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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbsthass. Was kann man als jugendlicher tun


Gast
2005-06-03, 17:49:59
Vorwort:

Ich bin hier registriert, und einige werden sicher auch sofort wissen, wer ich bin - ich bitte aber das nicht hier niederzuschreiben.

Des weiteren weiß ich, dass es sehr peinlich, bedenklich, verwerflich [...] ist, so etwas hier zu fragen - aber Ansprechpartner sind schwer zu finden, und speziell mit Freunden, die ich jeden Tag sehe will ich über soetwas nicht reden. (ich bin noch unter 18, aber auch nicht unter 14, nur um den Rahmen festzulegen)

Zum Thema:

Damit sich das ganze nicht zu einem "Ich bin ja ein so armer und kranker Teenie bitte bemittleidet mich alle" - Thread entwickelt, will ich weniger auf den Ursprung meiner eigenen Probleme eingehen, als auf allgemeine Lösungen, sofern es diese gibt. Ich denke in gewissem Maße bin ich ja nicht der einzig betroffene...

Selbsthass:

Den hat sicher jeder manchmal, und gelegentlich ist er auch angebracht und konserviert Moral und Anstand. Aber es kann leider auch zu weit gehen, wie ich es bei mir leider beobachten muss.
Selbstvertrauen und bewusstsein hab ich nur dann, wenn es absolut unangebracht ist und stürzt mich in noch viel größeren Selbsthass. Wenn man sich das ganze nur denkt, sich in seiner Vorstellung beschimpft oder ein schlechtes Gewissen hat, ist das ja noch okay, aber leider gibts dann noch jene Leute, die anfangen sich auch in echt etwas an zu tun.

Was bei mir in letzter Zeit öfter Vorkommt: Immer heftigere Schläge gegen den Kopf und gegen Steinwände, teilweise Ritzen des Unterarmes mit Scherben u.a. Das ist alles halb so schlimm wie es klingt, ich lebe ja noch, nur wird es leider immer heftiger.

Die Selbstmord-Masche hab ich mir inzwischen abgewöhnt, nur einmal hab ichs wirklich versucht, aber war natürlich zu feige. Was mich aber generell stört: Keiner interessiert sich für dich und deine Probleme, solange du nicht sagst, du willst dich umbringen. Keine Ahnung woher das kommt? Aus den Medien? Fühlt ihr euch dann mitschuldig? Naja... Ich will jedenfalls kein Selbstmord und bla. Gespräch auftauen - ich wollte hier nurmal meine Meinung kundtun, denn die wenigen Gesprächspartner, die ich gefunden hatte, waren nur solange nett und freundlich und hilfsbereit, solange ich akut Selbstmordgefährdet war. (= Mein persönlicher Eindruck, vielfach bestätigt)

Meine Lösungen:
Ein Hobby. Am besten eins, dass einen NICHT aufregt. Sobald dieses (ich hab nur ein "primäres" Hobby) einmal eine Woche wegfiel, fing ich auf einmal an wieder mit Scherben rum zu spielen, nachdems mir ne Zeit lang besser ging. Netter Nebeneffekt: Hält auch meistens vom Selbstmord ab.

Schule, Arbeit, oder andere Beschäftigungen bei der man eine Leistung erbringen kann, denn das steigert das Selbstwertgefühl und dürfte die Gesamtlage verbessern. (Ich hab nen Notendurchschnitt sehr nahe der 1, aber vielleicht hat auch gerade das ganze lernen mich so Erfolgsgeil gemacht, sodass ich wenn ich einmal versage mordsmäßig übel drauf bin)


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So, das wars erstmal. Ich versuche das Problem ohne Psychiater, Psychotherapeut oder Psychologen zu lösen, deshalb der Thread. Das ganze ist mir natürlich peinlich, deswegen will ich das nicht so publik machen.

Habt ihr noch andere Lösungsvorschläge? Gehts euch manchmal ähnlich?

Egal, vielleicht hab ich das auch nur geschrieben um es geschrieben zu haben. Viel Spaß noch euch allen und cu

Energizer
2005-06-03, 18:48:54
Hmmm...ich hab dieses Problem nicht.

Was hast du denn für ein primäres Hobby??
Wieso hast du aufgehört damit??

Ich finde, dass man sich sehr gut mit dem Computer beschäftigen kann.
Man kann immer dran rum schrauben, in Foren sein und, wenn man will (in deinem Fall nicht empfehlenswert) Spiele spielen.
Auserdem hält es vom Rauchen, Saufen und Kiffen ab, da man das Geld ja lieber für eine neue Grafikkarte oder Soundkarte ausgibt.

Hast du mal mit deinen Eltern über das Thema gesprochen??

Was empfindest du, wenn du dir selber weh tust?? (das interessiert mich einfach mal ;))

piker
2005-06-03, 18:57:33
Vorwort:
Ich bin hier registriert, und einige werden sicher auch sofort wissen, wer ich bin - ich bitte aber das nicht hier niederzuschreiben.

So, das wars erstmal. Ich versuche das Problem ohne Psychiater, Psychotherapeut oder Psychologen zu lösen, deshalb der Thread. Das ganze ist mir natürlich peinlich, deswegen will ich das nicht so publik machen.


natürlich weiß ich wer du bist. da du hier anonym postest, werde ich dich natürlich nicht "verpetzen". allerdings würde ich dir nicht empfehlen diese sache allein in den griff zu bekommen. dazu gehört etwas mehr als nur der vorsatz.

wenn du den rat eines älteren beherzigen möchstest, würde ich dir trotz alledem einen psychiater ans herz legen. so ein mensch will dir ja nix. er will dir helfen und ist speziell dafür ausgebildet. ein erstes gespräch kann nicht schaden. solltest du bei diesem ersten gespräch merken, daß die chemie nicht stimmt, kannst du immer noch aufstehen und gehen. oder du rufst mal bei einer telefonseelsorge an und redest da mal über die sachen die dich bedrücken.

denke mal darüber nach. dir geht es doch nicht gut so. und das ist unnötig. in deinem alter sollte man das komplette programm checken. jeden tag ne andere knutschen, fummeln, partys, fun, u.s.w. :smile: gib gas alter, das leben kann kurz sein-also mach... ansonsten kannste mir auch ne pm schicken, wie gesagt, ich WEISS wer du bist. also keine scheu, ok?

gruß piker

Asyan
2005-06-03, 18:59:34
Was empfindest du, wenn du dir selber weh tust?? (das interessiert mich einfach mal ;))
Erm er fühlt Schmerz? Damit dann Befriedigung des "Hasses" - jedenfalls temporär.

