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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinn und Unsinn des universitären Bildungssystems


Quantar
2005-06-15, 12:46:41
Eins vorweg, ich will niemandem auf die Füße treten. Das sind meine subjektiven Beobachtungen, die ich hier mal Kund tun möchte. Da ich in letzter Zeit öfters eine Weile bei studierenden Freunden bin, fällt mir doch das ein oder andere auf.

1. Biologie(2 Semester)
Ich beobachte das hier seit 2 Wochen. Sehr interessant. Für einen Schein mussten die Studies hier an diversen Exkursionen Teil nehmen und sich anschließend einer praktischen Prüfung unterziehen. Ich war live dabei.
Man sammelte sich morgens um 9 am Fuße eines Hügels, auf dem die Ruinen der Burg Frankenstein( :D ) stehen. Dann wurden die 120 Leute die Berg hochgeschickt und in die Ruine gepfercht. Nun bauten die 7 Prüfer verschiedene Stationen auf. Nach und Nach wurde immer ein Prüfling vorgewunken.
Dieser hatte 10 verschiedene Pflanzen vor sich(aus einem Spektrum von 250). Diese musste er mit deutschem, lateinischem und lateinischem Familennamen bestimmen. Wohlgemerkt ohne Buch!
ja ne is klar. In der heutigen Zeit hat ja auch niemand Bücher. Man stelle sich vor, man ist im Wald, und will eine Pflanze bestimmen und hat kein Buch(soll ja vorkommen). Dann würde man wohl nicht wissen, dass man es mit einer Glockenheide(erica tetralix) aus der Famile der Ericaceen zu tun hat.
min. 7 von 10 musste man komplett bestimmen, sonst wars nix. Durchfallquote liegt bei über 50%.
Dass man als angehender Biologie ein gewissen Grundwissen der Flora und Fauna haben sollte, ist klar. Die Lehr- und Lernmethoden erinnern mich allerdings eher an die Grundschule.


Vorlesungen? Ja, gibt es auch. Allerdings kann man auf 8 in der Woche verzichten. (Da ist kaum einer). Die Vorlesungsscripte findet man am gleichen Tag im Netz, und bei den vielen Fachbegriffen müssen sowieso fast alle andauernd im Buch blättern. Die Dozenten raten den Leuten z.T. auch, erst ger nicht zu kommen.

2. Mathe/Physik(4. Semester)
Mei, das is lustig, wenn die ihre Aufgaben mache und ich kein Wort verstehe...
Hier gibts auch sowas wie ein Praktikum. Will heißen, 1 Stunde irgendetwas messen, und das Ganze dann 5 Stunden auswerten. Auf meine regelmäßige Frage, was denn da eigentlich praktiziert wird und was so der praktische Lerneffekt sei, erhalte ich immer von allen Seiten ein unverständliches Gemurmel"pfff, öhm, nun ja....". Keiner der 6 Leute, die ich dort kenne, will auch nur annähernd etwas machen, was auch nur im entferntesten damit zu tun hat. "Muss halt gemacht werden" ist da immer die Antwort drauf.
Auch hören die z.T. von ihren Dozenten des Öfteren etwas wie"Das was wir machen ist zwar völlig irrelevant und sie werden es nie wieder brauchen, aber wir müssen es trotzdem machen". Dem stimmen dann auch die beiden zu, die ich mit für die intelligentesten und genialsten Menschen halte, die ich kenne(und die auch geborene Mathematiker sind).

Vielleicht habe ich auch nur 2 schlechte unis abbekommen(KL und HH), doch irgendwie scheint mir da der Wurm drin zu sein. ok, das ist immer noch Grundstudium, doch
-fehlen einfach didaktische und pädagogische Ansätze
-Scheint die allgemeine Auswahl der Themata z.T. unangebracht
-Scheint mir vieles nur eine Art "Beschäftigungstherapie" zu sein

Viele die ich kenne, die fertig studiert haben, sagen selber, dass sie maximal 25% von dem, was sie gelernt haben, behalten oder beruflich gebrauchen konnten.
Prinzipiell finde ich auch die Einführung respektive Implementierung diverser interdisziplinärer Studiengänge recht sinnvoll(afaik derzeit ausschließlich in "neuen" BA´s zu finden).
Ich bin der Meinung, auch ein Informatiker sollte sachliche Diskussionen führen können, Ein Biologe sollte über entsprechende Fachkenntnise in der englischen Sprache verfügen und ein Germanist sollte Ahnung haben, wie er Anhand moderner Medien recherchiert.

