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JanKa
2002-05-13, 21:19:54
Tokenring bei Netzwerkarte und wieso sind diese Karte so billig??

Stone2001
2002-05-13, 22:45:50
Tokenring ist eine 'Netzwerkart', ähnlich eines alten BNC-Netzes! D.h. die Computer sind in einem Ring angeordnet!
Soweit ich weiß wurde Token Ring von IBM entwickelt und von denen auch relativ lange vertrieben! (Es gibt heute noch Firmen, die mit Token Ring Netzen arbeiten)
Token Ring bietet eine max. Übertragungsrate von 4 Mbit/sec und es können max. 260 Rechner in einem Ring vereint werden!
Warum die Karten so billig sind, kann man relativ einfach durch das hohe Alter dieser Karten erklären, sie sind einfach nicht mehr Up-to-Date!

Frank
2002-05-14, 00:53:46
TokenRing ist ein Lokales Netzwerk - genauso wie Ethernet oder FastEthernet. Es bietet gewisse Vorteile hat aber auch Nachteile.

Nachteile sind ganz klar die Umständliche Installation (mit den damals verbundenen Kosten) und Verwaltungsaufwand. Dazu kommt auch noch die geringe Datenrate von 4Mbit. Diese wurde aber bis auf 16Mbit/100Mbit erweitert. Vorteile sind: man kann einzelnen Rechnern Prioritäten verteilen; es herrschen keine DatenKollisionen im Netz, dass heißt optimale Auslastung; "gerechtere" Sendeaufteilung für die Stationen; Realzeitfähig, dh. man kann Zusagen über Datensendungen treffen - auch bei maximaler Netzauslastung.

Viele Vorteile kann man aber auch auf das Ethernet übertragen, wenn man Switches verwendet anstatt Hubs oder den Bus (via BNC).

edit:
TokenRing bietet auch noch eine größere Netzwerklänge (bis 4km Ringlänge in der simpelsten (4Mbit) Version). Da muss man bei Ethernet schon zu Lichtwellenleiter greifen.

Und dann gibts auch noch Mischverfahren wie TokenBus. Hat noch jemand Interesse wie das ganze funktioniert?

Legolas
2002-05-14, 09:07:08
Originally posted by Frank

Und dann gibts auch noch Mischverfahren wie TokenBus. Hat noch jemand Interesse wie das ganze funktioniert?

Hoho erzähl nur weiter :)

GAMaus
2002-05-14, 09:26:35
Erzaehl mal weiter.
Ich weis das die Bundeswehr noch token-ring verwendet - nicht mehr ueberall aber wohl sehr oft.

Frank
2002-05-14, 10:36:52
Also bei TokenRing gibt es einen Kabelring, an dem sich einzelne Rechner anbinden können. Wobei das der erste Vorteil gegenüber dem damaligen Ethernet ist: Rechner können einfach an den Ring angeschlossen werden und bekommen werden sofort im Protokoll korrekt eingebunden. Aber zur Technik:
Es gibt einen Netzwerkring und auf diesem Ring läuft der "Token" immer in die selbe Richtung. Hat eine Station Sendewunsch, wartet diese bis der Token vorbeiläuft und frei ist. Beim Senden wird dieser belegt und mit der Zieladresse/Daten/... versehen. Der Token läuft im Ring weiter bis zur Zielstation. Alle Stationen, an denen er vorbeiläuft können in diesem Moment nichts senden, da er ja belegt ist. Bei der Zielstation werden die Daten empfangen und es wird eine Art Kontrollsumme weitergeschickt. (Token bleibt also belegt) Erst wenn der Token dann bei unserer ursprünglichen Sendestation vorbeiläuft, wird der Rahmen vernichtet und der Token freigegeben. ...und so läuft das ganze immer weiter... Bei dem neueren TokenRing Verfahren (auf Lichtwellenleiterbasis) FDDI, wird der Rahmen schon bei der Zielstation vernichtet. Das erhöht die Effizienz - welche bei der Ursprungsform damit aber nicht erhöht werden kann. Durch dieses System ist eben auch immer gewährleistet, dass selbst bei Hochlast jede Station zum Zug kommt. Zusätzlich mit Prioritätsverteilung für die Stationen. Alle Stationen besitzen getrennte Anschlussleitungen für Senden und Empfangen.

Der TokenBus ist dagegen physikalisch ein Bus (wie StandardEthernet über BNC Kabel) aber ein logischer Ring. Das heißt jede Station kennt ihren Vorgänger und Nachfolger und in genau dieser Reihenfolge läuft der Token dann im Bus hin und her.

Bei (Fast-)Ethernet ist das dagegen komplett anderes. Dort wird vor und während des Sendens von Daten das Netz erstmal "abgehorcht", ob dieses überhaupt frei ist. Und wenn frei -> dann Daten losschicken. Allerdings kann zur gleichen Zeit eine andere Station am anderen Ende auch ihre Daten loschicken, da dort das Netz auch frei war. Ergo kommt es irgendwo zu Kollision worauf die erstbemerkte Station mit einen Jammingsignal reagiert und dieses auf den ganzen Bus schickt. Das bedeutet für alle Statioen, die bis dahin gesendet haben nochmal von vorne das ganze. Mit Switches kann man aber abhelfen.

GAMaus
2002-05-14, 11:10:38
Wo wir schon mal dabei sind:
Wo liegt der Unterschied zwischen Hub und Switch?
Der Switch "weiss" wohin er die Datenpakete schicken muss und der Hub schickt sie einfach an alle angeschlossenen PC's und verursacht so mehr Kollisionen. Richtig?

Legolas
2002-05-14, 11:37:11
Das mit Hub und Switch ist so in etwa richtig. Wenn Client1 ein Datenpaket über einen Hub zu Client 2 schickt, dann schickt der Hub das Paket nicht nur an Client 2, sondern an alle angeschlossenen Clients. Ein Switch stellt sozusagen eine 1 zu 1 Verbindung her und sendet das Datenpaket nur zum designierten Empfänger.

Frank
2002-05-14, 13:53:14
sozusagen :)

Die Kollisionen nehmen auch gerade wegen der steigenden Performance (100Mbit) doch relativ stark zu, weswegen dann ein Switch relativ sinnvoll ist. Bei GigabitEthernet oder 10GigabitEthernet gibt es nur noch Switching. Die basieren zwar auf den selben Protokollen (CSMA/CD) wie (Fast-)Ethernet aber der Performanceverlust bei einen "gemeinsamen Bus" wäre zu groß.