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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erdbeben in Indien und Pakistan


captainsangria
2005-10-09, 09:56:32
http://derstandard.at/?id=2201782

Über 30.000 Tote in Kaschmir befürchtet
Rettungsarbeiten durch Kälte und heftige Niederschläge behindert - 400 Kinder bei Einsturz einer Schule getötet - Ganze Dörfer von Erdrutschen verschüttet - mit Infografikhttp://derstandard.at/img/dot_clear.gif
http://derstandard.at/img/dot_clear.gifhttp://images.derstandard.at/20051008/hausgr.jpg
Ein Videofilm zeigte die Menschenansammlung rund um ein eingestürztes Hochhaus in Islamabad.
http://images.derstandard.at/20051008/grafik2.jpg
http://images.derstandard.at/20051008/erdbe.jpg
In den beiden Wohntürmen befanden sich laut örtlichen Angaben 75 Apartments, viele der Bewohner dürften noch eingeschlossen sein.

Islamabad/Neu-Delhi - Bei dem Erdbeben in Südasien sind allein im pakistanischen Teil Kaschmirs nach Schätzungen der örtlichen Regierung etwa 30.000 Menschen ums Leben gekommen. "Unsere vorläufige Schätzung beläuft sich auf mehr als 30.000 Erdbeben-Tote in der Region Kaschmir", sagte der Kommunikationsminister der Region, Tariq Farooq, in Islamabad. Ganze Städte seien durch das Erdeben zerstört worden. Auch die Hauptstadt das pakistanischen Teils Kaschmirs, Muzaffarabad, sei verwüstet. Das Beben am Samstag mit seinem Zentrum etwa hundert Kilometer nördlich von Islamabad hatte eine Stärke von 7,6 auf der Richterskala. Bisher hatte die pakistanische Armee die Zahl von mindestens 18.000 Todesopfern und an die 40.000 Verletzte genannt.

cyrix1
2005-10-09, 14:40:04
Schlimm..
In letzter Zeit häufen sich die Naturkatastrophen aber. Klar gab es Erdbeben&Co schon immer, aber dass sie jetzt vermehrt im dichtbesiedelten Gebiet auftreten.
Was ich aber auch schlimm finde, es wurde gar nicht so viel darüber berichtet, obwohl es deutlich mehr Tote als bei dem Hurrikan in den USA gab.

deekey777
2005-10-09, 14:52:45
Schlimm..
In letzter Zeit häufen sich die Naturkatastrophen aber. Klar gab es Erdbeben&Co schon immer, aber dass sie jetzt vermehrt im dichtbesiedelten Gebiet auftreten.
Wenn Wohngebiete in von Erdbeben gefährdeten Gebieten gebaut werden, sollte man sich nicht wundern, daß die Erde gerade dort bebt. Doch vor einem Erdbeben kann man nicht weglaufen, insbesondere wenn Gebäude alles andere als erdbebensicher sind. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn es so viele Opfer gibt.

Was ich aber auch schlimm finde, es wurde gar nicht so viel darüber berichtet, obwohl es deutlich mehr Tote als bei dem Hurrikan in den USA gab.
a) Logistische Probleme in Mittelasien, keine logistischen Probleme in Florida.
b) Scheinheiligkeit der Medien.
c) Man kann höchstens erdbebensicherere Gebäude bauen oder die von Erdbeben gefährdeten Gebiete meiden. Bei Hurricans kann man viel, viel mehr machen, insbesondere wenn man so viel Erfahrung hat...

captainsangria
2005-10-09, 17:03:20
http://orf.at/051009-92127/index.html

Fast 20.000 Leichen geborgen





Die Opferzahl nach dem schweren Erdbeben in Südasien steigt unaufhörlich weiter. Bis zu 30.000 Tote schätzt man allein im von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs. Fast 20.000 Leichen wurden bisher geborgen. Das Schicksal Tausender ist weiterhin ungewiss. Zu einigen Gegenden gibt es immer noch keinen Kontakt. "Zahlreiche Dörfer und sogar kleine Städte sind wie vom Erdboden verschluckt", so Pakistans Militärsprecher. Man spricht bereits von der "größten Katastrophe in der Geschichte Pakistans".

