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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Früher war alles besser? //war:(P)Reviews zu R520 (X1800)


aths
2005-10-30, 23:09:43
Und genau diesen Spirit (ein Anglizismus) vermisse ich in fast jedem heutigen Spiel. Es fehlt einfach an neuen Ideen und an Genres, die man schmerzlich vermisst. Du bist durch deine Spiele-Erfahrung inzwischen ziemlich abgebrüht, und dich haut kaum noch was aus den Schuhen – weil du schon eine Menge kennst. Dass es "heute" an neuen Ideen fehle, wird eigentlich zu jedem Zeitpunkt von jenen bemängelt, die jeweils schon etwas länger dabei sind.

Wenn ich an Monkey Island denke (den ersten Teil), werden mir fast die Augen feucht. Das Spiel, mit seinem Witz, war für mich ein einscheidendes Erlebnis, aber nur weil mich heutige Titel nicht mehr so vom Hocker reißen, heißt das nicht, dass sie schlechter oder ideenloser seien – denn ich habe eben schon viel gesehen und bin dementsprechend abgestumpft.

Icewind Dale war zum Beispiel weder spielerisch neu: (ein Hack'n'Slay eben) noch von der Engine her (Baldur's Gate), aber mich hat es trotzdem fasziniert. UT2003 und 2004 habe ich nicht annähernd so intensiv gespielt wie das originale UT. Wer erst mit der 2003- oder 2004-Version UT kennengelernt hat, wird das Spiel vermutlich mit anderen Augen sehen.

Ich kann mit den ganzen alten Mario-Dingern nichts anfangen: Stupides Gehüpfe, tierisch primitive Grafik. Andere bekommen feuchte Augen ... und feuchte Hände, wenn sie daran denken.

Sunrise
2005-11-01, 03:10:37
Du bist durch deine Spiele-Erfahrung inzwischen ziemlich abgebrüht, und dich haut kaum noch was aus den Schuhen – weil du schon eine Menge kennst. Dass es "heute" an neuen Ideen fehle, wird eigentlich zu jedem Zeitpunkt von jenen bemängelt, die jeweils schon etwas länger dabei sind.
Was mitunter auch ein Indiz ist, dass meine Aussage (es ist eine These) auch tatsächlich zutreffen kann. Denn welcher Gruppe an Personen sollte man eine Bewertung "erlauben", wenn nicht jenen, die ihre Zeit vor allem damit verbracht hatten, diese Spiele auch intensiv zu spielen. Damit meine ich nicht diejenigen, die sich an immer neuen, voranschreitenden und unaufhaltsamen grafischen Finessen ergötzten, sondern den Kreis an Personen, die (anders als dies heute der Fall ist) auch eine gewisse Gedächtnisleistung erbringen mussten, um diverse Spiele zu lösen. Zusammen mit meinen anderen Punkten, die man auch noch weiter ausführen könnte, hätte man hier mehr als nur Indizien.

Man darf auch nicht vergessen, dass Personen, die vor etwa 25 Jahren groß geworden sind, eine ganz andere Perspektive haben, als jene, welche sich bereits in diesem Trend befinden. Fragt man eine Person, die den letzten Weltkrieg noch erlebt hat, nach positiven Erinnerungen, wird sich diese niemals positiv äußern wollen. Diese Person hat eine einmalige Perspektive, die - über einen längeren Zeitraum gesehen - die Unterschiede auch bewerten kann.

Wenn ich an Monkey Island denke (den ersten Teil), werden mir fast die Augen feucht. Das Spiel, mit seinem Witz, war für mich ein einscheidendes Erlebnis, aber nur weil mich heutige Titel nicht mehr so vom Hocker reißen, heißt das nicht, dass sie schlechter oder ideenloser seien – denn ich habe eben schon viel gesehen und bin dementsprechend abgestumpft.
Wir mögen beide sehr viel gesehen haben aths, aber "abgestumpft" würde ich das nicht nennen. Einschneidende Erlebnisse prägen einen Menschen. Hatte man in der Vergangenheit überwiegend positive, führt das im Endeffekt dazu, dass man völlig unbewusst auch eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt, und dieser dann im Spieler-Alltag auch entsprochen wird, oder eben nicht.

Ich traue jedem Menschen mit jahrelangen Erfahrungen (Grundbedingung) auf diesem Gebiet uneingeschränkt zu, einen Trend aufzeigen zu können, der sich nur sehr schwierig belegen lässt, aber durchaus nachvollziehbar aufgezeigt werden könnte.

