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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigene Geschichte


Cherubim
2004-12-17, 08:26:54
Moin Mädels...

Ich hab mal was geschrieben und wollte das nun auch hier veröffentlichen.
Erstmal gibts nur einen kleinen teil, je nach resonanz

btw: ich lehne mich hier nur an batteltech an. einen direkten bezug gibt es so nicht. allso bitte ned anscheissen von wegen "das ist so garned, das gibts so ned, das ist doof"

rechtschreibefehler und vor allem zeitfehler dürfen behalten werden :D
da das der erste teil ist, bin ich am ende relativ oft in die vergangenheit abgedriftet...ich werde mich beizeiten darum kümmern...

..................

„Verfluchte Dreckskiste“ flucht Tom laut und ungehemmt. Schon wieder war die Heizung ausgefallen und er saß in seinem Cockpit und fror erbärmlich.
Warum musste es auf diesem scheiss Berg auch immer so kalt sein? Aber Dienst ist Dienst. Zwischendurch wischte er die beschlagenen Schreiben sauber um einen Blick in die verschneite Winterlandschaft zu werfen. Wer würde schon hier her kommen? Warum musste ausgerechnet er hier stehen? Er ärgerte sich noch eine Weile über seinen Kommandanten, der mal wieder ihn anstatt Stefan hier hin abkommandiert hatte. Seit 3 Wochen bewacht er nun schon diese Funkstation auf dem Gipfel des 4000ers mitten im nirgendwo.
Er verscheuchte weitere Gedanken in diese Richtung aus seinem Kopf.
Pfeifend und qualmend macht sich der Wasserkessel neben ihm bemerkbar. Endlich wieder schön warmen Kaffee. Natürlich verbrannte er sich die Finger, als er das Wasser in seine Tasse goss. Aber was soll man schon von so einem perfekten Scheisstag erwarten, dachte er düster, als er geschickt wie immer die Leiter herunterturnte und seine feuerrote Hand in den Schnee taucht.
Passenderweise fing es auch wieder an zu Schneien. Er schaute auf die Umrisse der Funkstation und die danebenstehende Satelliten-Uplinkschüssel. Am liebsten würde er den Mist selber in die Luft jagen um endlich nach Hause zu kommen. Langsam verschwinden die umrisse im immer stärker werdenden Schneesturm.
Tom beginnt erneut zu frieren. Behäbig steigt er die Leiter in sein Cockpit hoch. Wenn es so kalt ist, kommen ihm die 7m bis zur Luke wie 20 vor.
Als er oben angekommen die Luke verriegelt, erinnert er sich wieder an die Heizung, die ja schon wieder ausgefallen war.
Er hasste es. Alle zwei bis drei Tage musste dieses Urzeitteil wieder zurechtbiegen. Er war gespannt, was es diesmal wieder war. Natürlich war sein Kaffee wieder kalt.
Gemächlich machte er sich an der Klappe zur Heizung zu schaffen.
„Elende Mistviecher.“ Wenn man so lange alleine ist, beginnt man schon, mit sich selber zu reden. Mit seinem Multi-Tool klaubt er den leicht verkohlten kleinen Vogel aus der Heizspirale.
Nach 6 Minuten ist es wieder mollig warm, dafür dunkel. Der versuch, die Frontscheibe mittels Scheibenwischer von dem Schnee zu befreien schlug fehl und anscheinend hat er zu allem Überfluss den Motor mit dieser Aktion gehimmelt.
Wenn so schon nichts los ist, dachte Tom, kann ich auch was pennen.
Am nächsten morgen wacht Tom gegen 9 Uhr auf. Der einzige Vorteil, wenn kein Vorgesetzter in der Nähe ist. Grosser Nachteil ist aber, das niemand in der Nähe ist. Aber man kann bekanntlich nicht alles haben. Fast beiläufig stellt er fest, das die Außenbordkameras kein bild von sich geben, obwohl die kleine grüne LED unter dem Schirm einwandfreie Funktion propagiert.
Tom öffnet die Klappe und stellt ernüchtert fest, warum sie kein bild mehr von sich geben. Er ist eingeschneit.
Langsam schwingt sich Tom auf seinen Steuerstuhl und starten den alten D5 Reaktor.
Nach 10sec ist sein Cockpit zu vollem leben erwacht und der grosse Bildschirm in der Mitte des Armaturenbrettes zeigt ihm in grüner Schrift, das alle Systeme normal laufen. Na immerhin.
„Dann wollen wir uns mal freischaufeln“ sagt er mit einem Grinsen zu sich selber, während er einen kleinen roten Schalter umlegt.
Er wartet geduldig, bis das System meldet, das die beiden großen Kondensatoren komplett geladen sind. Er hasst dieses Pfeifen, das immer höher Surrt wie die Pest, aber es geht halt nicht anders.
Er nimmt den Steuerknüppel in die Hand. Den hatte er seit Knapp 2 Wochen nicht mehr angefasst, stellt er nach kurzem überlegen erstaunt fest.
Mit leichten Bewegungen setzt er seine Maschine in Bewegung. Er war der beste in seinem Jahrgang im Umgang mit dem knapp 55 Tonnen schweren Gerät.
Als er die Beine seines Battelmechs in Bewegungsposition gebracht hatte, erblickte er auch wieder Licht durch die Scheibe. Resigniert stellt er fest, das der Scheibenwischer immer noch defekt ist. Wenigstens erklährt im der Bordcomputer, das nur eine Sicherung kaputt ist. Die abfrage, ob sie überbrückt werden soll, beantwortet er mit ja. 16 Sekunden später ist auch der letzte Schnee von seiner Scheibe verschwunden und er hat wieder vollen durchblick.
„Scheisse“ entfährt es ihm. Irgendwie wollte das Bild nicht ganz in seinen Verstand.
Was er sah...konnte nicht sein. Er war die ganze Zeit da gewesen, hier, in seinem Mech. Und dennoch sah er die Schrittspuren eines Mechs, die schnurstracks den Berg rauf, durch seine Funkstation durch und auf der anderen Seite wieder runter gingen.
Ihm fiel im wahrsten sinne des Wortes die Kinnlade runter. Dem Rauch nach, kann es aber noch nicht so lange her sein.
Fluchend startete er alle Systeme seines Mechs. Er griff zum Funkgeräht und währen er den Knopf an der Seite drückte, fiel im wieder ein, das sich das HQ seit knapp 8 Tagen nicht mehr gemeldet hat.
Wie konnte er das nur vergessen!
„Bravo Alpha 65523, Bitte kommen.“
-stille-
„Bravo Alpha 65523, Bitte kooommen.“
-statisches Rauschen-
-stille-
„Hier Bravo Alpha 65523, verdammte Scheisse, ich habe keinen Bock auf den Scheiss!“
Wieder lies er ein paar Sekunden verstreichen, ohne das dass Funkgerät mehr von sich gab als es bisher tat.
Mit ein paar Handgriffen startete er sein Radar. Fast wie eine Alarmglocke sprang ihm förmlich der rote punkt an, der mittlerweile in 1476m stehensgeblieben war.
Seine Beagelsonde zahlte sich wieder einmal aus. Der Mech konnte ihn nicht sehen, da er damit sein Radar störte und er maximal auf die Hälfte seiner Reichweite kommen wird.
Aber man merkt es.
Mit schrecken stellt er fest, das sich der Punk nun auf ihn zugbewegt.
24 m/sec...kann nur ein leichter Mech sein, dachte er. Nach dem ersten schrecken kehrte er zu seiner üblichen Professionalität zurück. Er bereitet sich innerlich schon mal auf einen Kampf vor.
Beide Impulslaser auf Maximum, Langstreckenraketen betankt und abschussbereit und sein größter trumpf, ein Gaus-Geschütz, meldet auch Einsatzbereitschaft.
Wie gebannt verfolgt er am Radar die Bewegungen des Gegners. Ein Piepsen und eine kleine rote Lampe signalisiert ihm, das der andere ihn nun auch auf seinem Radar hat. Er bewegt sich nun zielstrebig auf ihn zu.
Passend zur Angriffsrichtung bugsiert Tom seinen Mech hinter die Ruine der Sendeanlage um einen kleinen Vorteil zu haben.
Gleich muss er kommen...
Gleich...
Noch 160m
....150m
...140m
Ein Warnton! In der gewohnt langweiligen grünen Schrift ließt Tom mit einem Anflug von Panik:
General Failur
//System// Heavy Internal Computer Error
//System// Not possible to continue with [1] sub-System(s) and [1] Weaponsystem(s)
//System// Aim assistant: General Malfunction, caused by high temperature
//System// LSR-Racks: Fuel Error, caused by low temperature
//System// try to repair [yes] [no]
//User// |
Mit drei schnellen Einschlägen auf die Tastatur erklärt er dem alten System, das es ihm doch am Arsch lecken könnte.
//User// no|
//System// entering manual aiming mode
Keine viertel Sekunde später schien auf der Scheibe ein projiziertes rotes Fadenkreuz. Wie lange hatte er das schon nicht mehr gemacht.
Aber dafür hatte er keine Zeit mehr. Schon tauchte eine Raketenbox des Mechs über dem Rand des Platos auf, welches Tom zu eigenem erstaunen mit einer sauberen Salve aus seinen Impulseslasern abrasierte.
Als nächstes tauchte die Kanzel auf und dann Arme mit Waffen...zu vielen Waffen für Toms Geschmack.
Die erste Lasersalve des Gegners schlug vor ihm in den Beton der Ruine ein, die 2. traf seine eh eingefrorenen Raketen-Pakete. Gott sei dank Explodierten die Teile nicht.
Es piepste protestierend als der andere Pilot ihn aufschaltete und 15 Mittelstreckenraketen auf ihn abfeuerte.
Knapp 10 Raketen schlugen wieder in die Ruine ein.
Tom feuerte erneut mit seinem Impulslaser und nocheinmal direkt hinterher.
Obwohl der Kampf erst wenige Sekunden alt war, war fast der komplette Schnee um die beiden Mechs geschmolzen.
Während Toms sich auf die neue Position dreht feuert der andere Pilot munter weiter. Eine PPK zertrümmert ihm seinen rechten Arm, womit sich ein Impulslaser verabschiedete. Tom sieht noch, wie die schwere Waffe halb zerschmolzen auf den gefrorenen Boden fällt.
Der Bordcomputer meldet daraufhin, das es eine Fehlfunktion im rechten Arm gäbe.
Also ob ich das nicht selber wüsste, erzähl mir was neues, dachte Tom sarkastisch.
Ihm blieb nur noch eine Chance, und das war seine Gaus-Kanone. Dunkel erinnerte er sich an seinen Ausbilder, der ihnen immer gepredigt hatte, wie wichtig es währe, manuell Zielen zu können.
Damals hatte er ihn ausgelacht.
Wie soll so ein System in einem so ausgeklügelten Stück Technik ausfallen?
Er versuchte sich zu erinnern, wie es ging. Speziell die Gaus-Kanone hatte sie durchgenommen. Wenn sein Gedächtnis doch noch besser...und da hatte er es wieder.
In einer einzelnen, fließenden Bewegung Riss er mit dem Knüppel den Mech in Position und Drückte blind den roten Knopf mit der simplen Bezeichnung „Gruppe 3“
Peitschend schoss das Geschoss aus einer Speziellen Legierung aus dem langen Lauf der Magnetwellenwaffe direkt auf den anderen Mech zu.
Tom konnte hören, wie das knapp 7cm dicke und 15cm lange Geschoss durch die gepanzerte Frontscheibe seines Kontrahenten brach, den Reaktor durchschlug und auf der Rückseite wieder austrat. Alles weitere zwischen den beiden Panzerschichten wollte er sich nicht vorstellen.
Fast unspektakulär knickte der Mech an den Beingelenken ein und sackte mit dem Geräusch von sich biegendem Metall nach vorn. Qualmend und ein wenig wippend blieb er so vorgelehnt stehen.
Als Tom sicher war, das der Reaktor stabil bleibt, steuerte er seinen Mech um das Wrack herum. Er hatte so ein Teil noch nie gesehen. Musste mindestens 65 Tonnen wiegen.
Der hätte mich Glatt zermahlt, gruselt er sich selber vor.

Lord-Overon
2004-12-17, 08:58:25
gute Geschichte...

der Schreibstil gefällt mir gut. Und mit dem was du oben sagtest... von wegen nicht über das "unoversum" mecker... gut dann nicht... (mich wundert nur, daß in nem 55 Tonner ne Gauskanone ist)...


Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung...

du könntest es nochmal lesen.. um ein zwei kleine Fehler (hier mal nen "n" oder so) zu verbessern... muß aber nicht sein, sowas verpasst dem ganzen immer noch nen Hauch von "ich bin kein Profi" ...

denn sonnst müßten wir dafür ja zahlen... :D

BlackArchon
2004-12-17, 09:48:01
Zusammenfassung plz :uwave:

raibera
2004-12-17, 09:58:04
schön geschrieben und spannend fand ich's auch.
MEHR! :D

Cherubim
2004-12-17, 11:33:36
mich wundert nur, daß in nem 55 Tonner ne Gauskanone ist

ist ja sonst nicht mehr viel anderes drinne...die kleinen LSD und laser...
auserdem liebe ich diese waffe



Zusammenfassung plz
das sind 1 1/2 Wordseiten von knapp 13 1/2 die ich bis jetzt habe...

Cherubim
2004-12-17, 13:14:10
2. Teil:


Mit ein paar langsamen Schritten lenkt Tom seinen Tonga3 um das Fremde Objekt. Selbst zusammengesackt ist der Metallkoloss fast so groß wie sein eigener Mech. Nach einem kurzen Blick auf das Radar entscheidet sich Tom, das Teil müsst auch aus der nähe begutachtet werden, natürlich rein formell und nur für den Bericht, vor dem es ihm jetzt schon graust.
Er schaltet seinen Reaktor in den stand-by Modus. Während die vier großen Kühlaggregate des Reaktors an der Rückseite seines Tonga3’s sich langsam beruhigen und auf ein angenehmes Rauschen zurückfahren, klettert er schon einmal die Leiter runter. Wie immer überspringt er die letzten drei Sprossen und landet weich Knöcheltief im Schlamm. Mit einem „War ja klar“ zu sich selber schenkt er diesem Umstand keine weitere Beachtung, sondern konzentriert sich voll und ganz auf den fremden Mech.
Hier draußen spürt er mal wieder, was von diesem Maschinen für eine kraft ausgeht. Rings um ihn herum ist der Schnee geschmolzen und sein Tonga3 strahlt eine Hitze ab, das man sich locker mit einem Badehandtuch hätte darrunterlegen können.
Die nächste halbe Stunde ist Tom damit beschäftig, auf dem anderen Mech rumzuturnen, was angesichts der Höhe die das Gefährt hat auch nicht ganz ungefährlich ist.
Als er sich wieder in seinen Sessel hinter den Steuerknüppel setzt, erinnert er sich voller Neid an die Innenausstattung des Fremden Mechs.
Warum mussten die Teile von seiner Kompanie nur so ungemütlich sein. Auf der anderen Seite war er am leben und der andere, Tom erinnert sich noch einmal schaudernd an den Anblick des Pilotensitzes, nicht mehr.
Leider kann er nichts von den Teilen verwenden und alleine schafft er es nicht, den einen komischen Laser zu bergen. Auch die Waffen hat er noch nie gesehen. Sie scheinen auf den Waffen zu basieren, die er kennt, doch an vielen Ecken gibt es Veränderungen. Zur Sicherheit hat er alles aufgenommen und wird die Bilder seinem Kommandanten vorlegen. Der soll dann weitergehende Schritte einleiten, denkt sich Tom und startet seinen Reaktor. Allerdings lässt er ihn nicht wie eben mit 100% sonder nur mit 45% laufen. Da er die Waffensysteme nicht einschaltet, brauchen die auch keine Energie und fürs nach Hause laufen braucht er nicht mehr Power.
Außerdem hat es den positiven Nebeneffekt, das es um einiges Leiser ist. Nach kurzer Orientierung gibt Tom dem Bordcomputer sein nächstes Ziel an und lässt sich den Wegpunkt zu seiner Heimatbasis setzen. 786,115km sagt ihm die kleine Zahl unter dem Wegpunkt auf seinem Navigations-Display. Das kann ja heiter werden. Er lässt sich die Strecke in kleinere Stücke aufteilen und beginnt mit dem Heimmarsch.
Nach 125km kommt er an den ersten Wegpunkt und muss die Richtung ändern. Was ihm auf dem Weg bis hier hin aufgefallen ist, ist der Umstand, das er keinen Menschenseele begegnet ist. Wer will hier auch schon leben, fragt sich Tom in Gedanken, mit dem Blick auf die Täler und Hänge der grossen Berge mit den von hier unten schönen Schneegipfeln. Aber er hat keine Lust mehr auf Schnee. Eher Sand, Strand und Sonne. In diesen schönen Gedanken vergraben steuert er seinen Mech durch die Berglandschaft.
Nach ein paar Stunden hat er die Berge komplett hinter sich gelassen und wandert über eine äußerst langweilige Steppenlandschaft. Hier und da taucht man ein kleiner Baum auf, obwohl Baum schon ein Kompliment währe. Ansonsten nur Grass und kleine Büsche soweit das Auge reicht. Zu seiner rechten zeiht sich eine endlose Kette aus Bergen, die wie eine natürliche Grenze bis zum Horizont wirken. Langeweile beginnt sich breit zu machen. In den Bergen war er wenigstens noch damit beschäftigt, den schweren Mech zu steuern, aber auf der Ebene gab es nichts, worum man Steuern könnte. Dazu immer dieses monotone auftreten der grossen Fußflächen auf den Grassboden und das wackeln dazu.
Er hatte sein Radar abgeschaltet, weil es ihn nervte, das sein sehr empfindliches Radar jeden Nagel in jedem Holzzaun anzeigte und als Feind deklarierte. Obwohl er für einen kurzen Moment hätte schwören können, an einem Berghang einen brennenden Mech zu sehen. Aber er muss sich getäuscht haben, es war eh zu weit weg um etwas genau zu sehen.
Der Versuch, erneut mit seiner Kommando-Station Kontakt aufzunehmen ist fehlgeschlagen und Rundfunk bekommt er auch keinen rein. Er hätte es wissen müssen und mehr Musik mitnehmen sollen! Aber diese Eingebung nützt ihm jetzt nichts mehr, deswegen konzentriert er sich lieber auf die am Horizont aufgetauchte Stadt.
Mit ein paar Handgriffen schaltet er sein Radar und sämtliche Sensoren ein und lässt sich alle verfügbaren Daten über die Siedlung anzeigen. Der Computer belehrt ihn, das es sich im die Urbane Siedlung „Middelton“ handelt. Eher unterer Technologiestand. Die meisten Arbeiter sind direkt oder indirekt mit der Landwirtschaft verbunden. Einwohner soll es laut Anzeige 65000 geben. Eine Grundschule, eine Weiterführende Schule für alle Klassen, zwei Krankenhäuser, viele Bauernhöfe und Nahrungsmittel verarbeitende Betriebe und eine Kaserne der Infanterie sind vorhanden.
Klingt doch klasse, denkt sich Tom, endlich wieder in einem richtigen Bett schlafen. Außerdem freut er sich schon auf was richtiges zu essen. Er kann die haltbare Nahrung nicht mehr sehen. Während er der Stadt näher kommt, träumt er noch ein wenig von einem grossen, saftigen Steak.
Routinemäßig guckt er auf die Anzeige der Scanner und traut seinen Augen nicht.

