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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Parteitagrede Westerwelles


Paran
2005-09-12, 21:27:08
Höre mir grad die Rede nocheinmal an.

Wirklich gut!

Seht/Hört selber:

http://parteitag.fdp.de/webcom/show_article.php/_c-65/i.html

Lethargica
2005-09-12, 21:50:40
Tolle Reden schwingen können so zimelich alle Parteien, als ob man sie daran messen sollte. :rolleyes:

Fakt ist, dass das Programm der FPD nicht mit dem der CDU zusammenpasst, und dass sich die FDP, solle sie eine regierungsfähige Koalition mit der CDU schaffen (wovon ich aktuell nicht ausgehe) sich meist unterordnen muss.

Die FDP und die Grünen haben schon ihre Daseinsberechtigung, allerdings kann man faktisch auch gleich CDU oder SPD wählen.

Undertaker
2005-09-12, 21:56:24
die kleinen partein machen schon sinn, sofern man eine große politikrichtlinie besser von der kleinen partei vertreten fühlt

bei mir ist das mit der fdp so: grundsätzlich wollen schwarz/gelb ähnliche grundsätze, meiner meinung nach hat die fdp aber dafür ddie besseren konzepte

Gast
2005-09-12, 22:07:32
die kleinen partein machen schon sinn, sofern man eine große politikrichtlinie besser von der kleinen partei vertreten fühlt

bei mir ist das mit der fdp so: grundsätzlich wollen schwarz/gelb ähnliche grundsätze, meiner meinung nach hat die fdp aber dafür ddie besseren konzepte

für reiche

Paran
2005-09-12, 22:18:31
für reiche

Quatsch, sie will bloß endlich ein soziales Steuersystem einführen!

Lethargica
2005-09-12, 22:22:09
Quatsch, sie will bloß endlich ein soziales Steuersystem einführen!

Ohne dir nahe treten zu wollen ... in wie fern hast du in deinem Alter denn schon selbst Erfahrungen mit unserem Steuersystem gemacht ?

Paran
2005-09-12, 22:22:46
Ohne dir nahe treten zu wollen ... in wie fern hast du in deinem Alter denn schon selbst Erfahrungen mit unserem Steuersystem gemacht ?
mhm, ich mache es für bzw. mit meinen Eltern zusammen

Edit: nätürlich trits du mir nicht zu nahe, kann ich schon verstehen, die Frage :smile:

sei laut
2005-09-12, 22:34:02
Ein nicht finanzierbares Steuerkonzept kann nicht sozial sein. Denn unter Schulden, die der Staat dann aufnehmen muss, leiden alle.

Edit: Mal unabhänig vom Inhaltlichen des Steuerkonzpts, davon kann man halten, was man will.

Gast
2005-09-12, 22:35:33
Quatsch, sie will bloß endlich ein soziales Steuersystem einführen!
Kinder sollten sich aus Wahlen raushalten. Du scheinst hier Deinem Papa nachzuplappern, der wahrscheinlich kein Handwerker oder Arbeiter der Industrie ist, richtig?!

eXodia
2005-09-12, 22:38:29
Kinder sollten sich aus Wahlen raushalten. Du scheinst hier Deinem Papa nachzuplappern, der wahrscheinlich kein Handwerker oder Arbeiter der Industrie ist, richtig?!

Hör doch auf ihn persöhnlich anzugreifen, was soll das? Könnt ihr beim Thema Wahl nicht mal sachlich bleiben?

Edit: es ging um die Rede, hör sie dir mal an.

GrUß

Paran
2005-09-12, 22:41:08
Kinder sollten sich aus Wahlen raushalten. Du scheinst hier Deinem Papa nachzuplappern, der wahrscheinlich kein Handwerker oder Arbeiter der Industrie ist, richtig?!

mhm,
ich kann mit meinem Gewissen jeden Standpunkt der FDP ohne weiteres Vertreten und stehe auch dazu!

Was mein Vater macht? Eigentlich geht es dich nix an, aber zuerst Chemiearbeiter, dann zwei Diplome als Ingeneure und jetzt Sicherheitsfachmann für Kesselbau/-wartug beim TÜV

Und was bringt das nun zur Sache hier? Nichts!

Gast
2005-09-12, 22:44:57
Hör doch auf ihn persöhnlich anzugreifen, was soll das? Könnt ihr beim Thema Wahl nicht mal sachlich bleiben?

Edit: es ging um die Rede, hör sie dir mal an.

GrUß
Er ist ein Kind im Sinne des Gesetzes und mit meiner Vermutung das sein Vater zu den "Besserverdienern" gehört, hatte ich auch noch recht... was ist hier also unsachlich?! Und Westerwelles "Rede" hab ich gesehen... fürchterlich.

Paran
2005-09-12, 22:50:32
Er ist ein Kind im Sinne des Gesetzes und mit meiner Vermutung das sein Vater zu den "Besserverdienern" gehört, hatte ich auch noch recht... was ist hier also unsachlich?! Und Westerwelles "Rede" hab ich gesehen... fürchterlich.

"Besserverdiener" = dies ist ein sinnloser Begriff, womit sich die FDP, wie ich zugeben muss, keine Freude gemacht hat :frown:


außerdem, was hat es damit zu tun, ob ich minderjährig bin, oder nicht, ich kann immernoch meine Meinung äußern

eXodia
2005-09-12, 22:51:52
Er ist ein Kind im Sinne des Gesetzes und mit meiner Vermutung das sein Vater zu den "Besserverdienern" gehört, hatte ich auch noch recht... was ist hier also unsachlich?! Und Westerwelles "Rede" hab ich gesehen... fürchterlich.

Das Kind war natürlich auf im Sinne vom Gesetz bezogen... wers glaubt :rolleyes:
Du hattest kein Recht von wegen Besserverdienern, du hast einfach nur angenommen das alle die FDP wählen, Besserverdiener sind. Gibs doch wenigstens zu, damit hab ich kein Problem.

Höre mir die Rede grad an, und ich muss sagen, ich find sie sehr gut.

