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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altersvorsorge?


Amarok
2002-04-15, 18:15:01
Nicht lachen, trifft einmal jeden:

Die Pensionen sind doch meiner Meinung nach doch schon längst nicht mehr so sicher wie früher. Es betrifft zwar hauptsächlich uns über 30+, aber vielleicht machen sich auch schon ein paar jüngere von euch Gedanken.

Wie denkt ihr darüber? Wie wird es mit unserer Pension (=Rente) aussehen? Schon Gedanken darüber gemacht?

Thowe
2002-04-15, 21:30:43
Ich persönlich gehe davon aus, sobald ich tatsächlich Rente beziehen sollte, dies eine Einheitsrente ist. Aber solange ich ein Dach über den Kopf habe und was zu Essen ist mir das auch genug. Immer vorrausgesetzt ich finde genügend Leute die sich mit mir Unterhalten, für mich das wichtigste überhaupt.

TrusT
2002-04-15, 22:16:24
Ich denke ganz ehrlich das Vater staat uns alle mit der Riester-Rente recht lustig bescheisst... denn man bezahlt steuern um sich unter anderem seine rente zu verdienen... (+sozial versicherungen)
nun muß man beim riester-renten system aber kräftig extra zahlen um sich eine summe zu erabeiten die man ja sonst bis jetzt auch so hatte ohnen das man 3mal für die Rente zahlt...

1.) Sozial-Versicherungen > Renten-Versicherung usw.
2.) Steuern über Steuern
3.) Riester-Rente zuzahlung von ersparnissen zur "vervielfälltigung"


mhh... aber mal sehen wie es weiter geht......

greez

Amarok
2002-04-15, 22:36:43
Originally posted by TrusT
denn man bezahlt steuern um sich unter anderem seine rente zu verdienen

Nein, du bezahlst sie um die Pensionen der anderen zu finanzieren...

Necrotic
2002-04-16, 00:59:50
Wenn man die Rentenbeiträge bei ner Bank Anlegen könnte, dann würd ich mir weitaus weniger sorgen machen müssen. Müsste doch machbar sein. Man müsste wählen können, welche Bank. Dann gehen die Beiträge direkt dorthin, auf ein Konto mit sagen wir mal 3-5%/Jahr(soll ja auch sicher sein). Und man bekommt mit 60 ne schöne Rente. Und Zinsen laufen weiter. Nur was ist wenn die Bank Pleite geht?

Zitrone
2002-04-16, 01:30:56
Tja, ich sollte da auch mal was unternehmen *nachdenk

barracuda
2002-04-16, 01:36:18
Ich unternehme nix. Die Riester-Rente ist Beschiss³ und außerdem weiß man nicht was in 20-30 Jahren ist. Gewiss ist nur, daß nichts gewiß ist.

@Amarok:
In D werden auch auf die Zwangsbeiträge zur Renten'versicherung' Steuern erhoben. Und demnächst, entsprechend dem Urteil des BVG, auch Steuern auf die ausgezahlten Renten.

TrusT
2002-04-16, 08:08:28
Originally posted by barracuda
Ich unternehme nix. Die Riester-Rente ist Beschiss³ und außerdem weiß man nicht was in 20-30 Jahren ist.

Stimmt denn währen dein angelegtes geld eigendlich mehr werden sollte wird es im endefeckt kleiner denn wenn die Inflationsrate weiter steigt... ist das zu 5% angelegte geld nach 20 Jahren nichts mehr wert...

Necrotic
2002-04-16, 08:45:11
Darum bin ich dafür die gesetzliche Altersvorsorge, so wie sie jetzt ist, abzuschaffen. Mal angenommen man zahlt pro Monat 100 € vom Gehalt. Der Arbeitgeber zahlt ja nochmal die selbe Summe. Macht 200€/Monat. Macht im Jahr 2400€. Das ganze über 40 Jahre. Macht 96000€ ohne Zinsen und Gehaltserhöhung. Mit Zinsen kommt man bestimmt auf 500000€. Und davon kann man dann doch schön mit 60 in Rente gehen, oder?

Nec

TBird
2002-04-16, 10:08:31
Originally posted by Necrotic
Mit Zinsen kommt man bestimmt auf 500000€. Und davon kann man dann doch schön mit 60 in Rente gehen, oder?


Wenn Du dann auch schön artig mit 70 den Arsch zukneifst...

