Henrik
2004-12-29, 23:13:47
Ein Freund hat mich gebeten, ihm ein Tutorial im tunen zu schreiben, dass ist dabei rausgekommen:
Das Tuning ist von Auto zu Auto verschieden.
Ich habe hier den Peugeot 206 genommen.
Der Wagen hat eine kleine Maschine (4 Zylinder, 2l Hubraum), also muss die Leistung zwangsläufig über hohe Drehzahlen geholt werden.
Ein gutes Verhältnis von Anzahl der Zylinder zu Hubraum in Liter ist 2:1, also bietet der Peugeot schonmal gute Vorraussetzungen, um sowohl hohe Drehzahlen als auch ein gutes Drehmoment (unter Berücksichtigung des Hubraums - es ist ja schließlich ein Kleinwagen ;)) zu erreichen.
Autos mit deutlich größerem Hubraum (fast alle Amerikaner) haben mehr Drehmoment, können aber weniger hoch drehen.
Die Japaner dagegen sind Drehorgeln, Autos wie der RX8 haben wenig Drehmoment, aber liefern von 5000 bis 10000U/min (!) fast volle Leistung.
Somit sind die Screenshots wie gesagt nur als grobe Richtlinie zu gebrauchen :)
Bei meinem Peugeot (Tuningstufe 1 bis 2) hab ich's so gemacht (Beispiel Dragracing):
Leistungs graph vor dem Tuning (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/graph_vorher.jpg).
Bei den Standardeinstellungen ist der nutzbare Drehzahlbereich (5500-8000 U/min) bereits gut, allerdings wird Leistung im Niedertourbereich verschenkt, da dieser beim Dragracing nicht gefahren wird.
Naja, dann mal los :)
Die Aufhängung (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/suspension.jpg)
Hier habe ich alles auf hart gestellt (auch das, was man auf dem Screenshot nicht sieht).
Dadurch wird der Schwerpunkt abgesenkt, wodurch das Auto beim Lenken weniger aufschaukelt - was von Vorteil ist, wenn man Pfeilern, Zügen, Gegenverkehr etc. ausweichen muss.
Nachteil: das Auto "hoppelt" über Bodenwellen und wird dadurch unruhig.
Bei URL oder Rundkursen/Sprints sind etwas weichere Einstellungen vielleicht einfacher zu fahren, nur leidet dann die Kurvengeschwindigkeit.
Schaltung (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/drivetrain.jpg)
Einfach einzustellen: ich lege mehr Wert auf Beschleunigung als auf extremen Top-Speed.
Beim Dragracing 80% Beschleuning
Bei URL 70% Beschleuning
Beim XStreet/Drift 100% Beschleuning
Bei Rundkursen/Sprints 80% Beschleunigung
Aerodynamic (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/aerodynamics.jpg)
Beim Drag fahre ich mit wenig Anpressdruck, da ich die Geschwindigkeit brauche. Durch das extrem tiefe Fahrwerk ist es trotzdem möglich, allen Hindernissen schnell genug auszuweichen.
Bei URL, Rundkursen und Sprints musst du mit mehr Anpressdruck fahren, sonst wird das Auto aus der Kurve getragen. Hier müsstest du experimentieren, was die am meisten liegt - die goldene Mitte ist hier sicherlich nicht verkehrt.
Reifen & Bremsen (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/tires_brakes.jpg)
Die Reifen fahre ich immer mit vollem Grip, auch wenn die Endgeschwindigkeit darunter leidet. Grade beim Drag kannst du eigentlich kaum darauf verzichten, weil die Reifen sonst beim Start extrem durchdrehen (verlorene Kraft!).
Die Bremsverteilung ist beim Drag quasi egal 8).
Ansonsten gilt:
Legst du den Schwerpunkt nach vorne, bleibt das Auto beim Bremsen stabil, aber schiebt über die Vorderräder und lässt sich somit nicht mehr lenken (wie ohne ABS).
Legst du den Schwerpunkt nach hinten, bricht das Auto leichter mit dem Heck aus, dass kannst du aber auch zu deinem Vorteil nutzen, um durch die Kurven zu driften. Beim Bremsen wird das Auto aber instabil (zittert an der Hinterachse).
Extremste Werte würde ich nie nehmen, ansonsten Faustregel: URL: fast ganz vorne (sauberer Fahrstil ist wichtig). Rundkurse/Sprints: leichte Betonung nach hinten, um durch die Kurven zu rutschen. StreetX/Drift: sehr weit nach hinten, um den Wagen leichter ausbrechen zu lassen.