GrUß

Gast
2005-09-12, 22:53:51
"Besserverdiener" = dies ist ein sinnloser Begriff, womit sich die FDP, wie ich zugeben muss, keine Freude gemacht hat :frown:


außerdem, was hat es damit zu tun, ob ich minderjährig bin, oder nicht, ich kann immernoch meine Meinung äußern
Du hast keine "eigene Meinung". Kein Kind kann eine eigene, objektive politische Meinung haben. Dein Umfeld prägt Dich, was nicht schlimm, sondern ganz normal ist. Aber daher mein Rat: halte Dich da (noch) raus.

Asyan
2005-09-12, 22:57:18
Du hast keine "eigene Meinung". Kein Kind kann eine eigene, objektive politische Meinung haben. Dein Umfeld prägt Dich, was nicht schlimm, sondern ganz normal ist. Aber daher mein Rat: halte Dich da (noch) raus.
Und diese, über 18 Jahre Kindheit geprägte Meinung legt man mit dem 18. Lebensjahr ab? Ich bitte dich :rolleyes:

Oh, und ich hab den Awahltar nicht weil ich FDP wählen würde, nur um es nochmal zu betonen ;(

Paran
2005-09-12, 22:57:36
Du hast keine "eigene Meinung". Kein Kind kann eine eigene, objektive politische Meinung haben. Dein Umfeld prägt Dich, was nicht schlimm, sondern ganz normal ist. Aber daher mein Rat: halte Dich da (noch) raus.
mhm,
ich glaub, dass werd ich das näöchste mal bei den JuSo's und in der FDP-Zentrale ansprechen, aber naja




und zur objektiven politischen Meinung:

hast du dir mal den "Dreikampf" im TV angeschaut, zwischen Westerwelle, Fischer und Lafontaine? Da hatte keiner eine objektive Meinung, die haben alle drei nur auf der "gegnerischen" Stellungnahme herumgehackt, ohne darauf einzugehen, dann sag mir nichts von "ein Kind hat keine Objektive Meinung" generell

eXodia
2005-09-12, 22:58:20
Du hast keine "eigene Meinung". Kein Kind kann eine eigene, objektive politische Meinung haben. Dein Umfeld prägt Dich, was nicht schlimm, sondern ganz normal ist. Aber daher mein Rat: halte Dich da (noch) raus.

Was erzählt dein Vati so? Nach deiner Logik hätte jeder (auch du), die Meinung seines Umfeldes, auch wenn er Erwachsen ist, da er früher von seinem Vati beeinflusst worden ist.

GrUß

Gast
2005-09-12, 23:00:13
Was erzählt dein Vati so? Nach deiner Logik hätte jeder (auch du), die Meinung seines Umfeldes, auch wenn er Erwachsen ist, da er früher von seinem Vati beeinflusst worden ist.

GrUß
1, Habe ich keinen Vater ;)

2. Baut man irgendwann seine eigene Meinung auf, spätestens wenn man anfängt auf eigenen Füßen zu stehen und plötzlich mit Problemen konfrontiert wird, die bis dato unbekannt waren.

eXodia
2005-09-12, 23:05:28
1, Habe ich keinen Vater ;)

2. Baut man irgendwann seine eigene Meinung auf, spätestens wenn man anfängt auf eigenen Füßen zu stehen und plötzlich mit Problemen konfrontiert wird, die bis dato unbekannt waren.

1.) Aber du hattest ein Umfeld

2.) Und eine eigene Meinung bekommt man genau zum 18 Geburtstag?

GrUß

Mr_Chaoz
2005-09-13, 08:18:02
Jo, die Rede war wirklich gut. Gut gewählter Zeitpunkt. Die Regierungsparteien reiben sich die Hände :-)

Sry, aber jetzt mal Spass beiseite: selten so eine miese Rede von einem Parteivorsitzenden gehört. Und dann gestern auch noch seine furchtbar zeternde Art im TV bei der Spitzenkandidatenrunde... da staunt man schon ein wenig über die Opposition insgesamt und die FDP im Besonderen:

Wie konnten die nur so dumm sein und Tanta Guido nochmal zum Vorsitzenden wählen. Aber gut ... es gibt eben nicht überall so intelligente Bevölkerungsteile wie in Bayern LOL

Wozu macht die Regierung noch Wahlkampf? Jedes Wort, das diese Leichtmatrosen äußern ist doch besser als das beste Wahlplakat von Rot-Grün.

Darum: SPD Erststimme. Und am besten auch noch die Zweitstimme.

PS: Wer sich net sicher ist, was er wählen soll ... gehe doch zum Wahl-o-Mat. Lasst Eure Stimme nicht verfallen und überlasst unser Land nicht solchen Larifari-Politikern!

TrigPe
2005-09-13, 09:00:47
Jo, die Rede war wirklich gut. Gut gewählter Zeitpunkt. Die Regierungsparteien reiben sich die Hände :-)

Sry, aber jetzt mal Spass beiseite: selten so eine miese Rede von einem Parteivorsitzenden gehört. Und dann gestern auch noch seine furchtbar zeternde Art im TV bei der Spitzenkandidatenrunde... da staunt man schon ein wenig über die Opposition insgesamt und die FDP im Besonderen:

Wie konnten die nur so dumm sein und Tanta Guido nochmal zum Vorsitzenden wählen. Aber gut ... es gibt eben nicht überall so intelligente Bevölkerungsteile wie in Bayern LOL

Wozu macht die Regierung noch Wahlkampf? Jedes Wort, das diese Leichtmatrosen äußern ist doch besser als das beste Wahlplakat von Rot-Grün.

Darum: SPD Erststimme. Und am besten auch noch die Zweitstimme.

PS: Wer sich net sicher ist, was er wählen soll ... gehe doch zum Wahl-o-Mat. Lasst Eure Stimme nicht verfallen und überlasst unser Land nicht solchen Larifari-Politikern!

Was in den Diskussionen auffällt, ist das eigentlich nur über das Programm der Union diskutiert wird. Kennt eigentlich jemand überhaupt das Programmm der SPD? Was ist mit Eichels "Giftliste". Welche Höhe soll der gesetzliche Mindestlohn haben, welcher von Schröder bisher nie erwähnt wurde. Was genau versteht die SPD unter Bürgerversicherung.
Der Hauptunterschied zwischen SPD und Union besteht darin, dass die Union ein konkretes Programm hat über welches man sich natürlich streiten kann. Die SPD dagegen macht kaum konkrete Vorschläge, hat also ein typisches Oppositionsprogramm.
Das gilt abgemildert auch zwischen FDP und Grünen.