captainsangria
2005-10-10, 07:42:49
Muzaffarabad/Islamabad - Auch zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Pakistan ist das ganze Ausmaß der Katastrophe noch unklar. In den am stärksten betroffenen Gebieten wie etwa der Provinz Kaschmir wird damit gerechnet, dass die Zahl der Todesopfer auf fast 40.000 steigen könnte. Bisher ist der Tod von 19.400 Menschen allein in Pakistan bestätigt. Allerdings konnten die Helfer bis Montag früh noch nicht in alle betroffenen Orte in der abgelegenen und bergigen Region vordringen. [/url]
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Der Sprecher von Präsident Pervez Musharraf, Generalmajor Shaukat Sultan, geht nach pakistanischen Medienberichten vom Montag davon aus, dass mehr als 41.000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten. Etwa ebenso viele Menschen seien verletzt worden. Nach Einschätzung von Beobachtern wurden Millionen Menschen obdachlos. Epizentrum

Das Beben der Stärke 7,6 hatte Samstag früh weite Landstriche im Norden Pakistans und Indiens verwüstet. Das Epizentrum lag nur rund 95 Kilometer von Pakistans Hauptstadt Islamabad entfernt und richtete auch dort schwere Zerstörungen an. Nach Angaben eines führenden pakistanischen Meteorologen war es das schwerste Erdbeben in der Region seit 100 Jahren. In den ersten 24 Stunden nach dem Hauptbeben hätten mindestens 20 Nachbeben der Stärke 5 bis 6 die Katastrophenregion heimgesucht und die Bevölkerung weiterhin in Angst und Schrecken versetzt, hieß es weiter. Schwere Regenfälle und Erdrutsche behinderten zusätzlich die Arbeit der Helfer.

Am schlimmsten betroffen ist Kaschmir, wo nach offiziellen Angaben etwa 70 Prozent aller Häuser zerstört wurden. Die meisten Toten soll es in Muzaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan kontrollierten Teils von Kaschmir, gegeben haben. Auch in Indien starben viele hundert Menschen. Angesichts unzähliger Vermisster befürchten die Behörden in den betroffenen Regionen ein noch schrecklicheres Ausmaß der Katastrophe.

Hilfsaktionen angelaufen

Inzwischen sind weltweite Hilfsaktionen angelaufen. Musharraf appellierte an die Weltgemeinschaft, seinem Land Transporthubschrauber zur Verfügung zu stellen. Nur die Helikopter könnten dringend benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken und Medikamente in die Katastrophenregion bringen. Kein Transportflugzeug könne in den Gebirgen der Himalaya-Ausläufer landen.

Am vorrangigsten würden Feldlazarette, Notunterkünfte und Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung benötigt, sagte eine Sprecherin der Katastrophenhilfe der Vereinten Nationen. "Wir stehen vor großen logistischen Problemen. Wir brauchen beispielsweise mehr Transporthubschrauber", sagte auch sie. Der UNO zufolge sind vor allem Kinder von dem Erdbeben betroffen, denn sie machen rund die Hälfte der Bevölkerung in dem Krisengebiet aus.

USA schicken Militärhubschrauber

Hilfsangebote für die Erdbebenregionen kamen innerhalb weniger Stunden aus der ganzen Welt. Die [url="http://www.worldbank.org/"]Weltbank (http://derstandard.at/Corporate/?id=1780184) stellte 20 Millionen Dollar (16,5 Mio. Euro), die Europäische Union 3,6 Millionen Euro bereit. Die USA entsandten acht Militärhubschrauber aus dem benachbarten Afghanistan und kündigten 100.000 Dollar Soforthilfe an, Australien 380.000 Dollar. Deutschland und die Niederlande sagten jeweils eine Million Euro zu. Auch Pakistans Erzrivale Indien versprach zu helfen. Hilfsorganisationen und Papst Benedikt XVI. riefen zu Spenden auf. (APA/AP/Reuters)