<Scanner input/output sub-system V5.64
<
<Scanner Summary 1
<
<
-location: x=15504 y=7621 x= 168
-name: Middelton
-current population : 0
-military power: 0
-energy level: 15%
-main computer network: offline
-friendly vehicles: 0
-enemy vehicles: 0
-possibility of ambush: 0%
-possibility of attack: 0%
-civil defence status: none available
-city defence system: offline
+attacked: yes
-unknown party attack
-weapon fired: unknown
+grade of destruction: high
-civil: moderate
-military: very high
-heat signature: none
-time since attack: approximately 6.44:48h
<(facts based on sensor and radar summary. +/-0.5% interference caused by moving mech)
<
<End of List
//System// Rescan [yes] [no]
//User// |

Unsicher bleibt Tom stehen. Die Informationen müssen falsch sein, das kann nicht anders sein. Langsam tippt er „yes“ ein und erhöht durch ein paar Zusatzparameter die Leistung seiner Sensoren. Der Computer bittet ihn kurz zu warten und nach knapp 35 Sekunden erscheinen die selben Daten wie eben, nur ohne die möglichen 0.5% Abweichungen. Der Computer sichert eine 99.999%ige Korrektheit der Daten zu.
Tom sucht nach einer Erklärung für das, was er da sieht. Anscheinend müssen die Sensoren da oben einen schaden bekommen haben. Es kann nicht anders sein. Auf der anderen Seite bescheinigt der Computer einen einwandfreien Betrieb aller aktiver Komponenten.
Also bleibt ihm nichts anders übrig, als selber nachzuschauen.
Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend setzt er den Reaktor auf 100%, lädt die Kondensatoren und startet die Waffensysteme. Das heißt, was davon noch übrig ist. Mit einem Piepston meldet sich das Waffenkontrollsystem und erklärt, das ein Laser und ein Raketenwerfer eine Fehlfunktion hätten und nicht gestartet würden. Darunter meldet sich das Auto-Ziel Programm als wieder funktionstüchtig und die andere Raketenbox nimmt auch ihren betrieb wieder auf. Soviel zum Thema „all Terrain Battelmech“ denkt Tom düster.
Dann setzt er sich langsam in Bewegung. Für den letzten Kilometer braucht er fast zehn Minuten, weil er die ganze Zeit das Radar und die Sensorkontrolle beobachtet. Er hat nun auch seine Aktive Scanmatriks eingeschaltet, obwohl er das aufgrund der Abstrahlung nicht gerne macht. Er kommt sich dann immer wie ein leuchtender Weihnachtsbaum vor, weil dieser Sensor auf viele Kilometer ortbar ist. Aber auch diese Untersuchung ergab nichts neues. Auch keine ausgeschalteten, wartenden Mechs in der Umgebung.
Einfach...nichts. Und genau dieser umstand machte ihn stutzig.
Kurz vor der Stadt betritt, erhält er den bericht der radiologischen Untersuchung. Leichte Radioaktiven Strahlung gefunden, 3 Strahlungsquellen, anscheinend zerstörte Mechs. Tom setzt sich in Bewegung und betritt die Stadt durch ein Wohngebiet. Hier am Rande sind die Häuser nicht so hoch und er hat einen guten Überblick.
Langsam bewegt er sich durch die Engen Strassen der Vorstadt. Noch sind keine Kampspuren zu sehen, ebenso wenig allerdings auch Einwohner der teilweise sehr schönen Häuschen. Wenn er irgendwann mal das Geld hat, wird er sich auch in so einer Vorstadt zur Ruhe setzen und....ein lauten scheppern reißt ihn aus seinen Wunschträumen. Abrupt bleibt der 55 Tonnen schwere Kollos stehen und Tom sieht, das er aus versehen eines der privaten Fahrzeuge zermahlen hat, die ihre Besitzer am Strassenrand abgestellt haben. Von dem Vehikel ist nicht mehr viel übrig, was an das vorher schöne Gefährt erinnert. Er ist genau reingetreten.
Wenn man einmal nicht aufpasst, flucht er leise in sie hinein. Aber den schaden wird die Versicherung bezahlen, hofft er zu mindestens, denn es scheint kein billiges Modell gewesen zu sein.
Auf dem Weg in das Stadtzentrum tritt er noch fünf Müllcontainer, einen Kleintransporter, drei Briefkästen platt und bricht einmal durch die Decke der Strasse und zerdrückt ein Abflussrohr.
Er ist sich mit der Versicherung nun nicht mehr ganz so sicher. Warum bauen die Idioten die Vorstädte auch so eng. Wie soll denn da ein Battelmech durchpassen, scherzt Tom in Gedanken, kann aber selber nicht einmal über seine Gedanken schmunzeln. Er ist angespannt und beobachtet jedes Detail genau.
Stadtkampf mit einem Battelmech war nicht gerade seine Stärke. Außerdem ist sein Mech für diese Umgebung schlicht zu groß und zu langsam, um in einer Gefahrenreaktion schnell zu reagieren, ohne versehentlich eine Häuserecke einzureißen.
Als er durch eine besonders hoch bebaute Strasse geht, sieht er aus dem rechten Fenster direkt in das Cockpit eines Mechs gleicher Klasse wie er ihn bewegt.
Blitzschnell reißt er seine Maschine herum und visiert den vermeintlichen Gegner an und fängt schallend an zu Lachen. Er ist schon so verrückt geworden, das er sein eigenes Spiegelbild an einer Spiegelglasfassade abschießen will.
Gemütlich dreht er sich wieder in die ursprüngliche Richtung und geht wesentlich entspannter weiter in Richtung Kaserne.
Es ist schon komisch, denkt sich Tom, wenn man durch so eine große Stadt geht, das man keine Menschenseele sieht. Normalerweise kommen die Leute immer gucken, wenn ein Mech durch die Strassen wackelt.
Jetzt aber sind alle Fenster, in die er schaut leer. Ein komisches Gefühl, findet er.
Da er im Moment durch ein Büroviertel streicht, sieht er lauter verlassene Schreibtische. Hier und da ist noch ein Monitor an. Es sieht alles so aus, als ob die Stadt in grosser Hast verlassen wurde.
Je weiter er in die Stadtmitte vordringt, des so beklemmender ist das Gefühl, was sich in ihm aufbaut.
Er sieht rechts von sich auf der Strasse einen Lebensmittelmark und wird sofort an seinen sich immer rabiater meldenden Hunger erinnert. Mit leerem Magen kann man nicht untersuchen, denkt Tom und hält seinen Mech unmittelbar vor der Tür des Ladens an. Er schaltet den Reaktor auf 50% runter, lässt die Kondensatoren aber geladen. So kann er innerhalb von 13 Sekunden wieder 100% Leistung bringen. Er vertraut der Stille noch nicht so ganz.
Unten an der Tür angekommen rennt er erst einmal gegen die Schiebetür, welche nicht wie gewohnt leise und schnell vor seiner Nase auseinander gleitet. Als der Schmerz und die Wut über seine eigene Dummheit nachgelassen haben und sich Tom davon überzeugt hat, das seine Nase weder gebrochen noch blutig geschlagen ist, drückt er die beiden Glastüren auseinander. Im inneren des Geschäftes ist es fast stock dunkel. Also heißt es noch einmal zurück gehen und eine Lampe holen. Er hat keine Lust, sich im dem Laden noch die Beine zu brechen, weil er einen Stapel Erbsendosen die im Angebot sind übersieht.
Mit einer Lampe bewaffnet geht er durch die Tür in die Dunkelheit. Innen ist der Laden aufgeräumt und macht einen grösseren Eindruck als von aussen. In dem lang gezogenen Ladengeschäft stehen die Regale wie in jedem Supermarkt längs. Tom streift durch die Reihen und entdeckt endlich, was er sucht. Frisches Obst. Wie lange vermisst er schon einen richtigen, frischen Apfel. Den ersten isst er in einem Rekordtempo. Einen weiteren nimmt er sich mit und isst ihn auf, während er auf dem Weg zur Wurst Theke ist. Wenn die Leute wirklich erst so kurze Zeit weg sind, wie es den Anschein hat, dann ist das frische Fleisch auch noch gut und genießbar.
Sein Optimismus soll belohnt werden und er findet einen dieser grossen Grills, wo sich die ganze zeit Hähnchen drin drehen. Der Grill ist zwar aus und die Hähnchen kalt, aber durch. Es schmeckt nicht mehr ganz so knackig, aber immer noch tausend mal besser als den Dosen-Armee-Fraß den er in der Vorratskammer seines Vehikels hat und den er seit knapp 3 Wochen genießen darf. Kurz bevor er den Grill und verlässt, packt er sich noch die verbleibenden acht Hähnchenteile in eine der dafür Bereitgelegten Isoliertüten ein. Auf dem weg zum Ausgang griff er hier und da noch einmal in die Regale und nahm noch ein wenig frisches Obst mit. Erst, als er seiner Meinung nach alles hatte, was er wollte, schaute er sich den Laden einmal genauer an. Ihm war bis jetzt nicht aufgefallen, das hier und da im Laden ein paar feuchte stellen am Boden sind. Bei näherer Betrachtung kommt es Tom so vor wie Blut, aber seine Lampe gibt langsam den Geist auf und er geht in Richtung Ausgang, bevor er noch hier drin im dunklen steht.
Als er die Kassiererin sieht, lässt er erschrocken die Lampe fallen.
Das Licht, was durch die getönten Scheiben dringt, ist nicht stak genug, um die komplette Szenerie zu beleuchten und Tom hebt die Lampe, die wie durch ein Wunder nicht kaputt gegangen ist, wieder auf.
Er zentriert den Lichtstrahl auf der Person, die vorübergebeugt über der Kasse liegt. Wie es ausschaut, muss sie jemand von hinten erschossen haben. Tom zählt sechs kleine Löcher im oberen Rückenbereich , zwei im Nacken und eines im Kopf. Alles ist Blutüberströmt und das Massaker bekommt durch das schummerlicht, das von draußen hereinkommt eine ganz spezielle Note, die Tom den Atem verschlagen. Bisher dachte er immer, das er so was ohne Probleme abkönnte und einer von der Sorte Mech Pilot währe, die schon alles gesehen hätten und mit allem klar kommen würden. Doch dieses Bild, was er gerade vor Augen hatte, veränderte seine Einstellung. Er hatte schon tote Zivilisten gesehen, aber das geht über seine Vorstellungskraft hinaus. Wie es aussieht, war die Frau gerade am Kassieren, denn sie hält in ihrer rechten Hand noch einen Geldschein.
Wer würde so etwas machen, fragt sich Tom. Die Frau hatte keine Chance und er sieht auch keinen Grund, warum so etwas geschehnen sollte. Es macht keinen Sinn.
Er geht noch mal zurück in den Laden und sucht etwas zum abdecken. Schon fast Sarkastischerweise bietet der Supermarkt in dieser Woche komplett weiße Bettlaken an. Tom nimmt sich eins von Stapel, reißt die Verpackung auf und nimmt das Bettlacken heraus. Auf dem Weg zum Kasse faltet er das weiße Lacken auf eine passende Grösse zusammen.
Er ist sich nicht ganz sicher, ob man die Leiche anfassen darf oder eher nicht. Nach kurzem hin und her richtet er den Leichnam der Frau auf und lehnt ihn gegen die Lehne ihres Kassenstuhles. Sie war eine gutaussehende, junge Frau mit dunkelbraunen Haaren. Tom schätze ihr alter zwischen 24 und 26 Jahre. Das Namensschild an ihrer Brust wies Tom darauf hin, das sie mit Vornahmen Simone hieß. Ein Nachname war nicht angegeben.
Er legt seicht das weiße Lacken über die Leiche der jungen Frau, nimmt seine Sachen und verlässt den Laden.
Oben angekommen verpackt er die Lebensmittel im Kühlschrank und lässt sich auf seinen Sessel fallen. Ihn hat die Sache mehr mitgenommen, als er sich eingestehen will. Ihm geht diese Sinnlosigkeit nicht in den Kopf.
Er hatte auch schon mal eine Frau getötet. Der gravierende unterschied bei der Sache war, das diese Frau am Cockpit eines 45 Tonnen Hollander Mechs gesessen hat und seinen damals noch kleinen 30 Tonner mit ihrer Gauss-Kanone bearbeitet hat. Hätte er den Mech nicht zerlegt, währe er jetzt nicht mehr hier.
Aber das ist was anderes. Das war Soldat gegen Soldat. Dieser Fall war einfach nur sinnlos.
Tom streif den mit einem energischen Kopfschütteln aus seinem Kopf und fährt den Reaktor wieder auf 100% doch. Während sich der Geräuschpegel der Kühlung seines D5 Reaktors weiter raufschraubt und eine kleine Anzeige 89% zeigt, löst er die Beinsperre und macht sich fertig, den Mech zur Kaserne zu steuern. Ein leises „Kling“ signalisiert ihm, das er wieder zu 100% da ist.
Sensibilisiert durch das, was er gerade eben gesehen hat, entdeckt Tom immer mehr Spuren sinnloser Gewalt.
Je näher er der Kaserne kommt, umso Offensichtlicher werden die Graultaten. Jetzt liegen die Zivilisten schon auf der Strasse, offensichtlich bei der Flucht erschossen. Hier und da sieht Tom auch Schmorspuren, die nur durch die Hitze eines grossen Lasers entstanden sein können. Also wahren hier Mechs.
Da er auf der Strasse keine eindrucke sah, müssen es leichte Mechs gewesen sein. Maximal 30 Tonnen. Aber die reichen absolut aus, wenn der Gegenüber einen LKW fährt oder ihn mit einem Auto angreift. Die Leute hatten keine Chance. Keiner hier hatte eine. Und er saß in den Bergen und hat eine Funkstation bewacht, anstatt diese Leute zu beschützen.

Satariel
2004-12-17, 13:26:33
Jo, fands auch sehr gut geschrieben, du hast definitiv Talent :)
Viel zuschade für die Spielwiese =)
MÄÄÄHR!

Muselbert
2004-12-17, 13:36:11
jo, echt gut geschrieben, aber was ist ne Gauskanone?

Satariel
2004-12-17, 13:46:16
Also in Battletech das hier:

Gaussgeschütz

Obwohl das Gaussgeschütz schon immer eine der mächtigesten Waffen aus dem Arsenal des Sternenbundes war, gab es in den letzten Jahren noch zwei Weiterentwicklungen, die den Ruf des Gaussgeschützes noch weiter ausbauten: das Schwere Gaussgeschütz und das Leichte Gaussgeschütz.

Das Standard-Gaussgeschütz verschießt Geschosse aus einer Eisen-Nickel-Legierung durch eine Reihe von Magneten, die das Projektil auf eine Geschwindigkeit Beschleunigen, die wesentlich höher liegt als bei konventionellen Geschossen. Obwohl das Gaussgeschütz zwar schwer ist und recht viel Platz verbraucht produziert es kaum Wärme.

Cherubim
2004-12-17, 14:00:50
man kann sagen, eine railgun

magneten beschneunigen ein projektil
zb film "erazor" halt nur was...grösser :biggrin:


ne schwere Gauss würd in nen 55er aber ned reinpassen :|


in was für einem forum hätte ich den posten sollen?

Lord-Overon
2004-12-17, 15:23:59
der zweite Teil ist gut geschrieben. Viele Eindrücke der Stadt werden vermittelt und man kann sich ein gutes Bild des Geschehens machen. Vor allem wenn man schon mal Mechwarrior und Co. gespielt hat...

mach weiter so... ich würde gerne noch mehr lesen...

P.s.: ich würde nen Gausgeschützt nicht mit ner Railgun vergleichen... dazu schießt das Gausgeschütz viel zu langsam... ich würde eher "kleine Artillerie" sagen, da die dinger ne enorme Reichweite haben...

bis dann
freu mich schon auf die Fortsetzung

Cherubim
2004-12-17, 23:20:22
und für heute der letzte teil:


