huha
2005-04-15, 15:08:31
Es dürfte ja hinreichend bekannt sein, daß diverse Fastfoodketten zetiweise gerne ihr Angebot an Verspeisbarem durch kultur- oder länderbasierte Aktionen aufstocken. Die Grundingredienzen (Wasser, Fett, Wasser, Fett, Farbstoffe, sowas, das wie verschrumpelter, zu warmer Salat aussieht und -- wenn man Glück hat -- auch so schmeckt) bleiben zwar gleich, allerdings gibt es meist Ansätze für die äußerliche und geschmackliche Veränderung, da ja auch besonders gern mit Stereotypen gearbeitet wird (für ein chinesisches Thema kommen einfach irgendwelche chinesischen Zeichen auf Verpackungseinheiten oder gar das Produkt selbst, für was Mexikanisches gibt man einfach mehr Pfeffer und irgendwelche anderen Aromen zu, voilà), welche auch durchaus ausgenutzt werden.
So weit zum Vorwort, denn um das soll's hier gar nicht gehen.
Heute war ich beim Bäcker, man höre und staune. Nachdem auf allerlei zum Kauf angebotenen Waren (Broten, Kuchen, wasweißich) kleine Schweiz-Fähnchen steckten, überlegte ich mir zwei Dinge: 1) Was ist heute in der Schweiz und, als diese Überlegung nicht fruchtete, 2) wer lebt in der Schweiz, den ich fragen kann?
Beide Überlegungen waren letztendlich völlig unnötig, da sich innerhalb weniger Minuten drei knallrote und mit schlecht lesbarer weißer Schrift bedruckte Luftballons in mein Gesichtsfeld drängten. Darauf stand: "Grüezi!" (oder so) / "Schweizer Wochen bei Trölsch."
Nach unserer (respektive meiner) kleinen gedanklichen Exkursion in den Bereich des Fastfood, der wenigstens eine geschmackliche und aussehenstechnische Veränderung der Produkte zuläßt, stellt sich dem geneigten Leser ein ganzes Konstrukt von Fragen.
Ein paar dieser Fragen könnten z.B. lauten:
1) Wie schmeckt die Schweiz?
2) Was hat eine schweizerische Fahne auf einem Schokokuchen zu suchen, der jedes Mal gleich aussieht und gleich schmeckt und wohl kaum aus der Schweiz stammt?
3) Warum klebt das nicht auf der Sachertorte?
4) Wer läßt sich so einen Marketingmüll überhaupt einfallen?
Nachdem Frage 1-4 Kopfimmanent mit "keine Ahnung" beantwortet wurden, drängt sich die finale Frage Nummer fünf geradezu von selbst auf:
5) Was um aller Welt hat ein Bäcker davon, wenn er Schweizer Wochen veranstaltet?
Weder wird der Kundenstamm durch die (dazu auch noch wegen nicht vorhandenem Stereotypisierungspotential erfolglose!) stereotypische Thematik vergrößert, erst recht, weil es keine neuen Produkte gibt, wie das die Fastfoodindustrie vorlebt. Nein, es wurden einfach bereits vorhandene Produkte mit an Zahnstochern angebrachten Papierfähnchen oder rotweißen Marzipan(?)kreisen angereichert, noch wird dadurch eine besondere Attraktivität geschaffen. Ich kaufe einen Hefezopf oder meinen Schokoladenkuchen zum Kaffee sicher nciht, weil da eine schweizer Fahne drin- oder draufsteckt, sondern, weil ich sowas eben zum Kaffee brauche. Meine Intention war schon klar, bevor ich überhaupt die Ware sah und durch schnöde Schweizfähnchen ist zumindest bei mir kein zusätzlicher Kaufanreiz rauszureißen.
Merkwürdige Welt.
-huha
So weit zum Vorwort, denn um das soll's hier gar nicht gehen.
Heute war ich beim Bäcker, man höre und staune. Nachdem auf allerlei zum Kauf angebotenen Waren (Broten, Kuchen, wasweißich) kleine Schweiz-Fähnchen steckten, überlegte ich mir zwei Dinge: 1) Was ist heute in der Schweiz und, als diese Überlegung nicht fruchtete, 2) wer lebt in der Schweiz, den ich fragen kann?
Beide Überlegungen waren letztendlich völlig unnötig, da sich innerhalb weniger Minuten drei knallrote und mit schlecht lesbarer weißer Schrift bedruckte Luftballons in mein Gesichtsfeld drängten. Darauf stand: "Grüezi!" (oder so) / "Schweizer Wochen bei Trölsch."
Nach unserer (respektive meiner) kleinen gedanklichen Exkursion in den Bereich des Fastfood, der wenigstens eine geschmackliche und aussehenstechnische Veränderung der Produkte zuläßt, stellt sich dem geneigten Leser ein ganzes Konstrukt von Fragen.
Ein paar dieser Fragen könnten z.B. lauten:
1) Wie schmeckt die Schweiz?
2) Was hat eine schweizerische Fahne auf einem Schokokuchen zu suchen, der jedes Mal gleich aussieht und gleich schmeckt und wohl kaum aus der Schweiz stammt?
3) Warum klebt das nicht auf der Sachertorte?
4) Wer läßt sich so einen Marketingmüll überhaupt einfallen?
Nachdem Frage 1-4 Kopfimmanent mit "keine Ahnung" beantwortet wurden, drängt sich die finale Frage Nummer fünf geradezu von selbst auf:
5) Was um aller Welt hat ein Bäcker davon, wenn er Schweizer Wochen veranstaltet?
Weder wird der Kundenstamm durch die (dazu auch noch wegen nicht vorhandenem Stereotypisierungspotential erfolglose!) stereotypische Thematik vergrößert, erst recht, weil es keine neuen Produkte gibt, wie das die Fastfoodindustrie vorlebt. Nein, es wurden einfach bereits vorhandene Produkte mit an Zahnstochern angebrachten Papierfähnchen oder rotweißen Marzipan(?)kreisen angereichert, noch wird dadurch eine besondere Attraktivität geschaffen. Ich kaufe einen Hefezopf oder meinen Schokoladenkuchen zum Kaffee sicher nciht, weil da eine schweizer Fahne drin- oder draufsteckt, sondern, weil ich sowas eben zum Kaffee brauche. Meine Intention war schon klar, bevor ich überhaupt die Ware sah und durch schnöde Schweizfähnchen ist zumindest bei mir kein zusätzlicher Kaufanreiz rauszureißen.
Merkwürdige Welt.
-huha