aths
2005-05-24, 23:39:19
Seit gut zwei Jahren nutze ich die Coolpix 2000 (http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showthread.php?p=1171326), welche ich ursprünglich als "Webcam" angeschafft hatte. Also nicht um das Teil auf den Monitor zu stellen und mich für Video-Telefonie (die dümmste Erfindung seit 100 Jahren) zu filmen, sondern um fix Fotos zu machen und ins Web stellen zu können. Die Coolpix ersetzte dabei sogar meinen bisherigen Fotoapparat, eine Kleinbild-Kamera von Samsung. Obwohl besser als gedacht, wurde mir die Coolpix mit der Zeit aber zu klein.
http://www.aths.de/files/DX7590/coolpix2000_vorne.jpg
Treuer Begleiter über zwei Jahre: Die Nikon Coolpix 2000.
Mich nervte der fehlende Sucher und das nicht schwenkbare LC-Display, sowie dass Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen übel verrauscht und durch die lange Belichtungszeit wegen dem Halten des Apparates in der Hand unscharf sind. Beim Einsatz auf einer festen Unterlage mit Selbstauslöser blieb das Rauschen.
Bei normalem Tageslicht hatte ich zwar gute Fotos, doch bei direkter Sonneneinstrahlung waren bestimmte Bereiche im Bild oft überbelichtet. Ich wünschte mir Möglichkeiten, auf die Belichtung Einfluss zu nehmen. Und vorallem, dass das Abspeichern der Bilder schneller geht. Eine neue Digicam, die praktisch alle Kritikpunkte beseitigen würde, käme allerdings knapp 600 € und wäre recht groß und schwer. Fast hätte ich trotzdem eine Coolpix 5700 gekauft.
Gestern sah ich die Kodak Easyshare DX7590 im Schaufenster. Das Teil ist deutlich kleiner ("kompakter") als eine "große" vom Kaliber Coolpix 5700, aber auch spürbar preiswerter. Ich hatte etwa eine Stunde drüber nachgedacht, mir dann das Ding zeigen lassen und die 379 € gelöhnt. Nun sind nicht alle Dinge dran, die ich gerne hätte. Dafür ist das Teil noch immer recht handlich. Und, bedingt sowohl durch die über zwei Jahre Abstand in der Entwicklung als auch durch den Preis, insgesamt natürlich deutlich besser als die 2000-er Coolpix.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_vorne.jpg
Der Deckel muss seitlich gedreht aufgesetzt werden, damit das Halter-Band reicht, wenn man den Fotoapparat einschaltet ohne den Objektivdeckel vorher abzunehmen.
Doch nun endlich zu den eigentlichen Stichpunkten:
• So wie Einsteiger-Grafikkarte heute fast immer 128 MB RAM haben, obwohl Office-Grafikkarten auch mit 32 MB gut bedient wären, gibt es heute kaum noch Digicams mit weniger als 5 Megapixeln. Egal, wie gut oder schlecht das Objektiv ist. Die DX7590 hat auch 5 Megapixel.
• Das Objektiv ist deutlich größer als bei der alten Coolpix. Außerdem kann es ziemlich stark zoomen – Kodak wirbt mit 10x optischem Zoom, aufs Kleinbildformat gerechnet 38 - 380 mm Brennweite.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_objektiv.jpg
Das Objektiv dürfte entscheidend mit zum Preis beitragen
• Die grünen und violetten Schimmer (hier im Bild nicht zu sehen) lassen auf Multivergütung schließen. Das Objektiv scheint OK zu sein. Wichtig war mir erstens eine große Blende für kurze Belichtungszeiten als auch eine kleine Blende für Tiefenschärfe. Die DX7590 bietet hier natürlich deutlich mehr Spielraum als die Coolpix 2000. Im Makro-Modus gibt es leider einen Fischaugen-Effekt. Im normalen Modus ist der Fischaugen-Effekt im Vergleich zur Coolpix deutlich schwächer.
• Der "digitale Zoom" vergrößert nicht die einzelnen Bildpixel im Bild, sondern senkt die Bildauflösung :) so dass man beim Abzug auf die gleiche Papiergröße entsprechend den Vergrößerungseffekt hat. Wichtig ist, dass der optische, also echte Zoom so weit reicht.
• Ein ausklapp- und schwenkbares LC-Display sucht man vergeblich. Das wäre natürlich schön, um mit ausgestrecktem Arm ein Foto zu machen. Meine nächste Cam muss das endlich haben.
• Dafür gibts einen Sucher, was ich bei der alten Coolpix vermisste. Die Kodak DX7590 hat einen elektronischen Sucher, wobei die Auflösung nicht ausreicht um zu erkennen, ob das Bild wirklich ganz scharf fokussiert ist. Der Sucher ist offenbar nicht entspiegelt, zum Glück gelangen die Reflektionen heller Gegenstände nicht auf das Foto.
• Dementsprechend gibts auch keinen manuellen Fokus. Das vermisse ich allerdings nicht. Der AF sucht automatisch einen günstigen Bildbereich auf den er scharf stellt. Man kann den Fotoapparat etwas in der Lage ändern, um das Bild so zu schwenken dass das passende Objekt für den AF zu suchen, den Auslöser andrücken, das eigentliche Objekt zentrieren und den Auslöser durchdrücken. Der AF kennt auch Mehrzonen-Messungen, mit der automatischen Wahl bin ich bisher recht zufrieden.
• Im Makro-Modus zeigt sich Nikon als überlegen: Sogar die Einsteiger-Coolpix bietet mehr als die gute Kodak-Kamera. Bei der Coolpix kann man bis auf wenige Zentimeter heran, da spielt die DX7590 nicht mit. Wenn man zoomt, muss man entsprechend noch weiter weg vom Objekt. Probleme habe ich mit der Scharfstellung. Ein Schneckengehäuse an einem Grashalm – das habe ich bislang noch nicht scharf bekommen.
