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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ein gutes Spiel ausmacht - oder wo bleibt die Physik?


tomylee
2005-07-02, 22:42:48
Hi!

Ich ärgere mich zur Zeit, dass mir die aktuellen Spiele nicht mehr gefallen, entweder werde ich erwachsten, oder meine Ansprüche sind gestiegen

Während Grafikmässig immer alles schöner und besser aufgelöst wird, schauts mit PHYSIK eigentlich immer nur gleich gut aus, oder kennt ihr wirklich gute Physikengines? Während es bei einer Rally Simulation noch eher einfach ist, eine gute Physik bereitzustellen, wirds bei Shootern (und genau da interessierts micht am meisten) schon schwierig...

Ganz konkret will ich:
Wenn ich jemanden ins Bein schies, hat der mindestens nicht mehr zu laufen, je nachdem wo im bein er getroffen wurde, sollte es verschiedene immer variierende, aber immer realitätsbezogene effekte haben...wenn ich dem ins andere bein schiess, dann hat der nicht mehr herumzulaufen - überhaupt, irgendwann verblutet man ja auch, oder? da hilft dann nur ein sanitäter, und nicht ein medikit...

Naja, vielleciht gibt es so ein Spiel schon - aber so viel ich weiss, ist keines so kompromisslos realistisch, dass man direkt angst um sein leben bekommt

Sicher, das Spiel würde verdammt schwierig werden, aber nicht schwieriger als REAL - aber was ist REAL? entweder ein Supermarkt, oder ein Spiel, in dem die Spielfiguren auch psychologisch so handeln, wie erwartet - ok, wenn man jetzt gegen Aliens spielt, ist Realismus eh nicht möglich, aber bei jeglicher Kriegssimulation wäre das sehr wohl machbar

Ich stelle mir darunter konkret vor, dass meine Gegner genausoviel Angst vor mir haben, wie ich vor ihnen, und dass ich sie auch fertigmachen kann, psychologisch, indem ich z.B. extra auf Zivilisten schiesse, na wäre das nicht ultrafies, ich könnte sie damit zermürben!

Mannohmann, da regen sich diese Heuchler im TV über die brutalen Kriegsspiele auf, und verkennen dabei, dass die Realität noch viel Grausamer ist

Die Frage: Warum ist noch kein Entwickler auf den kompromisslosen Realismustrip? Ich höre Counterstrike und die Half Life derivate seien Realistisch, aber nach kurzen antesten sind das eher gut ausgeglichene multiplayer Spiele (sorry für mein Halbwissen, hab lange nicht mehr viel gespielt) Aber nochmal, warum würde nie versucht, in einem Spiel oder einer Serie von Spielen, den Realismus und alle Grausamkeiten, wie auch den Adrenalinkick des - ok "Tötens" im Krieg" nachzusimulieren - Die genannten Aspekte wie Physik und Psychologie sind nur 2 von denen, die unbedingt kompromisslos realistisch dargestellt werden müssten, um ein komplett neues Genre zu etablieren!

Was haltet ihr von der Idee?

Würdet ihr nicht auch mal gern (virtuell) als Soldat nacherleben, wie das im Irak war, als Spielfigur bekommt man dann eine eigene geschichte, z.B. wie man in amerika lebte, nicht viel Geld hatte und zur Army ging, in der hofflung viellecht als Basketballspieler in deren Mannschaft aufgenommen zu werden, und wie man dann in den Irak transportiert wird, ständig begleitet von anderen typen, die ständig von sich erzählen, und mit denen man sich auch unterhalten kann, (ohne aber zu entscheiden was man sagt, das würde alles viel zu komplex machen) naja, und man würde dann sehen, wie sich sowas wie "Truppenmoral bildet" usw - und im Kampf passieren dann Dinge, die die allgemeine Stimmung ändern - mann, man könnte Depression aufbauen, etwas leider nur ansatzweise Doom 3 geschafft hat ;)

uvm

schreibt vielleicht auch eure Gedanken dazu, wenn ihr von dem Sinn und Hintergrunds losen und schwachen Shootern genug habt :)

auf in eine neue Spieldimension - Realität, möglichst spielbar und interessant umgesetzt! - Denn ich hab nichts dagegen, wenn ich mich in einem Spiel mit virtuellen Kollegen unterhalte, und sie mir tausend geschichten erzählen - und die eigentlichen Kampfszenen vielleicht nur ein drittel vom ganzen Spiel ausmachen...