Ich kann mit den ganzen alten Mario-Dingern nichts anfangen: Stupides Gehüpfe, tierisch primitive Grafik. Andere bekommen feuchte Augen ... und feuchte Hände, wenn sie daran denken.
Bei vielen ruft Mario ein starkes Gefühl der Nostalgie hervor, jedoch würde ich das nicht überbewerten. Giana Sisters war (insbesondere mit Unterstützung von Chris Hülsbecks genialem Soundtrack) der Maßstab, den auch Mario eigentlich nie erreicht hat. Alle Mario-Titel waren rückblickend mehr oder weniger Kopien des gleichen Prinzips, nur äußerlich in neuem Gewand, insofern war der Gameboy auch eine willkommene Abwechslung.

Xmas
2005-11-01, 11:44:30
Was mitunter auch ein Indiz ist, dass meine Aussage (es ist eine These) auch tatsächlich zutreffen kann. Denn welcher Gruppe an Personen sollte man eine Bewertung "erlauben", wenn nicht jenen, die ihre Zeit vor allem damit verbracht hatten, diese Spiele auch intensiv zu spielen. Damit meine ich nicht diejenigen, die sich an immer neuen, voranschreitenden und unaufhaltsamen grafischen Finessen ergötzten, sondern den Kreis an Personen, die (anders als dies heute der Fall ist) auch eine gewisse Gedächtnisleistung erbringen mussten, um diverse Spiele zu lösen. Zusammen mit meinen anderen Punkten, die man auch noch weiter ausführen könnte, hätte man hier mehr als nur Indizien.
Wenn du bemängelst dass es an neuen Ideen fehlt, so liegt das ja an deiner Erfahrung. Würde man heute ein altes Spiel in neuem Gewand neu auflegen, so würden zwar neue Ideen gänzlich fehlen, aber ein schlechteres Spiel wäre es nicht.

Neben ein paar Perlen gab es auch haufenweise Schrott, man erinnert sich aber meist nur an die Perlen. Bei den heutigen Spielen hat man dagegen eine Menge Schrott und nur ganz wenige Perlen vor Augen. Allerdings sind die Perlen immer noch da, genauso wie sie es früher waren.

Sunrise
2005-11-01, 17:55:13
Wenn du bemängelst dass es an neuen Ideen fehlt, so liegt das ja an deiner Erfahrung. Würde man heute ein altes Spiel in neuem Gewand neu auflegen, so würden zwar neue Ideen gänzlich fehlen, aber ein schlechteres Spiel wäre es nicht.
Ideen, in Form von interessanten Geschichten, die zu erzählen gekonnt sein will, gibt es eigentlich immer. Dies zumindest solange, wie sich die Designer selbst auch Gedanken darüber machen. Nur werden diese Ideen meist schon im Ansatz verworfen, weil es eben leichter ist, alte Tugenden neu aufzulegen. Hier sind die Risiken, kein "schlechtes" Spiel abzuliefern, minimal. Dass ein wirklich gutes und umfangreiches Spiel in der heutigen Zeit zudem Unsummen an Geld verschlingen, ist bei dieser Tatsache nicht unbedingt besonders hilfreich.

Spiele wie Command & Conquer oder Civilization lassen sich daher auch bis zum Erbrechen immer wieder neu auflegen. Die Idee dahinter, ist jedoch ein und dieselbe, das geistige Eigentum ist identisch. Nur weil sie jedoch grafisch weiter sind, macht es diese Spiele nicht "spielenswerter".

Neben ein paar Perlen gab es auch haufenweise Schrott, man erinnert sich aber meist nur an die Perlen. Bei den heutigen Spielen hat man dagegen eine Menge Schrott und nur ganz wenige Perlen vor Augen. Allerdings sind die Perlen immer noch da, genauso wie sie es früher waren.
Dass es diese Perlen immernoch gibt, will eigentlich niemand abstreiten. Es ergibt sich schon rein aus der Sache selbst, dass Perlen fortwährend, zu jeder Zeit, auch existieren. Auch ist es verständlich, dass man sich die Perlen merkt, den Schrott jedoch ganz schnell wieder vergisst. Ich sehe jedoch rückblickend keinen Ansatz dafür, von haufenweise Schrott zu sprechen, da der Haufen an Perlen ungleich größer war als er heute ist.

aths
2005-11-01, 18:54:56
Dass es diese Perlen immernoch gibt, will eigentlich niemand abstreiten. Es ergibt sich schon rein aus der Sache selbst, dass Perlen fortwährend, zu jeder Zeit, auch existieren. Auch ist es verständlich, dass man sich die Perlen merkt, den Schrott jedoch ganz schnell wieder vergisst. Ich sehe jedoch rückblickend keinen Ansatz dafür, von haufenweise Schrott zu sprechen, da der Haufen an Perlen ungleich größer war als er heute ist.Eben das bezweifel ich. Einerseits siehst du beim Heute den Erscheinungszeitraum von ein, maximal zwei Jahren, bei den Perlen überblickst du Jahrzehnte. Andererseits ist deine Wahrnehmung bereits vorgeprägt – was Leute von den aktuellen Spielen in 10 Jahren rückblickend als Perle einstufen, reißt dich nicht vom Hocker.

