Gibts noch Marktlücken?

[Gast]

Thema Arbeitslosigkeit: Ich hab drei Bekannte, alle drei unter 30 Jahre alt, Bürokaufmann, Mediendesigner und Schreiner (der einzige mit einer IT - "fremden" Ausbildung), der kann aber gut mit Hardware umgehen, alle drei sind schon über zwei Jahre arbeitslos, alle drei haben schon Unmengen an Bewerbungen geschrieben, sind motiviert, zuverlässig, wollen arbeiten --> nix.
alle drei haben sich auch schon überlegt, sich selbständig zu machen aber irgendwie fehlt die richtige Idee bzw. der Mut, den letzten Schritt zu tun. Man hat ja aber auch im sogenannten IT-Bereich das Gefühl, es ist alles schon mal da gewesen, wobei das auf unsere sehr ländliche, relativ strukturschwache Gegend eigentlich nicht zutrifft: Es gibt im Umkreis von 40 km kein ernstzunehmendes IT-Fachgeschäft, nächster Mediamarkt ist auch 40 km entfernt (wegen Spielen, Handys usw.), es wäre also naheliegend, ein Geschäft zu eröffnen mit der richtigen Dienstleistungs-Philosophie (daran haperts nämlich meistens, da kenn ich mich aus), man könnte PCs und Komponenten verkaufen, entsprechend beraten, reparieren usw.
Problem dabei: Woher die Kohle nehmen? Du brauchst nen Laden und Lagerbestand, also ab zur Bank und Kredit aufnehmen? Eher nein, wenn das schief geht bist du evtl. für lange Zeit finanziell hinüber. also was kann man machen ohne den Einsatz von viel Kohle, sondern mit Energie, Know-How und Motivation? Wo gibts einen Trend momentan, einen Zug, auf den man aufspringen könnte? Ich hab selber schon an die Zielgruppe Ü50 gedacht, ich geb für die VHS-Kurse und meiner Meinung nach ist da irrsinniges Potential da, die haben Geld, werden immer mehr und sind mit dem Fachchinesisch, das die meisten ITler sprechen, völlig überfordert. Vielleicht spezielle Kurse auf dem freien Markt?
Weiss einer sonst was? Mir ist schon klar, dass sich hier im Forum wahrscheinlich nicht die berufliche Zukunft meiner Bekannten entscheiden wird, ich wollt aber auf jeden Fall mal diskutieren, ob man denn überhaupt noch was tun kann, wenn man eigentlich möchte, oder ist der Zug abgefahren?

[darph]

[...] ich wollt aber auf jeden Fall mal diskutieren, ob man denn überhaupt noch was tun kann, wenn man eigentlich möchte, oder ist der Zug abgefahren?
Kreativität und Ausdauer vorrausgesetzt, kann man gewiß etwas tun. Die Frage ist nur, was, wie du schrubst.

Das mit den Kursen für Alte ist sicher keine schlechte Idee, aber als finanzielles Hauptstandbein - da glaube ich nicht, daß das reicht. Gerade im ländlichen Gebiet, wo auch die Zahl der PC-interessierten Senioren endlich ist. :(

[Butter]

Wer nicht wag der nicht gewinnt!

[sun-man]

Ländliche Gegend?
Na und? wozu gibts das Internet, mit Hardware ist da nicht viel zu machen IMHO und die Gewinnspanne ist zu klein. Handys? Naja, Geschmackssache.

Ich hab selber schon an die Zielgruppe Ü50 gedacht, ich geb für die VHS-Kurse und meiner Meinung nach ist da irrsinniges Potential da, die haben Geld, werden immer mehr und sind mit dem Fachchinesisch, das die meisten ITler sprechen, völlig überfordert. Vielleicht spezielle Kurse auf dem freien Markt?

