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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Immer älter...


Haarmann
2004-11-20, 18:43:30
http://www.n-tv.de/5452153.html

Werden die Funde unserer Vorfahren - wann passt sich die Geschichte dem auch mal an? Wenn unsere Vorfahren damals schon aufrecht gingen, was hiesse das? Entstand der Mensch wirklich in Afrika, wenn unsere angeblichen Vorfahren schon in Spanien gewesen sein sollen?

mr.slater
2004-11-21, 12:43:38
Gabs damals eine Landbrücke zwischen Spanien und Nordafrika? Wenn das so ist, ändert dieser Fund eigentlich nichts. Der Mensch entstand in Afrika, und wanderte nordwärts.

Oder hab ich da etwas im Artikel verpasst?

Haarmann
2004-11-21, 12:52:56
mr.slater

Anscheinend ja... dieses Wesen war kein Mensch, aber es besiedelte offenbar zumindest Spanien, also nen Teil Europas. Damit kann sich der Mensch auch in Europa entwickelt haben... Wenn ein Vorfahre von Mensch und Affe ja schon in Europa war, dann kann der sich irgendwo in seinem Siedlungsgebiet zum Menschen entwickeln und nicht nur irgendwo in Afrika... Das kann sogar an mehreren Orten passieren.
Es ist z.B. auch lustig, dass inzwischen die "Wissenschaftler" den aufrechten Gang schon ganz weit zurückverlegen mussten. Ich denke langsam sollte man mal die Funde nicht nur machen, sondern die dazu gehörenden Thesen auch den neuen Funden anpassen. Die Geschichte des Menschen wird einfach belassen, wie sie ist, auch wenn neuere Funde sie im Prinzip auf den Kopf stellen.

Abdul Alhazred
2004-11-21, 17:17:01
@Haarmann - die Thesen werden angepasst, davon kriegt nur der gewöhnliche Mensch nichts mit. So, z.B., gillt der Neanderthaler schon seit etliche Jahren nicht mehr zu unsere "Vorfahren". Musst halt mal mit nem Archaeologen reden, der "up-to-date" ist... ;)

Haarmann
2004-11-21, 17:23:02
Abdul Alhazred

Was wiederum durch DNA Analysen schon wieder überholt wäre ;)

Thowe
2004-11-21, 18:52:28
Zum ganzen Thema gibt es eine Menge Thesen und keinerlei echten Beweise, man bewegt sich da einfach in einen Bereich der Vermutungen. Was nun den Primaten angeht, es wird zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl von Primaten gegeben haben, bevor es immer mehr zu einer Spezialisierung gekommen ist. Was auch der Grund ist, das es kein fehlendes Glied innerhalb der Kette gibt, erst die Umgebungseinflüsse hat letztendlich einen entscheidenen Schub in die Richtung Mensch gegeben.

So kann es durchaus sein, das aus einer Primatenart eben der Mensch und der Schimpanse entstanden ist. Es kann auch sein, das der spanische Primat tatsächlich der Auslöser war und aus uns unbekannten Umständen der "Mensch" danach wieder in den Süden wanderte. Aber wie gehabt, wirklich wissen wird man es wohl erst, sobald man in der Zeit rückwärts reisen kann.

Stupor McMundi
2004-11-21, 19:11:57
Abdul Alhazred

Was wiederum durch DNA Analysen schon wieder überholt wäre ;)

Nö, hat sich als Fehler herausgestellt. Diese These konnte nie nachgeweisen werden, es wurden keine "Neandertaler Gene" bei "uns" gefunden...

Stupor McMundi
2004-11-21, 19:15:55
Gabs damals eine Landbrücke zwischen Spanien und Nordafrika? Wenn das so ist, ändert dieser Fund eigentlich nichts. Der Mensch entstand in Afrika, und wanderte nordwärts.

Oder hab ich da etwas im Artikel verpasst?

Zeitlich würde das nicht passen, dieses "Wesen" ist erheblich älter als die Funde im ostafrikanischen Grabensystem die als unsere direkteren verstanden werden.
Es wäre hier so das evtl. diese Spezies aus sonstwoher in gekommen oder sich hier entwickelt hat und dann entweder nach Afrika (rück/ein)gewandert ist oder/und sich dort weiterentwickelt hat zu dem was man dann in Swartekant etc. ausgegraben hat...

Stupor McMundi
2004-11-21, 19:18:54
mr.slater

Anscheinend ja... dieses Wesen war kein Mensch, aber es besiedelte offenbar zumindest Spanien, also nen Teil Europas. Damit kann sich der Mensch auch in Europa entwickelt haben... Wenn ein Vorfahre von Mensch und Affe ja schon in Europa war, dann kann der sich irgendwo in seinem Siedlungsgebiet zum Menschen entwickeln und nicht nur irgendwo in Afrika... Das kann sogar an mehreren Orten passieren.
Es ist z.B. auch lustig, dass inzwischen die "Wissenschaftler" den aufrechten Gang schon ganz weit zurückverlegen mussten. Ich denke langsam sollte man mal die Funde nicht nur machen, sondern die dazu gehörenden Thesen auch den neuen Funden anpassen. Die Geschichte des Menschen wird einfach belassen, wie sie ist, auch wenn neuere Funde sie im Prinzip auf den Kopf stellen.