@"Gast"
Wie wär's z.B. mit 'nem zweiten Hobby? Fotografieren, Kampfsport (das bringt in so einer Situation wirklich viel), soetwas wo es auf Kreativität oder Selbstbeherrschung etc. ankommt?

Zum Rest - klingt schon relativ heftig, ich weiß nicht ob es bei euch irgendwelche Selbsthilfejugendgruppen oder so gibt, wär jedenfalls eine Familie.

Warum man sich nicht für andere interessiert? Wir sind alle Egoisten. So lange es jemandem nicht so schlecht, dass man durch die "Gesellschaft"/anerzogene"Moral"vorstellung zum Handeln gezwungen wird, kümmert sich kaum jemand um dich. Leider, aber meistens muss man es akzeptieren - und ritzen ist da sicher kein guter "Hilfeschrei".

Energizer
2005-06-03, 19:05:12
Erm er fühlt Schmerz? Damit dann Befriedigung des "Hasses" - jedenfalls temporär.
Ach!
Ich wollte wissen, ob es ihm danach wieder besser geht und wie er sich danach fühlt ;)

Shink
2005-06-03, 19:10:38
Hey, das hatt ich auch zur Genüge (in genau diesem Ausmaß). Meine damaligen Lösungsansätze: Mountainbiking, Bergsteigen, Krafttraining, Laufen (muss vielleicht noch dazusagen dass ich eigentlich sehr unsportlich war). "Auspowern" kommt ja "Selbstzerstörung" ziemlich nahe und solange man es ganz alleine und unbeobachtet macht kann man sich nicht aufregen und fühlt sich ganz gut dabei; danach ist man schön erschöpft und auch (vorerst) weniger deprimiert.
Auch nicht schlecht, wenn man der Typ dafür ist: Meditieren.
Auch kann man probieren, den Schmerz dafür "auszunutzen", um z.B. Gedichte zu schreiben, zu Zeichnen etc.
Computer half bei mir nicht wirklich. Irgendwann merkt man doch, dass das nicht die wirkliche Welt ist; auch wenn man schön damit Zeit totschlagen kann.
Nun ja, und meine entgültige Lösung war schließlich meine Freundin. Seit ich allerdings in letzter Zeit etwas weniger Zeit mit Ihr verbringe, kommen die alten Gefühle wieder und ich bedien mich meiner alten Lösungen (und mache bis zu 5 Stunden Sport am Tag...)

Shink
2005-06-03, 19:14:17
Also mir gings nach dem Ritzen besser. Schmerz ist schön, wenn man sich das vorstellt.

Gast
2005-06-03, 19:36:07
Ich würde dir auch Sport empfehlen, denn das würde dir helfen dich bzw. deinen Körper wieder zu spüren, ohne das du den Zwang fühlt die selber zu verletzen. Du solltest trotzdem die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen. Eine andere Möglichkeit wäre die "Nummer gegen Kummer e.V." hier könntest dir auch Hilfe suchen, da dort Personen an den Telefonen sitzen die sich mit diesen Gefühlsschwankungen gut auskennen und auch wissen was man dagegen machen kann.

http://www.kinderundjugendtelefon.de/kinderundjugend.html

Gast
2005-06-03, 19:53:05
Was hast du denn für ein primäres Hobby??
Wieso hast du aufgehört damit??

Sport. Aufgehört habe ich nicht damit, sondern nur eine Verstärkung dieses Hasses gemerkt, als ich ihn eine knappe Woche lang nicht ausführen konnte.

Ich finde, dass man sich sehr gut mit dem Computer beschäftigen kann.
Man kann immer dran rum schrauben, in Foren sein und, wenn man will (in deinem Fall nicht empfehlenswert) Spiele spielen.
Auserdem hält es vom Rauchen, Saufen und Kiffen ab, da man das Geld ja lieber für eine neue Grafikkarte oder Soundkarte ausgibt.

Äh... Genau diese Computer-Beschäftigung hat mich dahin getrieben, wo ich jetzt bin. Ich schraub dran rum. Ich gab dafür schon viel zu viel Geld aus. Ich bin in diversen Foren tätig. Ich spiele aber auch das eine oder andere PC-Spiel.
Rauchen würde ich übrigens nie: Nicht weil es mir selbst, sondern vor allem weil es vielen in meiner Umgebung schadet. Deswegen beschränke ich mich auf das, mit dem ich meine Umwelt am wenigsten mit rein ziehe: Ich trinke gelgentlich Alkohol. Kiffen hab ich erst ein mal probiert - es hat mir aber nichts sonderlich tolles vermittelt.

Hast du mal mit deinen Eltern über das Thema gesprochen??

Nein, meine Schwester denkt gar, ich sei keineswegs deprimiert oder introvertiert. Meine Eltern sind geschieden - wissen tuts aber keiner von beiden.

Was empfindest du, wenn du dir selber weh tust?? (das interessiert mich einfach mal ;))

Zuerst Genugtuung, dann erst ein bisschen Schmerz, dann Depression, bis ich dann auf den Boden sinke und da ein Weilchen liegen bleibe.

Gast
2005-06-03, 19:56:05
Wie wär's z.B. mit 'nem zweiten Hobby? Fotografieren, Kampfsport (das bringt in so einer Situation wirklich viel), soetwas wo es auf Kreativität oder Selbstbeherrschung etc. ankommt?