Ein akademischer Abschluss in allen Ehren, doch ich will nicht nach 4-5 Jahren als theorieverseuchter Fachidiot aus der Uni kommen, und mit meinem tollen Diplom in Arbeitswelt geworfen werden um zu merken, dass ich ja nichtmal mehr weiß, wie ich eine Schraube vom Schreibtisch festziehen kann oder wie man überhaupt mit Menschen spricht. Anschließend landet man doch bei Hartz IV(oder V), weil einfach mal wieder zuviele dass studiert haben, was ich auch studiert haben(Schweinezyklus ahoi ;)).

Nein, ganz so pessimistisch sehe ich das nicht(ist etwas überspitzt), doch sehe ich persönlich diverse Defizite in diesem System, welches man überdenken sollte, um den Absolventen eine wirklich gute Ausbildung auf den Lebensweg zu geben. Da reicht es imo nicht, einfach mal eben alles auf BA umzustellen, frei nach dem Motto "Och , jetzt sind wir ja auf dem international en Standard".

So, jetzt würde ich mich über konstruktive Beiträge freuen, sowohl von Biologen und Mathematikern als auch von anderen :)

greetz
Kelvin

Plutos
2005-06-15, 13:08:30
...

Spasstiger
2005-06-15, 13:17:09
Wer an die Uni geht, muss sich sogar zwangsweise darauf einlassen, ein Fachidiot zu werden. Denn nur die Fachidioten können auch Spitzenleute in ihrem Fach werden (mal von ein paar Ausnahmetalenten abgesehen). Wer sich zuviel mit anderen Dingen beschäftigt, hat keine Zeit mehr für das Fach, was man eigentlich studieren möchte.

Das Studium an der Uni ist außerdem auch nicht nur eine reine Berufsausbildung. An der Uni hat man die Möglichkeit, sich in einem Fachbereich soweit fortzubilden, dass man quasi die Spitze des Wissens in diesem Bereich erreicht. An der Schule bspw. geht der erlernte Stoff in Mathematik oder Physik meist nicht mal bis ins 19. Jahrhundert. Und wenn man bedenkt, dass sich das Wissen der Menschheit alle 5 Jahre verdoppelt ...
Mathematikbegeisterte haben auch sicherlich ihre Freude daran, an der Uni mit Themengebieten in Kontakt zu kommen, die einfach völlig außer der Norm sind und halt auch nie im Berufsleben benötigt werden. Es ist ja auch eine Herausforderung, sein bisher angeeignetes Wissen auch einen noch unbekannten Fachbereich anwenden zu können. Die Vielfalt der Themen trägt halt auch zum Verständnis bei, zumindest wenn man sich für das Fach begeistern kann.

Wer eine gute Vorbereitung für das Berufsleben haben möchte, aber auf ein Studium nicht verzichten will, kann ja auch, wie du schon erwähnst, zur BA gehen.

An der Uni ist man viel stärker auf sich alleine gestellt. Wenn man etwas über Präsentationstechniken und Rhetorik lernen möchte, findet im Umfeld der Uni genug Kurse oder AKs. Es hängt dann halt vom Engagement des Studenten ab, ob er sich auch diese sogenannten Soft-Skills aneignen möchte.

Bei uns an der Uni in Stuttgart (ich studiere Elektrotechnik) wird z.B. auch eine Ferienakademie angeboten. Man darf kostenlos Urlaub mit mehreren Hundert Studenten aus ganz Deutschland in Tirol machen, muss aber eine Präsentation zu einem bestimmten Thema vorbereiten. Vormittags finden immer die Seminare statt, nachmittags gibts Gruppen-Freizeitaktivitäten. Abends bleibt dann noch Zeit zum Feiern und Spass haben. Die Bewerber für die Ferienakademie müssen aber erst mal an der Uni vor Dozenten/Professoren einen Probevortrag halten. Die Teilnehmer bekommen dann von unserem teilnehmenden Professor eine Fortbildung in Sachen Präsentation, weil er sich wünscht, dass die Uni Stuttgart die fähigsten Leute in den Seminaren vorweisen kann.

