Moltke
2005-06-15, 19:50:17
Servus !
Hier erstmal das Gedicht :
"LEHRE VOM ZERFALL
Sitze nackt hinter dem
Haus, acht Uhr früh, und
reibe mich mit Sesam
öl ein. Meine Güte so weit
ist es schon mit mir
gekommen?
In dunklen Gassen hinter
Kneipen habe ich mich einst
herumgeprügelt; nur so
zum Spaß.
Jetzt ist mir der
Spaß vergangen.
Ich klatsche mir das
Öl drauf und frage mich:
Wie viele Jahre willst
du denn noch?
Wie viele Tage?
Mein Blut ist verpestet
und ein schwarzer Engel
Sitzt in meinem Hirn.
Alles ist aus etwas
gemacht und wird zu
nichts.
Ich begreife den Untergang
von Städten, von Nationen.
Ein Sportflugzeug über
dem Haus.
Ich schaue hoch
als hätte es noch
einen Sinn.
Wahrhaftig, der Himmel
ist vermodert.
Wir haben alle
nicht mehr lange."
Mein erster Gedanke war, das das lyrische Ich, schon leicht senil geworden, über den Tod oder besser das Ende philosophiert. (Zwei Jahre später ist er dann gestorben )
Er sitzt morgens um acht Uhr nackt hinter seinem Haus und reibt sich mit Sesamöl ein. Wenn er weiß, das er bald sterben wird, könnte es soetwas wie die letzte Ölung sein ?! Dazu würden dann auch die folgenden Gedanken passen.
Aber was hat es mit dem Ende bzw. der Himmelsmetaphorik auf sich ?
Der "schwarze Engel" soll wohl seinen aktuellen Zustand, eine starke Depression, verdeutlichen. Schwarze Engel sind ja gefallene Engel - also, Engel, die Hassen und Verzweifeln.
Hm, und wenn selbst die Engel hassen, was hätte es dann noch für einen Sinn in dieser Welt zu leben.
Was wohl des Puddels Kern ist ? ;)
Danke
Hier erstmal das Gedicht :
"LEHRE VOM ZERFALL
Sitze nackt hinter dem
Haus, acht Uhr früh, und
reibe mich mit Sesam
öl ein. Meine Güte so weit
ist es schon mit mir
gekommen?
In dunklen Gassen hinter
Kneipen habe ich mich einst
herumgeprügelt; nur so
zum Spaß.
Jetzt ist mir der
Spaß vergangen.
Ich klatsche mir das
Öl drauf und frage mich:
Wie viele Jahre willst
du denn noch?
Wie viele Tage?
Mein Blut ist verpestet
und ein schwarzer Engel
Sitzt in meinem Hirn.
Alles ist aus etwas
gemacht und wird zu
nichts.
Ich begreife den Untergang
von Städten, von Nationen.
Ein Sportflugzeug über
dem Haus.
Ich schaue hoch
als hätte es noch
einen Sinn.
Wahrhaftig, der Himmel
ist vermodert.
Wir haben alle
nicht mehr lange."
Mein erster Gedanke war, das das lyrische Ich, schon leicht senil geworden, über den Tod oder besser das Ende philosophiert. (Zwei Jahre später ist er dann gestorben )
Er sitzt morgens um acht Uhr nackt hinter seinem Haus und reibt sich mit Sesamöl ein. Wenn er weiß, das er bald sterben wird, könnte es soetwas wie die letzte Ölung sein ?! Dazu würden dann auch die folgenden Gedanken passen.
Aber was hat es mit dem Ende bzw. der Himmelsmetaphorik auf sich ?
Der "schwarze Engel" soll wohl seinen aktuellen Zustand, eine starke Depression, verdeutlichen. Schwarze Engel sind ja gefallene Engel - also, Engel, die Hassen und Verzweifeln.
Hm, und wenn selbst die Engel hassen, was hätte es dann noch für einen Sinn in dieser Welt zu leben.
Was wohl des Puddels Kern ist ? ;)
Danke