Ich übe in gewissem Maße auch andere Hobbies aus, auch kreative. Kampfsport hatte ich schonmal gemacht, hat mir aber nicht sonderlich gut gefallen.

Zum Rest - klingt schon relativ heftig, ich weiß nicht ob es bei euch irgendwelche Selbsthilfejugendgruppen oder so gibt, wär jedenfalls eine Familie.

Selbsthilfegruppen gibts keine.

Gast
2005-06-03, 19:58:25
natürlich weiß ich wer du bist. da du hier anonym postest, werde ich dich natürlich nicht "verpetzen". allerdings würde ich dir nicht empfehlen diese sache allein in den griff zu bekommen. dazu gehört etwas mehr als nur der vorsatz.

Ich wage mal zu bezweifeln, dass du mich kennst. Ich hab noch mit sehr wenigen Leuten darüber gesprochen, und sofern du deinen Nick in letzter Zeit nicht geändert hast, kenn' ich dich nichtmal.

Gast
2005-06-03, 20:02:21
Hey, das hatt ich auch zur Genüge (in genau diesem Ausmaß). Meine damaligen Lösungsansätze: Mountainbiking, Bergsteigen, Krafttraining, Laufen (muss vielleicht noch dazusagen dass ich eigentlich sehr unsportlich war). "Auspowern" kommt ja "Selbstzerstörung" ziemlich nahe und solange man es ganz alleine und unbeobachtet macht kann man sich nicht aufregen und fühlt sich ganz gut dabei; danach ist man schön erschöpft und auch (vorerst) weniger deprimiert.

Wie gesagt, Sport mache ich schon, hilft mir aber nicht.

Computer half bei mir nicht wirklich. Irgendwann merkt man doch, dass das nicht die wirkliche Welt ist; auch wenn man schön damit Zeit totschlagen kann.

Genau das. Siehe weiter oben.

Nun ja, und meine entgültige Lösung war schließlich meine Freundin. Seit ich allerdings in letzter Zeit etwas weniger Zeit mit Ihr verbringe, kommen die alten Gefühle wieder und ich bedien mich meiner alten Lösungen (und mache bis zu 5 Stunden Sport am Tag...)

Tja, ich wünsch dir, dass es sich bessert, klingt schonmal gut, wie du das hinbekommen hast :)

Für mich kommt eine Freundin leider nicht in Frage, da ich nur blödes Zeug rede und auch kein annähernd hübsches Äußeres habe um ersteres zu kompensieren.

md
2005-06-03, 20:06:16
krass...

ich finde es erstmal verdammt mutig von dir, dass du sowas hier postest...

mit dem selbsthass...ich hab das auch mal gehabt. dass lag aber am kiffen. ich kiffe zum gleuck seit geraumer zeit nicht mehr und rauchen habe ich auch aufgegeben, nur als ich es gemacht habe, war jeder tag ein weiteres stueck in die verlorenheit. (gibts das wort?) naja, kiffen deprimiert, also falls du kiffen solltest, rate ich dir damit aufzuhoeren.

wie siehts denn aus mit einem partner? such dir jemanden, der dich lieben wird. ich finde, dass liebe vor allem was es in der welt gibt zuerst kommt. wenn man nie jemanden gahebt hat, der dich liebt oder den du geliebt hast, dann verliert man das gefuehl von selbstvertrauen

schule scheint ja kein problem zu sein. schule ist bei mir zum beispiel einfach nur shit. ein defizit nach dem anderen. bin jetzt in der klasse 12, sprich wuerde naechstes jahr abi haben und ich bin trotzdem zu faul mich mal auf den arsch zu setzen. das du mit schule kein problem hast, dass ist schon SEHR gut.

Shink
2005-06-03, 20:26:37
Das ich eine Freundin abbekomm hätt ich mir auch nie gedacht. Hässlich fühlt man sich nun mal automatisch, wenn man deprimiert ist. Aber glaub mir: Es gibt auch genug Mädels denen es ähnlich geht (in meiner Bekanntschaft eigentlich die meisten...), die Gründe sind vielfältig. Vielleicht läuft dir ja einmal eine über den Weg. Und Sprechen ist gottseidank nicht das einzige was zählt beim Kennenlernen - schließlich sprechen Mädels ohnehin viel lieber als wir.

piker
2005-06-03, 20:45:19
Ich wage mal zu bezweifeln, dass du mich kennst. Ich hab noch mit sehr wenigen Leuten darüber gesprochen, und sofern du deinen Nick in letzter Zeit nicht geändert hast, kenn' ich dich nichtmal.

ich habe auch nicht gesagt, daß ich dich kenne. aber ich weiss wer du bist. das ist ein klitzekleiner unterschied.

hier ist nicht der ort derartige probleme "auszuhandeln". glaub mir das.

gruß piker

-Andy-
2005-06-03, 20:45:30
Hallo, ich kann dir nur raten zum Psychiater zu gehen, glaube mir, das ist nichts schlimmes. Dann will ich mich mal Outen :smile: . Ich bin jetzt 34 Jahre, wie ich 25 war fing das bei mir mit Depressionen an, keine Ahnung warum, es war plötzlich da. Ich hatte keinen Bock zur Arbeit, keinen Bock Wochenende raus zugehen. Mir gings echt beschissen,es war die Hölle. Bis ich endlich darauf mal kam zum Arzt zu gehen verging ca 1 Jahr. Der erste Arzt war Spanier, den habe ich leider schlecht verstanden, weil er nicht so gut Deutsch konnte. Der zweite Arzt erzählte mir was von schönen Dingen an die ich denken soll, war für mich natürlich schwachsinn was der redete. Dann hatte ich im Sommer Urlaub, natürlich hatte ich keinen Bock wegzufahren. Ich saß in meine kleinen kack Wohnung und mußte immer darüber Nachdenken wie scheisse alles ist. Ich kann dir sagen so manch eine Träne ist da geflossen. Eines Tages hatte ich Werbung von einem Fitnessstudio im Briefkasten, meine Eltern überredeten mich solange bis ich mich zum Probetraining angemeldet habe. Ja und da bin ich jetzt schon seit 8 Jahren, ich habe neue Leute kennengelernt und es macht mir unheimlich viel Spass. Ich will nur damit sagen, wenn das Fitnessstudio nicht gewesen wäre würde ich immer noch hier rumhocken. Ich hatte echt Glück das ich keinen dritten Arzt brauchte. Deswegen kann ich dir nur raten dir ein Hobby zu suchen oder einen guten Arzt. Mag sein das der erste Arzt nix ist, der zweite vielleicht auch nicht, aber irgendwann wird schon der passende kommen. Ich kann heute gar nicht mehr nachvollziehen wie so denken konnte.Im endefekt waren es eineinhalb verschenkte Jahre. Ich weiß das hört sich alles leicht an, ich kenne das. Aber überlege mal du bist 16? und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Nur du kannst es ändern.

