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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Paralleluniversen!


Revolvermann
2005-03-31, 19:52:12
Ich hab letztens mal das Buch Timeline gelesen und dann bei der guten Spiegelseite wegen Paralleluniversen geforscht.Ich hab das Interview gefunden :

"Die Welt ist bizarr"

Der britische Quantencomputer-Pionier David Deutsch über Paralleluniversen, Zeitreisen und den größten Physikskandal des 20. Jahrhunderts


DER SPIEGEL
SPIEGEL: Herr Deutsch, Sie behaupten, unser Universum sei nur eines von vielen.

Deutsch: Von sehr, sehr vielen sogar. Alles, was physikalisch möglich ist, geschieht in mindestens einem dieser Universen.

SPIEGEL: Das heißt, es gibt auch ein Universum, in dem Saddam Hussein glücklich mit Laura Bush verheiratet ist?

Deutsch: Wenn wir die Quantentheorie ernst nehmen, ja - wenngleich diese Ehe vermutlich nur in einer winzigen Zahl von Universen geschlossen wurde.

SPIEGEL: Und andernorts haben die Dinosaurier überlebt und grübeln nun an Stelle von uns über die Gesetze der Physik?

Deutsch: Ja, absolut.

SPIEGEL: Könnte auch in unserer Welt plötzlich ein Dino durchs Fenster gucken?

Deutsch: Theoretisch sogar das - allerdings nur mit einer astronomisch geringen Wahrscheinlichkeit.

SPIEGEL: Dann müssten die Dinos ja 65 Millionen Jahre lang überlebt haben ...

Deutsch: ... ohne bemerkt zu werden? Nun, ein Dino könnte ja auch spontan ins Leben gerufen worden sein, plötzlich dem Boden entstiegen. Es gibt schließlich einen physikalischen Prozess, der Dinosaurier in Erde verwandelt - also muss auch die Umkehrung möglich sein. Aber das ist natürlich astronomisch unwahrscheinlich - wobei der Begriff "astronomisch" noch viel zu schwach ist, um auszudrücken, wie unwahrscheinlich es ist.

SPIEGEL: Aber Universen mit eckigen Atomen und durchsichtigen Planeten, die wenigstens gibt es nicht, oder?

Deutsch: Nein. Die Naturgesetze gelten in allen Universen. Die Masse des Elektrons ist in allen Universen gleich. Auch einen Urknall gab es überall.

SPIEGEL: Und Zauberei gibt es auch nicht?

Deutsch: Nein - außer in dem, was ich Harry-Potter-Universum nenne.

SPIEGEL: Wie bitte?

Deutsch: Wie gesagt, in allen Universen gelten die Naturgesetze, und die schließen Zauberei aus. Es gibt allerdings einige wenige Universen, in denen Zauberei zu funktionieren scheint, weil zufälligerweise ein Hase genau in dem Moment auftaucht, in dem jemand den Zauberstab schwingt.

SPIEGEL: Und woran erkennt man dann, dass es keine echte Zauberei ist?

Deutsch: Stellen Sie sich das Multiversum einfach als eine Ansammlung von Universen vor.

SPIEGEL: Nichts einfacher als das.

Deutsch: Wenn Sie nun zu einem bestimmten Moment alle Universen betrachten, in denen es Anhaltspunkte dafür gibt, dass dort Harry-Pottersche Physik regiert, dann werden die allermeisten davon im nächsten Moment schon aufhören, so zu erscheinen.

SPIEGEL: Weil beim nächsten Zauberstabschwingen kein Hase mehr aus dem Zylinder springt.

Deutsch: Ganz genau.

SPIEGEL: Die Vorstellung all dieser unendlich vielen Universen ist ja zweifellos faszinierend. Aber sie klingt eher nach Science-Fiction. Sind Sie wirklich überzeugt, dass all diese vielen Universen - diese Dinowächst-aus-dem-Erdboden-Universen, diese Hussein-heiratet-Laura-Bush-Universen und diese Harry-Potter-Universen -, dass die genauso real sind wie dasjenige, in dem wir hier sitzen und uns unterhalten?

Deutsch: Absolut. Die Physik sagt es uns.

SPIEGEL: Aber sehen können wir all diese Universen nicht?

Deutsch: Zumindest nicht direkt.