Finde ich recht interessant und evtl. werd ich mich auch fürs nächste Jahr bewerben.

makla
2005-06-15, 13:17:15
also bei mir in politik(B.A.) is es so, das jeder ein referat halten muss. bei 80 leuten im seminar und ca 14 sitzungen pro semester kann man sich ausrechnen wieviele "tolle" referate man sich dann pro sitzung reinfahren darf. natürlich gibt es -zumindest für seminare- eine anwesenheits pflicht. zu den vorlesungen brauch man nicht hin, weil 1. keine pflicht ;-) und 2. sind da immer so viele leute, das man entweder auf den treppen oder fast draussen sitzen muss. und jede semester wundern sich die dozenten wieder:" oh, soviele studenten! damit hätte ich jetzt nicht gerechnet...." man muss dann auch in jedem seminar ne hausarbeit schreiben. wenn man glück hat bekommt man die dann amfang des nächsten semesters zurück. die tolle bewertung strotzt dann nur so von rechtschreibfehlern und unsinnigen halbsätzen! nach dem 5 semester kann ich sagen das ich einiges mitgenommen habe aus der uni, allerdings meine erwartungen an ein studium bei weitem nicht erfüllt werden! ich frage mich nur ob das studium woanders (usa) auch so ist. man muss aber auch sagen das leute dazu neigen ihre eigen leistungen und ihre ar beit hochzuloben (besonders gerne machen das beamte, z.b beim bfög amt: "oh soviel zu tun...kommen siem orgen wieder.... (während er an seiner zigarette zieht, zeitung liest und käffchen trinkt!) . also was ich damit sagen will, ist, das das studium vielleicht schon immer so war und überall ähnlich abläuft! ich freu mich eigentlich das ich relativ locker meine studienzeit rumkriege!!!!

Melbourne, FL
2005-06-15, 13:21:31
Ich stimme Unu zu...und bin auch aus der Physikerfraktion. Es geht nicht darum genau die Dinge zu tun, die man später tun soll/will...sondern darum wie ich ein Problem löse, mit dem ich mich vorher noch nicht beschäftigt habe. Genau das ist nämlich die Stärke von Naturwissenschaftlern...die kannst Du an ein Problem setzen von dem sie bis vor 5 Minuten nicht wussten, dass es das gibt, aber sie sind trotzdem in der Lage es zu lösen (mal ein wenig überspitzt formuliert).

Alexander

Hucke
2005-06-15, 13:57:23
An der Uni gibts keine Lehrer, nur Dozenten. Die geben Dir die Chance Dich mit Wissen vollzustopfen, aber Du mußt sehr viel von Dir selber aus tun. Grad ein Praktikum sollte ja, wie schon erwähnt, die wissenschaftliche Arbeitsweise zeigen und Dich damit vertraut machen.

Bei uns in Münster (Fach Mineralogie) sah das Physikpraktikum so aus, daß man erstmal die Theorie zur anstehenden Versuchsreiche gemacht hat, dann zwei Tage späte die Versuchsreihen durchgeführt hat und schlußendlich in heimarbeit die Protokolle erstellt hat. So wußte man eigentlich immer, was man da gemacht hat und auch warum.

Tja, und die Exkursionen waren auch eher auf Bestimmung von Gesteinen und Mineralen ausgelegt. Aber da man vorher die entsprechenden Unterlagen erhalten hatte konnte man im Voraus schonmal nachsehen, was in dieser Gegend zu finden sein wird. In der Biologie wirds wohl nicht anders aussehen.

EcHo
2005-06-15, 14:10:21
Ich bin zwar nur ein FH Student (angewandte Informatik), kann dir aber sagen, dass es im Hauptstudium besser wird.

Im GS bekommt man halt die ganzen trockenen Fächer um die Ohren gehauen, weil sie sehen wollen, wer genug "Biss" hat, sich auch da durchzukämpfen. Und Vorlesungen habe ich teilweise wirklich wenige Besucht... Macht aber auch nichts, Studium ist zu 90% reine Selbstorganisation -> Bücher, Lerngruppen usw.

Ich wollte aber trotzdem noch Anmerken, dass man viel von dem langweiligen Kram braucht, um das "Große" zu sehen. Nur wer die Zusammenhänge kennt, kann sich auch schnell in die neuen Gebiete einarbeiten. Die neuen Sachen sind halt meist auch sehr schnell vergänglich.

In einem guten Studium lernt man vorallem eins: Methodik, sich neues Wissen beizubringen und ein breites Spektrum an Wissen.

Ob du dann als Fachidiot herraus kommst oder erfolgreich in deinem Beruf wirst, entscheided deine persönliche Begabung dieses Wissen dann auch zu nutzen!

mfg,
-pascal

Spasstiger
2005-06-15, 14:34:55
Ob du dann als Fachidiot herraus kommst oder erfolgreich in deinem Beruf wirst, entscheided deine persönliche Begabung dieses Wissen dann auch zu nutzen!

mfg,
-pascal

Fachidiot sein und Erfolg im Berufsleben haben schließen sich nicht aus.