MfG

Mr_Chaoz
2005-09-13, 17:47:48
Was in den Diskussionen auffällt, ist das eigentlich nur über das Programm der Union diskutiert wird. Kennt eigentlich jemand überhaupt das Programmm der SPD? Was ist mit Eichels "Giftliste". Welche Höhe soll der gesetzliche Mindestlohn haben, welcher von Schröder bisher nie erwähnt wurde. Was genau versteht die SPD unter Bürgerversicherung.
Der Hauptunterschied zwischen SPD und Union besteht darin, dass die Union ein konkretes Programm hat über welches man sich natürlich streiten kann. Die SPD dagegen macht kaum konkrete Vorschläge, hat also ein typisches Oppositionsprogramm.
Das gilt abgemildert auch zwischen FDP und Grünen.


Mit Verlaub, aber das ist ja wohl kompletter Blödsinn.

1. Tritt die SPD für die Bürgerversicherung ein, die Union für die Kopfpauschale. Da liegen doch eindeutig 2 gegensätzliche Modelle auf dem Tisch. Bürgerversicherung ist einkommensabhängig und die Basis der Beitragszahler wird erhöht, indem in Zukunft auch Selbstständige, Beamte usw. einzahlen. Kopfpauschale ist eben eine Pauschale pro Kopf (der Vorstandsvorsitzende zahlt genauso viel wie sein Fahrer). Das heisst, die Union will das solidarische Modell der deutschen Gesundheitsvorsorge abschaffen, die SPD nicht. Und falls jetzt das Argument kommt, dass die Union wenigstens sagt, wie hoch die Kopfpauschale bei Ihr sei und die SPD sich mit genauen summen zurückhält: Die Union spielt da mit Phantasiezahlen von vor 2 Jahren! Das ist ja wohl weniger ehrlich, als zu sagen: die Bürgerversicherung wird durch ein plus an Beitragszahlern jedenfalls günstiger als die jetzige Krankenversicherung. Ohne konkret zu sagen, wieviel günstiger

2. Die SPD will eben nicht an der Steuerschraube drehen. Keine Mehrwertsteuererhöhung, dafür aber auch keine Senkung des Spitzensteuersatzes. Stattdessen sollen Einkommensmillionäre einen Beitrag zur Finanzierung von Forschung und Ausbildung zahlen. Ist das jetzt konkret oder nicht? Dagegen die Union: Wir machen erstmal einen Kassensturz, dann schauen wir mal... also 2007 überlegen wir uns vielleicht mal konkrete Pläne. Vielleicht machen wir aber auch den radikal unsozialen Systemwechsel, den Herr Kirchhoff so gerne hätte - alles einfacher, nur nix besser. Achja, konkret ist die Union ja auch geworden: die Mehrwertsteuer wird erhöht! Na toll, dass man sich wenigstens einig ist auf jeden Fall die Konjunktur abwürgen zu wollen *bravo!!!*

3. Die Regierungspolitik liegt doch auch insgesamt auf dem Tisch: Atomausstieg bleibt, Bildungspolitik sollte Bundessache werden (dass das noch Ländersache ist liegt doch nur daran, dass die Länderfürsten ihre Machtpfründe sichern wollen!), die Regierung ist für konkrete Beitrittsverhandlungen zur EU mit der Türkei, die Regierung vertritt eine friedliche Aussenpolitik, die Regierung möchte den Reformkurs sozial weiterführen.

*puh* die restlichen Themen spare ich mir lieber für nen anderen Post auf ...

übrigens: wie konkret ist eigentlich "Bürokratie weg, mehr Arbeitsplätze", "Steuern runter, Arbeitsplätze raus" und der ganze platte Vollquark, den die FDP verzapft?

Grüßle Mr_Chaoz

TrigPe
2005-09-13, 18:37:16
Mit Verlaub, aber das ist ja wohl kompletter Blödsinn.

1. Tritt die SPD für die Bürgerversicherung ein, die Union für die Kopfpauschale. Da liegen doch eindeutig 2 gegensätzliche Modelle auf dem Tisch. Bürgerversicherung ist einkommensabhängig und die Basis der Beitragszahler wird erhöht, indem in Zukunft auch Selbstständige, Beamte usw. einzahlen. Kopfpauschale ist eben eine Pauschale pro Kopf (der Vorstandsvorsitzende zahlt genauso viel wie sein Fahrer). Das heisst, die Union will das solidarische Modell der deutschen Gesundheitsvorsorge abschaffen, die SPD nicht. Und falls jetzt das Argument kommt, dass die Union wenigstens sagt, wie hoch die Kopfpauschale bei Ihr sei und die SPD sich mit genauen summen zurückhält: Die Union spielt da mit Phantasiezahlen von vor 2 Jahren! Das ist ja wohl weniger ehrlich, als zu sagen: die Bürgerversicherung wird durch ein plus an Beitragszahlern jedenfalls günstiger als die jetzige Krankenversicherung. Ohne konkret zu sagen, wieviel günstiger

2. Die SPD will eben nicht an der Steuerschraube drehen. Keine Mehrwertsteuererhöhung, dafür aber auch keine Senkung des Spitzensteuersatzes. Stattdessen sollen Einkommensmillionäre einen Beitrag zur Finanzierung von Forschung und Ausbildung zahlen. Ist das jetzt konkret oder nicht? Dagegen die Union: Wir machen erstmal einen Kassensturz, dann schauen wir mal... also 2007 überlegen wir uns vielleicht mal konkrete Pläne. Vielleicht machen wir aber auch den radikal unsozialen Systemwechsel, den Herr Kirchhoff so gerne hätte - alles einfacher, nur nix besser. Achja, konkret ist die Union ja auch geworden: die Mehrwertsteuer wird erhöht! Na toll, dass man sich wenigstens einig ist auf jeden Fall die Konjunktur abwürgen zu wollen *bravo!!!*

3. Die Regierungspolitik liegt doch auch insgesamt auf dem Tisch: Atomausstieg bleibt, Bildungspolitik sollte Bundessache werden (dass das noch Ländersache ist liegt doch nur daran, dass die Länderfürsten ihre Machtpfründe sichern wollen!), die Regierung ist für konkrete Beitrittsverhandlungen zur EU mit der Türkei, die Regierung vertritt eine friedliche Aussenpolitik, die Regierung möchte den Reformkurs sozial weiterführen.