• Den 10x-Zoom kann man bei ruhiger Hand durchaus noch nutzen, zumindest mit der "Sport"-Einstellung, welche für besonders kurze Belichtungszeiten sorgt. Das funktioniert gut bei Tageslicht, auch wenn es bewölkt ist, jedoch nicht mehr im Wald. Dann werden die Bilder zu dunkel und man muss eine Einstellung wählen, wo länger belichtet wird. Ohne Stativ kann man dann aber kaum noch zoomen, wenn das Bild scharf bleiben soll.
• Scharfe Bilder gibts natürlich nur bei wirklich ruhiger Hand und ohne Extrem-Zoom, oder eben mit Stativ (das ich noch nicht habe) – und wenn der Fokus stimmt. Wenn ich einfach mal so schnell Bilder schieße, sind die oft nicht durchgehend scharf. Für gute 9x13-Abzüge reicht das zwar sicher aus, doch bei der Vollbild-Darstellung am 19"-Monitor fehlt der entscheidende Pfiff. Man kann es scharf kriegen, wenn man sich bei der Aufnahme etwas Mühe gibt.
• Bei der Coolpix gibts eine BSS-Funktion, die die Easyshare nicht hat. BSS ("Best Shot Selector") macht ganz schnell hintereinander 10 Aufnahmen und sucht automatisch die beste aus. Die Kodak hat dafür die Möglichkeit, eine handvoll Aufnahmen hintereinander (im Abstand von 0,5 Sekunden) zu machen und alle zu speichern. Im Einzelnen sind das:
► "Belichtungsreihe". Das ist praktisch, wenn man fürchten muss, dass man ein zu helles oder zu dunkles Bild bekommt. Die Kamera liefert drei Bilder: Leicht unterbelichtet, normal, und leicht überbelichtet. Eins wird davon dann hoffentlich passen. Der Stärkeunterschied in der Belichtung lässt sich auch ändern.
► "Erste Serie". Ich sehe etwas, und drücke ab. Die DX7590 erstellt bis zu 5 Bilder im Abstand von 0,5 Sekunden. Bei fünf Bildern ist die Wahrscheinlich recht groß, dass darunter ein brauchbares ist. Das habe ich zum Beispiel genutzt, um ein Entenpaar aufs Foto zu kriegen.
► "Letzte Serie". Ich warte auf ein Ereignis und drücke schon mal den Auslöser. Wenn ich ihn loslasse, habe ich die letzten 4 Bilder (im Abstand von 0,5 Sekunden aufgenommen.) Nach 15 Sekunden ist allerdings Schluss, also kann man die Kamera nicht ewig warten lassen. Diese Funktion ist also sinnvoll wenn man auf ein bestimmtes Ereignis wartet welches unmittelbar bevorsteht. Direkt nach dem Ereignis lässt man den Auslöser los und hat die letzten zwei Sekunden auf vier Bildern.
• Großer Kritikpunkt: Kein RAW-Modus. Ich nutze bei JPEG nur die "Fine"-Einstellung (außerdem gibt es noch "Standard", aber kein "Basic" wie es noch bei der Coolpix war.) Kontraste sind auch beim JPEG in der "Fine"-Einstellung gut, aber schwachkontrastige Stellen verlaufen gnadenlos. Bei 10x15-Abzügen wahrscheinlich noch problemlos, doch bei 1:1-Pixeldarstellung bei ca. 83 dpi grauenhaft. Dabei ist die JPEG-Komprimierung nur auf ungefähr 1:8 bis 1:6 gestellt (abhängig vom jeweiligen Bildinhalt manchmal auch nur 1:5.) Das sollte eigentlich reichen, aber reicht nicht immer. 15 MB pro unkomprimiertem Bild sind sicher viel, doch ich würde es öfters nutzen, wenn es möglich wäre. Das Objektiv würde einen RAW-Modus meiner Meinung nach auf jeden Fall rechtfertigen, zumindest wenn man die Bilder für den PC nutzen will.
• Doch generell scheint Kodak den Anwender im Sinn zu haben, der sich Abzüge drucken lässt. Bei der Einstellung der Auflösung wird zum Beispiel nur die Megapixel-Zahl gezeigt, jedoch nicht die tatsächliche Bildauflösung. Das sind – von gering zu hoch – folgende:
► 1552 x 1164 (1,8 Mpix.) Fast so gut wie die höchste Einstellung der Coolpix 2000 mit 1632 x 1224. Damit konnte man noch 1600 x 1200-er Bilder machen (den Rand musste man halt croppen.) Das ist in dieser Auflösung knapp nicht mehr möglich.
► 2048 x 1536 (3,1 Mpix.) Genau doppelt so hoch wie 1024 x 768.
► 2304 x 1728 (4,0 Mpix.) Noch etwas besser, um es auf 1024 x 768 zu bringen, weil man wegen dem Rand etwas Spielraum zum Drehen hat.
► 2576 x 1932 (5,0 Mpix.) Ganz knapp über 2560 x 1920. Leider keine 2048 Zeilen. Das ist schade, da man so kein "2x2 Supersampling" für ein ... x 1024-Bildformat hat. Dazu bedürfte es dann 5,6 Mpix, oder sagen wir für etwas Reserve um einen schmalen Rand zu haben, reichlich 6 Mpix. Aber als 5-Megapixel-Kamera ist eine Auflösung von ... x 1024 nicht drin. Wenigesten hat man für 1280x960 das "2x2 Supersampling".
► Es gibt außerdem einen 3:2-Modus: 2576 x 1716 (4,4 Mpix.) Ganz praktisch für Landschafts-Fotos, die ich in der Regel sogar auf 16:10 beschneide. Da kann man bei der Aufnahme etwas Speicherplatz sparen, und gute 1280x800-Panorama-Fotos produzieren.
