Gast
2005-08-20, 00:14:38
Da Filmdiskussionen im Moment offenbar in sind möchte ich die Aufmerksamkeit hiermit auf einen Film lenken, der andernfalls möglicherweise ein bisschen übersehen wird. Und das wäre wirklich schade, denn "Charlie und die Schokoladenfabrik" ist das interessanteste Stück Kino dass ich im letzten halben Jahr in die Finger bekam.
Ja es stimmt, die Vorlage von Roald Dahl ist ein Kinderbuch, aber man sollte nicht den Fehler begehen und den Film als Kinderfilm abtun. Denn was Tim Burton und Johnny Depp da abliefern ist einfach unglaublich. Von dem Moment an in dem man zum ersten Mal das entzückend windschiefe Haus des kleinen Charlie Bucket sieht (mitsamt dem großen Bett in dem die vier Großeltern sitzen/leben) kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Ab der ersten Szene mit Johnny Depp (dessen Einführung eine rekordverdächtige halbe Stunde dauert, während der man ihn u.a. verschwommen durch einen Rieseneislutschter bewundern kann) kann ein Taschentuch hilfreich sein, um der Lachtränen Herr zu werden. Tim Burton war schon immer für absurde abgedrehte Ideen gut, aber in Verbindung mit Johnny Depps Schauspielkunst läuft er hier zur Höchstform auf. Die Besichtigungstour durch die Fabrik gleicht einer Achterbahnfahrt, schnell, schräg, bunt, abgedreht, mitreißend. Ein Schokoladenwasserfall, ein überdimensionales Zuckerdrachenboot, menschliche Blaubeeren, Nüsseknackende Eichhörnchen und ein Raum der locker als Stanley Kubrick Museum durchgehen könnte. Cineast, was willst du mehr?Angenehm unaufdringlich schafft es Tim Burton die "Moral von der Geschicht" zu transportieren, von einem erhobenen Zeigefinger ist weit und breit nichts zu sehen. (Und das ist leider durchaus nicht selbstverständlich)
Extra erwähnen muss man die Performance von Johnny Depp. (IMHO neben "Fear and Loathing in Las Vegas" die beste) Bei "Fluch der Karibik" machte er aus einem mittelmäßigen Film einen guten, hier macht er aus einem sehr guten einen ausgezeichneten. Allein wegen der Eröffnungsszene vor der Fabrik lohnt es sich diesen Film anzusehen.
9/10 Punkten gibts von mir. Und mit einem Augenzwinkern an die s/w-Fraktion: So muss eine Buchadaption aussehen. ;)
Ja es stimmt, die Vorlage von Roald Dahl ist ein Kinderbuch, aber man sollte nicht den Fehler begehen und den Film als Kinderfilm abtun. Denn was Tim Burton und Johnny Depp da abliefern ist einfach unglaublich. Von dem Moment an in dem man zum ersten Mal das entzückend windschiefe Haus des kleinen Charlie Bucket sieht (mitsamt dem großen Bett in dem die vier Großeltern sitzen/leben) kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Ab der ersten Szene mit Johnny Depp (dessen Einführung eine rekordverdächtige halbe Stunde dauert, während der man ihn u.a. verschwommen durch einen Rieseneislutschter bewundern kann) kann ein Taschentuch hilfreich sein, um der Lachtränen Herr zu werden. Tim Burton war schon immer für absurde abgedrehte Ideen gut, aber in Verbindung mit Johnny Depps Schauspielkunst läuft er hier zur Höchstform auf. Die Besichtigungstour durch die Fabrik gleicht einer Achterbahnfahrt, schnell, schräg, bunt, abgedreht, mitreißend. Ein Schokoladenwasserfall, ein überdimensionales Zuckerdrachenboot, menschliche Blaubeeren, Nüsseknackende Eichhörnchen und ein Raum der locker als Stanley Kubrick Museum durchgehen könnte. Cineast, was willst du mehr?Angenehm unaufdringlich schafft es Tim Burton die "Moral von der Geschicht" zu transportieren, von einem erhobenen Zeigefinger ist weit und breit nichts zu sehen. (Und das ist leider durchaus nicht selbstverständlich)
Extra erwähnen muss man die Performance von Johnny Depp. (IMHO neben "Fear and Loathing in Las Vegas" die beste) Bei "Fluch der Karibik" machte er aus einem mittelmäßigen Film einen guten, hier macht er aus einem sehr guten einen ausgezeichneten. Allein wegen der Eröffnungsszene vor der Fabrik lohnt es sich diesen Film anzusehen.
9/10 Punkten gibts von mir. Und mit einem Augenzwinkern an die s/w-Fraktion: So muss eine Buchadaption aussehen. ;)