wär das nix?

noch mal um zu unterstreichen - ich möchte mich, wenn ich mit einem Panzer ungestraft auf Zivilisten schiesse, weil das die anderen auch machen, und sie mir sonst das Spiel kaputt machen, weil sie mich hänseln im Camp (lol) da möchste ich mich schuldig für fühlen, ungefähr so wie es in echt halt auch passiert!

es lebe die Realität - ühmm lol?

so ich hab mal meinen Gedanken bischen free flight gegeben
was haltet ihr von den Ansätzen?

sg

tomylee

ShadowXX
2005-07-02, 23:07:21
Schon mal darüber nachgedacht, das die Leute vielleicht keine Realität in Games haben wollen...zumindest nicht so eine, die dir vorschwebt?

DIe meisten wollen beim spielen der realen Welt etwas entfliehen, entspannen und ähnliches.

Wenn ich sowas, wie du wollte, dann könnte ich auch zur Fremdenlegion gehen.

Ich will spielen und spass haben....nicht das RL als Game....davon hab ich schon ausserhalb meiner Haustür genug.

Benedikt
2005-07-02, 23:31:12
Schon mal darüber nachgedacht, das die Leute vielleicht keine Realität in Games haben wollen...zumindest nicht so eine, die dir vorschwebt?

DIe meisten wollen beim spielen der realen Welt etwas entfliehen, entspannen und ähnliches.

Wenn ich sowas, wie du wollte, dann könnte ich auch zur Fremdenlegion gehen.

Ich will spielen und spass haben....nicht das RL als Game....davon hab ich schon ausserhalb meiner Haustür genug.

Nö, grade das, was du nicht willst, würde IMO Spiele auf eine neue Realitätsstufe heben - die Schmutzigkeit, die Dreckigkeit eines modernen Krieges auf der "Leinwand" mitzuerleben (natürlich musst du solche Spiele, wenn es sie dereinst gibt, nicht spielen - es gibt ja zum Glück freie Wahl, was man bevorzugt).
Moralisch mag es verwerflich sein, aber trotzdem wäre ein virtueller Tag im Irak durchaus interessant mitzuerleben, von der ungefährlichen Position meines Sessels aus. Große Kriegsfilmproduktionen trachten immer mehr nach Realismus, wobei die Inszenierung weg von Kriegsglorifizierung inkl. pompöser Marschmusik hin zu den dunklen, dreckigen Seiten eines Konfliktes geht. Warum nicht dasselbe in Computerspielen umzusetzen versuchen? Dir mag sowas missfallen, aber bitte nicht von dir auf andere schließen!

@tomylee: Bitte, sieh dir diesen Trailer an (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=223681&highlight=Killzone) - ich glaube fast, sowas würde dir gefallen. Natürlich sind nicht alle deine Kriterien erfüllt, ist aber IMO nahe dran.

RMC
2005-07-02, 23:35:30
Also ich würd sowas schon begrüßen, würd ich gern mal machen. Für mich ist PC Spielen nicht nur Spaß, sondern auch eine virtuelle Welt, je realistischer, desto besser - wobei ich aber mich durchaus (noch) stehts in der Lage sehe, RL von VR zu unterscheiden. Wenn es wirklich so wäre wie du beschrieben hast, dann wär das ja eigentlich keine Simulation mehr, sondern würde ja die Psyche derart beeinflussen, dass man vielleicht nicht mehr zwischen beiden unterscheiden kann, und da sehe ich das Problem.