SPIEGEL: Wie können Sie dann so sicher sein, dass es sie gibt?

Deutsch: Dass wir etwas, das wir nicht sehen können, für real halten, ist ja gar nichts Ungewöhnliches. Wir können auch keine schwarzen Löcher und keine Atome und Quarks sehen, und doch sind wir überzeugt, dass es sie gibt. Das Entscheidende ist: Die Multiversumstheorie ist die beste Erklärung der Welt, die wir haben.

SPIEGEL: Welche experimentellen Beweise gibt es denn dafür?

Deutsch: Jetzt kommen wir zu dem, was ich als größten Skandal der Physik des 20. Jahrhunderts bezeichne. Bei der Quantentheorie verzichten die Physiker nämlich, anders als bei allen anderen physikalischen Theorien, völlig darauf, sie als eine wahre Beschreibung der Welt zu betrachten. Sie stellen nur die Frage nach der experimentellen Testbarkeit und reden dann von der "Interpretation" der Quantentheorie. Das ist ein fundamentaler Fehler! Er hat die Physik sehr lange aufgehalten und viel Sand ins Getriebe der Wissenschaftsphilosophie gestreut.

SPIEGEL: Ist "Skandal" nicht trotzdem ein wenig hochgegriffen?

Deutsch: Überhaupt nicht. Die unlogische Trennung von experimenteller Testbarkeit und Erklärung ist genau das, was die Inquisition von Galileo zu erzwingen suchte: Sie wäre bereit gewesen, die praktischen Auswirkungen seines heliozentrischen Weltbildes zu akzeptieren, wenn er nur darauf verzichtet hätte zu behaupten, dass die Erde wirklich um die Sonne kreist. Wenn man derart die Verbindung zur Wirklichkeit leugnet, erfährt man auch nichts über die Wirklichkeit.

SPIEGEL: Wenn die Menschen die Wirklichkeit des Multiversums akzeptieren würden, würde das irgendetwas praktisch ändern?

Deutsch: Aber ja! Das Leugnen der physikalischen Wirklichkeit hat den Fortschritt schwerstens behindert. Die von mir gefundene Theorie des Quantencomputers hätte 30 bis 50 Jahre früher entdeckt werden können. Außerdem halte ich es für fatal, dass die Leute inzwischen glauben, die Naturwissenschaft könne die Wirklichkeit nicht mehr beschreiben. Es ist ehrbar geworden anzunehmen, es gebe gar keine objektive Wirklichkeit. Und die größten Physiker verleihen dieser üblen Philosophie dann auch noch die Weihen der Wissenschaft.

SPIEGEL: Einer davon ist der Nobelpreisträger Steven Weinberg. Der spottet, er sei "zu beschäftigt, um sich mit Kram wie der Viele-Welten-Interpretation zu befassen".

Deutsch: Das ist schon richtig, die Viele-Welten-Theorie wird von nicht mehr als etwa 10 Prozent der Physiker vertreten. Die anderen 90 Prozent sind immer noch gefangen in dieser - ja, wie soll ich es nennen? - Verleugnung der Wahrheit ihrer eigenen Theorie.

SPIEGEL: Aber warum sind sie das? Vielleicht weil sie die Vorstellung, dass da so verdammt viele Kopien von ihnen in all diesen vielen Universen herumlungern, allzu abenteuerlich finden?

Deutsch: So schwer ist diese Idee doch gar nicht zu begreifen, jedenfalls viel leichter als etwa die allgemeine Relativität. Ich glaube, dass jeder intuitiv eine Vorstellung davon hat, was die Parallele-Universen-Theorie bedeutet, zumindest sehr grob. Aber was meint einer, wenn er sagt, dass die Gleichzeitigkeit relativ ist und der Raum gekrümmt - ich glaube, sehr wenige Leute können das begreifen.

SPIEGEL: Nun haben Sie uns aber immer noch nicht gesagt, welche Experimente die Existenz eines Multiversums beweisen.

Deutsch: Oh, im Grunde alle Interferenzexperimente.

SPIEGEL: Das müssen Sie uns genauer erklären.

