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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bräuchte schnell eure Hilfe.Firma zahlt nicht,Abschlag annehmen?


Hatstick
2005-10-13, 14:14:00
Habe vor längerer Zeit schonmal einen Thread eröffnet,wo ich geschildert habe das mein Arbeitgeber nicht zahlt.Der Firma gehts schlecht,ein Gehalt ist die Firma im Verzug.OK,alle haben sich darauf geeinigt,das wir das Gehalt sozusagen erstmal hinten anstellen.Wenns der Firma besser geht,wirds dann auch wieder gezahlt.Soweit so gut.
Jetzt gehts weiter.Ich warte leider auf das nächste Gehalt,was momentan 9 Tage drüber ist.Finanziell bin ich so gut wie am Ende.Kann keine Miete und sonstige Unkosten zahlen.Rechtlich ist erst was zu machen,wenn der Arbeitgeber drei Monatsgehälter im Rückstand ist.
Heute kam der Vorschlag der Firma,das ich einen Abschlag von 500 Euro bekomme,der Rest kommt demnächst.
Da ich jegliches Vertrauen in die Firma verloren habe,bin ich am überlegen mich auf sowas einzulassen.Ich stehe mit dem Rücken zur Wand,habe kein Geld mehr und 500Euro würden mir weiterhelfen.Auf der anderen Seite gehe ich ja dann darauf ein und wer weiß was als nächstes kommt?
Für Meinungen wäre ich wirklich dankbar.
Weiß wirklich nicht was ich machen soll.

Alexander
2005-10-13, 15:06:59
Bei einer Insolvenz erstattet dir das AAmt maximal die letzten 3 nicht gezahlten Nettogehälter bis zu dem Zeitpunkt an dem du von der Insolvenz erfahren hast. Also nicht zu lange zeit lassen.

Mein Burder hat das 4 Monate lang mitgemacht. Und blieb auf einem Nettogehalt sitzen. Außerdem betrug die Kündigungsfrist dann nur noch 2 Minuten und keine 4 Wochen. Sein ganzer Urlaub verfiel auch nicht. War eine teure Angelegenheit.

Erkundige dich ob ein Insolvenzantrag bereits gestellt wurde. Und melde ich bei AAmt.

Hatstick
2005-10-13, 15:22:37
OK,erkundige mich ob so ein Antrag schon gestellt wurde.Wo kann ich das letztlich tun?Die Firma wird mir da wohl nicht unbedingt ehrlich entgegentreten.
Ich denke aber,das die Firma weiterhin probiert irgendwie durchzukommen.Falls kein entsprechender Antrag gestellt würde,was soll ich tun?
500Euro nehmen oder knallhart bleiben?
Fühle mich hier irgendwie mehr als veräppelt.Die Gesetzgebung ist ein Witz.
Kann jetzt schon nix mehr zahlen aber so ein Gekungel mit erstmal die Hälfte will ich eigentlich erst gar net eingehen.
Meint ihr hart bleiben oder erstmal nehmen was kommt?
Wenn ich es annehme,kann ich dann irgendwie Nachteile davon haben?
Bin hin und hergerissen:rolleyes:

Alexander
2005-10-14, 12:48:27
Du kannst das Geld annehmen. Ich sehe da kein Problem. Du verzichtest ja nicht auf den Rest.

Frag nicht die Firma nach dem Antrag. Ruf bei IHK an. oder bie der Gewerkschaft. oder bei nem Anwalt. Die sagen dir wo eine Firma so einen Antrag stellt. Ich weiss es nicth mehr.

Und erkundige dich, ob du der Firma eine schriftliche Frist für die bezahlung setzen solltest. Was ist, wenn gar kein Insolvenzantrag gestellt wird? Oder erst im 6 Monaten?

Hatstick
2005-10-14, 13:10:54
Ich habe die 500Euro jetzt angenommen.Was soll ich auch tun?
Habe keinen Cent mehr.
Ok,bin in der Gewerkschaft.Werde mich auch da erkundigen,wie das mit einem Insolvenzantrag aussieht,wobei ich daran nicht glaube weil sich das alles schon recht lang hinzieht und die Fa.eigentlich schon zu sein müßte.
Schriftliche Fristsetzungen kann ich aufsetzen aber wie erwähnt,nützt mir es recht wenig wenn er nicht drei Monatsgehälter im Rückstand ist.
Werde ihm auf jeden Fall die Überzihungszinsen in Rechnung stellen.Die muß er zahlen.Man schauen wie es weitergeht,lust zum arbeiten ist mir aber gründlich vergangen:frown:

Alexander
2005-10-14, 16:51:19
IchSchriftliche Fristsetzungen kann ich aufsetzen aber wie erwähnt,nützt mir es recht wenig wenn er nicht drei Monatsgehälter im Rückstand ist.
Muss ich diesen Satz verstehen?