*puh* die restlichen Themen spare ich mir lieber für nen anderen Post auf ...

übrigens: wie konkret ist eigentlich "Bürokratie weg, mehr Arbeitsplätze", "Steuern runter, Arbeitsplätze raus" und der ganze platte Vollquark, den die FDP verzapft?

Grüßle Mr_Chaoz

Zum Thema Bürgerversicherung hab ich mich bereits hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=3475196&postcount=40) konkret geäussert.
Die CDU möchte die MwSt zur Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge, um insg. 2%.

Ich hätte gern von dir noch gewusst inwiefern das Steuermodell von Kirchhof unsozial sein soll? Hast du es mal gelesen, oder plapperst du nur irgendwelche Wahlplakate nach.
Und falls du es gelesen hast, hast du es auch verstanden? Ok, ich habs mir von nem Unternehmensberater von McKinsey erklären lassen müssen. :(

MfG

Edit: Mein Beitrag über die Besteuerung von Nachts und Feiertagszuschläge befindet sich hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=3474896&postcount=30).
Über das Kirchhof Modell hab ich hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=3475112&postcount=38) ein paar Zeilen geschrieben.

FortniteGambler30
2005-09-13, 19:01:29
Tolle Reden schwingen können so zimelich alle

Adi konnte das besonders gut ;(

Mr_Chaoz
2005-09-13, 21:00:30
Zum Thema Bürgerversicherung hab ich mich bereits hier (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=3475196&postcount=40) konkret geäussert.
Die CDU möchte die MwSt zur Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge, um insg. 2%.

Ich hätte gern von dir noch gewusst inwiefern das Steuermodell von Kirchhoff unsozial sein soll? Hast du es mal gelesen, oder plapperst du nur irgendwelche Wahlplakate nach.
Und falls du es gelesen hast, hast du es auch verstanden? Ok, ich habs mir von nem Unternehmensberater von McKinsey erklären lassen müssen. :(

MfG



Auf den Rest geh ich jetzt mal nicht so direkt ein - muss zwischendurch auch mal arbeiten, um mir meine zusätzlichen 2% Merkelsteuerausgaben für die nächsten Monate schonmal anzusparen ;-)

Thema Bürgerversicherung: nun, auf den ersten Blick scheinst Du mit Deiner Annahme Recht zu haben "Erweiterung der Bemessungsgrundlage --> folgt mehr Beitragszahler --> folgt aber auch: mehr Leistungsberechtigte.

Nun lässt Du aber leider zwei wesentliche Punkte außer Acht:

1. Verschweigst Du bei Deiner Argumentation, dass es jede Menge Leistungsberechtigte gibt, die Quasi nichts einzahlen bzw. deren Einzahlungen der Staat vornimmt (bspw. Arbeitslose, Hartz IV Empfänger usw.). Durch die Erweiterung der Bemessungsgrundlage wird nun das Verhältnis der beitragszahlenden Leistungsberechtigten zu den nicht-beitragszahlenden Leistungsberechtigten deutlich verschoben. Und zwar in die "richtige Richtung", d.h. es zahlen eben von 10 Leistungsberechtigen in Zukunft 9 ein und nicht nur 7. Folglich können die Beiträge gesenkt werden.

2. Ist es Ziel der Regierung, die Abwanderung in die privaten Krankenkassen zu verhindern und EINE Bürgerversicherung für alle zu schaffen. Damit in Zukunft die "Besserverdienenden" und gleichzeitig gesunden Bürger auch ihren solidarischen Beitrag für diese Gesellschaft leisten. Der Effekt dieses Scahchzug ist nicht zu unterschätzen: Erstens werden damit die Beiträge sprudeln, zweitens wird es endlich wieder gerecht zu gehen in der Krankenversicherung.

Auf Deine anderen Beiträge kann ich jetzt leider nicht so genau eingehen ... zum Thema "die Mehrwertsteuer wird genutzt, um die Arbeitslosenversicherung um 2% zu senken aber noch zwei Sätzchen:

Erstens ist eine Senkung um 2% nicht vorgesehen, zweitens wäre sie auch nicht finanzierbar: Die Hälfte der 8 Milliarden Euro aus der Mehrwertsteuererhöhung fließen nämlich in die Länderhaushalte. Um die Arbeitslosenversicherung wie versprochen zu senken, werden aber fast 16 Milliarden Euro benötigt. Achja, dann stopft die Union eben noch ein paar Steuerschlupflöcher (Pendlerpauschale z.B.) und alles wird gut.

Wenn Du Dir das Kirchhoffmodel so eingehend erläutern lassen hast, dann ist Dir sicherlich nicht entgangen, dass in Zukunft alle einen Steuersatz bezahlen sollen? (bzw. durch entsprechende Freibeträge und Sockelbeträge mehrere abgestufte Gesamtsteuersätze - das Prinzip bleibt jedoch grundsätzlich erst einmal: alle Zahlen den gleichen prozentualen Anteil vom Gehalt)

Jetzt vergleichen wir mal 2 Singles, Lohnsteuerklasse I mit nem Jahreseinkommen brutto von sagen wir 35.000 Euro und vojn 100.000 Euro. Was passiert? Derzeit kommt der 100.000 Euro Verdiener deutlich stärker in die Progression und er bezahlt zunächst einen deutlich höheren Steuersatz als der 35.000 Euro Verdiener. In Zukunft bezahlen sie anteilig den gleichen Steuersatz. Meine Meinung ist: damit verlassen wir das Sozialstaatsprinzip nachdem die leistungsfähigeren Schultern mehr tragen sollen als die schwächeren, d.h. der 100.000 Euro Verdiener sollte einen höheren Steuersatz abführen müssen.

Nun kommt natürlich das Gegenargument, dass sich der 100.000 Euro Verdiener auf 0 Euro runterrechnet und in Wahrheit keinen Cent Steuern zahlt. Nur leider entspricht diese Wahnvorstellung von Herrn Kirchhoff nicht der Wirklichkeit. Nein, in Wahrheit nimmt er dem 35.000 Euro Verdiener auch noch seine Steuerfreiheit auf seine Schichtzulagen und seine Pendlerpauschale weg.