• Pluspunkt: Schnelle Reaktionszeit. Das Bild wegzuspeichern geht viel, viel schneller als bei der Coolpix 2000. Das war dort ein echtes Ärgernis, immer so lange warten zu müssen. Wenn die Kodak noch beschäftigt ist, also der Sucher noch nicht wieder das Bild vom Objektiv zeigt, kann man trotzdem ein weiteres Foto schießen. Offenbar wird hierfür ein Zwischenspeicher genutzt. Auch das Betrachten von Bildern geht viel schneller, die Coolpix nervte hier mit laaangen Pausen bei schwarzem Display, während das nächste Bild entpackt wird.
• Der TV-Ausgang ist wesentlich besser als bei der Coolpix. Mindestens NTSC-Auflösung scheint voll genutzt zu werden. Die Coolpix bot vielleicht halbe Zeilenauflösung.
• Video-Aufzeichnung endlich mit Ton! Und so lange aufnehmen, bis die Speicherkarte voll ist! Das finde ich gut. Weniger gut finde ich die Video-Qualität. Statt MJPEG, wie sich das gehört, wird MPEG-4 genutzt (eigentlich ok) jedoch bei recht scharfer Komprimierungs-Einstellung. Das Video wird leider in ein .MOV gekapselt. Ich bevorzuge prinzipiell plattformunabhängige Formate, sprich pures MPEG. Man kann mit der DX7590 auch Videos in 640x480 aufnehmen, hat dann jedoch nur 12 fps. Bei 320x240 hat man 20 fps.
• Bei der Übertragung zum PC ist die DX7590 etwas schneller als meine alte Cam. Die Kodak-Software ist gut gedacht, aber unausgereift. So kann man sich für seine Bilder ein Thumbnail-Übersicht erstellen lassen. Werden später Dateien verschoben, kann die Software alle betroffenen Bilder aufspüren. Aber aus dem Album entfernen muss man dann jede umbenannte bzw. gelöschte Datei einzeln. Das ist lästig, weshalb ich das Tool nicht mehr nutze. Es hat einige Bildbearbeitungsfunktionen, die man jedoch in jedem besseren Bildverarbeitungsprogramm auch finden sollte. Allerdings nutze ich die automatische Bildübertragung, wenn die Kamera angeschlossen ist. Während der Übertragung blinkt beim Fotoapparat eine grüne Anzeige. Das ist praktisch, die Coolpix habe ich schon öfters am USB-Kabel vergessen, während sie in aller Ruhe ihre Akkus leernuckelte.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_drehrad.jpg
Auch im Dunkeln ist die Kamera bedienbar, denn das Schaltrad mit dem Joystick in der Mitte ist beleuchtet.
• Kodak nutzt, wie in dieser Preisklasse leider üblich, einen eigenen Akku. Die Coolpix kann mit 4 AA-Akkus betrieben werden, die 2500 mAh-Dinger halten da recht lange. Immerhin liefert Kodak ein Schnelllade-Gerät für seinen 1700 mAh-Akku mit. Während die Coolpix das LC-Display als Stromfresser immer aktiv hatte, kann man sich bei der DX7590 entscheiden, ob Display oder Sucher das Bild zeigen sollen. Der Sucher verbraucht deutlich weniger Strom. Beide Anzeigen lassen sich nicht gleichzeitig aktivieren, was aber ohnehin sinnlos wäre.
• Das Display der DX7590 ist mit 2,2 Zoll angenehm groß. Auch bei Tageslicht kann man das Bild noch gut sehen.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_hinten.jpg
Das herrlich große Display eignet sich, um Fotos zu kontrollieren. Die JPEG-Dekomprimerung ist dabei schön schnell.
Die Bedienung der DX7590 ist gut. Zuerst hatte ich Angst vor den sehr kleinen Knöpfen, aber man kommt damit klar. Alles wichtige ist mit wenigen Griffen erledigt. Die Coolpix bot nebem dem [A]-Modus (für Vollautomatik) noch 5 Motiv-Programme, die Video-Aufzeichnung und den Übertragunsmodus. Neben der Vollautomatik, die im Menü gar nicht erst alle Einstellungen bietet (da eben vieles automatisch gewählt wird) bietet die Kodak per Einstell-Rad nur zwei weitere Programme, nämlich den Sportmodus für extrakurze Belichtungszeiten und den Portrait-Modus für Tiefenunschärfe. Dafür gibt es einen Szenen-Modus, der auf dem Display die Wahl zwischen 14 einzelnen Modi bietet, die man aber nicht so häufig braucht. So bleibt die Übersicht gewahrt.
Außerdem gibt es auch mehrere halbautomatische Modi. Man kann z. B. Blende und ISO-Empfindlichkeit (und mehr) oder Verschlusszeit (und mehr) selbst einstellen, den Rest übernimmt die Kamera. Zudem gibt es den automanuellen Modus, der jedoch in jedem Fall weiterhin auf Autofokus setzt. Ansonsten kann man alles andere einstellen (zum Beispiel das Profil für den Weißabgleich) muss es aber nicht. Direkt per Knopfdruck sind Makro/Unendlichkeit, die erwähnten Serienbilder-Funktionen, und der Blitzmodus einstellbar.
Der Blitz wird natürlich nur dann ausgelöst, wenn er vorher "hochgeholt" wurde. So kann man den Blitz eingefahren lassen und den Strom sparen, ohne den Blitzmodus ändern zu müssen. Obwohl es bei der Coolpix nicht so sein sollte, wurde dort glaube ich standardmäßig der Rote-Augen-Blitz genutz, sofern der Blitz aktiv war. Das ist bei der neuen Kodak nicht so. Ist man nahe am Sucher, sieht man manchmal nicht mal, dass überhaupt ein Blitz ausgelöst. Dabei scheint er zum Glück etwas weiter zu reichen als bei der alten Coolpix. Außerdem scheint der Blitz sehr schnell zu laden, während das bei der Coolpix schon mal einige Sekunden dauern kann.