Deutsch: Also, wenn Sie Licht durch ein winziges rundes Loch werfen, dann wird auf einem Schirm dahinter ein heller Fleck erscheinen, das Abbild des Lochs. Und wenn das Licht durch zwei Löcher fällt, entstehen zwei Flecken. Wenn Sie nun aber die beiden Löcher immer näher aneinander heranrücken, dann werden die Abbilder der Löcher irgendwann aufhören auszusehen wie Flecken. Stattdessen erscheint ein kompliziertes geometrisches Muster, das viel komplizierter als die Form der Löcher ist.

SPIEGEL: Sie reden von Interferenzmustern.

Deutsch: Richtig. Sie werden verursacht, weil das Licht, das durch das eine Loch fällt, das Licht, das durchs Nachbarloch fällt, beeinflusst.

SPIEGEL: Und das soll jetzt das Multiversum beweisen?

Deutsch: Warten Sie. Stellen Sie sich nun vor, Sie schicken das Licht aus Ihrer Lichtquelle durch so viele dunkle Filter, dass am Ende nur noch ein einziges Photon pro Minute durch die Lochblende geht. Was passiert? Eigentlich würden Sie doch erwarten, dass dieses Photon, das ja jetzt nicht mehr gestört werden kann durch etwaige Nachbar-Photonen, entweder auf dem Abbild des einen oder auf dem Abbild des anderen Lochs landet.

SPIEGEL: Sie meinen, die Interferenz müsste verschwinden.

Deutsch: Genau. Aber das Erstaunliche ist: Sie tut es nicht. Auch wenn nur ein einziges Photon durch unsere Lochblende fliegt, landet es auf einem Platz, der dem komplexen Interferenzmuster entspricht! Was folgt daraus? Offensichtlich muss doch, während unser Photon durch das eine Loch geschossen ist, irgendetwas anderes durch das andere Loch gelangt sein, um mit unserem sichtbaren Photon zu interferieren.

SPIEGEL: Und was ist dieses Etwas?

Deutsch: Nun, experimentell lässt sich nachweisen, dass sich dieses Etwas exakt so verhält wie ein Photon. Zum Beispiel können wir ihm Spiegel in den Weg stellen und Linsen, irgendwelches optisches Gerät - das Ding, das die Bahn unseres sichtbaren, messbaren Photons beeinflusst, wird sich benehmen, als wäre es selbst ein Photon.

SPIEGEL: Und Sie meinen jetzt, jenes unsichtbare Photon, das das sichtbare aus der Bahn wirft, stammt aus einem anderen Universum?

"Wer aus der Zeitmaschine heraustritt, betritt ein anderes Universum."

Deutsch: Sie sagen es. Und damit haben Sie Ihren experimentellen Beweis für die Existenz des Multiversums.

SPIEGEL: Und warum interferieren die beiden Universen ausgerechnet in dem Moment, in dem Sie Ihr Interferenzexperiment machen?

Deutsch: Sie tun's die ganze Zeit, nicht nur, wenn wir Experimente machen. Deshalb sind wir auch überall umgeben von indirekten Hinweisen auf parallele Universen. Nehmen Sie die Tatsache, dass Materie fest ist. Wenn die klassische Physik wahr wäre und Atome wirklich nur in einem einzigen Universum existieren und einander anziehen würden, dann könnte man beweisen, dass es so etwas wie feste Materie gar nicht gibt. Es gäbe dann weder Ihren Stift noch Ihr Tonband, und Sie selbst gäbe es auch nicht. Jede Menge Eigenschaften der Welt sind verursacht durch Quanteninterferenz, durch das Zusammenwirken vieler paralleler Universen.

SPIEGEL: Sie haben vorhin gesagt, Ihre Theorie des Quantencomputers verdankten Sie letztlich der Multiversumsidee. Gibt es sonst noch praktische Folgerungen aus der Viele-Welten-Theorie?

Deutsch: Zeitreisen zum Beispiel - wobei die eher den theoretischen als den praktischen Anwendungen zuzurechnen sind. Allerdings wendet sich die Quantentheorie nur der Frage zu, was passieren würde, wenn wir eine Zeitmaschine hätten. Vielleicht lautet die für einen Laien interessantere Frage: Wie machen wir eine?

SPIEGEL: Also, verraten Sie es uns: Wie machen wir eine?

