PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : geDICHT von mir


unimax
2005-10-17, 19:53:26
Obwohl wir die Welt zu sehen Glauben
sehen wir nur den kalten Stream im Kalkül der Macht
und glauben nicht
erkennen nicht
dass unsere Nasespitzen glühend das All streifen
wir sie uns am Plexiglas blutig stoßen
im Stahldschungel der ersten Welt
wo Gemälde aus Laser-Licht
die Tränen jagen

Georg Boch

wollts nur mal gesagt haben...

Reneval
2005-10-19, 00:00:03
Obwohl wir die Welt zu sehen Glauben
sehen wir nur den kalten Stream im Kalkül der Macht
und glauben nicht
erkennen nicht
dass unsere Nasespitzen glühend das All streifen
wir sie uns am Plexiglas blutig stoßen
im Stahldschungel der ersten Welt
wo Gemälde aus Laser-Licht
die Tränen jagen

Georg Boch

wollts nur mal gesagt haben...

Den Dealer wechseln!

CokeMan
2005-10-19, 00:19:30
Die Gesetzlosigkeit

Kein Gespühr in meinen Beinen, sie trugen mich fort, ohne dass ich
etwas dagegen hätte tun können, ohne dass ich hätte irgendwie
einwirken können.
Keine Kontrolle, immer weiter bis ans Ende, oder würde daraus ein
neuer Anfang? Im Auto mit 140 an der Polizei vorbei, einfach weiter
ohne Angst erwischt zu werden, Gesetzlosigkeit einfach so.
Gestzlosigkeit!

Und nochwas.

Das hatte jetzt alles keine Beziehung mehr zu mir. Die flackernden Sonnenkleckse auf der Straße, das Zittern des Birkenlaubs, die schläfrige Hitze zwischen den Hauswänden im breiten Schacht der Straße. Ich fuhr da hindurch (es war höchstens eine feindselige Beziehung) mit hartnäckigen kleinen Schritten. Ab und zu blieb ich stehen und fand in mir die fürchterliche Möglichkeit, umzukehren nicht weiterzumachen. Mein Mund trocken vor Angst, ich könnte wirklich soetwas tun. Ich war allein, niemand der mich bewachte. Ich könnte es tun, gleichgültig was daraus entstünde. Ich hielt still, sah finster geradeaus und saugte Spucke tief aus der Kehle. Ich brauchte nicht hinzugehen, ich könnte mich wiedersetzen. Die Tatsache eines Tages möglicher Freiheit wog schwerer als die mögliche Unfreiheit einer ganzen Woche, oder gar Jahres. Erstrebenswert... der ungleiche Tauschhandel, das einzig Erstrebenswerte jetzt in dieser Minute. Ich tat so als bemerkte ich nichts davon das ich weiterfuhr, stellte mich überrascht, ungläubig. Das Auto fuhr dahin, und ich leugnete vor mit selber den Befehl ab, der das bewirkte und den ich gegeben hätte.

unimax
2005-10-20, 00:20:51
Du hast wahrscheinlich den wahren Kern meines Gedichtes erkannt.
Es hat mich überrascht und zugleich ein weinig erschreckt, denn ich hatte
mehr auf das Lebensumfeld meiner Generation abgezielt, dass man dabei bei
Computeranalogien landet unterstreicht nur DEINE Interpretation.
Bitte siehe dir auch dies an: http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=254155

Weiteres Gedichte:

Der Blütenstaub deines Traumes
hat es in Wellen durch die Luft getragen
Als ich ihn sah fiel er in mir ein
er befruchtete mein Wesen
dass saftige neonfarbende Knopsen reiften
ein Teil von mir teilte jenen Traum
jener Traum der mir die den kalten Batzen Wahrheit zwischen zwei Brotscheiben mit schwarzer Milch servierte
die warmen Bilder die fast zu meinen eignen wurden im Spiegelkabinett des Kopfes:
zum Lichtspiel verdammt
gibt es eine echte Alternative zu dir
Wenn wir uns Abwenden brennt die Sehnsucht nach deiner Textur
Eine zu deinem Traum

(hey ok das ist vielleiicht mein drittes gedicht, is schon klar )

Kann man erkennen worums geht?

CokeMan
2006-05-05, 23:32:43
Über den "Heizungseinbau"

So schraub sie fest
und gib ihr Gas
ich mach den test
doch nehm erst maß

-------------------

Über einen "Telekom Mitarbeiter"

Draußen ist es kalt, es liegt viel Schnee
Ich bin müde, stehe auf und geh zum HVT
Dort wartet schon der Porschemann
Wir fahrn im Focus in die Nebenstelle
Mit 70 über eine Dreißgerschwelle

--------------------

Über den "SWU Mitarbeiter"

Er fuhr nun los
Der Auftrag groß und grau
er wühlt im Dreck
er ist nicht schlau

Sein Geld bekommt er von der SWU
Er versäufts, so blöd wie Müllers Kuh
Wo ist bloß seine Heimat
keiner weiß es
nur der Eimert

---------------------

Über einen "Metal Fan"

Er rockt voll ab
Und macht nicht schlapp
Sein Haar ist lang
Seine Stimme – Tiefer Klang
Gothic, Metal, Hardcore Punk
Er ist nicht dick und auch nicht schlank

----------------------

Über ???

Wiso ist er so geschlaucht,
hat wohl zuviel Shit geraucht
Seine Knie sind schon weich
Er hat kein Geld, er ist nicht reich
Er kommt nicht mehr an Alkohol
Er Straft sich selbst, ihm ist nicht wohl

-----------------------

Über jemand der Kaffe trinkt

Immer wenn ich Kaffe trinke
und dabei nach Bier und Scheiße stinke
Mach ich’s mir selbst und Liebe mich
Doch Cola trink ich niemals nicht
Wenn ich dann im Rausche
und dabei den Vögeln lausche
mit meinem Dealer Bohnen tausche
Denk ich, ich bin im Kaffeeland
und lieg entspannt am Filterstrand

-----------------------

Über einen "Streber"

Ich bin der Zeller klein und fein
bin lieb und nett und geistlich rein
Ich bin der Stolz, ich bin der beste
lieb mich selbst, ihr seid nur Gäste

Ich schleim mich gern beim Lehrer ein,
find ihn nett, will mit ihm sein.

Bin Stolz auf mich
Ich hasse dich.

mapkyc
2006-05-06, 10:16:51
mal was weniger urbanes:

Herbst

Die Gewissheit trübt das Glück,
die Erinnerung entweicht.
Nur ein Schatten bleibt zurück,
die Gedanken werden leicht.

Es zieht ein kalter Nebel auf,
seine Fänge blass und starr,
klettern bis zu ihr hinauf,
wo sie doch immer sicher war.

Der Tod der Götter steht im Wind,
die Hoffnung stirbt, mit ihr das Licht;
schutzlos, ausgelaucht und blind,
doch aufgeben wird sie nicht.

Ein kaltes Jahr in Einsamkeit
Und der Himmel färbt sich rot,
nur der Regen kennt ihr Leid,
es riecht nach Liebe und nach Tod.