Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie wird man eigentlich Obdachlos?
Ich will ja nicht pietätslos sein, aber wie kommt es eigentlich, dass es so viele Obachlose gibt? Ich dachte eigentlich immer, dass man die Wohnung vom Sozialamt finanziert bekommt.
Ich will ja nicht pietätslos sein, aber wie kommt es eigentlich, dass es so viele Obachlose gibt? Ich dachte eigentlich immer, dass man die Wohnung vom Sozialamt finanziert bekommt.
soweit ich das mitgekriegt hab, sind wohl die allermeisten obdachlosen freiwillig obdachlos.
MSABK
2005-07-19, 17:31:57
Freiwilig?
Warum sollte ich auf der straße leben, wenn mir des sozialamt die wohnung zahlt?
Antares
2005-07-19, 17:32:41
bitte löschen
Evil Ash
2005-07-19, 17:32:44
genau das habe ich mich auch schon so oft gefragt...?!?
bitte löschen
so dumm ist die gar nicht. fakt ist aber, dass jeder, der ne wohnung haben will, auch eine bekommt. dafür lebt man ja doch noch in deutschland.
um mal auf die eingangsfrage zu antworten:
ganz einfach, wohnung verkaufen und ab gehts. ist doch ganz einfach! :wink:
Geo72
2005-07-19, 17:34:02
Da sind viele "Scheidungsopfer" darunter. Die Frau bekommt die Wohnung zugesprochen, Mann geht
nicht mehr zur Arbeit weil er keinen Unterhalt zahlen will,...
es gibt auch viele die eine wohnung kriegen würden , aber darin einfach nicht leben können. weil sie so an das leben draussen gewöhnt sind , das sie sich in einer wohnung einfach nicht wohlfühlen können.
Da sind viele "Scheidungsopfer" darunter. Die Frau bekommt die Wohnung zugesprochen, Mann geht
nicht mehr zur Arbeit weil er keinen Unterhalt zahlen will,...Trotzdem bleibt das Argument des Threadstarters bestehen und auch diese Fälle sind kein direkter Grund für Obdachlosigkeit...
alpha-centauri
2005-07-19, 18:28:47
soweit ich das mitgekriegt hab, sind wohl die allermeisten obdachlosen freiwillig obdachlos.
vielleicht nicht die allermeisten, aber die meisten. oftmals ist das deren wille. keine absicht sich in die gesellschaft zu integrieren, keine absicht, hilfemoeglichkeiten oder auch heime zu akzeptierne.
ode rauch sozi abkassieren und das auf der strasse versaufen.
laut gesetz muss keiner in deutschland auf der strasse leben.
darph
2005-07-19, 19:02:07
Ehm... das ist nur vermutet, aber...
Du bekommst Geld vom Staat nie bar. Du mußt ein Konto haben, wohin das überwiesen wird.
Du bekommst ein Konto nur, wenn du regelmäßiges Einkommen und einen Wohnsitz hast.
Ein Teufelskreis
sozialamt is eine sache ... die vermieter, is ja net alles staatlich, is ne andere. man kann ja keinen zwingen, einen sozialfall aufzunehmen.
dh. ne staatliche anstalt muss irgendwann vermieter spielen ... und auch dies geht nicht ganz ohne auflagen (wie so vieles im leben ... ach, wie alles!)
nemesiz
2005-07-19, 19:40:43
so dumm ist die gar nicht. fakt ist aber, dass jeder, der ne wohnung haben will, auch eine bekommt. dafür lebt man ja doch noch in deutschland.
um mal auf die eingangsfrage zu antworten:
ganz einfach, wohnung verkaufen und ab gehts. ist doch ganz einfach! :wink:
wenn man keine ahnung hat...blah blah....
beispiel :
Ausbildung zu Ende
Bund in 5 Monaten
Amt übernimmt Miete nicht da noch Jung und somit Eltenr zuständig sind (war 19)
Amt übernimmt nicht weil Eltern Kindergeld bekommen
Mit Eltern rumgestritten.. brachte nix...
Kündigung
nochmals mit Amt rumgemacht.. nein geht nicht können wir nix machen da sie bald zum Bund gehen...
