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b4se
2005-10-27, 00:22:20
Hi Leute,

ich habe grade folgenden Artikel gelesen:

http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/studium/308706.html

Darin geht es um eine Studie, die eine solche Mentalität untersucht. Ich muss sagen ich gehöre ebenfalls zu dieser Gruppe :-(
Ich habe schon oft versucht, oder es zumindest gedacht, mal mit dem Lernen einfach früher anzufangen, aber geschafft habe ich dies nie. Meine Selbstdisziplin ist im Keller, i-wie krieg ich deshalb Teile meines Lebens nicht in den Begriff -->Pünktlichkeit ist bei mir ein großes Problem.

Ich kann nur den ganzen, noch jungen Leuten, sagen, dass diese mentalität höchst gefährlich ist. Unterschätzt das nicht! Ich bin nun in der 13 und sehe meinem Abi nicht sehr glücklich entgegen, da ich weiß dass ich einen relativ schlechten Durchschnitt haben werde - zum Verändern ist es jetzt zu spät, was nicht heißt, dass ich jetzt aufgebe.

Deswegen habe ich auch die Entscheidung getroffen zum Bund zu gehen, falls ich genommen werde. Dort verspreche ich mir "Hilfe" bei meinem Problem. Selbstdisziplin ist dort ja angeblich das höchste Gut, vielleicht kann ich bei der Bundeswehr mehr Disziplin und auch Zielstrebigkeut erlernen.
Bei einem Zivi könnte ich mir so etwas nicht vorstellen. Versteht mich nicht falsch, ich erkenne es auf jeden Fall an, wenn jem. etwas in der Richtung machen möchte, aber da würde ich sagen, gibt es keine vorgegeben Werte und Normen, die bei mir sozusagen fehlen.

Alle die eine strenge Selbstdisziplin haben, kann ich an dieser Stelle beneiden.
Schätzt euch glücklich.
Zum Rest: Rafft euch endlich auf. Jeder kann es schaffen. Hätte ich früher mehr Selbstdisziplin gehabt, könnte ich einem besseren Abi als 2,7 in die Augen blicken.


Gruß,
b4se

sun-man
2005-10-27, 00:35:37
Naja, in der 13'ten redets Du den "jüngeren" ins Gewissen? Ohje.
Jeder ist ganz allein seines Glückes Schmied. Die meisten schieben es danach eh immer auf die bösen Arbeitgeber das die ja so hohe Ansprüche haben und man keien Chance hat weil man mal ein wneig faul war. Schuld sind immer die anderen und die Erkenntniss das dies nicht so ist komtm immer zu spät.

Beim Bund lernst Du Disziplin oder man bringt es Dir auf die eine oder andere Art bei.
Wenn Du der Meinung bist nicht lernen zu müssen wird man es Dir beibringen, der Zug oder die Vorgesetzten.
Der Bund kann Dir bei nem Scheiß Abschluß auch nicht helfen und danach hängst Du genauso oder noch schlimmer weiter rum.

MFG

Heimatsuchender
2005-10-27, 00:37:59
@Threadstarter:

Du solltest bei dir anfangen. Du musst dir erstmal Selbstdisziplin beibringen. Beim Bund wird dir zwar Disziplin beigebracht, aber wenn deine eigene Einstellung nicht stimmt, bringt das nichts.

tobife

b4se
2005-10-27, 00:46:06
Ja, sry hast Recht. Hört sich natürlich richtig scheiße an. Aber Fakt ist doch, ich bin ein schlechtes Beispiel, schlecht bezogen auf den Misserfolg und daher versuch ich nur zu warnen, es soll keine Moralpredigt sein oder Ähnliches und ich stimme dir zu, wenn du sagst: "Jeder ist seines Glückes Schmied"

Ein scheiß Abschluss verbaut mir nicht gleich alle Möglichkeiten, er schränkt sie nur stark ein, in der Frage wo und was ich studieren will.

Ich meint aber wenn ich sehe was bei mir falsch gelaufen ist, könnt ich nur noch kotzen. Ich sags mal so: Das Anlernen bei mir der Selbstdisziplin ist, ein für mich, schwieriger Prozess. Dass das eine Einstellungssache ist weiß ich, daher versuch ichs auch in kleinen Schritten. Es ist niemals zu spät mit etwas anzufangen....

