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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche Link (Typ der 100 Frauen auf der Straße nach Sex fragt)


oktolyt
2005-10-11, 10:46:25
Ja.
Es gab da mal diesen Link wo ein Mann (aus Wien?) auf der Straße hundert Frauen anspricht und sie fragt ob sie jetzt gleich mit ihm schlafen würden.
Und jeden einzelnen Versuch dokumentiert...
Ich glaub bei sieben oder acht hat's funktioniert.

Wie dem auch sei - ich kann den Link nicht mehr finden. ;(
Hier im Forum nicht (ich glaub ich hab das hier gesehen) und im Internet darf man ja das Wort 'Sex' in einem Suchbegriff nicht verwenden. Da kommt alles mögliche (und Unmögliche) raus, nur nicht das gewünschte Ergebnis. ;(

darph
2005-10-11, 11:04:11
http://forum.rap.de/forum/archiv/topic/27333-1.html

Der Text ist von Kurt Molzer.


Ich hab gesucht unter Anderem nach dem "Kelch der Wollust" ;)

oktolyt
2005-10-11, 11:18:34
Ich hab gesucht unter Anderem nach dem "Kelch der Wollust" ;) :|


Aber was man nicht alles findet... http://www.sofastar.at/archive/2004/05/05/das-marchen-vom-rohrverlegen-2.html

Einer muss es ja versuchen! Und Kurt Molzer tut’s! Kurt ist unser Mann für alle Fälle. Diesmal lautet sein Auftrag: Bei 100 Berliner Hausfrauen klingeln und dann folgenden Spruch aufsagen: “Guten Tag, ich bin Kurt Molzer, der mobile Klempner - kann ich bei Ihnen mein Rohr verlegen?” Sein Bericht…

So ging’s los: Die Inspiration zu der folgenden Geschichte gab mir ein besonders schlechter Pornofilm aus den siebziger Jahren, den ich unlängst im Fernsehen gesehen hatte. Er fing so an: Handwerker klingelt an Wohnungstür. Hausfrau mit Putzkittel und Kopftuch öffnet. Handwerker tritt ein. Kurzer Wortwechsel. Handwerker befummelt Hausfrau am Hintern. Hausfrau sagt “Oh ja.” Nach zwei Minuten waren sie in der Kiste. Der Handwerker, behaart wie ein Orang-Utan, behielt seine weißen Socken an. Er machte immer so: “Ah, ja, ah.” Ich fragte mich: Gibt es so etwas auch im echten Leben? Könnte man als wildfremder Handwerker eine Frau, sagen wir ruhig, kreuz und quer durch ihre eigene Wohnung vögeln? Ich überlegte nicht lange und besorgte mir einen Blaumann. Ich ließ ihn auch hübsch bedrucken, und zwar mit einem klaren Statement: “Kurt’s Klempnerservice - Ich verlege Rohre!”. Von einem Kumpel borgte ich mir einen leeren Werkzeugkasten und eine große Zange aus. Damit flog ich nach Berlin. In einer Millionenstadt wie Berlin, dachte ich, müssen einsame Frauen wie Ameisen im Wald leben. Ein armer Student lieh mir gegen Gebühr seinen zerbeulten Renault 4-Kastenwagen mit Revolver-Schaltung, zerfetzten Kunstledersitzen und Potsdamer Kennzeichen. Jetzt kam es eigentlich nur noch auf eins an: Wie viele liebeshungrige Frauen warten auf einen Klempner wie Kurt?

So ging’s weiter: An einem Mittwochmorgen um acht Uhr fing ich an. Da waren die meisten Ehemänner schon aus dem Haus. Um im Ernstfall authentisch zu wirken, trug ich unter dem einteiligen Blaumann ein buntkariertes Billighemd aus Polyester und eine weiße, gerippte Unterhose mit Eingriff, Modell “Karl-Heinz”. Ich stieg in meinen mülltonnenblauen Renault-Kastenwagen und knatterte ziellos durch die Betonprärie. Am Alexanderplatz bog ich mit quietschenden Reifen in die Karl-Marx-Alle hinaus. Der alte Renault schaukelte beim Lenken jedesmal wie ein bengalischer Fischkutter auf hoher See. Nach ein paar hundert Metern kam eine große Wohnsiedlung. Ich parkte und ging zu einem Hauseingang, der an der Straßenseite lag. Um hinein zu kommen, drückte ich einen Knopf an der Sprechanlage. Eine männliche Stimme war zu hören: “Wer is da?” - “Kurt’s Klempnerservice, ich müsste mal in den Keller. Würden Sie mich freundlicherweise reinlassen?” Ohne weitere Fragen wurde mir die Tür geöffnet. Das Treppenhaus war von einem kalten blauen Licht durchtränkt. Es roch nach Frittenfett. In der linken Hand hielt ich den (leeren) Werkzeugkasten, in meiner rechten die Zange.