captainsangria
2005-10-10, 08:53:18
Auch zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Pakistan ist das ganze Ausmaß der Katastrophe noch unklar. In den am stärksten betroffenen Gebieten wie der Provinz Kaschmir wird damit gerechnet, dass die Zahl der Todesopfer auf fast 40.000 steigen könnte.
Bisher ist der Tod von 19.400 Menschen allein in Pakistan bestätigt. Allerdings konnten die Helfer bis Montagfrüh noch nicht in alle betroffenen Orte in der abgelegenen und bergigen Region vordringen.


UNO: Zwischen 30.000 und 40.000 Tote


Nach Angaben der UNO kamen zwischen 30.000 und 40.000 Menschen ums Leben. Das teilte ein Vertreter des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF am Montag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad mit.


Zehntausende verletzt


Der Sprecher von Präsident Perves Muscharraf, Generalmajor Schaukat Sultan, geht nach pakistanischen Medienberichten vom Montag davon aus, dass mehr als 41.000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten. Etwa ebenso viele Menschen seien verletzt worden.


Nach Einschätzung von Beobachtern wurden Millionen Menschen obdachlos.


Weite Landstriche verwüstet


Das Beben der Stärke 7,6 auf der Richterskala hatte Samstagfrüh weite Landstriche im Norden Pakistans und Indiens verwüstet. Das Epizentrum lag nur rund 95 Kilometer von Islamabad entfernt und richtete auch dort schwere Zerstörungen an.


Schwerstes Beben seit 100 Jahren


Nach Angaben eines führenden pakistanischen Meteorologen war es das schwerste Erdbeben in der Region seit 100 Jahren. In den ersten 24 Stunden nach dem Hauptbeben hätten mindestens 20 Nachbeben der Stärke fünf bis sechs die Katastrophenregion heimgesucht und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, hieß es weiter.


Schwere Regenfälle und Erdrutsche behinderten zusätzlich die Arbeit der Helfer.


70 Prozent der Häuser zerstört


Am schlimmsten betroffen ist Kaschmir, wo nach offiziellen Angaben etwa 70 Prozent aller Häuser zerstört wurden. Die meisten Toten soll es in Musaffarabad, der Hauptstadt des von Pakistan kontrollierten Teils von Kaschmir, gegeben haben.


Auch in Indien starben Hunderte Menschen. Angesichts unzähliger Vermisster befürchten die Behörden in den betroffenen Regionen ein noch schrecklicheres Ausmaß der Katastrophe.


Helikopter benötigt


Inzwischen sind weltweite Hilfsaktionen angelaufen. Muscharraf appellierte an die Weltgemeinschaft, seinem Land Transporthubschrauber zur Verfügung zu stellen.


Nur die Helikopter könnten dringend benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken und Medikamente in die Katastrophenregion bringen. Kein Transportflugzeug könne in den Gebirgen der Himalaja-Ausläufer landen.


50 Mio. Dollar aus den USA


Die Vereinigten Staaten sagten Pakistan 50 Mio. Dollar (41 Mio. Euro) zu. Angesichts der Verheerungen seien die USA zu "schneller und kraftvoller Hilfe" bereit, sagte Präsidentensprecher Scott McClellan in der Nacht auf Montag in Washington.


Logistische Probleme


Am vorrangigsten würden Feldlazarette, Notunterkünfte und Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung benötigt, sagte eine Sprecherin der Katastrophenhilfe der Vereinten Nationen.


"Wir stehen vor großen logistischen Problemen. Wir brauchen beispielsweise mehr Transporthubschrauber", sagte auch sie. Der UNO zufolge sind vor allem Kinder von dem Erdbeben betroffen, denn sie machen rund die Hälfte der Bevölkerung in dem Krisengebiet aus.


Hilfe aus aller Welt


Hilfsangebote für die Erdbebenregionen kamen innerhalb weniger Stunden aus der ganzen Welt. Die Weltbank stellte 20 Millionen Dollar (16,5 Mio. Euro), die Europäische Union 3,6 Millionen Euro bereit.


Australien versprach 380.000 Dollar. Deutschland und die Niederlande sagten jeweils eine Million Euro zu. Auch Pakistans Erzrivale Indien versprach zu helfen. Hilfsorganisationen und Papst Benedikt XVI. riefen zu Spenden auf.

p]A[n
2005-10-10, 11:45:32
Schlimme Sachen, ich könnte mir vorstelln das sich dieses Unglück positiv auf die Spannungen zwischen Indien und Pakistan auswirken wird.

Ein in Indien tätiger US-Seismologe fasste die Hoffnung in diese Worte: Das Erdbeben, sagte er zur Zeitung "Indian Express", "ist ein Weckruf für beide Länder, dass sie hier einen Feind haben, der sie beide bedroht". www.diepresse.at

Lasst uns auf den gesunden Menschenverstand hoffen.

Hier noch ein Link zu dem Artikel.
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=511703


Mfg Pan

KinGGoliAth
2005-10-10, 11:52:33
treibhauseffekt ist schuld. :biggrin:
oder :population control

könnte aber in der tat ein beitrag zur annäherung beider länder sein. also war ihr opfer nicht ganz vergeblich. ;)

werden sehen

dragonmaster
2005-10-10, 23:36:34
ganz unrecht hast du aber nicht, diese Gegend wo dass Erdbeben stattfand, ist zu dicht besiedelt, naja wenn man sich halt wie die Karnikel vermehrt

captainsangria
2005-10-11, 08:27:52
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?channel=c&ressort=c&id=512084

Angesichts des verheerenden Erdbebens mit vermutlich mehr als 41.000 Toten rücken die Erzrivalen Pakistan und Indien enger zusammen. Zum ersten Mal wird Indien eine Hilfslieferung in Richtung des Nachbarlandes auf den Weg bringen, wie die indische Zeitung "The Telegraph" am Dienstag meldete. Ein Transportflugzeug der Luftwaffe soll bereits in Kürze mit rund 25 Tonnen Hilfsgütern an Bord starten, darunter dringend benötigte Zelte, Decken, Medikamente und Nahrungsmittel.

Auch Tage nach dem Erdbeben der Stärke 7,7 finden Rettungskräfte unter den Trümmern noch immer Überlebende. Am Montagabend bargen Helfer eine Frau und ihr Kind aus dem Schutt eines eingestürzten Hochhauses in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Zuerst retteten Medienberichten zufolge Soldaten und britische Spezialisten das zweijährige Kind, bei dem es sich unterschiedlichen Agenturberichten zufolge um einen Buben oder ein Mädchen handelte, und wenig später die Mutter. Die Suche nach weiteren Überlebenden wurde auch in der Nacht fortgesetzt.

Pakistan nahm das Hilfsangebot Indiens an, doch es wird keine gemeinsamen Rettungseinsätze in der von beiden Staaten beanspruchten Kaschmir-Region geben, wie die pakistanische Zeitung "Daily Times" meldete. "Es gibt keine Möglichkeit für gemeinsame Hilfseinsätze auf beiden Seiten der Grenzlinie", sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Islamabad, Tasnim Aslam, gegenüber der Zeitung. Es gebe dort auch keine Bewohner, denen geholfen werden könnte.

Dem Zeitungsbericht zufolge sind unter den Opfern des Erdbebens allerdings auch viele Soldaten, die beiderseits der Grenzlinie zwischen den von Indien und Pakistan kontrollierten Teilen Kaschmirs stationiert waren. Seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft 1947 haben Indien und Pakistan drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um das geteilte Kaschmir.

