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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weglaufende Jugendliche - Wie neues Leben anfangen?


beta3
2005-09-01, 07:53:07
Hi


Es ist ja bekannt, dass Jugendliche desoefteren weglaufen (wegen versch. Problemen, das sei jetzt mal egal)

Mich wuerde es jetzt mal interessieren, was fuer Chancen so ein Jugendlicher haette um neu anzufangen?
Als Beispiel nehmen wir mal einen typischen Teenager: 16 Jahre, besucht noch die Schule, nicht gerade schlecht in der Schule, hasst seine Eltern/Familie, glaubt er sei allein, er glaubt es ginge ihm ach so schlecht und er haette es sicher besser ohne seine Eltern etc.

Was koennte dieser Junge jetzt tun? Wohin koennte er gehen? Wie kann er eine neues Leben anfangen, ohne es seine Eltern wissen zu lassen? Wie kann er ueberhaupt ein neues Leben anfangen, da er noch Minderjaehrig ist?


ps: mich interessiert nur, was jmd in so einer Situation tun kann. Ich will nur eine hypothetische Diskussion ueber Loesungsvorschlaege fuehren
es ist eh klar, dass Weglaufen keine Loesung ist, aber ab und zu passiert es dennoch.
Und ich will auf keinen Fall, dass irgendjmd diesen Thread als Leitfaden zum Weglaufen benutzt
Und ich will

oktolyt
2005-09-01, 09:28:22
Ich würd ja mal sagen: das geht nicht.
Zumindest nicht legal.

Fängt schon beim schnöden Geld an.
Wo/wovon will man leben?

The_Lutzifer
2005-09-01, 10:42:35
Es gibt Einrichtungen, die Jugendlichen ein betreutes Wohnen anbieten.
Allerdings muß der Jugendliche schon nachweisen, daß es bei seinen Eltern nicht auszuhalten ist und das müßte er dem Jugendamt erklären.
Die Mitarbeiter im Jugendamt werden dann auf jeden Fall ein Gespräch mit den Eltern suchen, womit die Möglichkeit des heimlichen Neuaufbaus vom Tisch ist.

Ansonsten gibt es eigentlich keine allgemeinen, sondern nur individuelle Lösungsansätze.
Hier kommt es vor allem auf die Reife des Jugendlichen, seine berufliche/finanzielle Situation, die berufliche/finanzielle Situation der Eltern etc. an.

Möglichkeiten gibt es auf jeden Fall, nur müßte ein wirklicher Grund vorliegen.
Viele Jugendliche durchleben mal ne Phase, in der sie denken, daß sie es mit ihren Eltern nicht mehr unter einem Dach aushalten.
Oft helfen da aber auch klärende Gespräche im Beisein eines Jugendamts-Mitarbeiter um den Eltern klarzumachen, daß die Situation einen wirklich bedrückt und um diesen klarzumachen, daß man langsam erwachsen wird.

Das Hauptproblem ist bei dem beschriebenen Neuanfang schlicht und einfach das Alter.
Da ein 16jähriger nicht voll geschäftsfähig ist und einen gesetzlichen Vormund braucht, wird er sich damit abfinden müssen,
daß er nicht völlig frei leben kann, egal wie sehr er sich das wünscht.
Beim betreuten Wohnen oder ähnlichen Lebensformen stellt dann das Jugendamt eine Betreuungsperson, die aufgrund des staatlichen Auftrags, und der damit verbundenen Verantwortung, machmal penibler als die eigenen Eltern sein kann.

oktolyt
2005-09-01, 10:50:10
Diese ganzen Jugendamtgeschichten sind richtig. Das ist dann aber eine offizielle Sache. Und dann kein 'weglaufen' wie es der Threadstarter ansprach, oder? ;(

The_Lutzifer
2005-09-01, 13:00:31
Diese ganzen Jugendamtgeschichten sind richtig. Das ist dann aber eine offizielle Sache. Und dann kein 'weglaufen' wie es der Threadstarter ansprach, oder? ;(
Da hast du wohl recht. Aber indirekt hab ich ja schon gesagt, was es zu sagen gibt.
Die Chancen sind sehr gering. Vielleicht könnte man bis zum 18. Lebensjahr bei nem Bekannten wohnen und schwarz arbeiten.
Das würde ich allerdings kaum als "neues Leben aufbauen" bezeichnen, sondern eher als "Leben verbauen"
Außerdem besteht das Problem der Krankenversicherung, denn man wird auch mal krank.