Klingkling! Schritte. Klimpern am Türschloss. Meine erste Kundin war ungefähr Ende 60. Ihre Haltung war auffallend stramm. Ich erklärte Ihr, dass ich mich an der Tür geirrt hätte, aber es half nichts: Sie zerrte mich über die Schwelle und lud mich zum Tee ein. Ich musste mich in die Küche setzen, unter ein gerahmtes Farbfoto von Erich Honecker. Die Frau war die Witwe eines ehemaligen Parteibonzen und erzählte mir von der untergegangenen DDR. Nach einer Weile stand sie auf und ging ins Wohnzimmer. Sie kam mit einer CD wieder: “Best of Communism”, eine Auswahl sozialistischer Kampflieder. Ich musste mir den “Lenin-Song” reinziehen. Bei dem Lied “Die Partisanen vom Amur-Fluss” ging ich.
Ich begab mich zwei Stockwerke weiter nach oben und sah einen Fußabstreifer mit Katzenmotiv. Hinter dieser Tür konnte nur eine Frau wohnen. Ein Namensschild sah ich nicht. Ich klingelte. Eine Frau mit tizianrotem Haarschopf zeigte sich - Bluse, Jeans, Mitte 30, nicht übel. “Guten Tag, Kurt’s Klempnerservice, ich muss hier mal ein Rohr verlegen.” Sie sah mich an, als stünde plötzlich der Bundeskanzler vor ihr. Als sie wieder zu sich kam, fragte sie mich: “Welches Rohr denn?” - “Das beste der Stadt.” - “Ick hab, ehrlich jesagt, überhopt kene Ahnung, wat Se wollen von mir.” - “Ich dachte, bei Ihnen klemmt’s wo ganz arg.” - “Wie kommen Sie denn da drof, wo soll’s denn klemmen?” - “Ihr Name und die Adresse sind in meinem Auftragsbuch eingetragen, für den heutigen Tag. Mein Kollege hat das gestern notiert.” Sie reagierte negativ. “Nee, das muss n’ Irrtum sein.” Ihre Körperhaltung wurde abwehrend, die Tür stand nur noch einen Spalt offen. Ich schloss ab mit der Tizian-Frau: “Ja, da lief was schief, entschuldigen Sie die Störung.” Schwups, war die Tür zu. Wahrscheinlich war ich zu direkt, das Leben ist kein Pornofilm.

Ich klingelte an einer Tür in der letzten Etage. Ein sommersprossiger Junge öffnete. Von hinten hörte ich eine Frauenstimme rufen: “Wer ist denn da?” - “Ein Mann mit einer großen Zange”, sagte der Junge. Die Frau, vermutlich seine Mutter, kam neugierig um die Ecke. Sie musterte mich mit ihren glänzenden Glubsch-Augen. “Ich habe gerade gesehen, dass ich falsch bin”, fing ich an. “Zu wem wollen Sie denn?” - “Schabowski.” Den Namen hatte ich mir vorher zurechtgelegt, für Momente wie diese, er fiel mir einfach so ein. “Schabowski?”, überlegte sie, “ne, Schabowski hamwa hier kenen.” Ich holte nur zum Schein meinen Notizblock aus der Brusttasche: “Na klar, Schabowski wohnt zwei Häuser weiter.”

Um nicht aufzufallen, ging ich wirklich zwei Häuser weiter. Ich klingelte im Erdgeschoss. Ein Mann, dem ein Schneidezahn fehlte, stand im Pyjama vor mir und fragte mich, ob ich Scheiße an den Augen hätte. “Steht hier irgendwo der Name Schabowski?”, fuhr er mich an. Dabei kratze er sich an den Eiern. “Ist ja schon gut”, versuchte ich ihn zu beruhigen. Nicht sei gut, meinte er. “Und wenn du nicht sofort abhaust, ruf ich die Bullen. Solche Brüder wie dich kenn ick, kommen hier her und rauben die Leute aus. Hau ab, und zwar schnell!”

