert einnahmen .Diese aber dann im Zuge der späteren Entwicklung ( 3. Reich , 68er-Generation ) kritisch ( "zu" kritisch ) beäugt wurden .
Was im nachhinein sicherlich zu einer liberalen Erziehung wurde, diese aber ohne väterliche Vorbilder auskommen musste und damit antiautorität wurde (, der Respekt gegenüber Werten und Familie began zu zerbröckeln ).
Ein weiterer Aspekt scheint die Emanzipation der Frau und deren zunehmende Berufstätigkeit zu sein .

Also haben wir, um es grob ( und etwas simpel ) zusammenzufassen ) :
- Männer mit gebrochenen Rückrat
- Emazipierte und "moderne" Frauen
- technische Errungschaften -> Modernität
- Wertewandel
- wiederkehrender "Sozialismus", der "alles" vernichtet hat (danke, Rot&Grün ) ;) ->Depression, Melancholie und Sparsamkeit

btw. up