So das war die Geschichte vom Andy und ich schäme mich nicht dafür, denn es kann jeden treffen.

KinGGoliAth
2005-06-03, 21:30:59
auf jedenfall braucht du eine oder besser noch mehrere beschäftigungen in die du dich richtig reinknien kannst wenn es denn nötig ist.
entweder am pc spielen, basteln etc (mach ich auch ;) )
sport treiben um frust und agressionen raus zu lassen und im notfall auch mal 1 oder 2 stunden zu fuß oder mit dem fahrrad unterwegs sein und sich dermaßen alle machen, dass man nur nach an ins-bett-fallen denkt.

natürlich ist ein großer und guter freundeskreis auch ne hilfe. nicht unbedingt weil man sich da ausheulen kann sondern weil eignetlich immer jemand da ist, der einen zu irgendwas mitschleppen kann wenns mal etwas mehr sein soll als zuhause hocken. aus eigener erfahrung weiß ich aber natürlich auch, dass es garnicht mal so einfach ist so viele freunde auf die reihe zu kriegen.

vorausgesetzt man kann die laune und die kraft aufbringen mal die wohnung zu verlassen und mal zu feiern oder sowas. und wenn es mal ws zu feiern gibt dann verläßt mich die laune auf halber strecke. darum lass ich es meistens ganz oder versuch es zumindest. feiern gehen kann ich auch noch wenn mein kopf ein wenig freier ist. schließlich kann man nicht feiern gehen und spass haben wenn einem nicht nach feiern und spass zumute ist.

familie wäre auch wichtig. allerdings kann man von dort nur in den wenigsten fällen brauchbare hilfe erwarten.

freund bzw freundin sind da auch nur bedingt für zu gebrauchen. zumindest in der anfangsphase. später wenn man sich besser kennt geht das auch relativ gut.

dennoch ist man die meiste zeit damit und mit sich allein. darum immer wege zum ablenken finden. einfach mal ins bett gehen und ne runde schlafen hilft auch.

eine bekannte von mir ist borderlinerin und da gehört das ritzen und schneiden schon fast zum alltag. erschreckend sowas. vor einiger zeit war sie damit zur kur in einer betreuten klink. keine vergnügungstour aber hat nen stück geholfen.

Gast
2005-06-03, 22:37:34
Des weiteren weiß ich, dass es sehr peinlich, bedenklich, verwerflich [...] ist, so etwas hier zu fragen - aber Ansprechpartner sind schwer zu finde

Also ich wüsste nicht, wieso es verwerflich sein sollte, so etwas (hier) zu fragen. :-|


Keiner interessiert sich für dich und deine Probleme, solange du nicht sagst, du willst dich umbringen. [...] die wenigen Gesprächspartner, die ich gefunden hatte, waren nur solange nett und freundlich und hilfsbereit, solange ich akut Selbstmordgefährdet war.

Hm, komisch. Wen hast du denn angesprochen? Normalerweise ist es doch immer andersrum. Solange man die Probleme vorsichtig andeutet, versuchen einem die Leute zu helfen. Spricht man Selbstmordgedanken an, dann lassen sie einen entweder fallen wie eine heiße Kartoffel, weil sie Angst vor diesem Thema haben oder sie "überreagieren".
Daher würde es mich wirklich interessieren, wem du dich anvertraut hast.
So eine "Sensationslust", dass Probleme erst interessant werden, wenn's um Selbstmord geht, kann ich mir höchstens unter Klassenkameraden vorstellen, aber du sagtest ja, dass du mit denen lieber nicht sprechen willst.

Ich versuche das Problem ohne Psychiater, Psychotherapeut oder Psychologen zu lösen, deshalb der Thread.

Auf keinen Fall eine gute Idee, muss ich mal so direkt sagen!
Du kannst ja auch erst mal mit deinem Hausarzt reden, wenn du ihm mehr vertrauen kannst als einem fremden Arzt. Er kann dir dann Vorschläge für eine Überweisung machen.

Habt ihr noch andere Lösungsvorschläge?

Lösung? Nein, dafür kann ich wie gesagt nur 'ne Therapie empfehlen.
Aber vielleicht eine kleine Hilfe, wenn's akut wird:
Ist eine gesammelte Liste, musst dir aussuchen, was zu dir passt.

"Wie stoppe ich selbstverletzendes Verhalten?

Es gibt da verschiedenste Wege aus dieser Krise zu kommen.
Eine bevorzugte Technik ist es, etwas zu tun, was keine Selbstverletzung ist, aber trotzdem noch ein intensives Gefühl erzeugt.

zum Beispiel:
- Eiswürfel an den Körper drücken
- Ein kaltes Bad nehmen
- Sich kalt duschen
- Etwas scharfes essen - hineinbeißen in einen Pfefferoni, Zitrone, Grapefruit...

Gleichwertige Reaktionen und Empfindungen sind sehr nützlich.

