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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Olympiade der Guten


Jenny23
2005-01-17, 17:49:30
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,337132,00.html

Sehr schöner Text. Tut gut das mal zu lesen.

Tomi
2005-01-17, 19:15:43
Feiner Beitrag und genau getroffen.

grandmasterB
2005-01-17, 19:29:01
Trifft den Kopf auf den Nagel.
Das schamlose Ausnutzen einer Katastrophe als Kulisse für die Selbstdarstellung und die postkoloniale Überheblichkeit finde ich sehr treffend beschrieben.

No.3
2005-01-17, 19:39:39
Sehr guter Beitrag, viel Wahres drin und dran - gleich mal abspeichern...


Rainer

Atropin
2005-01-17, 21:50:37
......und was ist als Umkehrschluss aus diesem Text zu ziehen? Wir hören ab sofort mit dem Spenden auf, weil es zu Egoistisch ist? Ich spende also nicht mehr aus Angst mir könnte jemand vorwerfen ich sei Profilierungssüchtig?

Der Text beinhaltet Ansatzweise schon die Warheit, aber die letzten Absätze sind mir einfach zu wertend, zu subjektiv dargestellt! Der Autor lässt mir nicht die Wahl meine eigene Meinung darüber zu bilden ,mir wird seine einfach aufgedrückt.

Und wenn sich Schumi reinwaschen will indem er spendet, soll er das doch bitte tun.....mir ist schon bewusst das er das nicht aus reiner Selbstlosigkeit getan hat. Aber besser er spendet was und lässt sich von den Medien feiern, als gar keine Spende und wir hören nichts von ihm.....

grandmasterB
2005-01-17, 21:58:30
......und was ist als Umkehrschluss aus diesem Text zu ziehen? Wir hören ab sofort mit dem Spenden auf, weil es zu Egoistisch ist?


"Rein theoretisch gäbe es ja durchaus die Option, Gutes zu tun und nicht darüber zu reden."

_Funkiwi_
2005-01-18, 00:59:27
Mein Prof. sagte vor einigen Wochen: Jaaaaaaaa, Deutschland ist das einzige Land was ich kenne, wo die Leute die spenden, sich verstecken müssen und das annonym machen, denn in keinem anderen Land sind die Leute so neidisch, missgünstig und negativ wie in Deutschland. (er ist Franzose)

crusader4
2005-01-18, 06:53:21
Mit Neid und Mißgunst hat das nicht viel zu tun. Gerade diese sogenannten Prominenten die sich hinstellen und posaunen was sie alles tolles getan haben, wollen sich dabei nur profilieren. Das ist so offensichtlich, darauf ist man einfach nicht neidisch.
Die Leute vom THW (und den anderen Hilfsorganisationen, das THW ist hier nur ein Beispiel), die im Fernsehen gezeigt werden, haben hingegen wirklich geholfen und sind nicht mit Bodyguards bewaffnet 2 Stunden lang durch ein lange gesichertes Gebiet gelatscht und haben kleine Kinder gestreichelt. Vor denen habe ich großen Respekt, die können auch öfter im Fernsehen gezeigt werden, nicht nur in irgendwelchen Reportagen die eh keiner sieht.

Allgemein zu der Aussage: Was habe ich denn davon, wenn ich anderen erzähle, das ich geholfen habe. Ist doch viel besser ich schweige darüber, habe aber das gute Gefühl etwas richtiges getan zu haben. Auf das Schulterklopfen der anderen kann ich auch verzichten.

Grüße, Crusader

Edit: Mist, die Bemerkung zum Thema vergessen. Der Text paßt richtig gut, eine treffende Analyse unseres Gutmenschentums, hinter dem eigentlich unsere Profilierungssucht steckt.

Bucko
2005-01-18, 11:24:37
Man sollte bei dem Thema "Spenden und Profilierungs-/Geltungssucht" schon etwas vorsichtiger agieren.

Man darf nicht alle Spender in einen Topf werfen. Es kann ja nicht Ziel sein, jedem der etwas spendet eine Profilierungssucht nachzureden. Das wäre auch nicht richtig. So wie ich einen Herrn Schuhmacher einschätze zB ist das gewiss nicht ein Typ Mensch, der sich mit so etwas ins Gespräch bringen möchte. Ich glaube ihm, dass er "gerne" etwas spendet.

Anders sehe ich ich zB die im Text angesprochenen Kommunalpolitiker, die auf Staatskosten "Urlaub" machen um irgendwelche Städtpartnerschaften aus dem Boden zu stampfen, dem stehe ich eher kritisch und skeptisch gegenüber.

Fazit: Nicht alle über einen Kamm scheren.

wuschel12
2005-01-18, 12:15:36
Ist zwar traurig aber wahr.

Klingone mit Klampfe
2005-01-18, 12:36:05
Jeder Sextourist versteht sich inzwischen als Aufbauhelfer, schließlich wäre es unter den gegebenen Umständen moralisch nicht zu verantworten, wenn er einen Puff in der Schorfheide besuchen würde.

:up:

So siehst's aus...

SilentSupporter
2005-01-18, 13:37:57
Mit Neid und Mißgunst hat das nicht viel zu tun. Gerade diese sogenannten Prominenten die sich hinstellen und posaunen was sie alles tolles getan haben, wollen sich dabei nur profilieren. Das ist so offensichtlich, darauf ist man einfach nicht neidisch.

ich habe den eindruck dass bei den meisten promis dass ganze pipapo drumrum VORALLEM von den medien kommt und nicht von den promis selbst...

ich kann mich nur der meinung des franzlehrers anschliesen dass die missgunst und der neid in deutschland absolute überhand hat -> was mächtig zum kotzen ist


es wird doch nur so publik gemacht, damit die leute entweder ein vorbild haben oder sich darüber das maul zerreisen können (wie in deutschland)

Jenny23
2005-01-18, 17:39:44
Mir wäre es zu blöd mich mit meiner Großzügigkeit anzubiedern. "Seht her was ich für ein großherziger Mensch bin! Habe noch mehr gespendet als Star xy!".
Natürlich gut, wenn überhaupt Geld zusammenkommt und niemand will da was verbieten. Aber etwas schmutzig und scheinheilig ist es schon. Wenn man helfen will, dann tut man das und redet nicht weiter drüber, außer man ruft andere auf ebenfalls zu helfen.
Beckham packt Carepakete. Ja schön das er das macht. Wenn es da einen Aufruf gegeben hätte: 'Hey, wir haben zu wenig Leute die Carepakete packen' und er dann spontan gesagt hätte: 'Jo, warum nicht?' wäre das anders rübergekommen. Britisches Understatement stände vielen nicht schlecht. Warum muß man protzen mit guten Taten? Spenden denn nun wirklich David Beckham Fans, die ohne dieses Vorbild nicht gespendet hätten?
Das Anbiedern der Fernsehsender. Jedem Sender seine Spendengala mit Betroffenheitspromis. Ja, es ist gut daß somit mehr Geld zusammenkommt, aber ich finde es trotzdem irgendwie widerlich. Wer was tun will, der tut es. Vor jenen Menschen habe ich respekt. Wer dazu noch extra von einer singenden Jeanette überredet werden muß wirkt auf mich infantil.
Ein Konzert dessen Einnahmen gespendet werden ist wiederrum eine ganz andere Sache.
Öffentliches Spenden hat etwas schmutziges an sich. Es ist eine gute Sache, es tut niemandem weh, aber man ruft doch in der Stadt auch nicht laut durch die Gegend: "Ich habe diesem armen Obdachlosen gerade 5 Euro gespendet!".