Beim Selbstauslöser gibt es nur den 10-Sekunden-Timer, die Coolpix bot alternativ auch 3 Sekunden. Vor allem genügte dort ein Knopfdruck, um den Selbstauslöser-Modus zu aktivieren. Bei der DX7590 sind es 5 Dinge, die man nacheinander betätigen muss. Nun fotografiere ich mich nicht ständig selbst, aber nutze den Selbstauslöser gerne, um von einer Stellfläche aus zu fotografieren. Während der Zeit bis zur Aufnahme schwingt das Gerät aus, um man erhält so ein schön scharfes Bild. Das wird jetzt mühselig. Auch wenn man ein Stativ hat, wo ich wohl nicht herumkommen werde: Das Durchdrücken des Auslösers erzeugt Schwingungen, die zur optimalen Aufnahme erst mal abklingen sollten. Hier hätte sich Kodak den Extra-Knopf gönnen sollen, finde ich.
http://www.aths.de/files/DX7590/coolpix2000_hinten.jpg
Nikon machts vor: Auf schnellem Wege zum Selbstauslöser.
Mehr Komfort gibts bei Kodak dafür bei Hochkant-Fotos. Die DX7590 hat einen Lagesensor, der bei hochkant gehaltenem Fotoapparat das Bild entsprechend gedreht abspeichert. Somit erspart man sich das Drehen im Bildverarbeitungsprogramm.
Einige Hersteller tun sich damit hervor, Kameras mit 7 Megapixel oder mehr anzubieten. Dazu gibts allerdings ein verhältnismäßig kleines Objektiv mit nur 3x Zoom. Da habe ich doch lieber das Objektiv, wenn auch "nur" 5 Megapixel.
Fazit
Den Kauf bereue ich nicht. Die DX7590 ist gegenüber der Coolpix 2000 ein spürbares Upgrades. Vieles was an der alten Cam nervte, ist jetzt besser. Das gilt insbesondere für das Fotografieren unter schwierigen Lichtbedingungen. Außerdem bewältigt die neue Kamera die Komprimierung und Dekomprimierung in deutlich kürzerer Zeit, und nützliche Funktionen an die ich vorher gar nicht gedacht hatte werden zusätzlich dazu beitragen, dass ich in Zukunft bessere Fotos machen kann. Neben den technischen Spielereien wird aber auch ein offenbar recht solides Objektiv geboten.
Natürlich ist das Teil von einer Nonplusultra-Kamera weit entfernt. Aber angesichts der Größe, des Gewichtes und des Preises redet man hier über eine noch ziemlich kompakte Kamera. Bis auf die umständliche Aktivierung des Selbstauslösers halte ich die Bedienung für gut gelungen, man erfasst sie schnell und intuitiv. Das Finish sieht ziemlich edel aus, allerdings merkt man beim Einstellrad und beim ausfahrbaren Blitz dann doch, dass viel Plaste verarbeitet wurde. Dafür ist dann das Gewicht erträglich.
Der Akku hält nicht ewig. Man benötigt zum normalen Gebrauch zwei Akkus, muss also noch einen nachkaufen, um immer einen frischen geladenen Akku zur Verfügung zu haben. Ich habe mit einer Ladung über 330 Bilder geschossen, darunter einige mit Blitz. Die Batterie-Anzeige ist jetzt auf "low", aber die Akkus haben noch etwas Saft.
Ich weiß nicht genau, an wen sich die Kodak Easyshare DX7590 richtet. Die Coolpix 2000 ist offensichtlich als unkomplizierte Einsteigerkamera gedacht gewesen und erfüllt diesen Zweck auch heute noch. Die Qualität reicht bei anvisierten 300 dpi für Abzüge bis 9x13 locker aus. Meine neue Kodak kann viel mehr, ist aber lange kein Profigerät. Dank der 5 Megapixel sind Größen von 15x21 möglich (Kodak sagt bis 50x75. Doch 83 dpi halte ich aber für viel zu wenig bei Fotos.) Als Speichermedium kommen übrigens SD-Karten zum Einsatz, meine CF-Karten von der Coolpix kann ich somit nicht weiternutzen, aber ich hatte zuhause noch eine 512-er SD herumliegen die mal für den MP3-Player gedacht war.
Wer die Fotos digital weiterverarbeiten will, wird sich die Möglichkeit wünschen, Bilder unkomprimiert zu speichern. Das bringt die DX7590 leider nicht. Wegen dem nicht schwenkbarem Display ist man außerdem in der Perspektive beschränkt – am ausgestrecktem Arm was von oben zu fotografieren wird lästig, da man viele Versuche braucht ehe man das Motiv zufällig schön erwischt hat. Wenigstens habe ich jetzt wieder einen Sucher, doch die Auflösung eines optischen Suchers wird mit dem elektrischen natürlich lange nicht erreicht. Das Handbuch könnte etwas ausführlicher sein.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_oben.jpg
Mehr Knöpfe als gewohnt, dennoch einfach bedienbar
Doch genug gemeckert. Der Einsatz seit zwei Tagen macht mir Spaß. Das Geld halte ich für sinnvoll eingesetzt, mit den erwähnten Schwächen kann ich leben, zumal die DX7590 auch viele Stärken hat. Das Gerät sieht gut aus, ohne zu protzen. Die Bedienung geht flüssig von der Hand. Der Joystick, der auf den ersten Blick fürchterlich fummelig aussieht, erwies sich als nützlicher Navigator durch das Menü. Man kann sowohl schnell und ohne viel nachzudenken einfach mal was knipsen, oder sorgfältig die gewünschten Parameter wählen. Das Objektiv ist für die 5 Megapixel wohl eher leicht überdimensioniert. Dank der durch die große Blende den unter Tageslicht möglichen sehr kurzen Verschlusszeiten kann ich endlich auch bewegte Objekte oder bei stärkerem Zoom noch vernünftige Aufnahmen bekommen. Der Autofokus stellt sich recht zügig ein und funktioniert vor allem auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch. Die großflächige Anzeige liefert scharfe Bilder, man kann aber die Bilder-Ansicht auch im Sucher vornehmen, um somit Strom zu sparen.