Diese Strategien funktionieren, weil die Gefühle, welche selbstverletzendes Verhalten auslösen sehr intensiv sind und weiterhin vorhanden sind.
Die intensiven Gefühle kommen und gehen wie Wellen und wenn man solch einer Welle widerstehen kann, hat man eine Ruhepause vor der nächsten.
Um so mehr Wellen man durchhalten kann, ohne schwach zu werden, um so stärker wird man.
Aber es taucht folgende Frage auf - sind diese Dinge wie kalte Dusche, Eis... nicht gleichwertig wie wenn man sich ritzt ...?

Der Hauptunterschied ist, daß dies keine andauernden Folgen (Wunden) macht. Wenn man eine handvoll Eiswürfel an den Körper drückt oder Finger für einige Minuten in Eiscreme steckt, schmerzt es wie ein Ritzer, aber es hinterläßt keine Narbe. Es bleibt nichts zurück weshalb man sich anschließend rechtfertigen muß. Man braucht sich anschließend nicht schuldig fühlen - man ist halt ein wenig narrisch - aber man ist stolz, daß man eine Krise ohne Ritzen überstanden hat - ohne Schuldgefühle.

Diese Art von Verschiebung dient nicht dem Zweck die Wurzeln des Selbstverletzenden Verhalten zu heilen. Diese Technik hilft dir aber, um durch diese Situation zu kommen, wo es dir schlecht geht. Es verhindert, daß die Situation noch schlimmer wird. Sie sind eine Trainingsstrecke welche dich lehrt, daß du durch Krisen kommst, ohne dich zu verletzen.
Nutze diese Methode um dir selbst zu zeigen, daß du mit Belastungen ohne selbstverletzendes Verhalten umgehen kannst.
In der nächsten Krise wird der Drang geringer werden.
Die erste Aufgabe, wenn du entscheidest, das SVV zu stoppen ist:
Den Kreislauf, das Muster zu durchbrechen - neue Wege zu finden.
Du mußt daran arbeiten - es kommt nicht von selbst.
Du kannst es nicht nur in der Theorie machen - es ist harte Arbeit.
Du mußt bereit sein die Wand zu durchbrechen, zu arbeiten.
Du selbst mußt was anderes tun.
Wenn wieder einmal das Gefühl aufkommt und du etwas Scharfes siehst, mußt du bereit sein etwas anderes zu tun.
Du siehst, daß du wählen kannst.
Dies nimmt dir das Gefühl des ausgeliefert seins.
Aber was kann man alternativ tun?
Zuerst nimm dir einige Momente Zeit um zu schauen, was hinter dem Drang steht - was du im Moment fühlst.

Wie fühle ich mich ? Bin ich zornig ? frustriert ? ruhelos ? traurig ?
Hab ich nur Ritzverlangen ?
Fühle ich mich abgehoben ?
Fühle ich mich gefühllos ?
Spüre ich mich nicht ?

Als nächstes:
Verbinde Aktionen mit dem Gefühl
z.B.
Wenn du zornig frustriert, ruhelos bist:
- Mache etwas um dich abzureagieren, jedoch niemals gegen andere
Personen !.
- Zerschneide eine Plastikflasche, ein Kleidungsstück, schneide einen
Fetzen anstelle dich selbst.
- Schmeiße einen Polster gegen die Wand wie bei einer
Polsterschlacht.
- Reiße Seiten aus einem alten Telefonbuch, zerreiße eine Zeitung
- Nehme ein Foto oder eine Zeichnung von dir - markiere mit rotem
Stift, was du vorhast zu tun. Zerschneide, oder zerreiße das Bild.
- Zerbreche Äste, die du findest ,
- Schalte Musik zum Tanzen an.
- Reinige dein Zimmer - das ganze Haus.
- Spiele mit einem Ball.

Wenn du dich traurig, deprimiert, unglücklich fühlst:

Mache etwas ruhiges, besänftigendes
z.B.:
- Ein warmes Bad mit Badeöl oder Schaumbad
- Tue dir etwas gutes mit einem warmen Kakao einem guten Buch.
- Kuschle dich zusammen nimm ein Kuscheltier.
- Mache was immer um dich sicherer und wohler zu fühlen.
- Lasse es angenehm duften z. b. Räucherstäbchen Duftkerzen, Duftöle verdampfen
- Höre beruhigende Musik.
- Schmiere Pflegecreme auf die Stellen wo du dich verletzen willst.
- Rufe einen Freund, eine Freundin an und rede nur das was du willst, wonach es dir ist.
- Richte dir ein Tablett mit deinen Genußmitteln und begebe dich damit zu Bett und schaue Fernsehen oder lese.
- Besuche einen Freund oder eine Freundin.

Extremes Verlangen, Gier, Gefühl sich zu verlieren.
Gefühl abzuheben, zwischen Gefühlen hin und her gerissen sein, sich nicht mehr spüren:
- Mache etwas was einen starken spürbaren Reiz auslöst.
- Drücke lange Eis an deinen Körper bis es schmerzt, rote Flecken macht. (dies gibt anschließend keine Wunden)
- Stecke deine Finger in Eiscreme. Beiße in einen Pfefferoni oder in ein anderes scharfes Gemüse.
- Schlage deine Hände mit einem Gummiband. Nimm ein kaltes Bad.
- Strample deine Füße auf den Boden.

Wenn du dich sammeln willst, mache etwas um deine Konzentration anzuregen.
z.B.:
- Game - Boy spielen
- Handarbeiten, abmalen.
- Esse und kaue etwas ganz bewußt, achte auf den Geschmack.
- Als Beispiel:
Nimm eine Rosine ganz bewußt in deine Finger, schaue sie an, betaste sie - wie fühlt sie sich an? - Rolle sie zwischen den Fingern. - Betrachte sie ganz genau, alle kleinen Feinheiten der Oberfläche.- Versuche sie mit Worten zu beschreiben. - Führe die Rosine zu deinem Mund. Achte wie sie sich mit der Zunge anfühlt, wie sie genau schmeckt.
Woran erinnert dich dieser Geschmack?
Achte auf deinen Speichelfluß - Wie fühlt sich dieser an?
Kaue die Rosine ganz langsam, was spürt deine Zunge - sind Fasern, Stengel zu spüren? Ändert sich der Geschmack während dem Kauen?
Schließlich schlucke die Rosine.