Krass gesagt wirst du langsam alt :) und kommst mit den neuesten Trends – die per se nicht Qualitätsverlust bedeuten – nicht mehr mit.

Ich für mein Teil spiele z. B. lieber das gute, alte Max Payne erneut durch, anstatt einen aktuellen Shooter zu testen.

Lord Helmchen
2005-11-01, 20:42:44
Eben das bezweifel ich. Einerseits siehst du beim Heute den Erscheinungszeitraum von ein, maximal zwei Jahren, bei den Perlen überblickst du Jahrzehnte. Andererseits ist deine Wahrnehmung bereits vorgeprägt – was Leute von den aktuellen Spielen in 10 Jahren rückblickend als Perle einstufen, reißt dich nicht vom Hocker.

Krass gesagt wirst du langsam alt :) und kommst mit den neuesten Trends – die per se nicht Qualitätsverlust bedeuten – nicht mehr mit.

Ich für mein Teil spiele z. B. lieber das gute, alte Max Payne erneut durch, anstatt einen aktuellen Shooter zu testen.

Meine "Spielzeit" beginnt schon mit dem ATARI VCS2600 (Strichgrafik) über NES, Sega Mega Drive, SNES, Game Boy, Playstation, Nintendo64- Computer: C64, Amiga 600 (mit zusätzlichen 512Kb Speicher auf 1Mb erweitert und mit einem 2 Diskettenlaufwerk :rolleyes: ) 386, 486, usw.

Es gab auch früher wenig Perlen, wie Monkey Island, Indiana Jones, Maniac Manson.
Die Shooter setzten sich so richtig erst mit Quake und Unreal durch, dann kam Half Life und die Weltkriegshooter Medal of Honour und Wolfenstein. Damals war alles neu, es faszinierte ungemein. Nötigt man aber heutzutage einen Neuling, das damals geniale Unreal zu spielen, wird er einem den Vogel zeigen.
Nun, der Spielumfang wird heutzutage immer kürzer, anderseits bekommt man meistens noch einen Multiplayer-Part spendiert.
Wer erinnert sich noch an ELITE ?


Editiert von aths: Formatierung repariert

Sunrise
2005-11-01, 21:38:54
Eben das bezweifel ich. Einerseits siehst du beim Heute den Erscheinungszeitraum von ein, maximal zwei Jahren, bei den Perlen überblickst du Jahrzehnte. Andererseits ist deine Wahrnehmung bereits vorgeprägt – was Leute von den aktuellen Spielen in 10 Jahren rückblickend als Perle einstufen, reißt dich nicht vom Hocker.HL2, FarCry und CoD waren für mich ganz klar eine Überraschung. Beides Ausnahmen, und wenigen Spiele, die es ansatzweise noch verstehen, den Spieler zu unterhalten. Es gibt also auch heute noch Spiele, die mich begeistern können.

Um zu meiner eigentlichen Aussage zurück zu kommen:

Der Zeitraum von 1992 bis 1998 reicht mir eigentlich völlig aus, um diesen, gemessen an den Veröffentlichungen, mit den Jahren danach (dem Heute) zu vergleichen. Das sind beides 7 Jahre PC-Geschichte. Insofern sind beide der Länge nach auch identisch.

Gehe ich weitere 7 Jahre zurück, wird sich die Anzahl der PC-Spiele drastisch verringern, bis schließlich zu dem Punkt, an dem der PC als "Spielemaschine" noch völlig irrelevant war. Die Blütezeit des C64 und des nachfolgenden Amiga 500. Alleine über die Spiele des Amiga 500, könnte man ganze Bücher verfassen, das aber nur am Rande.

Gehe ich noch weitere 7-8 Jahre zurück, etwa Anfang 1977, dann habe ich praktisch nur noch diverse Atari-Konsolen als Vergleichsmöglichkeit.

Ich denke deshalb schon, dass man - wenn man diese Zeiträume auch wirklich erlebt hat - Trends aufzeigen kann.