Bund sagt nein.. Wohnung muss man so und so lange vorher haben.
Ergo.... 4 Monate Obdachlos danach zum Bund.. glaubst garnid was des für Probleme beim Bund macht wenn da eintrudelst ohne Wohnsitz.
Nachm Bund sah es auch nicht besser aus.. direkt vom Bund ab zum Sozialamt und 4 Monate auf ne Wohnung gewartet.
nur mal so als Beispiel.
paulus000
2005-07-19, 19:41:15
Hab mal aufgeschnappt, dass manche einfach nicht zugeben wollen, dass sie Hilfe brauchen bzw. gar nicht wissen wohin sie sich wenden sollen.
Dann noch Drogen, Alkohol, etc. und das Geld ist dann so und so weg..
edit: Achja - Halbwissen, nicht das jemand zu mir sagt "Nein, das stimmt nicht du Trottel" ;)
(del)
2005-07-19, 19:44:17
Teufelskreis
Ohne Arbeit - keine Wohnung
Ohne Wohnung - keine Arbeit
Ohne Wohnsitz - kein Konto
Ohne Konto - keine Sozialleistungen
AtTheDriveIn
2005-07-19, 19:55:40
Teufelskreis
Ohne Arbeit - keine Wohnung
Ohne Wohnung - keine Arbeit
Ohne Wohnsitz - kein Konto
Ohne Konto - keine Sozialleistungen
Afaik bekommt jeder ein Girokonto bei einer Bank, das ist gesetzlich vorgeschrieben.
The_Lutzifer
2005-07-19, 19:59:37
Afaik bekommt jeder ein Girokonto bei einer Bank, das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Leider stimmt das so nicht. Es gibt lediglich in Teilen Deutschlands eine freiwillige
Selbstverpflichtung einiger Sparkassen.
Wenn man allerdings bis zum Hals verschuldet ist und damit eine Schufa-Auskunft
kein besonders schönes Ergebnis liefert, ist es sehr sehr schwer in Deutschland
an ein Konto zu kommen.
alpha-centauri
2005-07-19, 20:02:01
Du bekommst ein Konto nur, wenn du regelmäßiges Einkommen und einen Wohnsitz hast.
konto bekam ich damals als schueler, bevor ich zum bund bin und das este mal was verdiente.
(del)
2005-07-19, 20:02:27
Soweit ich weiss kann man bestimmte Sozialleistungen auch bar erhalten oder?
Das nächste Problem wäre aber die Verifizierung der Angaben des Obdachlosen. Wie ich mal gehört habe, haben die meisten Obdachlosen nicht mal mehr einen Personalausweis. Wenn sich dann keine nahen Verwandten ausfindig machen lassen um die Angaben zu bestätigen ist selbst der Perso in weite Ferne gerückt...
darph
2005-07-19, 23:44:52
konto bekam ich damals als schueler, bevor ich zum bund bin und das este mal was verdiente.
Ja, das aber nur, weil du dann - durch die lange Bindung - eh da bleibst. Das ist eine reine Werbemaßnahme. Kundenbindung.
Und deine Eltern haben vermutlich für dich gebürgt.
McDulcolax
2005-07-20, 00:18:33
Teufelskreis
Ohne Arbeit - keine Wohnung
Ohne Wohnung - keine Arbeit
Ohne Wohnsitz - kein Konto
Ohne Konto - keine Sozialleistungen
damit ist eigentlich alles gesagt. die menschen fallen, warum auch immer, durchs soziale raster. und da wieder rauszukommen ist schwer. welcher vermieter gibt einem obdachlosen schon ne wohnung? und in obdachlosenheime wollen viele nicht, imo verständlich. sozialleistungen gibts übrigens auch in bar.
lutzifer, was soll das auf deinem avatar sein? frag ich mich schon länger...