Unsozial -scheissegal ... denkt sich Kirchhoff!

Hoffentlich kriegen die dafür nen ordentlichen Denkzettel am Sonntag!

Grüßle Mr_Chaoz

TrigPe
2005-09-13, 22:34:03
Auf den Rest geh ich jetzt mal nicht so direkt ein - muss zwischendurch auch mal arbeiten, um mir meine zusätzlichen 2% Merkelsteuerausgaben für die nächsten Monate schonmal anzusparen ;-)

Thema Bürgerversicherung: nun, auf den ersten Blick scheinst Du mit Deiner Annahme Recht zu haben "Erweiterung der Bemessungsgrundlage --> folgt mehr Beitragszahler --> folgt aber auch: mehr Leistungsberechtigte.

Nun lässt Du aber leider zwei wesentliche Punkte außer Acht:

1. Verschweigst Du bei Deiner Argumentation, dass es jede Menge Leistungsberechtigte gibt, die Quasi nichts einzahlen bzw. deren Einzahlungen der Staat vornimmt (bspw. Arbeitslose, Hartz IV Empfänger usw.). Durch die Erweiterung der Bemessungsgrundlage wird nun das Verhältnis der beitragszahlenden Leistungsberechtigten zu den nicht-beitragszahlenden Leistungsberechtigten deutlich verschoben. Und zwar in die "richtige Richtung", d.h. es zahlen eben von 10 Leistungsberechtigen in Zukunft 9 ein und nicht nur 7. Folglich können die Beiträge gesenkt werden.

2. Ist es Ziel der Regierung, die Abwanderung in die privaten Krankenkassen zu verhindern und EINE Bürgerversicherung für alle zu schaffen. Damit in Zukunft die "Besserverdienenden" und gleichzeitig gesunden Bürger auch ihren solidarischen Beitrag für diese Gesellschaft leisten. Der Effekt dieses Scahchzug ist nicht zu unterschätzen: Erstens werden damit die Beiträge sprudeln, zweitens wird es endlich wieder gerecht zu gehen in der Krankenversicherung.

Auf Deine anderen Beiträge kann ich jetzt leider nicht so genau eingehen ... zum Thema "die Mehrwertsteuer wird genutzt, um die Arbeitslosenversicherung um 2% zu senken aber noch zwei Sätzchen:

Erstens ist eine Senkung um 2% nicht vorgesehen, zweitens wäre sie auch nicht finanzierbar: Die Hälfte der 8 Milliarden Euro aus der Mehrwertsteuererhöhung fließen nämlich in die Länderhaushalte. Um die Arbeitslosenversicherung wie versprochen zu senken, werden aber fast 16 Milliarden Euro benötigt. Achja, dann stopft die Union eben noch ein paar Steuerschlupflöcher (Pendlerpauschale z.B.) und alles wird gut.

Wenn Du Dir das Kirchhoffmodel so eingehend erläutern lassen hast, dann ist Dir sicherlich nicht entgangen, dass in Zukunft alle einen Steuersatz bezahlen sollen? (bzw. durch entsprechende Freibeträge und Sockelbeträge mehrere abgestufte Gesamtsteuersätze - das Prinzip bleibt jedoch grundsätzlich erst einmal: alle Zahlen den gleichen prozentualen Anteil vom Gehalt)

Jetzt vergleichen wir mal 2 Singles, Lohnsteuerklasse I mit nem Jahreseinkommen brutto von sagen wir 35.000 Euro und vojn 100.000 Euro. Was passiert? Derzeit kommt der 100.000 Euro Verdiener deutlich stärker in die Progression und er bezahlt zunächst einen deutlich höheren Steuersatz als der 35.000 Euro Verdiener. In Zukunft bezahlen sie anteilig den gleichen Steuersatz. Meine Meinung ist: damit verlassen wir das Sozialstaatsprinzip nachdem die leistungsfähigeren Schultern mehr tragen sollen als die schwächeren, d.h. der 100.000 Euro Verdiener sollte einen höheren Steuersatz abführen müssen.

Nun kommt natürlich das Gegenargument, dass sich der 100.000 Euro Verdiener auf 0 Euro runterrechnet und in Wahrheit keinen Cent Steuern zahlt. Nur leider entspricht diese Wahnvorstellung von Herrn Kirchhoff nicht der Wirklichkeit. Nein, in Wahrheit nimmt er dem 35.000 Euro Verdiener auch noch seine Steuerfreiheit auf seine Schichtzulagen und seine Pendlerpauschale weg.

Unsozial -scheissegal ... denkt sich Kirchhoff!

Hoffentlich kriegen die dafür nen ordentlichen Denkzettel am Sonntag!

Grüßle Mr_Chaoz

Gute Argumente, aber welche Leistungsanreize bietet unser jetziges Steuersystem?
Ein Beispiel von mir selbst:
Ich war 1995-1999 bei der Marine. Als ich irgendwann endlich Unteroffizier wurde, freute ich mich natürlich auch auf die damit verbundene Gehaltserhöhung. Allerdings liess das böse Erwachen nicht lange auf sich warten. Was war passiert? Durch meine Gehaltserhöhung rutschte ich in eine neue Steuerklasse. D.h. Ich bekam Netto weniger als vorher. Toll nicht?
Das nennt sich soziale Gerechtigkeit.

Und genau bei den Leistungsanreizen setzt das Kirchhof Modell an. D.h. es muss sich lohnen, Karriere zu machen und soviel wie möglich zu verdienen.

Nun kommt der Nachteil des Konzeptes. Kirchhof vertraut darauf, dass die Leute den Mehrverdienst auch ausgeben. Ich würde darauf nicht unbedingt wetten.
D.h. man muss die Leute "nötigen" bzw. "motivieren" nicht das Geld zu bunkern, sondern auszugeben. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für eine Vermögenssteuer. Wenn sie das Geld nicht ausgeben wollen, dann holen wir es uns halt zurück.

Nun siehst du auch den fundamentalen Unterschied in unseren Ansichten.
Du traust dem Staat einfach zuviel zu. Ich will, dass soviel Geld wie möglich in den Konsum geht. Dazu braucht man niedrige Steuern + einen gewissen Zwang das Geld auszugeben.

Ich weiss, Kirchhof sieht keine Vermögenssteuer vor. Daher wird das Modell auch an den Sozialpolitikern in der CDU/CSU scheitern.