Deutsch: Das berührt ein komplett anderes Gebiet der Physik - das gehört ins Reich der allgemeinen Relativität. Einen Pfad in die Vergangenheit können wir nur bauen, wenn wir irgendeine brutale Unterbrechung der Raumzeit nutzen. Dazu müsste es gelingen, ein schwarzes Loch in sehr schnelle Rotation zu versetzen.

SPIEGEL: Und das soll möglich sein?

Deutsch: Irgendwann vermutlich schon.

SPIEGEL: Aber was passiert, wenn Sie dann in die Vergangenheit reisen und etwas schaffen wie das Großvater-Paradox: Sie töten Ihren Großvater, noch bevor er Ihren Vater zeugen konnte?

Deutsch: Vergessen Sie nicht: Wer aus der Zeitmaschine heraustritt, betritt ein anderes Universum. Dort können Sie verursachen, was Sie wollen - es wird nicht das Universum sein, aus dem Sie stammen.

SPIEGEL: Das heißt also, der Mord an meinem Großvater hätte nur zur Folge, dass ich in diesem anderen Universum nie geboren würde.

Deutsch: Ja, richtig. Aber ich finde, diese Mordgeschichten verwirren das Ganze nur. Nehmen wir an, Sie töten ihn nicht; dann wird er einen Sohn zeugen, der wiederum ein Kind zeugt. Und Sie werden dieses Kind - Ihr jüngeres Selbst - treffen. Es wird zwei Kopien von Ihnen geben.

SPIEGEL: Und Sie könnten dann Ihrer jüngeren Kopie sagen: "Ach, hör doch auf mit deiner Theorie des Quantencomputers, das habe ich alles schon erledigt"?

Deutsch: Ja. Ich glaube, wenn wir je Zeitmaschinentechnik beherrschen sollten, werden wir sie genau zu diesem Zweck nutzen: zur Informationsweitergabe - und nicht, um selbst auf Reisen zu gehen.

SPIEGEL: Warum sollte man aufs Reisen verzichten?

Deutsch: Schon allein, weil niemand von einer Reise durch die Zeit zurückkehren kann. Sie würden für immer aus diesem Universum verschwinden. Alle Ihre Freunde würden Sie unwiderruflich verlieren - und Sie wiederum Ihre Freunde. Wobei Sie jüngere Ausgaben von ihnen treffen würden, allerdings in Begleitung einer jüngeren Kopie Ihrer selbst.

SPIEGEL: Nun gut, wir würden also eher Informationen, Daten in die Vergangenheit schicken. Und wozu soll das gut sein?

Deutsch: Zeitmaschinen werden die Informationsverarbeitung revolutionieren - mindestens so grundlegend, wie es die Erfindung des Computers getan hat.

SPIEGEL: Was, glauben Sie, würde man konkret damit anfangen?

Deutsch: Wir hätten viel mehr Zugang zu Informationen. Wir könnten zum Beispiel etwas über Universen erfahren, in denen eine bestimmte Wirtschaftspolitik ausprobiert wurde, und so herausfinden, was dort ein Jahrzehnt später los war. Solche Daten können von heute aus gesehen extrem wertvoll sein. Wir wären also bald angelangt in einer Ära, in der wir Dinge, die wir heute durch Versuch und Irrtum lösen müssen, dann durch Informationsverarbeitung klären könnten.

SPIEGEL: Wann rechnen Sie mit dem ersten Prototyp?

Deutsch: Na ja, wir reden hier über Science-Fiction, die vielleicht Jahrmillionen in der Zukunft liegt. Ich habe so leichthin gesagt, man müsse ein schwarzes Loch in Rotation versetzen - in Wahrheit müsste es mindestens die dreifache Masse unseres Sonnensystems besitzen. Und es müsste mit der Präzision eines Quantencomputers manipuliert werden.

SPIEGEL: Würden Quantencomputer oder Zeitmaschinen es dem Menschen ermöglichen, die Welt noch tiefer zu verstehen? Und hätten angesichts der damit verbundenen Einsichten die Quanten- und die Multiversumstheorie überhaupt noch Bestand?

Deutsch: Ich glaube nicht, dass irgendetwas in der Welt unerklärbar ist. Und ich glaube auch nicht, dass das Wachstum des Wissens je zu einem Ende kommen wird. Deswegen wird die Quantentheorie auch nicht die letzte Theorie sein - es gibt keine letztgültige Erklärung.