Mistersecret
2005-07-20, 00:20:26
1) Wer sich anständig wäscht, anzieht, rasiert, kämmt und nüchtern eine Sparkasse aufsucht, bekommt dort ein "Guthabenkonto". Dazu muß man einfach darauf bestehen, daß man so ein Guthabenkonto will. Klappt das in Ausnahmefällen nicht, geht man einfach - auch hier wieder wie oben - zu einem sozialen Anwalt, hier zahlt der Staat, man muß nur einen Wisch ausfüllen, dem einen der Anwalt dann gleich gibt. (Prozesskostenbeihilfe).
2) Wer keinen Ausweis hat... ???? Eine beglaubigte Geburtsurkunde reicht auf jeden Fall. Die bekommt man da, wo man geboren wurde.
3) Wenn die Eltern sich weigern, das gibts nicht. Die Eltern müssen nämlich, ob sie wollen oder nicht. Hier muß man dann halt agressiv werden, also auf seinem Recht bestehen. Notfalls per Anwalt. Wird alles gemacht.
Das einzige echte Problem ist u.U. eine Wohnung. Für den Anfang täte es ein Bekannter. Man kann sich auch bei den Eltern anmelden, dann bekommt man allerdings nicht mehr so viel. Wie auch immer.
Ich finde dieses Thema schon interessant. Ich kenne Leute, die mieten dann halt irgendwas ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt noch genügend vertrauensseelige Vermieter, vorausgesetzt, man sieht so aus und benimmt sich auch so. Das setzt natürlich auch eine gewisse "Boshaftigkeit" voraus. Aber in der Not....
Letztendlich führt der Weg in schlimmen Situationen nur über Freunde, Bekannte oder Verwandte. Auf Deutsch, man muß um Hilfe betteln. Und da ist vielleicht der ein oder andere zu Stolz für ???? Oder es gibt dann Bedingungen, auf die man nicht eingehen will ? Oder gibt es Leute, die wirklich kein Schwein mehr haben, das ihnen hilft, trotz aller Versuche ?
Kinehs
2005-07-20, 00:29:48
Hallo es gibt nichts besseres für viele Vermieter, als einen Sozialhilfeempfänger rein zu lassen. Erstens kann man da locker 20-50% über dem Mietpreis verlangen, Geld kommt immer und pünktlich. Ist was kaputt -> Rechnung ans Sozialamt. Speziell für schwer vermietbare Objekte (kleine Käffer, Land...).
Ich denke die Obdachlosen haben diesen Weg gewählt, denn wie gesagt, eine Wohnung würde man immer bekommen. Außer man ist ein illegaler Einwanderer. ;)
Ohne Arbeit - keine Wohnung Ohne Wohnung - keine Arbeit Ohne Wohnsitz - kein Konto Ohne Konto - keine Sozialleistungen
Warum sollte man ohne Arbeit sich keine Wohnung leisten können? Sozialhilfe, Arbeitslosengeld usw.?
Du wirst doch nicht glauben, dass es an solchen "Kleinigkeiten" scheitert?
PS: Viele Bettler, die wie Obdachlose aussehen (in Großstädten) sind organisierte Bettler. Sprich zusammengekarrte Ost/Südosteuropäer(innen), die später ihr Geld wieder abtreten müssen, ansonsten gibts paar auf die Birne. Traurig aber wahr.
Kinehs
2005-07-20, 00:36:32
Hab mal aufgeschnappt, dass manche einfach nicht zugeben wollen, dass sie Hilfe brauchen bzw. gar nicht wissen wohin sie sich wenden sollen.
Dann noch Drogen, Alkohol, etc. und das Geld ist dann so und so weg..
edit: Achja - Halbwissen, nicht das jemand zu mir sagt "Nein, das stimmt nicht du Trottel" ;)
Ich denke da hast du auch recht, einige trifft das bestimmt. Wobei es in den Städten immer Bahnhofsmissionen, Hilfe der Kirche und Obdachlosenheime gibt wo SozPäds rumkreisen, die man fragen könnte. Ich denke mal diese Leute wollens halt so, aus den verschiedensten Gründen. Ich meine jetzt nicht, dass sie ihren Umstand so wollen, sie hätten evtl. auch lieber Familie, Haus usw. aber wollen nicht dem Staat auf der Tasche liegend in eine kleine Wohnung und sich dann bei den verschiedenen Ämtern melden .......