ECU (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/ECU.jpg)
Hier einfach die Verteilung der Kraft dem genutzen Drehzahlbereich angleichen, beim Dragracing muss also zwischen 5000 und 8000 U/min die meiste Power kommen, das gleiche gilt für URL und mit Einschränkungen für Sprint und Rundkursrennen - hier ist es besser, bereits bei 3000 U/min etwas mehr Drehmoment zu haben und dafür bei 8000 U/min etwas weniger (wie gesagt: etwas!).
Beim Drift/XStreet ist es am wichtigsten, dass möglichst über einen breiten Drehzahlbereich (2000-6000 U/min) möglichst viel Drehmoment zur Verfügung steht.
Turbolader (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/Turbo.jpg)
Hier gilt quasi das Gleiche wie beim ECU.
Achtung: solch extreme Einstellungen wie auf meinem Screenshot führen zu einem "Turboloch", d.h. es steht urplötzlich wesentlich mehr Drehmoment zur Verfügung, die Reifen drehen evtl. durch (Grip aufdrehen). Zudem darfst du dich nicht mehr verschalten, sodass der nächste Gang bei weniger als 5000U/min einlegt und du damit quasi kaum Kraft hast, bis du wieder bei 5000+ U/min bist - bis dahin hast du aber schon viel Zeit verloren.
Lachgas (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/Nitrous.jpg)
Beim Dragracing eher auf Dauer ausgelegt, um den Motor durchweg zu unterstützen.
Bei URL, Rundkursen u. Sprints lege ich mehr Wert auf Power auf Kosten der Dauer, weil ich das Lachgas einsetze, um mich häufig noch in letzter Sekunde vor den Gegner zu schieben.
Leistungs graph nach dem Tuning (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/graph_nachher.jpg)
Wie man sieht, steht jetzt im wichtigen Drehzahlbereich mehr Leistung zur Verfügung, ...
Dynochart (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/dynochart.jpg)
... was der Dynochart bestätigt. Die Beschleunigung ist tatsächlich besser geworden, die Endgeschwindigkeit ist gleich geblieben, obwohl das Getriebe kürzer abgestuft wurde.
Testdrag (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/testrun.jpg)
Die Beschleunigung könnte noch etwas besser sein (~2,9sek müssten drin sein, da ich mich einmal knapp verschaltet habe, siehe Burnoutdistance), die Gesamtzeit ist dennoch sehr gut.
So, ist ein bischen länger geworden als geplant, ich hoffe geholfen zu haben :D
Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge?
Das Tuning ist von Auto zu Auto verschieden.
Ich habe hier den Peugeot 206 genommen.
Der Wagen hat eine kleine Maschine (4 Zylinder, 2l Hubraum), also muss die Leistung zwangsläufig über hohe Drehzahlen geholt werden.
Ein gutes Verhältnis von Anzahl der Zylinder zu Hubraum in Liter ist 2:1, also bietet der Peugeot schonmal gute Vorraussetzungen, um sowohl hohe Drehzahlen als auch ein gutes Drehmoment (unter Berücksichtigung des Hubraums - es ist ja schließlich ein Kleinwagen ;)) zu erreichen.
Autos mit deutlich größerem Hubraum (fast alle Amerikaner) haben mehr Drehmoment, können aber weniger hoch drehen.
Die Japaner dagegen sind Drehorgeln, Autos wie der RX8 haben wenig Drehmoment, aber liefern von 5000 bis 10000U/min (!) fast volle Leistung.
Somit sind die Screenshots wie gesagt nur als grobe Richtlinie zu gebrauchen :)
Bei meinem Peugeot (Tuningstufe 1 bis 2) hab ich's so gemacht (Beispiel Dragracing):
Leistungs graph vor dem Tuning (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/graph_vorher.jpg).
Bei den Standardeinstellungen ist der nutzbare Drehzahlbereich (5500-8000 U/min) bereits gut, allerdings wird Leistung im Niedertourbereich verschenkt, da dieser beim Dragracing nicht gefahren wird.
Naja, dann mal los :)
Die Aufhängung (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/suspension.jpg)
Hier habe ich alles auf hart gestellt (auch das, was man auf dem Screenshot nicht sieht).
Dadurch wird der Schwerpunkt abgesenkt, wodurch das Auto beim Lenken weniger aufschaukelt - was von Vorteil ist, wenn man Pfeilern, Zügen, Gegenverkehr etc. ausweichen muss.
Nachteil: das Auto "hoppelt" über Bodenwellen und wird dadurch unruhig.
Bei URL oder Rundkursen/Sprints sind etwas weichere Einstellungen vielleicht einfacher zu fahren, nur leidet dann die Kurvengeschwindigkeit.
Schaltung (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/drivetrain.jpg)
Einfach einzustellen: ich lege mehr Wert auf Beschleunigung als auf extremen Top-Speed.