SPIEGEL: Aber es wird jedenfalls immer neue, immer unbegreiflichere Erklärungen geben?

Deutsch: Davon bin ich überzeugt. Die Physik hat stets neue, immer bessere Erklärungen hervorgebracht. Und es wäre sehr überraschend, wenn sich das, was am Ende an die Stelle der heutigen Multiversumstheorie tritt, als weniger merkwürdig erweisen würde.

SPIEGEL: Je merkwürdiger, desto besser?

Deutsch: Nein. Merkwürdigkeit ist ja kein Selbstzweck. Aber zum einen werden grundlegende physikalische Erklärungen immer merkwürdiger, weil sie sich immer weiter entfernen von unserer Alltagserfahrung. Und zum anderen wären Erklärungen, die weniger sonderbar sind, längst entdeckt worden.

SPIEGEL: Also müssen wir uns damit abfinden, dass uns die Physiker immer noch bizarrere Ideen präsentieren werden?

Deutsch: Ja. Das Bizarre muss man einfach akzeptieren - weil die Welt bizarr ist.

SPIEGEL: Herr Deutsch, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.


Was meint ihr dazu ? Verschwörungstheorie oder Wahrheit ?

MfG Revolvermann

rokko
2005-03-31, 20:52:36
naja wenn man vorraussetzt das es uneendlich viele Universen gibt

dann gibts wahrscheinlich auch irgendwo Dinosaurier die Counter-Strike zocken

aber wie die Tastaturen da aussehen :confused: :biggrin:

WhiteVelvet
2005-03-31, 21:35:55
Passend zu diesem Artikel kann ich nur auf den Roman "Timeline" verweisen, wo Teile der obigen Erklärungen aufgegriffen werden. Wirklich sehr interessant :)

Demokrit
2005-03-31, 21:55:07
Zeitschiffe von Stephen Baxter ist auch ein sehr schönes Buch zum Thema.

Die Theorie ist jedoch, wie schon im Interview erwähnt, nicht neu. Ich hab zwar keine Ahnung, aber eine Meinung und die deckt sich hier mit der von Herrn Deutsch. ;)

Aber verwirrend ist es schon, sich vorzustellen, daß man sich in jedem Moment in x Versionen seiner selbst aufspaltet. Wer ist man dann überhaupt und in welcher Realität? Ich fühle mich als Kontinuum. Daß ich nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten auf einer Realitätsschiene bin übersteigt ehrlich gesagt mein Vorstellungsvermögen. Man wird ganz wirr im Kopf bei der Vorstellung. Der Zufall ist schwer begreiflich. Man fragt sich als kausal denkendes Wesen: Warum diese Linie?

Naja, letztlich ist es ein Konstrukt, das stimmen kann oder auch nicht und dabei nicht wirklich relevant ist.

Tesseract
2005-04-01, 01:11:51
ich verstehe absolut nicht warum viele die quantentheorie für absurd halten. mich begeistert einfach die perfekte symmetrie des multiversums. viele bisher etwas "kantige" erklärungen in der physik passen plötzlich perfekt im ganzen zusammen wie ein uhrwerk.

DJ Harti
2005-04-01, 08:15:26
ich hatte letzen monat dazu auch mal einen interessanten artikel in der vorletzen
--->>>P.M.<<<--- (http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?artikelid=969) gelesen...
darin geht es unteranderem um die Vorrausberechnung der Universen...

Demokrit
2005-04-01, 08:37:20
P.M. würde ich nicht zu ernst nehmen...

Kladderadatsch
2005-04-01, 09:14:40
Aber verwirrend ist es schon, sich vorzustellen, daß man sich in jedem Moment in x Versionen seiner selbst aufspaltet. Wer ist man dann überhaupt und in welcher Realität? Ich fühle mich als Kontinuum. Daß ich nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten auf einer Realitätsschiene bin übersteigt ehrlich gesagt mein Vorstellungsvermögen. Man wird ganz wirr im Kopf bei der Vorstellung. Der Zufall ist schwer begreiflich. Man fragt sich als kausal denkendes Wesen: Warum diese Linie?


laut dem interview darf man sich das doch gerade so nicht vorstellen. ich habe das so verstanden, dass sich die universen gegenseitig...beeinflussen wie es ausschaut schon, aber es scheint die evolution nicht zu berühren. die beispiele sagen doch blos aus, dass es scheinbar unendlich viele kombinationen gibt, in denen z.b. saddam mit frau bush verheiratet ist, oder man gar selbst noch einmal lebt. ein klon ist ja auch nicht irgendwie gespalten; und wenn der eine vom anderen nichts weiß, haben die so viel gemeinsam wie *ein blöder vergleich*.