(del)
2005-07-20, 00:43:18
Warum sollte man ohne Arbeit sich keine Wohnung leisten können? Sozialhilfe, Arbeitslosengeld usw.?
Du wirst doch nicht glauben, dass es an solchen "Kleinigkeiten" scheitert?
Du verstehst die "Dramatik" an der Sache nicht.
Es geht nicht ums "sich leisten können". Selbst wenn der Obdachlose XY genug Geld hätte um eine Monatsrate bar abdrücken zu können, würde er die Wohnung nicht bekommen.
Weisst du warum?
Richtig: Kaution (und dann meistens 3 Monatsmieten - Vermieter lernen dazu)
Und jetzt sag mir bitte nicht, dass der Obdachlose ja gefälligst 100 Versuche unternehmen solle bis er einen findet, der keine Kaution verlangt.
Ist der Vermieter eigentlich verpflichtet, die Kaution nach Auszug aus der Wohnung mit Zinsen zurückzuzahlen oder kann der Vermieter die Zinsen (wenn er es z.b. auf eine Bank mit Zinsen angelegt hat) selber einsacken?
The_Lutzifer
2005-07-20, 01:33:56
lutzifer, was soll das auf deinem avatar sein? frag ich mich schon länger...
Ne Wurst! (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=3010607&postcount=44) ;)
Ist aber ein,zugegeben, recht provokativer Bildausschnitt. Ich such mir demnächst nen neuen Avatar.
Zum Thema Wohnungslosigkeit kann ich nur sagen, daß es sich selten um einen gewählten Zustand handelt.
Ist mir jetzt zu spät, um weiter auszuholen, bin aber Morgen gern zu Diskussionen bereit.
Fragt mich, wenn ihr was wissen wollt. Ich weiß zwar auch nicht alles, hab aber drei Monate
in einer Beratungsstelle für Wohnungslose gearbeitet und vieles Dinge gesehen, die ich vorher nie geglaubt hätte.
McDulcolax
2005-07-20, 01:36:23
der vermieter muss die kaution verzinsen und nach auszug dem mieter auszahlen.
BesenWesen
2005-07-20, 03:59:16
Angesichts der massiven Anzahl an freistehenden Wohnungen in Plattenbausiedlungen, sollte es eigentlich möglich sein, jedem Bürger ein Dach über dem Kopf zu gewährleisten.
Und das gilt nicht nur für den Osten, wo viele Produkte Sozialistischen Wohnungsbaus leerstehen... erst kürzlich wurde hier in Hannover ein Wohnhauskomplex dem Erdboden gleichgemacht, um einer Neubausiedlung aus Einfamilienhäusern zu weichen (wer mit der Region vertraut ist... es geht mir hier um die Plattenbausiedlung Klingental).
Es ist einfach nur traurig, daß die Stadtverwaltung einen Hochhauskomplex abreißen lässt, in dem hunderte Personen ein Obdach finden könnten, während viele Leute noch auf der Straße sitzen, nur um den Grund und Boden teuer an diejenigen zu verkaufen, die sich ein (Reihen-)Haus in Stadtnähe leisten können.
Ich wage zu behaupten, daß man jedem Bundesbürger ein Dach über dem Kopf gewähren könnte, es mangelt nur (mal wieder) an der Fähigkeit, die vorhandenen Güter gerecht und vernünftig zu verteilen.
MegaManX4
2005-07-20, 08:55:11
Ehm... das ist nur vermutet, aber...
Du bekommst Geld vom Staat nie bar. Du mußt ein Konto haben, wohin das überwiesen wird.
Du bekommst ein Konto nur, wenn du regelmäßiges Einkommen und einen Wohnsitz hast.
Ein Teufelskreis
Du bekommst Geld auch sehrwohl in bar. Ich habe bis vor einigen Jahren öfter mal PC-Service im Lübecker Sozialamt gemacht. Da wurden gerne mal 6 hunderter an BMW Fahrer abgegeben weil sie kein Konto hatten. Ist halt die Frage ob das nur für Ausländer gilt, oder auch für Deutsche.
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