Beim Dragracing 80% Beschleuning
Bei URL 70% Beschleuning
Beim XStreet/Drift 100% Beschleuning
Bei Rundkursen/Sprints 80% Beschleunigung
Aerodynamic (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/aerodynamics.jpg)
Beim Drag fahre ich mit wenig Anpressdruck, da ich die Geschwindigkeit brauche. Durch das extrem tiefe Fahrwerk ist es trotzdem möglich, allen Hindernissen schnell genug auszuweichen.
Bei URL, Rundkursen und Sprints musst du mit mehr Anpressdruck fahren, sonst wird das Auto aus der Kurve getragen. Hier müsstest du experimentieren, was die am meisten liegt - die goldene Mitte ist hier sicherlich nicht verkehrt.
Reifen & Bremsen (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/tires_brakes.jpg)
Die Reifen fahre ich immer mit vollem Grip, auch wenn die Endgeschwindigkeit darunter leidet. Grade beim Drag kannst du eigentlich kaum darauf verzichten, weil die Reifen sonst beim Start extrem durchdrehen (verlorene Kraft!).
Die Bremsverteilung ist beim Drag quasi egal 8).
Ansonsten gilt:
Legst du den Schwerpunkt nach vorne, bleibt das Auto beim Bremsen stabil, aber schiebt über die Vorderräder und lässt sich somit nicht mehr lenken (wie ohne ABS).
Legst du den Schwerpunkt nach hinten, bricht das Auto leichter mit dem Heck aus, dass kannst du aber auch zu deinem Vorteil nutzen, um durch die Kurven zu driften. Beim Bremsen wird das Auto aber instabil (zittert an der Hinterachse).
Extremste Werte würde ich nie nehmen, ansonsten Faustregel: URL: fast ganz vorne (sauberer Fahrstil ist wichtig). Rundkurse/Sprints: leichte Betonung nach hinten, um durch die Kurven zu rutschen. StreetX/Drift: sehr weit nach hinten, um den Wagen leichter ausbrechen zu lassen.
ECU (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/ECU.jpg)
Hier einfach die Verteilung der Kraft dem genutzen Drehzahlbereich angleichen, beim Dragracing muss also zwischen 5000 und 8000 U/min die meiste Power kommen, das gleiche gilt für URL und mit Einschränkungen für Sprint und Rundkursrennen - hier ist es besser, bereits bei 3000 U/min etwas mehr Drehmoment zu haben und dafür bei 8000 U/min etwas weniger (wie gesagt: etwas!).
Beim Drift/XStreet ist es am wichtigsten, dass möglichst über einen breiten Drehzahlbereich (2000-6000 U/min) möglichst viel Drehmoment zur Verfügung steht.
Turbolader (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/Turbo.jpg)
Hier gilt quasi das Gleiche wie beim ECU.
Achtung: solch extreme Einstellungen wie auf meinem Screenshot führen zu einem "Turboloch", d.h. es steht urplötzlich wesentlich mehr Drehmoment zur Verfügung, die Reifen drehen evtl. durch (Grip aufdrehen). Zudem darfst du dich nicht mehr verschalten, sodass der nächste Gang bei weniger als 5000U/min einlegt und du damit quasi kaum Kraft hast, bis du wieder bei 5000+ U/min bist - bis dahin hast du aber schon viel Zeit verloren.
Lachgas (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/Nitrous.jpg)
Beim Dragracing eher auf Dauer ausgelegt, um den Motor durchweg zu unterstützen.
Bei URL, Rundkursen u. Sprints lege ich mehr Wert auf Power auf Kosten der Dauer, weil ich das Lachgas einsetze, um mich häufig noch in letzter Sekunde vor den Gegner zu schieben.
Leistungs graph nach dem Tuning (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/graph_nachher.jpg)
Wie man sieht, steht jetzt im wichtigen Drehzahlbereich mehr Leistung zur Verfügung, ...
Dynochart (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/dynochart.jpg)
... was der Dynochart bestätigt. Die Beschleunigung ist tatsächlich besser geworden, die Endgeschwindigkeit ist gleich geblieben, obwohl das Getriebe kürzer abgestuft wurde.
Testdrag (http://www.brede10c.userhost.de/pix/nfs/tuning/testrun.jpg)
Die Beschleunigung könnte noch etwas besser sein (~2,9sek müssten drin sein, da ich mich einmal knapp verschaltet habe, siehe Burnoutdistance), die Gesamtzeit ist dennoch sehr gut.
So, ist ein bischen länger geworden als geplant, ich hoffe geholfen zu haben :D
Habt ihr noch Verbesserungsvorschläge?