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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich muss einfach weg ...


Gast
2005-08-05, 18:56:46
hallo,

ich habe ein sehr großes problem. unzwar geht es um meine familie (familie = meine mutter, mein vater und ich). seit ich denken kann, gibt es in unserem haus nur zwei gesprächsthemen: geld und schule. mir wurde schon mit 12 jahren klar gemacht, dass ich nicht ewig auf kosten meiner eltern leben werde und auf eigenen beinen stehen muss ...

heute, 4 1/2 jahre später, kriege ich noch immer das gleiche zu hören. aus jeder kleinigkeit wird ein großes thema gemacht. schreibe ich in einer arbeit eine 3, gibt es wutausbrüche bis zum geht nicht mehr:

"eine 3?! aus dir wird doch nichts, geh doch gleich eine lehre beim friseur machen, dein abi schaffst du doch sowieso nicht mit diesen noten!"

verlangt wird von mir ein abischnitt von 1,6, sonst könne ich ja auch gleich hundescheiße aufsammeln gehen ...

wenn ich mal ein auto sehe und erwähne, dass es mir gefällt, wird sofort gesagt: "wenn du irgendwann geld verdienst, kannst du es dir ja kaufen."

wie dem auch sei, weiter möchte ich es gar nicht ansprechen ...

ich möchte raus aus diesem haus. ich halte es einfach nicht aus. dem druck meiner eltern kann ich nicht gerecht werden. daher meine frage ... kann ich mit 16 1/2 weg von meinen eltern, ein eigenes leben aufbauen? ist das gesetzlich überhaupt möglich? woher kriege ich arbeit (ich möchte abitur machen und studieren, aber irgendwie muss ich das ja finanzieren). ich möchte nur eine eigene wohnung haben, die zähne zusammenbeißen und die nächsten jahre darin für die schule büffeln. weiter verlange ich nichts. auf fernseher und den restlichen schnickschnack kann ich verzichten. ein dach überm kopf, etwas zu essen, das reicht.

vielleicht ist ein hardwareforum nicht der richtige ort für so etwas, aber das 3dcenter ist die einzig große community, die ich kenne und der ich vertraue.

danke im voraus für die antworten.

iam.cool
2005-08-05, 19:20:55
Von Bafög solte sich (noch) leben lassen........


Nicht umbedingt moralisch korect aber efectiv wäre es wenn du deine Eltern dazu bewegen würdest das sie dir gegenüber Gewalt ausüben oder dich rauschmeissen.

In beiden fälle könntest du sie auf Unterhalt verklagen (bis zum ende des Studiums) und müstest nicht mehr Zuhause wohnen.........

Gast
2005-08-05, 20:12:50
Soweit ich informiert bin wird das net ganz einfach in dem alter einfach aus zuziehen du mußt dich mit dem Jugendamt in verbindung setzen

RuteniuM
2005-08-05, 20:50:44
Soweit ich informiert bin wird das net ganz einfach in dem alter einfach aus zuziehen du mußt dich mit dem Jugendamt in verbindung setzenGenau, ich denke auch, dass das Jugendamt bei deinen Fragen weiter helfen und eine Lösung für dein Problem finden kann.

atlantic
2005-08-05, 20:52:06
Überdenk doch mal, ob du nicht vielleicht bei Oma/Opa einziehen kannst, sollten die in der Nähe wohnen. Meistens sind Großeltern toleranter in den Dingen, die dich belasten.

Btw, sind beide Eltern der gleichen Meinung oder zieht da der eine den anderen mit? Hast du ihnen schonmal gesagt, wie sehr dich der Leistungsdruck belastet? Oder zumindest dem Teil, der es vielleicht nicht ganz so schlimm sieht?

Genau aus dem Grund, um zu vermeiden, das der Leistungsdruck meine beiden krank macht, versuche ich hier ständig ein wenig auszugleichen und den Vater (Schul- und Studiumsüberflieger) auf dem Teppich zu halten.

