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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : englischsprachiges Buch gesucht


FragMaztah
2004-08-19, 15:48:05
moin,

wir sollen im herbst ein englisches buch vorstellen (im englisch LK). vorraussetzung ist, das der author englisch als muttersprache hat. egal ob amerikaner, brite usw.

mir geht es jetzt darum, dass das buch vom inhalt her nicht allzu schwer ist. es sollte eine überschauliche story haben, die sich leicht in einem englischen referat wiedergeben lässt. alle mitschüler sollten nach dem referat die geschichte "kennen" und weitererzählen können wenn sie danach gefragt werden. deshalb wäre ein schwer zu schildernder inhalt (zb harry potter) nicht sehr förderlich.

ich dachte mir, "stupid white men" von michael moore wäre was feines, aber da bin ich mir nicht so sicher, ob sich der inhalt einfach darstellen lässt.

habt ihr irgendwelche tips?

Abraxaς
2004-08-19, 15:52:29
Stupid White Man ist denke ich,garnicht mal so einfach zu erläutern.

The Giver von Lois Lowry ist relativ leicht verständlich.

FragMaztah
2004-08-19, 15:59:28
wäre ganz gut, wenn ihr gleich noch das thema des buches nennen könntet. auf ne blöde schnulze hab ich eigentlich keine lust ;).

Abraxaς
2004-08-19, 16:03:40
Lois Lowry: Hüter der Erinnerung (1993)
dtv junior extra 1998, 208 Seiten, ab 12 Jahre
In Amerika erschien Lois Lowrys Jugendbuch The Giver bereits 1993. Hochgelobt wurde es mit dem wichtigsten Jugendbuchpreis, der Newbery Medal ausgezeichnet.
In Deutschland kam es 1994 unter dem Titel Der Hüter der Erinnerung auf den Markt. Die Taschenbuchausgabe folgte 1998, so dass das Buch im Deutschunterricht und in der deutsch-sprachigen fachdidaktischen Auseinandersetzung (meines Wissens) noch keine Berücksichti-gung gefunden hat.
Das Buch ist dem literarischen Genre der Utopie zuzuordnen. Lowry schildert eingehend Seiten der Gesellschaft, die Biesterfeld als typische Elemente einer Utopie beschreibt: geo-graphische Lage, natürliche Voraussetzungen, Kontakte zur Außenwelt, politische Organisa-tion, Familie und Moral, Arbeit, Erziehung, Wissenschaften, Alltag und Kommunikation so-wie die Sprache.
Lowry entwirft das Bild einer zunächst perfekt erscheinenden Gesellschaft, einer Gemein-schaft", in der die Menschen weder Hunger, noch Krieg, Angst, Schmerz, Arbeitslosigkeit, Tod und Rassismus kennen – sie kennen überhaupt keine Probleme. Für dieses risikofreie und problemlose Leben müssen die Menschen jedoch einen hohen Preis bezahlen.
Die "Gemeinschaft" wird von einem Komitee geleitet und überwacht, das sich um den per-fekten Ablauf des Lebens eines jeden Einzelnen von seiner Geburt an kümmert. Alles ist auf das Genaueste geplant: Gebärerinnen bringen 50 Kinder pro Jahr zur Welt. Diese entwickeln sich zunächst in Säuglingsstationen, bis sie nach einem Jahr ihren Familien zugewiesen werden. Das Leben der Kinder verläuft planmäßig in festgelegten Jahresrhythmen, in denen sie die für jede Altersklasse bestimmten öffentlichen Einrichtungen besuchen. Auch der Alltag der Menschen ist von Beginn an streng strukturiert: es gibt allmorgendliche "Traumaussprachen", "Spielstunden", abendliche "Gefühlsaussprachen“, vorgeschriebene Kleidung für jede Altersklasse und zugeteilte Essensrationen. Die Regelungen durchdringen auch das Privatleben, denn die Familien werden vom Komitee zusammengestellt, indem zwei Ehepartner einander zugewiesen werden. Nach Bewährung der Ehe erhalten sie zwei Kinder – einen Jungen und ein Mädchen.
Die Berufsauswahl wird ebenso vom Komitee getroffen. Die Kinder werden in ihrer Ent-wicklung beobachtet und man weist ihnen je nach Begabung und Interessen in ihrem zwölften Lebensjahr bestimmte Berufe zu.
Alte Menschen verbringen einen zeitlich determinierten Lebensabend in dafür vorgesehenen Einrichtungen, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Jonas ist zwölf Jahre alt und mit seinem Leben zufrieden, bis ihm sein Beruf als Hüter der Erinnerung zugewiesen wird. Was zunächst als große Ehre erscheint, entpuppt sich als eine unerträglichen Last. In seiner Ausbildung erfährt Jonas, wie die Menschen vor dem Bestehen der Gemeinschaft gelebt haben. Von seinem Ausbilder, dem Geber, werden ihm alle ent-sprechenden Erinnerungen übertragen: Gefühle, Bilder und Worte. Mit Schrecken erkennt er, auf was die Menschen verzichten mussten, um risikofrei zu Leben: auf Farben, Gefühle, Ent-scheidungsfreiheit und auf Individualität. Er begreift, wie sinnlos das Leben in der "Gemein-schaft" ist und wie blind und willenlos alle den Regeln des Komitees folgen aller Individualität und Empfindungen beraubt wie Maschinen. Niemand in der Gemeinschaft außer dem Geber teilt sein Wissen, so dass auch das lenkende Komitee in völliger Blindheit die einst aufgestellten Regeln befolgt, ohne sich bewusst zu sein, was sie den Menschen vorenthalten und aufbürden.
Jonas erkennt, dass die "Freigabe", durch welche Bürger aus dem Leben in der "Gemeinschaft" ausscheiden, nichts anderes bedeutet als Mord. Als sein eigener Stiefbruder "freigegeben" werden soll, beschließt er mit ihm aus der Gemeinschaft zu flüchten. Er weiß, dass bei seiner Flucht die ihm übertragenen Erinnerungen zur Gemeinschaft zurückkehren und dass er die Menschen dadurch mit Gefühlen konfrontiert, mit denen sie niemals gelernt haben umzugehen.
Am Ende bleibt offen, ob sein verantwortungsvolles Handeln von Erfolg gekrönt wird. Auch das Schicksal der Gemeinschaft bleibt ungewiss, denn nach der Flucht des Hüters der Erinne-rungen müssen die Menschen sich mit all den freigewordenen Erinnerungen auseinandersetzen und sie ertragen.

