Turrican-2
2002-05-04, 14:30:54
Talk im Berlin - sind die Games schuld (http://www.gamigo.de/?site=newsdetails&news_id=13044)
Hi...
gestern hatte ich wieder mal das Vergnügen an dem Unterricht meines Gesichtslehrers teil zu nehmen, der die seltene Gabe besitzt, die Schüler mit seiner Art und unglaublichem Fachwissen zu faszinieren. Der aktuellen Ereignisse wegen, liessen wir die Geschichte jedoch ruhen und wandten uns psychologischen Themen in Verbindung mit Robert S. aus Erfurt zu.
Gleich zu Beginn haben wir im Gegensatz zu den Medien die richtige Bezeichnung für die Tat fest gelegt - es war ein Massaker. Es liegt ein grosser Unterschied zwischen Amoklauf (unkontrollierter, weitgehend zielloser Mord an möglichst vielen Menschen) und einem Massaker (gezielte Hinrichtung bestimmter Personen).
Danach wurde die Personlichkeit Roberts bestimmt. Es ist verwunderlich, dass dies ebenfalls kaum in den Medien geschieht. Robert S. war offensichtlich eine narzisstische Persönlichkeit. Eine solche Person sieht die Welt als eine Verlängerung seiner selbst, die ausschliesslich dazu da ist, ihm zu dienen. Deutlich Anzeichen für eine solche Störung sind z.B. der Zwang im Mittelpunkt zu stehen ("er wollte immer im Mittelpunkt stehen"), oder Uneinsichtigkeit bei Bestrafungen ("er streitete immer mit den Lehrern, die ihn wegen zu spät kommens rügten").
Ein Mensch der so handelt, dem wurden niemals seine Grenzen gedeutet.
Dies sollte zunächst in der Familie geschehen. Die Verhätschelung eines Kleinkindes kann zu einem Zusammenbruch führen, wenn das Kind bei der Einschulung plötzlich bemerkt, dass es nicht mehr das machen darf, was es gerade will.
Dass die Schulen in der Bundesrepublik keinen einheitlich Lehrplan und Ausbildungsstandart folgen, erleichtert nicht gerade die Situation von narzisstisch veranlagten Menschen. Während man in Schulen Hessens einen Notendurchschnitt seines Abiturs von 1,x mit ein wenig Mühe erhalten kann, sind die Anforderungen der Schüler in Bayern um ein vielfaches höher. In der PISA Studie heisst es, dass Deutschland nur schlechtes Mittelfeld sei. Jedoch wird nicht erwähnt, dass die Schüler Bayerns die viert besten waren, währenddessen norddeutsche Schüler auf den Stoff nicht vorbereitet waren.
Man überlege sich die Situation eines Menschens, der bisher keine Grenzen aufgezeigt bekam und gerade sein Abitur in einer Schule Hamburgs erhalten hat, vor dem Arbeitsamtbeamten steht, der ihm sagen muss, dass er zu keiner seiner gewünschten Berufsbilder genügend qualifiziert ist. Mit 18 Jahren bekommt dieser Mensch zum ersten Mal eine deutliche Grenze zu spüren - von einem unbeteiligten Beamten hinter einem Schreibtisch.
Dem Arbeitsamt ist Robert S. erspart geblieben, doch frägt man sich, woher dieser Wandel der Erziehung kommt. Während noch vor 50 Jahren eine zu strenge authoritäre Erziehung das am häufigsten auftretende Krankheitsbild unter deutschen Erwachsenen war, werden Psychologen seit cirka 25 Jahren von Narzissten überrannt. Die Erziehung eines Kindes bis Ende der 60er war dem 19. Jahrhundert deutlich näher, als sie es heute ist. Die 68er Revolution, hatte die Ablegung solcher Ideale zum Ziel, anti-authoritäre und grenzenlose Erziehung auf ihren Flaggen. Die Kinder dieser 68er Eltern, sind heute die Erwachsenen von denen eine ganze Branche lebt - Psychologen.
Leider beherrschen gerade diese 68er heute Medien und sie lenken vom eigentlich Problem hab. Aktuell wird fieberhaft ein Sündenbock für gewaltätige Taten gesucht, doch wird der tatsächliche nicht bei Videos und Computerspielen gefunden werden. Viel eher sollten man sich um eine gesunde Erziehung und Belehrung kümmern, sowohl zuhause wie auch in der Schule, die wohl ein Mittelmass zwischen alten und neuen Werte darstellen könnte.
Leider versäumte es N-TV beim Talk in Berlin auch einen Psychologen einzuladen, der auf solche Fakten hinweissen könnte. Die Parteien die wir hingegen zu sehen bekommen werden, verharren wohl fest auf deren Meinung, bis die Sendezeit sich dem Ende neigt...