Krass gesagt wirst du langsam alt :) und kommst mit den neuesten Trends – die per se nicht Qualitätsverlust bedeuten – nicht mehr mit.Im Sinne von den damaligen Spielen, bin ich, gemessen an diesen Erfahrungen, inzwischen wohl wirklich "alt" geworden. Heutige Trends sind mir oft suspekt, weil sie Schwächen kaschieren und Bekanntes kopieren. Dass neue Trends "per se Qualitätsverlust bedeuten", hast du gesagt. ;)

Ich für mein Teil spiele z. B. lieber das gute, alte Max Payne erneut durch, anstatt einen aktuellen Shooter zu testen.Das sehe ich ebenso.

MadMan2k
2005-11-01, 22:02:16
ich stimme Sunrise zu - denn wenn man sich von dem Mainstream Grafikblendern abwendet und sich einige Mod und OSS Projekte anschaut, kann man immernoch frische Ideen entdecken, die Interessant zu spielen sind.
Wenn die Behauptung von aths stimmen würde und ich wirklich abgestumpft wäre, dürfte ich auch diese Projekte nicht wahrnehmen...

Gast
2005-11-01, 22:17:32
Muss man das hier verstehen :?

aths
2005-11-02, 14:37:52
Meine "Spielzeit" beginnt schon mit dem ATARI VCS2600 (Strichgrafik) über NES, Sega Mega Drive, SNES, Game Boy, Playstation, Nintendo64- Computer: C64, Amiga 600 (mit zusätzlichen 512Kb Speicher auf 1Mb erweitert und mit einem 2 Diskettenlaufwerk :rolleyes: ) 386, 486, usw.Meine Spielzeit begann 1986 auf dem ZX Spectrum.

Es gab auch früher wenig Perlen, wie Monkey Island, Indiana Jones, Maniac Manson.
Die Shooter setzten sich so richtig erst mit Quake und Unreal durch, dann kam Half Life und die Weltkriegshooter Medal of Honour und Wolfenstein. Damals war alles neu, es faszinierte ungemein. Nötigt man aber heutzutage einen Neuling, das damals geniale Unreal zu spielen, wird er einem den Vogel zeigen.Das "Wolfenstein 3D" fasziniert mich heute noch mehr als "Return to Castle Wolfenstein".

Unreal war für mich eine Offenbarung, UT ein genialer Multiplayer-Shooter (auch das originale Unreal hatte einen Multiplayer-Part, den ich natürlich nutzte) – UT2003 fand ich dann zwar auch sehr gut, habs aber weniger gespielt. UT2004 bietet objektiv mehr als die 2003-Version, doch ich habe es kaum noch gespielt.

aths
2005-11-02, 14:47:13
HL2, FarCry und CoD waren für mich ganz klar eine Überraschung. Beides Ausnahmen, und wenigen Spiele, die es ansatzweise noch verstehen, den Spieler zu unterhalten. Es gibt also auch heute noch Spiele, die mich begeistern können.HL2 war für mich auch eine Überraschung – im negativen Sinne, Far Cry habe ich nur kurz angespielt (und fand dann keine Motivation, dabei habe ich das Spiel natürlich original) und was "CoD" ist, weiß ich nicht mal.

Um zu meiner eigentlichen Aussage zurück zu kommen:

Der Zeitraum von 1992 bis 1998 reicht mir eigentlich völlig aus, um diesen, gemessen an den Veröffentlichungen, mit den Jahren danach (dem Heute) zu vergleichen. Das sind beides 7 Jahre PC-Geschichte. Insofern sind beide der Länge nach auch identisch.

Gehe ich weitere 7 Jahre zurück, wird sich die Anzahl der PC-Spiele drastisch verringern, bis schließlich zu dem Punkt, an dem der PC als "Spielemaschine" noch völlig irrelevant war. Die Blütezeit des C64 und des nachfolgenden Amiga 500. Alleine über die Spiele des Amiga 500, könnte man ganze Bücher verfassen, das aber nur am Rande.

Gehe ich noch weitere 7-8 Jahre zurück, etwa Anfang 1977, dann habe ich praktisch nur noch diverse Atari-Konsolen als Vergleichsmöglichkeit.

Ich denke deshalb schon, dass man - wenn man diese Zeiträume auch wirklich erlebt hat - Trends aufzeigen kann. Ja, wenn man seinen subjektiven Maßstab anlegt. Nein, wenn man versucht, objektiv zu sein. Die Spiele auf Atari-Konsolen kann ich fast nur via heutigem Spielen mit einem Emulator bewerten, mein Onkel hatte einen Atari aber das ist sehr lange her (es war auch ein so genannter Homecomputer, keine Konsole). Erstaunlich viele Genres gab es schon für den 2600, der 5600 und erst recht 7800 boten dann praktisch das gleiche aber in deutlich besserer Grafik. Ging es damals schon abwärt? Nur Grafikblenderei?