IVI
2005-10-27, 00:46:58
naja, es gibt eben unterschiedliche charaktere. ich für meinen fall habe als kleiner bub, so wie ich aus der schule kam, meine hausaufgaben gemacht. irgendwann hab ich dann angefangen, derstmal durchzuschaufen und abend zu werkeln. man muss sich eben auch mal n bissl ruhe gönnen, um dann konzentrierter an die zu erledigenden aufgaben heranzugehen (also ganz generell gesehen). peu a peu hab ich dann mitbekommen, wie der hase läuft ... und viele hausaufgaben gar net oder nur halbherzig gemacht, immer im wissen, dass ich später z.B. nie so einen mist wie effi briest, binomische formeln oder die zeitformen in französich brauen werde. bin halt eher n effizientes kerlchen. und das macht sich auch im studium bemerkbar ... mein grundstudium in soziologie hab ich in einem semester gemacht, ganz einfach weil ich vorher gebummelt habe und es eben gemacht werden musste. manche können mit druck nun aber überhaupt net umgehen ... und für jene isses natürlich gefährlich.
wenn was gemacht werden muss (ich ereinnere mich an meine zwischenprüfungen), habe ich mir nen festen zeitplan erstellt, von dem ich dann auch nur wenig abgewichen bin. wenn aber nix anliegt (außer eben das übliche wie lesen, referate und so kleinkram), dann mach ich mir da keinen kopp und geh ruhig durchs leben.

was die selbstdisziplin angeht: oft genug sind daran die eltern schuld, denn die sind DIE prägenden elemente der (früh)kindheit. wenn's hier allzu locker zugeht, wirkt das auf leben nach (wenn also z.B., wie bei dir, die "norm" der pünktlichkeit in der phase der primärsozialisation keine große beachtung abbekommt. ich z.B. bin ne ausgeburt an pünktlichkeit, quasi immer zu früh dran ... da wirkt die DDr-Zeit nach. schule, kindergarten, eltern im 3-schicht-system ... tja, da wird man schnell auf pünktlichkeit getrimmt. und heute fühl ich mich unwohl, wenn ne straba vor der nase wegfährt und ich net mind. 10min vor seminar-beginn da bin (das und dass man zu nem spätem zeitpunkt selten nen gescheiten platz bekommt).

ich bin mit meiner "tour" bis dato immer gut gefahren, nicht immer perfekt, aber ohne probs. die einzigen male, wo ich gestrauchelt bin, lags net an der disziplin, sondern an lehrern oder professoren (weil es sie eben doch gibt: die unfreundlichen, fiesen ärsche)

PS: " es fällt mir gerade auf, dass "der prozess der zivilisierung" (norbert elias) doch deutlich wirkt, es sind eben doch die externen zwänge, die man verinnerlicht (also der "selbstzwang durch außen"). so a la "wat mutt, dat mutt" ... wenn was anliegt, muss es eben gemacht werden. und deshalb war ich heut auch zu nem seminar, obwohl die dozentin gar net da war. aber sie hat uns gebeten, uns um TV und video zu kümmen und weil ich wusste, dass ich es sonst wohl ausfallen lassen, hab ich mich eben schnell freiwillig gemeldet, sodass ich antanzen musste, weils ohne mich ja kein video gegeben hätte.

PS: bund bringt nix, wie oben schon erwähnt, isses ne frage der einstellung und wenn du net bereit bist, tagelang "lichtests" am LKW zu machen oder heizkörper zu bewachen, dann bringt das gar nix ... außer frust und evtl. ne schön sarkastische abrechnung mit diesem verein.

b4se
2005-10-27, 00:57:55
hmm..vielleicht hast du recht, aber meinen Eltern alles in die schuhe zu schieben ist natürlich genauso falsch. Es ist eher so, dass sie mir freie hand gelassen haben und da liegt dann der fehler (was nicht heißt, dass ich nicht für mich selber verantwortlich bin).