Um daraus diese These zu spinnen das der Mensch sich in Europa entwickelt hat bräuchte man Funde die zeitlich zwischen diesem Wesen und Homo Sapiens angesiedelt und bei gleicher Entwicklungstufe älter als die Funde aus Südafrika sind, solange diese nicht auftauchen wäre die Out-of-Africa These nicht widerlegt...

Haarmann
2004-11-21, 22:12:45
Stupor McMundi

Man hat auch nicht mit "uns" verglichen, bei diesem "Beweis".

Wie mans nimmt - wenn ein angeblicher Vorfahre von uns in Europa war, dann spielen Funde nur noch ne untergeordnete Rolle, solange sie auf beiden Kontinenten sind, denn die Funde sind statistisch noch so weit gestreut, so dass keine genaue Aussage möglich wird. Man brauchte schon nen gleichzeitigen Fund des "Vorgängers" in Europa und des "Nachfolgers" in Afrika, damit man Schlüsse ziehen dürfte, die dann auch nicht 100% gesichert sind.

Stupor McMundi
2004-11-21, 22:34:24
Stupor McMundi

Man hat auch nicht mit "uns" verglichen, bei diesem "Beweis".

Wie mans nimmt - wenn ein angeblicher Vorfahre von uns in Europa war, dann spielen Funde nur noch ne untergeordnete Rolle, solange sie auf beiden Kontinenten sind, denn die Funde sind statistisch noch so weit gestreut, so dass keine genaue Aussage möglich wird. Man brauchte schon nen gleichzeitigen Fund des "Vorgängers" in Europa und des "Nachfolgers" in Afrika, damit man Schlüsse ziehen dürfte, die dann auch nicht 100% gesichert sind.

Bei diesem "Wesen" ist es jedoch so dass er entwicklungsgeschichtlich erheblich älter als die Funde aus Südafrika ist, es wäre daher immer noch so das der "modernere" Mensch Out-of-Africa kam.
Es deutet momentan ja aufgrund der Untersuchungen der Metochondrien-DNA alles darauf hin das "wir" aus einer winzigen Population von ca. 1000 Individuen hervorgegangen sind und daher eine parallele Entwicklung zum Homo Sapiens sehr unwahrscheinlich ist.

Haarmann
2004-11-21, 23:04:25
Stupor McMundi

Die Debatte mit der mitochondrialen Uhr hat so ihre Pferdefüsse. Es gibt keine Aussage über die Tickgeschwindigkeit dieser Uhr... Selbst wenn sie konstant tickte, so ists wie Lotto, wenn wir die eichen wollten. Eiche ich diese Uhr etwas anders, dann kannst die Uhreva These gleich über Bord kippen. Abgesehen davon hat sie auch noch den Inzuchtmalus. Der wird dann jeweils unterschlagen...

Stupor McMundi
2004-11-21, 23:08:14
Stupor McMundi

Die Debatte mit der mitochondrialen Uhr hat so ihre Pferdefüsse. Es gibt keine Aussage über die Tickgeschwindigkeit dieser Uhr... Selbst wenn sie konstant tickte, so ists wie Lotto, wenn wir die eichen wollten. Eiche ich diese Uhr etwas anders, dann kannst die Uhreva These gleich über Bord kippen. Abgesehen davon hat sie auch noch den Inzuchtmalus. Der wird dann jeweils unterschlagen...

#Upps
Da weiß ich gar nix zu!

Haarmann
2004-11-22, 10:48:23
Stupor McMundi

Inzucht lassen wir mal kurz weg.
Es geht letzten Endes um die Mutationsrate in der DNA der Mitochondrien. Bleibt diese konstant, dann tickt die Uhr gleichmässig und man kann versuchen zu extrapolieren, sofern man wüsste, wie lange es im Durchschnitt geht, bis eine Mutation auftritt. Da die Mutationsrate im Genom, wie Du sicher weisst, auch von äusseren Einflüssen abhängig ist, kann die Uhr auch langsamer und schneller ablaufen, je nachdem, wo die Person sich befindet. Damit kannst aber diese Uhr schlicht vergessen.
Trennen sich die Wege von Spezies A, B und C zum gleichen Zeitpunkt und A lebt und bleibt an nem Ort mit ner bestimmten Rate, B mit der doppelten Rate und C gar mit der 3fachen Rate, dann würden die Vertreter dieser Uhr Heute zu erkennen glauben, dass sich erst C, dann B und am Ende A abgespalten hätten von nem Urwesen. Wie Du aber siehst, wäre das schlicht total falsch.