Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Untergang-Nominiert für einen Oscar, aber was ist das für ne Kritik?!
gruntzmaker
2005-02-18, 23:23:12
Hey Leute und Freunde des Films,
wie vielleicht schon bekannt wurde "der Untergang" für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert und ausserdem ist der US-Start mittlerweile angelaufen.
Naja, seien wir ehrlich die Amis hatten nie was für deutsche Filme übrig, aber diese Kritik, naja ich sag jetzt mal nix dazu, lest einfach mal selbst....
New York (dpa) - Zum US-Start des Hitler-Films «Der Untergang» hat die «New York Times» das Werk von Regisseur Oliver Hirschbiegel scharf kritisiert. 
Der Film enthalte «für das heimische Publikum die beruhigende Botschaft, dass einfache Deutsche vor allem Opfer des Nazismus waren», schrieb der prominente Filmrezensent A.O. Scott. Am meisten beunruhige die Art und Weise, in der es der Film dem Publikum gestatte, Sympathie für einige mit dem Hitler-Regime verbundene Figuren zu empfinden.
«Der Untergang» ging in New York lediglich in einem kleinen Filmkunsttheater an den Start. Am 25. Februar hat das für einen Oscar in der Kategorie der ausländischen Filme nominierte Werk von Regisseur Oliver Hirschbiegel und Drehbuchautor Bernd Eichinger auch in einem Kino in Los Angeles Premiere.
Der «New York Times»-Kritiker rügte insbesondere, dass der Film Charaktere wie Hitlers Sekretärin Traudl Junge sowie der Arzt Professor Ernst-Günther Schenck «dafür als Helden behandelt, dass sie kurz vor dem Auftauchen der Roten Armee von Hitler desillusioniert wurden». Nur durch eine Notiz am Ende werde man an die 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges und an die 6 Millionen von den Nazis ermordeten Juden erinnert.
A.O. Scott, der zu den am meisten angesehenen Filmkritikern der USA gehört, stört an «Downfall», wie der Film in der englischen Version heisst, auch, dass die von Alexandra Maria Lara gespielte Hitler-Sekretärin wie «eine Hollywood-Karrierefrau in einem 1940er Melodram» erscheine. Zudem erinnere André Hennicke als General Wilhelm Mohnke eher an einen rauen, aber sympathischen alten Offizier in einem amerikanischen Weltkriegsfilm.
Die Herausforderung für den Schweizer Schauspieler Bruno Ganz habe darin bestanden, «Hitler als eine plausible Figur erscheinen zu lassen, ohne ihn menschlich zu machen». Regisseur Hirschbiegel habe es Ganz jedoch nicht ermöglicht, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Der Film sei «faszinierend, ohne besonders aufschlussreich zu sein, und er erregt Aufmerksamkeit über seine lange Laufzeit, ohne am Ende viel dramatische oder emotionale Befriedigung geliefert zu haben».
Quelle:yahoo.de
Mr Will Rock
2005-02-18, 23:31:27
tja, ein amerikakompatibler film ist das tatsächlich nicht... :rolleyes: der hat sowas hollywood-untypisches... mir fällt das wort nicht mehr ein... ach ja! anspruch!
OT: bin ich der einzige der eben bei dem bush-interview im bericht aus berlin die kriese gekriegt hat?
gruntzmaker
2005-02-18, 23:40:08
tja, ein amerikakompatibler film ist das tatsächlich nicht... :rolleyes: der hat sowas hollywood-untypisches... mir fällt das wort nicht mehr ein... ach ja! anspruch!
OT: bin ich der einzige der eben bei dem bush-interview im bericht aus berlin die kriese gekriegt hat?
Tja kann ich nicht beurteilen, habs leider nicht gesehen...;)
sportfleck
2005-02-19, 00:29:31
tja, ein amerikakompatibler film ist das tatsächlich nicht... :rolleyes: der hat sowas hollywood-untypisches... mir fällt das wort nicht mehr ein... ach ja! anspruch!
OT: bin ich der einzige der eben bei dem bush-interview im bericht aus berlin die kriese gekriegt hat?
 :up: 
hab das interview leider nich gesehn mal sehn ob ichs noch irgedwo nachholen kann
war mir klar dass nen deutscher film bei den plastik-köppen nix holen kann bei denen taugen deutsche nach wie vor nur als bösewichte in actionmovies
gruntzmaker
2005-02-19, 09:20:34
:up: 
hab das interview leider nich gesehn mal sehn ob ichs noch irgedwo nachholen kann
war mir klar dass nen deutscher film bei den plastik-köppen nix holen kann bei denen taugen deutsche nach wie vor nur als bösewichte in actionmovies
Ja ist wohl wahr, die haben nur ihre komischen Ansichten drauf, von wegen Amerika geheiligtes Land mit den meisten und tollsten Geheimnissen und natürlich ist Amerika immer auch schon mit der Antike verbunden (ne Schatzkarte auf der Unabhängigkeitserklärung ;D ).
