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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Klassifizierung von Katastrophen


Panasonic
2005-01-01, 22:09:45
Hallo Leute,

die Medien, viele Politiker und auch unser Kanzler sprechen von der "größten/schlimmsten Naturkatastrophe seit Menschengedenken", wenn sie von der Tsunamiwelle in Südostasien vom 26.12.04 sprechen.

Frage: wie ist das zu verstehen? Was bedeutet "größte/schlimmste"? Und für wen? Für alle Menschen, oder nur für die Deutschen? Wobei auch ausländische Medien gerne behaupten, es wäre die "schlimmste" Katastrope "aller Zeiten".

Wer entscheidet sowas? Woran wird sowas ausgemacht?

Ich verstehe das nämlich nicht. Ich frage mich, was mit den 3 Millionen Todesopfern in Nanking 1931 ist, respektive den 40 Millionen obdachlosen. (Flut)

Warum zählt das nicht? Ist 1931 nicht mehr "seit Menschengedenken"???

Ratlos. Ich geh wieder packen :)

iceQ
2005-01-01, 22:29:48
für Schweden ist es z.B. die grösste Naturkatastrophe da noch nie mehr als 3k ihrer "Leute" bei einer Naturkatastrophe ums Leben gekommen sind.

Panasonic
2005-01-01, 22:37:25
für Schweden ist es z.B. die grösste Naturkatastrophe da noch nie mehr als 3k ihrer "Leute" bei einer Naturkatastrophe ums Leben gekommen sind.

Das ist keine adequate Antwort auf meine Frage. Trotzdem Danke.

Maki
2005-01-01, 23:41:37
Der (von der Wucht her) größte Vulkanausbruch in jüngerer Geschichte hat überhaupt keine Menschenleben gefordert, daher ist er nicht sehr bekannt. Ich habe gerade mal was darüber gesucht und kaum richtige Infos bekommen. Das war der Katmai - Ausbruch 1912.
Allerdings habe ich ein richtig gutes Buch über Vulkane, aus dem ich viel gelernt habe.

Ergo, Wissenschaftler beziehen sich wahrscheinlich auf die Gewalt, die auf die Erde wirkt, und die Presse auf die Todesopfer.

Gast
2005-01-02, 00:30:38
.....es wäre die "schlimmste" Katastrope "aller Zeiten...
Die biblische Sintflut (ca. 7. Jhd. v.u.Z.) nur 8 Menschen überlebten, ist für mich die "schlimmste .......aller Zeiten".
Alles Andere ist "Sensationsmache" von irgend welchen Möchtegerns, die sich profilieren wollen, um Fuzzies, wie manch einer ist, zu "Blenden".
Viel Spass noch, auf der Suche nach deiner Antwort.

Amen

Rentner
2005-01-02, 00:38:17
Die biblische Sintflut (ca. 7. Jhd. v.u.Z.) nur 8 Menschen überlebten, ist für mich die "schlimmste .......aller Zeiten".


Das halten wir Atheisten allerdings für ein Gerücht :rolleyes:
Die grösste Naturkatastrophe wäre dann für uns, das was auch immer die Dinosaurier ausgerottet hat

Ich glaube nicht das unser Bundeskasper was von den 3 Mio. Toten von 1931 wußte und ich ehrlich gesagt auch nicht!
Mit grossen Worten sind Politiker immer schnell dabei, ich hoffe das jetzt auch grosse Taten folgen

sun-man
2005-01-02, 00:52:33
Frage: wie ist das zu verstehen? Was bedeutet "größte/schlimmste"? Und für wen? Für alle Menschen, oder nur für die Deutschen? Wobei auch ausländische Medien gerne behaupten, es wäre die "schlimmste" Katastrope "aller Zeiten".

Warum fragst Du das denn nicht die Leute die das sagen? Ich glaube nicht das der Kanzler oder ein Politiker sich derzeit hier rum treiben.

MFG

x-dragon
2005-01-02, 01:25:31
Seid wann müssen Politiker oder auch die Presse von irgendwas Ahnung haben, um ihre Meinung zu einem Thema zu äussern? Mal abgesehen davon das beide meistens mit ihren Kommentaren irgendetwas bezwecken wollen ...

govou
2005-01-02, 01:45:38
"seit Menschengedenken" = alles nach dem zweiten Weltkrieg

So sind sie, die Deutschen ;).

Panasonic
2005-01-02, 01:54:01
"seit Menschengedenken" = alles nach dem zweiten Weltkrieg

So sind sie, die Deutschen ;).