Da ich jetzt aber "reifer" geworden bin und die Versäumnisse erkannt habe muss ich versuchen diese so gut es geht nachzuholen... auf jeden Fall will ich nicht, dass es anderen, auch begabten, so geht, die somit ihr talent verschwenden und nichst mehr auf die reihe kriegen.

AlSvartr
2005-10-27, 01:12:09
Hm, also ich kann - denke ich - auch ohne deinen Link gelesen zu haben, sagen, dass ich auch zu dieser Art von Leuten gehoert habe, mittlerweile - oder vor allem aktuell - scheint sich das (zu meiner persoenlichen Freude) zu aendern, denn seit das neue Semester angefangen hat, hab ich richtig Motivation, ich bin quasi voll davon, mach alles, weils mir Spaß macht - und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist ein tolles Gefuehl.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber was ich dir sagen muss, ist, dass ich nicht glaube, dass es Sinn macht, zum Bund zu gehen, weil man lernen will, was Disziplin ist. Am Ende ist man immer selbst das letzte Glied in der Kette, in dem Fall ist man dann derjenige, der sich selbst am Riemen reißen, sich selbst in den Arsch treten und sich sagen muss: "Hey, das ist MEIN Leben, ich sollte was draus machen!" - und wie geht das? Na, richtig, ganz sicher auch mit einer ganzen Menge Disziplin. Aber die Disziplin kommt ja nun nicht von irgendwoher, sondern sie bedarf ja irgendwelcher Grundlagen.

Ueberhaupt bin ich der Meinung, dass das Wort "Disziplin" an sich viel zu negativ behaftet ist, es wird immer gebraucht, als sei Disziplin eine Qual - und das merkt man auch schon an dem, was ich da oben geschrieben hab - von wegen am Riemen reißen und so...aber Disziplin kommt, wenn die Grundlage da ist, dann vielleicht auch DOCH einfach so, und wenn sie dann da ist, wenn man gewillt ist, Disziplin zu wahren, wenn man klare Ziele vor Augen hat, wenn man weiß, was man erreichen will, dann ist die Disziplin bei weitem nicht mehr nur eine Qual, sondern sie ist, wenn man betrachtet, was man tut und was man schafft, einfach ein wichtiger Bestandteil dessen, was man dann am Ende Lebenswerk nennen koennte ;)

...aber pass auf, dass du die Disziplin nicht mittendrin dauerhaft verlierst..sonst wird dein Lebenswerk zum Kartenhaus - und das stuerzt nur gar zu schnell ein ;(

IVI
2005-10-27, 01:23:27
hmm..vielleicht hast du recht, aber meinen Eltern alles in die schuhe zu schieben ist natürlich genauso falsch. Es ist eher so, dass sie mir freie hand gelassen haben und da liegt dann der fehler (was nicht heißt, dass ich nicht für mich selber verantwortlich bin).

Da ich jetzt aber "reifer" geworden bin und die Versäumnisse erkannt habe muss ich versuchen diese so gut es geht nachzuholen... auf jeden Fall will ich nicht, dass es anderen, auch begabten, so geht, die somit ihr talent verschwenden und nichst mehr auf die reihe kriegen.


es gibt die interessante these, dass der mensch sich kaum selbst ändern kann. extreme ereignisse können dies (unfall, todesfall, stromschlag, drogen, sekten ... siehe z.B. piker), aber der normale lebenslauf reicht quasi nie. die prägung in der kindheit ist so stark, dass es enorm knifflig is. aber die möglichkeit besteht natürlich und genau dies müsste dir hoffnung geben. und wie heißt es doch so schön "einsicht ist der erste schritt zur besserung" ... und schon allein, weil du dich damit beschäftigt hast, haste den 1. schritt gemacht. und sogar den 2. -> du hast dein problem nämlich publik gemacht und hoffst auf feedback. wenn du nun noch mit deinen eltern über deine kindheit redest (können dir interessante, durchaus auch ermutigende tipps und ergeignisse erzählen), dann haste ne sehr gesunde basis geschaffen. der rest ist dann die schritt-für-schritt taktik, also weg mit der brechstange und her mit geduld und zuversicht (wow, könnte man prima auf die aktuelle politische lage ummünzen ... boah, bin ich gut ... und schon geht's mir besser ... *gg*)