Sicher kann ich deine Eltern und ihre Sorge um eine gute Bildung verstehen, aber die Bildung ist nicht alles. Um später eine halbwegs nette Stelle zu bekommen, braucht man mehr als ein trockenes Blatt Papier. Dazu gehören gute Kontakte genauso wie die Fähigkeit, sich gut an ein Gegenüber zu verkaufen. Es gibt Einser-Kandidaten, die rennen sich die Hacken wund nach ner Stelle, und mittelgute Schüler, die durch ihre Gabe, einfach nett auf die Leute am "längeren Hebel" zu wirken, immer wieder an gute Jobs kommen. Nennt sich emotionale Intelligenz und wird in der Schule nicht unterrichtet. Aber diese emotionale Intelligenz wird nicht gefördert, indem man seinem Kinde ständig seine (bei dir ja wohl nur geringen) Schwächen vorhält. Damit erzielt man nur das Gegenteil.

Ich hoffe, du findest eine halbwegs zufriedenstellende Lösung, und wünsche deinen Eltern, das sie irgendwann ihr Verhalten dir gegenüber ändern. Sie wollen nur "dein bestes", arbeiten aber im Moment genau in die entgegengesetzte Richtung. Und ich glaube, für jemanden in deinem Alter ist ein Auszug nicht leicht zu bewerkstelligen. Ich möchte einfach mal behaupten, das niemand wirklich schon mit 16 auf das Gefühl verzichten will und kann, in einer Familie aufgehoben zu sein. Deshalb auch mein Vorschlag mit den Großeltern.

Uni
2005-08-05, 21:58:12
die situation kenn ich auch gut. nur hab ich meinen eltern mit meinem abizeugnis so eine reingewürgt. die letzten beiden schuljahre hab ich damit verbracht mir vorzustellen wie meine eltern dummschaun wenn ich sie um längen schlage. das is zwar nich sonderlich nett, hat aber gut gefunzt.
manchmal haben eltern ne seltsame art dein "bestes" zu erreichen. aber man muss auch erkennen wer hier am längeren hebel sitzt, und dass einem in machn situationen einfach nix anderes übrigbleibt als zu spuren. später wennst dann das erreicht hast, was du machen sollst, kannst sie dann immernoch auslachen.
edit: dir is klar, dass man bis zur 11 nur aussortiert und danach alles angenehmer wird in der schule.

Kladderadatsch
2005-08-05, 22:09:56
edit: dir is klar, dass man bis zur 11 nur aussortiert und danach alles angenehmer wird in der schule.
das merkt man aber erst nach dem abi, oder?;)

@threadersteller
ich kenne das problem auch, aber nicht in diesem maße...es hat zum glück aufgehört, als ich wieder besser wurde. insofern hat es sogar geholfen.
aber wie es bei dir abläuft, ist, wie du es beschreibst, wirklich absolut unaushaltbar. jedenfalls aus deiner sicht. hast du dir schonmal überlegt, warum sie das machen? wovor könnten sie eine solche angst haben, dass du 'versagst', sodass sie es für richtig finden, dich regelrecht zu tyrannisieren?
wahrscheinlich hast du dir da aber schon längst deine gedanken gemacht...besser wäre es aber, wenn nicht, und du sie auf dieses empfindliche thema ansprechenen könntest. das würde bestimmt helfen.


den weg zum jugendamt halte ich nämlich für sehr gefährlich. wo kommst du hin? entweder in eine wohngemeinschaft, oder in ein heim. wahrscheinlich ersteres, weil du im letzteren höchstwahrscheinlich versauern würdest. (bekannte und verwandte fallen wohl weg, da du sie wohl sonst als lösung erwähnt hättest). wie solche wohngemeinschaften aussehen, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es da auch nicht viel besser zugeht.
...schwierige entscheidung, auf die du in ein paar jahren, wenn du sie richtig gemeistert hast, stolz zurückblicken kannst:)

Mystery
2005-08-05, 22:11:47
edit: dir is klar, dass man bis zur 11 nur aussortiert und danach alles angenehmer wird in der schule.
Wo hast du das denn her? Kann ich von meiner Schulzeit definitiv nicht behaupten...im Gegenteil!

@topic:
Hast du schon mit deinen Eltern über das Thema geredet? Wissen sie überhaupt dass dich ihr Verhalten so belastet?
Ich würde zuallererst mal das Gespräch suchen...vielleicht lässt sich da ja schon was klären. Wenn keiner mit dem Anderen über die Situation spricht, baut jede Seite sich im Kopf ihr eigenes, oft falsches, Bild von der Situation auf was zwangsläufig zu Streß führt, da, schlimmstenfalls, beide Parteien ein komplett entgegengesetztes Verhalten entwickeln.
Also: Erstmal drüber reden! Deinen Eltern sagen was Sache ist und schauen wie sie reagieren. Im Optimalfall bessert sich die Situation, weil deine Eltern einsehen dass ihr Druck absolut kontraproduktiv auf dich wirkt. Wenn es sich nicht bessert, kannst du ja immer noch schauen ob zu weg willst.
Du hast ja so gesehen nichts zu verlieren.