Aber sowas wird sicher scheitern. Je näher es an der Realität dran ist (sei es Grafik, Physik, Gameplay) desto eher wird es indiziert, verboten oder die Entwicklung sogar verhindert :eek:

boxleitnerb
2005-07-02, 23:35:35
Sorry, aber die Ideen und Vorschläge von dir finde ich krank.
Physik- und Realitätsbegeisterung hin oder her - fändest du es gut, wenn du einen anderen Menschen virtuell (was du dann vielleicht nicht mehr als solches wahrnimmst, da es zu real geworden ist) quälen und toten kannst, vielleicht hättest du auch gerne noch die Duftmaster2000 3D damit dir beim Geruch von verbrannten Zivilistenleichen schön realistisch schlecht wird???

Spiele sind wie der Name schon sagt Spiele und ich hoffe das werden sie auch bleiben. Ich will keine Realitätssimulation; mach deinen PC aus und geh raus, dann hast du Realität genug. Und wenn du wissen willst, wie es wäre als Soldat im Irak zu sein, dann melde dich doch - die werden um jeden Dummen froh sein, der für diese Scheiße sein Leben riskiert.

Sorry, das klang jetzt vielleicht hart, aber für so eine Einstellung hab ich kein Verständnis.

InsaneDruid
2005-07-02, 23:39:57
[x] du suchst die BIS Version von OFP2.,

looking glass
2005-07-03, 01:16:15
blablablabla - Realität, blablabla

Kanns echt nicht mehr hören, wo sind die fotorealistischen Texturen, blabla, wo die realistischen Waffen, blabla, Ragdoll, bla, realistische Trefferzonen, lalala, Bluuuuuuuuuuuuuut, blablablaaaaaaaaa

Mir doch Scheiss egal, das sind Spiele - geh irgendwelche Katzen qäulen, wenn Du den "Kick" brauchst.

Wenns realistisch wäre, gäbs keine Blutfontänen wenn man in den Bauch schösse, den sowas blutet fast gar nicht, wenns realistisch wäre, könntest dir die Granatexplosionsanimation sonst wo hinschieben, das gleiche gilt für C4 oder ähnlichen Murks - muss ja nen tolles Spiel sein, instagib (den genau das wäre es) in langweilig.


Look

P.S. Ja das musste raus, ich finds einfach nur krank...

Lightning
2005-07-03, 10:25:53
Sorry, aber die Ideen und Vorschläge von dir finde ich krank.
Physik- und Realitätsbegeisterung hin oder her - fändest du es gut, wenn du einen anderen Menschen virtuell (was du dann vielleicht nicht mehr als solches wahrnimmst, da es zu real geworden ist) quälen und toten kannst, vielleicht hättest du auch gerne noch die Duftmaster2000 3D damit dir beim Geruch von verbrannten Zivilistenleichen schön realistisch schlecht wird???

Spiele sind wie der Name schon sagt Spiele und ich hoffe das werden sie auch bleiben. Ich will keine Realitätssimulation; mach deinen PC aus und geh raus, dann hast du Realität genug. Und wenn du wissen willst, wie es wäre als Soldat im Irak zu sein, dann melde dich doch - die werden um jeden Dummen froh sein, der für diese Scheiße sein Leben riskiert.

Sorry, das klang jetzt vielleicht hart, aber für so eine Einstellung hab ich kein Verständnis.

Dito. Imho kann man eigentlich nur hoffen, dass Spiele nie so ausarten werden.

Davon abgesehen, dass Shooter zwar ein von mir gerngespieltes, jedoch nicht mein Lieblingsgenre sind, finde ich, dass man für kein Genre Realismus braucht, um ein gutes Spiel zu kreiren. Das beweisen die zahlreichen guten Spiele, die in sich stimmig sind und einfach Spaß machen. Und was ist der Sinn eines Spieles, wenn nicht Spaß?
Selbst über 10 Jahre alte Spiele können meiner Ansicht nach "perfekt" sein. Dafür braucht man weder gute Grafik noch gute Physik oder sonstigen Kram, der zu Realismus beitragen sollte.

Gast
2005-07-03, 10:44:34
sowas sollte es nie geben, das würde nämlich sofort und zu recht auf den index wegen übertriebener gewaltdarstellung. ich kann auch nicht verstehen warum sich leute einen ragdoll patch auf ihre games draufmachen, damit der körper am boden noch zappelt, wenn man ihn mit der machete bearbeitet, sof2 wurde auch zu recht auf den index verbannt, obwohl das spiel ok ist.

irgendwo gibt es zu recht grenzen, schau dir shellschock an oder wie das heisst, ich kenne es nicht aber von der beschreibung bei irgendwelchen test hatte ich schon genug vom theme realitäts bezogene gewaltdarstellung.