Nach ein paar hundert Metern kommt Tom zu einem grossen Marktplatz, wo früher wohl viel gehandelt wurde. Tom stellt sich das bunte Marktleben so vor, wie es in vielen alten Büchern die er gelesen hatte beschrieben war. Die Stände sind aus bunten Stofffetzen zusammengenäht, unter denen die Händler und Bauern ihre Wahre anbieten. Einige rufen auch laut in die vorbeiziehende Menge, was sie anzubieten haben und wie unglaublich billig ihr Angebot doch ist.
Doch jetzt steht er vor einem Trümmerfeld. Alle Stände sind niedergerissen, teils sogar abgebrannt. Hier und da liegt eine Leiche. Tom überblickt das Chaos von oben recht gut. Die Zerstörung ist komplett und hat nicht ein einziges Teil auf dem anderen Gelassen. Es gibt nun aber auch unter den zivilen Opfern zahlreiche Soldaten, die am Boden liegen. Tom zählt auf anhieb 25, die in seinem Sichtfeld liegen. In der Mitte des Platzes entdeckt er einen Kreis mit einem Durchmesser von ca. 20m, in dem alle Stände entweder einfach weggeblasen oder abgebrannt sind. In der Mitte dieses Feuerkreises liegt ein grosser, schwarzer Haufen Schrott. Anders kann er was er sieht nicht beschrieben. Der ursprünglich kleine Mech war nach vorn übergekippt und dann musste der Reaktor explodiert sein. So wie Tom es sehen konnte, war die Rettungskapsel noch im Rumpf, also hat der Pilot diesen Angriff nicht überlebt. Da der Mech sonst unbeschädigt war, schließt Tom darauf, das es ein Überraschungsangriff von hinten gewesen sein muss. Der Reaktor ist die empfindlichste stelle des Mechs. Hier ist auch bauartbedingt die Panzerung nicht so dick, sonst könnte die Kühlung nicht gewährleistet werden.
Vorsichtig bewegt er sich aussen um den Marktplatz herum zur Kaserne, die auf der anderen Seite liegt.
Die Kaserne selber macht rein Optisch noch einen guten Eindruck, währen da nicht die beiden Mechs, die zerstört vor dem Kommandobunker liegen.
Noch einmal lässt Tom sich von seinen Scannern versichern, das kein Hinterhalt auf ihn wartet. Nach der Bestätigung schaltet er seinen Mech in den Passiven Modus und fährt den Reaktor auf 2% Leistung zurück. Er lässt seinen Tonga3 in die Knie gehen um einfacher aussteigen zu können. Als er die Leiter runterklettert, fällt ihm ein komischer Geruch auf. Er kann ihn jedoch nicht zuordnen und als er den Boden betritt, verwirft er den Gedanken und konzentriert sich auf den Kommandobunker, dessen Tür weit offen steht.
Er hat nicht weit von dem Bunker entfernt seinen Mech geparkt, doch brauchte knapp 5 Minuten bis zum Grossen Tor, da er hier und da mal gucken musste. Die zwei im Hof der Kaserne zerstörten Mechs wiesen erhebliche Kampfspuren auf und es war kein wunder, das sie regelrecht zerpflügt wurden. Wie es ausschaute, hatten die Angreifer die beiden leichten Mechs sicherheitshalber mit einer AK-20 bearbeitet. Überall lagen die grossen Hülsen der Projektilwaffe rum.
Was Tom stutzig machte war der umstand, das er nirgends eine Leiche der Angreifer sah. Er konnte sich nicht vorstellen, das sie die komplette Stadt einfach so überfallen haben und keiner von ihnen ist zu schaden gekommen. Diesen Gedanken weiterhin verfolgend, begibt sich Tom nun auf direktem Weg zum Bunker. Mit der Bezeichnung ?die Tür steht weit offen? hat er sich jedoch geirrt. Es war keine Tür mehr da. Anscheinend hatte auch diese Atomsichere Tür nach ein paar AK-20 Schüssen nachgegeben, denn sie lag gute 12m weiter an eine Wand gedrückt. Wie Tom verdutz feststellte, war sie gut 1.5m dick und aus einer ihm als hochfeste Legierung bekanntem Stahl gefertigt. Doch das nützt alles nichts, wenn die Tür samt Rahmen aus der Wand fliegt, denkt Tom nüchtern.
Erstaunlicher Weise brannte hier überall noch licht. Die Kaserne muss wohl über einen Notstrom-Generator verfügen, denkt Tom, als er gerade ein Schild ?Generatorraum? sieht. Eine Treppe führt steil in die Tiefe und von unten hört er schon das tiefe dröhnen der grossen Turbine.
Er entscheidet sich jedoch für die bis jetzt gegangene Richtung. Nach wenigen Metern trifft er auf eine Weggabelung. Schilder weisen ihm den Weg.
Nach links: Waffenkammer
Geradeaus: Mannschaftsquartiere
Nach rechts: ?HQ?
Tom entscheidet sich erst einmal für die Waffenkammer, man kann ja nie wissen. Auf dem Weg zur Waffenkammer muss Tom schon fast über Berge von Leichen klettern. Die letzten überlebenden hatten offenbar ihre gefallenen Kameraden als Schutzschild gegen die hereinströmenden Feinde benutzt. Doch gebracht hatte es anscheinend nicht viel. Überall lagen Körper und Waffen in dem Gang, doch wieder keine Leichen der Gegner. Tom bückt sich nach einer der auf dem Boden liegenden Waffen und hebt sie auf. Er dreht das Gewehr in seinen Händen. Der Standard M745 carbine mit einer Energiezelle für knapp 400 Schuss. Diese hier war leer. Auch die anderen, die Tom untersuchte waren alle leer. Der umstand, warum kein Gegner getötet wurde, kommt Tom immer suspekter vor. Irgend einer muss doch in dem wahren Inferno aus Laserstrahlen getroffen worden sein. Tom entdeckte eine Tür, über der ein Schild ?Waffenkammer? sein Ziel bedeutete. Er entdeckt in der Tür kleine Löcher von ca. 8 bis 9 mm Durchmesser. Für einen Laser klar zu gross, dieser schmilzt eher das Material als kleine Löcher reinzustanzen. Genau gegenüber der Tür entdeckt Tom ebenfalls kleine Löcher in in der Betonwand. Das kann dann wirklich kein Laser gewesen sein. Die ganze Sache fängt an zu Stinken, denkt sich Tom. Bei dem Wort stinken fällt ihm erneut der komische Geruch auf, der ihm schon beim betreten der Anlage aufgefallen war. Er kennt diesen Geruch, doch kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern, was es für ein Geruch war. Aber das war jetzt nicht wichtig. Er dreht sich von der Wand weg und öffnet die Tür.
In der Waffenkammer herrscht ein zwielichtiges schimmerlicht. Er muss sich schwer gegen die Tür stemmen, um sie zu öffnen. Anscheinend liegt auch innen jemand vor der Tür. Als die Tür weit genug geöffnet ist, das er durch den spalt passt, schlüpft er in den Raum.
Der Raum ist vollgepackt mit Regalen, in denen die Unterschiedlichten Waffen stehen. Wie Tom mit einem leichten Anflug von neid Festellen muss, haben sie hier schon das neue M800 Impulse. Das hat ihnen aber auch nicht viel genützt. Er nimmt das Gewehr aus dem Regal und begutachtet es. Lässt sich gut anlegen, ist handlich und leicht, denk Tom. Er dreht die Waffe in seinen Händen und betrachtet die kleine Digitalanzeige. Sie verspricht 1200 Schuss. Nicht schlecht denkt Tom, legt die Waffe an und dreht sich um.
Und da sieht er einen Gegnerischen Soldaten. Der tote liegt genau vor der Tür in der Ecke zur Wand. Auf der Brust drei Einschusslöcher, die heftig geblutet haben müssen. Die Uniform des fremden hat Tom noch nie gesehen. Er geht zu dem toten und untersucht ihn genauer.
Der Tarnanzug ist schwarz, jedoch fühlt er sich komisch an. Am Handgelenk hat er einen kleinen Kasten mit ein paar Knöpfen. Tom drückt den obersten und im ersten Moment geschieht nichts. Nach einer kurzen Augenblick summt es leise und der Anzug hat exakt das aussehen angenommen, wie die Wand und der Boden, auf dem er Lag. Verdammt, ein Tarnanzug, dachte Tom. Es war klar, das die anderen keine Chance hatten. Er entdeckte auch einen kleinen Kasten am Gürtel des fremden Soldaten. Vom aussehen her ähnelte es einem der Absorber, mit denen seine Kompanie vor 2 Jahren experimentiert hatte. Das sind Apparate, die Laserenergie aufnehmen und absorbieren können. Allerdings waren die Kästen, mit denen er zu tun hatte, wesentlich grösser und hatten nicht immer funktioniert, weswegen man ihre Weiterentwicklung eingestellt hatte. Doch anscheinend hatte man sie zum laufen gebracht. Wieder ein Grund mehr, warum er bis auf diesen einen keinen Toten hier sieht. Aber wieso war dieser hier gestorben? Tom untersucht die Einschusslöcher des Toten. Es war offensichtlich keine Energiewaffe, die diesen Mann getötet hatte.
Tom dreht sich um und schaut auf die gegenüberliegende Wand hinter einem Metallgitter, wo gekrümmt ein weiterer, toter Soldat liegt. Diesmal ist es aber wieder einer der seinen. Der Soldat war offensichtlich für die Ausgabe der Waffen verantwortlich. Tom steht auf und geht zu dem zweiten Toten in diesem Raum. Dieser Mann wurde wieder mit einer Laserwaffe getötet, stellt Tom mit einem kurzen Blick auf die verschmorte Wunde im Brustbereich fest. Doch was ihn interessiert ist die Waffe, die der tote in der Hand hält. Er befreit das Gewehr aus der Hand des Toten und schaut es sich an.
Die Waffe muss alt sein. Das Schulterstück, der Griff und Handschutz sind aus Holz. Auf der rechten Seite des Gehäuses ragt ein kleiner silberner Hebel hervor, mit dem man eine Silberne klappe nach hinten ziehen kann. Das Magazin besteht wie die kompletten Systemkomponenten aus Blech und ist gebogen.
Tom hat diese Waffe schon einmal gesehen, aber eher aus den Geschichtsbüchern. Er zieht den kleinen silbernen Hebel zurück und die Klappe darunter geht mit auf. Mit einem leisen ?Klong? fällt eine Patrone aus dem geöffneten Systemasten. Tom lässt den Verschluss langsam nach vorne Gleiten und sieht, wie eine neue Patrone aus dem Magazin in den Lauf geschoben wird. Er betrachtet die ausgeworfene Patrone. Am Boden steht 7,62x39R. Muss wohl das Kalieber sein, denkt sich Tom. Er steckt die Patrone ein und Wirft sich die Waffe um. Sie hatte offensichtlich die Kraft, einen mit einem Absorber geschützten Soldaten zu töten und so was kann man immer gebrauchen. Beim aufrichten entdeckt Tom noch einen ganzen Stapel Magazine, die er Samt den Munitionskisten in eine rumliegende Tüte verstaut und mitnimmt. Mit dieser vorsintflutlich anmutenden Waffe macht sich Tom auf dem Weg in die Kommandozentrale.
Er muss wieder über Berge aus toten Kameraden steigen, um zur Tür zu gelangen. Die Zentrale selbst ist fast unangetastet und bis auf zwei tote Offiziere leer.
Die ganzen Wände sind mit Anzeigen und Komplizierten Apparaturen zugestellt. Viele der Lampen und Anzeigen signalisieren hohe Alarmstuffe. Tom geht um Sessel des Kommandanten und schaut auf dem Schirm.

//System// Energie control Programm
Enter master password for identification as commander
//User// ********
//System// identification positive
< Welcome, Commander
<Pleas enter you orders:
//Commander// set energy level = 100%
//System// energy level set to 100%
//Commander// open //system/defence/commander access

<Pleas Wait

//System// Base Defence System
< Enter Password for Identification >
//User// *****************

< Password correct, please Wait >
< Loading Database > done?
< Connecting to Turrets > done?
< Connecting to Energy source > done?100%
< Connecting to sub-Systems > done
< Starting Base Defence System > 100% done

< Enter target or switch to auto target
< [auto] or [manual]

//User// [auto] /enemy /priority to infantry
//BDS// set priority to infantry
-159 targets found
-3 targets out of definition

//BDS// fire [yes] [no]
//User// yes
//BDS// mayor malfunction
< 7 turrets destroyed
//BDS// mayor malfunction
< 18 turrets destroyed
//BDS// mayor malfunction
< all turrets destroyed
< BDS without function. Exiting

//User// Open Communication Program
//System// ComSys5, connecting?
//System// ComSys5 mayor malfunction
< no uplink detected
< connect satellite uplink
< Exiting

//User// dir Private/log/attack
//System// Text editor

Log 25.11.2245 16:36 Commander Lynx
We are attacked by an unknown force. Our three light Battelmechs are destroyed. Two minutes ago the enemy force break though our main security door. It seems like it is not possible to stop them. Our weapons are useless. They are in front of my door, I?m locking it.
A explosion in front of my door, they are breaking though. Hope my wife and children are sav|

Und da endet der Bericht. Der Strich blinkt erwartend, doch der Mann, der die Eingabe tätigte liegt neben seinem Stuhl und wird nie erfahren, was mit seiner Familie passiert ist. Er hatte alles in seiner Macht stehende getan, um die Gegner aufzuhalten. Es muss alles sehr schnell gegangen sein, denkt sich Tom.
Er geht zu einem anderen Monitor. An diesem Monitor wurden anscheinend die Mechs koordiniert. Er sieht die Statusanzeigen der drei Mechs. Von denen ist nichts mehr übrig, was man erwähnen könnte. Die Gegner haben saubere Arbeit geleistet, wenn man das so nennen kann. Aus den nächsten Anzeigen wird Tom nicht schlau, muss etwas Strategisches sein. Viele Warnlampen zeigen fehler. Also Tom zum Bildschirm mit dem Stationären Radar kommt, sieht er einen grünen Punkt innerhalb des Sensorenbereiches. Eine kleine blinkende grüne LED macht Tom darauf aufmerksam, das der Mechkrieger versucht, ihn zu kontaktieren.
Er nimmt das Mikrofon ?Hier Tom Wittenberg. Mechkrieger der 4. Gardedivision, Rang 7. Identifizieren sie sich.?
Nach kurzer Wartezeit ertönt eine von statischem Rauschen überlagerte Stimme: ?Maurice Semel. Mechkrieger der 2. Infanterie Division Nord, Rang 5. Was zum Teufel ist bei euch los und warum ist ein Mechkrieger am Micro??
Tom antwortet wahrheitsgemäß: ?Hier hat ein Kampf stattgefunden, die Basis als auch die Stadt sind komplett verlassen. Alle sind tot. Ich war auch einer Bewachungsmission in den Bergen 300km nördlich von hier. Ich bitte um ihre Unterstützung. Kommen sie bitte unverzüglich hierher.?
Wieder rauscht es kurz und der andere Antwortet: ?OK, ich komme sofort. Zeit bis zur Ankunft ca. 10 Minuten. Melde mich bei Vorkommnissen. Ende?
?Verstanden, Ende?
Tom greift sich eins der Funkgeräte, die neben dem Mikro stehen und geht in Richtung sanitäre Anlagen. Hier schaut er das erste mal seit knapp 3 ½ Wochen wieder in den Spiegel.
Aus dem Spiegel schaut ihn ein 25 Jähriger junger Mann entgegen, dessen kurze dunkelblonde Haare strähnig nach unten hängen. Der Bart ist übermäßig gewuchert und hat sein Gesicht fast komplett eingenommen. Die grünen Augen schauen müde aus.
Tom zieht seine Uniform aus und wirft sie in eine der bereitstehenden Schnellwaschmaschinen und startet diese. Sofort beginnt sie lautstark ihren Dienst zu verrichten. Er steigt und eine Dusche und reinigt seinen Körper schnell aber gründlich. Das Abtrocknen geht dank Warmluftgebläse sehr schnell. Als er aus der Dusche tritt, fühlt er sich direkt viel besser und frischer. Seine Uniform ist auch schon fertig. Er öffnet die Maschine und steigt in seine frisch duftende Mechuniform. Er rasiert sich noch schnell mit einem der bereitgelegten Lasermessern und fährt sich kontrollierend über das nun wieder glatte Gesicht. Der Spiegel zeigt jetzt wieder den Mann, den er gewöhnt ist zu sehen. Er sieht wieder wesentlich jünger aus als noch vor ein paar Minuten und fühlt sich wie neu geboren.
Das Funkgerät knackt und Maurice meldet sich: ? Ich bin jetzt im Kasernenhof. Kommen sie raus??
Tom drückt die Sprechtaste: ?OK, ich komme sie abholen.?
Er steckt das Gerät an seinen Gürtel und macht sich auf den Weg nach Oben.
Und schon wieder hat er diesem komischen Geruch in der Nase, erinnert sich aber immer noch nicht, was es war. Als er den Kasernenhof betritt, sieht er, wie Maurice gerade seinen (wie er neidvoll feststellte) Tonga4 ausschaltet und die Leiter herunterturnt.
Strammen Schrittes kommt er auf Tom zu, stellt sich vor ihn und Salutiert.
?Maurice Semel meldet sich, Sir?
?Lassen sie das, hier ist keiner, den das interessiert. Hallo, mein Name ist Tom. Ist das ihre Heimatbasis??
?Nein, Sir. Das..?
?Tom heisst das? unterbricht er den jungen Mann energisch
?T?schuldigung, Tom. Nein Tom, ich war auf einer Bewachungsmission in der Steppe ca. 150km westlich von hier und habe auf einen Radarturm aufgepasst.?
?Und warum haben sie ihren Posten verlassen??
?Vor ca. 13 Stunden hat eine Orbitalrakete mein Ziel vernichtet. Und eine Ruine zu bewachen kam mir nicht besonders klug vor. Also habe ich mir den Wegpunkt zum nächsten HQ geben lassen.?
Tom denkt kurz. ?Eine Radarstation? Ich war zum Schutz eines Satteliten-Uplinks auf einer Hochebene in den Bergen 300km nördlich von hier. Meine Station wurde von einem Mech unbekannter Herkunft zerstört. Ich konnte den Mech zerstören. So einen hatte ich aber noch nie gesehen.?
Maurice guckt Tom erwartend an. ?Was machen wir jetzt? Ich halte mich mal an sie. Sie sind höheren Grades als ich.?
?OK, Maurice. Können sie Mechs reparieren??
Maurices Augen begannen zu leuchten. Offensichtlich hat er genau den richtigen Gefunden.
?Kla, den Tonga kenne ich wie meine Westentasche. Das mit ihrem Arm haben wir in 3 bis 4 Stunden wieder hingebogen. Stellen sie ihr Teil doch schon mal in den Hangar, ich suche derweil nach Ersatzteilen. Ich kann mal gucken, ob ich da nicht noch was schönes finde, was man einbauen könnte.?
Kaum hat er das gesagt, dreht sich Maurice um und rennt in Richtung Lagerhaus. Tom zuckt mit den Schultern, dreht sich ebenfalls um, besteigt seinen Mech und steuert ihn in den Hangar.
Keine 5 Minuten später kommt Maurice mit einem Stapler wieder, dessen Ladefläche und Gabeln mit Grossen Holzkisten vollgestopft sind.
Er springt von dem Stapler und kommt auf Tom zu.
?Ich habe hier einen Arm, einen neuen schweren Impulslaser, zwei leichte Laser, eine Blitz-KSR Lafette, eine LSR Lafette, einen schweren Laser und eine Ultra-AK 5?
Tom rechnet kurz das Gewicht im Kopf zusammen. ?Das passt aber nie und nimmer alles in meinen Tonga3.?, sagt er zweifelnd.
?Doch doch!? bestätigt Maurice ? Ich habe da zwei verstärkte Arme gefunden. Da sind nur leichte Modifikationen notwendig. Wir bauen an der Halterung etwas um, setzen einen D16 Reaktor ein, verstärken die Beine etwas und verbauen ein wenig mehr Reaktorpanzer. Dann macht der Tonga3 ?Semel-Edition? locker 65 Tonnen. Wie gefällt ihnen das??
Tom war sprachlos. ?Natürlich. Wenn das geht, währe das Klasse.?
?Geben sie mir einen Tag und sie haben einen wesentlich besser Mech.? sagt Tom mit selbstsicherer Stimme.
?OK, sie haben die Zeit? willigt Tom ein.
?Mein Name ist Maurice. Bitte sprechen sie mich mit Maurice oder du an?
?Ich heiße Tom. Du kannst mich auch mit Du anreden.? Sagt Tom, grinst Maurice an und geht in Richtung Schießstand davon. Er will unbedingt die Waffe ausprobieren, die er die ganze Zeit mit sich rumschleppt.
Tom geht um den Bunker rum zum Schießstand. Dort angekommen, schaut er sich die Waffe noch einmal an. An der rechten Seite unter dem Silbernen Verschluss ist ein grosser Hebel. Tom schiebt den Hebel in die oberste Position. Neben dieser Position ist ein komisches Zeichen, welches Tom nicht zuordnen kann. Er legt die Waffe an und drückt ab. Nichts passiert. ?OK, das muss dann wohl Gesichert heissen? sagt Tom zu sich und schiebt den Hebel in die unterste Position.
Wieder legt er locker an, visiert die 100m entfernte Zielscheibe an und drückt ab.
Ein lauter Knall, ein kurzer aber heller Mündungsblitz erschrecken Tom zu Tode. ?Was zur Hölle? stottert er.
Er reibt seine Schulter, die ziemlich schmerzt. Er hatte den Kolben nicht richtig angelegt. Als er das Ergebnis seiner Zielübung am Monitor betrachten will, erzählt dieser ihm nur, das die Scheibe einen defekt hat. Eben ging sie noch, wunder er sich. Also sichert und schultert Tom die Waffe und macht sich auf den weg zur Scheibe. Er hat genau getroffen. Wie sollte es auch anders sein, er war schon immer ein guter Schütze. Aber der Effekt, den diese Waffe auf die Zielscheibe hatte, was anders, als der Effekt der Waffen, die er sonst abfeuerte.
Die Scheibe hatte ein Loch. Alleine dieser umstand verblüffte Tom so dermaßen, das er einige Minuten nur da stand und die Sensorscheibe betrachtete, die selbst den Stärksten Lasern problemlos standhielt. Und er hatte sie mit dieser Uraltwaffe durchlöchert.
Verwundert macht Tom sich zurück auf den Weg zum Schießstand. Er geht an eines der Infoterminals und ruft das Bedienungsanleitungsverzeichnis auf. Unter Suchkriterien gibt er ein ? Projektilwaffe, tragbar, 7,62x39R, laut, langes Magazin?
Der Rechner braucht zwei Sekunden und zeigt einen Treffer an. Tom öffnet die Datei.