Viel Glück, und lass von dir hören wenn sich was neues ergibt :)

Uni
2005-08-05, 23:17:55
bei mir wars so. und bei so ziemlich allen die ich kenn auch. bis zur 11 schaun sie wers schafft und danach gings eigentlich nur bergauf.

Gast
2005-08-05, 23:24:07
deine eltern sind das letzte

atlantic
2005-08-05, 23:31:24
deine eltern sind das letzte

nein, sind sie sicher nicht. Sie wissen´s im Moment nur nicht besser.

Gast
2005-08-05, 23:33:37
ich danke euch schon einmal für die zahlreichen antworten.

mein größtes problem liegt darin, dass ich meine eltern nach so vielen jahren noch immer nicht kenne. manchmal verstehe ich ihr verhalten rein gar nicht. beispielsweise meckern sie wieder einmal eine halbe stunde rum; aber dermaßen, dass ich das gefühl kriege, sie wollen mich umbringen. dann, 10 minuten spät ... "hey mein schatz, hast du hunger?" der bevorstehende 3. weltkrieg im haus ist binnen 10 minuten beendet. als wäre vorher nichts gewesen.

was mir auch sehr zu schaffen macht, ist die tatsache, dass meine eltern aus einer laus einen wal machen können. beispiel: montag sind die ferien beendet und die schule beginnt. heute wollte ich die bücher bestellen (sind ja nur 3). das theater fängt wieder an ... "waaas!? wieso hast du die bücher nicht schon vor einer woche bestellt!? wie willst du so später alleine auf den beinen stehen? wenn's um ein spiel ginge, hättest du es schon vor jahren bestellt! nein, der computer lenkt dich zu sehr ab, ich werde ihn verkaufen!"

gut, ich habe es einfach vergessen, ich hätte auch vor einer woche bestellen können. aber hey, was soll's? kommen die bücher eben nicht am montag, sondern am dienstag oder mittwoch. so schnell werden wir sie sowieso nicht benutzen, und selbst wenn, hat mein sitznachbar sicher eins.

an allem ist dann auch noch der pc schuld. für ein schuljahr hat mein vater sogar einmal das internet abgestellt. was ist passiert? meine leistungen waren gleich gut (mein schnitt beträgt 2.6 ohne einmal ein buch aufzuschlagen; würde ich lernen, womit ich dieses jahr beginnen werde, ist auch der 1er-bereich kein problem. es gab zeiten, da hatte ich einen 1.3er-schnitt).

ich frage mich echt, womit ich das verdient habe. ich rauche nicht, ich trinke kein alkohol, ich gehe auf keine partys oder discos, ich nehem keine drogen ... nichts, rein gar nichts!

reden kann ich darüber einfach nicht mit meinen eltern. so wie ich sie kenne, werden sie sich in die küche zurückziehen und miteinander darüber reden, dass es mit mir keinen sinn mehr hat und ich lieber eine lehre anfangen soll.

ihre sorge um meine zukunft kann ich nicht verstehen. ihr kennt sicherlich den sogenannten "elternsprechtag". da können alle eltern, deren kinder gefährdet sind, mit den lehrern sprechen. meine eltern sind grundlos hingegangen um mit meinem klassenlehrer zu sprechen (ohne das ich gefährdet wäre). was war das ergebnis? mein lehrer soll folgendes gesagt haben:

ich kenne eine menge schüler, die ihr abitur machen, aber bei "gast" bin ich zuversichtlich, dass er nicht nur sein abitur mit einer guten note, sondern auch sein studium abschließen wird. der junge ist überaus intelligent.

so hat er es wortwörtlich gesagt. ich war selber erstaunt. dabei waren meine leistungen eher mittelmäßig. wie gesagt, ich habe dieses halbjahr nichts für die schule getan ...

Gast
2005-08-05, 23:45:11
Also bei mir war es ähnlich...aber eben ab diesem Alter wurde es Monat für Monat besser....Versuch doch einfach mal mit deinen Eltern zu reden?
Wenn sie wie du schreibst nicht dauernd auf Konfrontationskurs sind, kann man doch reden? Was sind deine Eltern den von Beruf?