Wenn ich mich an die C64-Zeit erinnere (selbst hatte ich keinen Brotkasten, und wollte auch keinen) so gabs damals viel Schrott. In Erinnerung bleiben nur die wenigen guten Titel, wie Turrican oder Giana Sisters. Das meiste war doch Standardkost, und angesichts des C64 auf technisch niedrigem Niveau.
Im Sinne von den damaligen Spielen, bin ich, gemessen an diesen Erfahrungen, inzwischen wohl wirklich "alt" geworden. Heutige Trends sind mir oft suspekt, weil sie Schwächen kaschieren und Bekanntes kopieren. Dass neue Trends "per se Qualitätsverlust bedeuten", hast du gesagt. ;)

Das sehe ich ebenso.Ich habe gesagt, dass neue Trends eben nicht per se Qualitätsverlust bedeuten.

Max Payne ist der erste 3rd-Person-Shooter der mich richtig fesselte. Entsprechend messe ich andere Titel, wobei natürlich keiner an das Original heranreicht – nicht mal der eigene Nachfolger. Jedenfalls aus meiner Sicht. Ich lasse Far Cry praktisch gleich ganz liegen, habe bei HL2 schnell die Lust verloren – ein Zeichen dafür, dass es mit den Spielen im Trend bergab geht oder nur ein Zeugnis meines Geschmacks?

sloth9
2005-11-02, 15:09:46
Ich empfinde neuere Spiele auch als zunehmend schlechter:

1.) Werden immer kürzer

2.) Komplexität nimmt ab (Einsteigerfreundlichkeit)

3.) Erzählweise immer filmischer (Wiederspielwert null)

4.) Fokus vom Spiel wird auf Technik/Erzählung verschoben (Ein Film + Moorhuhnjagd wie MoH:PA reicht mir halt nicht, möchte ein Spiel haben)

5.) Performance lausig (Multiplattform)

6.) Zunehmende Bugs bzw. Veröffentlichung von Beta-Versionen (Stronghold2, Civ4...)

7.) Kaum abstrakte Spielideen (Uplink oder Tron 2.0 mal ausgenommen)

8.) Übertriebene Realismus (alles spielt sich dank Physikengine ähnlich)

9.) Zunehmender Ärger mit KS

Hab ich noch was vergessen? :D

Kira
2005-11-02, 15:15:54
was meisnte mit punkt 9? ks?

msilver
2005-11-02, 15:24:44
und was "CoD" ist, weiß ich nicht mal.

call of duty

zum thema: ich zocke seid 1990, gleich nach der wende damit angefangen und ich schätze auch heute noch spiele. muss aber zugeben, dass ich gerne in alten erinnerungen schwelge. ich vermisse meine turricans, wing commander und monkeys ;).

aber ein f.e.a.r, mafia, max payne oder MoH ist auch nicht zu verachten. es gibt immer gute und schlechte spiele. in jedem zeitalter.

mfg
msilver

ps.: ich finde ihr seid zu viel am philosophieren

CoolhandX
2005-11-02, 15:49:34
was meisnte mit punkt 9? ks?

Er meint Kopierschutz.

Also machen Aussagen stimme ich zu. Bei mir ist es nicht anders. Es gibt wenige Spiele die mich in den letzten Jahren so begeistert haben wie damals als ich den C64 unter dem Weihnachtsbaum gesehen habe oder meinen ersten PC hatte :)

1992 kam dann bei mir der erste PC. (Rechnung habe ich immer noch) Ein 286 mit 12MHz.

Man war das der Knaller. Ich hatte genau 2! Spiele. Ultima VI und Wing Commander. Habe mir dann Wochen später eine Soundblaster 1.0 Karte gekauft und ich kann euch sagen, ich habe seit dem nie wieder so vor dem Rechner gesessen. Nie mehr..... ich war völlig hin und weg, es war der HAMMER.

Aber, und das ist genau der Punkt, ich hatte 2 Spiele, mehr nicht.
Man ist einfach nur verwöhnt. Früher gab es nicht hunderte von Spielen, es gabe vielleicht 2-3 Games, die hat man dann gespielt. Und man hat sie durch gespielt. Heute habe ich das Gefühl, das viele Spieler (nicht alle) die Games nur noch anzocken, sehen das es nix für sie ist, es zur Seite legen und das Nächste ausprobieren. Und das, seien wir mal ehrlich, liegt nicht nur daran, dass alle Nase lang was Neues auf den Markt kommt, sondern auch an den ganzen P2P Sachen im Internet, wo dann die Games mal eben auf CD gebrannt werden und auf dem Schulhof oder was weiß ich wo weitergegeben werden. Und da gebe ich "aths" Recht. Man ist abgestumpfter geworden.