Wenn mangels Masse kein Insolvenzverwalter eingesetzt wird, kann der Chef die Firma auch weiter führen. Du musst nur blöd genug sein weiterhin auf dein Geld zu verzichten. Den Insolvenzantrag kann der Chef auch schon vor einem halben Jahr gestellt haben. Er ist zwar gesetzlich verpflichtet die Arbeitnehmer zu benachrichtigen. Die Gerichte sind aber so überlastet, dass sie der Sache nicht nachgehen. Sie interessieren sich einfach nicht für Arbeitnehmerrechte. Ich weiss was ich Sage, da ich für meinen Bruder 3 mal vor Gericht gezogen bin. (Er war mit dem Papierkram überfordert). Habe jedes mal gewonnen. Und? Das Gericht drohte mit Beugehaft. Der Exchef ignorierte deren Briefe und es geschah nichts. Er hat auch den Gerichtsvollzieher, denn ich mehrfach hinschickte ignoriert. Alle Briefe/Drohungen des Arbeitsamtes... Das hatte keinerlei Konsequenzen für ihn. Aber wehe du bezahlst man einen Strafzettel nicht rechtzeitig.

Die Zinsen kannst du vergessen. Ist die Firma pleite, dann zahlt sie einfach gar nichts. ich habe hier Urteile von über 10.000€ liegen. Ich kann mir damit den Arsch abwischen.


Schalte jetzt einen Anwalt ein. Die Gewerkschaft stellt dir einen. Dnen genau dafür zahlst du Mitgliedsgebühren.

Hatstick
2005-10-14, 17:00:22
@ Robbirom!

Erstmal vielen Dank für deine Hilfe.
Ja,ich habe den Satz bissl blöd formuliert.Laut Gesetz habe ich erst Optionen(sprich fristlose Kündigung und Anspruch auf A-Geld),wenn der Arbeitgeber drei Monatsgehälter im Rückstand ist.Ich war vor längerer Zeit schonmal bei der Gewerkschaft.Wir haben auch zusammen ein Schreiben aufgesetzt,nur wie ebend erwähnt ist mein Arbeitgeber jetzt genau mit 6 Wochen im Rückstand.
Das heißt,ich kann zwar Mahnungen,Fristsetzungen etc.rausschicken,laut Gesetz kann ich ihm aber nix.
Das hat mir auch die Gewerkschaft erzählt.

Alexander
2005-10-14, 17:08:22
Ich verstehe. Ist jetzt irgendwie eine blöde Situation. Würde mich an deiner Stelle auch an das Arbeitsamt wenden. Nicht dass sie dir ein Stick daraus drehen, dass du gewusst hast, dass du wahrschinlich bald arbeitslos wirst und deine Mitwirkungspflicht dennoch vernachlässigt hast.

Wichtige Fragen ans AAmt:
Wenn man selbst kündigt gibt es 3 Monate Sperre. Gilt die auch, wenn man kündigt nachdem 3 Gehälter nicht kamen? UND bekommst du diese dann auch zurückerstattet, wie es bei einer Insolvenz der Fall ist?


Kannst auf jeden Fall zum Sozialamt und dir dort ein Darlehen geben lassen.

Hatstick
2005-10-14, 17:18:19
Sofern der Arbeitgeber mit drei Monatsgehältern im Rückstand ist,darf ich fristlos kündigen und habe Anspruch auf Arbeitslosengeld.Das ist zwar nicht toll,ich würds trotzdem sofort tun weil ich hier absolut keine Zukunft sehe und nur Schwierigkeiten mit diesem Rumgegurke habe.

Das AA bezahlt allerdings nur die ausstehenden Gehälter,falls die Fa.Insolvenz anmeldet!

In meinem Fall,falls dann die Fa.weiter besteht muß ich halt selber zusehen,da ich mein Geld bekomme.