Nach dem Erdbeben - dem stärksten in der Region seit 100 Jahren - setzte rund um den Globus eine Welle der Hilfsbereitschaft ein. Die USA sagten Pakistan Hilfen in der Höhe von 50 Millionen Dollar (41,4 Mio. Euro) zu. "Jede Stunde zählt", betonte UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

Die Weltbank kündigte einen 20-Millionen-Dollar-Kredit zur Wiederaufbauhilfe an. Die EU will schon in den kommenden Tagen ihre angekündigte Erdbeben-Soforthilfe von zunächst 3,6 Millionen Euro erheblich aufstocken. Zugleich begannen erste Planungen für die Unterstützung des Wiederaufbaus. Pakistan bat auch die NATO um Hilfe. "Wir prüfen, wie wir bei dieser ungeheuren Katastrophe helfen können", sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer.

Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate sagten Pakistan Hilfsleistungen in der Höhe von jeweils 100 Millionen Dollar zu. Saudiarabien stiftete 70 Tonnen Hilfsgüter für die Katastrophengebiete.

Zahlreiche Nachbeben versetzten die Überlebenden unterdessen weiter in Angst und Schrecken. Das Geo-Forschungszentrum (GFZ) Potsdam bezeichnete Anzahl und Stärke der Nachbeben als ungewöhnlich hoch. "Wir haben in den vergangenen zwei Tagen mehr als 40 Nachbeben mit der Stärke 5 oder mehr gemessen", sagte die Seismologin Monika Sobiesiak vom GFZ. Normal seien pro Tag ein oder zwei Nachbeben dieser Größenordnung. "Jetzt sind die Erschütterungen aber wie bei Feuersalven aus einem Gewehr schnell hintereinander gekommen." Die Nachbeben könnten noch bis zu drei Monate dauern.

Das verheerende Erdbeben hat in Indien mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet. Die Behörden erklärten am Dienstag, 934 Zivilpersonen und 71 Angehörige der Streitkräfte seien getötet worden.

Im bergigen Norden Pakistans und in Kaschmir rechnen die Behörden mit 20.000 bis 30.000 Toten. Aus Afghanistan wurden vier Tote gemeldet. (Ag.)

captainsangria
2005-10-11, 14:13:40
http://orf.at/051011-92200/index.html
Die dramatische Lage im Erdbebengebiet in Pakistan und Indien spitzt sich immer mehr zu: Durch die Zerstörung medizinischer Einrichtungen wird die Versorgung Tausender Verletzter extrem erschwert, hieß es in einer Erklärung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Unter den Todesopfern und schwer Verletzten seien auch viele Ärzte, Krankenschwestern und Spitalsmitarbeiter, so die WHO. Auch die Wasser- und Stromversorgung ist unterbrochen.


1.000 Krankenhäuser zerstört


Durch das schwere Erdbeben wurden allein in Pakistan nach Angaben der UNO rund tausend Krankenhäuser "vollständig zerstört". Die Zahl basiere auf den Angaben von Mitarbeitern an Ort und Stelle, sagte die Sprecherin des UNO-Büros für die Koordinierung der humanitären Hilfe (OCHA), Elisabeth Byrs, am Dienstag in Genf.


22.488 Tote bestätigt


Nach offiziellen Schätzungen vom Dienstag sind durch das Erdbeben mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Bisher wurden 22.488 Tote von den Behörden bestätigt.


Pakistan bat die internationale Gemeinschaft um die Lieferung von Feldlazaretten, Medikamenten sowie medizinischer Ausrüstung zur Behandlung von Knochenbrüchen.


Zelte für Millionen Obdachlose


Auch Zelte und Decken würden dringend benötigt "für geschätzte vier Millionen Menschen, die ein Dach über dem Kopf brauchen", hieß es in einem OCHA-Bericht zur Lage in Pakistan.


Seuchen befürchtet


Nach dem verheerenden Erdbeben haben Ärzte in der weitgehend zerstörten pakistanischen Stadt Musaffarabad einem Medienbericht zufolge vor einem Seuchenausbruch gewarnt.