Bei mir war es auch immer das Geschrei mit dem PC...irgendwan ist es aber verflogen...und nein sie haben nicht resegniert:D Einfach einmal zeigen dass du Interesse an Schule und anderen Dingen hast...aber nicht so das es aufgesetzt klingt...Praktische Vorteile von Hobbys darstellen....(Familienhomepage,......................)

Natürlich kenne ich andere Fälle, in denen sich der Sprößling emanzipieren musste, was auf einen Auszug hinauslief. In diesen Fällen sind die Eltern aber meist das Gegenteil, wie die über die du schreibst....

eXodia
2005-08-05, 23:58:13
also ich würd das an deiner stelle so machen:
abends, wenn beide eltern zu hause sind, "klar schiff machen" -> soll heißen du setzt dich mit ihnen an einen tisch und sagst ihnen das du was sagen musst.
Wichtig dabei: mache ihnen klar das jetzt nur du redest, sie dir einfach nur zuhören und versuchen dich zu verstehen.
diskutieren könnt ihr später darüber -> wichtig ist das sie dir zuhören, während du deine probleme darlegst etc....

Viel Glück

GrUß

P.S. wenn das nicht klappt würd ich auch ausziehen...

Gast
2005-08-05, 23:59:08
Druck den Thread hier einfach aus, und leg das Papier vor die Schlafzimmertür deiner Eltern.
Dann schreib noch dazu, daß du der Gast ganz oben bist.


Dann würde ich nen Nacht darüber schlafen und abwarten was die Eltern am nächsten Morgen dazu sagen.

Senior Sanchez
2005-08-06, 00:07:40
bei mir wars so. und bei so ziemlich allen die ich kenn auch. bis zur 11 schaun sie wers schafft und danach gings eigentlich nur bergauf.

War bei mir genauso. Davor war doch im Grunde eh alles egal. Also ich fand die Oberstufe die coolste Schulzeit bisher! Sicher, gab auch scheiß Aufgaben, aber dadurch dass man schon aussortieren konnte, was man net mag war das sehr angenehm und mir hats spaß gemacht :)

Gast
2005-08-06, 00:20:03
Also was deine Eltern machen ist eigentlich vollkommen falsch.

Denn durch die Erwartungshaltung und den Leistungsdruck,
den sie an dich stellen, sorgen sie dafür,
daß du später in deinem Leben nichts auf die Reihe kriegen wirst,
weil die Angst etwas falsch zu machen größer ist,
als die Bereitschaft etwas zu wagen bzw. ein Risiko einzugehen.

Du wirst in deinem späteren Leben also keine Risiken eingehen,
da du Angst haben wirst zu versagen, also wirst du lieber gar nichts machen.
Aber genau so etwas ist in der freien Wirtschaft nicht erwünscht, denn
in der freien Wirtschaft, insbesondere in Führungspositionen müssen Entscheidungen schnell und unverzüglich getroffen werden, auch dann,
wenn es keine 100 % ige Sicherheit auf Erfolg gibt.

Ich finde, deine Eltern sollten etwas lockerer werden,
den sonst wird später deine höchste Position maximal die Rechte Hand von einem Chef sein, denn zum Chef selbst, wird dich der Chef nie ernennen,
da er weiß, daß du Angst hast selbstständig Entscheidungen zu treffen.

Sag das mal deinen Eltern.

Kinehs
2005-08-06, 00:27:22
Also was deine Eltern machen ist eigentlich vollkommen falsch.

Denn durch die Erwartungshaltung und den Leistungsdruck,
den sie an dich stellen, sorgen sie dafür,
daß du später in deinem Leben nichts auf die Reihe kriegen wirst,
weil die Angst etwas falsch zu machen größer ist,
als die Bereitschaft etwas zu wagen bzw. ein Risiko einzugehen.

Du wirst in deinem späteren Leben also keine Risiken eingehen,
da du Angst haben wirst zu versagen, also wirst du lieber gar nichts machen.
Aber genau so etwas ist in der freien Wirtschaft nicht erwünscht, denn
in der freien Wirtschaft, insbesondere in Führungspositionen müssen Entscheidungen schnell und unverzüglich getroffen werden, auch dann,
wenn es keine 100 % ige Sicherheit auf Erfolg gibt.

