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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Freundschaften in unserem Alter schließen?


raschomon
2005-07-08, 22:47:22
Hallo, gereifte 3DC-ler!!

Heute will ich Euch einmal zu einem Thema befragen, das mir seit Jahren Kopfzerbrechen bereitet. Na ja, ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht.

Warum ist es so schwer ab einem gewissen Alter neue Freunde zu finden? Freunde heißt hier natürlich: Kumpel, Vertrauter, sehr guter Bekannter und nicht etwa (Sexual)partner(in). (atlantic: hängst Du bitte die "-in" jeweils selbst an.)

Zu Schul- und auch noch zu Ausbildungs-/Studienzeiten, so bis Mitte/Ende 20 stellte es kein großes Problem dar, neue Freunde zu finden und zu gewinnen. Mittlerweile hat sich das geändert. Nur bei mir? Woran krankt es? Sind die thirty-somethings zu sehr mit der Familiengründungsphase ausgelastet; sind wir durch die Anforderungen im Job so sehr eingespannt, daß wir die Zeit und Geduld nicht mehr aufbringen, die nötig sind, eine solche Freundschaft zu pflegen; sind wir zu mißtrauisch geworden (z.B. durch die berufliche Konkurrenz); sind wir immer weniger bereit Kompromisse zu schließen, wie dies bei einer guten Freundschaft unabdingbar ist oder haben die meisten von uns schlicht genügend Freunde, sodaß einfach kein zusätzlicher Bedarf besteht?

Wie seht Ihr die Sache? Ist Euch dieses Phänomen auch schon aufgefallen? Oder gibt es gar kein Phänomen? - Laßt einfach ´mal hören.

Gruß

Ralph

edit: Anrede wegen Unfreundlichkeit geändert.

jorge42
2005-07-10, 12:15:10
liegt daran, dass man mittlerweile andere WICHTIGERE Interessen oder Verpflichtungen hat. Schließlich nimmt nicht nur die Zahl der neuen Freunde ab, auch die Zeit, die man mit seinen alten Freunden verbringt wird kürzer.

Bei mir ist ist den Letzten Jahren Beruf, Frau und Kind dazugekommen und das sind Faktoren, die mit 23 gar nicht vorhanden waren. Neue Leute kennernlernen ist immer noch drin, aber die Möglichkeit soviel Zeit zu investieren, dass sie wirklich gute Kumpel werden ist einfach bei mir nicht mehr gegeben.

Die Kumpel die ich immer noch habe, kenne ich seit 10-15 Jahren. Man hat sich jeden Tag gesehen, ist zusammen verreist, hat dauernd zusammen gefeiert. Das ist einfach so nicht mehr drin. Wie sollen denn neue Freunde (wenn man denn neue kennenlernt) diese Nähe und Vertrautheit erreichen? Denen geht es doch mittlerweile genau so. Und wenn sie selbst keine Familie haben, dann können Sie mein Leben nicht genau nachvollziehen, dass ich nicht einfach nachts übern Kiez ziehen kann oder mein eigener Herr bin und andere Verpflichtungen habe.

War genau so nach dem Studium, Leute die noch studiert haben, haben einfach nicht kapiert, warum ich Wochentags plötzlich keine Lust mehr hatte mit denen bis 1 rumzuhängen wenn ich am nächsten morgen wieder um 6 Uhr 100% geben musste.

Auf der anderen Seite lasse ich mich nicht mehr so auf neue Leute ein, wie vor 10 Jahren, wenn der Funke nicht sofort rüberkspringt, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar oder rar. Viell. entgehen einem dadurch potenzielle Freundschaften, aber man kann nicht alles haben.