EcHo
2005-06-15, 14:47:41
Fachidiot sein und Erfolg im Berufsleben haben schließen sich nicht aus.
Nunja, kommt vieleicht darauf an wie man Fachidiot definiert oder ich sehe es zu sehr aus meinem Blickwinkel. Wenn ein Mathematiker die tollsten Sachen kann, aber dies nicht auf die Probleme in der Welt ummünzen kann, wird er nicht weit kommen.

Meiner Meinung nach hat ein Fachidiot ein sehr tiefes aber nicht sehr breites Wissensspektrum. Er kann sein Wissen also _nicht_ mit seiner Umwelt / Problemen verknüpfen.
Aber wir müssten auch erst einmal definieren, was "Erfolg im Beruf" ist.

Quantar
2005-06-15, 15:32:47
Es ist eine Sache, ein fundiertes, tiefes und wissenschaftliches Wissen zu besitzen. Aber etwas anderes, dies auch erfolgreich in den Berufsalltag zu integrieren.
Ein Teil wird wohl einen Arbeitsplatz bekommen, an dem man gesagt bekommt, was man zu tun hat und was man von einem erwartet(Und einige werden damit wohl auch zufrieden sein). Doch ich denke, den anderen Teil verschlägt es irgendwohin, wo man eben nicht wie in der Uni konkrete Aufgaben bekommt, die sich ausschließlich auf das Fachwissen beziehen. Und wenn der Biologe/Physiker/Germanist/sonstwer zu hören bekommt "Ach, bereiten sie doch bitte bis morgen eine Präsentation über die Ziele und Probleme ihrer derzeitigen Arbeit und tragen sie diese der fachschaft vor", dann kommen einige ganz schön ins schwitzen. Da muss man a)Wissen übertragen, um es Außenstehenden zu vermitteln, b)Ahnung von Aufbau und Struktur von Vorträgen und c)Ahnung von der benutzten Technik(ppt etc.) haben. Da kann man nicht einfach sagen"Öhm, das hatten wir im Studium nicht", sondern dann geht es einfach darum, sich schon während des Studiums solche Schlüsselqualifikationen und SoftSkills anzueignen.
Wie es bei der Allgemeinheit der Studis damit aussieht, weiß ich nicht. Jedoch habe ich das Gefühl, dass diese(imo auch sehr wichtigen Qualifikationen) sowohl von seiten der Studis als auch von Seiten der Dozenten vernachlässigt wird.

Gast
2005-06-15, 15:36:19
Nun, eigentlich gehts ja nur um den Abschluss, ist ja genau wie bei der Schule früher.
Man braucht später nur das wenigste was man lernt und kann es dann auch praktisch in der Wirtschaft anwenden.
Genauso siehts dann mit dem Abschluss auf ner Uni oder ner FH aus.

Es gibt sicherlich einige sehr gute Leute, die nicht studiert haben aber dennoch eine unglaubliche Bereicherung für eine Firma wären, da sie ihr Fachgebiet (z.B. manche Automatisierungstechniker, die die Dinger spielend auf die praktischen Gegebenheiten programmieren können) sehr gut beherrschen.
Trotzdem wird sie niemand einstellen, da sie halt kein Abschluss haben.
Mit einem Bachelor oder Master of Science zeigt man halt der Gesellschaft, dass man im Stande ist viel zu Leisten und effektiv zu arbeiten.

Spasstiger
2005-06-15, 16:25:51
Nun, eigentlich gehts ja nur um den Abschluss, ist ja genau wie bei der Schule früher.
Man braucht später nur das wenigste was man lernt und kann es dann auch praktisch in der Wirtschaft anwenden.
Genauso siehts dann mit dem Abschluss auf ner Uni oder ner FH aus.

