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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Banken&Zinsen: Wie funktioniert es?


Gast
2005-08-04, 01:14:14
Hi,

Eine etwas theoretische Frage, aber trotzdem hätte ich sie gerne beantwortet:

Was wäre, wenn eine extrem reiche Person, sagen wir mal Bill Gates, eine Summe von 100 Milliarden Euro bei einer Bank anlegen würde?
Sagen wir mal ein Sparkonto mit 2% Zinsen (obwohl, bei dieser Summe würde man wohl etwas mehr bekommen ;)): Woher nimmt die Bank das Geld, wenn sie ihm nach 20 Jahren die gesamte Summe, inklusive der Zinsen zurückzahlen müsste?

Das wären ja immerhin jedes Jahr ein paar Milliarden mehr und das Geld wächst dank Zinseszins immer schneller an... nur woher nehmen die Banken es dann überhaupt, wenn sie es ihm plötzlich zurückzahlen müssten?

Gast
2005-08-04, 01:28:14
Die Banken müssen imo immer einen gewissen Anteil an Reserven zur Verfügung behalten, welcher von der (europ.) Zentralbank vorgegeben wird.
So kann man auch auf eine gewisse Weise regeln, wieviel Geld im Umlauf ist um z.b. in Konsumflauten eher Kredite zu gewähren.
Daraus machen die Banken ja auch wieder Gewinn, für Kredite fallen ja auch die Zinsabgaben an und müssen irgendwann getilgt werden.

MooN
2005-08-04, 01:28:42
1. Nichtmal Bill Gates hat 100 Mrd Bargeld.

2. die Banken sind auch nur Kunden, in Europa beispielsweise bei der Europäischen Zentralbank.
Die EZB vergibt Kredite an die Banken in einer von ihr festgelegten Gesamtmenge. Eine Auszahlung von 100 Mrd wäre also (zumindest theoretisch) nicht unmöglich.
Sollte nun ein Kunde kommen und auf einmal 100 Mrd einzahlen, so würde die Bank das durch ihre Geschäfte mit der EZB ausgleichen indem man alte Schulden begleicht und vorerst keine neuen Kredite aufnimmt.
Die Einnahmen um die Zinsen zu finanzieren werde aber vermutlich durch die Aktiengeschäfte der Banken getragen.
Ausserdem solltest du bei deinen Berechnungen die Inflation nicht vernachlässigen.

Bevor mir hier jemand einen Vortrag über BWL hält: ich wollte es nur verständlich und kurz formulieren, mir ist sehr wohl klar wie das genau abläuft.

Gast
2005-08-04, 01:36:06
Aber irgendwann muss denen das Geld doch mal ausgehen oder drucken die immer neues?
Das würde langfristig schließlich zur Entwertung führen...

Man könnte es beliebig weiterführen: Mal angenommen, die 100 Milliarden würden 20 Jahre lang angelegt sein.

Jetzt hebt es jemand ab und der Wert beträgt, sagen wir mal 125 Milliarden €.

Er legt er es für weitere 20 Jahre an oder investiert es in Aktien und vermehrt es noch einmal.

Am Ende hätte er z.B. 200 Milliarden.

Woher würde die Bank das Geld nehmen, um den Endbetrag, der nun wesentlich größer ist, als die 200 Milliarden auszubezahlen?

Gast
2005-08-04, 01:39:45
Oder anders gefragt: Hätte man nicht irgendwann das gesamte verfügbare Geld, das zur Verfügung steht, sich zu eigen gemacht?

So viel können die doch gar nicht drucken, das es weiterhin genug gibt und ohne das es entwertet wird..

MooN
2005-08-04, 01:45:45
Natürlich entwertet sich das Geld -> Inflation
Deswegen wird auch mehr Geld gedruckt als vernichtet wird, allerdings wird das streng beaufsichtigt.

Flipper
2005-08-04, 02:00:32
Wenn du einen Euro hast, und ein anderer 1.000.000 Euro.
Angenommen ihr beide legt euer Vermögen mit 2 % an, nach knapp über 9 Jahren (oder was weiss ich - Zinseszins halt) hast du dann 1,2 Euro, und der andere 1.200.000 Euro. Dein Anteil am Gesamtvermögen ist gleich geblieben.