Die U50'er in einer ländlichen gegend die mit sowas zu tun haben wissen wodrüber man redet und die anderen wollen es nicht wissen solange der Trecker noch läuft.
Klingt vielleicht zu hart, aber wieso sollten sich die Bauern und Renter bei Euch für die IT interessieren? Wenn Ihr den Grund gefunden habt und wisst das es gesucht wird dann tut es, ohne diesen Grund lasst es. Ihr braucht mehr Ideen als "einen Trend", wenn Ihr die 80 interessierten Rentner abgebacken habt was dann?

ob man denn überhaupt noch was tun kann, wenn man eigentlich möchte

Können kann man alles. Ohne Geld kann man aber fast nichts und wer etwas weiß was ohne Kohle funzt der wird es sicher hier nicht verraten.

Sollen die halt nen EBay Shop aufmachen. Dort wird alles der Bauern im Umkreis verkloppt was die nicht mehr haben wollen. Das könnte vielleicht sogar funzen - solange die wissen was ebay ist ;).

Du brauchst nen Laden und Lagerbestand, also ab zur Bank und Kredit aufnehmen? Eher nein, wenn das schief geht bist du evtl. für lange Zeit finanziell hinüber. also was kann man machen ohne den Einsatz von viel Kohle, sondern mit Energie, Know-How und Motivation?

??Und?? WENN die Idee stimmt und die Jungs so fit sind dann sollte es kein problem sein eine Antrittsfinanzierung aufzubauen, man braucht ja nicht immer ne Mio. Bei ner GmbH müssen doch eh 25tsd zu Grunde liegen?

MFG

[jtkirk67]

Da hat sich leider in der Bankenlandschaft einiges verändert in den letzten Jahren. Ohne entsprechende Sicherheiten kriegt man dort keinen Kredit mehr. Was ziemlich schade ist, denn meistens sind die unkonventionellsten Ideen meist die besten :wink:

[Gast]

Kreativität und Ausdauer vorrausgesetzt, kann man gewiß etwas tun. Die Frage ist nur, was, wie du schrubst.

Das mit den Kursen für Alte ist sicher keine schlechte Idee, aber als finanzielles Hauptstandbein - da glaube ich nicht, daß das reicht. Gerade im ländlichen Gebiet, wo auch die Zahl der PC-interessierten Senioren endlich ist. :(
Mit der endlichen Zahl der Senioren hast du sicher recht, als Haupstandbein für drei Leute, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, wahrscheinlich eher ungeeignet. Geeignet wohl eher als Motto für einen Laden, als Werbeslogan, damit die "Alten" zu mir kommen und nicht zum Media-Markt gehen. Hm..

[Gast]

Sollen die halt nen EBay Shop aufmachen. Dort wird alles der Bauern im Umkreis verkloppt was die nicht mehr haben wollen. Das könnte vielleicht sogar funzen - solange die wissen was ebay ist ;).
MFG
wie funktioniert ein ebay shop? Ich vermute mal, ich übernehme für den Kunden die komplette Verkaufsabwicklung gegen eine bestimmte Provision? Wie hoch ist die, kann man damit richtig Gewinn machen?

[Pinoccio]

Da hat sich leider in der Bankenlandschaft einiges verändert in den letzten Jahren. Ohne entsprechende Sicherheiten kriegt man dort keinen Kredit mehr. Was ziemlich schade ist, denn meistens sind die unkonventionellsten Ideen meist die besten :wink:Basel II (http://de.wikipedia.org/wiki/Basel_II#Kritik) rockt. Oder vielmehr, rockt nicht ... :-(

mfg Sebastian

[drdope]

--> http://checkliste.de/unternehmen/existenzgruendung/
Viel Spaß beim lesen...

[Gast]

Hehe ... viel Spass. Ohne Moos nix los, wie es so schön heisst. Und Geldgeber zu finden ist schwerer als nen 6er im Loddo. Also hoffe lieber auf de Zusatzzahl, ansonsten iss Essig. Oder schreib nen Dankesbrief nach Berlin, für die letzten Jahre und so.