Obwohl ich nicht täglich irgendwas fotografiere, gibt es immer wieder mal Gelegenheiten, viele Fotos zu schießen. Da kommt mir das neue Gerät gerade recht.
http://www.aths.de/files/DX7590/coolpix2000_vorne.jpg
Treuer Begleiter über zwei Jahre: Die Nikon Coolpix 2000.
Mich nervte der fehlende Sucher und das nicht schwenkbare LC-Display, sowie dass Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen übel verrauscht und durch die lange Belichtungszeit wegen dem Halten des Apparates in der Hand unscharf sind. Beim Einsatz auf einer festen Unterlage mit Selbstauslöser blieb das Rauschen.
Bei normalem Tageslicht hatte ich zwar gute Fotos, doch bei direkter Sonneneinstrahlung waren bestimmte Bereiche im Bild oft überbelichtet. Ich wünschte mir Möglichkeiten, auf die Belichtung Einfluss zu nehmen. Und vorallem, dass das Abspeichern der Bilder schneller geht. Eine neue Digicam, die praktisch alle Kritikpunkte beseitigen würde, käme allerdings knapp 600 € und wäre recht groß und schwer. Fast hätte ich trotzdem eine Coolpix 5700 gekauft.
Gestern sah ich die Kodak Easyshare DX7590 im Schaufenster. Das Teil ist deutlich kleiner ("kompakter") als eine "große" vom Kaliber Coolpix 5700, aber auch spürbar preiswerter. Ich hatte etwa eine Stunde drüber nachgedacht, mir dann das Ding zeigen lassen und die 379 € gelöhnt. Nun sind nicht alle Dinge dran, die ich gerne hätte. Dafür ist das Teil noch immer recht handlich. Und, bedingt sowohl durch die über zwei Jahre Abstand in der Entwicklung als auch durch den Preis, insgesamt natürlich deutlich besser als die 2000-er Coolpix.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_vorne.jpg
Der Deckel muss seitlich gedreht aufgesetzt werden, damit das Halter-Band reicht, wenn man den Fotoapparat einschaltet ohne den Objektivdeckel vorher abzunehmen.
Doch nun endlich zu den eigentlichen Stichpunkten:
• So wie Einsteiger-Grafikkarte heute fast immer 128 MB RAM haben, obwohl Office-Grafikkarten auch mit 32 MB gut bedient wären, gibt es heute kaum noch Digicams mit weniger als 5 Megapixeln. Egal, wie gut oder schlecht das Objektiv ist. Die DX7590 hat auch 5 Megapixel.
• Das Objektiv ist deutlich größer als bei der alten Coolpix. Außerdem kann es ziemlich stark zoomen – Kodak wirbt mit 10x optischem Zoom, aufs Kleinbildformat gerechnet 38 - 380 mm Brennweite.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_objektiv.jpg
Das Objektiv dürfte entscheidend mit zum Preis beitragen
• Die grünen und violetten Schimmer (hier im Bild nicht zu sehen) lassen auf Multivergütung schließen. Das Objektiv scheint OK zu sein. Wichtig war mir erstens eine große Blende für kurze Belichtungszeiten als auch eine kleine Blende für Tiefenschärfe. Die DX7590 bietet hier natürlich deutlich mehr Spielraum als die Coolpix 2000. Im Makro-Modus gibt es leider einen Fischaugen-Effekt. Im normalen Modus ist der Fischaugen-Effekt im Vergleich zur Coolpix deutlich schwächer.
• Der "digitale Zoom" vergrößert nicht die einzelnen Bildpixel im Bild, sondern senkt die Bildauflösung :) so dass man beim Abzug auf die gleiche Papiergröße entsprechend den Vergrößerungseffekt hat. Wichtig ist, dass der optische, also echte Zoom so weit reicht.
• Ein ausklapp- und schwenkbares LC-Display sucht man vergeblich. Das wäre natürlich schön, um mit ausgestrecktem Arm ein Foto zu machen. Meine nächste Cam muss das endlich haben.
• Dafür gibts einen Sucher, was ich bei der alten Coolpix vermisste. Die Kodak DX7590 hat einen elektronischen Sucher, wobei die Auflösung nicht ausreicht um zu erkennen, ob das Bild wirklich ganz scharf fokussiert ist. Der Sucher ist offenbar nicht entspiegelt, zum Glück gelangen die Reflektionen heller Gegenstände nicht auf das Foto.
• Dementsprechend gibts auch keinen manuellen Fokus. Das vermisse ich allerdings nicht. Der AF sucht automatisch einen günstigen Bildbereich auf den er scharf stellt. Man kann den Fotoapparat etwas in der Lage ändern, um das Bild so zu schwenken dass das passende Objekt für den AF zu suchen, den Auslöser andrücken, das eigentliche Objekt zentrieren und den Auslöser durchdrücken. Der AF kennt auch Mehrzonen-Messungen, mit der automatischen Wahl bin ich bisher recht zufrieden.
• Im Makro-Modus zeigt sich Nikon als überlegen: Sogar die Einsteiger-Coolpix bietet mehr als die gute Kodak-Kamera. Bei der Coolpix kann man bis auf wenige Zentimeter heran, da spielt die DX7590 nicht mit. Wenn man zoomt, muss man entsprechend noch weiter weg vom Objekt. Probleme habe ich mit der Scharfstellung. Ein Schneckengehäuse an einem Grashalm – das habe ich bislang noch nicht scharf bekommen.
• Den 10x-Zoom kann man bei ruhiger Hand durchaus noch nutzen, zumindest mit der "Sport"-Einstellung, welche für besonders kurze Belichtungszeiten sorgt. Das funktioniert gut bei Tageslicht, auch wenn es bewölkt ist, jedoch nicht mehr im Wald. Dann werden die Bilder zu dunkel und man muss eine Einstellung wählen, wo länger belichtet wird. Ohne Stativ kann man dann aber kaum noch zoomen, wenn das Bild scharf bleiben soll.