Die Bank nimmt das u.a. von dem, dem sie deinen Euro leiht, und der 3 % Zinsen dafür zahlen muss.

Gast
2005-08-04, 02:17:58
Die Bank nimmt das u.a. von dem, dem sie deinen Euro leiht, und der 3 % Zinsen dafür zahlen muss.

Das ist klar, die Bank arbeitet mit dem Geld, was sie vom Einzahler bekommen hat.

Aber irgendwann muss es eine Grenze geben, wo kein Bedarf mehr nach mehr Krediten o.ä. besteht und die Bank somit Probleme hat, dem erhöhten Zinsaufkommen nachzukommen.

Wenn diese Grenze überschritten wäre... was würde die Bank dann tun?

MooN
2005-08-04, 03:19:38
Das klingt für mich doch sehr utopisch.
Warum sollte kein Bedarf nach Krediten mehr bestehen?
Wenn die gesamte Bundesliga schon einen Schuldenberg von 1 Mrd € angehäuft hat möchte ich nicht wissen wie es mit dem Rest der Wirtschaft aussieht.
Ausserdem solltest du wie gesagt die Inflation nicht ausser acht lassen.
Wieviel Geld hast du vor 3 Jahren beim Einkaufen gebraucht und wieviel brauchst du heute? Deckt sich das mit 2% Steigerung? Vermutlich liegt es sogar noch höher.
Das Geld wird immer weniger Wert, das ist eine Tatsache. Der Zinssatz stellt zum Großteil nur den Werterhalt für den Kontoinhaber da.
Was die Bank tun würde wenn sie kein Bargeld mehr hat? Sie würde sich welches von der Zentralbank leihen, steht doch oben schon.

Gast
2005-08-04, 05:10:06
Das ist klar, die Bank arbeitet mit dem Geld, was sie vom Einzahler bekommen hat.

Aber irgendwann muss es eine Grenze geben, wo kein Bedarf mehr nach mehr Krediten o.ä. besteht und die Bank somit Probleme hat, dem erhöhten Zinsaufkommen nachzukommen.

Wenn diese Grenze überschritten wäre... was würde die Bank dann tun?

Das ist nicht völlig utopisch, für kleinere Sparkassen, die nur einen gesetzlich beschränkten regionalen Ausleihbezirk haben, ist diese Frage von existenzieller Bedeutung.
Sofern sie nicht mit aktivlastigeren Instituten fusionieren wollen, bedeutet das, sie werden passivlastig, haben also mehr Einlagen als Kredite. Wenn sie die Einlagen annehmen, müssen sie die Zinsen irgendwie erwirtschaften. Und das macht man über die Verbundgeschäfte wie Bausparen, Versicherungen, Wertpapierhandel, etc.

Mr. Lolman
2005-08-04, 08:17:11
Es funktioniert ja eh nicht. Sieht man ja auch an der wachsenden Staatsverschuldung. Einen Teil kann man zwar durch Wertschöpfung ausgleichen, der Rest ist Inflation. Vertritt ein Land eine imperialistische Aussenpolitik kann es das Problem natürlich rauszögern. Die Grenze bildet dann einfach das fehlende Privatvermögen der Unterschicht (dazu zählt man AFAIK in Ö alle die weniger als 700€ verdienen) Die wird nämlich von Jahr zu Jahr ärmer...

Spasstiger
2005-08-04, 08:32:02
Abgesehen davon, dass keine Bank der Welt Milliardenbeträge bar auszahlen würde, käme es mit Sicherheit zu kurzfristigen Inflationseffekten, wenn jemand soviel Geld abheben würde, dass neues Geld nachgedruckt werden müsste (mehr Geld im Umlauf, ohne einen Gegenwert zu haben).

sun-man
2005-08-04, 08:49:08
Naja, ganz krasse gesehen kaufst Du halt mit dem vielen Geld die Staatsverschuldung des afrikanischen Kontinents auf. Somit haben alle Banken Ihre Ruhe und die Schulden Dir die Kohle und nicht den Banken.
Mit 100Mrd wird man dort aber nicht so weit kommen und ob man diese Schulden überhaupt kaufen kann ist fragwürdig.

Ende 2004 hat die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte in Deutschland eine Höhe von 1395 Milliarden EUR erreicht (1,4 Billionen EUR). Das sind etwa 17.000 EUR pro Kopf der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Greis.