PS: hatte eben "selbstkritik" anstelle von "einsicht" geschrieben ... da ich mir aber angewöhnt habe, meine posts immer nochmal durchzulesen, fiel mir dieser fehler auf. und weißt du was lustig is? das war keine verwechslung, sondern semantisch falsch, denn "kritik" ist ja etwas qualitativ gesehen höherwertigeres als "einsicht", welche ja problemlos ohne weitere konsequenzen existieren kann und somit nicht durch kritik, also z.B. eben die selbst-reflektion und dem suchen nach lösungen, einhergeht. und wenn ich mir nun noch angewöhnt, net immer, was ja oft genug vorkommt, so lange sätze zu schreiben, dann bin auch ich wieder n stück weit näher am hehrem großen ziele :D

PS2: anstelle von "problemlos" hatte ich eben noch "ohne weitere probleme" stehen, da aber die wortwiederholung "weitere" nicht wirklich stilistisch sauber is, also "wenig prickelnd" is, hab ichs geändert.

b4se
2005-10-27, 01:34:13
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen (auch wenn ich vllt. das letzte weggelassen hätte ;-) )
Ich meine, ich hab versucht vllt. Leuten, durch eine Ansprache des Themas, zu helfen.
Wie ich mit diesem problem umgehe, ist eine Einstellungssache und daher hoffe ich für mich, mich endlich, dieses leidgewordenen, Problems zu entledigen.

thx for comments,
b4se

kNt
2005-10-27, 01:51:46
He komm mal runter, du bist 13, du sollst pupertieren und die Schule sollte frühestens an 3. Stelle oder so kommen.

Disziplin/Selbstdisziplin hat man immer für Sachen die einen interessieren und die einem wichtig sind. Ich hatte z.B. meine Organisationssachen für einen Verein immer erledigt obwohl ich zwischenzeitlich bei Schulsinnkrisen eigentlich nichts bis wenig getan habe.
Richtig sorgen um deine Selbstdisziplin o.ä. musst du dir nur machen wenn du zu spät zu Sachen kommst die DIR wirklich wichtig sind, z.B. irgendwelche Freunde hängen lasst oder zu spät auf einen Zug zu einem Fest...

...aber Selbstdisziplin für die Schule haben die allerallerwenigsten einfach aus ihrem inneren, viele haben Angst und arbeiten darum, andere werden noch von den Eltern gepusht o.ä.

Du solltest dir schon den Arsch so weit aufmachen das du die Schule noch schaffst, aber normalerweise sollten dich schlechte Noten genug dazu motivieren. Ansonsten halt nicht alleine lernen oderso sondern mit anderen. Ist natürlich aber u.U. in deinem Alter nicht so einfach.

b4se
2005-10-27, 02:00:36
ne sry, meinte dass ich in der 13. Klasse/Stufe bin...daher..wenn ich 13 wäre würde ich mich freuen, diese Einsicht früher gezeigt zu haben :-(
Das ist ja das Prob....

Wolf2k
2005-10-27, 02:03:40
sry aber lol, Ich hab nen Abischnitt von 2,6 und ich weiß , dass ich faul bin und ich finds gut das ich noch nen gutes Zeugniss habe im Verhältniss zu meiner Leistung, also beschwer dich nicht über nen "schlechtes" 2,7 Abi

b4se
2005-10-27, 02:15:34
Ok, ich wollte dir auch nicht reinreden. Aber findest du nicht auch, dass du mit deiner Einstellung (die bestimmt nicht nur deine Schule betrifft) i-wie gut. Ich meine darauf kann man doch nicht stolz sein. Und du weißt doch ganz genau wie die heutige Lage in bezug auf Arbeit ist. Man kann es sich eben nicht mehr leisten einen schlechten Abgang nur aufgrund von Faulheit zu haben. Wenn du jetzt eh keinen besseren NC für das was du machst brauchst, ok, aber gut ist es doch lange nicht....
Faulheit ist mein Laster...da gibbet nix positives dran, außer dem versuch es zu besiegen.