• Scharfe Bilder gibts natürlich nur bei wirklich ruhiger Hand und ohne Extrem-Zoom, oder eben mit Stativ (das ich noch nicht habe) – und wenn der Fokus stimmt. Wenn ich einfach mal so schnell Bilder schieße, sind die oft nicht durchgehend scharf. Für gute 9x13-Abzüge reicht das zwar sicher aus, doch bei der Vollbild-Darstellung am 19"-Monitor fehlt der entscheidende Pfiff. Man kann es scharf kriegen, wenn man sich bei der Aufnahme etwas Mühe gibt.
• Bei der Coolpix gibts eine BSS-Funktion, die die Easyshare nicht hat. BSS ("Best Shot Selector") macht ganz schnell hintereinander 10 Aufnahmen und sucht automatisch die beste aus. Die Kodak hat dafür die Möglichkeit, eine handvoll Aufnahmen hintereinander (im Abstand von 0,5 Sekunden) zu machen und alle zu speichern. Im Einzelnen sind das:
► "Belichtungsreihe". Das ist praktisch, wenn man fürchten muss, dass man ein zu helles oder zu dunkles Bild bekommt. Die Kamera liefert drei Bilder: Leicht unterbelichtet, normal, und leicht überbelichtet. Eins wird davon dann hoffentlich passen. Der Stärkeunterschied in der Belichtung lässt sich auch ändern.
► "Erste Serie". Ich sehe etwas, und drücke ab. Die DX7590 erstellt bis zu 5 Bilder im Abstand von 0,5 Sekunden. Bei fünf Bildern ist die Wahrscheinlich recht groß, dass darunter ein brauchbares ist. Das habe ich zum Beispiel genutzt, um ein Entenpaar aufs Foto zu kriegen.
► "Letzte Serie". Ich warte auf ein Ereignis und drücke schon mal den Auslöser. Wenn ich ihn loslasse, habe ich die letzten 4 Bilder (im Abstand von 0,5 Sekunden aufgenommen.) Nach 15 Sekunden ist allerdings Schluss, also kann man die Kamera nicht ewig warten lassen. Diese Funktion ist also sinnvoll wenn man auf ein bestimmtes Ereignis wartet welches unmittelbar bevorsteht. Direkt nach dem Ereignis lässt man den Auslöser los und hat die letzten zwei Sekunden auf vier Bildern.
• Großer Kritikpunkt: Kein RAW-Modus. Ich nutze bei JPEG nur die "Fine"-Einstellung (außerdem gibt es noch "Standard", aber kein "Basic" wie es noch bei der Coolpix war.) Kontraste sind auch beim JPEG in der "Fine"-Einstellung gut, aber schwachkontrastige Stellen verlaufen gnadenlos. Bei 10x15-Abzügen wahrscheinlich noch problemlos, doch bei 1:1-Pixeldarstellung bei ca. 83 dpi grauenhaft. Dabei ist die JPEG-Komprimierung nur auf ungefähr 1:8 bis 1:6 gestellt (abhängig vom jeweiligen Bildinhalt manchmal auch nur 1:5.) Das sollte eigentlich reichen, aber reicht nicht immer. 15 MB pro unkomprimiertem Bild sind sicher viel, doch ich würde es öfters nutzen, wenn es möglich wäre. Das Objektiv würde einen RAW-Modus meiner Meinung nach auf jeden Fall rechtfertigen, zumindest wenn man die Bilder für den PC nutzen will.
• Doch generell scheint Kodak den Anwender im Sinn zu haben, der sich Abzüge drucken lässt. Bei der Einstellung der Auflösung wird zum Beispiel nur die Megapixel-Zahl gezeigt, jedoch nicht die tatsächliche Bildauflösung. Das sind – von gering zu hoch – folgende:
► 1552 x 1164 (1,8 Mpix.) Fast so gut wie die höchste Einstellung der Coolpix 2000 mit 1632 x 1224. Damit konnte man noch 1600 x 1200-er Bilder machen (den Rand musste man halt croppen.) Das ist in dieser Auflösung knapp nicht mehr möglich.
► 2048 x 1536 (3,1 Mpix.) Genau doppelt so hoch wie 1024 x 768.
► 2304 x 1728 (4,0 Mpix.) Noch etwas besser, um es auf 1024 x 768 zu bringen, weil man wegen dem Rand etwas Spielraum zum Drehen hat.
► 2576 x 1932 (5,0 Mpix.) Ganz knapp über 2560 x 1920. Leider keine 2048 Zeilen. Das ist schade, da man so kein "2x2 Supersampling" für ein ... x 1024-Bildformat hat. Dazu bedürfte es dann 5,6 Mpix, oder sagen wir für etwas Reserve um einen schmalen Rand zu haben, reichlich 6 Mpix. Aber als 5-Megapixel-Kamera ist eine Auflösung von ... x 1024 nicht drin. Wenigesten hat man für 1280x960 das "2x2 Supersampling".
► Es gibt außerdem einen 3:2-Modus: 2576 x 1716 (4,4 Mpix.) Ganz praktisch für Landschafts-Fotos, die ich in der Regel sogar auf 16:10 beschneide. Da kann man bei der Aufnahme etwas Speicherplatz sparen, und gute 1280x800-Panorama-Fotos produzieren.
• Pluspunkt: Schnelle Reaktionszeit. Das Bild wegzuspeichern geht viel, viel schneller als bei der Coolpix 2000. Das war dort ein echtes Ärgernis, immer so lange warten zu müssen. Wenn die Kodak noch beschäftigt ist, also der Sucher noch nicht wieder das Bild vom Objektiv zeigt, kann man trotzdem ein weiteres Foto schießen. Offenbar wird hierfür ein Zwischenspeicher genutzt. Auch das Betrachten von Bildern geht viel schneller, die Coolpix nervte hier mit laaangen Pausen bei schwarzem Display, während das nächste Bild entpackt wird.
