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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer liest schnell meine Einleitung durch ;)?


Craig
2004-12-09, 22:00:23
Hab mich mal an eine Gedichtinterpretation gewagt, das eigentliche Interpretieren bereitet mir keine Schwierigkeiten, doch bei der Einleitung habe ich noch meine Probleme. Vielleicht könnt ihr mir zudem auch generelle Tipps geben, die sich auf die Interpretation, bzw. die Wortwahl beziehen.

Ich meine konkret, Sätze wie "Das Gedicht „Die Stadt“ wurde von Theodor Storm verfasst." sehen ja immer so aus, also welche Art des Wortes ist am besten, "verfasst" "geschrieben" etc.. Außerdem gibts ja eigentlich fast nur kritische oder fröhliche Gedichte, und manche Aspekte findet man in beinahe jeder Interpretation bzw.Gedicht vor "Durch die oben genannten verwendeten Reimschemen entsteht eine Zäsur, die sich auch im Inhalt widerspiegelt." Den Aspekt kann man so gut wie in jeder Einleitung, IMO, verwenden. Und natürlich auch ganz konkrete Kritik zu meinem Einleitungsversuch ist erwüscht :)!



Das Gedicht „Die Stadt“ wurde von Theodor Storm verfasst.
In dem Gedicht wird eine Stadt beschrieben, die an einem scheinbaren grauen Strand und Meer liegt. Ein Nebel befindet sich über der Stadt und in der Stille kann man nur das eintönige Brausen des Meeres hören. Man kann keine Geräusche hören, die wie ein Wald oder deren Geschöpfe darin klingen. Außer eine Gans, die gerade vorbei fliegt. Doch trotzdem hängt das Herz des literarischen Ichs an dieser grauen Stadt am Meer, indem der Zauber der Jugend für die Stadt spricht.
Storm bedient sich in diesem Gedicht mehrere Reimschemen, die leicht zu erkennen sind. Zuerst findet man ein Kreuzreim vor (ab), danach einen Paarreim (aa) und der erste Absatz wird mit einem Kreuzreim abgeschlossen (a). Durch die zwei Reimschemen sowie die Wiederholung wird die Wichtigkeit der zwei primären Begriffe „Meer“ sowie „Stadt“ hervorgehoben.. Im zweiten Abschnitt gibt es ebenfalls ein klares Reimschema, ähnlich wie im ersten Abschnitt (abaab), der im dritten Abschnitt mit (abcab) abgeschlossen wird, und noch einmal explizit der Begriff des Meeres zweimal erwähnt wird, um klar zu machen, worauf die Kernaussage des Gedichtes hinzielt.
Der düstere Eindruck wird durch Assonanzen verstärkt, das heißt durch den Gleichklang der - in diesem Fall dunklen - Vokale: „grauen Meer; braust das Meer: eintönig“. Zudem findet man eine Alliteration vor, „drückt die Dächer“, die mit Bedacht gewählt wurde, um eine eher nachdenkliche Stimmung zu erzeugen.
Durch die oben genannten verwendeten Reimschemen entsteht eine Zäsur, die sich auch im Inhalt widerspiegelt.


Gedicht von Theodor Storm:
DIE STADT
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.
Theodor Storm

Mave@Work
2004-12-10, 06:23:55
Das Gedicht „Die Stadt“ wurde von Theodor Storm verfasst.
In dem Gedicht wird eine Stadt beschrieben, die (besser, wenn ueberhaupt: scheinbar) an einem scheinbaren grauen Strand und Meer liegt. Ein Nebel befindet sich über der Stadt und in der Stille kann man nur das eintönige Brausen des Meeres hören, aber keine Geräusche, die wie ein Wald oder deren Geschöpfe darin klingen, außer eine Gans, die gerade vorbei fliegt. Doch trotzdem hängt das Herz des literarischen Ichs an dieser grauen Stadt am Meer, indem der Zauber der Jugend für die Stadt spricht.
Storm bedient sich in diesem Gedicht mehrere Reimschemen, die leicht zu erkennen sind. Zuerst findet man einen Kreuzreim vor (ab), danach einen Paarreim (aa) und der erste Absatz wird mit einem Kreuzreim abgeschlossen (a). Durch die zwei Reimschemen sowie die Wiederholung wird die Wichtigkeit der zwei primären Begriffe „Meer“ sowie „Stadt“ hervorgehoben.. Im zweiten Abschnitt gibt es ebenfalls ein klares Reimschema, ähnlich wie im ersten Abschnitt (abaab), der im dritten Abschnitt mit (abcab) abgeschlossen wird, und es wird noch zweimal explizit der Begriff "Meer" erwähnt , um klar zu machen, worauf die Kernaussage des Gedichtes hinzielt.
Der düstere Eindruck wird durch Assonanzen verstärkt, das heißt durch den Gleichklang der - in diesem Fall dunklen - Vokale: „grauen Meer; braust das Meer: eintönig“. Zudem findet man eine Alliteration vor, „drückt die Dächer“, die mit Bedacht gewählt wurde, um eine eher nachdenkliche Stimmung zu erzeugen.
Durch die oben genannten (entweder genannten oder verwendeten, beides zusammen wirkt merkwuerdig) verwendeten Reimschemen entsteht eine Zäsur, die sich auch im Inhalt widerspiegelt.


Gedicht von Theodor Storm:
DIE STADT
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.
Theodor Storm

4x Edit :biggrin: Es ist witzig, was einem noch auffaellt, wenn man schon gepostet hat