Ich denke mit Wehmut an die Zeit zurück, wo es Spiele gab wie Syndicate, Magic Carpet, Popoulus u.s.w. Die hat man gespielt bis sie fertig waren, und danach nochmal und nochmal.

Wieviel Zeit habe ich mit Ultima verbracht, wieviele Stunden habe ich Bards Tale gezockt oder bin in Dungeon Master unter der Erde rumgekrochen oder habe mir den Kopf bei diversen Lucas Arts Adv. zerbrochen.
Sowas gibt es heute nicht mehr. Ich weiß nicht warum aber es ist so.

Auch wenn es jetzt sehr nach Fanboy (ich hasse dieses Wort) klingt und für viele dieses Spiel einfach nichts ist, aber World of Warcraft ist das einzige Spiel in letzter Zeit was mich immer und immer wieder vor den Rechner zieht (und das in meinem Alter :D ). Und nicht nur mich, sondern auch meine Freundin, die noch nie vorher ein Computerspiel gespielt hatte. Irgendwas haben sie an WoW richtig gemacht, richtiger als alle anderen, ich weiß aber nicht was :D

Mein Fazit, bis auf gaaaanz wenige Ausnahmen: früher war Alles besser...JA

@sloth9
Geiler Avatar, wie hieß es noch? Carrier? War damals sehr sehr geil....

looking glass
2005-11-02, 15:50:32
was meisnte mit punkt 9? ks?
Kopierschutz

Btw. man findet noch andersartiges, Savage - Battle for Newerth war so ein Beispiel, aber auch Onslaught von UT2004 war für mich ein Bringer vor dem Herrn, was ich von BF1942 nicht sagen konnte und auch das MP Konzept von Splinter Cell hätte überzeugen können, wäre der technische Part nicht so verhunzt worden.

defleppard78
2005-11-02, 16:43:41
Hier wurde ja schon sehr viel gesagt, vieles Teile ich auch.

Kurz mein Werdegang:

Atari 2600, dann C64, Amiga 500, NES, Gameboy, 386SX, 386DX, Pentium1, Pentium3, AMD XP, AMD 64. Das ist meine Geschichte von ca. 86/87 bis heute.

Ja, damals gab es sie diese Perlen. Was hier noch nicht so angesprochen wurde:

Vieles kann auch daran gelegen haben dass man damals halt ein Kind war und vieles mit anderen Augen gesehen hat. Man hat vieles hereinterpretiert, man hatte viel mehr Fantasie, hat sich mehr auf die Spiele eingelassen.

Meilensteine die mich damals Sprachlos gemacht haben wie z.B. Last Ninja, Monkey Island, Indiana Jones, Red Baron, Turrican 2, R-Type, Wing Commander 1 und 2, das waren tolle Spiele, die alten Sierra Adventures.... Um nur einige der alten Perlen zu nennen. Oder z.B. Hostages auf dem Amiga, hatte ich auch auf dem C64 aber die Amiga Version war einfach der Hammer. Aus heutiger sicht nicht mehr gut, aber damals dachte man als Kind man sei in einem Kinofilm.

Abgestumpft wird man natürlich mit einiger Zeit. Das ist mit allem so, leider. Wenn man heute ein nettes Mädel kennenlernt hat man auch Kribbeln im Bauch, aber das ist kein Vergleich zur ERSTEN Freundin... Man hat halt einfach schon (fast) alles gesehen und ausprobiert. Interessen verlagern sich. Wer einen fordernden Job hat und viele soziale Kontakte hat auch einfach nicht mehr die Zeit sich RICHTIG auf ein Spiel einzulassen. Ich erinnere mich noch, damals gab es in der Power Play immer den Tip des Monats, dafür gab es 500 Mark wenn ich mich recht erinnere. Da habe ich die Lösung zu Indy 4 hingeschickt. Leider habe ich nichts dafür bekommen, aber ich weiss noch dass ich wirklich geschafft habe die Komplettlösung damals aus dem Kopf (!!!) niederzuschreiben. Das wäre heute undenkbar. Spiele haben mich damals mehr gefordert, vor allem die Adventures.

Ich spiele gerne und oft, überlege aber sehr gut was ich mir anschaffe da ich in letzter Zeit oft entäuscht wurde.