Wenn dann mal ein Film aus Europa kommt, der für viele Kritiker noch bislang das  geschichtstreueste Werk über Hitler ist, dann sehen sich auf einmal viele Hollywood Studios der Wahrheit entgegengestellt, dass Effektkino halt nicht alles ist.
Was ich jetzt hoffe ist, dass der Film sich den Oscar holt und nicht dieses französiches Märchen über eine Liebe zur Zeit des ersten Weltkriegs (ist mit dieser Amelie Darstellerin, glaub aber sogar, dass der gar nicht nominiert worden ist).
darph
2005-02-19, 10:41:58
Zudem erinnere André Hennicke als General Wilhelm Mohnke eher an einen rauen, aber sympathischen alten Offizier in einem amerikanischen Weltkriegsfilm.
Merke: Amerikaner = Helden; Deutsche = Auf immer und ewig bestialischer Kriegsverbrecher. :up:
Eigentlich sind die Amerikaner zumindest im Kino doch schon über dieses Stadium hinaus
Die Amis wieder mal  :ucatch: 
Es steht ja außer Frage, dass die Nazis Verbrecher sind und nicht normal waren - deswegen ist es aber doch nicht unmöglich dass es davon auch Leute mit teils sympatischen Zügen gab. (die wohl jeder Mensch hat)
Wenn man einen realistischen Film macht muss man halt auf alles eingehen und darstellen. Mal ganz davon abgesehen, dass die meisten Figuren sehr unsympatisch waren. 
Man kann sie ja nicht als menschenfressende Wilde darstellen, nur weil ein Journalist der Meinung ist, dass man so einen Film hierzulande nicht verkraftet.
drexsack
2005-02-19, 11:32:01
Man man man . .
Ich frage ich ernsthaft, wie viele Generationen es noch dauert, bis wir diese "Erbsünde" los sind. Und zwar nicht so, dass es vergessen wird, sondern so, dass alle erkennen, dass das heutige Deutschland nix mehr mit dem Dritten Reich zu tun hat ..
deekey777
2005-02-19, 13:46:04
Man man man . .
Ich frage ich ernsthaft, wie viele Generationen es noch dauert, bis wir diese "Erbsünde" los sind. Und zwar nicht so, dass es vergessen wird, sondern so, dass alle erkennen, dass das heutige Deutschland nix mehr mit dem Dritten Reich zu tun hat ..
Es endet erst dann, wenn es keine Filme/Serien gibt, in denen Bösewichter gerne als Nazis dargestellt werden.
Selbst in dem blödesten Film überhaupt - "Bulletproof Monk" - ist es ein Nazi, der in Tibet(!)  der 30er Jahre eine wichtige Rolle an sich reissen will und dies auch später in der Gegenwart versucht. 
Aber die Kritik...
gruntzmaker
2005-02-19, 14:08:52
Es endet erst dann, wenn es keine Filme/Serien gibt, in denen Bösewichter gerne als Nazis dargestellt werden.
Selbst in dem blödesten Film überhaupt - "Bulletproof Monk" - ist es ein Nazi, der in Tibet(!)  der 30er Jahre eine wichtige Rolle an sich reissen will und dies auch später in der Gegenwart versucht. 
Aber die Kritik...
Was mich wirklich stört ist der letzte Satz:
Der Film sei «faszinierend, ohne besonders aufschlussreich zu sein, und er erregt Aufmerksamkeit über seine lange Laufzeit, ohne am Ende viel dramatische oder emotionale Befriedigung geliefert zu haben».
Das ist doch Blödsinn, er ist aufschlusreich und er ist sowohl emotional als auch dramatisch, irgendwie hab ich das Gefühl, der Kerl hat den Film nicht ganz zu Ende geschaut.
Der einzige Kritikpunkt, den ich sehe ist, dass man Hitler tatsächlich als zu freundlich dargestellt hat, aber in ihm sehe ich jetzt auch nicht das personifizierte Böse,  so wie die Amis das gerne machen.
Die meisten Leute im Filmgeschäft haben allerdings wohl auch ein bisschen Familie im Krieg verloren (zumal ja Leute wie Spielberg jüdisch stämmig sind) und da ist es auch ok, wenn man das Ganze ein wenig enger sieht, aber das Schwarzweiß-Denken von manchen Leuten...
deekey777
2005-02-19, 14:20:42
À propos Steven Spielberg: Auch er wurde für die "Schindlers Liste" kritisiert, da er mit der Geschichte der von dem "guten Nazi" Schindler gereteten Juden "die Geschichte der Judenermordung" verdrehe ("Wie? Es gab auch gute Nazis?"), obwohl es in diesem Film _nur_ um diese 1000 judische Arbeiter ging und nicht mehr.