Rhönpaulus
2005-08-04, 10:14:34
ganz einfach.
die bank nimmt geld gegen zahlung von zinsen an.
im gegenzug vermittelt sie einen kredit an jemand anderen gegen zinsaufschlag des kreditbetrages.
von der zinsdifferenz leben die banken.
der job der banken ist es,für jeden geldgeber einen schuldner zu finden der die zinslast zuzüglich der eigenen provision trägt.

oktolyt
2005-08-04, 10:19:26
Zu diesem Thema ist Andreas Eschbachs 'Eine Billion Dollar' (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3404150406/qid=1123142670/sr=8-2/ref=pd_ka_2/302-3067958-4788034) zu empfehlen.
John Salvatore Fontanelli ist ein armer Schlucker, bis er eine unglaubliche Erbschaft macht: ein Vermögen, das ein entfernter Vorfahr im 16. Jahrhundert hinterlassen hat und das durch Zins und Zinseszins in fast 500 Jahren auf über eine Billion Dollar angewachsen ist. Der Erbe dieses Vermögens, so heißt es im Testament, werde einst der Menschheit die verlorene Zukunft wiedergeben.Da wird auch viel über Zins und Zinseszins erklärt. Und auch warum das auf Dauer nicht funktionieren kann. Weil Geld nur auf dem Papier bzw. im Computer erschaffen wird...

Krümelmonster
2005-08-04, 13:06:34
Es funktioniert ja eh nicht. Sieht man ja auch an der wachsenden Staatsverschuldung. Einen Teil kann man zwar durch Wertschöpfung ausgleichen, der Rest ist Inflation. Vertritt ein Land eine imperialistische Aussenpolitik kann es das Problem natürlich rauszögern. Die Grenze bildet dann einfach das fehlende Privatvermögen der Unterschicht (dazu zählt man AFAIK in Ö alle die weniger als 700€ verdienen) Die wird nämlich von Jahr zu Jahr ärmer...

Falsch. Du magst es so sehen, aber Staatsverschuldung ist kein muss. Die Tatsache, dass es so häufig auftritt liegt eher an den Konjunkturzyklen auf die die Staaten nicht angemessen reagieren.

Krümelmonster
2005-08-04, 13:11:45
Zu diesem Thema ist Andreas Eschbachs 'Eine Billion Dollar' (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3404150406/qid=1123142670/sr=8-2/ref=pd_ka_2/302-3067958-4788034) zu empfehlen.
Da wird auch viel über Zins und Zinseszins erklärt. Und auch warum das auf Dauer nicht funktionieren kann. Weil Geld nur auf dem Papier bzw. im Computer erschaffen wird...

Daran erkennt man doch grandios, dass der Zins in gewisser Weise eben auch das Risiko des Verlustes wiederspiegelt. Es könnte ja auch passieren, dass die Anleger ihr Geld niemals zurückbekommen werden aus den verschiedensten Gründen. Dieser Fall wäre da sicher so ein Beispiel, denn wenn du im 16ten Jahrhundert Geld angelegt hättest, dann hättest du dieses bis heute mit 100Prozentigher sicherheit verloren. Sei es durch Aneignungen, Hyperinflationen oder dem Pleitegehen des Kreditinstitutes.

Lolman
2005-08-04, 15:09:31
Falsch. Du magst es so sehen, aber Staatsverschuldung ist kein muss. Die Tatsache, dass es so häufig auftritt liegt eher an den Konjunkturzyklen auf die die Staaten nicht angemessen reagieren.

Ja und Konjunkturzyklen sind ja quasi auch ein Naturgesetz....

mustafa
2005-08-04, 15:36:52
lolmann! sind die wirklich ein muss?

Krümelmonster
2005-08-04, 15:55:53
Ja und Konjunkturzyklen sind ja quasi auch ein Naturgesetz....

ja selbst wenn, dagegen habe ich ja nichts gesagt, das ding ist aber, dass die meisten Regierungen nicht angemessen darauf reagieren. Entweder müssen sie knallhart das ausgeben, was sie reinbekommen, oder antizyklisch dagegenhjalten, sprich bei hohen Haushaltseinnamen etwas für schlechtere Zeiten ansparen um den Haushalt dann auszugleichen. Aufgrund so banaler dinge wie Wahlkampf etc. klappt das aber nur bedingt. Auch ist es ja nciht immer ganz einfach zu wissen wie viel Geld man auf die hohe Kante legen muss etc.