Wunsch Blut zu sehen:
- Zeichne auf dir mit einem roten Filzstift Striche auf die Haut.
oder:
Nehme ein Fläschchen mit roter Lebensmittelfarbe und erwärme sie langsam indem du das Fläschchen in eine Tasse stellst und langsam warmes Wasser in die Tasse tropfen läßt.
Nehme das Fläschchen und fahre langsam über die Stellen der Haut, die du zu ritzen vorhattest, - drücke das Fläschchen an die Haut so als ob du vorhättest dich zu ritzen.
Tropfe einige Tropfen der Lebensmittelfarbe (6-7 Tropfen) auf die Stelle. - Nehme Eiswürfel und ziehe sie durch die Tropfen der Lebensmittelfarbe.
Bemale dich mit roten Fingerfarben.

Wunsch Narben zu sehen oder Blutkrusten zu kratzen:
Nehme einen Henna Färbesatz (Haarfärber). - Schmiere die Paste auf die Haut. - Lasse sie über Nacht eintrocknen.
Am nächsten Tag kannst du sie abzupfen. - Es läßt orange spuren zurück.
Ein weiterer Tip der oft hilft ist das 15 Minuten - Spiel
Sage Dir: 15 Minuten will ich durchhalten - du kannst es.
Wenn 15 Minuten vorbei sind, schaue ob du noch einmal 15 Minuten durchhalten kannst.
Ich habe dies alles versucht - Ich will trotzdem ritzen.
Wenn der Drang unaushaltbar ist, entscheide zuvor ganz genau, wieviel du dir erlaubst und wann es genug ist.
Erlaube nicht dem Drang, dich zu kontrollieren !
sondern:
Ich kontrolliere den Drang !
Entscheide im vorhinein ganz genau was du dir selbst erlaubst, und was zuviel ist und halte dich an deine Limits.

Folgende Fragen solltest du dir stellen:
1.) Warum fühle ich mich danach, mich verletzen zu müssen? Was hat mich zu diesem Punkt gebracht ?
2.) War ich schon einmal an diesem Punkt? Womit hatte es zu tun? Wie fühlte ich mich dann ?
3.) Was tat ich bisher um dieses ungute Gefühl zu erleichtern (anstelle von mich verletzen) ?
4.) Wie fühle ich mich jetzt in diesem Moment ?
5.) Wie werde ich mich fühlen wenn ich mich verletze ?
6.) Wie werde ich mich nach dem SVV fühlen ? Wie wird es mir morgen früh gehen ?
7.) Kann ich diesem Streß ausweichen, oder mit ihm in Zukunft besser umgehen?
8.) Muß ich mich selbst verletzen ?

Gast
2005-06-03, 23:13:37
Danke @ Gast für dein umfangreiches Posting.

Aber ich denke hier liegt ein kleines Missverständnis vor. Das mit dem Ritzen aus Verzweiflung und Depression hab ich weitestgehend nichtmehr, bzw. nur wenn ich meine Hobbys nicht ausüben kann.

Das was ich eher mache, kann ich anhand des heutigen Tages beschreiben:
In der früh schon lustlos, ich bekomme alles nur ein bisschen mit. In der Schule beachtet mich kaum wer, ich fühle mich nirgens dazugehörig und ausgeschlossen. Später erfahre ich, dass ich in einem Fach eine schlechtere Note bekommen werde - das klingt absolut lächerlich, aber so hab ich wirklich das Gefühl ich mache das alles und bringen tuts nicht, denn Klassenkammeraden die weitaus weniger machen bekommen dieselbe Note, klasse. Dann geh ich heim, muss Referat machen. Ich hab noch immer diese Lustlosigkeit, aber schon eher Zorn, weil es ja eh alles nichts bringt. Dann sehe ich in nichts mehr einen Sinn. Dann geh ich kurz nach draußen und versuche mich am Sport. Doch auch da gibts keine sonderlichen Ergebnisse und nichts will wirklich klappen. Durch die Erschöpfung nochmal doppelt so Zornig komm ich daheim an und merke nun, dass ich nicht einmal mehr fähig bin, in meinem Hobby gut zu sein und bin inzwischen verdammt Wütend.

Dann kommt es eben dazu, dass ich ausraste. In letzter Zeit schlage ich mir mehrmals so fest ich kann seitlich auf den Kopf, bis ich nicht mehr kann.


Achja, nur so nebenbei: Ich lebe meine Wut auf gar keinen Fall gegen irgend jemand anders aus! Das ist das allerletzte, was mir je einfallen würde.


Das wars soweit.

KinGGoliAth
2005-06-03, 23:28:03
die wut (aus welchen gründen auch immer) auf sich selbst ist ja der kern des svv (selbst verletzendes verhalten).

sagmal wieviel schläfst du eigentlich? bzw gehst du geregelt zu bett oder jeden tag frei nach schnauze? mal so am rande gefragt. ich habe eine zeit lang recht wenig geschlafen (3-4 stunden) und dann wieder sehr lange (8-10). beides war absolutes gift für meine körperliche und geistige leistungsfähigkeit genau wie für meinen gemütszustand.

c0re
2005-06-03, 23:49:00
Ums klar zu sagen: Ich hab einen in der Krone und kein Bock die Romane hier zu lesen.

Was tun gegen Selbsthass?

- Jeder hat irgendwelche Stärken
- Mach was aus dir: Sport, Kleidung, Aussehen Allgemein
- Das Leben ist Scheisse und wird immer schlimmer. Dir geht es nur gut als Kind oder als Rentner. Wobei bei letzerem wäre ich mir in der Zukunft nicht mehr sicher...also zieh dein Ding durch: du lebst nur einmal

Versuch das beste drauß zu machen.


greetz

KinGGoliAth
2005-06-04, 00:02:42
Ums klar zu sagen: Ich hab einen in der Krone und kein Bock die Romane hier zu lesen.

Was tun gegen Selbsthass?

- Jeder hat irgendwelche Stärken
- Mach was aus dir: Sport, Kleidung, Aussehen Allgemein
- Das Leben ist Scheisse und wird immer schlimmer. Dir geht es nur gut als Kind oder als Rentner. Wobei bei letzerem wäre ich mir in der Zukunft nicht mehr sicher...also zieh dein Ding durch: du lebst nur einmal

Versuch das beste drauß zu machen.


greetz

:|
das ist nicht hilfreich. danke für die 08/15 erläuterung :rolleyes:

Sony
2005-06-04, 01:04:58
Ich gebe zu, dass ich mich nicht in Dich hineinversetzen kann.
Ich kann nur versuchen mir vorzustellen, was ich an Deiner Stelle tun würde.
Immer wenn ich etwas nicht verstehe, versuche ich mehr darüber zu erfahren.
An Deiner Stelle würde ich damit beginnen, mich über die Usachen, Grundlagen und Mechanismen von Emotionen (speziell Angst und Wut) zu informieren. Im Netz danach suchen oder (wenn da nix zu finden ist) auch mal ein verständliches Fachbuch kaufen. Da kann man sich auch in einer Buchhandlung (idealerweise vielleicht in der Nähe einer Uni) mit dem Personal unterhalten und Probelesen, ohne sich als Betroffener zu outen.
Das könnte Mühe machen, aber wenn ich weiß, wie etwas funktioniert - auch "etwas" in mir - kann ich es besser kontrollieren...

Radeonator
2005-06-04, 02:22:49
Suche dir bitte professionelle Hilfe (Therapie) . Selbsthilfe bzw Therapiegruppen gibt es in jeder größeren Stadt und auch Therapeuten sollten zu finden sein. Man muss allerdings einiges an Zeit investieren, bis das richtige am Start ist. In meinem Bekanntenkreis ist der /die ein oder andere in Therapie, ist teilweise echt interessant was es da so alles gibt!

p.s.: Wer kommt eigentlich auf die Mär das Selbstmord etwas mit Mut zu tun hat? Das ist absoluter Schwachsinn! Es hat was mit riesiger Verzweilung oder IMO Feigheit zu tun...das Thema würde wohl wieder nen extra Thread füllen ;D

1349
2005-06-04, 12:37:00
ich kenne dein problem, das gefühl, gesellschaftlich nicht akzeptiert zu werden. ich frage mich auch ständig, was ich denn falsch mache, dass mich alle so hassen und ablehnen.

Gast
2005-06-04, 14:29:07
Der erste Fehler ist in einem Forum wie diesem nach Hilfe zu suchen. Die Leute hier haben absolut keine Ahnung (mich eingeschlossen) wie man mit Psychisch labilen umgeht. Ein flascher Rat und eine missverstandene Formulierung kann genau das gegenteil bewirken. Es gibt in so gut wie allen Stadten kostenlose Psychologische Beratungen, dein Hausartz wird dir da ganz sicher gerne weiter Helfen.

Kobolds|Er@ser
2005-06-04, 15:25:01
So, das wars erstmal. Ich versuche das Problem ohne Psychiater, Psychotherapeut oder Psychologen zu lösen, deshalb der Thread. Das ganze ist mir natürlich peinlich, deswegen will ich das nicht so publik machen.

Alles andere als dir zu sagen, daß du zu einem Profi gehen sollst, wäre in meinen Augen unverantwortlich.


Egal, vielleicht hab ich das auch nur geschrieben um es geschrieben zu haben. Viel Spaß noch euch allen und cu

???

Flipper
2005-06-04, 16:43:53
Lies das Buch "Veronika beschließt zu sterben" (von Paolo Coelho glaub ich). Wenns dir gefällt, dann kann ich dir noch mehr Buchtipps geben.

Sony
2005-06-04, 21:25:08
Der erste Fehler ist in einem Forum wie diesem nach Hilfe zu suchen. Die Leute hier haben absolut keine Ahnung (mich eingeschlossen) wie man mit Psychisch labilen umgeht. Ein flascher Rat und eine missverstandene Formulierung kann genau das gegenteil bewirken. Es gibt in so gut wie allen Stadten kostenlose Psychologische Beratungen, dein Hausartz wird dir da ganz sicher gerne weiter Helfen.
Diese Meinung halte ich (mit allem gebührenden Respekt) für grundfalsch!
Es kann niemals überwiegend falsch sein, sich mit einem persönlichen Problem an die Mitmenschen zu wenden, mit denen mensch Umgang pflegt.
Wenn sich der Fred-Starter auch sonst hier "bewegt", kann er die Ratschläge sicher recht gut einschätzen. Dass die Befolgung nicht eines jeden Rates produktiv sein muss, ist eine Binsenwahrheit, die genauso auch auf den Rat von "Fachleuten" zutreffen kann.
Dein Rat sich nicht mit anderen auszutauschen und sich bei persönlichen Problemen ausschließlich an die etablierte Fachwelt zu wenden, ist jedenfalls sofort als kontraproduktiv durchschaubar, und widerlegt sich und die ihm zugrunde liegende Argumentation dadurch selbst!

flatbrain
2005-06-04, 22:33:24
Such dir professionelle Hilfe, alles andere wird nur temporär die Symptome bessern, bis das nächste Loch kommt, in das du wieder hinein fällst. Wirkliche Hilfe wirst du in Foren nicht erfahren (können).

Viel Erfolg, flatbrain

Gast
2005-06-05, 20:29:26
Alles andere als dir zu sagen, daß du zu einem Profi gehen sollst, wäre in meinen Augen unverantwortlich.

Okay.

???

Was denn?

[fu]121Ah
2005-06-09, 15:24:16
Vorwort:
....
mir gehts genau gleich, es gibt tage da gehts mir saugut, aber eigentlich sollte es nicht so sein, überspielt oder überzogen oder wie auch immer man das verhalten nennen möchte... es sind dann im endeffekt auch momente an die man zurückdenkt und nichts gutes daran findet. daneben liegen 100e gedanken die mit selbsthass und unzufriedenheit sich selbst gegenüber zu tun haben... ich weis nicht wie aus diesem teufelskreis rauskommen. es geht mittlerweile auch einige jahre so, einer der ersten threads im "i want to believe" oder wie es damals hies, hier im forum, war von mir und auch über dieses thema...

meine lösung für das ganze:

ablenkung... der job ist super, wenn ich viel zu tun hab, dann gehts mir gut, grund, ich kann nicht nachdenken... wenn ich nichts zu tun hab studiere ich rum. an allem und damit mein ich an allem... dann gehts mir übel... dasselbe zuhause, früher war es so dass es gleich wieder anfing als ich über die türschwelle lief zuhause.. mittlerweile weis ich dass es nur ist weil mein kopf nicht mehr voll beansprucht wird..

sport.. sport hilft, lenkt ab, gibt selbstvertrauen, stärkt den körper und so auch die psyche...

hobby.. naja, hobby bringt bei mir nicht viel da es meistens was gibt was nicht funktioniert...

der grund für all das...

ist bei mir glaubich, dass ich immer höher hinaus will... höher schneller weiter.. wenn was nicht perfekt ist, ists scheisse. zudem n riesen trieb mich mit anderen zu vergleichen, obwohl ich weis dass es nicht notwendig ist, dass es gut ohne geht... aber ich weis nicht, es ist so schwer da raus zu kommen...

1349
2005-06-10, 10:12:03
121Ah']mir gehts genau gleich, es gibt tage da gehts mir saugut, aber eigentlich sollte es nicht so sein, überspielt oder überzogen oder wie auch immer man das verhalten nennen möchte... es sind dann im endeffekt auch momente an die man zurückdenkt und nichts gutes daran findet. daneben liegen 100e gedanken die mit selbsthass und unzufriedenheit sich selbst gegenüber zu tun haben... ich weis nicht wie aus diesem teufelskreis rauskommen. es geht mittlerweile auch einige jahre so, einer der ersten threads im "i want to believe" oder wie es damals hies, hier im forum, war von mir und auch über dieses thema...

meine lösung für das ganze:

ablenkung... der job ist super, wenn ich viel zu tun hab, dann gehts mir gut, grund, ich kann nicht nachdenken... wenn ich nichts zu tun hab studiere ich rum. an allem und damit mein ich an allem... dann gehts mir übel... dasselbe zuhause, früher war es so dass es gleich wieder anfing als ich über die türschwelle lief zuhause.. mittlerweile weis ich dass es nur ist weil mein kopf nicht mehr voll beansprucht wird..

sport.. sport hilft, lenkt ab, gibt selbstvertrauen, stärkt den körper und so auch die psyche...

hobby.. naja, hobby bringt bei mir nicht viel da es meistens was gibt was nicht funktioniert...

der grund für all das...

ist bei mir glaubich, dass ich immer höher hinaus will... höher schneller weiter.. wenn was nicht perfekt ist, ists scheisse. zudem n riesen trieb mich mit anderen zu vergleichen, obwohl ich weis dass es nicht notwendig ist, dass es gut ohne geht... aber ich weis nicht, es ist so schwer da raus zu kommen...


krankhafter perfektionismus, genau wie bei mir.

1349
2005-06-10, 10:14:14
ach ja nochwas: man stellt zu hohe ansprüche an sich selbst, denen man niemals gerecht werden kann. der verstand sagt, dass es falsch ist, aber man kann nichts dagegen machen. völlig irrational eben.

Memnon of Rhodes
2005-06-10, 10:42:12
ach ja nochwas: man stellt zu hohe ansprüche an sich selbst, denen man niemals gerecht werden kann. der verstand sagt, dass es falsch ist, aber man kann nichts dagegen machen. völlig irrational eben.

und genau das sollte man mit aller Kraft einzudämmen lernen, sich auch mal Fehler gestatten und nicht ständig verurteilen was einem an einem selbst nicht zu gefallen scheint. Sich völlig in Arbeit zu stürzen und alles mögliche zu tun nur um nicht denken zu müssen ist letztendlich auch nur eine Art Flucht, die man nicht gewinnen kann, denn vor sich selbst weglaufen ist ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn die innere Ausgebranntheit und Aushöhlung führt zur Schizophrenie. Das ist dann der bittere Anbeginn vom Ende und nur sehr schwer zu therapieren. Also lieber Gedanken/Gefühle sortieren, sie erkennen und verstehen lernen, um sie dann erfolgreich auf die hinteren Plätze zu verweisen und irgendwann ganz aus dem Saal. (y)

sag ich diesmal nicht
2005-06-10, 15:40:20
Vorerst dies: ich möchte deine situation auf keinen fall verharmlosen. Ich denke ein termin bei einem Arzt braucht nur ein bischen selbsüberwindung und tut nicht weh. Ich habe auch keine ahnung und kann nur schreiben wie es mir teilweise geht.

Aber ein gewisser selbsthass ist mir auch nicht fremd und ich denke das es jedem menschen so geht. Es passiert oft das ich mich über mich selbst unglaublich ärgere. Bis zu einem gewissen grad ist das aber bei einem denkenden menschen normal. Denke/ hoffe ich zumindest.

Bei mir wird meine "selbstzufriedenheit" extrem durch die schlafmenge beeinflußt. Bei weniger als fünf und mehr als 8 Stunden werde ich träge, unzufrieden und unkonzentriert.

Solange ich wirklich viel Arbeit habe (und sie auch mache) habe ich auch immer gute Laune. Gut ich bin Physikstudent da gibts quasi immer was zu tun. Aber wehe es gibt nichts zu tun.

Und wenn es mir wirklich schlecht geht und ich völlig unmotiviert bin treibe ich sport. danach gehts mir besser.


Das hört sich zwar unglaublich allgemein und nichtsagen an aber so geht es mir zumindest.

Ich wünsch dir noch viel glück.