Gartenzwerg
2005-02-19, 15:26:57
Die Amis verkraften es halt einfach nicht, dass Hitler und Co. auch Menschen waren, und nicht das personifizierte Böse. Da hat der Herr Scott wohl weder Sinn und Zweck noch Inhalt des Filmes begriffen. Das war aber auch nicht zu erwarten.
gruntzmaker
2005-02-20, 22:55:42
Die Amis verkraften es halt einfach nicht, dass Hitler und Co. auch Menschen waren, und nicht das personifizierte Böse. Da hat der Herr Scott wohl weder Sinn und Zweck noch Inhalt des Filmes begriffen. Das war aber auch nicht zu erwarten.
Als Kritiker muss er das aber wohl...
nö, gerade als kritiker muss er das nicht... er kann irgendeinen mist labern und die leute hören ihm trotzdem zu... lies dir nochmal den artikel oben durch
Wie läuft der Film denn eigentlich in den USA ? Mit Untertiteln ? Oder Hitler auf englisch ?
Mr Will Rock
2005-02-21, 15:50:59
ich hoffe mal mit untertitel... wenn ganz als hitler englisch spricht passt das nicht... und macht die starke schauspielerische leistung kaputt (zu der auch die stimme einen großen teil beiträgt). man hat bei dem film ja wirklich absolut keinen unterschied gehört...
sei laut
2005-02-21, 17:57:10
..
Man hat bei dem film ja wirklich absolut keinen unterschied gehört...
zum Original??
Da ich nicht denke, dass du über 60 bist, wie willst du das beurteilen? Ich meine, die paar rauchenden Tonaufnahmen, die man noch hat, geben sicher nicht die Originalstimme exakt wieder. Aber es wurde sich auf keinen Fall beim Schauspieler vergriffen, da geb ich dir recht.
@ Topic: Die Kritik, das Hitler als Mensch (bzw. zu stark menschlich) dagestellt wurde, gab es auch bei uns zu hören. Ich finde, da reichen sich die Kritiker hier wie drüben doch die Hand. Daher meine Empfehlung, nicht soviel drauf geben und selbst ein Urteil bilden, dass ist immer noch das beste.  =) 
Gruß
seiLaut
Melbourne, FL @ work
2005-02-24, 01:50:43
Auch wenn ich mich damit so ziemlich gegen die allgemeine Meinung stelle...ich finde die Kritik zwar nicht durchweg passend aber auch nicht ganz unberechtigt. Klar der Film hat nur das Ziel gehabt die letzten Tage im Fuehrerbunker zu zeigen und die dazugehoerigen Personen vorzustellen. 
Die entscheidende Frage ist...darf man das? Oder muss man auch die Geschichte die dahinter steht erzaehlen? Ich bin der Meinung man darf das Ganze nicht verharmlosen und ich denke das passiert im Film teilweise indirekt dadurch, dass es nicht erwaehnt wird. Man darf nicht vergessen, dass es in Deutschland immer noch tausende Menschen gibt die die Existenz des Holocaust leugnen.
Alexander
gruntzmaker
2005-02-24, 16:58:57
Auch wenn ich mich damit so ziemlich gegen die allgemeine Meinung stelle...ich finde die Kritik zwar nicht durchweg passend aber auch nicht ganz unberechtigt. Klar der Film hat nur das Ziel gehabt die letzten Tage im Fuehrerbunker zu zeigen und die dazugehoerigen Personen vorzustellen. 
Die entscheidende Frage ist...darf man das? Oder muss man auch die Geschichte die dahinter steht erzaehlen? Ich bin der Meinung man darf das Ganze nicht verharmlosen und ich denke das passiert im Film teilweise indirekt dadurch, dass es nicht erwaehnt wird. Man darf nicht vergessen, dass es in Deutschland immer noch tausende Menschen gibt die die Existenz des Holocaust leugnen.