Baalzamon
2005-07-03, 11:29:49
Mal ganz abgesehen von der Gewaltdarstellung, die nun mal persönlicher Geschmack ist, wird so ein extrem 'realistisches' Spiel wohl kaum viele Anhänger finden. Wieso?
Nun ja, in erster Linie soll es halt ein Spiel sein und dazu gehört auch das es spielbar bleibt.

Bei der vom Threadstarter geschielderten Situation, z.B. echte Verletzungen an Beinen etc. würdest du keine 10 m weit kommen und den Rest des Spiels im virtuellen Rollsruhl verbringen. Das macht keinen Spass und niemanden ist damit geholfen.

Spiele müssen eine gewisse Abstraktion von der Realität bieten, damit sie zum Spiel werden. Und genau das macht einen guten Gamedesigner IMHO aus. Er erwischt den richtigen Grad zwischen Realität und Spielerlebniss. Manchmal ist weniger eben mehr.

tomylee
2005-07-03, 11:38:52
@kritiker

he ich will doch gerade sowas nich in Reallife erleben, das wäre einfach zu viel, aber wer glaubt dass er bei so nem spiel nicht mehr zwischen realität und fuktion unterscheiden kann, der ist wohl arm dran, oder hat angst im dunkeln, oder schaut keine Horrorfilme...(das richtig tolle an richtig guten horrorfilmen ist ja auch dass man sich einfach manchmal rausholen muss, und sich klarwerden muss, dass das nicht real ist!)

was ist daran krank?

"spass ist das was zählt" nein eben nicht, aber mit dieser Einstellung hast du sicher keine Probleme mit den ganzen Hohlen Hollywood Prduktionen, denn die sind zwar hohl, machen aber ne menge Spass.

Also, warum sich nicht mal am PC shocken lassen, vielleicht bekommt man dann ja mal eine andere Einstellung zum Krieg, eine andere als diese stille heuchlerisch amerika tolerierende deutsche Einstellung...(zumindest von seiten der Politik ist die heuchlerisch)

sg

tomylee

MadMan2k
2005-07-03, 11:59:21
was ist daran krank?

das Wort spiel hat für mich sowas wie SChach oder Dame im Nachklang, die man Notfalls mit Steinchen spielen kann.

Was du willst ist eine perfide genaue Tötungssimulation und zwar mit derselben Begründung, mit der du auch Nachts auf den Friedhof gehen könntest, um dort Leichen zu zerstückeln.

Hyperion - Der Konsul
2005-07-03, 13:45:17
Beispiel Irak:

Also ich würde mir kein Spiel kaufen, bei dem ich mich realistisch in die Krieglage im Irak versetzt fühle (mit realistischer Grafik, Physik, Autombomben, Selbstmordattentäter usw.). Ich bin doch nicht voll daneben. Selbst die Amis, die dort stationiert sind, wollen da wieder weg...


Da Spiele ich lieber ein Final Fantasy Spiel, Super Mario oder Metroid Prime...

tomylee
2005-07-03, 13:46:22
@madman2k

Das Wort Spiel ist für mich "xyz" und es bleibt für mich auch "xyz", ich will nix anderes, ich brauch nix anderes, und meine Scheuklappen stehen mir gut

sry

tomylee

Moltke
2005-07-03, 14:03:36
das Wort spiel hat für mich sowas wie SChach oder Dame im Nachklang, die man Notfalls mit Steinchen spielen kann.

Was du willst ist eine perfide genaue Tötungssimulation und zwar mit derselben Begründung, mit der du auch Nachts auf den Friedhof gehen könntest, um dort Leichen zu zerstückeln.

Und was stirbt bei BF2 und Hitman ?
Soweit ich das sehe, auch Menschen. Und wenn ich ihnen in den Kopf schieße, dann sterben sie schneller. Also, könnte man das ganze auch auf andere Körperregionen ausweiten.
Warum man mit verstärktem Realismus, allerdings nachts auf dem Friedhof Leichen zerstückeln soll, bleibt mir ein Rätsel ?