Im Ernst: Ich will auf Rente auch noch was unternehmen, verreisen und was erleben. Nicht nur trinken, essen und wohnen.
Staatliche Grundsicherung plus eigene private Vorsorge ist schon OK.
Es geht mir vielmehr um die höhe der staatlichen Grundsicherung. Da mache ich mir Sorgen. Die Leute wollen immer weniger arbeiten und immer früher auf Rente, ergo gibt es immer mehr die Rente abholen wollen und immer weniger die deren Rente auch bezahlen. Aber da gabs ja schon in einem anderen Thread eine Diskussion.
Das Renteneintrittsalter liegt momentan bei 65. Geplant ist, es auf 67 anzuheben. Ich bin mir sicher, dass es wenn ich in Rente gehe auf 70+ liegen wird.
Wenn wir es jedenfalls nicht schaffen dem Ungleichgewicht von Rentnern und Arbeitern Herr zu werden, sehe ich jedenfalls schwarz für die Rente. Wer sollte die denn auch schon bezahlen ?

Komplett auf private Vorsorge zu setzen hätte ich nix dagegen. Nur leider gibt es ja auch solche die das nicht können oder wollen, außerdem könnte es auch wie schon geschrieben fehlschlagen und das ganze Geld ist weg. Also eine allgemeine Grundsicherung vom Staat ist schon in Ordnung würde ich sagen, obwohl ich persönlich auch komplett auf private Vorsorge setzen würde/könnte.

Necrotic
2002-04-16, 11:30:13
Wenn ich mein Beispiel mal nehme. Ich hol doch nicht die 500ts € mit einmal ab. Ich würd jeden Monat das holen was ich brauche. Z.b. 5000€.
Der Rest bleibt auf Konto. Mit 500000€ kannste doch schon von den Zinsen leben wenn man sichs einteilt.

Nec

TBird
2002-04-16, 12:25:00
Kommt drauf an wo Du es anlegst und zu wieviel Prozent.
Ich würde es aber erst mindestens ab 1 Mio. € wagen.

TomS
2002-04-16, 22:07:35
Ist die private Vorsorge besser?

Von den langfristigen Kapital-Lebensversicherungen raten die meisten Finanzexperten ab.

Der Gewinn bei meinen Investment-Fonds fällt in den letzten Jahren sehr sehr mager aus. Als Begründung hört man immer nur schlechte Wirtschaftskonjunktur.

Eigentlich ist die staatliche Rente noch am sichersten, auch dann wenn die Dynamisierung mal nicht ganz der Nettolohnentwicklung entspricht. Man macht zumindest keinen Verlust, wie z.B. eben bei Aktien (-fonds).

Wie sehen denn eure Alternativen oder Tipps für die private Vorsorge aus?

barracuda
2002-04-16, 23:06:30
Originally posted by TrusT


Stimmt denn währen dein angelegtes geld eigendlich mehr werden sollte wird es im endefeckt kleiner denn wenn die Inflationsrate weiter steigt... ist das zu 5% angelegte geld nach 20 Jahren nichts mehr wert...
Eben deshalb verschwende ich keinerlei Geld für die Vorsorge. Und ob es den verdammten Euro in 20 Jahren überhaupt noch gibt, weiß auch niemand.

silmarin
2002-04-17, 00:30:53
Originally posted by barracuda

Eben deshalb verschwende ich keinerlei Geld für die Vorsorge. Und ob es den verdammten Euro in 20 Jahren überhaupt noch gibt, weiß auch niemand.


Staun ! Euro ??? Was ist das ? Mir zahlt mein Chef das Gehalt am Monatsende jeweils in Form von 2 Sack Reis aus !

barracuda
2002-04-17, 01:37:41
Originally posted by silmarin



Staun ! Euro ??? Was ist das ? Mir zahlt mein Chef das Gehalt am Monatsende jeweils in Form von 2 Sack Reis aus !
:rofl:
Check mal das Mindest-Haltbarkeitsdatum! Ich wette der Reis ist längst verschimmelt. ;D

RAL
2002-04-17, 01:44:51
Ich sag nur Silo und immer trocken lagern..später als Renter kann man da schön weich drin pennen, strom wird gekurbelt, man muss sich ja fit halten. Allemal besser als dieser ganze Versicherungskäse, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann, isses allemal. Oder wir machen ein 3dc renten font auf, kann man auch drüber nachdenken.

Leonidas
2002-04-17, 05:54:07
Das Problem an der Rente ist, das sie vor über 100 Jahren mit einer mathematischen Fehler begonnen wurde.



Damals haben die Jungs, die als erste eingezahlt haben, nämlich nicht für sich eingezahlt, sondern es wurden diese Gelder benutzt, um den Älteren eine Rente zu zahlen - Leuten, die nie was eingezahlt hatten (aber natürlich auch nur extrem mies bezahlten Arbeiter waren).

Dieses System, daß wir für unsere Großeltern einzahlen und darauf hoffen müssen, daß unsere Urenkel für uns einzahlen, funktioniert, solange es wächst.