Name: Automat Kalaschnikow 47 (AK47)
First Release: 1947
Caliber: 7,62x39R (R Stands vor russia)
Magazine: 30 Rounds
Recoil: hard
Effective Range: approximately 200m
Maximum Range: 800m
Fire Modes: Semi & Full auto
History:
This Weapon was assembled after WW2 in 1947 by Kalaschnikow in Russia. It was the standard rifle in many countries of the old world and the most used Rifle by terrorists.
Pro: cheap, powerful, easy to use and repair, function at nearby any situation
Contra: strong recoil, low build quality, not effective at long Range, loud

298 Jahre! Tom steht verblüfft vor dem Terminal. Er hatte die Waffe tatsächlich in Geschichtsbüchern gesehen. Aber ob alt hin oder her, die Waffe hat es in sich. Tom nimmt die AK von seiner Schulter, dreht sich um, schaltet auf Full-Auto und bereitet sich schon mal auf den harten Rückstoß vor. Nachdem sein Piepsen in den Ohren abgeklungen ist, sichert Tom die Waffe und schultert sie erneut. Er hatte vier bis fünf Schüsse abgegeben, aber nur die ersten beiden Trafen die Scheibe überhaupt.
OK denkt sich Tom, Full-Auto macht wenig Sinn. Mit diesem Gedanken dreht er sich um und geht zurück in den Hangar.
Maurice ist voll bei der Arbeit. Tom betritt den Hangar und ein wahrer Regen aus glühenden Funken fällt gerade von seinem Mech ab, während Maurice die linke Armaufnahme bearbeitet. Beide Arme seines Mechs liegen auf dem Boden, die Gauss-Kanone sorgfältig ausgebaut daneben. Der rechte, neue Arm ist schon montiert. Tom schaut sich das neue Instrument genau an. Der Arm ist wesentlich dicker als der alte und hat mehr aufnahmen für Waffen. Ansonsten gleicht er dem altem. Tom beobachtet, wie Maurice mit einem Kran den linken Arm an die dafür vorgesehene Stelle hievt und dort mit ein paar schnellen Handgriffen und eingaben in die Wartungskonsole des Mech befestigt. Mit einem Lauten, metallischen ?Klong? wird der Arm verriegelt. Mit ein paar Handgriffen hat der junge Mann den Arm an das Bordnetz angeschlossen und lässt die Selbstdiagnose laufen. Mit ein paar schnellen Bewegungen fährt der Arm die Nullpunkte seiner Bewegungsfreiheit an und arretiert in Neutralstellung.
Neben Toms Tonga stehen schon zwei neue Beine bereit. Maurice meinte eben nur, er würde sie verstärken, hat sich aber nun anscheinend für die Option ?neu? entschieden.
?So ist das, wenn man zum ersten mal ein ganzes Lagerhaus voller schöner Spielsachen zur Verfügung hat.? Sagt Maurice mit einem Dicken grinsen auf dem Gesicht, während er sich Tom nähert.
?Morgen werde ich die Waffensysteme Montieren und Kallibieren. Den neuen N16 habe ich schon eingebaut, aber noch nicht gestartet. Wollen sie oder darf ich?? er hält Tom die Wartungskonsole fordernd vor die Nase.
?Nein, machen sie das. Ich kenne mich mit dem Teil nicht aus. Habe mich auch, wenn ich ehrlich bin, nie dafür interessiert? sagt Tom wahrheitsgemäß.
?Na, dann Entjungfer ich das Teil mal? flachst Maurice mit einem Noch dickeren Lächeln. Tom scheint es, als würde er von einem Ohr bis zum anderen Grinsen.
Maurice richtet die Konsole auf den Mech und drückt ?Start?. Erstaunlich schnell steigt die kleine Digitalanzeige den 100% entgegen. Der Tonga erhebt sich aus seiner Hocke und steht nun voll aufgerichtet vor Tom und Maurice mit 100% Reaktorleistung.
Tom hat es die Sprache verschlagen. ?Nicht schlecht? lobt er Maurice. ?So schnell ist er noch nie Hochgefahren. Und so leise wie jetzt war er auch noch nie.?
Der Stolz in Maurices Stimme war kaum mehr zu überhören: ?Ich hab da noch was Rumgebastelt. Die Kühlung ist aus einem 100 Tonnen Mech. Musste ich was zurechtstutzen, geht aber ab wie Schmitts Katze. Mit der grösseren Kühlleistung konnte ich den ohnehin schon starken Reaktor noch mal ein wenig Aufbohren. Alles in allem liefert er jetzt konstant genug Energie, um eine Kleinstadt zu versorgen. Ich habe die Kondensatoren ausgetauscht. Die sind jetzt kleiner und besser. Dem Bordcomputer habe ich ein neues Mainboard verpasst, sollte jetzt doppelt so schnell sein. Deine Automatische Zielvorrichtung hatte nen knick in der Optik, hab ich neu gemacht. In dem Platz, wo die alten Kondensatoren wahren, konnte ich die Ultra-AK 5 unterbringen. Interne Munitionsversorgung, genug für 1500 Schuss. Wenn die Kanone kaputt geht, dann hast du keinen Torso mehr. Soviel ist sicher. Morgen kommen dann noch die neuen Beine dran. Dann rennt dein Tonga mit dem neuen Reaktor knapp 24m/sek. Den Platz für die Sprungdüsen hab ich gestrichen, da ist der Aufzug für deine LSR Lafetten drin. Du hast jetzt 2x20 Schuss direkt, Ladezeit von 12sec und insgesamt für jede der zwei Lafetten 600 Raketen unter der Panzerung zur Verfügung. Also keinen Stress mehr mit interner Munitionsexplosion. Soweit das, was ich bis jetzt geschafft habe.? Er atmet tief durch.
Tom ist wirklich überrascht, wie viel der Junge in der kurzen Zeit geschafft hatte.
?Danke, das hat du bis jetzt seht gut gemacht. Guck mal, eventuell findest du im Lager ja noch was, was du in deinen Mech einbauen kannst.?
?Ich habe gehofft, das du so was sagst. Ich habe mir da ein paar Sachen angeschaut und würde die gerne die Nacht über anbauen.?
?OK, geht klar. Will du nicht was schlafen? Es wird gleich dunkel und ich muss dringend mal wieder richtig schlafen.? sagt Tom, während er durch die Hangartür auf einen perfekten Sonnenuntergang schaut.
?Nein, das ist schon in Ordnung. Ich habe die ganze Zeit genug geschlafen. Mit diesen Worten fährt Maurice den Reaktor wieder runter und übergibt die Steuerung an Tom.
?OK, ich lege mich dann mal aufs Ohr, bis morgen.? Mit diesen Worten verabschiedet sich Tom von Maurice und klettert in seinen Mech. Oben angekommen macht er sein Bett zurecht, legt sich hinein und versinkt binnen weniger Momente in einen tiefen, Traumlosen schlaf.

Cherubim
2004-12-18, 23:47:45
ich weiss jetzt nicht, wieso die ganzen ? da stehen, das meiste sollten gänsefüsschen sein


Also Tom aufwacht, steht die Sonne schon hoch am Himmel. Er war aus einem ihm noch unbekannten Grund aufgewacht. War es ein Geräusch oder ein Gefühl? Wach ist wach denkt er sich schließlich und schwingt seine Beine aus dem Bett. So sitzt Tom noch einige Minuten auf der Bettkante und versucht krampfhaft, wach zu werden. Von draußen hört er es scheppern. Wahrscheinlich war er durch Maurice aufgewacht. Die Uhr zeigt 10:42. ?Na immerhin? sagt Tom leise zu sich selber, zupft seine Uniform zurecht und klettert die Leiter nach unten. Auf dem Weg nach unten stellt er fest, das Maurice die Beine seines Mechs wohl gewechselt hat, während er geschlafen hat. Ich muss wirklich Müde gewesen sein gesteht Tom sich ein.
Maurice sitzt mit baumelnden Beinen mit seinem üblichen Grinsen auf dem Fuß seines Mechs, den er neben den von Tom gestellt hatte. Dem Berg an leeren Kaffeebechern zu urteilen hat Maurice tatsächlich die Nacht über durchgearbeitet. Sein Tonga4 hatte sich auch verändert. Er hat die Nacht über einen grösseren Reaktor, eine neue Kühlung, zwei neue Arme, eine AK-20, vier schwere Impulslaser und zwei LSR-25 angebaut. Tom fragt sich insgeheim immer noch, wie ein einzelner Mann so was in einer Nacht schaffen kann.
?Morgen. Was halten sie von meinem Kunstwerken?? sagt Maurice freudestrahlend.
?Erstaunlich.? Antwortet Tom ehrlich. Er hat nicht damit gerechnet, das der junge Mann tatsächlich Wort hält.
?Wieso Erstaunlich? Ist etwas nicht in Ordnung?? fragt Maurice unsicher. Sein Lächeln ist ein wenig verrutscht.
?Nein nein, alles in bester Ordnung. Ich finde es nur erstaunlich, das ein einziger Mann diese Arbeit in ein paar Stunden erledigen kann.? Entgegnet Tom schnell, um ihn nicht zu enttäuschen. ?Du hast sehr gute Arbeit geleistet, ich bin stolz auf dich. Wo hast du das so gut gelernt??
?Ich habe schon immer gerne gebastelt. Schon als kleines Kind war ich immer bei meinem Vater dabei, wenn er an seinem Landwirtschaftsmech gebastelt hat. Da habe ich viel gelernt. Dann ist mein grosser Bruder zur Inneren Sphäre gegangen und wurde Mechmechaniker. Jedes mal, wenn er zuhause war, hat er mir viel über die Technik und den Aufbau von Battelmechs erzählt. Dann bin ich selber zur Inneren Sphäre gegangen und Mechpilot geworden. Jetzt kann ich endlich beweisen, was ich kann.? Maurice strahlt wieder über das ganze Gesicht.
?Das hast du gut gemacht. Was hältst du davon, wenn wir uns mal ans Funkgerät klemmen und mal schauen, ob wir jemanden erreichen.? Sagt Tom, um das Gespräch in eine möglichst Produktive ebene zu lenken. ?OK, können wir machen. Ist gut.? Beide gehen zusammen in den Kommando-Raum.
Tom bewundert auch hier wieder das technische Verständnis seines Begleiters, der sich sofort beim betreten des Raumes auf diversen Geräten zu schaffen macht. Nach kurzer Zeit leuchten überall grüne Lichter und Maurice macht eine einladende Handbewegung in Richtung Mikrofon. ?Ich habe das letzte aus der Sendeleistung rausgeholt. Mit der Stärke können wir bis zur Erde funken, wenn wir eine passende Antenne hätten? ergänzt Maurice seine Geste.
Tom setzt sich und nimmt das Mikro in die Hand, kontrolliert noch mal die Frequenzen und drückt den Sendeknopf: ?Bravo Alpha 65523 ruft alle Einheiten in Empfangsradius. Bitte Bestätigen.?
Tom lässt den Knopf los, um die Antworten zu hören. Doch das Funkgerät schweigt.
?Bravo Alpha 65523 ruft alle Einheiten im Empfangsradius. Dies ist ein Rang.7 Aufruf zur Meldung.?
Doch wieder schweigt das Funkgerät. Tom wartet noch etwas, doch als nichts weiter außer statischem Rauschen zu vernehmen ist, drückt er erneut den Sprech-Taster:
?Bravo Alpha 65523 schaltet auf alle Frequenzen, Ende?
Tom schaut Maurice an. Mit einem leichten Kopfnicken von Tom schaltet er auf alle Frequenzen um. Tom atmet durch: ? Hier Tom Wittenberg, Mechkrieger der 4. Gardedivision, Rang 7. Ich sende auf allen zivilen und militärischen genutzten Frequenzen. Meine Kennung ist Bravo Alpha 65523. Ich bitte um Antwort. Dies geht an jeden, der mich Hören kann. Bitte Antwortet mir.? Er lässt die Sprechtaste los. Die Stille scheint scheinbar die beiden jungen Männern zu erdrücken. Endlose Minuten sitzen sie in dem kleinen Raum.
Tom wiederholt den Text noch einmal. Wieder heißt es warten. Nach schier endlosen 6 Minuten schaut Tom resignierend auf das Funkgerät. ?Anscheinend will keiner mit uns reden? bemerkt er trocken, doch keiner der beiden ist in der Stimmung, auch nur darüber zu schmunzeln. ?Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, geht der Prophet halt zum Berg.? Sagt Tom und steht auf. Als er durch die Tür geht, macht er hinter sich noch das Licht aus.
?Hallo? Hallo? Ist da noch wer? Bitte melden! Hier ist die Bergstation 56. Was ist los? Wer war das gerade? Ich war gerade draußen. Hört mich wer?? Beide Männer bleiben wie angewurzelt stehen und drehen sich zum Funkgerät. Frech leuchtet die rote Kontaktlampe den beiden entgegen. Tom stürzt auf das Mikro zu und drückt hastig den Sprechtaster. ?Hier Tom Wittenberg. Wer ist da??
Verzerrt und überlagert von Störgeräuschen dringt aus dem Funkgerät eine weibliche Stimme: ?Hier ist Sonja Teramu. Mit wem spreche ich? Die Verbindung ist so schlecht.?
?Hier ist Tom Wittenberg. Ich bin Mechkrieger der 4. Gardedivision. Neben mir steht Maurice Semel, Mechkrieger der 2. Infanterie Division Nord. Wie ist ihre Position und ihr Status??
?Endlich. Habt ihr auch Mechs? Die k...t ihr au..h gut geb...chen, denn hier war di......ölle los! Scheiss M..tding.?
Damit endet die Übertragung. Verwirrt schauten sich Tom und Maurice an. ?Was war das?? fragt Maurice.
?Keine Ahnung. Ich schlage vor, wir klemmen uns abwechselnd hinters Mikro und gucken, ob wir sie noch mal reinbekommen. Wenn ja, sofort Orten, wie holen sie dann am besten ab.?
?OK, ich füttere dann den Computer mit den nötigen Programmen zur Positionserkennung. Ich habe auf dem Weg hier hin ein paar Antennen gesehen. Wenn ich die in unser System einbinde, kann ich die Chance drastisch erhöhen, das Funksignal genau zu Orten. Je mehr Anhaltspunkte ich dem Rechner geben kann, umso genauer wird die Ortung.? Mit diesen Worten beginnt Maurice, auf der Tastatur des Funkrechners einzuhacken.
?Welche Frequenz hat die Frau benutzt?? fragt Tom an Maurice gerichtet. ?Moment. 348.445843MHz. Das ist eine Zivile Frequenz, aber reserviert für den Wissenschaftlichen Funkverkehr.?
?Aaaaha. Also Wissenschaftlerin.? Gibt Tom als Antwort und nimmt sein Mikro wieder in die Hand.
?Hier Tom. Frau Teramu, können sie mich hören?? Maurice hat aufgehört, auf den Computer einzuhacken und schaut zufrieden auf den Bildschirm. Tom sieht eine Karte der weiteren Umgebung wo ein paar Antennen angegeben sind. ?Jetzt müssen wir sie nur noch zum reden bekommen.? Sagt Maurice grinsend.
?Hier Tom. Frau Teramu, sind sie noch da?? Wieder nur statisches Rauschen. ?So ein Mist aber auch.?
Nun rauscht das Funkgerät etwas lauter und leiste kämpft sich eine Stimme durch die Geräuschkulisse ?So, bin wieder da.? In der Zeitspanne, in der sie diese Worte sagte, rechnete der Computer die exakte Position aus.
?Sie ist ca. 120km Östlich von hier am Hang des Mount Fallmort.? Gibt Maurice die Meldung des Computers an Tom weiter.
?Ich weiß nicht, wie lange mein Funkgerät noch durchhält. Ich habe es Versucht zu reparieren, aber es ist mir nicht besonders gelungen. Könnt ihr einen vorbeischicken, der mich abholt? Sagt bitte Prof. Kimberley von der Uni in Sempberg bescheid, der wird jemanden schicken. Ich empfange ihn nicht. Bevor ich es vergesse, seine Frequenz ist 348.48842MHz. Sie können ihm sagen, das bei mir alles in Ordnung ist. Würden sie das für mich tun?? kracht es aus dem Funkgerät.
?Wir werden versuchen, das uns mögliche in die Wege zu leiten. Bleiben sie am Gerät. Over.? antwortet Tom knapp. Schnell Tippt Maurice die Frequenz des angeblichen Professors ein.
?Hier Tom. Ist dort Professor Kimberley?? Tom lässt die Sprechtaste los und horcht. Nach zwei Minuten wiederholt er seine Anfrage. Aber auch hier bekommt er nur ein Rauschen. Maurice schaltet wieder auf die alte Frequenz zurück.
?Frau Teramu??
?Ja, ich bin hier.?
?Ich konnte ihren Kontakt nicht erreichen. Sind sie stationär??
?Bin ich bitte was??
?Ob sie da bleiben, wo sie gerade sind.?
?Jaja, ich sitze hier in einem kleinen Lawinenfesten Bunker. Denke so schnell haue ich hier nicht ab.?
?Wir kommen sie dann abholen. Das kann allerdings etwas dauern. Ich hoffe, das ist kein Problem für sie.?
?Nein, das geht schon klar. Ich freue mich schon wieder auf Menschen. Es ist so einsam hier oben. Wann brechen sie auf??
Maurice zieht eine Augenbraue hoch, sagt aber nichts.
?Wir werden unser Proviant auffüllen und dann aufbrechen. Ich denke, in einer Stunde sind wir weg.?
?Ok , ich erwarte sie. Bis dann, Ende.?
?Ende? Tom lässt sich mit einem Seufzer in die Rückenlehne seines Stuhles fallen. ? Puhh, das hätten wir. Jetzt noch etwas Proviant einpacken, Munition auffüllen und dann geht?s los. Wie schnell ist ihr Mech??
? 24 m/sek, genau wie ihrer.? verkündet Maurice stolz. Der Mann scheint aus Stolz zusammengebaut zu sein, denkt sich Tom.
?Ok, 120km machen wir dann in knapp ein ein-halb Stunden. Maurice, kannst du bitte möglichst genau die Ermittelten Koordinaten der Frau in meinen Navigations-Computer schicken? Die Wegpunkte setze ich dann selber. Haben sie ihren Mech startklar gemacht?? plant Tom laut vor sich hin.
?Ja, mein Mech ist startklar, ihrer auch. Kann losgehen.? Antwortet er schnell.
?Noch etwas, habe sie sich aus der Waffenkammer eine Waffe besorgt??
?Nein, habe ich noch nicht. Mit so was kenne ich mich nicht so gut aus. Was können sie empfehlen??
?Nehmen sie sich eine von diesen antiquierten Projektilwaffen. Die haben sich Bewährt. Am besten nehmen sie alles an den Teilen inklusive Munition mit, was sie finden können. Ich Packe noch etwas Proviant ein.?
?Ok, wird gemacht. Wir sehen uns gleich draußen.? Mit diesen Worten dreht sich Maurice um und verschwindet schnell in Richtung Waffenkammer.
Unschlüssig steht Tom in der Kommandozentrale. Er sortiert seinen Plan noch einmal im Kopf, dreht sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck um und macht sich auf den Weg zur Kantine.
Also Tom 15 Minuten später das Proviant verstaut und neues Trinkwasser getankt hat, erscheint Maurice mit einem kleinen vollgepackten Transportwägelchen in der Tür.
?Was ist das da drin denn für eine Schweinerei? So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Richtig ekelhaft. Was ist hier eigentlich passiert?? Fragt er, während er den kleinen Wagen in seinem Stauraum verpackt.
?Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich bin nur kurze Zeit vor dir hier angekommen. Wir sollten aber nun aufbrechen. Dann sind wir da, bevor es dunkel wird.? Damit beginnt Tom demonstrativ die Leiter rauf in seinen Mech zu klettern. :|

NiGHtY
2004-12-19, 18:46:17
Also mir gefällt die Geschichte gut..
zwar ist sie teilweise noch etwas holprig geschrieben aber alles in allem ziemlich gut (Meine Meinung) :)
Bin gespannt auf den nächsten Teil