Ich erinnere mich gut an 1997/1998. Damals hatte ich so gut wie keine Lust mehr auf PC Spiele. Da ging es richtig los mit diesen ganzen blöden 08/15 3D Shootern und ich dachte mir nur was ist aus den guten alten Zeiten geworden. Dann kam Half Life, zu dem Zeitpunkt eines der besten Spiele aller Zeiten, und es hat mich total gefesselt. Ohne dieses Spiel würde ich heute wohl nicht hier sitzen. Dann kam Deus Ex 1 und ich dachte... hey, da geht ja doch noch was.

An einige Momente erinnere ich mich auch noch sehr genau. Jemand hat es bereits erwähnt: Wing Commander. Das war Kino pur, am PC! Ich hatte damals keine Soundkarte, nur den internen Pieper. Aber immerhin VGA! Dann kam eine Soundblaster dazu und ich kam aus dem staunen nicht mehr raus. Das ware ich wohl auch nie vergessen...

Der Nachfolger Wing commander 2, kann mich noch erinnern an den Tag als es rauskam. Hab es mir ausgeliehen. Es dauerte glaube ich weit über ne Stunde das Spiel überhaupt zu installieren. Das war damals DAS Hype Spiel überhaupt, der Hype von HL2 war da noch nix gegen. :wink:

Ich finde es gibt wenn es hoch kommt eventuell 4 gute Spiele in einem Jahr. Wenn man Glück hat ist eines dabei welches eventuell das Zeug zum Klassiker hat.

Hucke
2005-11-02, 18:02:10
Lustig, daß Last Ninja als Perle erwähnt wird. Meiner Meinung nach einer der ersten Grafikblender. :D

Ich glaube auch nicht, daß die Spiele immer schlechter werden. Wenn ich an die Sachen auf dem VCS2600 denke, Strichgrafik und wenig Spieltiefe. Auf den kleinen 8Bit Computern kamen dann auch mal Spiele, die ein wirkliches Ende hatten. Aber viele Spiele boten endlos das gleiche Spielprinzip oder gar kein wirkliches Ende.

Aber so Sachen wie Mafia auf dem C64 waren schon echt fesselnd. Großer Vorteil des Multiplayer. :D

Aber in den letzten Jahren kamen auch noch sehr viele Spiele raus, die mir viel Unterhaltung und auch ne brauchbare Story boten. Von Shootern erwarte ich das eigentlich nicht und habs auch von den Genregrößen Doom3, HL2 und FarCry nicht geboten bekommen. Kleines Rahmengerüst um ordentlich Action und ab die Lutzie. War nett, aber nicht wirklich fesselnd.

Was mir wirklich fehlt sind Point & Klick Adventures. Da kam schon lange nichts brauchbares mehr. Warum müssen die Firmen alles mit popliger 3D Grafik und passend hakliger und nerviger Steuerung kaputtmachen? Baphomets Fluch 3 und Monkey Island 4 waren da echt übel. Und vermutlich nichtmal wegen der Story oder der Rätsel. Aber ich hab keinen Bock immer gegen die Steuerung zu kämpfen. Hab aus diesem Grund auch noch nie die Tomb Raider Freunde verstanden. Mit präzieser Quake Steuerung wär Tomb Raider pillepalle einfach.

Aber ich schweife ab. Ich mein ja nur, heut gibts auch noch gute Sachen. An der Komplexität von Gothic II oder Morrowind können sich alte Rollenspiele kaum messen. Mal von den Genregrößen wie Ultima oder Wizardry abgesehen. Wobei Ultima ja ab dem 7. Teil kontinuierlich schlechter wurde.

MarcWessels
2005-11-02, 18:04:12
Aber, und das ist genau der Punkt, ich hatte 2 Spiele, mehr nicht.
Man ist einfach nur verwöhnt. Früher gab es nicht hunderte von Spielen, es gabe vielleicht 2-3 Games, die hat man dann gespielt. Und man hat sie durch gespielt. Heute habe ich das Gefühl, das viele Spieler (nicht alle) die Games nur noch anzocken, sehen das es nix für sie ist, es zur Seite legen und das Nächste ausprobieren. Und das, seien wir mal ehrlich, liegt nicht nur daran, dass alle Nase lang was Neues auf den Markt kommt, sondern auch an den ganzen P2P Sachen im Internet, wo dann die Games mal eben auf CD gebrannt werden und auf dem Schulhof oder was weiß ich wo weitergegeben werden. Und da gebe ich "aths" Recht. Man ist abgestumpfter geworden.DAS sehe ich total anders! Gerade zu C64 und Amigazeiten hatte man eine regelrechte Masse an Spielen - Stichwort "Schulhof" usw. :redface: Ich hatte 1200 Spiele für den C64 und 800 Spiele für den Amiga und trotzdem haben sich die Perlen herauskristallisiert. :smile:

Mein Lieblingsspiel ist mom. übrigens mal wieder MAME32 - war zwar nie ein Spielhallenfreak aber es ist sehr interessant, die orig. Automaten der Spiele zu zocken, deren Konvertierungen oder Clones man damals auf dem C64 oder Amiga hatte, wie beispielsweise Galaga, Gyruss oder Silkworm.