Ich finde, deine Eltern sollten etwas lockerer werden,
den sonst wird später deine höchste Position maximal die Rechte Hand von einem Chef sein, denn zum Chef selbst, wird dich der Chef nie ernennen,
da er weiß, daß du Angst hast selbstständig Entscheidungen zu treffen.

Sag das mal deinen Eltern.

Da stimme ich mit dir überein.

Ich würde dem Ursprungsposter auch mal raten (1) mit den Eltern und (2) mit einem psychologischen Berater des Jugendamtes oder irgendeiner anderen Institution zu reden.

Pappy
2005-08-06, 00:28:25
Kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Ab einem gewissen Alter habe ich immer alles dafür getan, um so unabhängig wie möglich zu sein. Ich konnte meine Eltern auch nicht ertragen, aber in deinem Alter schon ausziehen das dürfte sehr schwierig werden. Ich würde an deiner Stelle nicht so viel darum geben. Eltern wollen immer das Beste und haben ständig Angst zu versagen. Daher lassen sie sich gerne zu solchen Sprüchen hinreißen. Nun gibt es solche und solche Eltern. Deine "Alten" (ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, aber ich mag nicht immer wieder das selbe Wort verwenden) würden es eben halt als ihr eigenes Versagen ansehen, wenn du kein ordentliches Abitur hinbekommst. Vielleicht solltest du versuchen sie davon zu überzeugen, dass du genauso darauf aus bist ein gutes Abitur zu machen wie sie es sind.

Gast
2005-08-06, 00:29:52
weil die Angst etwas falsch zu machen größer ist,
als die Bereitschaft etwas zu wagen bzw. ein Risiko einzugehen.


dieses verhalten erkenne ich leider jetzt schon an mir ... ich melde mich nur dann in der schule, wenn ich 100% sicher bin, dass die antwort richtig ist, ansonsten kriege ich angst, dass ich etwas falsches sagen und ausgelacht werden könnte ... daher sitze ich jetzt nach mitternacht wahrscheinlich auch vor dem pc und treffe mich nicht mit freunden. oh man ...

atlantic
2005-08-06, 11:53:06
das mit dem Ausdrucken des Threads wäre keine schlechte Idee, aber leider sind Eltern, die nicht selber ein bißchen forumbewandert sind, oft geneigt, das geschriebene als Spinnerei von 12 - 16jährigen abzutun und nehmen das nicht wirklich als Diskussionsgrundlage. Selbst hier wehrt sich mein Mann bis heute, auch nur einen Blick in dieses Forum zu werfen und füttert lieber seine Vorurteile mit der Aussage, das das ja alles Kinderkram ist und nur davon abhält, was "sinnvolles" zu machen.

Ob das auf die Eltern des Threadstellers auch zutrifft, weiß ich nicht. Besser ist in jedem Fall ein Gespräch mit anderen Eltern, die vielleicht eine andere Sichtweise haben. Eine Institution wie das Jugendamt würde ich erstmal nicht einschalten. Eher schon einen Schulpsychologen. Hier in der Stadt gibts tatsächlich sowas. Der findet bei einem Gespräch auch vielleicht eher die richtigen Worte, weil er persönlich nicht emotional an der Sache beteiligt ist. Das schwierige für beide Seiten ist doch immer, so eine Diskussion sachlich zu führen, um wirklich beiden Parteien die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken zum Thema vollständig rüber zu bringen. Eine Person wie ein Schulpsychologe ist im Idealfall da nur Mediator, der darauf achtet, das dies möglich wird, und nicht dem von vorn herein Unterlegenen, weil momentan noch wirtschaftlich abhängig, mit dem Hinweis auf eben diese Abhängigkeit das Recht auf Darlegung seiner Sichtweise der Dinge abgesprochen wird.

Urion
2005-08-06, 12:07:52
ich frage mich echt, womit ich das verdient habe. ich rauche nicht, ich trinke kein alkohol, ich gehe auf keine partys oder discos, ich nehem keine drogen ... nichts, rein gar nichts!


Was das denn? Da verpasst aber was. Voll Karbrüggen.
Mach doch einfach was dir passt (übertreibs net) und schau was passiert.