Und keine Illusionen: Nen ordentliches Geschäft aufzuziehen kostet numal ordentlich Kohle, ansonsten dümpelt es vor sich hin.

Ach, köntest ja mal Billy Boy Gaytes fragen, der hat sicherlich die ein oder andere Mille flüssig, aber komm bloß net mit "wegweisendem Betriebssystem" oder so.... :)

[Cyphermaster]

Da wir mittlerweile weitgehend "EU-Freiheit" genießen, kann man auch als das Gegenstück einer deutschen GmbH in Großbritannien, einer "Limited" firmieren. Der Vorteil und Nachteil dabei ist, daß man als Einlage Minimum 1 brit. Pfund statt 25k€ hat. Vorteil ist der geringe Kapitaleinsatz bei der Gründung, Nachteil ist, daß man bei großvolumigen Geschäften oft das Problem hat, daß einige Partner dem ganzen Mißtrauen, weil man ja nur mit ~3€ Kapitaleinlage bei Pleite haften würde...

Für den Einstieg aber ganz interessant imo, später kann man ja immer noch auf eine andere Gesellschaftsform wechseln. Viel wichtiger ist da schon die Unternehmensidee.

[Gast]

Da wir mittlerweile weitgehend "EU-Freiheit" genießen, kann man auch als das Gegenstück einer deutschen GmbH in Großbritannien, einer "Limited" firmieren. Der Vorteil und Nachteil dabei ist, daß man als Einlage Minimum 1 brit. Pfund statt 25k€ hat.Auszug:

Diese Vorteile bei der Gründung einer Limited sollten aber nicht die zahlreiche Pflichten und Kosten außer acht lassen, die im weiteren Verlauf des Lebens der Gesellschaft schon nach englischem Recht entstehen.

Eine "Limited" muss zumindest einen "Director" (Vorstand/Geschäftsführer) und außerdem einen "Company Secretary" (Schriftführer der Gesellschaft) bestellen. Zudem sind die meisten "Limiteds" verpflichtet, "Auditors" (Wirtschaftsprüfer) zur Überprüfung der einzureichenden Bilanzen zu bestellen. Wenig bekannt ist hier, dass das britische Gesellschaftsregister bei Verstößen gegen Veröffentlichungspflichten streng vorgeht. Jährlich müssen die "Limiteds" den Bericht der Direktoren, eine Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung und ein Testat des Abschlussprüfers einreichen. Wenn beispielsweise Jahresabschlüsse nicht fristgerecht eingereicht werden, können Bußgelder bis zu 1.000 engl. Pfund verhängt werden. Wird auf die Mahnungen des Gesellschaftsregisters nicht reagiert wird, kann die "Limited" zwangsweise aus dem Register gelöscht werden. Das vorhandene Vermögen geht in dem Fall an die britische Krone über. Das betrifft auch Briefkastenfirmen, die ausschließlich in Deutschland tätig sind.
...
So ist es keinesfalls sicher, dass die deutschen Gerichte eine persönliche Haftungsbeschränkung des Gesellschafters und/oder Geschäftsführers anerkennen, wenn eine Unterkapitalisierung vorliegt.
Die persönliche Haftung des Direktors kann sich aus der Verletzung der gesetzlichen Pflichten oder Sorgfaltspflichten ergeben.
...
Es bleiben somit erhebliche Rechtsunsicherheiten. Der teilweise hoch gelobte Vorteil – kein Mindestkapital bereitstellen zu müssen – kann sich damit eher als Nachteil erweisen.

Nicht zu unterschätzen ist deshalb auch im Vergleich zur GmbH das eher negativere Image der Limited bei potentiellen Geschäftspartnern. Der Geschäftspartner oder Gläubiger einer ausländischen Gesellschaft wie der "Limited" wird sich im Zweifel genau über deren Kreditwürdigkeit informieren.

usw. usw. usw.

Quelle: http://www.frankfurt-main.ihk.de/re...srecht/limited/