Cherubim
2004-12-20, 09:02:56
Schnell verlassen die beiden Piloten die Innenstadt. Wenn man nicht durch die Vororte wandert, ist man wesentlich schneller, stellt Tom weniger überrascht fest. Als sie die Stadtgrenze passieren, erwartet sie wieder das gewohnte, Öde Bild der endlosen Grasslandschaft. Tom hat jetzt schon keine Lust mehr, denkt sich aber, das es ja nur knapp 2 stunden sind und die sich zu zweit auch besser überstehen lassen. Als währe dass das Startsignal gewesen, meldet sich Maurice über Funk.
Die beiden Männer reden die ganze Zeit bis zum Fuß des Berges miteinander über die Verschiedensten Themen.
Zuerst waren es die (nicht vorhandenen) Freundinnen, danach die Familie, die Ausbildung, Mechs, die Regierung und so weiter. Sie haben sich während der kurzen Zeit relativ gut kannengelernt und viel über den anderen erfahren und gelacht. Doch als das Grass dünner wurde und immer öfters Geröll und nackter Stein zu sehen waren, schwang die Stimmung von heiter und locker auf eine seltsame Gespannte Atmosphäre um.
„Mir gefällt das hier nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, als sollten wir nicht hier sein. Dieser Ort ist komisch.“ Sagt Maurice.
Und auch Tom ergeht es ähnlich. Die kahle Landschaft mit der sehr dünn gesäten Vegetation, der eisige Wind, den er selbst hinter der schweren Panzerscheibe um den Mech heulen hören kann und der grosse, fast Kreisrunde, nackte, graue Berg, auf den sie sich zubewegen. „Der Berg sieht Komisch aus“ Drückt Maurice seine Gedanken über Funk aus. Tom findet es komisch, das die Gedanken von Maurice in die selbe Richtung geben. „Ja, wirk alles etwas unwirklich hier. Vor allem habe ich noch nie so einen Berg gesehen.“ Stimmt Tom Maurice zu.
Der Berg lässt Tom, warum weiß er nicht, einen Schauer über den Rücken laufen. Der Sockel des Berges ist fast Kreisrund, die ersten paar 100 Meter gehen steil nach oben und dann im flachen Winkel weiter zur Spitze, die aber von Wolken verdeckt ist. „Der Berg sieht aus wie Poliert“ führt Maurice Toms Gedanken zu Ende.
„Maurice, können sie die Station noch einmal anfunken? Auf welcher Seite des Berges liegt die Anlage?“ fragt Tom.
„Moment, ich gucke noch einmal. Ich funke sie eben an“
Maurice verstummt und Tom hat Zeit, sich seine Sensordaten man genauer Anzuschauen. Hinter vielen Anzeigestellen, so normalerweise Zahlen stehen, steht „Error“, „out of definition“ oder einfach nur wirre Zahlen. Sein Radar kann Tom auch vergessen. Es Zeigt einen einzigen, grossen Metallhaufen überall, so das die komplette Anzeige grün leuchtet, wie sie es sonst nur an kleinen Punkten ist. „Was soll der scheiss denn jetzt hier?“ grummelt Tom leise vor sich hin. Seine Laune ist auf einem Tiefpunkt.
„Ich weiss es nicht, was los ist. Meine Sensoren spinnen total. Sie sind übrigens noch auf VOX, ich wollte es nur mal sagen.“
„Ah, danke für den Hinweis“ antwortet Tom kurz und drückt die VOX Taste in die Normalstellung.
„Ich erreiche sie nicht. Auch mit voller Sendeleistung komme ich nicht durch. Hier ist es komisch. Sagen ihre Sensoren etwas Sinnvolles? Mein Radar spinnt genau wie meines Sensoren. Dieser Berg“ die Art, wie Maurice dieses Wort aussprach, machte Tom stutzig. “ist mir suspekt. Ich konnte im Computer keine Informationen darüber bekommen. In meiner Karte ist er nur Schemenhaft eingezeichnet und nicht Benannt. Der Versuch, die Höhe, Umfang und Masse des Berges zu bestimmen, schlugen fehl. Außerdem ist hier ein starkes, magnetisches Feld. Mir scheint, wir stehen hier auf einer Riesen Eisenplatte. Der ganze Berg muss aus Erz bestehen. Aber ich konnte, welche Überraschung, auch dieses nicht genau bestimmen.“ Schloss Maurice seinen Bericht.
„Und was sagt mir das? Haben wir ein Problem, oder nicht? Tom wunderte sich über seinen grundlos Aggressiven Ton. Er fühlt sich unwohl.
„Äm...nein, wir sollten kein Problem haben. Hoffen wir nur, dass das Magnetfeld nicht den Computer lahm legt. Ich kann nur leider im Moment nicht genau sagen, wo sich unsere Wissenschaftlerin befindet. Außerdem müssen wir einen Weg finden wie wir auf den scheiss Berg kommen.“ Antwortet Maurice in einer Stimmlage, die nicht gerade Wohlbefinden und das Gefühl von Sicherheit ausstrahlen. Tom drückt die Sprechtaste: „Ok, was hältst du davon, wenn wir erst mal näher an den Berg rangehen und dann mal gucken, wie wir da hoch kommen. Eventuell ist es ja alles nicht so tragisch.“
Tom versucht für sich und vor allem für Maurice ein wenig Optimismus zu sähen, denn was sie jetzt beide nicht gebrauchen konnten war schlechte Laune. Doch aus irgend einem Grund, wollte ihm das nicht so gelingen wie er sich das vorstellt.
Behäbig und ja nicht zu schnell ziehen die beiden Mech Piloten weiter auf den Berg zu. Das Toms Instrumente nun rein gar nichts mehr anzeigen, war im vorher schon so gut wie klar.
„Das ist komisch“ meldet sich Maurice nach 5 Minuten über das Mikro “die Lichtintensivität außerhalb unseres sehbaren Spektrums nimmt rapide zu. Wir werden mir Ultraviolettem und Infrarotem Licht nur so überflutet. Die Quelle ist allerdings nicht auffindbar. Es kommt von allen Seiten. Außerdem Registriere ich einen Temperaturanstieg von 0,5°C pro Minute.“
Tom betrachtet Seite Anzeigen und ausser den Anzeigen für den Status seines Mechs zeigen alle Error.
„Ok, beobachte das weiter...ich überlege mir, wie wir weiter vorgehen.“
Es können nur noch ein paar hundert Meter bis zum Fusse des Berges sein, denkt er sich. Doch sehen konnte er nichts, weil eine Art Neben aufgezogen war.
„Verdammte Scheisse Frau Teramu, wo haben sie uns hier hingelockt“ schnauzt Tom in sein Mikro.
„Ok, das hätte ich ihnen vorher sagen sollen. Was meinen sie, warum wir hier eine Station haben? Tut mir leid, mein fehler.“
„Sie haben uns die ganze Zeit gehört und nichts gesagt?“ fragt Tom entrüstet.
„Naja, ich hätte ihnen halt sagen sollen, das es hier etwas komisch ist, aber man gewöhnt sich daran. Äm, jetzt sollten wir schauen, wie wir sie auf diesen Berg bekommen. Von ihrer jetzigen Position aus müssen sie 500m nach rechts gehen, sich nach links wenden und dann 1300m geradeaus gehen. Dort werden sie eine Rampe sehen. Diese gehen sie rauf und folgen dem Weg. Wir sehen uns gleich, Teramu out.“
Verdutzt guckt Tom sein Funkgerät an.
„Was war das denn?“ fragt Maurice über Funk. Der Nebel hatte sich soweit wieder gelichtet, das er Maurice über die Distanz hin das Zeichen geben kann, das er die Klappe halten soll. Er ist nicht mehr ganz so glücklich mit seiner Situation und Entscheidung, die Frau abzuholen. Irgend etwas ist hier komisch und gleich muss einer Rede und Antwort stehen.
Beide folgen den Anweisungen der Frau genau. Nach etwa zehn Minuten haben sie die kurze Strecke geschafft, da der seltsame Nebel zurückkehrt ist. Die sichtweite ist gleich Null und der Infrarot Sensor liefert keine brauchbaren Informationen, um auch nur zwei Meter zu laufen. Also geht es nach Augenmass. Und eben das scheint bei Maurice noch nicht so ganz ausgereift zu sein.
Es scheppert laut und die Erde bebt leicht, als Maurices Mech den Boden trifft. Sofort meldet er sich über Funk “Scheiss Steinchen. Ich hab’s nicht gesehen, keine Sorge, es geht mir gut“
Das Bild, was sich Tom zeigt, als eine besonders dicke Nebenschwade vorbeigezogen ist, war zum Totlachen. Maurice hatte seinen Tonga etwas versetzt zu Toms gesteuert und ihn mit dem rechten Bein an einem ca. 60-70 Tonnen schweren Felsbrocken hängen lassen. Die schwere Maschine liegt platt auf dem Boden und ist um ca. einen halben Meter im Boden versunken. Fluchend richtet Maurice seinen Mech wieder auf. Tom kann es nicht hören, aber er geht Felsenfest davon aus, das er den Felsen gerade mit den Interessantesten Wortkombinationen überschüttet. Unwillkürlich muss er grinsen und ist direkt besser Gelaunt.
„Tyo, dumme Sache so was, aber ich sag es keinen“ sagt Tom und muss sich zurückhalten, nicht Laut übers Mikro zu lachen.
Als Tom wieder nach vorn sieht, kann er schon die Rampe sehen. Dort ist der Nebel bei weitem nicht mehr so dicht. Mit ein paar grossen Schritten ist Tom auf der Rampe und über dem Nebel.
Die dicke Suppe ist exakt so hoch, das ein Mech darin verschwindet. Darüber scheint die Sonne. „Maurice, du rennst in die falsche Richtung“ setzt Tom übers Mikro nach. Das muss an Maurices Ego kratzen, denkt er sich grinsend.
Nachdem auch er es geschafft hatte, die Rampe zu finden, setzen sie ihren Weg fort. Sie können jetzt zwar sehen, wo sie hintreten, dafür ist der Ganze boden übersäht mit Schotter, der bei der kleinsten Bewegung bergab rauscht. Unter solchen umständen ist es nicht so einfach, einen Mech zu steuern. Einmal hat sogar Tom seinen Mech fast flachgelegt. Maurice seine Show-Einlangen kann man allerdings nicht mehr Steuern nennen, denkt Tom belustigt.
„Ich kann die Station sehen“ meldet sich Maurice über Funk.
„Ich sehe sie auch, aber bei deinem Tempo brauchen wir noch 2 Stunden“ Tom kann es nicht lassen. Maurice zeigt es nicht, regt sich aber sicherlich ziemlich über ihn auf.
„Ja ja, ich weiß es mittlerweile. Und nein, ich habe meinen Steuerschein nicht aus dem Kaugummiautomaten.“ Gibt er genervt zurück.
Nach diesem Motivations-Schub kamen sie schneller voran und nach 2 Minuten erreichen sie an der Station, die sich, nach genauerer Betrachtung, als bemalter alter Bunker herausstellt.
Unter zähnezerknirschedem Quietschen das Tom bis in sein Cockpit hört, öffnet sich die Tür des Bunkers und eine junge Frau mit längeren blonden Haaren tritt ins Licht der Sonne.



so, das ist der stand der dinge...ich kann ein paar ideen wie es weitergeht gut gebrauchen....knapp eine seite weiter bin ich schon, aber im moment fehlt mir die zeit.
ihr könnte ja mal ein paar anreize geben :wink:

Mr.Käsemonster
2004-12-21, 14:26:58
[...]
//BDS// fire [yes] [no]
//User// yes
//BDS// mayor malfunction
< 7 turrets destroyed
[...]
du hast die Bürgermeisterstörung ja immer noch nicht korrigiert :whisper:
obwohl ich dich schon vor einer woche drauf hingewiesen hab http://forum.gamestar.de/gspinboard/images/smilies/motz.gif

Cherubim
2004-12-21, 15:23:18
jumjum.... :tongue:

huha
2004-12-21, 16:55:17
Übrigens nur zur Info:

Eine Railgun ist die beschriebene Gausskanone auf keinen Fall, Railguns machen nämlich ordentlich Wärme und verschießen keine Magneten.
(Railguns oder -- als große Ausführung -- Mass drivers verschießen leitende Metallplättchen, die auf zwei stromführenden Schienen durch die Lorentzkraft beschleunigt werden)

Was du meinst, ist eine Coilgun, das würde zu der Ganzen Sache etwas besser passen.

-huha

Cherubim
2004-12-22, 05:37:56
ich schreibe einfach mal rein, was meine MechCommander 2 enzyklopädie sagt:

Gaussgeschütze sind elektromagnetische Waffen, die massive Projektile mit hoher Geschwindigkeit feuern.Auf elektromagnetischen Schienen wird ein Geschoss aus leitendem Material beschleuningt, so dass das Gaussgeschütz massive kinetische Energie auf lange Reichweite feuert.


nach deiner beschreibung klingt das nach einer railgun :huh:
oder irre ich?

huha
2004-12-22, 12:40:50
Wenn es so ist, wie du es schreibst, dann ist's eine Railgun.

Wichtigstes Unterscheidungskriterium zwischen Coil- und Railgun:

Railgun beschleunigt leitende Stoffe auf Schienen, Coilgun beschleunigt magnetische Stoffe mit Spulen.

Erstere ist recht einfach zu realisieren, scheitert jedoch an den Materialien, weil die Schienen bei jedem Schuß verbiegen. Letztere ist schwierig und braucht ausgefeilte Steuerelektronik.

-huha

Lord-Overon
2004-12-25, 16:41:03
so nach dem "tollen" Weihnachtsfest hab ich jetzt auch die beiden letzten Teile gelesen...

die Story fängt an mich zu fesseln! Der Schreibstil ist gegnau mein Fall.

um dir noch nen Paar anregungen zu gegen:

wie wär es mit nem kleinen Elementar-Auftitt?? (egal ob gut oder böse)

ansonnsten können die drei ja zurück in die Stadt... dort könnte doch noch jemand überlebt haben... oder so...

bzw. kann man bei drei Personen ja auch nen bissel auf diese genauer eingehen...

so also ich bin dann schon mal gespannt auf den nächsten Teil

Cherubim
2005-01-18, 10:51:43
endlich hab ich es wieder zum schreiben geschafft:





Tom schätzt das alter der Frau auf maximal 25 Jahre, mehr aber auch nicht. Ihm wundert es schon ein wenig, das eine so junge Frau schon Wissenschafterin sein soll.
Die junge Dame winkt von unten zu Tom und Maurice rauf und deutet an, sie sollten doch bitte zu ihr runterkommen.
Tom checkt noch eben die Sensoren und verlässt seinen Mech.
„Also ich würde da nicht so einfach runterkommen“ begrüßt die Frau Tom. „Aber ich denke, sie machen das jeden Tag. Hallo erst mal, ich bin Sonja Teramu und bin hier als Beobachterin abgestellt worden. Vielen dank, das sie mich abgeholt haben, ich habe niemanden anders erreicht. Es ist sehr seltsam, das man auf keiner Frequenz etwas reinbekommt. Also gut das sie da sind. Ich bin jetzt schon seit 2 Monaten hier und habe keine Lust mehr alleine zu sein. Wissen sie, wie es ist, alleine zu sein? Schlimm sage ich ihnen. Am schlimmsten ist diese Ruhe und als ich dann noch nicht mal mehr einen durchs Funkgerät erreichen konnte, habe ich mir sorgen gemacht. Ausserdem gehen meine Vorräte zuneige, ich habe nicht mehr viele Konserven. Habe eh keine Lust auf das Essen, musste das ja die ganze Zeit essen. Gut das sie da sind, sie wissen gar nicht, wie dankbar ich ihnen bin….“Tom verdreht innerlich die Augen. Eine 1A Labertasche, genau das, was er jetzt gebrauchen kann. Während er so tut, als würde er interessiert zuhören, musterte er die Dame von Kopf bis Fuss.
Die Frau ist um die 1,75 Meter gross und wiegt sicher nicht mehr als 55 Kilo. Ihr Gesicht hat nicht so weiche Konturen, wie man es sonst von Frauen gewohnt ist, dennoch wirkt sie auf Tom alles andere als unattraktiv. Sein Urteilsvermögen kann ihm aber auch einen Streich spielen, da er lange schon keine Frau mehr zu Gesicht bekommen hatte. Seine Freundin war ihm in der Grundausbildung weggelaufen. Sie meinte, es hätte keinen sinn. Nur deswegen ist er Jahrgangsbester werden.
Die etwas mehr als Schulterlangen Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und auf ihrer Nase thront eine kleine Brille. Ihr weisser Kittel hat schon deutliche Gebrauchsspuren und die blaue Jeans war auch nicht mehr die neuste. Mit erstaunen stellt Tom fest, das sie immer noch redet.
Maurice ist mittlerweile auch eingetroffen und wirft ihm einen vielsagenden Blick zu.
„Frau Teramu?“ unterbricht Tom den Redefluss der Dame.
„Äh, ja?“ sie schaut ihn aus einer Mischung von Verwunderung und Missbilligung der Unterbrechung an.
„Was ist hier los. Was ist das für ein Berg?“ fragt Tom.
„Achso, das.“ Ihre Miene hellt wieder deutlich auf. „Die vom Militär haben hier den Bunker gebaut. Wollten wohl ne Art Relaisstation aufbauen oder so. Aber sie haben kein Signal zustande bekommen. Naja, nicht die hellsten“ den Räusperer von Maurice überhört sie „und so kam es, das sie uns hinzugezogen haben. Ich habe dann hier verschiedene Messungen durchgeführt und festgestellt, das der ganze Berg aus einer Art Ferrit besteht, die ich noch nie gesehen habe. Der Stoff des Berges ist Magnetisch voll anpassungsfähig und hat ein sehr starkes magnetisches Feld. Ausserdem moduliert er auf 12 verschiedene Frequenzen gleichzeitig und unterbindet so jeden Funkkontakt.“
„Der Berg?“ fragt Maurice um sicher zu gehen.
„Ja, der Berg. Ich weiss, es hört sich komisch an, aber ich weiss selber nicht so genau, was ich damit anfangen soll. Da kommt man nur mit einer speziellen Zusammensetzung von Funkwellen durch, aber das denke ich ist zu schwer für sie. Was halten sie davon, wenn wir aufbrechen. Ich gehe nur noch schnell meine Klamotten holen und dann können wir los.“ Ohne eine Antwort abzuwarten dreht sie sich um und stürmt in den Bunker zurück.
„Schlimmer als meine Mutter. Und ich dachte immer, die würde viel Reden.“ Murmelt Maurice an Tom gerichtet. „Ich hoffe mal, du willst sie in deinem Mech haben…“
„Ja…muss ich wohl“ mault Tom. Schon alleine bei dem Gedanken an diese Labertasche wurde es Tom anders. Wie er doch die ruhigen Stunden alleine auf dem Berg genossen hat.
Knapp zehn Minuten später gehen Tom und Maurice dann doch mal gucken, wo Frau Teramu denn nun bleibt. Als sie den Türrahmen erreichen, kommt ihnen die Frau mit einem breiten Grinsen entgegen.
„So, ich hätte dann alles. Ich musste nur noch schnell was ausdrucken. Können sie bitte diesen Koffer da tragen, danke“ sie deutet auf einen grossen Koffer der direkt hinter der Tür im Gang stand. Da Maurice keine Anstalten macht, den Koffer zu tragen, macht Tom sich grummelig auf den Weg.
Der Koffer ist übersäht mit Warnaufklebern: Zerbrechlich, Biologisch gefährlich, Ätzend, Magnetische Felder, atomare Strahlung, die komplette Palette also. Natürlich freut er sich schon, das Teil irgendwo unterzustellen. Wer weiss, was da drin ist.
Atombombentest sind auch „Wissenschaft“.
Mürrisch klappt Tom die Ladetür an dem linken Fuss seines Mechs und wuchtet den schweren Koffer behutsam in den Laderaum. Anschließend verschnürt er ihn noch richtig, damit er auch ja nicht umfällt.
Während Tom noch die Leiter hoch wackelt, startet Maurice schon seinen Reaktor.
Als Tom durch die Luke in sein Cockpit schaut will, erscheint das besorgte Gesicht der jungen Frau in dem Bodenausschnitt.
„Da blinkt ne rote Lampe und es summt.“ Berichtet sie Tom erschrocken.
Mit einem Satz ist der Mechpilot in seinem Cockpit, wirft in der Eile noch schnell die Bodentür mit dem Fuß zu und lässt sich auf seinen Sitz fallen.
Mit flinken Fingern drückt er die drei Schalter um, die den Reaktor vorbereiten und drückt den grünen Knopf zum starten.
Keine Sekunde nach dem Reaktorstart melden die Systeme optimale Einsatzbedingungen und das alles perfekt funktioniert. „Ist ja doch schneller als der alte“ murmelt Tom vor sich hin.
Sein Augenmerk gilt jedoch der roten Lampe und der darrunterliegenden Sensor-Konsole.
Wie gebannt schaut Tom auf den roten Punkt, der sich rasch seiner und Maurices Position nähert.
Schnell greift er zu seinem Headset und streift es sich über den Kopf und drückt im gleichen Atemzug schon die Sprechtaste „Maurice, hast du das auch?“
Es entsteht eine kurze Pause. „Ja, ich habe auch einen Kontakt. Laut meinen Sensoren muss es etwas fliegendes sein. Ein Aufklärer eventuell. Aber definitiv nicht von uns.“ Antwortet Maurice.
„Ok, lade schon mal deine Waffen, ich mache das selbe. Sicher ist sicher.“ Tom lässt die Sprechtaste los und streift sein Headset ab. Dabei registriert er noch Maurices „Roger“.
„Frau Teramu, bitte setzen sie sich auf den Notsitz und schnallen sie sich an. Das könnte etwas holprig werden.“ Sagt Tom über seine Schulter an die Frau gerichtet. Sein blick lässt nicht von der Sensorausgabe ab. Der rote Punkt kommt immer näher. 300m...200m....100m...50m...
Mit einem lauten Rauschen das einer Rakete gleich kommt, schießt ein Aufklärer über die beiden Mechs hinweg.
Schnell dreht Tom gekonnt seinen Mech in die Flugrichtung des unbekannten Flugzeuges und schaltet seine LSR-Lafetten auf Stand-By. Eine kleine grüne Lampe signalisiert ihm, das alle Raketen vollgetankt und einsatzbereit sind.
Ein lauten Heulen signalisiert Tom, das Maurice seine Reaktorleistung hochgefahren hat. Wahrscheinlich laden gerade seine Kondensatoren auf.
Tom beobachtet, die das kleine wendige Flugzeug einen sauberen haben Looping hinlegt und sich dann wieder passend rollt.
Bevor Toms LSR-Lafetten aufschalten, ist das Flugzeug schon wieder über ihn hinweg. Auch Maurices 2 Er-Laser strahlen gehen daneben.
Der Aufklährer dreht erneut und kommt, diesmal im Zick-Zack Kurs, wieder auf die beiden zu und lässt etwas fallen.
Tom stockt der Atem. Für ein Bruchteil einer Sekunde scheint die Zeit still zu stehen, als er sieht, wie das kleine stabförmige „Etwas“ auf ihn zugesegelt kommt.
Mit einem lauten „Plong“ schlägt das abgeworfene Teil auf Toms Dachpanzer auf und schlittert Lautstark daran herunter und fällt zu Boden.
„Was war das“ keucht Sonja.
„Ein Blindgänger?“ Tom nimmt das Headset wieder und streift es sich über den Kopf.
„Maurice, was war das?“
„Im ersten Moment dachte ich, der lässt ne Bombe fallen oder so was. Aber ich denke, das ist ne Radarsonde.“
Mit einem leichten stups gegen den Steuerknüppel macht Toms Mech einen schritt zur Seite und begräbt die Sonde unter seinen Füssen.
„Das hätten wir. Aber ich denke, wir sollten jetzt Land gewinnen. Bald wimmelt es hier nur so von denen.“

HockleXX
2005-01-18, 15:01:16
Wow, ich sage Danke für die Geschichten :)

Cherubim
2005-03-01, 07:15:42
wieder was von mir, ich schreibe noch weiter, habe im moment nur viel um die Ohren....

hier also eine kleine vortsetzung. hoffe, sie gefällt....