Uni
2005-08-06, 13:04:23
bei dir (dem gast1) kommt halt dummerweise einiges zusammen. du bist fast 17. das heisst schön inner pupertät. da isses zwischen eltern und kindern eh nich so geil. dann kommt noch dazu dass du inner wichtigen phase deiner schullaufbahn bist. beides sin ohnehin schon digge probleme, die sich dann gegenseitig hochspielen.
ne aussprache is in meinen augen auch das beste. am besten schreibste dir echt nen zettel mit einigen sachen, die du ansprechen willst.

edit: schon die tatsache, dass hier so viele leute was zu sagen haben zeigt schon, dass dein problem nich ungewöhnlich is.

CaraCara
2005-08-06, 13:50:39
Eine Institution wie das Jugendamt würde ich erstmal nicht einschalten. Eher schon einen Schulpsychologen. Hier in der Stadt gibts tatsächlich sowas. Der findet bei einem Gespräch auch vielleicht eher die richtigen Worte, weil er persönlich nicht emotional an der Sache beteiligt ist.


Ja ich würde auch eher zu sowas hingehen. Meine Schule hatte ne eigene Schulpsychologin. Aber mit solchen Problemen (also Problemen mit Eltern etc) ist man eher zur Schulseelsorge (ich oute mich, ich war auf ner katholischen Schule) gegangen. Die haben einem da echt geholfen. Eine aus meinem Jahrgang ist auch mit Hilfe derer mit 16 dann wirklich zu Hause ausgezogen.

MarcWessels
2005-08-06, 13:54:36
Was das denn? Da verpasst aber was. Voll Karbrüggen.
Mach doch einfach was dir passt (übertreibs net) und schau was passiert.Also, ohne Drogen, Alkohol (ist ja auch ne Droge) und Zigaretten verpasst er garantiert nichts! Und ob sich Disco bis 23 Uhr lohnt? :|

Urion
2005-08-06, 15:36:54
Also, ohne Drogen, Alkohol (ist ja auch ne Droge) und Zigaretten verpasst er garantiert nichts! Und ob sich Disco bis 23 Uhr lohnt? :|

Drogen ACK
Alk No ACK
Ziggs 1/2 ACK

Also ich habe wo is so alt war nie einer Disco vor/um 12 verlassen :D

Kinehs
2005-08-06, 15:46:34
Also, ohne Drogen, Alkohol (ist ja auch ne Droge) und Zigaretten verpasst er garantiert nichts! Und ob sich Disco bis 23 Uhr lohnt? :|

Kann man also nur unter Drogen eine Disco länger aushalten? ;)

Ich persönlich trinke zwar auch in der Disco aber halt nicht zuviel, wenn man kein Fahrer ist kann man mal ein paar Bierchen trinken.

eXodia
2005-08-06, 16:50:09
war noch nie in ner disco... :cool:

Gastomat
2005-08-06, 21:26:47
war noch nie in ner disco... :cool:

Ich war schon mal in ein paar Discos und mir war dort dauernd langweilig.
Da ist wirklich nichts, was man verpassen könnte.
Die Mädels die dort rumlaufen sind eh meist Schlampen,
die Jungs wollen nur Stress, es stinkt nach Rauch und Bier und die Musik ist übertönt und verzerrt.
Ne, ne, wenn ich Musik hören will, dann mache ich das lieber daheim oder im Auto in aller Ruhe ohne Stress.

eXodia
2005-08-06, 22:16:59
@ gastomat:

Du sprichst mir aus der Seele...

Thowe
2005-08-07, 11:21:12
Zum Thema,

wenn ich raten müsste, dann würde ich darauf tippen das deine Eltern beide nicht gerade die besten Jobs haben und im besten Fall über eine eher durchschnittliche Schulbildung verfügen. Zumindestens liest es sich so zwischen den Zeilen heraus.

Wichtig ist erst einmal, das du selbst lernst mit diesem Problem umzugehen. In erster Linie steht hier die Akzeptanz das deine Eltern zwar das Beste für dich wollen, aber unglaublich schlecht darin sind hier eine gültige Definition von diesem Standard zu schaffen. Denn das Beste können nie deine Eltern definieren, das kannst du nur selbst und deswegen ist es die Aufgabe von Eltern eben nicht zu fordern, sondern zu unterstützen und somit zu fördern. Es gab und wird nie eine Diktatur geben, die etwas gutes an den Tag legen wird und da ist es ganz egal, ob diese auf Länder- oder Hausebene stattfindet.

Gehen wir mal davon aus, das du genau das machst, was deine Eltern fordern. Spinnen wir den Strang weiter und "denken" uns, das du irgendeinen Beruf lernen wirst, der mit Verantwortung und eigenständigen Handeln verbunden ist. Dann wirst du immer den Druck haben, etwas zu leisten und hast nicht das Vermögen, es auch zu tun. Weil der wichtigste Punkt, die Identifizierung mit der Arbeit, der wird dir fehlen. Am Ende wartet früher oder später das Burn-out-Syndrom, das nicht selten heute auch schon bei Jugendlichen zu finden ist. Damit helfen dir deine Eltern nicht, sie schaden dir nur und genau das erklärt auch zum guten Teil den Wunsch nach der Flucht.

Was deinen Eltern fehlt, das ist die bereits von Atlantic angesprochende Emotionale Intelligenz. "EQ ist wichtiger als IQ" und genau nach dieser Erkenntnis sollte jeder leben. Nicht nur fordern, auch gegenüber sich selbst nicht, sondern die eigenen Grenzen und die der anderen erkennen. Menschen sind keine Roboter, sie fühlen und die Gefühlswelt ist es, was unser Leben prägt und darüber entscheidet ob es lebenswert ist oder nicht.

Als Jugendlicher hat man so oder so genug Probleme, man nimmt ab einen Punkt sich selbst und die Umwelt deutlich "fassbarer" war, als als Kind, wo man alles eher spielend entdeckt. Diese "fühlen" des Umfelds schläft mit zunehmenden Alter immer mehr ein. Man ersetzt es durch Automatiken die unsere Fähigkeiten in Bahnen lenken und den bewussten Teil unseres Handelns durch einen unbewussten ersetzen. Genau hier ist auch die Schwachstelle deiner Eltern, sie "arbeiten" und "leben" in ihren Grenzen und somit spüren sie schon lange das Leben nicht mehr. Ihr jahrelanger Altag ist es, was sie als Leben werten mögen.

Entwicklung brauch Freiheit und genau diese "schulden" dir deine Eltern. Eltern sind verantwortlich und müssen mit ihren Kindern reden und reden bedeutet nicht fordern, sondern entdecken des Anderen. Das bedarf viel Vertrauen, etwas Einsicht und vor allem - Akzeptanz, Akzeptanz und nochmals Akzeptanz.

Sicherlich wäre es ein guter Schritt mit deinen Eltern darüber zu sprechen, doch wenn sie nicht in der Lage sind die Wichtigkeit und somit Richtigkeit von diesem zu erkennen, wird sich auch nichts ändern. Verständnis ist scheinbar nicht ihre Stärke und somit bleibt als Alternative nur noch, das du ihnen klar verständlich machst, das sie zuviel von dir verlangen. Erfülle das, was du freiwillig erfüllen kannst und genau das ist die richtige Menge nicht mehr und nicht weniger.

Gast
2005-08-07, 18:02:05
Zum Thema,

wenn ich raten müsste, dann würde ich darauf tippen das deine Eltern beide nicht gerade die besten Jobs haben und im besten Fall über eine eher durchschnittliche Schulbildung verfügen. Zumindestens liest es sich so zwischen den Zeilen heraus.

leider falsch getippt. über geld redet man gewöhnlich nicht, daher drücke ich es mal anders aus: wir könnten uns ein einfamilienhaus, vors haus einen porsche und zusätzlich ein segelschiff kaufen: bar ... mit dem restlichen geld auf dem konto und den daraus resultierenden zinsen könnten wir bis zum tod leben und das nicht einmal schlecht, selbst wenn meine eltern jetzt beide arbeitslos wären ...

leider ist es so, dass meine eltern beide keine gute kindheit hatten. um genau zu sein hatte insbesondere mein vater gar keine kindheit. mit 17 ist er nach deutschland gekommen. ganz alleine, ohne die sprache zu beherrschen. unterstützung von den eltern: null. er musste sich alles selbst erarbeiten. normalerweise wären das perfekte verhältnisse gewesen, um als drogensüchtiger in der gosse zu landen, doch er hat es irgendwie geschafft, ein leben aufzubauen. wahrscheinlich lastet daher so ein druck auf mir. er weiß, wie es ist arm zu sein. als kind musste er um 4 uhr aufstehen um den ganzen tag im dorf auf die kühe aufzupassen. ernährt hat er sich von brot und wasser. eigentlich kann ich's ihm nicht einmal übel nehmen, dass er so ist wie er ist. er kennt's einfach nicht besser.