Wenn aber irgendwann einmal die Einzahl-Summen nicht weiter steigen oder gar zurückgehen (durch zu wenig Einzahler, durch zu geringe Beiträge), bricht das System nach ein einiger Zeit zusammen.

Der Staat weiss das, aber er kann dagegen kaum ws unternehmen, da der Fehler vor 100 Jahren gemacht wurde. Damals war der Fehler nur ein paar Millionen Reichsmark groß, aber er wurde mitgeschleppt und ist nun mit den im Vergleich zu vor 100 Jahren wesentlich gestiegenen Rentenbezügen und der Inflastion gleich ein paar Dutzend Milliarden Euro wert. Riester und Co. sind damit nur die Vorsorge des Staates, damit dieser beim Zusammenbruch des Rentensystems sagen kann: Siehe, wir haben es Dir vor 10-20 Jahren schon gesagt: Versichere Dich zusätzlich.

Das Problem ist nur: So lange die Beiträge nicht erheblich sinken (und dies würde den Zusammenbruch nur noch stark beschleunigen), besteht ein gesetzlicher Anspruch auf eine Vollrente, der ist meiner Meinung nach auch nicht durch spätere Gesetzesänderungen zu nichte zu machen (es zählt das Gesetz zum Zeitpunkt, wo ich eingezahlt habe).

Sprich: Wenn in 20 Jahren einer ohne Zusatzrente vors Gericht zieht und seine Vollrente (= mittelprächtiger Lebensstandard, aber eben nicht nur das absolute Minimum) einklagt, wird er Recht bekommen, weil genau dies wird ihm vom derzeitigen staatlichen Rentensystem versprochen und darauf sind auch die Beitragssätze hin angelegt.

Und dann wird es lustig: Dann bricht von einem Tag auf den anderen das komplette Rentensystem zusammen - eventuell sogar die ganze Bundesrepublik. Ein typisches Beispiel davon, was passiert, wenn Politiker & Gewerkschafter Probleme in die Zukunft verlagern anstatt sie zu lösen - irgendwann muß der Vulkan nun einmal ausbrechen :-).

TBird
2002-04-17, 06:45:02
Originally posted by barracuda

Und ob es den verdammten Euro in 20 Jahren überhaupt noch gibt, weiß auch niemand.

Auch ein Argument.*eg*

TBird
2002-04-17, 08:26:19
@Leonidas

Warum sollte jemand seine staatliche Rente einklagen ?
Die Rente wird von den Rentenversicherungsträgern berechnet anhand des Rentenniveaus. Der Rentner kann also niemals absichtlich zu wenig Rente bekommen. Wenn doch: DANN könnte er es einklagen.
Wenn der Staat aber das Rentenniveau absenkt, dann bekommt auch automatisch jeder Arbeiter später weniger Rente. Da kannst Du gar nix gegen machen, nur privat vorsorgen.

Leonidas
2002-04-17, 16:44:41
TBird: Wie soll der Staat das Rentenniveau absenken, wenn er nicht 30 Jahre vorher die Beiträgssätze senkt?

Prinzipiell hast Du Recht, aber in dieser Sache scheitert das ganze. Weil ich nicht für mich selbst einzahle, sondern die Leute in 30 Jahren für mich einzahlen werden, zwinge ich diese Leute gerade dazu, daß sei für mich hohe Beiträge einzahlen, um meine hohen Ansprüche abzudecken. Und meine hohen Ansprüche ergeben sich aus meinen jetzt eingezahlten hohen Beiträgen ... ein Teufelskreis.

Einzige Lösung: Neueinsteiger im Arbeitsleben wird weniger Rente versprochen - sie zahlen aber vom ersten Tag an auch weniger Beiträge! Kostet den Staat nur aufgrund des kleinen mathematischen Fehlers am Anfang vielleicht 100 bis 1000 Milliarden Euro, weil sich mit diesen geringen Beitragssätzen dann nicht mehr die hohen Ansprüche dieser decken lassen, die zeitlebens hoch eingezahlt haben.

TBird
2002-04-18, 09:11:45
@Leonidas

Also die Rente kann auch noch im Nachhinein, sprich wenn Du schon auf Rente bist gekürzt werden bzw. sinken. Kenne das Rentenrecht zwar nicht 100%ig aber wie von der jetzigen Regierung schon überlegt wird, soll es sogar möglich sein die Rente zu besteuern !!!
Es gibt also noch anscheinend eine Menge legaler Möglichkeiten das Ausgezahlte wieder rein zu bekommen, daher wird die private Vorsorge unweigerlich zur Pflicht werden wenn das so weiter geht.