...................................................
Tom dreht sich zu der jungen Frau und fragt: „Wo darfs jetzt hingehen?“
„Am besten wäre ja, wenn ihr mich in Sempberg absetzen könntet.“
„Das sind ja über 3500km!“ keucht Maurices Stimme entsetzt aus den Lautsprechern. Tom hat wie immer vergessen, Vox auszuschalten. Aber das war ihm jetzt auch egal. „Ok, es ist eine weite Strecke. Können wir da irgendwas erwarten? Ich meine, nach diesem Angriff gerade scheint das alles andere als Sicher hier zu sein. Und wenn mich mein Geographiewissen nicht vollkommen in die Irre führt, dann sind wir mitten im Gebiet von Haus SchauSchi und da sollte so was nicht passieren. Ich meine, ich arbeite für die und das war kein Flieger von uns. Nun könnte man meinen, das wir für den Taxidienst auch etwas bekommen könnten.“
Teramu schaut ein wenig Irritiert aus der Wäsche, denkt sich Tom. Doch nur für einen Augenblick, dann hat sie sich wieder unter Kontrolle.
„Das sollte sich einrichten Lassen. Bringen sich mich zu meiner Uni zurück und ich werde sie mit Prof. Kimberley bekannt machen. Dann sehen wir weiter. Ist das okay?“
„Ja, ist okay.“ Grummelt es aus dem Lautsprecher. Maurice war eindeutig nicht einverstanden.
Auch Tom war nicht glücklich mit der Situation, aber lieber insgesamt knapp 6000km hin und dann zu seiner Basis laufen als diese Nervensäge die ganze Zeit in der Kabine.
„Dann lass uns Loslegen. Ich Programmiere nur schnell den Navi, damit er uns ein paar Punkte setzen kann.“
Schnell und geschickt hämmert Tom das Ziel in den Computer ein und wartet, bis der Rechner die Route ausgibt. Und schon wieder ist er erstaut, wie schnell das Teil nach Maurices umbau geworden ist. „Ok, es sind von hier aus genau 3478km. Dann man frisch ans Werk. Wird nicht einfach die Strecke. Da sind Berge, Flüsse und so ein Kram im Weg.“ Zufrieden bestätigt er die Eingabe und keine halbe Sekunde später piepst es leise und Tom hat ein Projizierten grünen Pfeil auf der Frontscheibe, der ihm den Weg weißt. „Dann mal los.“ Tom drückt den Steuerhebel sachte nach vorn. „Auch eine Reise von 1000km beginnt mit dem ersten Schritt, so heisst es doch“ scherzt Tom.
Vor ihnen Liegt ein langer und vor allem zum grössten Teil langweiliger Weg. Das Navi wird sie Geschickt um alle Hindernisse herumführen. Doch Tom macht sich keine Sorgen um Berge, Wälder oder Flüsse. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die ihm Sorge bereiten. Wie zum Beispiel der Flieger eben. Er hätte nicht hier sein dürfen. Ausserdem hatte er dieses Modell noch nie gesehen. Das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, das ihm ein Modell unbekannt ist.
„Sagen sie mal, haben sie Familie oder so?“ platzt Sonja in seine Gedanken. „Ähm, was?“ verwirrt dreht sich Tom zu der Frau um, die ein lustiges Bild abgibt. Sie war aufgestanden und versuchte sich jetzt zu dem Notsitz, der Neben Tom angebracht ist, zu kämpfen. Doch sie hat scheinbar noch nicht die Übung in einem Laufenden Mech zu stehen, geschweige denn zu gehen und so war es eher ein Eierlauf bei dem sie öfters drohte, umzufallen. Tom Greift zu dem Notsitz und klappt schon mal die Sitzfläche herunter und mit einem grossen Sprung schmeißt sich die junge Dame zwischen zwei Schritten auf den Sitz. Doch leider etwas zu langsam, denn der nächste Schritt zieht den Hocker etwas nach rechts und da sie sich gerade in der Luft befindet, ist der Hocker nicht mehr das Ziel der Landung, sondern der Boden davor.
Bemüht, nicht laut loszulachen hält Tom ihr die Hand hin, an der sie sich hochzieht. Dabei wirft er zum ersten Mal einen Wirklichen Blick auf Sonja und vor allem ihren Körper. Ihm scheint alles am rechten Platz und gut gebaut. Wären Tom Sonja noch Mustert schaut sie ihn schon fragend an. „Was ist, hab ich irgendwo ein Schild wo steht „Hier Gucken“ oder was?“ macht sie Tom ruppig an.
„Nein, nein. Immer mit der Ruhe, ich war gerade in Gedanken versunken. Sie erinnern mich an jemanden.“ Das ist natürlich glatt gelogen, aber was besseres ist Tom nicht eingefallen.
Sonja scheint es nicht bemerkt zu haben und zeigt direkt Interesse „Echt? An wen denn? Kannten sie sie gut? Was ist passiert? Waren sie mit ihr zusammen?“
Innerlich stöhnt Tom auf. Was hatte er jetzt nur wieder angerichtet. Hätte er besser gesagt „Nen netten Arsch haben sie“ oder so was, dann hätte er eine reinbekommen und die Sache wäre gut gewesen. Aber nein, er musste sich ja wieder was ausdenken.
Doch wieder ist es Maurice, der sich, dieses mal Gott sei dank, dazwischenmischt „Äm, Tom. Ich hab da was. Es ist rot, hat einen Durchmesser von 3mm auf meinem Schirm und piepst. Ich habe leider keine genaueren Informationen. Das könnte vom Tracktor über einen Panzer bis zum Sturm-Mech alles sein.“
„Danke für die Info, ich schau mir das mal an“ Hecktisch drückt Tom auf ein paar Tasten unter dem Sensorenbildschirm und tatsächlich, da war eindeutig ein Kontakt. „Wollen wir nachsehen oder uns aus dem Staub machen?“
„Die frage wurde uns gerade abgenommen. Er kommt“ antwortet Maurice trocken.
Verdammt, denkt sich Tom. Vor ihnen lag eine kleinere Siedlung, in der sich der Kontrahent versteckt haben muss. „Lade schon mal deine Waffen, sicher ist sicher“ sagt Tom zu seinem Lanzenkamerad und setzt seine Empfehlung auch direkt bei sich in die Tat um. „Frau Teramu, schnallen sie sich bitte an, das könnte was holpriger werden.“
Als Tom zu ihr guckte, saß sie starr vor Angst und mit einem aschweißen Gesicht auf dem Stuhl mit einem starren Blick auf den Sensorschirm. „Frau Teramu? Anschnallen bitte!“
Doch sie reagiert nicht. Na schön, denkt sich Tom, schaltet auf Auto-walk, schnallt sich ab und klettert zu der verängstigten Dame rüber. Als er sich über sie lehnt, um den Gurt hinter dem Sitz herzuziehen, merkt er, wie angenehm Sonja riecht. Schon lange hatte er diesen weichen, lieblichen weiblichen Geruch nicht mehr Gerochen.
Maurices Krackelen aus dem Lautsprecher holt ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Mit schnellen Griffen hat er den Gurt um den Bauch von Sonja gelegt und ist schon wieder auf dem Weg zu seinem Sitzt. Er schnallt sich schnell an und wie er merkt, ist er keine Sekunde zu früh gekommen.
Er sieht noch einen hellen grünen Strahl zucken, der neben ihm einschlägt. Zeitgleich tönt ein lautes „Scheisse“ aus dem Lautsprecher. Das war dann wohl ein Treffer. Unmittelbar vor ihm tritt ein Mech um eine Häuserecke und richtet seine schwere Autokanone direkt auf Toms Kabine.
Blitzschnell reisst Tom den Steuerknüppel zur Seite und sein Mech beginnt, sie zu drehen. Doch der andere Mechkrieger hat schon abgedrückt...

Lord-Overon
2005-03-02, 16:27:46
Spannung, Humor und Handlung...

so sollten einige TV-Serien aussehen...

Du solltest deine Texte selber nochmal DURCHLESEN. Zum Teil ist das mit den Fehlern bissel schlim. Geht mir aber auch immer so. *g*

Vor allem wenn du die Sätze noch umbaust: immer drauf achten, dass dann auch die Wörter noch passer...

aber wie immer schöne Fortsetzungen...

p.S.: hab jetzt erst beide gelesen... hab das eine wohl verpasst..

Cherubim
2005-03-03, 15:26:44
Rechtschreibung hab ich noch ne Pre-Alpha Version :frown:

ich "verlasse" mich immer auf Word...ich weiss, ist schlimm und sollte man ned machen. ihr werdet lachen, wenn ich euch sage, das es schon besser geworden ist :rolleyes:

naja, ich werde in zukunft mehr darauf acht geben, ich verspreche es :deal:

Cherubim
2005-03-23, 09:51:57
sodala, ich habe wieder ein wenig zeit für meine geschichte gefunden :biggrin:

ich hoffe, das ihr spass beim lesen habt....



Und ein zweites mal an diesem Tag läuft vor Toms Augen alles in Zeitlupe ab. Sein Mech neigt sich nach rechts, aber viel zu langsam. Er sieht wie die leeren Hülsen der schweren ballistischen Waffe aus dem Arm des Mechs geflogen kommen. Er kommt sich vor, als würde auf einem langsam umfallenden Baum sitzen. Die komplette Welt dreht sich im Urzeigersinn vor seine Kabine, aber zur Hölle zu langsam.
Das erste Projektil der Autokanone schlägt links oben am Pilotenfenster knapp unterhalb der Panzerung splitternd durch das Panzerglas. Das zweite Geschoss durchdringt ein paar Zentimeter oberhalb der Frontscheibe ein paar Panzerschichten und bleibt stecken.
Das dritte und vierte Geschoss hinterlassen nur noch zwei ca. ein Meter lange Kratzer am Dach und linker Armaufhängung.
Das fünfte Projektil jedoch Säbelt die UKW Antenne kurz über der Panzerung ab.
Als sein Mech auf den Boden aufschlägt, läuft die Zeit schlagartig wieder normal. Neben ihm schreit Frau Teramu sich die Seele aus dem Leib und scheint nicht glücklich darüber zu sein, fast Kopfüber an der Wand zu hängen.
So schnell wie es mit einem solchen Mech geht, richtet Tom sich wieder auf und stellt fest, das Maurice die Aufmerksamkeit des Mechkrieger auf sich gezogen hat. Wenige Meter vor ihm ist innerhalb von ein paar Sekunden ein heftiges Gefecht entstanden, bei welchem man als Zuschauer nicht sagen konnte, wer der Gewinner sein würde.
Mit einem leichten Zug am Hebel setzt sich Toms Mech rückwärts in Bewegung. Flink legt er ein paar Schalter um und sieht mit Genugtuung, das seine LSR-Lafetten bereits aufgeschaltet haben. Ohne die Mine zu verziehen drückt er ab.
Der feindliche Mech steht seitlich zu ihm und alle 40 Raketen treffen ihr Ziel. Dem Feuerwerk nach zu urteilen, muss er unter anderem auch den Autokanonen Munitionsvorrat getroffen haben.
Nachdem sich der Rauch etwas gelichtet hat, sieht Tom, das mehr als nur der Arm fehlt. Die Komplette linke Seite des Mechs war quasi ohne Panzerung und er konnte teilweise bis auf die Trägerstruktur durchschauen. Der Reaktorpanzer hatte Schwer was abbekommen und an vielen stellen brannte es durch den Treibstoff, den die Raketen für einen Flug von 1000m dabei hatten.
Der Mechpilot hat anscheinend auch schon gemerkt, dass sein Mech nicht mehr zu Retten ist und schießt sich mit der Rettungskapsel aus der Pilotenkanzel. Und das keine Sekunde zu spät, wie Tom fest stellt. Als die Rettungsrakete gerade die Kanzel verlassen hat, färbt sich auf der anderen Seite des Mechs der Rauch hellgrün und wenige Augenblicke später explodiert der Reaktor des gerade in sich zusammensackenden Mechs mit so einer Wucht, das Tom fast umfällt. Maurice hätte ihn fast bekommen.
„Maurice, kommen“ ruft Tom seinen Kollegen über Funk.
„Maurice, bitte kommen.“ Nur statisches Rauschen. „Verdammtes Scheißteil“ motzt er dem Funkgerät entgegen und seine Anspannung legt sich langsam.
„Und ich dachte schon, sie würden nie Gefühle zeigen.“ Meldet sich eine leise Stimme von hinten. Tom dreht sich zu der jungen Dame um und schaut in ein kreideweißes Gesicht und verwässerte Augen. „Sie weinen ja, haben sie sich verletzt?“ Tom öffnet blitzschnell seinen Gurt und spring zu der Dame nach hinten.
„Nein, schon Ok. Ich lebe noch, das ist alles. Ich dachte es sei aus und das hat mich ein wenig fertig gemacht. Ich danke ihnen, sie sind ein guter Pilot.“ Ihr versuch eines Lächelns ging leider voll in die Hose. Tom nimmt die rechte Hand von Sonja zwischen seine beiden Hände. Die Haut ist weich und warm. Er drückt die Hand leicht und schaut ihr dabei in die tränengefluteten Augen „Ist schon Ok. Sie müssen sich nicht schämen oder irgendetwas unterdrücken. Wir bringen sie jetzt am besten schnellstmöglich zu ihrer Uni, da sollten sie sicher sein.“
Irgend etwas irritiert Tom, er weis nur noch nicht was. „Riechen sie das auch?“ fragt ihn Sonja. Genau das ist es, der stechende Geruch nach schmorender Elektronik. Und genau das ist es auch, wie Tom nach einem blick nach links feststellen muss. Die Kugel, die die Frontscheibe durchschlagen hat, ist quer durch die Kapsel und dann schnurstracks in den Steuerrechner der Klimaanlage gewandert. „War ja kla.“ Etwas anderes fällt ihm im diesem Moment nicht ein. Er richtet sich langsam auf und lässt Sonjas Hand wieder in ihren Schoss gleiten. Dank dem genormten System kann er die defekte Steuerung einfach aus dem Schaltschrank ziehen und schmeißt sie durch die Bodenluke nach draußen. Als er sich wieder zu Sonja umdreht, sieht er durch die Frontscheibe Maurice, wie er ihn mit einem dicken Grinsen anschaut. Er deutet auf das Mikro.
„Ja, was ist“ fragt Tom.
Nur Rauschen.
Er sieht, das Maurice etwas sagt, hört aber nichts. Und schon wieder ist er sauer, weil irgendetwas an dieser Scheißkiste wieder im Eimer ist. Maurice signalisiert ihm, das er stimm stehen bleiben soll und dreht eine Runde mit seinem Mech und den von Tom. Nach der Runde schaltet Maurice seinen Mech in Ruhezustand und beginnt, auszusteigen.
Tom hebt ebenfalls die Luke an und klettert an der langen Leiter nach unten. Von oben kommt ein fragender Blick „Darf ich auch aussteigen?“ fragt Sonja.
„Natürlich, ihnen ist es frei, sich zu bewegen.“
Maurice erwartet ihn schon am ende der Leiter. „Ich hab den fehler gefunden. Er hat deine UKW-Antenne angesäbelt.“ Maurice deutet nach oben auf den Antennenstummel.
„Och nöö, was soll das denn. So viel Platz zum hinschießen und er trifft einen 3mm Draht. Das kann doch nicht wahr sein. So ein Arsch.“ Und das war es für Toms gute Laune.
„Ist das hier die Antenne?“ fragt Sonja, die sich neben Tom stellt und ihm ein Stück gefundenen Draht entgegenhält.
„Kann schon sein. Egal, Hauptsache, der Funk geht wieder. Ich tape das erst mal so dran, reparieren können wir das später immer noch im Hangar.“ Mit diesen Worten dreht sich Maurice um und beginnt, an Toms Mech hochzuklettern.
„Ich wollte mich wegen eben noch mal Entschuldigen“ sagt Sonja mit Blick zum Boden „ Ich wollte nicht heulen, aber ich konnte nichts dagegen machen.“
„Ach was, das ist kein Problem. Mir ging es nach dem ersten Kampf genauso.“ Tom lächelt sie mit einem vertrauenschenkenden Blick an.
Plötzlich fällt Sonja um seinen Hals und beginnt wieder zu weinen. „Danke, das sie das alles für mich machen, ich bin total am ende. Ich hätte nicht gewusst, was ich machen soll, wenn sie nicht gekommen wären.“
Tom ist völlig überfordert mit dieser Situation. Unsicher streichelt er ihr über den Rücken. „Das ist schon ok. Es wird wieder alles gut.“ Ihm fällt einfach nichts gescheites ein.
Zu seiner eigenen Überraschung hebt Sonja den Kopf und schaut ihn durch ihre vertränten Augen an. Mit der rechten angelt Tom ein unbenutztes, zumindest hofft er das, Taschentuch aus seiner Tasche und reicht es Sonja. Nachdem sie sich alle Tränen so gut es geht weggewischt hat, gibt sie Tom einen kurzen Kuss auf die Wange. „Danke. Ich brauche nun was Ablenkung. Ich schaue mir mal die Bauernhäuser da drüben an.“ Sie deutet auf einen kleinen Hof, ca. 200m von ihnen weg.
„Ja, das ist eine gute Idee. Eventuell finden sie ja was, was uns irgendwie weiterhelfen kann.“
„Sie können mich auch Sonja oder du nennen“ bietet Sonja ihm an.
„Ähm...ok....Sonja. Dann guck dich mal da um. Ich bin übrigens Tom und du kannst auch du zu mir sagen.“ Tom kommt sich extrem dämlich vor.
„Ok Tom, bin dann gleich wieder da.“ mit diesen Worten dreht sie sich um und verschwindet in Richtung Bauernhof.
Als sie ausser hörweite ist, guckt Tom nach oben und sieht Maurice, wie er mühevoll sein lachen unterdrücken muss. Doch der Anblick von Tom ist zuviel und er fängt schallend an zu lachen.
„Hör bloß auf da oben, sonst hol ich dich da runter.“ Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, wirft einen Stein nach oben. Bei dem versuch, diesem auszuweichen, fällt Maurice dann noch fast vom Mech. Dann schaut Tom der jungen Frau noch mal hinterher. Sie verschwindet gerade um die Ecke am Stall.
„Schlecht aussehen tut sie ja nicht.“ Bemerkt Maurice von oben. Tom dreht sich um und will zu Maurice emporklettern, als von Bauernhof her 2 Schüsse fallen...

elisa
2005-03-23, 17:47:06
Hui
Deine Geschichte ist echt super :)
Ich hoffe es gibt bald den nächsten Teil der Stroy ^^
Wie lange brauchst du eigentlich für ein Abschnitt ?