Durch diese Politik, des Ansparens in guten Zeiten würden denke ich mal die Konjunkturzyklen abgemildert werden.

Lolman
2005-08-04, 16:21:34
lolmann! sind die wirklich ein muss?

Ja sicher. Bei ner (allseits angestrebten) Hochkonjuktur gehts den Leuten gut. Geringe Arbeitlosigkeit, dementsprechend hohes Lohn/Zinsniveau gibt es. Man produziert im Überschuss.

Jedoch ist der Markt irgendwann gesättigt, da ja nur 1/5 aller Haushälte ein positives Zinssaldo haben (d.h. sie bekommen mehr Geld durch Sparzinsen, als sie durch (versteckte) Kreditzinsen bezahlen müssen). Dadurch fehlt es trotz Hochkonjuktur an Geld und so kann eben nicht stupide die Überproduktion mit angepasste, Konsumverhalten ausgleichen.

Natürlich können Firmen nicht mehr wirtschaftlich agieren, wenn ihre Produkte am Markt liegen bleiben, und deswegen fangen sie an Ausgaben zu senken, Leute zu entlassen. Das Lohnniveau sinkt, der kleine Mann hat noch weniger Geld in der Tasche und muss seinen Konsum weiter einschränken. Dem Kapitalmarkt wird Geld entzogen und in den Anlagenmarkt gepumpt. Die Zinsen steigen, eine Deflation entsteht. Die Kreditnehmer schaun durch die Finger da ihre, durch den Kredit finanzierten Sachgüter an Wert verlieren.

Irgendwann gibts dann ne Revolution, oder einen Krieg oder sonst ne glückliche Fügung, die dann wieder den Aufschwung verursacht. ;)


BTW: Natürlich kann eine Rezession auch durch andere Einflüsse wie Fehlspekulationen (dotcom-Blase) oder durch Umwelteinflüsse (Ernteausfälle) enstehen. Letztenendes liegts aber immer an der Rendite die irgend einer spekulierenden Minderheit zu gering ist.

Mr. Lolman
2005-08-04, 16:28:47
ja selbst wenn, dagegen habe ich ja nichts gesagt, das ding ist aber, dass die meisten Regierungen nicht angemessen darauf reagieren. Entweder müssen sie knallhart das ausgeben, was sie reinbekommen, oder antizyklisch dagegenhjalten, sprich bei hohen Haushaltseinnamen etwas für schlechtere Zeiten ansparen um den Haushalt dann auszugleichen. Aufgrund so banaler dinge wie Wahlkampf etc. klappt das aber nur bedingt. Auch ist es ja nciht immer ganz einfach zu wissen wie viel Geld man auf die hohe Kante legen muss etc.

Durch diese Politik, des Ansparens in guten Zeiten würden denke ich mal die Konjunkturzyklen abgemildert werden.

Das alleine macht den Braten sicher nicht fett. Überleg dir Mal wieviele Menschen arbeiten müssen um die Zinsen für jemanden mit 1 Mrd € Spareinlagen zu erwirtschaften.

Spasstiger
2005-08-04, 16:37:23
Daran erkennt man doch grandios, dass der Zins in gewisser Weise eben auch das Risiko des Verlustes wiederspiegelt. Es könnte ja auch passieren, dass die Anleger ihr Geld niemals zurückbekommen werden aus den verschiedensten Gründen. Dieser Fall wäre da sicher so ein Beispiel, denn wenn du im 16ten Jahrhundert Geld angelegt hättest, dann hättest du dieses bis heute mit 100Prozentigher sicherheit verloren. Sei es durch Aneignungen, Hyperinflationen oder dem Pleitegehen des Kreditinstitutes.

Siehe dazu auch den Film Blow, der am Sonntag auf ProSieben lief. 30 Mio. Dollar mit einem Schlag durch einen staatlichen Eingriff durch Panama futsch und man kann nix dagegen machen außer vielleicht Panama den Krieg erklären ;).