Es wird gefährlich: Dieses Pflaster wurde mir deutlich zu heiß. Wohin jetzt? Ich klingelte mich durch die nähere Umgebung: Warschauer Straße, Petersburger Straße, Landsberger Allee. Alles tiefer Osten. Sämtliche Begegnungen waren vergeblich für meinen Zweck. In einem mintgrünen Wohnsilo an der Greifswalder Straße stand ich endlich der ersten Hausfrau mit Sexappeal gegenüber: Kochschürze, Zopf, Rollkragenpulli, Ende zwanzig. “Guten Tag, Kurt’s Klempnerservice. Kann es sein, dass bei Ihnen ein Rohr verlegt werden soll?” Sie lächelte mich freundlich an: “Nee, nicht dass ick wüsste.” - “Haben Sie nicht angerufen, bei uns, weil was klemmt?” - “Nee, also ganz bestimmt nicht.” - “Schade.” - “Wieso schade? Kostet doch n’ Vermögen, gleich n’ ganzes Rohr.” - “Ich hätte es Ihnen umsonst gemacht.” - “Warum denn das?” - “Weil Sie wunderschön sind.” Sie errötete: “Ach, hören Sie auf, Sie werden mir etwas unheimlich. Was wollen Sie eigentlich noch?” - “Mit Ihnen schlafen, um die Wahrheit zu sagen.” Sekundenlange, Stille. Und dann - wumm!! Die Tür knallte mit einer derartigen Wucht ins Schloss, dass der Boden bebte. Ich hab es wieder versaut, ich war zu ungeduldig. Weil ich sein wollte wie der Orang-Utan. Ich sollte mir den Porno-Affen langsam aus dem Kopf schlagen.

Mehr oder weniger erfolglos verliefen bis zum Nachmittag noch viele Besuche, in Mitte, Wedding, Steglitz, Tempelhof und Charlottenburg. In der Kantstraße hielt ich vor einem grauen, dreistöckigen Haus. Im zweiten Stock öffnete mir ein junger Mann. Er hatte eine Militärhose an. Sein Oberkörper war nackt. Ich brachte wieder Schabowski ins Spiel, meinen unbekannten Retter. Aber der Halbnackte rief in die Wohnung: “Schatz, komm mal schnell, guck mal, was wir da haben!” Ein Typ mit gefärbten Haaren und gezupften Augenbrauen kam an. Er starrte mich an. “Wow”, sagte der Gezupfte, “was will er denn?” - “Hat sich leider an der Tür geirrt, das Schnuckelchen.” - “Ich bin kein Schnuckelchen, Mädels.” Die beiden waren sehr schwul und sehr stoned. Der Halbnackte hauchte einen Kuss auf seine eigene Hand und tätschelte damit meine Wange. “Tschüß, Süßer.”

Um vier kreuzte ich durch den Stadtteil Westend. Als ich von der Heerstraße willkürlich nach rechts bog, kam ich zum Karolingerplatz. Mehrere Villen (eine davon beherbergt die Botschaft von Burkina Faso), ein Park und ein paar freundliche Wohnhäuser bilden hier ein Kleinod am Rande des Molochs.

Ich ging in eines der Wohnhäuser. Nach zwei alten Damen öffnete mir beim nächsten Versuch eine bedeutend jüngere. Sie war einen Kopf kleiner als ich, hatte dunkelbraunes Haar und braune Augen. Unter einem weißen Shirt trug sie stolz ihre großen und wunderbaren Brüste. Auf der linken Schulter lugte der BH-Träger hervor. “Guten Tag, Kurt’s Klempnerservice. Ist es richtig, dass bei Ihnen ein Rohr verlegt werden soll?” Sie antwortete mit koketter Mimik und schlagfertig wie ein Talkmaster: “Seit wann arbeiten Österreicher, die aussehen wie Schilehrer, als Klempner in Berlin?” - “Seit unserer Gletscher wegen El Ninho dahinschmelzen.” - “Wie kommen Sie darauf ein Rohr bei mir zu verlegen?”, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. “Ich habe die Adresse in meinem Auftragsbuch, für den heutigen Tag.” - “Das muss ein Irrtum sein, aber kommen Sie ruhig rein.”