Die Unterrichtseinheit über den Hüter der Erinnerung hat die Schüler wie auch mich begeistert. Die Schüler können sich gut mit Jonas identifizieren, da er sich im selben Alter befindet wie die Schüler der siebten Klasse.
Über die Beschreibung dieser Negativutopie werden die Kinder angeregt, sich mit der eigenen Gesellschaft auseinander zu setzen und Vor- wie auch Nachteile zu reflektieren. Sie erkennen den Wert der Entscheidungsfreiheit und der Individualität. Ich denke, dass diese Auseinandersetzung den Schülern im Alter der Vorpubertät bzw. Pubertät gezeigt hat, wie wertvoll jeder Mensch mit all seinen Ängsten, Problemen und schweren Entscheidungen als Individuum ist. Sie erkennen, dass trotz aller Schwierigkeiten, die unser Leben mit sich bringt, alles seinen Wert und seinen Sinn hat.

Nicole Wolf.


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thomasius
2004-08-19, 19:28:00
es gibt dafür doch eigentlich nix besseres als harry potter, einfaches kinderbuch, ergo leichtes englisch, die geschichte is ja wohl mehr als überschaubar, du sollst ja net alle 5 bände vorstellen.

(del)
2004-08-19, 21:20:18
Ich würde dir Nevil Shute - On the Beach empfehlen.
Das ist ein Buch, welches der ein oder andere Englischlehrer wohl kennen wird.

Die Geschichte ist sehr übersichtlich:
durch einen Atomkrieg hat sich die Menschheit fast komplett selbst ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden in Australien warten darauf, dass sie der Fallout erreicht. Eigentlich gibt es keine Hoffnung, sodass sich das Buch über weite Strecken damit beschäftigt, was Menschen tun, die den sicheren Tod erwarten.

Sprachlich ist das Buch relativ einfach und der Autor war, soweit ich weiss, Brite.

FragMaztah
2004-08-19, 21:26:26
es gibt dafür doch eigentlich nix besseres als harry potter, einfaches kinderbuch, ergo leichtes englisch, die geschichte is ja wohl mehr als überschaubar, du sollst ja net alle 5 bände vorstellen.

also unsere lehrerin sagt, harry potter sei als deutsches buch sehr lesefreundlich, lustig etc. ABER wenn wir im referat das geschehen, die personen etc. beschreiben sollen wird sowas einfach zu umfangreich -> ergo schwer.

dann muss man die ganzen verknüpfungen der geschichte erörtern und natürlich auch die vorgeschichte, die es bei harry potter ja gibt.

wurzelsepp - das hört sich ja schonmal interessant an.

wichtig ist mir auch, dass das buch nicht so ein riesen klopper ist. wir haben leider nicht mehr so viel zeit und ich würde das ganze schon gern 2 mal durchlesen (englisch + deutsch).

Redeemer
2004-08-20, 14:39:48
Ich würde dir das Buch "Lord of the Flies" von William Golding empfehlen. Das Buch handelt von einer Gruppe englischer Kinder, die auf einer einsamen Insel stranden, während sie auf der Flucht vor einem Atom-Krieg sind.
Das Buch ist recht einfach geschrieben und überschaubar mit nur 200 Seiten.
Zudem gibt es zu diesem Buch einiges an Zusatzmaterial und Charakterisierungen.
Hab ich selbst im Englisch-LK gelesen.

Maki
2004-08-21, 16:19:07
Murder in the Orient Express von Agata Christie liest sich recht einfach und ist spannend.

nggalai
2004-08-21, 23:03:12
Stupid White Men ist nach den Kriterien definitiv ungeeignet, da Moore einfach zu viel anschneidet.

"Traditionell" wäre z.B. "Catcher in the Rye" von Salinger oder "Heart of Darkness" von Conrad. Letzteres ist allerdings nicht ganz einfach zu lesen, dafür in zwei Worten zusammen zu fassen. ;)

93,
-Sascha.rb

FragMaztah
2004-08-24, 15:46:18
hi,

ich war heute in der buchhandlung, leider hatten sie keins der genannten bücher da, ausser "Catcher in the Rye".

von der verkäuferin wurden mir noch folgende bücher empfohlen:

Louis Sachar - Holes
M. Rhue - The Wave

wenn ihr die beiden bücher kennt, wie findet ihr die so?

KaeptnOvi
2004-08-24, 17:02:07
Wie wärs mit einem klassiker wie:

1984 - George Orwell
Brave New World - Adlous Huxley
Farenheit 471 - Ray Bradbury
The Grapes of Wrath - John Steinbeck

alle sehr zu empfehlen. oder eben wie schon erwähnt "lord of the flies"