Der Anfang von dir fängt etwas doof an (gleich mitten im Geschehen...woher weiss ich zb wasn Batteldings ist ? )
ansonsten is die Geschichte wirklich top.

Ich hoffe es gibt bald den nächsten Teil *g*

Cherubim
2005-03-23, 19:25:53
danke für die blumen http://people.freenet.de/DerZinsel/a24.gif

zu den fortsetzungen:
ich schreibe meistens in der firma. ich weiss, böse, aber wenn ich nix zu tun hab oder relaxen muss, dann schreib ich was. da ich aber im moment in meinem prüfungsvorbereitungen bin bzw schule habe, kann es was dauern. nächste woche habe ich urlaub, evnt schreibe ich da noch was weiter (oder morgen :rolleyes: )

wie lange ich für einen abschnitt brauche ist unterschiedlich. heute den habe ich um 9:51 gepostet, um 6:15 habe ich angefangen. habe dazwischen natürlich auch was anderes gemacht (zb gearbeitet) aber so 1 1/2 stunden gehen da schon drauf ( zb 100% der pause).

und zu dem anfang...das war alles nicht so geplant, hab einfach draug los geschrieben und es einem freund per mail geschickt. der meinte, das sei gut und ich habs dann veröffentlicht.
aber ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, das die geschichte jemand liesst und wenn, dann kennen sie alle irgendwie mechcommander/warrior bzw das batteltech universum.
von daher ist das quasi eine "fehlplanung". evnt setze ich mich mal ran und schreib ne kleine einleitung.

für kritik bin ich immer offen (es sei denn, meine rechtschreibung ;( ich bemühe mich )

Cherubim
2005-05-18, 07:13:54
es hat "etwas" länger gedauert als geplant :frown:

der darauf folgende part ist aber schon in arbeit *schwör*




Instinktiv wirft Tom sich zu Boden und schaut vorsichtig in Richtung Bauernhof.
„Scheisse, Sonja.“ Fällt es Tom ein. Er steht auf und rennt los.
„Tom, Halt. Du solltest das hier mitnehmen.“ Ruft Maurice, der an seine Transportluke geklettert ist und Tom eine dieser alten Waffen zuwirft.
„Geladen und Entsichert. Einfach Finger krümmen und es Rummst. Aber denken sie dran, nur 30 Schuss!“ ruft Maurice Tom noch hinterher. Dann dreht er sich um und nimmt sich selber ein Gewehr und rennt hinter Tom her. Geduckt huschen beide Männer die letzten paar Meter zur Hauswand. Sie sind nun fast an der Ecke, um die Sonja verschwunden ist.
Vorsichtig schaut Tom kurz um die Ecke und lehnt sich wieder an die Wand. Tom spricht mit gedämpfter Stimme:
„Keine Spur von Sonja oder dem Schützen. Hinter dieser Wand ist ein kleiner Hof komplett mir niedrigen Gebäuden umbaut. Ich schätze, ein Wohnhaus, ein Geräteschuppen, eine Scheune und ein Stall. Im Wohnhaus sind viele kleine Fenster, da könnte ein Heckenschütze sein. Ich schlage vor, wir gehen mal um den kompletten Komplex rum und schauen, ob wir hinten rum irgendwie reinkommen können.“
„Klingt nach einer guten Idee. Dann machen wir das so. Ich gehe vor“ flüstert Maurice und setzt sich geduckt und leise in Bewegung. Tom folgt ihm mit einem Meter abstand. An der nächsten Hausecke schaut Maurice und signalisiert Tom, das die Luft rein ist.
Knapp zehn Meter an dieser Wand entlang befindet sich eine Eingangstür. Maurice huscht an der Tür vorbei und drückt sich direkt daneben geduckt mit dem Rücken an die Wand.
„Wie machen wir es?“ fragt er Tom.
„Du öffnest die Tür und ich dringe geduckt in das Gebäude ein. Ich biege direkt nach rechts ab. Du Folgst unmittelbar und biegst nach links. Wir nehmen Stellung in der ersten Ecke, die wir erreichen und sichern den Raum. Dann schauen wir weiter.“ Plant Tom.
„Ok.” Maurice legt die Hand auf die Türklinke. „3...2...1...jetzt“ mit einer Ruck stößt er die Tür auf und im gleichen Moment ist Tom schon an ihm vorbei. Keine halbe Sekunde später betritt auch Maurice die dunkle aber äußerst geräumige Küche, altmodische Küche. An den Wänden hängen diverse Gusseiserne Töpfe und Pfannen, in der Mitte des Raumes steht ein großer, schwerer Ofen. Die beiden Männer steuern ihre Ecken an und erreichen sie, ohne dabei etwas umzurennen.
„Wenn sie jemanden sehen, nicht direkt umlegen. Brüllen sie ihn ordentlich an, er soll die Waffe hinlegen. Wir brauchen Informationen, was hier los ist.“ Ruft Tom Maurice so leise wie möglich zu. Der hat das verstanden und signalisiert Tom das mit einem gehobenem Daumen. Beide bewegen sich auf die einzige Tür zu, durch den man den Raum noch verlassen kann. Wieder nehmen sie Stellung neben dem Durchgang und Maurice stößt die Tür auf. Kaum ist Tom durch die Tür, sieht er auf der anderen Seite des Zimmers zwei gestalten auf einem Sofa sitzen. Er nimmt die männliche, möglicherweise bewaffnete Person aufs Korn und schreit rum, er solle die Waffe hinlegen und sich ergeben. Kurze Zeit später ist Maurice neben Tom und rennt geduckt weiter auf die beiden zu.
Verdutzt dreht sich der Mann um.
Tom schätzt sein Alter auf Mitte siebzig. Der Alte schaut Tom und Maurice kurz an und fängt schallend an zu lachen.
Hinter ihm schaut Sonja hervor. „Was zieht ihr denn hier für eine Show ab“ fragt Sonja ungläubig.
„Wie jetzt. Wir befreien dich aus den Armen eines Geiselnehmer oder so. Das dachten wir zumindest. Es wurde immerhin geschossen.“ Stammelt Tom unsicher.
„Na ihr seit mir Helden.“ Entgegnet Sonja ihm genervt.
Und damit setzt sie diesen typischen Frauen „man war das peinlich“ -Blick auf, den Tom absolut nicht ausstehen kann.
Maurice wendet sich an den alten Mann: „Warum haben sie geschossen.“
„Warnschüsse in die Luft. In letzter Zeit kommen immer wieder komische Leute vorbei. Viele fremde Soldaten. Ich habe keine Lust, mir auf der Nase herumtanzen zu lassen. Aber hätte ich gewusst, das daraufhin zwei junge Männer mein Wohnzimmer stürmen, hätte ich es gelassen“ sagt der alte Mann mit einem leichten Grinsen.
„Ich bin übrigens Walther Pagen. Fühlt euch wie zu hause, aber bitte sichert eure Waffen, ich will nicht schon wieder neu Verputzen. Ihr könnt euch auch gerne zu der jungen Dame auf das Sofa setzen.“ Sagt Walther freundlich und deutet auf die freien Plätze auf dem Grossen Sofa. Tom und Maurice kommen dem Angebot gerne nach, sichern ihre Waffen und setzen sich neben Sonja auf das Sofa. Trotz der Freundlichkeit des alten Mannes fühlt sich Tom nicht ganz wohl und lässt die Waffe auf seinem Schoß liegen.
„Ein schönes altes Gewehr haben sie da. Wo haben sie das her? Habe ich ja seit meiner Grundausbildung nicht mehr gesehen. Darf ich sie mal in die Hand nehmen?“ Fragt Walther interessiert. Tom kommt diese Idee nicht sehr gut vor, nimmt aber trotz seiner Zweifel das Magazin aus der AK und leert mit einem Zug am Verschluss die Kammer. Ungeladen und Gesichert reicht er die Waffe über den Tisch.
Mit flinken und geschickten Handgriffen untersucht Walther die Waffe. „Für eine AK-47 Baujahr 1983 ist sie noch sehr gut in Form. Kein Flugrost. Der Verschluss ist aber neu. Die Holzteile auch. Innenverchromter lauf, deutet auf Chinesische Herstellung hin. Der Lauf ist nicht verzogen und Weißt wenig abrieb auf. Wo haben sie das Schmuckstück her, wenn ich fragen darf?“ Er reicht Tom die AK wieder über den Tisch.
„Ich habe sie aus der Waffenkammer der Kaserne in Middelton.“
„Middelton? Waren sie dort schon? Gibt es überlebende?“ fragt Walther mit sichtbarer Erregung.
„Wir haben keinen gefunden. Wer auch immer es war, er hat ganze Arbeit geleistet.“ Antwortet Maurice an Toms stelle. „Wissen sie etwas über die Angreifer? Wir haben keinen Kontakt mehr zu unseren Basen, alle Relaisstationen und Kommunikationssatteliten sind tot.“ Diese Nachricht scheint den alten offensichtlich Schwer zu treffen.
„Was ist los, stimmt etwas nicht?“ fragt Sonja, die die ganze Zeit schweigend zwischen den beiden verbracht hat.
„Mein Sohn war Commander der Basis. Habt ihr ihn gefunden?“ sagt Pagen traurig.
„Commander Lynx?“ fragt Maurice.
„Ja, er hat den Namen seiner Frau angenommen. Also haben sie ihn gesehen?“
„Nun, haben wir. Doch ich muss ihnen leider sagen, das ihr Sohn tot ist. Es tut mir leid!“ teilt Tom dem alten Mann mit trauriger Stimme mit. Im Walthers alten Augen blitzt die pure Mordlust auf, doch in seinem Gesicht regt sich keine Mine. Das hatte Tom so auch noch nicht gesehen.
„Diese Schweine. Was wollen die? Wer sind die überhaupt? Wenn ich nur ein paar Jahre jünger wäre, würde ich mit denen abrechnen.“ Zischt er Wütend.
Tom merkt, wie Sonja neben ihm beginnt, unruhig hin und her zu rücken.
„Können sie mir einen Gefallen erweisen? Sozusagen als letzte bitte eines Veteranen?“ fragt Pagen die 3 jungen Leute, die sich plötzlich ziemlich unwohl auf der Couch fühlen. Was ist aus dem alten Mann geworden. Tom kann fast Körperlich die Wut des alten Mannes fühlen.
„Kommt auf den Gefallen an, aber wir werden gucken, was wir machen können.“ Antwortet Sonja vor den beiden anderen. Tom hat gerade den Mund aufgemacht und schaut nun Maurice Verdutzt an. Der zuckt nur kurz mit den Schultern und wendet sich wieder Walther zu.
„Findet die Leute, die meinen Sohn getötet haben und bringt sie mir. Lebendig oder Tot, es soll nicht zu eurem Nachteil sein.“ Die letzten Worte hat her beinahe geflüstert.
„Ähm, ja. Wir werden uns umhören, wer das gewesen sein könnte. Wir müssen jetzt auch dringend weiter, unser Weg ist noch weit.“ Mit diesen Worten steht Sonja auf und reicht Walther die Hand.
Er schüttelt die Hand leicht, drückt aber etwas fest zu, wie Tom in Sonjas Gesicht sehen kann. „Ich zähle auf euch. Und vor allem auf sie, Herr Wittenberg. Ich erwarte etwas von ihnen, sonst wären sie kein Mechkrieger der 4. Gardedivision. Wir sehen uns.“
Damit lässt er Sonjas hand los, salutiert kurz, dreht sich um und verschwindet durch eine Tür hinter seinem Sessel.
„Lasst und gehen.“ Drängt Sonja. Kurze Zeit später sind sie wieder an den beiden Mechs.
„Ach, verdammt. Diese Blöde Antenne.“ Stöhnt Tom nach einen Blick nach oben.
„Ne, schon erledigt. Ich habe das Signal umgelegt, das ist kein Problem. Ich musste einfach das Anschlusskabel umlegen und dann ein paar Einstehllungen im Bordcomputer ändern und...“
„Ja, Ok. Es funktioniert wieder. Ist ja gut.“ Unterbricht Tom die detaillierte Beschreibung von Maurice. Sonja kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Dann sollten wir machen, das wir wegkommen. Ich fand den Mann unheimlich. Machen wir, was er gesagt hat?“ fragt Sonja.
„Werden wir sehen. Aber erst mal geht’s weiter. Alle aufsitzen, wir reiten weiter.“
Er dreht sich um und klettert die Leiter rauf. Keinen Meter unter ihm steigt Sonja hinter ihm hoch. Oben angekommen, wartet er, bis sie durch die Luke geklettert ist und versiegelt die Kanzel. Wortlos setzt er sich auf seinen Pilotensessel und schnallt sich an. Sonja nimmt neben ihm platz und untersucht sorgsam, das ihr Gurt hält. Tom nimmt das Funkgerät „ Ok Maurice, los geht’s.“ Schnell legt er ein paar Schalter um. Das heulen vom Reaktor wird etwas lauter und keine zehn Sekunden später sind die frei wieder auf dem Weg.


next comming soon

Cherubim
2006-02-16, 06:24:30
moin


es ist nun schon lange her, das ich weiter gepostet habe....besteht noch interesse an einer fortsetzung? X-D

Boris
2006-02-16, 12:06:54
Immer her damit. ;)

senator
2006-02-16, 14:24:21
jau,war bisher echt gut.

Tschibbl
2006-02-16, 16:30:25
Hab mir heute auch alles durchgelesen und fands auch gut. :)

drexsack
2006-02-16, 16:38:43
Auf jeden Fall :)

Misda
2006-02-16, 22:37:27
Mehr davon! Ich finde die Geschichte wirklich sehr gut! Meinen Respekt an den Schreiber.

Cherubim
2006-02-17, 14:48:47
ok, ich schau dann mal, das ich mich wieder hinsetze.

ich hatte schon ne fortsetzung geschrieben, die ist nur leider beim firmenwechsel auf der strecke geblieben ;(

Cherubim
2006-02-20, 21:04:12
ich hoffe, es gefällt. passiert zwar ned viel, aber ich versuche, die charaktere ein wenig auszubauen...



Und wieder Stundenlanges, monotones aufstampfen der schweren Mechbeine. Die Gespräche zwischen Tom und Sonja sind mit der Zeit auch nicht interessanter geworden und jetzt schweigen beide. Anfangs hatte sie noch aufgeregt berichtet, wie sie in den Hof gegangen ist und welch große Angst sie doch hatte. Nach drei Stunden Weg meldet sich Maurice über das Funkgerät.
„Tom, ich habe hier ein Funksignal. Ist sehr schwach, ich kann auch noch nicht sagen, was es ist. Ich halte dich auf dem Laufenden. Und noch was: wenn wir auf diesem Kurs bleiben, wandern wir geradewegs durch das Mont-Gommery Gebirge. Du weißt sicher, was das heißt. Muss das sein, oder sollten wir nicht lieber einen kleinen Umweg machen?“
Tom überlegt kurz. Er hat letztens noch vor einem Kameraden gehört, dass es dort neben keinen Strassen und Bergpässen auch Gruppen geben soll, die sich als „Piraten der Berge“ sehen. Auf eine Konfrontation mit solchen Typen hat er zwar keinen Bock, doch die eingesparte Zeit, wenn man geradewegs durchrennt, ist immens. Das Gebirge zu umgehen würde mindestens 1600km bedeuten, gegen 350km unwegsames Gelände. Er blickt zu Sonja rüber, die nicht sehr glücklich aussieht.
„Ich habe gehört, da gibt es Piraten.“ Sagt sie ängstlich.
„Ach was, das ist kein Problem. Dafür hast du ja uns.“ Beruhigt Tom die Frau. Er drückt die Sprechtaste.
„Maurice, wir gehen mitten durch. Gibt’s schon was Neues wegen dem Funksignal?“
„Ich habe es mir schon fast gedacht. Na ja, du musst es wissen. Und das Funksignal können wir vergessen. Ist ein lokaler Fernsehsender. Ist aber nur noch das Notbild. Der Sender gehört zu einer kleinen Stadt 25km Östlich von hier. Ist aber nix interessantes. Von mir aus müssen wir da nicht hin. Du solltest aber wissen, dass ich es schon komisch finde, dass ich schon seit Stunden quasi keine Funksignale empfange. Egal auf welchen Frequenzen. Einzig das Satellitenpositionssystem sendet noch sein Signal.“
„Ich habe mir da auch schon meine Gedanken drüber gemacht und du hast Recht, normal ist das nicht. Ich wüsste mal gerne, was hier abgelaufen ist. Der alte Mann war nicht sehr informativ, was das angeht. Scanne bitte weiter nach Funksignalen. Suche mit voller aktiver Leistung, auch wenn wir uns dadurch quasi eine Fackel auf die Kanzel stellen.“
Tom lässt den Funkknopf los und schon ein paar Sekunden später teilt ihm sein passiver Scanner mit, dass Maurice mit der aktiven Suche begonnen hat. Guten Junge, denkt Tom zufrieden.
„Beeindruckend, nicht war?“ stellt Sonja mit einem Blick auf das Mont-Gommery Gebirge fest. Die Sonne geht gerade hinter dem Gipfel unter und lässt die Umrisse des Berges in dunklen rot leuchten. „Wenn ich so etwas sehe, merke ich immer wieder, wie klein und unbedeutend wir doch sind. Unsere ganze Technologie und unsere großen Maschinen können darüber nicht hinwegtäuschen. Ist es nicht schon eine komische art Ironie, das wir schon immer versuchen, unser kleines, bescheidenes und unbedeutendes Leben mit allen mitteln aufzuwerten versuchen. Dabei Leben wir nicht einmal lange genug, um auch nur einen Bruchteil von dem zu verstehen, was wir als selbstverständlich ansehen.“
„Nun ja, kann schon sein. Allerdings habe ich mir da noch keine Gedanken drum gemacht. Mir fehlte es bis jetzt an fast nichts und ich bin zufrieden mit dem, was ich weiss. Ich will diese Welt da draußen überhaupt nicht verstehen. Wichtig ist, das es funktioniert. Für das warum gibt es andere Menschen. Schauen sie mich an, ich bin nur ein einfacher Soldat. Die Denker befehlen, ich gehorche, so einfach ist das.“ Tom schaut kurz zur Seite in Sonjas Augen.
„Immer?“
„Immer!“
„Was ist, wenn dein Befehl nicht rechtens ist?“
„Ich habe kein Recht und auch nicht das Hintergrundwissen, um die Entscheidungen zu hinterfragen.“
„Als bist du der perfekte Soldat. Stupide den Befehlen gehorchen. Schade, ich hatte dich andres eingeschätzt.“ Den letzen Satz hatte sie leiser gesprochen.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich mir keine Gedanken um das Geschehen mache. Ich halte nur die Klappe, das spart einem jede menge Ärger. So etwas lernt man mit den Jahren bei der Armee. Und Ärger hatte ich genug.“
Tom sieht aus den Augenwinkeln, wie Sonja Luft für eine wohl längere Antwort holt und würgt die aufkeimende Diskussion direkt ab.
„Was würdest du zu einer kleinen Pause sagen? Wir sind nun langsam bei den Ausläufern des Gebirges angekommen und ich bin ein wenig kaputt. Dem Autopiloten traue dieses Gelände nicht zu. Ausserdem könnte ich was zu essen gebrauchen und ein wenig Schlaf wäre auch nicht verkehrt.“ Wirft Tom ein.
Sonja schaut ihn verdutzt und ein wenig Ärgerlich an. Anscheinend hätte sie gerne weiterdiskutiert.
„Ok, ich bin dafür. Würde mir auch mal wieder gern die Beine vertreten.“ Tom schaut sie eindringend an „ und ich werde mich auch nicht zu weit entfernen, ist ja gut“ fügt sie mit gespielt genervter Stimme hinzu.
Tom drückt den Sprechtaster:“ Maurice, was hälst du von einer kleinen Pause zum Beine vertreten, essen und etwas schlafen?“
Unvermittelt kommt die Antwort.
„Eine gute Idee.“ Leiste fügt er hinzu „Ich habe mich nur nicht getraut, dich zu fragen.“
„Ach was, du kannst mich immer fragen. Schalte am besten deinen aktiven Scanner aus. Ich habe mir die Senke da vorn ausgesucht, da können wir einigermaßen im Radarschatten rasten.“
„Ok, aktiver Sensor aus, Senke wird angesteuert. Bis gleich. Ende“
Tom dreht sich zu Sonja um. „Was haben wir denn noch zu essen da?“
„Keine Ahnung, ich habe ja nicht eingekauft.“ Antwortet sie frech und steckt ihm die Zunge raus.
„Dann weiss ich ja, was du in der nächsten Urbanen Siedlung machen kannst.“ Gibt Tom zurück und grinst sie breit an.
„Boa! Und am besten soll ich auch noch deine Socken waschen oder was?“ stellt sie sich empört.
„Socken? Nee, da hab ich noch genug von. Nur meine Unterhose gehört mal wieder gew…“ Der Rest geht im Lachen von Tom unter.
Durch die hektischen Bewegungen von Tom beginnt der Mech bedrohlich zu wanken und protestierend schaltet sich der Autopilot ein.
Nach der kurzen Kitzelattacke von Sonja erreichen die beiden Mechs die angepeilte Senke.