Alexander
Der Holocaust war aber nicht das Thema des Films, wenn man nen richtig guten Film machen will, dann muss man da Kompromisse eingehen, man kann über den Untergang Nazideutschlands dneken was man will, es wird von manchen als einen Befreiung angessehen und von manchen nicht, der Film wollte nicht den Holocaust hinwegkünsteln sondern die letzten Tage des Regims zeigen, und das ist dem sicherlich gelungen, was man bei den Amis offensichtlich nicht begreift: Man wollte Hitler so zeigen wie er gegen Ende des Krieges dann auch sicher war, ein Mensch und keine gottgleiche Heldengestalt sowie ihn die Nazis hochstilisierten (was von ihm ja selber ausging), Personenkult galt es zu kritisieren nicht den Holocaust, dazu gibts ja sowieso genug Filme. Von dem Film dürfen sich auch Amis angesprochen fühlen, sie haben einen Personenkult(nicht ganz so krass wie bei den Nazis, aber sicher schlimmer als wir), und einen Nationalkult dazu und auch das wird aufs schärfste kritisert.
Hitler war und das belegen auch bilder aus der Zeit, abgemagert, wirkte kraftlos und glich immer mehr den Leuten, die er jahrelang selber jagen und töten ließ, der "Abstieg" des Diktators von Heldenfigur, so wie ihn die Nazis darstellten zu einem kümmerlichen Rest, an dem man dann sehen konnte, dass der Krieg auch vor ihm nicht halt machte.
Wenn ich mir aber heute so angucke, was die Amis treiben, also die Sache mit dem Präsidenten ist sicher Personenkult, sowas hat man hier in Deutschland und auch in Europa nicht, Amerika bestimmt ja noch nicht darüber, welche Filme man gut finden soll und welche nicht (da fällt mir ein bushtypischer Begriff ein, wie wärs denn mit der Filmsammlung des Bösen ;) ).
Also so wie ich das sehe, ist der Kritiker eher nicht so recht an den wahren Hintergedanken des Filmes rangekommen, tja zuviel Popcorn Kino macht sicher nicht wirklich eine gesunde Basis her für einen Kritiker.
edit: oh mann das Thema ist so heikel und der Text so lang geworden, jetzt hab ich schon 4 mal hintereinander editieren müssen ;D
Lethargica
2005-02-24, 18:38:59
Selbst wenn der Film aufgrund seinen Themas, welchen nunmal darin bestand Hitler auch als Menschen zu zeigen Dinge verharmlosen sollte, frage ich mich des Öfteren ... NA UND ?
Mir ist duchaus bewusst, dass die meisten Amerikaner wohl soviel Ahnung der europäischen Geschichte haben, wie 
von Geographie, aber muss man desswegen jeden Film auf das gleiche idiotische Thema beschränken ?
Muss man in jedem Film über das 3. Reich zeigen wie schlimm alles war und wie viele Menschen gestorben sind ?
Ich denke man kann von einem Zuschauer ruig etwas Kenntnis vorraussetzen.
Ich würde sogar mal gerne einen Film sehen, in dem es sich ausschließlich über die positiven Dinge welche die Nazis geschaffen hatten dreht. Rein aus Spaß an den Reaktionen ;)
Icj finde dieses Hitler, und ob er menschlich war, Gemeckere seitens der Kritiker seltsam. Aber wahrscheinlich ist es reiner Selbstschutz Hitler das Menschsein abzusprechen. Ich finde es eben so krass, dass Hitler trotz allem menschlich mit allen Eigenschaften war. Es fällt da leichter, ein Monster aus ihm zu machen.
War es nicht auch in den USA, wo die Geschichte über die Mitläuferei (Die Welle) passiert ist?
gruntzmaker
2005-02-25, 09:48:50
Icj finde dieses Hitler, und ob er menschlich war, Gemeckere seitens der Kritiker seltsam. Aber wahrscheinlich ist es reiner Selbstschutz Hitler das Menschsein abzusprechen. Ich finde es eben so krass, dass Hitler trotz allem menschlich mit allen Eigenschaften war. Es fällt da leichter, ein Monster aus ihm zu machen.
War es nicht auch in den USA, wo die Geschichte über die Mitläuferei (Die Welle) passiert ist?
Die USA sind durch ihre Erziehung die sehr national ausgeprägt ist, am schlechtesten gegen sowas gewappnet, wenn die USA wirklich mal richtig am Ar*** ist dann kam die Gefahr nicht von außen sondern von innen, wieder ein Thema, ein schönes noch dazu, welches sogar schon mit dem Machurian Kandiddaten verfilmt wurde (ein empfehlenswerter Film im Übrigen ).
AtTheDriveIn
2005-02-25, 15:14:24
Ich würde sogar mal gerne einen Film sehen, in dem es sich ausschließlich über die positiven Dinge welche die Nazis geschaffen hatten dreht. Rein aus Spaß an den Reaktionen ;)
Als Deutscher so einen Film zu machen würde 100%tig das Karriereende bedeuten...
Der ZDJ schaltet sich ein, dann steigt die Boulevardpresse mit dazu und am ende kann man nur noch seinen Fallschrim nehmen, wenn du verstehst was ich meine.
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