Wie denkst du über den Ansatz Kirchhof + Vermögenssteuer. Die Idee ist mir nach dem durchlesen deines Beitrages gekommen.


MfG

Edit: Beim Mehrwertsteueranteil der Länder, wollen diese "nur" 1,5 Mrd abzwacken. Der Rest geht in die Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge. (WOW 33 Buchstaben :D ) Die 2% setzen sich aus jeweils 1% Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil zusammen.

Edit2: Über die Kopfpauschale äussere ich mich vielleicht Morgen noch mal. Das Problem dabei ist, dass das Konzept der Kopfpauschale vorliegt, die Bürgerversicherung dagegen noch etwas "schwammig" ist.

Mr_Chaoz
2005-09-13, 23:00:45
Edit: Beim Mehrwertsteueranteil der Länder, wollen diese "nur" 1,5 Mrd abzwacken. Der Rest geht in die Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge. (WOW 33 Buchstaben :D )

Wow, da sind die Länder dann aber spendabel! In den letzten Jahren war das nie so. Da haben die Länder eigentlich immer darauf bestanden, das zu bekommen was ihnen zusteht. Wird dieses Mal auch so sein - warts ab. Oder gibt es da eine feste Zusage der Bundesländer auf ihren Anteil zu verzichten? Das wäre dann total an mir vorbeigegangen. Die Union wäre dann aber auch echt dämlich, wenn sie nicht darauf hinweisen würde, dass es da bereits einen Deal gibt (um damit das Kanzlerargument zu entkräften, dass 2% Mehrwertsteuererhöhung nicht reicht, um die Arbeitslosenversicherung um 2% zu senken).

Insgesamt sind wir aber gar nicht so weit voneinander weg - sry, ich hätte Deine anderen Beiträge wohl doch noch intensiver lesen sollen ... immerhin scheinst Du kein Ideologe zu sein, wie wir sie derzeit leider überall in Diskussionen antreffen :-)

Ich weiss, dass Kirchhoffs Model letztlich auch eine verkappte Progression beinhaltet (durch die Freibeträge), finde aber ehrlich gesagt die jetzige klassische Progression auch ok. Warum nicht dabei bleiben und so viele Steuerschlupflöcher wie möglich stopfen? Allerdings muss man da halt immer genau hinschauen, was man streicht. Wie Du beim Thema Vermögenssteuer richtig anmerkst, kann diese dazu dienen die Bürger zum Ausgeben ihrer Einnahmen zu bringen. Diese Art der Steuer steuert also (und ist damit für mich eine nützliche Steuer). Wenn man nun bspw. die Pendlerpauschale anschaut, so ermöglichst sie vielen Arbeitnehmern erst eine höhere Flexibilität um einen Arbeitsplatz auch außerhalb des engsten Umkreises anzunehmen.

Ich muss bspw. jeden Tag 40 Km hin und her pendeln. Nicht vom außerstädtischen Speckring in die Stadt, sondern von der Stadt ins Umland. Meine Freundin hat hingegen einen guten Job in der Nähe. Was also tun? Ohne Pendlerpauschale verlöre ich pro Monat ca. 100 Euro. Und das macht für mich den Unterschied (wirklich) zwischen: "ich kann mir trotz Kind mal 'n Bier leisten und einmal im Jahr in Urlaub gehen" oder "es reicht grad so, um über die Runden zu kommen".

Also: Nicht alle Steuern sind schlecht und auch nicht alle Steuererleichterungen "Subventionen". Übrigens: ein Lob in diesem Zusammenhang für Deinen Beitrag zu den steuerfreien Zuschlägen für Nachtarbeit und co. - den fand ich wirklich sehr erhellend. Die Frage ist halt, ob die Tarifparteien in der derzeitigen Wirtschaftslage bereit sind, da einen Ausgleich zu schaffen. Auf jeden Fall ist die Steuerfreiheit dieser Zulagen fragwürdig. Problematisch aber auch hier: Wenn man den Leuten etwas wegnimmt, mit dem sie seit Jahren leben und planen, dann hängen da mit Sicherheit vielmals ganze Existenzen dran. Grad die Leute, die solche Jobs machen sind ja meist nicht sooo betucht.

Da traust dem Staat allerdings ebenfalls einiges zu, wenn Du sagst, Du würdest einer Vermögenssteuer zumindest in Maßen zutrauen die Leute zum Geldausgeben zu bringen ...

Meine Patentlösung wäre folgende:
1. Das jetzige Steuersystem beibehalten
2. Die "großen Steuerschlupflöcher" wie bspw. Abschreibungen Arbeitszimmer und dgl. abschaffen und dafür die Steuersätze senken (von mir aus, sogar noch besser, auch die Sozialabgaben)
3. Einführung der "Millionärssteuer" wie von der SPD gefordert
4. Zusätzlich eine Vermögenssteuer abhängig vom angesparten Vermögen
5. Eine Bürgerversicherung als Pflicht für alle in der Kranken- und Pflegeversciherung. Zusätzliche private Krankenversicherungen sollen ausdrücklich möglich sein (in Form der derzeitigen Zusatzversicherungen für gesetzlich Versicherte - bspw. Chefarztbehandlung stationär oder Zahnzusatz oder ambulante Zusatz ... je nach Gusto)
6. Einführung eines echten Marktes im Bereich der Pharmakonzerne (vgl. Medikamentenpresie mit dem Ausland ...)
7. Langfristig: Umstellung der Renten- und der Arbeitslosenversicherung auf eine kapitalgedeckte Steuerfinanzierung (gerne auch über die Mehrwertsteuer, wenn dafür die Sozialversicherungen abgeschafft werden und ALLE die kosnumieren auch "einzahlen")
8. es könnte immer so weitergehen ... aber das muss erstmal reichen ;-)

Was meinst Du dazu?

Grüßle Mr_Chaoz

TrigPe
2005-09-13, 23:27:25
Ich werde Morgen auf deinen Beitrag eingehen. Dann können wir auch noch über meinen Favoriten, das Schweizer Modell diskutieren. Ausserdem steht auch noch die Rentenpolitik an.

Also bis Morgen.

MfG

PS Vielleicht sollte der Thread gesplittet werden.

Edit: Oh iss ja in der Spielwiese, dann isses egal.