Radeonator
2005-07-12, 17:53:38
Diverse Ursachen:

-Sesselpfurzer
-Cliquen die sich seit angedenken der Zeitrechnung kennen
usw

Ich merk das hier in HH : Äusserst schwer zugänglich, wenn man nicht gerade nen Drogen Eimer oder Fanboy von irgendetwas ist. Man lernt viele kennen, trifft sich ein paar mal und vorbei...ich bin da kein Einzelfall, das gleiche sagen zig andere auch (speziell auf HH bezogen). In Berlin, Köln und anderen Städten sind die Leute zugänglicher, wenn auch oft nur Oberflächig ;)

Haarmann
2005-07-12, 18:10:31
raschomon

Ich sehe da kein wirkliches Problem... irgendwie mache ich da wohl was falsch. Neben den Leuten, welche ich an der Uni neu treffe, treffe ich auch sonst Leute, welche sich dann irgendwie einordnen und Andere wiederum verlassen mein "Blickfeld" wieder. Von daher kann ich dies nicht wirklich nachvollziehen... Kanns daran liegen, dass ich noch weniger zum "Alltagstrott" neige?

Radeonator
2005-07-13, 01:07:59
Ne, das mag daran liegen das du an einer UNI bist :rolleyes:

Lockere Bekanntschaften kann man viele haben, Freundschaften sind da wohl was anderes...

patrese993
2005-07-13, 05:07:57
also ich bin zwar erst 26, aber ich vermute jetzt einfach mal, daß es damit zusammenhängt, daß viele Leute sich ab einem gewissen Alter sowohl im Kopf als auch von ihrer Zeiteinteilung her mit anderen Dingen beschäftigen.
Wenn ich mir das so ansehe, wird die Anzahl der neu gefundenen Freunde mit jedem Jahr geringer. Einfach deswegen, weil man weniger weg geht und manchmal auch lieber daheim bleibt, bzw "wichtigeres" zu tun hat.
Abgesehen davon wird man denke ich auch vorsichtiger damit, mit welchen Leuten man sich umgibt.

Rhönpaulus
2005-07-13, 10:46:46
man legt weniger wert auf lockere beziehungen aller art und festigt die wirklich wichtigen und verlässlichen.
dazu kommt das einem viele dinge wichtig geworden sind die in der jungend garnicht existiert haben.
da die zeit irgendwie immer knapper zu scheinen wird konzentriert man sich auf das wesendliche.
zumindest geht es mir so.

Haarmann
2005-07-15, 09:18:34
Radeonator

Wenn die neueren Bekanntschaften alle auf die Uni gingen, dann könnte ich das ernst nehmen ;).
Es ist aber eigentlich eher so, dass ich Mädels von der Uni kennenlerne, nein, nicht im sexuellen Sinn, aber nur ganz wenige Männer. Ich kenne zwar paar, die auch auf die Uni gehen, aber die kenne ich jeweils schon länger woanders her.

Rhönpaulus

Ich halte dies für ein Gerücht. Ich denke eher, dass viele Leute zu träge werden, überhaupt noch mal was Neues zu beginnen, was sich nicht nur in "Freundschaften" äussert. Dies trifft aber eben nur auf die Mehrheit der Leute zu und nicht auf alle.

seahawk
2005-07-15, 10:12:49
Der Freundeskreis lichtet sich durch Ortswechsel im Bekanntenkreis. Bei mir sind aus ner 10 Clique. heute noch den 3er gewprden, die sich einmal im Monat trifft. Der Rest ist über die Welt verstreut.
Neue Freunde kennzulernen ist eher ein Zeitproblem. Arbeit + Partnerin + sonstige Verpflichtungen lassen da kaum noch Spielraum. Freundschaften auf der Arbeit schliessen ist imho immer mit Vorsicht zu geniessen, so dass auch das eher flach fällt. Die beste Option neh Freunde zu finden liegt imho im Hobby.

Gabbabytes
2005-07-20, 15:47:34
Ich denke, man ist einfach eingespannter in dem Alter und ist auch ein wenif vorsichtiger bei neuen Leuten aufgrund von (schlechten) Erfahrungen.