Tschibbl
2006-02-20, 21:33:31
In welchem Jahr spielt die Geschichte ? Vorher stand zwar das die AK-47 fast 300 jahre alt ist, aber im Battletech Universum kam der erste Mech erst 2439.

Erklär uns das Cherubim ! :)

Cherubim
2006-02-20, 21:38:37
es spiel nicht wirklich im battletech universum, da ich mich da nicht wirklich drin auskenne.
ich habe bis jetzt 2 dark-age bücher gelesen und mir nun eins aus der alten "saga" besorgt, also vor dem zusammenbruch des HPG-Netzes.

mechbezeichnungen, daten, namen, planeten....alles frei erfunden. nur die bewaffung lehne ich an MechWarrior an.


sry wenn das zu verwirrung führt

drdope
2006-02-20, 22:50:32
coole Story! thx! weitermachen!
btw was ist Dark Age? Ich kenne nur die die alten Battletechsachen von Fasa...
Ist aber schon ewig her (~10 Jahre) das ich das gezockt und gelesen (Stackpole rulez!) habe ... verdammt bin ich wirklich so alt?

Cherubim
2006-02-21, 06:11:35
dark age ist bei den büchern ein "späteres zeitalter"
soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe, sind einige clans weg, das HPG-Netz ist grösstenteils zerstört und so können nur noch wenige Planeten mit den anderen Kommunizieren.

also von der normalen buchreihe quasi "ein paar jahre später"

drdope
2006-02-21, 11:51:19
da werd ich mich mal bei amazon umschauen... thx für den tip.....

Cherubim
2006-04-15, 09:44:24
ist nur recht kurz, sry






Tom schaltet den Reaktor ab und wartet, bis auch das letzte System komplett heruntergefahren ist, lässt den Mech in die hocke gehen und schaltet auch das künstliche Gleichgewicht ab. Nach ein paar Sekunden ist der Mech komplett zur ruhe gekommen.
Sonja hat sich schon abgeschnallt und wackelt unsicher an der langen Leiter zu Boden. Mit einem letzten prüfenden Blick über die Instrumente dreht sich Tom zur Leiter, angelt noch seinen Rucksack mit dem Armeeproviant und folgt Sonja.
Später am Abend, als es kühler wird, hat Maurice die Idee, einen Stein an seinem Reaktor zu wärmen, damit es nicht ganz so kalt wird. Ein Feuer zu entzünden wäre die einfachere Möglichkeit gewesen, doch Tom ist gespannt, ob Maurice es schafft, seinen selbst ausgesuchten Stein zu erwärmen, ohne das er im Fusionsreaktor schmilzt bzw. der Reaktor kaputt geht. Interessiert schaut er Maurice zu, wie dieser an den Sicherheitsschaltungen murkst, um den Reaktor bei offener Wartungshaube zu betreiben.
„Wie und wo soll ich eigentlich Schlafen?“ fragt Sonja an Tom gewannt. „Ich habe kein Bett oder etwas Ähnliches bei dir oder Maurice gesehen.“
„Wir Schlafen in unseren Pilotensitzen, die lassen sich einfach zu einer Liege umfunktionieren. Wo wir dich hinpacken, überlege ich mir schon die ganze Zeit. So ein Mech ist nicht für zwei Personen geplant. Ich glaube aber, irgendwo noch einen Schlafsack aus der Grundausbildung zu haben. Der ist auf jeden Fall schön warm.“ Das man dort auch zu zweit prima drin schlafen kann, lässt Tom sicherheitshalber erst einmal weg.
„Was meinst du, wie lange er da oben noch mit seinem Stein rumexperimentiert?“ fragt Sonja und rückt ein Stück näher an Tom ran.
„Keine Ahnung, aber wenn er nicht gleich mit einem warmen Stein wiederkommt, dann gehe ich schlafen. Es ist mir eindeutig zu kalt hier draußen.“ Antwortet er und reibt sich mit den Armen die Schultern um seine Aussage noch weiter zu unterstreichen, worauf Sonja noch ein kleines Stückchen näher rutscht. Unter normalen umständen hätte Tom das nicht einmal gemerkt, doch hier draußen, mitten in der Nacht merkt sogar er es. Und es ist ihm recht.
„Tom, darf ich dich mal was Persönliches fragen?“ fragt sie, ohne ihn dabei direkt anzugucken.
„Ja klar.“ Antwortet er gespannt.
„Wartet zu hause … jemand auf dich?“ fragt sie schüchtern.
„Nein, schon lange nicht mehr. Ist da bei dir jemand?“
„Seit ein paar Jahren nicht mehr. Ich habe damals wegen meinem Studium schluss gemacht, weil ich dachte, ich könnte mich sonst nicht voll konzentrieren. Es stellte sich als grosser Fehler heraus. Mein Exfreund war der Ansicht, dass ich seine Ehre gekränkt hätte und konnte nicht damit leben. Er hat sich vor dem Haupteingang der Uni erschossen. Seit dem habe ich aus Angst keine Bindung mehr zu anderen Menschen aufgebaut.“ Erzählt sie und sinkt dabei leicht nach vorn. Ohne darüber nachzudenken drückt Tom Sonjas Kopf gegen seine Brust.



frage an euch:
was soll zwischen den beiden geschehen? ich bin mir mit mir selber nicht eins ;(

Tschibbl
2006-04-15, 09:58:16
Na du weißt schon ;D

NiL_FisK|Urd
2006-04-15, 12:21:11
Geile Story, weiterschreiben!

der13big-l
2006-04-15, 15:56:40
jo schreib unbedingt weiter, und warum soll es nicht weitergehen zwischen den beiden. ;D

Ich finde deine art zu schreiben genial, hat mich jetzt übelst gefesselt und ich bin richtig traurig das jetzt schon schluss ist.

Haste schonmal überlegt das zu verkaufen, also ich würde mir sofort alle deine bücher kaufen :D

mach weiter so und hoffentlich dauerts nicht so lange bis zum nächsten teil.

mfg
BIG-L

Bockwurst
2006-05-03, 09:18:36
Schreibst Du an der Geschichte noch weiter? Ist nämlich ne echt gute Geschichte.

Cherubim
2006-09-24, 14:16:17
lange, viel zu lange hats gedauert.
Viele ansätze hatte ich gehabt, von einem Rückblick bis zu einen Angriff, was mir aber alles so nicht gefallen hat.
In den nächsten Teilen möchte ich dann etwas näher auf die 3 und ihre Geschichte eingehen, falls das Gewünscht ist.


Hier nun erstmal der nächste Teil:




Das erstaunen seiner eigenen Reaktion und die Erkenntnis, dass Sonja an seiner Brust in Tränen ausgebrochen ist, bringt Tom leicht aus dem Konzept.
Er wurde ausgebildet, andere Mechs selbst mit weit unterlegenem Material zu zerlegen, in eisigen Höhen ohne technische Gerätschaften zu überleben und in vielen anderen enorm wichtigen Sachen. Doch diese Frau überfordert ihn.
„Ich … war noch nie gut in solchen Dingen.“ Stammelt er hervor. „Der alles wird wieder gut Spruch ist im Moment wohl eher nicht das, was angemessen währe. Ähm ….wie kann ich dir Helfen?“
Doch anstatt es besser wird, sinkt Sonja noch weiter zusammen und ihr schluchzen wird lauter.
„Es tut mir wirklich leid.“ Mehr fällt Tom nicht ein. In seinem Kopf kreisen die Gedanken, was er machen könnte. Er beginnt langsam ihren Kopf zu streicheln. Nach wenigen Minuten scheint sich Sonja wieder zu fangen.
Die Rettung für Toms Ahnungslosigkeit scheint diesmal in Form von Maurice zu kommen. Als Maurice ins Blickfeld von Tom kommt, zieht er unwillkürlich eine Augenbraue hoch, spart sich jedoch jede Frage und legt den grossen, warmen Stein vorsichtig etwa 40cm vor Tom und Sonja auf den Boden.
Nachdem er sich der korrekten Lage des Steines versichert hat, greift er in eine Tasche, die bisher auf seinem Rücken hing und zieht eine grosse Packung Grillwürsten hervor.
Er schaut zu Tom und Sonja, mustert das Bild was ihm geboten wird und fragt Tom wortlos, ob das mit dem Würsten Ok sei.
„Ja, etwas zu essen ist jetzt sicher nicht schlecht. Was meinst du?“ Die frage war an Sonja gewannt. Mit schnellen Bewegungen von Maurice abgewannt wischt sie sich noch einmal schnell mit dem Ärmelzipfel über ihr Gesicht.
„Ja, eine gute Idee. Ich glaube, ich bin auch etwas hungrig.“ Lächelt sie bemüht, aber dennoch gequält in Richtung Maurice.
Tom holt sein Taschenmesser hervor und recht es Maurice. Mit einigen geschickten schnitten öffnet er die Packung und zieht die Würsten samt der Aluminium-Grillschale hervor und legt sie auf den heissen Stein.
Schon wenige Augenblicke später wird der Lagerplatz vom Geruch der garenden Würstchen erfüllt und Tom realisiert er wirklich, wie viel Hunger er wirklich hat.
Nach dem verzehr der Würstchen deutet Sonja, die sich wieder gefangen hat, mittels eines tiefen Gähnens an, dass sie nun müde sei.
Tom steht Wortlos auf und geht zu der Ladeklappe seines Mechs. Nach ein weinig suchen und fluchen findet er dann auch den gesuchten Schlafsack. Ein hoch auf die Ordnung denkt er innerlich Grinsend, als er an den Bommeln des Schlafsackes zieht und dieser sich langsam unter geklimpert aus einem grossen Haufen Gerümpel erhebt.
Prüfend richt Tom an dem Schlafsack und faltet ihn auf. Die paar Jahre zusammengefaltet im Laderaum haben dem Schlafsack einen unverwechselbar leichten Geruch zwischen Gammel und Schmieröl eingebracht, ansonsten scheint er unversehrt zu sein.
Mit seinem besten „Entschuldigung, aber mehr habe ich nicht“ Gesichtsausdruck reicht er Sonja den Schlafsack.
„Er ist zwar nicht mehr der frischeste, hält dich diese Nacht aber sicher gut warm.“ Fügt Tom entschuldigend hinzu.
Prüfend wendet Sonja den Schlafsack in ihren Händen, nickt schliesslich und antwortet zu Toms Erleichterung: „Ach, wird schon gehen. Allerdings muss ich mich noch an den interessanten Geruch gewöhnen.“ Was Tom nicht weiß ist, dass sie damit nicht den Geruch des Schmieröls meint, sondern die leichte Note des Parfums, welches Toms EX während ihres letzten besuches getragen hat.
„Aber das wird schon gehen. Ich verabschiede mich dann mal von euch beiden, ich bin schon recht müde.“ Sie winkt den beiden Männern am heissen Stein noch einmal zu, dreht sich um und klettert mit dem Schlafsack über ihrer Schulter hinauf in die Kanzel.
„Was war das denn eben?“ Fragt Maurice, ohne Tom dabei anzusehen.
„Du meinst das eben, als du den Stein gebracht hast?“
„Ja.“
Tom erzählte ihm, was Sonja erzählt hatte, verschwieg jedoch, dass er es war, der sie an sich gezogen hat.
„Was für ein Arsch.“ Resümiert Maurice unverblümt nach Toms bericht über Sonjas EX.
„Ich konnte diese das ist meine Ehre Geschichte und die Leute noch nie ab. So ein totaler Blödsinn.“ Gab es da etwas, was Tom noch nicht wusste? Ok, Tom wusste an sich noch gar nichts über seinen jungen Begleiter. In Gedanken nimmt er sich vor, das in der nächsten Zeit zu ändern.
„Ich wollte mit dir noch schnell den Tag morgen besprechen. Wie gehen wir vor?“ wirft Tom ein, um das Gespräch wieder auf einen anderen Nenner zu bringen.
„Ich würde vorschlagen, wir gehen dicht nebeneinander. Ich schalte meine aktiven Sensoren ein und du deine komplett aus. Wir reduzieren unsere Funksprüche auf ein Minimum bei minimaler Ausgangsleistung. So werden wir, falls es da was gibt, als ein einziger Kontakt angezeigt. Falls es also Stress geben sollte, haben wir einen Überraschungsjoker.“
„Der Gedanke ist gut, so machen wir es. Ich gehe dann aber auch mal schlafen, diese Wachhalter sind auf Dauer nichts für mich.“
„Gut, ich wünsche dir eine gute Nacht, wir sehen uns dann morgen früh. Was hälst du von 0700?“ fragt Maurice und steht auf.
„Schon so früh? Nein, 0900 sollte auch gehen.“ Zwinkert Tom Maurice zu, dreht sich um und geht zu seinem Mech.
„Alles klar, aber keine Schweinereien heute Nacht, Tom.“ Lacht Maurice noch und geht zu seinem Mech.
Leise klettert Tom die Leiter herauf, öffnet die Luke und steigt in seine Kanzel. Die einzige Geräuschquelle ist Sonjas leises, regelmäßiges Atmen.
Leise quetscht er sich an ihr vorbei, legt die Pilotenliege um, zieht seinen Pilotenkombi aus, holt seine Decke aus den Fach unter dem Radar und legt sich so leise wie möglich auf die Liege.
„Ist schon Ok, ich schlafe noch nicht.“ Kommt es überraschend hinter Tom. „Kannst du mir einen gefallen tun?“ fragt sie.
„Ja klar, worum geht es?“ fragt er zurück. Zögerlich kommt die Antwort:
„Mir ist kalt und hier ist genug Platz für zwei. Würdest du wohl zu mir in den Schlafsack kommen?“
Toms Gedanken stehen für einen Augenblick still. Hat er das gerade richtig gehört?
„Ich soll zu dir runter kommen?“ fragt er vorsichtshalber noch einmal nach. Wieder dauert es einige Sekunden, bis Sonja antwortet.
„Ja, bitte.“
Das Tom ihr diesen Gefallen nicht ausschlagen kann, liegt auf der Hand. Während er aufsteht, hört er hinter sich, wie der Reißverschluss geöffnet wird.
Langsam tastend bewegt Tom sich Richtung Schlafsack, fühlt dessen ende und klettert an Sonjas warmen Körper vorbei gleitend in den warmen Schlafsack und schließt den Reißverschluss.
„Kalt ist es hier drin aber nicht, Sonja.“ Sagt er lächelnd mit angedeutet tadelnder Stimmlage.
„Ups.“ Flüstert sie kichernderweise und dreht sich zu Tom um. Schon alleine diese Szenerie reicht aus, um es bei Tom wachsen zu lassen.
Sonja drückt ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze „Ich wollte nicht alleine sein. Ich war lange genug alleine. Wünsche dir eine gute Nacht und träum süß.“ Langsam dreht sie sich wieder um und schmiegt sich mit ihrem Rücken an Tom an. Dabei bleibt Toms Zelt in der Hose nicht unbemerkt.
„Was haben wir denn da?“ fragt sie scheinheilig.
„Eine alte Kriegsverletzung. Sie mussten mir Titanträger einsetzen.“ Gibt Tom mit gespielt verlegenen Stimme zurück, woraufhin Sonja ihr Hinterteil stärker an Toms beule in der Hose drückt. „Jetzt merke ich es auch.“ Sagt sie mit erstaunter Stimme.
Tom streicht ihr mit seiner rechten Hand sachte vom Oberschenkel aus aufwärts bis über den Beckenknochen. Sie hat keine Unterwäsche an, stellt Tom dann doch erstaunt fest.
Mit ein paar geschickten Handgriffen schiebt sie Toms Unterhose beiseite.
„Sei bitte vorsichtig, das letzte mal ist schon sehr lange her.“ Sagt sie und rückt ihr Becken in die richtige Position, so dass Tom einfach in sie hineingleitet.

Xanatos
2006-09-24, 14:38:15
schreib doch bitte in der Vergangenheit, dann klingt es besser. Und bitte bisschen auf Grammatik achten...
Genug gemotzt;)
Sehr schön, dass es weiter geht.

Santini
2006-09-24, 15:04:34
"Grillwürstchen"
:uup:


wie sind dir die denn eingefallen?

NiL_FisK|Urd
2006-09-24, 18:17:39
super story
hoffentlich braucht die näcste fortsetzung nicht so lang ^^

Cherubim
2007-10-08, 14:46:02
santini erinnerte mich im "sagt was über den über euch" fred an meine kleine geschichte, die ich weiterschreiben wollte (es sogar ein stück gemacht habe) es aber dann durch neue aufgaben (ausbildung fertig, fachabi, arbeiten, nun studium) irgendwie unter die räder gekommen ist.


meine frage an euch ist nun, ob weiterhin noch interesse an so etwas besteht?



in der zwischenzeit habe ich auch selber einige BT und DarkAge Bücher gelesen und hoffe, nun etwas genauer schreiben zu können.
allerdings ist es natürlich nicht möglich, wirklich kasse technische fehler, die ich in der vergangenheit eingebaut habe, so einfach wieder loszuwerden und ich hoffe, das wird im falle des weiterschreibens nicht ins gewicht fallen.

Santini
2007-10-08, 15:08:18
santini erinnerte mich im "sagt was über den über euch" fred an meine kleine geschichte, die ich weiterschreiben wollte (es sogar ein stück gemacht habe) es aber dann durch neue aufgaben (ausbildung fertig, fachabi, arbeiten, nun studium) irgendwie unter die räder gekommen ist.


meine frage an euch ist nun, ob weiterhin noch interesse an so etwas besteht?



in der zwischenzeit habe ich auch selber einige BT und DarkAge Bücher gelesen und hoffe, nun etwas genauer schreiben zu können.
allerdings ist es natürlich nicht möglich, wirklich kasse technische fehler, die ich in der vergangenheit eingebaut habe, so einfach wieder loszuwerden und ich hoffe, das wird im falle des weiterschreibens nicht ins gewicht fallen.

Aso ich hab das bisherige sehr gern gelesen ,wäre schön wenn du die Geschichte noch etwas fortsetzt:up:

fühl dich aber dennoch nicht gedrängt,du kannst dir auch Zeit lassen:wink: