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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SozialPädagogen und Erzieher vor!


Wolf2k
2005-01-06, 23:13:18
Hallo, ich möchte gerne Erzieher werden. Nur weiss ich nun nicht, ob ich staatlich anerkannter Erzieher werden möchte oder SozialPädagogik studieren will.
In Hamburg hätte ich u.U. die Möglichkeit, dies im Rauhen Haus zutun.

Ich wollte nun mal die Menschen fragen, die auch schon mal vor dieser Entscheidung standen bzw. einen dieser Berufe ausüben.

Afaik ist es sodas ich als Erzieher 5 Jahre brauche und als SozialPädagoge nur 2,25 Jahre oO

Versteh ich nicht aber nun ja.... -.-

lg Wolf

Wolf2k
2005-01-07, 12:50:21
Keiner? ;(

skoRn
2005-01-07, 13:21:35
Ich bin angehender Logopäde und kann dir im eigentlichen nur eins zur Ausbildung in (sogenannten) Frauenberufen sagen: Manchmal fühlt man sich als Kerl da sehr einsam, wenn man nur Mädels um sich hat...
Zum Erzieher Job kann ich dir grad nichts sagen, aber ich telefonier mal mit meiner Mutter, die leitet eine Tageseinrichtung und wird sicherlich den Unterschied wissen.

HH2k
2005-01-07, 14:01:34
Erzieher/in

Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick

Erzieher/innen sind in der vorschulischen Erziehung, in der Heimerziehung sowie in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Im Kindergarten betreuen sie die Kinder in Gruppen, fördern das soziale Verhalten und helfen dem einzelnen Kind bei seiner Entwicklung. Sie regen die Kinder zu körperlich, geistig und musisch ausgerichteten Betätigungen an. Dabei malen, spielen, basteln und singen sie mit den Kindern, erzählen ihnen Geschichten und machen Ausflüge.

In der Heimerziehung sind sie wichtige Bezugspersonen für die Kinder und Jugendlichen und nehmen so weit wie möglich die Elternstelle ein. Sie sorgen für Körperpflege, Essen und Bekleidung, motivieren zu Freizeitbeschäftigungen und organisieren Ferienaufenthalte. Darüber hinaus halten sie Kontakt zu Schulen und Ausbildungsbetrieben und begleiten die Kinder und Jugendlichen bei Arztbesuchen und zu Behörden. Im Hort betreuen sie Kinder nach Schulschluss oder auch vor Beginn des Unterrichts. In anderen Einrichtungen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit geben sie Hilfen zur Planung und Organisation der Freizeit und helfen bei persönlichen Problemen. Zu den sozialpädagogischen Aufgaben der Erzieher/innen kommen meist noch organisatorische und verwaltungstechnische Arbeiten hinzu.

Sie sind in sozialpädagogischen Einrichtungen aller Art tätig, zum Beispiel in Tageseinrichtungen für Kinder, in Jugendzentren, Internaten, Erziehungsheimen. Sie betreuen behinderte Kinder und Jugendliche in speziellen Einrichtungen ebenso wie therapeutische Kinder- und Jugendwohngruppen im Rahmen der Jugendhilfe.

Ihre Arbeit verrichten sie in allen Räumen der jeweiligen sozialen Einrichtung, aber auch in Büros und - je nach Jahreszeit und Witterung - im Freien.

Die Ausbildung im Überblick

Bei dem Ausbildungsgang Erzieher/in handelt es sich um eine landesrechtlich geregelte schulische Fort- bzw. Ausbildung an staatlichen oder staatlich anerkannten Fachschulen, Fachakademien und Berufskollegs. In Baden-Württemberg kann der Abschluss als Erzieher/in auch mit der Vordiplom-Prüfung eines Studiums der Sozialpädagogik an Berufsakademien erreicht werden.

Eine Schwerpunktbildung kann je nach Angebot der Schule zum Beispiel in den Bereichen Elementar-, Heim-, Hort-, Religions- oder Heil-/Sonderpädagogik sowie Kinder- und Jugendarbeit erfolgen.