Hi...
gestern hatte ich wieder mal das Vergnügen an dem Unterricht meines Gesichtslehrers teil zu nehmen, der die seltene Gabe besitzt, die Schüler mit seiner Art und unglaublichem Fachwissen zu faszinieren. Der aktuellen Ereignisse wegen, liessen wir die Geschichte jedoch ruhen und wandten uns psychologischen Themen in Verbindung mit Robert S. aus Erfurt zu.
Gleich zu Beginn haben wir im Gegensatz zu den Medien die richtige Bezeichnung für die Tat fest gelegt - es war ein Massaker. Es liegt ein grosser Unterschied zwischen Amoklauf (unkontrollierter, weitgehend zielloser Mord an möglichst vielen Menschen) und einem Massaker (gezielte Hinrichtung bestimmter Personen).
Danach wurde die Personlichkeit Roberts bestimmt. Es ist verwunderlich, dass dies ebenfalls kaum in den Medien geschieht. Robert S. war offensichtlich eine narzisstische Persönlichkeit. Eine solche Person sieht die Welt als eine Verlängerung seiner selbst, die ausschliesslich dazu da ist, ihm zu dienen. Deutlich Anzeichen für eine solche Störung sind z.B. der Zwang im Mittelpunkt zu stehen ("er wollte immer im Mittelpunkt stehen"), oder Uneinsichtigkeit bei Bestrafungen ("er streitete immer mit den Lehrern, die ihn wegen zu spät kommens rügten").
Ein Mensch der so handelt, dem wurden niemals seine Grenzen gedeutet.
Dies sollte zunächst in der Familie geschehen. Die Verhätschelung eines Kleinkindes kann zu einem Zusammenbruch führen, wenn das Kind bei der Einschulung plötzlich bemerkt, dass es nicht mehr das machen darf, was es gerade will.
Dass die Schulen in der Bundesrepublik keinen einheitlich Lehrplan und Ausbildungsstandart folgen, erleichtert nicht gerade die Situation von narzisstisch veranlagten Menschen. Während man in Schulen Hessens einen Notendurchschnitt seines Abiturs von 1,x mit ein wenig Mühe erhalten kann, sind die Anforderungen der Schüler in Bayern um ein vielfaches höher. In der PISA Studie heisst es, dass Deutschland nur schlechtes Mittelfeld sei. Jedoch wird nicht erwähnt, dass die Schüler Bayerns die viert besten waren, währenddessen norddeutsche Schüler auf den Stoff nicht vorbereitet waren.
Man überlege sich die Situation eines Menschens, der bisher keine Grenzen aufgezeigt bekam und gerade sein Abitur in einer Schule Hamburgs erhalten hat, vor dem Arbeitsamtbeamten steht, der ihm sagen muss, dass er zu keiner seiner gewünschten Berufsbilder genügend qualifiziert ist. Mit 18 Jahren bekommt dieser Mensch zum ersten Mal eine deutliche Grenze zu spüren - von einem unbeteiligten Beamten hinter einem Schreibtisch.
Dem Arbeitsamt ist Robert S. erspart geblieben, doch frägt man sich, woher dieser Wandel der Erziehung kommt. Während noch vor 50 Jahren eine zu strenge authoritäre Erziehung das am häufigsten auftretende Krankheitsbild unter deutschen Erwachsenen war, werden Psychologen seit cirka 25 Jahren von Narzissten überrannt. Die Erziehung eines Kindes bis Ende der 60er war dem 19. Jahrhundert deutlich näher, als sie es heute ist. Die 68er Revolution, hatte die Ablegung solcher Ideale zum Ziel, anti-authoritäre und grenzenlose Erziehung auf ihren Flaggen. Die Kinder dieser 68er Eltern, sind heute die Erwachsenen von denen eine ganze Branche lebt - Psychologen.
Leider beherrschen gerade diese 68er heute Medien und sie lenken vom eigentlich Problem hab. Aktuell wird fieberhaft ein Sündenbock für gewaltätige Taten gesucht, doch wird der tatsächliche nicht bei Videos und Computerspielen gefunden werden. Viel eher sollten man sich um eine gesunde Erziehung und Belehrung kümmern, sowohl zuhause wie auch in der Schule, die wohl ein Mittelmass zwischen alten und neuen Werte darstellen könnte.
Leider versäumte es N-TV beim Talk in Berlin auch einen Psychologen einzuladen, der auf solche Fakten hinweissen könnte. Die Parteien die wir hingegen zu sehen bekommen werden, verharren wohl fest auf deren Meinung, bis die Sendezeit sich dem Ende neigt...