Skullcleaver
2005-07-03, 14:16:19
urban terror und navy seals sowie true combat (alles q3 mods) schlagen ein bisschen in die Richtung.

Man hu8mplet nach Bein treffern oder kommt garnet mehr vorwärts kann man aber mit bandagieren dann wieder retten sonnst wär es ja blöd :>

Baalzamon
2005-07-03, 15:04:00
Und was stirbt bei BF2 und Hitman ?
Soweit ich das sehe, auch Menschen.

Mitnichten. Jedesmal wenn ich höre das bei einem Spiel Menschen sterben könnt ich kotzen. Spiele sind doch keine taktische Projektion eines realen Gefechts, bei dem wirklich Menschen ums Leben kommen (auch wennn das noch kommen mag).

Wahrscheinlich wird auch jeder hier sagen das ihm das völlig klar sei, trotzdem wird darüber diskutiert wie pervers das zerstückeln von 'Menschen' im Spiel ist, als ob dabei tatsächlich jemand Schaden davon tragen würde.
Auf der einen Seite wird sich aufgeregt, das die Medien über Killerspiele berichtet, und auf der anderen Seite ist man selbst nichtmal in der Lage vernüftig zu differenzieren und macht den gleichen Fehler.

Und wenn ich ihnen in den Kopf schieße, dann sterben sie schneller. Also, könnte man das ganze auch auf andere Körperregionen ausweiten.

Sehe ich genauso. Das ist doch nur ein schieben am 'Detailregler'. Wenn man genügend abstrahiert ist es nichts anderes als einen Bauern bei Schach opfern. Nur der visuelle Aspekt ändert sich.

Warum man mit verstärktem Realismus, allerdings nachts auf dem Friedhof Leichen zerstückeln soll, bleibt mir ein Rätsel ?

Das frage ich mich auch.

schmalhans
2005-07-03, 15:35:44
Also z.B Hl² ist mir wirklich real genug. (Von den Zombies und Aliens abgesehen)
Außerdem STERBEN bei Spielen keine Menschen. Das sind nur Schießbudenpuppen!

Spiele sind da um Spaß zu haben, nicht um die Realität widerzuspiegeln.

MadMan2k
2005-07-03, 15:39:23
Sehe ich genauso. Das ist doch nur ein schieben am 'Detailregler'. Wenn man genügend abstrahiert ist es nichts anderes als einen Bauern bei Schach opfern. Nur der visuelle Aspekt ändert sich.
eben darum geht es doch. man sollte sich doch mal frage, wieso man unbedingt das volle Leid simuliert haben will. Es geht hier nicht mehr um Blut als Trefferindikator, sondern um detaillierte Trefferzonen mitsamt Schmerzensschreien bei Treffern und dem Spieler als Urheber all dessen.

Für mich ist es emotional kein großer Unterschied, ob man einer virtuellen Projektion eines Menschen ins Bein schiesst und sich an der Blutfontäne und dem hervorgerufenem Leid "vergnügt" (schließlich Spielt man um sich zu vergnügen)
oder ob man ebenso freudig Nachts auf dem Friedhof Leichen zerhackt.

InsaneDruid
2005-07-03, 16:43:25
Die Forderung nach realeren Hitzones bedeutet doch nicht das jemand sich einen von der Palme wedelt, während er die ganze Zeit grinsend Leute ins (virtuelle) Bein schießt, oder gar Freude am "quälen" von (wiederrum virtuellen) Lebewesen hat?

Seitwann ist denn eine (meist sowieso extrem übertriebene) Blutfontäne bei irgendeinem Game primär als "Trefferindikator" bestimmt, zb bei Beat them Ups?
Es ist Eyecandy.
Regt sich auch keiner der Pseudogutmenschen drüber auf.
Echte "Trefferindikatoren" sind die Hitsounds (Pling) in den diversen "Pro" Mods.