Am besten investiert man wahrscheinlich immer noch in Gold. :)

Gast
2005-08-04, 18:04:15
Was wäre, wenn eine extrem reiche Person, sagen wir mal Bill Gates, eine Summe von 100 Milliarden Euro bei einer Bank anlegen würde?
Sagen wir mal ein Sparkonto mit 2% Zinsen (obwohl, bei dieser Summe würde man wohl etwas mehr bekommen ;)): Woher nimmt die Bank das Geld, wenn sie ihm nach 20 Jahren die gesamte Summe, inklusive der Zinsen zurückzahlen müsste?
Das Geld wird - direkt oder indirekt - weiterverliehen, und der Schuldner zahlt wiederum Zinsen, ein bißchen mehr als 2%. Klassenkämpferisch ausgedrückt würde das lauten: Die Zinszahlungen sind ein großer, stetig anwachsender Geldstrom, der von denjenigen die kein Geld haben (und es sich leihen) zu denjenigen die Geld haben (und es verleihen), fließt. Verglichen damit sind die staatlichen Ausgleichszahlungen auf Basis von Steuern ein kleiner Bach in entgegengesetzter Richtung.
Aber irgendwann muss es eine Grenze geben, wo kein Bedarf mehr nach mehr Krediten o.ä. besteht und die Bank somit Probleme hat, dem erhöhten Zinsaufkommen nachzukommen.Der Bedarf ist allein dadurch gegeben, daß zur Bezahlung der Zinsen ständig neue Kredite benötigt werden.
Sehr prominente Schuldner sind zB Staaten. Glaube im Moment hat allein der deutsche Staat 1400 Milliarden Euro Schulden. Demgegenüber steht dann natürlich das Vermögen privater deutscher Haushalte in Höhe von 4000 Milliarden Euro. Und etwas Offtopic: Vor dem Hintergrund sollten einige Leute ihre Forderungen, der Staat solle seine Schulden abbauen, nochmal überdenken.
Das wären ja immerhin jedes Jahr ein paar Milliarden mehr und das Geld wächst dank Zinseszins immer schneller an... nur woher nehmen die Banken es dann überhaupt, wenn sie es ihm plötzlich zurückzahlen müssten?Was meinst du mit "zurückzahlen"? In bar wird der Betrag nicht ausgezahlt werden, er wurde ganz sicher auch nicht in bar einbezahlt.
Das Bargeld stellt nur ein Bruchteil des gesamten Geldvolumens dar, der große Rest ist Buchgeld, virtuelles Geld, das nur elektronisch von einem Konto zu einem anderen gebucht werden kann und real nicht existiert.
Ein bekannter Antisemit sagte einmal "Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Wärungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.".

Krümelmonster
2005-08-04, 19:41:25
Das alleine macht den Braten sicher nicht fett. Überleg dir Mal wieviele Menschen arbeiten müssen um die Zinsen für jemanden mit 1 Mrd € Spareinlagen zu erwirtschaften.

Öhm? Habe ja jetzt auchnicht behauptet, dass die Schulden nur darauf zurückzuführen sind. Aber kein Staat muss sich in den allermeisten Fällen langfristig verschulden. In dem Fall kam natürlich die Wiedervereinigung dazu und da haben wir dann über die Verhältnisse Geld in den Sand gesetzt. Das dauert ja bis heute an, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Schuldenberg immer größer wird. Das liegt eher daran, dass die Politiker immer auf die nächste Wahl schielen müssen und die Verschuldugn nunmal nur ein kleiner Aspekt ist.
Ich meine, wenn man den Rentnern ne Nullrunde verordnet oder Harz4 beschließt, dann gehen Millionen auf die Straße und du siehst die Prozentpunkte für die regierenden Parteien nur so purzeln, mit dem krassen steigen des Staatsdefizietes (kann man glaube ich aus deiner zweiten Grafik erkennen) hat sich zumindest die CDU ziemlich lange über Wasser halten können, und das war dann ja auch 1998 nicht der Grund ihrer Abwahl, sondern die hohe Arbeitslosigkeit.

Gast
2005-08-04, 21:06:33
dafür sollte eigentlich der spitzensteuersatz hoch genug gesetz werden, damit so jemand seine kohle nicht auf der bank bunkert.

Skua
2005-08-04, 22:43:33
Bevor mir hier jemand einen Vortrag über BWL hält: ich wollte es nur verständlich und kurz formulieren, mir ist sehr wohl klar wie das genau abläuft.
scheinbar nicht, denn das ist VWL... :rolleyes: