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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 250.000 Dollar Kaution für Zwölfjährigen


Hayabusa
2005-08-25, 17:57:58
Da staunten selbst die Staatsanwälte: Ein Jugendrichter aus Boston hat die Kaution zur Freilassung eines Jungen, der mit einer Smith&Wesson in die Luft geschossen hatte, auf 250.000 Dollar festgesetzt. Die Mutter ist verzweifelt, die Verteidigung empört - und der Bürgermeister zufrieden.

Boston - Gegen 17 Uhr am Montag hörten Polizeibeamte an einer Kreuzung im Bostoner South End einen lauten Knall. Auf der Suche nach dem Verursacher der Explosion trafen sie auf zwei Jugendliche, die erklärten, sie hätten gemeinsam mit Feuerwerkskörpern gespielt. Ein dritter Junge ergriff beim Anblick der Beamten zunächst die Flucht, kehrte aber später zu der Gruppe zurück. Die Polizisten durchsuchten ihn und fanden bei dem Zwölfjährigen eine 38-Kaliber-Handfeuerwaffe der Marke Smith&Wesson. Laut Angaben der Behörden war eine Kugel abgefeuert worden, eine weitere noch in der Kammer. Nun sitzt der Junge in U-Haft.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,371396,00.html

Symptom
2005-08-25, 18:22:28
Ich kann das nur voll unterstützen.
Die Mutter braucht sich da imho gar nicht grossartig aufregen oder verzweifeln, da sie normalerweise gleich mit eingesperrt gehört. Wenn ein 12-jähriger mit ner 38er rumrennt und in der Gegend rumballert, wird es wohl im Elternhaus erhebliche Defizite in der Erziehung und bei der Aufsichtspflicht geben.
Es wird dringend Zeit, dass man hierzulande das Strafrecht auch mal entsprechend verschärft.

crackwigga
2005-08-25, 19:03:34
Ich kann das nur voll unterstützen.
Die Mutter braucht sich da imho gar nicht grossartig aufregen oder verzweifeln, da sie normalerweise gleich mit eingesperrt gehört. Wenn ein 12-jähriger mit ner 38er rumrennt und in der Gegend rumballert, wird es wohl im Elternhaus erhebliche Defizite in der Erziehung und bei der Aufsichtspflicht geben.
Es wird dringend Zeit, dass man hierzulande das Strafrecht auch mal entsprechend verschärft.
In USA ist das aber ziemlich normal das da auch einige zwölfjährige mit Knarren rumrennen. Und so wie ich das verstanden hab ist ja niemand getötet worden, oder?

drexsack
2005-08-25, 19:15:21
Hmmm, bisschen viel für einen 12-jährigen. IMHO gehören eher die Eltern bestraft als der Junge..

-error-
2005-08-25, 19:25:08
Paul, kennt ihr denn noch?

Der hat Garnichts gemacht...

Die Amis sind so hirnverbrannt :rolleyes:

Aber polizisten dürfen mit 8 Leuten auf die Leute eindreschen, obwohl sie am Boden liegen, ja ne is klar.

Klar gehört der Junge bestraft für das was er gemacht hat, aber nicht so!

Gast
2005-08-25, 19:39:51
Wenn ein 12-jähriger mit ner 38er rumrennt und in der Gegend rumballert,Es wurde nicht "rumgeballert", sondern 1 Schuß in die Luft abgegeben.
wird es wohl im Elternhaus erhebliche Defizite in der Erziehung und bei der Aufsichtspflicht geben.Richtig und dem wird sicher abgeholfen wenn der Junge im Gefängnis sitzt. Deiner Meinung nach am besten noch die Mutter der der dreijährige Bruder dazu, dann werden daraus Vorzeigebürger.
Es wird dringend Zeit, dass man hierzulande das Strafrecht auch mal entsprechend verschärft.Unsinnig. Es gibt nur eine schwache, nach oben hin komplett verschwindende Verbindung zwischen Strafhöhe und Verbrechenshäufigkeit.

{655321}-Hades
2005-08-25, 19:50:44
Bei einer US-Gesetzgebung vielleicht drakonisch, sonst nicht unsinnvoll für Menschen, die spontan mit ihrer Knarre rumballern. Besonders 12-Jährige, das denen überhaupt Schusswaffen in die Hände fallen ist schlimm genug.

Maki
2005-08-25, 19:52:39
Soll er erst jemanden erschiessen, bis eingeschritten wird?

sun-man
2005-08-25, 20:12:38
naja, hätte er öffentlich seinen Hinter oder gar seinen Pimmel gezeigt wäre er wohl schon fast 2x lebenslänglich eingesperrt.

roadfragger
2005-08-25, 20:14:11
Soll er erst jemanden erschiessen, bis eingeschritten wird?

Mein Gott, es ist NIEMAND erschossen worden. Bestrafen sollte man das, was geschehen IST und nicht, was geschehen KÖNNTE. Ist das so schwer zu verstehen?

Willkommen in der Welt der prophylaktischen Verurteilung. :frown:


Edit: Was jetzt nicht heissen soll, das in diesem Fall kein Handlungsbedarf besteht, z.B. in Form von Sozialstunden und/oder psychologischer Betreuung o.Ä.

Symptom
2005-08-25, 20:26:06
Ich finde es schon erstaunlich, wieviel Verständnis hier dafür aufgebracht wird, dass 12-Jährige Kinder mit scharfen Schusswaffen durch die Gegend laufen.
Ich nehme mal an, dass die meisten Urheber solch geistreicher Formulierungen wie "Mein Gott, es ist NIEMAND erschossen worden." oder "Deiner Meinung nach am besten noch die Mutter der der dreijährige Bruder dazu, dann werden daraus Vorzeigebürger." oder auch "In USA ist das aber ziemlich normal das da auch einige zwölfjährige mit Knarren rumrennen. Und so wie ich das verstanden hab ist ja niemand getötet worden, oder?" keine Kinder im schulpflichtigen Alter haben, an deren Schulen es mittlerweile auch hier normal ist, dass 10-12 Jährige mit Stichwaffen, Gaspistolen und anderen netten Dingen rumlaufen.
Es ist ja nichts passiert. Das etwas hätte passieren können, ist dabei nicht so wichtig. Und auch nicht, dass ein Kind mit einer scharfen Schusswaffe eine potentielle Gefahr darstellt. Das tun Autos schliesslich auch, und keiner kommt auf die Idee, sie stillzulegen.
Wie weit sind wir eigentlich, dass wir Kinder mit bei Bedarf tödlichen Waffen als so normal ansehen, dass wir keinerlei Veranlassung sehen, dagegen etwas zu unternehmen?
Sicherlich soll das Kind dafür nicht mit einer Gefängnisstrafe bestraft werden, das ist natürlich wieder mal masslos amerikanisch. Es aber als normal hinzunehmen........ :confused: :|

IVI
2005-08-25, 20:28:16
Bestrafen sollte man das, was geschehen IST und nicht, was geschehen KÖNNTE. Ist das so schwer zu verstehen?


klasse, is genau die auffassung meines mitbewohners, der meint auch "kann den bullen doch egal sein, ob ich mit 100 oder 200 über die landstraße düse, solange nix passiert, isses doch kein problem"

es sei noch erwähnt, dass mein mitbewohner 2x durch die MPU rasselte und wohl nimmer mehr in DTL nen fü-schei bekommen wird. und das ist auch gut so.


PS: "elternführerschein" (nur noch mal so in die runde geworfen)

Lokadamus
2005-08-25, 20:46:15
Ich finde es schon erstaunlich, wieviel Verständnis hier dafür aufgebracht wird, dass 12-Jährige Kinder mit scharfen Schusswaffen durch die Gegend laufen.
Ich nehme mal an, dass die meisten Urheber solch geistreicher Formulierungen wie "Mein Gott, es ist NIEMAND erschossen worden." ...
Es ist ja nichts passiert. Das etwas hätte passieren können, ist dabei nicht so wichtig. ...mmm...

Wenn ich mir dazu diesen Artikel http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,370652,00.html anschaue, finde ich das Vorgehen gegenüber dem Kind sehr hart, aber die Eltern sollten wirklich ermahnt werden ...

Gast
2005-08-25, 20:53:43
Mein Gott, es ist NIEMAND erschossen worden. Bestrafen sollte man das, was geschehen IST und nicht, was geschehen KÖNNTE. Ist das so schwer zu verstehen?
Öhm... Strafkaution: Ein Strafverdächtiger wird durch das Hinterlegen einer Kaution bis zur Gerichtsverhandlung aus dem Gewahrsam entlassen (§§ 116, 116a StPO).

Von bestrafen kann also hier noch gar keine Rede sein. :)

Aber ob man als 12jähriger auch nach us-amerikanischem Recht überhaupt Strafmündig ist?

Maki
2005-08-25, 20:58:42
Googelt doch mal nach wieviele Unfälle jährlich in den USA mit Kindern und Schusswaffen passieren...

skoRn
2005-08-25, 21:02:25
Wie sind denn hier manche Drauf...
Harte Strafen sollten verhängt werden. Klar. Aber eher dann dem Vater, der seine Wumme für das Kind erreichbar weggelegt hat.
Kein 12 Jähriger, (auch wenn er richtig von falsch unterscheiden kann) kann auch nur annähernd die konsequenzen abwägen, die ein Unfall mit sich ziehen könnte. Deswegen gilt in Deutschland bis zum 21sten Lebensjahr das Jugendstrafgesetz. In den USA AFAIK bis 16. Der Richter will wiedergewählt werden und übertritt damit die legitimität des amtes.
Gute Richter werden nämlich nicht wiedergewählt. Man muss schon hart und grausam sein, damit man in die Presse kommt.


Maki:
Und? Du glaubst doch nicht allen ernstes die Kinder kaufen die Waffen oder wissen was sie damit tun.
Eine Waffe ist für einen 12 jährigen was tolles, weil Arnie, Vin Diesel und etc damit rumballern und cool sind.
Ein Strafmaß soll dem Täter klarmachen das er etwas falsches getan hat.
Und ein Kind wird unmerklich verstehen was grad auf ihn zukommt. Er weiss er hat was falsch gemacht. Aber niemand ist verletzt und im Fernsehen passierts auch dauernd.

Gast
2005-08-25, 21:56:12
Ich finde es schon erstaunlich, wieviel Verständnis hier dafür aufgebracht wird, dass 12-Jährige Kinder mit scharfen Schusswaffen durch die Gegend laufen.Ich habe alle Beiträge nocheinmal gelesen und kann nirgends lesen, daß jemand es begrüßt hätte daß Kinder Pistolen haben.
Hier ging und geht es nicht darum ob es gut ist, daß Kinder mit Waffen durch die Gegend laufen, weder Mutter oder verteidiger plädieren darauf, dem Jungen die Pistole zurückzugeben. Sondern es geht darum darum ob die Höhe der Kaution angebracht ist. Und das ist sie meiner Meinung nach nicht.

Eine Kaution dient dazu, zu verhindern daß der Angeklagte sich bis zur Gerichtsverhandlung nicht aus dem Staub macht. Der betreffende Richter hat die Kaution aber dazu mißbraucht eine Haft ohne Verhandlung zu verhängen, indem er die Kaution auf einen beliebigen hohen Betrag setzte, von dem er wußte daß die alleinerziehende Mutter den nicht bezahlen kann.

solch geistreicher Formulierungen wie [...] "Deiner Meinung nach am besten noch die Mutter der der dreijährige Bruder dazu, dann werden daraus Vorzeigebürger."
Ich habe nur deine Idee in einer zynischen Weise wiedergegeben:Die Mutter braucht sich da imho gar nicht grossartig aufregen oder verzweifeln, da sie normalerweise gleich mit eingesperrt gehört.

an deren Schulen es mittlerweile auch hier normal ist, dass 10-12 Jährige mit Stichwaffen, Gaspistolen und anderen netten Dingen rumlaufen.Ich weiß in der Tat nicht ob es an Schulen normal ist, daß 10-12jährige Schüler dort mit Messern und Pistolen bewaffnet sind. Ich glaube aber in keinem Fall, daß die Lösung solch eines Problems darin besteht, die Schüler "präventiv" einzusperren.

Und auch nicht, dass ein Kind mit einer scharfen Schusswaffe eine potentielle Gefahr darstellt. Das tun Autos schliesslich auch, und keiner kommt auf die Idee, sie stillzulegen.Richtig.

Wie weit sind wir eigentlich, dass wir Kinder mit bei Bedarf tödlichen Waffen als so normal ansehen, dass wir keinerlei Veranlassung sehen, dagegen etwas zu unternehmen?Wer hat behauptet es gäbe keinerlei Veranlassung dagegen etwas zu unternehmen?
Siehe Abschnitt eins...



Harte Strafen sollten verhängt werden. Klar. Aber eher dann dem Vater, der seine Wumme für das Kind erreichbar weggelegt hat.Keine Waffe vom Vater. Die Mutter ist alleinerziehend.