Mit der selben Argumentation könnte man sich auch köstlich über BF, BF2, eigentlich alle Schooter, die irgendwelche realen Aspekte abbilden aufregen. So frei nach: "Was.. in <Insertnameofbeliebiges Game> sehen die Waffen echt aus? Du Perversling, grab doch Leichen aus wenn du Spaß hast andere mit möglichst realen Waffen zu töten"

Regt ihr euch auch so über Leute auf, die in GTA:SA "Zuhälterei betreiben", "Autos stehlen", und "Menschen töten"?

Grade für Taktikshooter sind differenzierte Trefferzonen sehr wichtig, so könnte man nämlich auch Gegner außer Gefecht setzen OHNE sie (wie idR üblich) einfach wegzuballern.

Der Author fordert einfach nen Tick mehr Realität, und das kann man sogar positiv auslegen. Wenn jemand ein Spiel spielt, bei dem man mit einer Automatikwaffe mehrere Salven auf jemanden ballert, ohne das dem was passiert, und wenn doch, dann das Überlaufen eines "Medpacks" diese Verletzungen wieder heilt, und ein anderer, der sieht das ein einziger Schuss das finale Ende sein, kann, das es kein Respawn gibt.. ich finde das erstere für "gefährlicher", da es Gewalt als extrem harmlos darstellt. In meinen Augen ist es eigentlich pervers, Gewalt anwenden zu wollen, aber um keinen Preis die Folgen dieser Gewalt gezeigt zu bekommen.

Und weil das Beispiel grade anklang.. Schach ist im Endeffekt nichts anderes, nur das den Partizipanten die Menschlichkeit genommen, und alles bis auf das Nötigste abstrahiert wurde. Der Grundgedanke ist dennoch der Kampf zweier Parteien, mit diversen Taktiken, Angriffs und Verteidigungsstrategien, dem Opfern rangniederer Einheiten für den Erhalt der Ranghöheren. Schach ist eine Kriegssimulation, nur in der fast vollkommenen Abstraktion.

InsaneDruid
2005-07-03, 16:50:49
eben darum geht es doch. man sollte sich doch mal frage, wieso man unbedingt das volle Leid simuliert haben will. Es geht hier nicht mehr um Blut als Trefferindikator, sondern um detaillierte Trefferzonen mitsamt Schmerzensschreien bei Treffern und dem Spieler als Urheber all dessen.

Für mich ist es emotional kein großer Unterschied, ob man einer virtuellen Projektion eines Menschen ins Bein schiesst und sich an der Blutfontäne und dem hervorgerufenem Leid "vergnügt" (schließlich geht es beim Spielen darum)
oder ob man ebenso freudig Nachts auf dem Friedhof Leichen zerhackt.

Woher nimmst du den Fakt, das es beim Spielen darum geht, sich am "Leid" eines "Menschen" zu vergnügen, indem man ihm ins Bein schießt und die Blutfontäne betrachtet?

Wieso sprichst du im ersten Teil vom "Blut als Trefferindikator" (was es laut dieser Aussage also bisher immer war, während du im 2ten Teil davon sprichst das es beim Spielen darum geht sich an diesem Blut zu ergötzen? Oder siehst du einen Unterschied in "Bein-Blut" zum "Körper-Blut"?

Körperblut ist Trefferindikator und Beinblut zum Aufgeilen von Perversen?

Seh nur ich da ne Doppelmoral? :|

MadMan2k
2005-07-03, 17:26:45
Schach ist eine Kriegssimulation, nur in der fast vollkommenen Abstraktion.

In meinen Augen ist es eigentlich pervers, Gewalt anwenden zu wollen, aber um keinen Preis die Folgen dieser Gewalt gezeigt zu bekommen.
eben nicht. bei Schach wird nichts simuliert und das einzige was mit Krieg zu tun hat sind die Namen der Figuren. Schach ist ein Taktikspiel.

Da sich die Gewaltdarstellung dabei auf das "schlagen" der Figuren beschränkt, die dabei einfach neben den Spielfeldrand kommen und später sogar wiederkommen können, steht auch die Gewalt als solches vollkommen im Hintergrund.