• Der TV-Ausgang ist wesentlich besser als bei der Coolpix. Mindestens NTSC-Auflösung scheint voll genutzt zu werden. Die Coolpix bot vielleicht halbe Zeilenauflösung.
• Video-Aufzeichnung endlich mit Ton! Und so lange aufnehmen, bis die Speicherkarte voll ist! Das finde ich gut. Weniger gut finde ich die Video-Qualität. Statt MJPEG, wie sich das gehört, wird MPEG-4 genutzt (eigentlich ok) jedoch bei recht scharfer Komprimierungs-Einstellung. Das Video wird leider in ein .MOV gekapselt. Ich bevorzuge prinzipiell plattformunabhängige Formate, sprich pures MPEG. Man kann mit der DX7590 auch Videos in 640x480 aufnehmen, hat dann jedoch nur 12 fps. Bei 320x240 hat man 20 fps.
• Bei der Übertragung zum PC ist die DX7590 etwas schneller als meine alte Cam. Die Kodak-Software ist gut gedacht, aber unausgereift. So kann man sich für seine Bilder ein Thumbnail-Übersicht erstellen lassen. Werden später Dateien verschoben, kann die Software alle betroffenen Bilder aufspüren. Aber aus dem Album entfernen muss man dann jede umbenannte bzw. gelöschte Datei einzeln. Das ist lästig, weshalb ich das Tool nicht mehr nutze. Es hat einige Bildbearbeitungsfunktionen, die man jedoch in jedem besseren Bildverarbeitungsprogramm auch finden sollte. Allerdings nutze ich die automatische Bildübertragung, wenn die Kamera angeschlossen ist. Während der Übertragung blinkt beim Fotoapparat eine grüne Anzeige. Das ist praktisch, die Coolpix habe ich schon öfters am USB-Kabel vergessen, während sie in aller Ruhe ihre Akkus leernuckelte.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_drehrad.jpg
Auch im Dunkeln ist die Kamera bedienbar, denn das Schaltrad mit dem Joystick in der Mitte ist beleuchtet.
• Kodak nutzt, wie in dieser Preisklasse leider üblich, einen eigenen Akku. Die Coolpix kann mit 4 AA-Akkus betrieben werden, die 2500 mAh-Dinger halten da recht lange. Immerhin liefert Kodak ein Schnelllade-Gerät für seinen 1700 mAh-Akku mit. Während die Coolpix das LC-Display als Stromfresser immer aktiv hatte, kann man sich bei der DX7590 entscheiden, ob Display oder Sucher das Bild zeigen sollen. Der Sucher verbraucht deutlich weniger Strom. Beide Anzeigen lassen sich nicht gleichzeitig aktivieren, was aber ohnehin sinnlos wäre.
• Das Display der DX7590 ist mit 2,2 Zoll angenehm groß. Auch bei Tageslicht kann man das Bild noch gut sehen.
http://www.aths.de/files/DX7590/dx7590_hinten.jpg
Das herrlich große Display eignet sich, um Fotos zu kontrollieren. Die JPEG-Dekomprimerung ist dabei schön schnell.
Die Bedienung der DX7590 ist gut. Zuerst hatte ich Angst vor den sehr kleinen Knöpfen, aber man kommt damit klar. Alles wichtige ist mit wenigen Griffen erledigt. Die Coolpix bot nebem dem [A]-Modus (für Vollautomatik) noch 5 Motiv-Programme, die Video-Aufzeichnung und den Übertragunsmodus. Neben der Vollautomatik, die im Menü gar nicht erst alle Einstellungen bietet (da eben vieles automatisch gewählt wird) bietet die Kodak per Einstell-Rad nur zwei weitere Programme, nämlich den Sportmodus für extrakurze Belichtungszeiten und den Portrait-Modus für Tiefenunschärfe. Dafür gibt es einen Szenen-Modus, der auf dem Display die Wahl zwischen 14 einzelnen Modi bietet, die man aber nicht so häufig braucht. So bleibt die Übersicht gewahrt.
Außerdem gibt es auch mehrere halbautomatische Modi. Man kann z. B. Blende und ISO-Empfindlichkeit (und mehr) oder Verschlusszeit (und mehr) selbst einstellen, den Rest übernimmt die Kamera. Zudem gibt es den automanuellen Modus, der jedoch in jedem Fall weiterhin auf Autofokus setzt. Ansonsten kann man alles andere einstellen (zum Beispiel das Profil für den Weißabgleich) muss es aber nicht. Direkt per Knopfdruck sind Makro/Unendlichkeit, die erwähnten Serienbilder-Funktionen, und der Blitzmodus einstellbar.
Der Blitz wird natürlich nur dann ausgelöst, wenn er vorher "hochgeholt" wurde. So kann man den Blitz eingefahren lassen und den Strom sparen, ohne den Blitzmodus ändern zu müssen. Obwohl es bei der Coolpix nicht so sein sollte, wurde dort glaube ich standardmäßig der Rote-Augen-Blitz genutz, sofern der Blitz aktiv war. Das ist bei der neuen Kodak nicht so. Ist man nahe am Sucher, sieht man manchmal nicht mal, dass überhaupt ein Blitz ausgelöst. Dabei scheint er zum Glück etwas weiter zu reichen als bei der alten Coolpix. Außerdem scheint der Blitz sehr schnell zu laden, während das bei der Coolpix schon mal einige Sekunden dauern kann.
Beim Selbstauslöser gibt es nur den 10-Sekunden-Timer, die Coolpix bot alternativ auch 3 Sekunden. Vor allem genügte dort ein Knopfdruck, um den Selbstauslöser-Modus zu aktivieren. Bei der DX7590 sind es 5 Dinge, die man nacheinander betätigen muss. Nun fotografiere ich mich nicht ständig selbst, aber nutze den Selbstauslöser gerne, um von einer Stellfläche aus zu fotografieren. Während der Zeit bis zur Aufnahme schwingt das Gerät aus, um man erhält so ein schön scharfes Bild. Das wird jetzt mühselig. Auch wenn man ein Stativ hat, wo ich wohl nicht herumkommen werde: Das Durchdrücken des Auslösers erzeugt Schwingungen, die zur optimalen Aufnahme erst mal abklingen sollten. Hier hätte sich Kodak den Extra-Knopf gönnen sollen, finde ich.
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Nikon machts vor: Auf schnellem Wege zum Selbstauslöser.
Mehr Komfort gibts bei Kodak dafür bei Hochkant-Fotos. Die DX7590 hat einen Lagesensor, der bei hochkant gehaltenem Fotoapparat das Bild entsprechend gedreht abspeichert. Somit erspart man sich das Drehen im Bildverarbeitungsprogramm.
Einige Hersteller tun sich damit hervor, Kameras mit 7 Megapixel oder mehr anzubieten. Dazu gibts allerdings ein verhältnismäßig kleines Objektiv mit nur 3x Zoom. Da habe ich doch lieber das Objektiv, wenn auch "nur" 5 Megapixel.
Fazit
Den Kauf bereue ich nicht. Die DX7590 ist gegenüber der Coolpix 2000 ein spürbares Upgrades. Vieles was an der alten Cam nervte, ist jetzt besser. Das gilt insbesondere für das Fotografieren unter schwierigen Lichtbedingungen. Außerdem bewältigt die neue Kamera die Komprimierung und Dekomprimierung in deutlich kürzerer Zeit, und nützliche Funktionen an die ich vorher gar nicht gedacht hatte werden zusätzlich dazu beitragen, dass ich in Zukunft bessere Fotos machen kann. Neben den technischen Spielereien wird aber auch ein offenbar recht solides Objektiv geboten.
Natürlich ist das Teil von einer Nonplusultra-Kamera weit entfernt. Aber angesichts der Größe, des Gewichtes und des Preises redet man hier über eine noch ziemlich kompakte Kamera. Bis auf die umständliche Aktivierung des Selbstauslösers halte ich die Bedienung für gut gelungen, man erfasst sie schnell und intuitiv. Das Finish sieht ziemlich edel aus, allerdings merkt man beim Einstellrad und beim ausfahrbaren Blitz dann doch, dass viel Plaste verarbeitet wurde. Dafür ist dann das Gewicht erträglich.
Der Akku hält nicht ewig. Man benötigt zum normalen Gebrauch zwei Akkus, muss also noch einen nachkaufen, um immer einen frischen geladenen Akku zur Verfügung zu haben. Ich habe mit einer Ladung über 330 Bilder geschossen, darunter einige mit Blitz. Die Batterie-Anzeige ist jetzt auf "low", aber die Akkus haben noch etwas Saft.
Ich weiß nicht genau, an wen sich die Kodak Easyshare DX7590 richtet. Die Coolpix 2000 ist offensichtlich als unkomplizierte Einsteigerkamera gedacht gewesen und erfüllt diesen Zweck auch heute noch. Die Qualität reicht bei anvisierten 300 dpi für Abzüge bis 9x13 locker aus. Meine neue Kodak kann viel mehr, ist aber lange kein Profigerät. Dank der 5 Megapixel sind Größen von 15x21 möglich (Kodak sagt bis 50x75. Doch 83 dpi halte ich aber für viel zu wenig bei Fotos.) Als Speichermedium kommen übrigens SD-Karten zum Einsatz, meine CF-Karten von der Coolpix kann ich somit nicht weiternutzen, aber ich hatte zuhause noch eine 512-er SD herumliegen die mal für den MP3-Player gedacht war.
Wer die Fotos digital weiterverarbeiten will, wird sich die Möglichkeit wünschen, Bilder unkomprimiert zu speichern. Das bringt die DX7590 leider nicht. Wegen dem nicht schwenkbarem Display ist man außerdem in der Perspektive beschränkt – am ausgestrecktem Arm was von oben zu fotografieren wird lästig, da man viele Versuche braucht ehe man das Motiv zufällig schön erwischt hat. Wenigstens habe ich jetzt wieder einen Sucher, doch die Auflösung eines optischen Suchers wird mit dem elektrischen natürlich lange nicht erreicht. Das Handbuch könnte etwas ausführlicher sein.
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Mehr Knöpfe als gewohnt, dennoch einfach bedienbar
Doch genug gemeckert. Der Einsatz seit zwei Tagen macht mir Spaß. Das Geld halte ich für sinnvoll eingesetzt, mit den erwähnten Schwächen kann ich leben, zumal die DX7590 auch viele Stärken hat. Das Gerät sieht gut aus, ohne zu protzen. Die Bedienung geht flüssig von der Hand. Der Joystick, der auf den ersten Blick fürchterlich fummelig aussieht, erwies sich als nützlicher Navigator durch das Menü. Man kann sowohl schnell und ohne viel nachzudenken einfach mal was knipsen, oder sorgfältig die gewünschten Parameter wählen. Das Objektiv ist für die 5 Megapixel wohl eher leicht überdimensioniert. Dank der durch die große Blende den unter Tageslicht möglichen sehr kurzen Verschlusszeiten kann ich endlich auch bewegte Objekte oder bei stärkerem Zoom noch vernünftige Aufnahmen bekommen. Der Autofokus stellt sich recht zügig ein und funktioniert vor allem auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch. Die großflächige Anzeige liefert scharfe Bilder, man kann aber die Bilder-Ansicht auch im Sucher vornehmen, um somit Strom zu sparen.
Obwohl ich nicht täglich irgendwas fotografiere, gibt es immer wieder mal Gelegenheiten, viele Fotos zu schießen. Da kommt mir das neue Gerät gerade recht.