FortniteGambler30
2005-04-01, 11:56:23
Also irgendwie verwirrt mich der Text :confused:

Wie hat er das mit dem Photon gemeint?

"Deutsch: Genau. Aber das Erstaunliche ist: Sie tut es nicht. Auch wenn nur ein einziges Photon durch unsere Lochblende fliegt, landet es auf einem Platz, der dem komplexen Interferenzmuster entspricht! Was folgt daraus? Offensichtlich muss doch, während unser Photon durch das eine Loch geschossen ist, irgendetwas anderes durch das andere Loch gelangt sein, um mit unserem sichtbaren Photon zu interferieren."


:|

darph
2005-04-01, 12:18:23
Also diese Theorie, daß jede Möglichkeit auch wahr wird, gibt's doch schon lange... ist ja jetzt nicht grad das Neueste.

Kladderadatsch
2005-04-01, 12:26:47
Also diese Theorie, daß jede Möglichkeit auch wahr wird, gibt's doch schon lange... ist ja jetzt nicht grad das Neueste.

die theorie; er hat ja den beweis;)

Inquisitor
2005-04-01, 13:14:05
Die Multiversumstheorie erklärt aber nicht, warum bisher niemand hier in unserem Universum aus der Zukunft eines anderen Universums per Zeitmaschine geladet ist. Ergo werden Zeitreisen nie möglich sein, auch nicht in andere Universen, sonst wäre hier auch schon oft jemand gewesen. Sowas lässt sich auch nicht verheimlichen.

Gulu-Gulu
2005-04-01, 13:58:10
Was mir dazu einfällt ist, dass man gar nichts weiß!

Das Proton muss also mit etwas Unsichbarem interferieren (Teil aus einem Paralleluniversum laut Deutsch).
Jetzt muss es auch ein Universum geben, dass die Paralleluniversen verbindet und sozusagen die Eigenschaften der einzelnen Universen definiert. Warum? Weil die beiden Universen selbstständig nebeneinander existieren (sagt er). Also brauchen sie ein System,das die "Abhängigkeit" zwischen ihnen herstellt.
Und an dieser Stelle haben wir ein übergeodnetes Universum, das selbstverständlich auch mit anderen Universen wechselwirkt, usw.
Am Ende dieser Spinnerei steht dann, oh Überraschung die Welt, wie wir sie kennen. Alles wirkt wechsel, und manche Auswirkungen erstaunen uns und sind nicht erklärbar. Ausser mit Paralleluniversen. ;D
#goto Textbeginn

darph
2005-04-01, 14:00:46
die theorie; er hat ja den beweis;)
Das Lichtdingsbums? Ein Indiz isses... ;(

Gulu-Gulu
2005-04-01, 14:22:14
Sehe ich auch so.

Eine Erklärung wäre zum Beispiel: Ein Photon hat immer ein "Anti"-Photon.
DAS wäre für mich die einfachste Erklärung.

Gulu-Gulu
2005-04-01, 14:24:11
Sehe ich auch so.

Eine Erklärung wäre zum Beispiel: Ein Photon hat immer ein "Anti"-Photon.
DAS wäre für mich die einfachste Erklärung.

edit: Leider ist das Experiment nicht genau beschrieben. Kann sein, dass das andere Teil nur bei 2 Löchern auftaucht. Dann ist die Erklärung natürlich nichtig.

richtiges edit: falscher button, sry dp

pordox
2005-04-01, 14:40:54
Für mich sagt der Text überhaupt nichts aus. Halte das für total schwachsinnig :rolleyes:

Tesseract
2005-04-01, 16:09:19
Die Multiversumstheorie erklärt aber nicht, warum bisher niemand hier in unserem Universum aus der Zukunft eines anderen Universums per Zeitmaschine geladet ist. Ergo werden Zeitreisen nie möglich sein, auch nicht in andere Universen, sonst wäre hier auch schon oft jemand gewesen. Sowas lässt sich auch nicht verheimlichen.