TrigPe
2005-09-15, 11:55:12
Wow, da sind die Länder dann aber spendabel! In den letzten Jahren war das nie so. Da haben die Länder eigentlich immer darauf bestanden, das zu bekommen was ihnen zusteht. Wird dieses Mal auch so sein - warts ab. Oder gibt es da eine feste Zusage der Bundesländer auf ihren Anteil zu verzichten? Das wäre dann total an mir vorbeigegangen. Die Union wäre dann aber auch echt dämlich, wenn sie nicht darauf hinweisen würde, dass es da bereits einen Deal gibt (um damit das Kanzlerargument zu entkräften, dass 2% Mehrwertsteuererhöhung nicht reicht, um die Arbeitslosenversicherung um 2% zu senken).

Insgesamt sind wir aber gar nicht so weit voneinander weg - sry, ich hätte Deine anderen Beiträge wohl doch noch intensiver lesen sollen ... immerhin scheinst Du kein Ideologe zu sein, wie wir sie derzeit leider überall in Diskussionen antreffen :-)

Ich weiss, dass Kirchhoffs Model letztlich auch eine verkappte Progression beinhaltet (durch die Freibeträge), finde aber ehrlich gesagt die jetzige klassische Progression auch ok. Warum nicht dabei bleiben und so viele Steuerschlupflöcher wie möglich stopfen? Allerdings muss man da halt immer genau hinschauen, was man streicht. Wie Du beim Thema Vermögenssteuer richtig anmerkst, kann diese dazu dienen die Bürger zum Ausgeben ihrer Einnahmen zu bringen. Diese Art der Steuer steuert also (und ist damit für mich eine nützliche Steuer). Wenn man nun bspw. die Pendlerpauschale anschaut, so ermöglichst sie vielen Arbeitnehmern erst eine höhere Flexibilität um einen Arbeitsplatz auch außerhalb des engsten Umkreises anzunehmen.

Ich muss bspw. jeden Tag 40 Km hin und her pendeln. Nicht vom außerstädtischen Speckring in die Stadt, sondern von der Stadt ins Umland. Meine Freundin hat hingegen einen guten Job in der Nähe. Was also tun? Ohne Pendlerpauschale verlöre ich pro Monat ca. 100 Euro. Und das macht für mich den Unterschied (wirklich) zwischen: "ich kann mir trotz Kind mal 'n Bier leisten und einmal im Jahr in Urlaub gehen" oder "es reicht grad so, um über die Runden zu kommen".

Also: Nicht alle Steuern sind schlecht und auch nicht alle Steuererleichterungen "Subventionen". Übrigens: ein Lob in diesem Zusammenhang für Deinen Beitrag zu den steuerfreien Zuschlägen für Nachtarbeit und co. - den fand ich wirklich sehr erhellend. Die Frage ist halt, ob die Tarifparteien in der derzeitigen Wirtschaftslage bereit sind, da einen Ausgleich zu schaffen. Auf jeden Fall ist die Steuerfreiheit dieser Zulagen fragwürdig. Problematisch aber auch hier: Wenn man den Leuten etwas wegnimmt, mit dem sie seit Jahren leben und planen, dann hängen da mit Sicherheit vielmals ganze Existenzen dran. Grad die Leute, die solche Jobs machen sind ja meist nicht sooo betucht.

Da traust dem Staat allerdings ebenfalls einiges zu, wenn Du sagst, Du würdest einer Vermögenssteuer zumindest in Maßen zutrauen die Leute zum Geldausgeben zu bringen ...

Meine Patentlösung wäre folgende:
1. Das jetzige Steuersystem beibehalten
2. Die "großen Steuerschlupflöcher" wie bspw. Abschreibungen Arbeitszimmer und dgl. abschaffen und dafür die Steuersätze senken (von mir aus, sogar noch besser, auch die Sozialabgaben)
3. Einführung der "Millionärssteuer" wie von der SPD gefordert
4. Zusätzlich eine Vermögenssteuer abhängig vom angesparten Vermögen
5. Eine Bürgerversicherung als Pflicht für alle in der Kranken- und Pflegeversciherung. Zusätzliche private Krankenversicherungen sollen ausdrücklich möglich sein (in Form der derzeitigen Zusatzversicherungen für gesetzlich Versicherte - bspw. Chefarztbehandlung stationär oder Zahnzusatz oder ambulante Zusatz ... je nach Gusto)
6. Einführung eines echten Marktes im Bereich der Pharmakonzerne (vgl. Medikamentenpresie mit dem Ausland ...)
7. Langfristig: Umstellung der Renten- und der Arbeitslosenversicherung auf eine kapitalgedeckte Steuerfinanzierung (gerne auch über die Mehrwertsteuer, wenn dafür die Sozialversicherungen abgeschafft werden und ALLE die kosnumieren auch "einzahlen")
8. es könnte immer so weitergehen ... aber das muss erstmal reichen ;-)

Was meinst Du dazu?

Grüßle Mr_Chaoz

Hallo,

zu 1-3 würde ich als Kompromiss das britische Steuermodell vorschlagen. Es ist progressiv (Steuersätze 10, 22,40), allerdings mit fließenden Übergängen. Dies wird durch unterschiedliche Freibeträge erreicht. Über die Steuersätze kann man natürlich streiten. Die Milionärssteuer ist ja nichts anderes als die Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Also mein Vorschlag: 10, 25, 45.

Zu 4. Zustimmung, aber nur wenns nicht zu bürokratisch wird.

Zu 5. für die nächsten 10-15 Jahre ja. Ich denke danach wirds, wegen der Demographie, einfach zu teuer. Vorallem im Hinblick auf die Lohnnebenkosten.

Zu 6. volle Zustimmung.

Zu 7. ebenfalls Zustimmung. Dazu sollte man noch, wie in der Schweiz, die Renten noch oben hin deckeln. D.h. jemand der monatlich 15000 Euro verdient bekommt trotzdem "nur" 2000 Euro Rente, als Beispiel. Die Rentenbeiträge würde ich ausserdem erstmal in die Bürgerversicherung mit einkoppeln.

Die ganzen Sozialversicherungen müssen dann sowieso in 15 Jahren umgekrempelt werden, weil dann die Demographiekeule mit voller Wucht zuschlägt.