In der Wohnung roch es nach Vanille. Auf einer Spiegelablage im Vorzimmer lag ein Buch von Joy Fielding. Die Räume waren mit beigem Teppich ausgelegt. Sie fragte mich, ob ich Eistee möchte. “Ja, gerne.” Sie gab mir das Glas und sagte: “Sie haben eine erotische Stimme.” - “Danke, aber wer hat Ihnen erlaubt, so schöne Augen zu haben?” - “Oh Gott, dieser Charme”, hauchte sie, “sind Sie etwa Wiener?” - “Ja.” Wir setzten uns auf die Couch im Wohnzimmer. Von dort sah ich genau auf die Botschaft von Burkina Faso. Sie fixierte mich: “Eigentlich sind Sie ja viel zu dunkel für einen Österreicher.” - “Meine Vorfahren waren Hühnerdiebe aus dem Kosovo.” - “Na klar, ich verstehe, aber Sie sehen nicht aus wie ein Handwerker, warum sind Sie Klempner geworden?” - “Weil es ein gesellschaftlicher Aufstieg für mich war.” - “Natürlich, dann zeigen Sie mir doch jetzt mal, wie gut Sie tatsächlich im Rohrverlegen sind.”

Ich bin am Ziel: Im Tonfall des Gesagten lag die Unfrömmigkeit selbst. Ich ließ nicht lange bitten. Sofort legte ich alle notwendigen Anschlösse frei und begann mit der Probebohrung. Meine Auftraggeberin, deren Namen ich nicht kannte, half fleißig mit: “Weiter unten”, sagte sie, “ja…da… ja… aahh.” Das Rohr passte. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich damit den ganzen Karolingerplatz verlegen könnte. Unter mir tobten die Kräfte der Wollust. Ich sagte der Frau, dass sie wunderschön sein. Sie stöhnte glücklich. Das Leben ist doch ein Pornofilm, aber ein besserer.

Eigentlich wollte ich diese Geschichte hier enden lassen. Dann wäre aber nur die halbe Wahrheit gesagt. Andererseits: Ich fühle mich nur der reinen und also der ganzen Wahrheit verpflichtet: Am nächsten Tag war ich wieder als Klempner unterwegs - in den Seitenstraßen des oberen Kurfürstendammes, wo das Großbürgertum residiert. Es geschah in der Fasanenstraße. Eine etwa 50-jährige Frau - blondgefärbtes Haar, kleiner Busen, Zigarette in der Hand - machte die Tür auf. Weil sie sich das Mädchenhafte bewahrt hat, versprühte sie die erotische Ausstrahlung einer attraktiven Vierzigerin. Ich erzählte ihr also das Märchen vom Rohr. Nein, sie hätte mich nicht bestellt, ich wollte schon gehen, aber halt, der Wasserhahn in der Küche, der würde seit Monaten tropfen. “Können Sie das reparieren?”, fragte sie mit rauchiger Stimmer. “Das schau ich mir gerne an.”

Sie führte mich durch ein Labyrinth von Flügeltüren. Wir kamen in die Küche. Der Wasserhahn tropfte nicht. Das Spülbecken war trocken wie ein Kalahari-Flussbett zur Dürrezeit. “Gibt’s denn sowas”, meinte sie. “Es ist”, sagte ich, “wie wenn man zum Arzt geht. Da wird man auch plötzlich gesund.” - “Wollen Sie eine Zigarette und ein Glas Wein?” Damit hatte sie das Fundament errichtet, auf dem ich sie später gevögelt habe. Kreuz und quer durch die Wohnung.

oMe20
2005-10-11, 12:05:28
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Aber was man nicht alles findet... http://www.sofastar.at/archive/2004/05/05/das-marchen-vom-rohrverlegen-2.html

OMG, ist das wahr?
Ich muss mir umbedingt einen Blaumann besorgen ;D

Gunaldo
2005-10-11, 12:12:06
der gute kurt, einer der höhepunkte jeder gq :)

oktolyt
2005-10-11, 12:26:26
Also was man da auf www.gq-com an interessanten Geschichten findet... X-D