doch, genau das erklärt sie besser als jede andere theorie. die wahrscheinlichkeit ist einfach zu gering. eine zeitreise - sofern möglich - ist so ein grenzberiech in der physik, dass die wahrscheinlichkeit zur machbarkeit gegen null geht.
du musst es so sehen: pro abgeschickter zeitmaschine kommt im schnitt genau eine wieder zurück. wie hoch ist die wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand bereits eine zeitmaschine mit der vielfachen masse des sonnensystems gebaut hat ohne dass wir davon wissen? :|

die nicht-beobachtung einer zeitmaschine verhält sich also zunächst völlig neutral zur theorie.

Eine Erklärung wäre zum Beispiel: Ein Photon hat immer ein "Anti"-Photon.
DAS wäre für mich die einfachste Erklärung.

die ist vielleicht vom satzbau her einfach, nur erklärt das bei dem experiment genau garnichts. (zugegeben, das experiment ist sehr mangelhaft beschrieben)
es geht um foilgendes: einzelne teilchen in der quantentheorie können sich so verhalten wie der durchschnitt von vielen teilchen.

ich versuch das beispiel etwas besser zu erklären:
licht ist in gewisser betrachtung eine welle. zwei wellen können sich auslöschen wenn sie phasenverschoben sind.
dieses experiment ist so aufgebaut, dass diese lichtauslöschung auf gewissen stellen passiert weil dort ca. genausoviel licht hinkommt wie das dazu phasenverschobene.
so wie 1 und -1 null ergeben ist es dort eben dunkel obwohl licht hinkommt. nun, bis hierhin kann man es noch nachvollziehen wenn man zB 2 steine in einen teich wirft. auch hier gibt es stellen, wo die beiden wellen zusammen ruhiges wasser bilden (sind nur einige wenige stellen)
wenn du nur einen stein in das wasser wirfst findet diese auslöschung natürlich nicht statt. die wellen bleiben überall störungsfrei.

jetzt kommen wir aber zum knackpunkt: wenn du n (n ist hier eine sehr große zahl) photonen hintereinander und unabhängig voneinander durchlässt verhält sich jedes einzelne genau so, wie es sich in der gruppe verhalten würde.
oder anders gesagt: wenn du einen stein in den quententeich wirfst wird er genau dort ruhe in der welle haben wo du es erwarten würdest, wenn du den anderen stein auch reingeworfen hättest - das klingt höchst seltsam, ist es aber nur weil man quantenereignisse nicht gut 1:1 auf den alltag übertragen kann.
denn im alltag haben wir immer sehr viel von allem (teilchen etc.) und nehmen deshalb mit unseren sinnen nur den ziemlich perfekten durchschnitt wahr.
1+1 ist bei uns 2, weil es im quantengerüst des universums im schnitt 2 ist. aber da in den grenzbereichen (sehr wenige teilchen zB) dieser durchschnitt nicht so genau rauskommt wird es für den alltag wirr weil 1 und 1 schonmal nur fast 2 oder was ganz anderes sein kann (natürlich nur sehr selten)
und genau das ist die heisenbersche unschärferelation.

ich hoffe ich hab jetzt nicht noch mehr verwirrt als weitergeholfen ;D

Inquisitor
2005-04-01, 16:22:42
doch, genau das erklärt sie besser als jede andere theorie. die wahrscheinlichkeit ist einfach zu gering. eine zeitreise - sofern möglich - ist so ein grenzberiech in der physik, dass die wahrscheinlichkeit zur machbarkeit gegen null geht.
du musst es so sehen: pro abgeschickter zeitmaschine kommt im schnitt genau eine wieder zurück. wie hoch ist die wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand bereits eine zeitmaschine mit der vielfachen masse des sonnensystems gebaut hat ohne dass wir davon wissen? :|

die nicht-beobachtung einer zeitmaschine verhält sich also zunächst völlig neutral zur theorie.