Die Uni ist imo mehr als nur eine Anstalt, an der man einen tollen Abschluss erwerben kann. Die Studentenzeit sollte ein wichtiger Lebensabschnitt der Orientierung, des Lernens und des Selbstständig-Werden sein.
Außerdem hat man die Möglichkeit, sich in ein Fach von Interesse bis ins kleinste Detail hineinzuarbeiten. Man bekommt auch ein besseres Verständnis und sieht Zusammenhänge eher, was ja gerade in der Wissenschaft wichtig ist.
Ich persönlich finde z.B. Mathematik wesentlich einfach als in der Oberstufe in der Schule seit ich an der Uni bin. Man versteht jetzt einfach das, was einem an der Schule noch Probleme bereitet hat. Und man kennt schnellere Verfahren, um an ein Ergebniss zu gelangen.

maximAL
2005-06-15, 16:26:18
ich kann jetzt nur für (medien-)informatik an der uni (TU dresden) sprechen:
auch hier ist es so, dass man mit theoretischem kram vollgestopft wird, dann man zu 80% nie im beurfsleben brauchen wird.
aber trotzdem: was will man bitte anderes erwarten? ein studium ist keine berufsausbildung. der vermittelte stoff zielt darauf ab, spitzenleute für die forschung hervorzubringen, wo man dieses wissen auch tatsächlich braucht.
nun gibts natürlich das problem, dass absolut niemand die masse an forschern braucht, wie sie die unis ausstossen. zudem sind andere bildungsgänge auch völlig überrannt. einen ausbildungsplatz zu bekommen ist schwer, die FHs haben auch fast alle einen NC.
ich bin ja selbst nur hier, weil ich sonst nirgends untergekommen bin, dabei wollte ich explizit nicht auf die uni, eben weil mich das hier vermittelte wissen herzlich wenig interessiert (und ich es auch nicht schnalle :rolleyes: )
nun hab ich ja wenigstens gewusst, auf was ich mich hier einlasse.
bei den meissten leuten, die ich kennengelernt habe war das nicht der fall. gerade bei mir in der medieninformatik tummeln sich vornehmlich leute, die das ganze für irgendeinen multimedia kurs gehalten haben, mit ein bisschen CAD, webdesign und was weiss ich - und die vorallem nicht den geringsten schimmer haben was genau ein informatiker überhaupt ist.
die gucken dann natürlich schön blöd, wenn sie feststellen, dass das studium zu zum großteil inhaltlich identisch (oder zumindest ähnlich) wie bei der alg. inf. ist. und das sich das "medien-" im namen in ester linie darauf bezieht, dass das studium leute hervorbringen soll, die im zb. bereich audio/video (grafik-algos, codecs etc.) oder usability etc, forschen können.
ende vom lied: gigantische abbrecherquoten, weil die leute keine ahnung hatten, was sie da eigentlich studieren und die eigenen vorstellungen höchstens einer ausbildung entsprechen...

Premium
2005-06-17, 00:55:47
Sinn des Studium: Titel, Grundlagentheorie und wissenschaftliches Arbeiten kennenlernen.
Unsinn: Heutzutage verdoppelt sich das Wissen der Menschheit alle 5 Jahre, daher wäre es sehr wohl sinnvoll das Studenten Medienkompetenz beigebracht bekämen. Ist aber nicht so, eher dummes nachplappern, man will ja bestehen. Außerdem wird leider auch sehr viel Falsches/Veraltetes vermittelt.

Aber so schlecht ist unser deutsches System auch wieder nicht. Im Ausland macht man unter Zeitdruck eine Fallstudie nach der anderen, unterhält sich nett über Allerweltsthemen in oberflächigen Gruppendiskussionen ...
Und hat am Ende einen ganz dollen Titel mit den man eigentlich gar nichts kann: Weder was für die Praxis noch für die Wisenschaft. Das einzige was man wirklich lernt, time is money, also bloß nicht zu lange mit Problemursachen und den korreckten Abstellmaßnahmen beschäftigen. Immer schön unter Stess alles hopp la hopp erledigen....
Kurz: Unser auf wissenschaftliches Arbeiten ausgerichtetes System ist einzigartig und schaumschläger Titel wie MBA kann man in der Pfeife rauchen..

Seit dem ich weiß, dass der Bush, dieser besoffene Vollidiot, einen Havard Abschluß mit A Degree hat, weiß ich, dass man im Ausland jeden Titel kaufen kann....
Außerdem hatten wir schon öfter Docs aus dem Ausland da.
Einer hat sich mal 2 Jahre an einen Projekt versucht und nicht mal die theoretischen Ansätze hinbekommen. Unser Praktikannt, hat dann das Thema in einen Semester komplett mit Praxisumsetzung erledigt. Nebenher hat er bewiesen, dass unser amerikanischer Doc auch in den theoretischen Grundlagen schon falsch gelegengelegen hat...

Da war ich richtig stolz auf unsere Unis und unser Hochschulsystem. Was uns fehlt ist doch nur mehr Selbstbewußtsein und mehr Schaumschlägerei um unser Können.