Wenn man die Gewaltdarstellung nun detailliert simuliert, rückt auch die Gewalt als solches in den Vordegrund; man "schlägt" nicht mehr die Figuren wie im Schach, sonder übt virtuell Gewalt aus.

tomylee
2005-07-04, 01:34:46
[...]
Für mich ist es emotional kein großer Unterschied, ob man einer virtuellen Projektion eines Menschen ins Bein schiesst und sich an der Blutfontäne und dem hervorgerufenem Leid "vergnügt" (schließlich geht es beim Spielen darum)
oder ob man ebenso freudig Nachts auf dem Friedhof Leichen zerhackt.[]

bitte? hab ich das jetzt richtig verstanden???

Beim Spielen geht es deiner Meinung nach um das Vergnügen, das man durch eine Blutfontäne und hervorgerufenem Leid erhält???

Ja und sowas nennt mich krank

Jetzt sag mal: Spinnst du?
Sitzt du vor dem PC, schiesst (virtuell(!!)) jemanden ins Bein, das Blut spritzt und du vergnügst dich dabei? Erklär mir mal genau welcher Art du dieses Vergnügen zuordnen kannst, etwa der Sadistischen, wie ich annehme? also ich verstehe das auf keinen Fall!

Beim Spielen geht es doch (bei normalen Menschen!!) meistens, darum, mit Taktik, Strategie, Talent, Entscheidungsfreudigkeit, Geschicklichkeit (uvm) zu einem Ziel (Sieg) zu kommen

Oh mann, ich spiele doch Quake nicht, weils die Bots (nein, es sind keine MENSCHEN!) zerfleischt werden, wenn ich mit dem quad damage rocket launcher draufschiesse, sondern ich spiele dieses Spiel weil ich es geil finde, dass ich jeden noch so komisch dahergeflogenen Bot mit meiner Railgun treffe, und weil ich halt gut bin.. :)...ok Quake ist ein altes beispiel, aber man hat mich verstanden...

Was du da sagst, das finde ich wirklich schlimm, ich hoffe du meinst das nicht so - wenn alle so spielen würden wie du, dann wäre das Argument von Frontal 21 ja berechtigt, Computergamer seien gewaltgeil etc...

sg

tomylee

Gast
2005-07-04, 02:27:54
du solltest vorher versuchen madmans post zu verstehen und dann nochmal antworten

Baalzamon
2005-07-04, 14:54:07
eben nicht. bei Schach wird nichts simuliert und das einzige was mit Krieg zu tun hat sind die Namen der Figuren. Schach ist ein Taktikspiel.

Da sich die Gewaltdarstellung dabei auf das "schlagen" der Figuren beschränkt, die dabei einfach neben den Spielfeldrand kommen und später sogar wiederkommen können, steht auch die Gewalt als solches vollkommen im Hintergrund.

Wenn man die Gewaltdarstellung nun detailliert simuliert, rückt auch die Gewalt als solches in den Vordegrund; man "schlägt" nicht mehr die Figuren wie im Schach, sonder übt virtuell Gewalt aus.

Es kommt wohl eher drauf an, ob Gewalt als Selbstzweck inszeniert wird, oder ob man durch detaillierte Möglichkeiten (Bein wegschiessen) nicht einfach sein Reservoir an taktischen Möglichkeiten aufstockt. Z.B. wenn ich den Gegner direkt umblase, kommen seine Kumpanen im Blutrausch auf mich zu, 'schiesse' ich ihm nur ins Bein, müssen sie sich um den Verletzten kümmern. So kann ein erhöter Simulationsfaktor neue taktische Möglichkeiten bieten.

Die visuelle Komponente finde ich dabei eher vernachlässigbar. Ob ich nun Battle-Chess spiele oder Schach auf dem Spielbrett ist doch nun wirklich kein grosser Unterschied. Das eine ist visuell oppulenter, das wars auch schon.
Sehe ich bei allen anderen Kategorien genauso. Ob ich Space Invaders auf nem VC2600 oder FarCry am Pc zocke. Die virtuelle Gewalt ist in beiden Fällen gegeben. Wie ich schon geschrieben habe, nur eine schieben am Detailregler. Die Motivation ist dieselbe.

MfG