Der private Fernsehsender Geo TV meldete am Dienstag unter Berufung auf Mediziner, Gefahr gehe besonders von Krankheiten aus, die durch Wasser übertragen würden. Hilfslieferungen aus verschiedenen Landesteilen träfen unterdessen in Musaffarabad ein.


Indien verweigert Helfern Zugang


Die deutsche Diakonie-Katastrophenhilfe kritisiert das Krisenmanagement der indischen Regierung nach dem Erdbeben. Die Regierung in Neu-Delhi spiele den Hilfebedarf herunter und verweigere Hilfsorganisationen generell den Zugang zu der Katastrophenregion in Kaschmir.


Opferzahl viel höher?


Die Zahl der Opfer in Indien liege vermutlich "sehr viel höher als berichtet". Offiziell wird sie derzeit mit etwas über 1.000 angegeben.


"Wir haben den Eindruck, dass die indische Regierung die Wahrheit nicht herausrücken möchte", hieß es nach einem Treffen indischer Hilfsgruppen. "Eile ist dringend geboten. Die Nächte in den Bergen sind bereits bitter kalt", warnte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin der Katastrophenhilfe.

captainsangria
2005-10-12, 09:07:01
Die Lage im Bebengebiet in Pakistan ist weiterhin dramatisch: Fünf Tage nach dem verheerenden Beben konnte die Hilfsmannschaften noch immer nicht in alle betroffenen Krisenregionen vordringen. Zahlreiche Überlebende wurden von Hilfslieferungen noch nicht erreicht, der Unmut gegenüber den Behörden steigt. Die Chance noch Überlebende unter den Trümmern zu finden, sinkt mit jeder Stunde. Gleichzeitig steigt die Gefahr eines Ausbruchs von Seuchen.

Das Leid von Millionen Hilfsbedürftigen war am Dienstag verlängert worden, weil wegen Unwettern Hilfsflüge ausgesetzt worden waren. Am Donnerstag soll eine Kältewelle über die Region hereinbrechen. Schätzungen zufolge kamen in Pakistan bei dem Beben der Stärke 7,7 mehr als 41.000 Menschen ums Leben. Innenminister Aftab Ahmed Sherpao bestätigte am Dienstag mindestens 33.000 Tote.

Auch in Indien steigt die Zahl der Todesopfer: War am Sonntag erst von wenigen hundert Toten die Rede, so wurden bislang bereits 1.300 Opfer bestätigt. Die von Indien zugesagte Nothilfe für die Opfer des schweren Erdbebens ist in Pakistan eingetroffen. Ein Transportflugzeug landete Mittwoch früh in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und brachte Medikamente, Decken und Zelte, wie die indische Luftwaffe mitteilte. Der indische Premierminister Manmohan Singh kündigte ein Hilfspaket von umgerechnet mehr als 900 Millionen Euro an.

Wie viele Ausländer dem Beben der Stärke 7,6 nach Richter zum Opfer fielen, ist unklar. Allein im "Margala Tower" in Islamabad, wo viele Ausländer wohnen, werden mehrere Italiener, Spanier, Schweden und Japaner vermisst. Österreicher sind nach jetzigem Wissen nicht unter den Opfern.

Die Lage im weitgehend zerstörten Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanischen Teils Kaschmirs, bleibt dramatisch: Unter den Trümmern werden noch Tausende Tote vermutet. Verzweifelte Menschen graben mit bloßen Händen nach Angehörigen. In der Luft liegt Verwesungsgeruch. (ag)

captainsangria
2005-10-13, 12:04:03
http://images.derstandard.at/20051013/e10.jpg
Die schwer verwüsteten Erdbebenregionen in Südasien kommen nicht zur Ruhe. Dutzende Nachbeben haben seit dem schweren Erdstoß der Stärke 7,7 vom Samstag die Erde erschüttert und die leidgeprüften Menschen in Angst und Schrecken versetzt.