Die Ausbildung dauert in fast allen Bundesländern 3 Jahre, davon sind 2 Jahre schulische Vollzeitausbildung und 1 Jahr bezahltes Anerkennungspraktikum. In Ausnahmefällen ist das Berufspraktikum in mehreren Blöcken über die dann 3-jährige Ausbildungszeit verteilt. Es kann gegebenenfalls auch halbtags abgeleistet werden, wobei sich die Dauer dann entsprechend verlängert. In Niedersachsen entfällt das Berufspraktikum, da dort als Zugangsvoraussetzung die Ausbildung als staatlich geprüfte/r Sozialassistent/in - Schwerpunkt Sozialpädagogik gefordert wird. Die Ausbildung dauert somit nur 2 Jahre.

In Baden-Württemberg beinhaltet die Erzieher/innen-Ausbildung als erste Stufe das einjährige Berufskolleg für Praktikantinnen und Praktikanten. Die gesamte Ausbildung dauert demnach 4 Jahre.

In Nordrhein-Westfalen werden 4-jährige Bildungsgänge angeboten, die den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife mit einschließen.

Nach der Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz soll der gesamte Erzieher-Ausbildungsweg - also einschließlich Vorbildung - in der Regel 5, mindestens jedoch 4 Jahre dauern. Die Fachschulausbildung selbst soll 3 Jahre, mindestens jedoch 2 Jahre dauern. Teilzeitausbildungen dauern entsprechend länger.

Dipl.-Sozialpädagoge/-pädagogin (FH)

Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick

Die berufliche Arbeit von Diplom-Sozialpädagogen und -Sozialpädagoginnen (FH) ist stark arbeitsfeld- und arbeitsplatzabhängig. Generell kann sie als unterschiedliche Kombination von drei Rollen beschrieben werden:

Als Bezugspersonen für die Betroffenen leisten Sozialpädagogen und -pädagoginnen (FH) problemzentrierte Erziehungs- und Beratungsarbeit, indem sie Wissenslücken füllen, Alternativen aufzeigen und Entscheidungshilfen geben. Sie begleiten im Alltag, intervenieren in Krisensituationen und motivieren zu Eigeninitiative. Auch im sozialtherapeutischen Kontext werden Sozialpädagogen und -pädagoginnen (FH) tätig, so in der Rehabilitation, in Beratungsstellen und in Einrichtungen des Strafvollzugs.

Als Sachbearbeiter/innen und Planer/innen erfassen und interpretieren sie soziale Sachverhalte. Unter Berücksichtigung der einschlägigen Rechtsgrundlagen und Vorschriften ermitteln sie den Bedarf an materieller, persönlicher und finanzieller Unterstützung und beschaffen bzw. vermitteln diese Hilfen.

Als Koordinatoren/Koordinatorinnen, Organisatoren/Organisatorinnen planen, leiten und koordinieren sie in und zwischen sozialen Einrichtungen. Sie arbeiten in Gremien, entwickeln Netzwerke und leisten Öffentlichkeitsarbeit. Die Entwicklung bürgernaher und dezentralisierter Konzepte gehört zu den Hauptaufgaben des immer mehr an Bedeutung gewinnenden Sozialmanagements.

Diplom-Sozialpädagoginnen und -pädagogen arbeiten beispielsweise bei Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, in der öffentlichen Verwaltung und kirchlich-religiösen Vereinigung wie der Caritas.

Je nach Arbeitsfeld kann die Arbeitsumgebung unterschiedlich sein. Verwaltende Aufgaben werden in Büroräumen erledigt, beratende Tätigkeiten finden in der ambulanten Arbeit auch in Mehrzweckräumen sozialer Einrichtungen, bei Hausbesuchen in Privatwohnungen oder in der Straßensozialarbeit im Freien statt.

Die Ausbildung im Überblick

Den berufsqualifizierenden Abschluss Diplom-Sozialpädagoge/Diplom-Sozialpädagogin erreicht man über ein Studium an einer Fachhochschule.