MfG

Lawmachine79
2005-09-15, 12:09:17
Die Rede war wirklich genial, meine Zweitstimme ist ihnen gewiss...
Viel besser als der polemische Scheiß vom roten und grünen Lumpenpack.

P.s.:

Move to PoWi Forum plz ;)

Lawmachine79
2005-09-15, 12:10:06
Ich werde Morgen auf deinen Beitrag eingehen. Dann können wir auch noch über meinen Favoriten, das Schweizer Modell diskutieren. Ausserdem steht auch noch die Rentenpolitik an.

Also bis Morgen.

MfG

PS Vielleicht sollte der Thread gesplittet werden.

Edit: Oh iss ja in der Spielwiese, dann isses egal.

Das ist doch das FDP-Luder in deinem Avatar?!? Die hat mal in meinem Wahlkreis kandidiert.

Lawmachine79
2005-09-15, 12:11:10
Endlich mal wieder eine politische Diskussion im Forum, an der ich mich beteiligen darf ;D ;D ;D

TrigPe
2005-09-15, 13:28:43
Ich muss bspw. jeden Tag 40 Km hin und her pendeln. Nicht vom außerstädtischen Speckring in die Stadt, sondern von der Stadt ins Umland. Meine Freundin hat hingegen einen guten Job in der Nähe. Was also tun? Ohne Pendlerpauschale verlöre ich pro Monat ca. 100 Euro. Und das macht für mich den Unterschied (wirklich) zwischen: "ich kann mir trotz Kind mal 'n Bier leisten und einmal im Jahr in Urlaub gehen" oder "es reicht grad so, um über die Runden zu kommen".

Grüßle Mr_Chaoz


Du weisst doch hoffentlich, dass du den jetzigen Satz(30Cent) einzig und allein der CDU zu verdanken hast. Eichel wollte die Pauschale auf 15Cent senken. Würde die SPD gewinnen, kämen die 15Cent wieder auf den Tisch. Du würdest also 50 Euro im Monat verlieren, ohne irgendeine steuerliche Entlastung dem gegenüber.


MfG

Mr_Chaoz
2005-09-15, 13:58:49
Du weisst doch hoffentlich, dass du den jetzigen Satz(30Cent) einzig und allein der CDU zu verdanken hast. Eichel wollte die Pauschale auf 15Cent senken. Würde die SPD gewinnen, kämen die 15Cent wieder auf den Tisch. Du würdest also 50 Euro im Monat verlieren, ohne irgendeine steuerliche Entlastung dem gegenüber.


@TrigPe: Ich dachte, wir wollten die Diskussion auf eine etwas höhere Ebene hieven und nicht im Wahlkampfgetöse steckenbleiben. Der Hinweis darauf, wer die Entfernungspauschale eingeführt hat mag ja in Ordnung sein. Fakt ist aber, dass ich derzeit nur die Wahl zwischen Alternative A (die "gute" von der SPD: Pendlerpauschale wird eventuell reduziert aber nicht gestrichen) und B (die "schlechte" von der CDU: die Pauschale fällt ganz weg) habe. Nun, wenn ich mich hier entscheiden muss, wähle ich das kleinere Übel.

Zurück zur etwas tiefsinnigeren Gesamtdiskussion:
Ehrlich gesagt könnte ich mir einen Systemwechsel hin zu Steuer-finanzierten "Sozialleistungen" (Rente, Arbeitslosen, Gesundheit) gut vorstellen. Insofern bin ich sogar stellenweise der Meinung der Union gar nicht so fern. Nur leider wird doch hier genau das gleiche geplant, was man der Gegenseite vorwirft: man schraubt nur an einzelnen Rädchen! Warum die Mehrwersteuer nicht satt erhöhen und dafür die Arbeitslosen- und bspw. die Pflegeversicherung ganz steuerfinanzieren? Dieser Denkschritt liegt doch nun wirklich nicht sooo fern, oder? Keine der Parteien hat eine Lösung, die ein wirkliches Gesamtkonzept darstellt. Und bei den Alternativen, die auf dem Tisch liegen gefällt mir persönlich das Wahlmanifest der SPD am besten.

@warmachine (Der Name scheint Programm zu sein ;-):
Viel besser als der polemische Scheiß vom roten und grünen Lumpenpack.


--> ob dieses seltsamen Wortspiels kann man Dir nur gratulieren. Besserverdiener?

Grüßle Mr_Chaoz

TrigPe
2005-09-15, 14:31:02
Zurück zur etwas tiefsinnigeren Gesamtdiskussion:
Ehrlich gesagt könnte ich mir einen Systemwechsel hin zu Steuer-finanzierten "Sozialleistungen" (Rente, Arbeitslosen, Gesundheit) gut vorstellen. Insofern bin ich sogar stellenweise der Meinung der Union gar nicht so fern. Nur leider wird doch hier genau das gleiche geplant, was man der Gegenseite vorwirft: man schraubt nur an einzelnen Rädchen! Warum die Mehrwersteuer nicht satt erhöhen und dafür die Arbeitslosen- und bspw. die Pflegeversicherung ganz steuerfinanzieren? Dieser Denkschritt liegt doch nun wirklich nicht sooo fern, oder? Keine der Parteien hat eine Lösung, die ein wirkliches Gesamtkonzept darstellt. Und bei den Alternativen, die auf dem Tisch liegen gefällt mir persönlich das Wahlmanifest der SPD am besten.


Grüßle Mr_Chaoz

Steuerfinanzierte Sozialsysteme wären im Hinblick auf die Senkung der Lohnnebenkosten, und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen, sehr sinnvoll. Allerdings ginge dadurch die Parität bei der Bezahlung der Kosten verloren.
Du kannst dir sicher vorstellen, wie bsw. die Gewerkschaften darauf reagieren würden.
In Zukunft wird kein Weg an steuerfinanzierten Sozialsystemen vorbeiführen. Solch ein radikaler Systemwechsel scheint aber im Moment nicht durchführbar. Uns geht es einfach noch zu gut. Allerdings besteht die Gefahr, dass man den richtigen Zeitpunkt verpennt oder schon verpennt hat.

Ich gehe davon aus, dass wenn sich die Situation nicht grundlegend verbessert, dies die dritt- oder zweitletzten demokratischen Wahlen in Deutschland sein werden. :(


MfG