Die Wahrscheinlichkeit, dass in unserem Universum irgendwann irgendjemand eine Zeitmaschine mit der vielfachen Masse des Sonnensystems baut geht sicherlich gegen null, aber wenn man an eine gegen unendlich gehende Zahl an anderen Universen mit allen möglichen Kombinationen denkt, steigt die Wahrschienlichkeit, dass viele solche Zeitmaschinen exisiteren doch beträchtlich. Oder hab ich da jetzt nen Denkfehler drin?

Tesseract
2005-04-01, 16:27:29
Die Wahrscheinlichkeit, dass in unserem Universum irgendwann irgendjemand eine Zeitmaschine mit der vielfachen Masse des Sonnensystems baut geht sicherlich gegen null, aber wenn man an eine gegen unendlich gehende Zahl an anderen Universen mit allen möglichen Kombinationen denkt, steigt die Wahrschienlichkeit, dass viele solche Zeitmaschinen exisiteren doch beträchtlich. Oder hab ich da jetzt nen Denkfehler drin?

ja, weil du mit einer zeitmaschine ja nicht in alle anderen gleichzeitig reist.

die universen sind sich im schnitt sehr ähnlich. und es kommt, wie gesagt, auf jede weggeschickte im schnitt auch eine ankommende.
zeitmaschinen sind also in jedem der universen sehr unwahrscheinlich. zwar möglich, aber unwahrscheinlich.
es könnte aber schon morgen eine ankommen. dann haben wir extremes glück(oder pech) eines dieser ganz ganz wenigen universen zu sein (der autor hat sie als harry-potter-universum bezeichnet) in denen das unwahrscheinliche doch eingetreten ist.

für den bau einer "großen" zeitmaschine müssen solche irren bedingungen herrschen, dass die menschheit bis zu ihrer auslöschung vermutlich nicht mal ansatzweise auch nur in die nähe der machbarkeit kommt.
dazu müsste "man" im bestenfall mehrere sonnenssteme bearbeiten. und mal ehrlich, wie machbar ist das?

Demokrit
2005-04-01, 21:32:41
dazu müsste "man" im bestenfall mehrere sonnenssteme bearbeiten. und mal ehrlich, wie machbar ist das?Ich denke, daß nichts unmöglich ist, wenn genug Zeit vorhanden ist. Die Zeitmaschinen könnten ja schon hier gewesen sein, ohne, daß wir davon etwas mitbekommen haben.
Ich befürchte jedoch, daß die Menschheit vielleicht nicht mehr so viel Zeit haben wird um all das zu erschaffen und zu erreichen, was sie erschaffen und erreichen könnte.

/me
2005-04-09, 17:02:00
Also ehrlichgesagt musste ich sofort an Douglas Adams und den Anhalter denken, in dem das genauso beschrieben wurde. ;)

Michbert
2005-04-18, 20:14:07
Mhm, eigentlich kann man keine Aussagen über die Wahrscheinlichkeit von Irgendetwas das unser Universum mit einschließen(oder sogar mehr) machen.
Ist alles was mir so dazu einfällt.

Gast
2005-04-23, 19:09:32
ähm im Prinzip ist die Idee mit Paralleluniversen doch nur ne neue Interpretation der Quantenmechanik. statt dass man das Photon mit sich selbst interferieren lässt ( ja das geht schickt einfach mal ne einzelne Welle auf nen Doppelspalt oder ein beliebiges Hindernis) wirft man diesen Gedanken über Bord und lässt das Photon mit einem anderen photon aus nem anderen Universum interferieren.

Aber wo ist der Sinn, wenn das Problem durch Selbstinterferenz doch erklärt werden kann? Das man annimmt es werden alle Möglichkeiten genutzt halt dann in anderen Universen.

Also ich halte das alles nur für ne andere Sichtweise, die aber denke ich nicht zu neuen Entwicklungen führen wird oder Experimente leichter verständlich macht.

Bevor man Beweise hat (statt purer Spekulation) sollte man nicht so gross die Klappe aufreissen und 90% aller Wissenschaftler dissen(oder wie das auf neudeutsch heisst ;) )

Elladan
2005-04-23, 19:36:57
Also ehrlichgesagt musste ich sofort an Douglas Adams und den Anhalter denken, in dem das genauso beschrieben wurde. ;)


off-topic: der kommt übrigens im Juni ins Kino... Kein Kommentar, ich war bisher der Meinung, dass der schlecht umzusetzten ist... bin gespannt.