Der Studiengang Sozialpädagogik ist so eng verwandt mit dem der Sozialarbeit, dass beide an manchen Fachhochschulen zu einem Studiengang zusammengefasst werden.

Sozialpädagogik kann man auch an einigen wenigen Universitäten studieren.

Außerdem kann man sich im Rahmen eines Pädagogikstudiums auf sozialpädagogische Fachgebiete spezialisieren.

Die Regelstudienzeit beträgt meist 8 Semester.

An Fachhochschulen gehören Praxissemester - meistens 2 Semester - oder ein einjähriges Berufspraktikum dazu.

Tatsächlich haben die Studenten und Studentinnen des Studienbereichs Sozialwesen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Prüfungsjahr 2002 nach durchschnittlich 8,9 Semestern ihr Fachhochschulstudium abgeschlossen.

Sowas findet man unter http://berufenet.arbeitsamt.de.
Ich wollte ~1991 auch die staatliche Fachschule (Hamburger Str.) besuchen und habe es sein lassen, weil ich eigentlich auch ein Studium machen wollte ... bin dann aber zum Wehrdienst gezogen worden und habe dann den "Erzieher" beim Bund gemacht :D Ja, das ist im weitesten Sinne auch Erziehung. :) Ich denke die Texte oben sprechen für sich oder? Hast du schon ein Praktikum gemacht? Oder brauch man das nicht mehr wenn man Erzieher werden möchte?

Wolf2k
2005-01-07, 20:03:20
Nein, ein Praktikum in diesem Bereich habe ich noh nicht gemacht, so dass auf jeden Fall auf mich zukommt, bei der Ausbildung dauert das Vorpraktikum 1 Jahre, beim Studium nur 13 Wochen. oO

HH2k
2005-01-07, 22:06:18
Hast du denn schon eine Vorstellung auf was du deine Schwerpunkte setzen willst? Jugendarbeit, Verwaltung oder Kindergarten ... ? Ich z.B. habe ein Jahr in einem Jugendzentrum Praktikum gemacht.

Btw: Aus welcher Ecke Hamburgs kommst du denn?

Wolf2k
2005-01-07, 23:13:41
Ich würde gernee Schwerpunkt mässig mit kleineren Kinder Arbeiten, aber ich bin da auch offen, da ich denke mit der Zeit arbeitet man sich da auch rein. Nur halt so Problemkinder passen überhaupt nicht in mein Bild.
Aber ich bin da relativ offen.

Ich komm aus Bergedorf

Gast
2005-01-08, 13:21:34
Hi,

meine Freundin ist Erzieherin und hat ihre Ausbildung in Ostholstein gemacht. Soweit ich das weiß, ist es wohl sehr schwer in Hamburg einen Platz an der Erzieherschule zu bekommen. Allerdings hat sie auch einen guten Ruf. Bei der Arbeitssuche spielt das aber keine so große Rolle. Zum Glück wirst Du in dem Bereich schnell einen Job finden, auch wenn es anfangs nur 20 oder 25 Stunden sind. Aber wichtig ist wohl, daß Dich der Beruf glücklich macht. Zum Verdienst kann ich Dir noch sagen, daß meine Freundin im Moment bei der Stadt Kiel arbeitet und bei einer 20 Stunden Woche etwa 770 € netto verdient. Gibt zwar bessere Jobs, aber wohl kaum einen, der einem das Gefühl gibt, etwas Gutes getan zu haben. Also kann ich Dir zu der Berufswahl nur gratulieren. Achja und Männer sind nicht ganz so selten. Meine Freundin hatte in Ihrer Berufsschulklasse immer so 3 oder 4 Kerle:)
Was ich noch weiß ist, daß in Ost-Holstein kein 1-Jähriges Praktikum Pflicht war. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Und meine Freundin meinte mal, daß die Ausbildung durch ein Fachhochschulstudium abgelöst werden soll. Inwieweit da schon was in Planung ist, weiß ich nicht.

MfG
jtkirk67