Muha! *rofl* Der war super ;)

Maal
2005-01-02, 03:35:06
ich denk man kann es so verstehen:

Je mehr Menschen sterben, desto größer und verherender ist die Katastrophe.
Bei über 120.000 Toten (+ sterbende Seuchenkranken) ist das eine enorme Katastrophe.


Die größte Naturkatastrophe, die es jemals gab war wohl vor 65.000.000 Jahren der Meteorit, der auf die Erde aufschlug, eine Energie freisetzte von mehreren Millionen Atombomben, eine 300m hohe Flutwelle auslöste und schließlich die Dinosauerier und mit ihnen rund 75% allen Lebens auslöschte.

Die größte Katastrophe der Erde war wohl die Kollision mit einem anderen Himmelskörper. Durch diese Katastrophe wurde die Erde zerstört. Allmählich zogen sich die Trümmer wieder an und formten eine zweite Erde (+Mond).
Durch die Kollision entstand der Mond. (So die Theorie)

Edit:
Eben fällt mir die Pest von 1918 (?) ein. Da sollen angeblich Milliarden gestorben sein ... (stimmt das ?)
Na jedenfalls war die PEST schon immer die schlimmste Katastrophe für den Menschen.

crusader4
2005-01-02, 13:41:01
Ich glaube, die schlimmste Katastrophe ist immer die aktuelle. Kommt nächste Woche ein Riesen-Tornado über die USA wird der dann die schlimmste sein.
So sind sie, unsere Medien. Immer darauf aus, den Voyeur in uns zu wecken. Einschaltquoten und Auflagen über alles.

Grüße, Crusader

Gast
2005-01-02, 14:28:33
Edit:
Eben fällt mir die Pest von 1918 (?) ein. Da sollen angeblich Milliarden gestorben sein ... (stimmt das ?)
Na jedenfalls war die PEST schon immer die schlimmste Katastrophe für den Menschen.

Meinst du vielleicht das hier (http://www.chinaintern.de/article/Allgemein_Seuchen/1093093920.html)? Wenn 1918 wirklich mehrere Milliarden Menschen bei der Pest umgekommen wären, hätten wir jetzt wenige Probleme mit Überbevölkerung. ;)

Stupor McMundi
2005-01-02, 14:47:18
Na, ich denke ich stimme mit dem Gast überein der meinte dass die schlimmste Naturkatastrophe immer die aktuelle ist.

Angaben aus der Richter-Skala oder aus Explosions-Indizes zu ziehen ist für die Bewertung eines Ereignisses auf der einen Seite "richtig" da über diese Verfahren direkte Vergleiche der Energiemengen gemacht werden können, auf der anderen Seite sagen sie aber nur wenig über die Relevanz des Ereignisses für Menschen aus (der Endkreide-Impakt hatte 0 menschliche Todesopfer, ein Erdbeben in der mongolischen Steppe würde auch heute kaum Tote fordern...).

Es gibt mittlerweile in der Humangeografie einen eigenen Forschungsbereich, die. sog. Hazard Forschung die sich damit befasst die Perzeption von Ereignissen rel. zu den realistischen Risiken derselben zu erforschen und daraus Maßnahmen zu entwickeln - wie die Positionierung dieser Forschung zeigt ist das aber Sozialwissenschaft - keine Naturwissenschaft, man wird also zu keinen "absoluten" Erkenntnissen gelangen.

Als etwas älterer Versuch z.B. mit den menschlich "relevanten" Informationen bei Beben umzugehen gibt es dann sowas wie die Mercalli-Skala:
http://www.seismo.unr.edu/ftp/pub/louie/class/100/mercalli.html
Problem hier ist das sie nicht so objektiv und intersubjektiv ist wie die Richter-Skala, man kann sich über die Ergebnisse streiten. Dafür ist sie für Menschen relevanter...

Maal
2005-01-02, 15:56:36
Meinst du vielleicht das hier (http://www.chinaintern.de/article/Allgemein_Seuchen/1093093920.html)? Wenn 1918 wirklich mehrere Milliarden Menschen bei der Pest umgekommen wären, hätten wir jetzt wenige Probleme mit Überbevölkerung. ;)

ups, es waren "nur" 40 Millionen ?