Leonidas
2002-04-18, 14:50:08
Klar KANN die Rente noch im nachhinein sinken. Nur dann ziehe ich vor Gericht und gewinne im ersten Durchgang. Weil denjenigen, die voll eingezahlt haben, auch DAMIT volle Rente versprochen wurde. Jegliche Kürzungen der staatlichen Rentenleistungen sind damit DEFINITIV zum scheitern verurteilt.

Man kann dies wie gesagt nur mit Neu-Einsteigern im Arbeitsleben machen. Dann fehlen dem staatlichen Rententopf aber 1 Bill. Euro :-).

TBird
2002-04-18, 15:13:54
Die Rente ist in den vergangenen Jahrzehnten schon öfter mal gestiegen mal gefallen. Kennst Du einen einzigen Präzedensfall wo ein gegen Rentenkürzung klagender Rentner Recht bekommen hat ?
Ich nicht.

Leonidas
2002-04-19, 03:19:11
No, gab es nicht. Es geht auch nicht um kleinere Kürzungen. Es geht ums ganze. Es geht darum, daß uns die Politiker einreden, in Zukunft würde es nur eine Minimalrente geben. Und sollte diese Minimalrente irgendwann eintreten, sei es durch langsame Veränderung oder durch eine Hauruck-Aktion, werden alle diese klagen, die voll eingezahlt haben und jetzt nur minimal bekommen.

Somit wird es diese Minimalrente nie geben. Womit eigentlich die komplette zusätzliche Altersvorsorge nonsens ist - die wird erst gebraucht, wenn die Rentenbeiträge ZUERST heruntergenommen werden. Dann erst erwirbt sich der Staat ein Recht darauf, in 45 Jahren eine Minimalrente einzuführen für diejenigen, die auch weniger eingezahlt haben.

Minimalrente zu zahlen für Leute, die Dutzende Jahre voll eingezahlt haben - das wird nix, liebe Politiker.



PS @ Tbird: Das ist nicht mit dem Jetzt-Zustand vergleichbar. Wir haben ja noch keine Minimalrente - insofern ist es logisch, daß keiner bei Klagen gegen Rentenkürzungen Recht bekommt.

TBird
2002-04-19, 09:32:50
@Leonidas

Ich bin sicher, dass sich unsere Herren Politiker da eine gesetzliche Regelung einfallen lassen werden, damit es gar nicht erst soweit kommt. Wenn das jetzige gesetz es nicht zuläßt wird es eben geändert. ;)
Aber ich bin trotzdem mal gespannt ob das eintritt was Du sagst.

Henry
2002-04-19, 11:11:21
Originally posted by Thowe
Aber solange ich ein Dach über den Kopf habe und was zu Essen ist mir das auch genug. Immer vorrausgesetzt ich finde genügend Leute die sich mit mir Unterhalten, für mich das wichtigste überhaupt.
und fürn i-netanschluss sollte es auch reichen:D

Thowe
2002-04-19, 20:11:43
Originally posted by Henry

und fürn i-netanschluss sollte es auch reichen:D

Genau, Notfalls verzichte ich dann auf Frühstück. :)

barracuda
2002-04-20, 00:33:24
Originally posted by Thowe


Genau, Notfalls verzichte ich dann auf Frühstück. :)
Jawoll, so wünschen sich unsere Politiker den ordentlichen Bundesbürger: sagt zu allem ja und Amen. *SCNR*

Leonidas
2002-04-21, 19:25:21
Originally posted by TBird
@Leonidas

Ich bin sicher, dass sich unsere Herren Politiker da eine gesetzliche Regelung einfallen lassen werden, damit es gar nicht erst soweit kommt. Wenn das jetzige gesetz es nicht zuläßt wird es eben geändert. ;)
Aber ich bin trotzdem mal gespannt ob das eintritt was Du sagst.



Derjenige der eine Regelung findet, hat nur zwei Lösungen: Entweder 1 Bill. EURO herzaubern oder die Rente drastisch kürzen, die Beiträge aber noch 30-50 Jahre oben zu lassen. In beiden Fällen (auch in einem Mittelweg) geht es in die Hose.

TBird
2002-04-22, 07:44:53
Originally posted by Leonidas

Derjenige der eine Regelung findet, hat nur zwei Lösungen: Entweder 1 Bill. EURO herzaubern oder die Rente drastisch kürzen, die Beiträge aber noch 30-50 Jahre oben zu lassen. In beiden Fällen (auch in einem Mittelweg) geht es in die Hose.

Wie ich schon einmal sagte: Es wird mehrere Lösungen geben, die nicht zu irgendwelchen Problemen führen werden oder gar zum Einsturz des Staates.
Übrigens: Höhere Rentensteuern muß nicht automatisch höhere Rente zur Folge haben wenn ich gleichzeitig das Rentenniveau absenke. Genau so wird man das machen wie es zum Teil bisher zu sehen ist.