Das sind ja Todeszahlen wie bei den Weltkriegen :eek:

wulfman
2005-01-02, 16:09:46
Die grösste Naturkatastrophe wäre dann für uns, das was auch immer die Dinosaurier ausgerottet hat
Die größte Naturkatastrophe, die es jemals gab war wohl vor 65.000.000 Jahren der Meteorit, der auf die Erde aufschlug, eine Energie freisetzte von mehreren Millionen Atombomben, eine 300m hohe Flutwelle auslöste und schließlich die Dinosauerier und mit ihnen rund 75% allen Lebens auslöschte.
*mööp*

in der geologie werden erdzeitalter oft von einem artensterben "beendet". lt. wikipedia: vor ca, 438 Mio., 253 Mio., 213 Mio. und 65 Mio. Jahren. mithin war das lvor 65mj bei weitem nicht das schlimmste, am ende der perm gab es noch mehr probleme. abgesehen davon würde ich das letzte im speziellen nicht als katastrophe sehen, das hat uns "säugetieren" durchaus gut getan. ;)

mfg
wulfman

Annator
2005-01-02, 18:01:20
Heißt es nich: "Die schlimmste Naturkatastophe seit Menschen gedenken"?

Könnte ich so interpretieren das die Menschen halt nicht so weit zurück denken und den Tsunami jetzt als schlimmste Katastrophe sehen.

Stupor McMundi
2005-01-02, 20:06:21
*mööp*

in der geologie werden erdzeitalter oft von einem artensterben "beendet". lt. wikipedia: vor ca, 438 Mio., 253 Mio., 213 Mio. und 65 Mio. Jahren. mithin war das lvor 65mj bei weitem nicht das schlimmste, am ende der perm gab es noch mehr probleme. abgesehen davon würde ich das letzte im speziellen nicht als katastrophe sehen, das hat uns "säugetieren" durchaus gut getan. ;)

mfg
wulfman

Wobei ich meine Zweifel an der Gültigkeit von Aussagen zum prozentualen Aussterben bei den verschiedenen Aussterbeereignissen hätte - wir haben momentan nicht mal den Hauch einer Ahnung davon wieviele Arten zur Zeit auf diesem Planeten leben - die Schätzungen müssen regelmäßig um hohe Faktoren korregiert werden.
Im Vergleich dazu sind Angaben zu Artenzahlen am Ende des Perm noch um einiges unsicherer und m.E. für Aussagen weniger/mehr als z.B. Ende der Kreide nicht geeignet.

iceQ
2005-01-03, 00:00:27
Das ist keine adequate Antwort auf meine Frage. Trotzdem Danke.
Ich habe einen Teil deiner Frage beantwortet, den Rest kann dir hier niemand 100% beantworten und ich bin kein Mensch, der sich gerne weit aus dem Fenster lehnt

Ich hoffe man verzeiht mir ;)

iceQ

Pompos
2005-01-03, 09:41:09
Panasonic ich glaube Schröder hat sich da nur versprochen. Ich glaube er meine es sei die schlimmste Katastrophe seit dem er Denken kann. ;D

wulfman
2005-01-03, 11:58:58
Wobei ich meine Zweifel an der Gültigkeit von Aussagen zum prozentualen Aussterben bei den verschiedenen Aussterbeereignissen hätte - wir haben momentan nicht mal den Hauch einer Ahnung davon wieviele Arten zur Zeit auf diesem Planeten leben - die Schätzungen müssen regelmäßig um hohe Faktoren korregiert werden.
Im Vergleich dazu sind Angaben zu Artenzahlen am Ende des Perm noch um einiges unsicherer und m.E. für Aussagen weniger/mehr als z.B. Ende der Kreide nicht geeignet.
stimmt, natürlich sind es schätzungen. aber wenn du in einer gesteinsschicht x arten findest, ein paar meter darüber x-80% - dann hast du schon einmal einen guten anhaltspunkt, dass irgendwas seltsames passiert sein muss.

mfg
wulfman

Stupor McMundi
2005-01-03, 12:50:27
stimmt, natürlich sind es schätzungen. aber wenn du in einer gesteinsschicht x arten findest, ein paar meter darüber x-80% - dann hast du schon einmal einen guten anhaltspunkt, dass irgendwas seltsames passiert sein muss.

mfg
wulfman

Sicherlich, ich stelle ja auch nicht die Möglichkeit des Erkennens von Aussterbeereignissen in Abrede - lediglich Vergleiche wie schlimmer etc. sind imho nicht gesichert

Stupor McMundi
2005-01-03, 13:11:59
Prognosen sind nun einmal schwer, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,335242,00.html