Rückblickend gab es an einschneidenden Spiel-Erlebnissen folgendes für mich->

Pong (Colecovision)
PacMan (Atari 2600)
Dig Dug (Atari 2600)
BC's Quest For Tires (C64)
Beach Head II (C64)
Ghostbusters (C64)
Pitstop II (C64)
Great Giana Sisters (C64)
Silent Service (C64)
David's Midnight Magic (C64)
Katakis (C64)
Test Drive (C64)
Maniac Mansion (C64)
Zak McKracken (C64)
IO (C64)
Save New York (C64)
Falcon Patrol (C64)
Elite (C64)
Soccer (C64)
Winter Games -> California Games (C64)
Defender Of The Crown (C64)
ShufflePuck Cafe (Amiga)
RVF Honda (Amiga)
Stunt Car Racer (Amiga)
BEAST (Amiga)
Silkworm (Amiga)
Battle Squadron (Amiga)
Xenon 2 Megablast (Amiga)
R-Type (Amiga)
Wings (Amiga)
Indiana Jones III (Amiga)
The Secret Of Monkey Island (Amiga)
Monkey Island 2 (Amiga)
Indiana Jones and the fate of Atlantis (Amiga)
It came from the dessert (Amiga)
Kick Off (Amiga)
F1 Grand Prix (Amiga)
Pinball Dreams (Amiga)
Indianapolis 500 (Amiga)
Rainbow Islands (Amiga)
X-Out (Amiga)
Unreal (Amiga)
Wrath Of The Demon (Amiga)
Turrican (Amiga)
Lotus Esprit Turbo Challenge (Amiga)
Turrican 2 (Amiga)
The Chaos Engine (Amiga)

Das dürften sie alle gewesen sein und das aus insgesamt 2000 Spielen!!! :D

Gucke ich in die letzten zwei Jahre auf den PC, lässt sich alles an fast einer Hand abzählen: Fahrenheit, DOOM III, NFS:U(1), Call Of Duty, Max Payne 2, Star Trek: Elite Force 2 und das war's schon - bißchen wenig, oder? :|

EDIT: Drei sehr wichtige C64- und Amiga-Titel hinzugefügt. ;)

aths
2005-11-02, 19:35:28
Ich empfinde neuere Spiele auch als zunehmend schlechter:

1.) Werden immer kürzer

2.) Komplexität nimmt ab (Einsteigerfreundlichkeit)

3.) Erzählweise immer filmischer (Wiederspielwert null)

4.) Fokus vom Spiel wird auf Technik/Erzählung verschoben (Ein Film + Moorhuhnjagd wie MoH:PA reicht mir halt nicht, möchte ein Spiel haben)

5.) Performance lausig (Multiplattform)

6.) Zunehmende Bugs bzw. Veröffentlichung von Beta-Versionen (Stronghold2, Civ4...)

7.) Kaum abstrakte Spielideen (Uplink oder Tron 2.0 mal ausgenommen)

8.) Übertriebene Realismus (alles spielt sich dank Physikengine ähnlich)

9.) Zunehmender Ärger mit KS

Hab ich noch was vergessen? :D1: Das tritt auf einige Soloplayer-Shooter zu, ja. Dafür ist das Erlebnis viel intensiver. Abwechslungsreichen, detaillierten, stimmigen Content für ein Max Payne 2 mit 50 statt 10-15 Stunden zu erstellen kostet einfach zu viel Geld. Gran Turismo 4 bietet -zig, insgesamt hunderte Stunden Spielspaß. Alpha Centauri habe ich -zig Stunden gespielt. Icewind Dale, das Original, habe ich noch immer nicht durchgespielt, möchte es aber eines Tages schaffen.

2: Civ4 soll alles andere als unkomplex sein. Tropico ist komplexer als man denkt. Warcraft 3, insbesondere mit der Expansion, ist ziemlich komplex – dennoch beliebt. Das Heldenkonzept und andere Dinge machen Warcraft 3 deutlich komplexer als Starcraft, dennoch gewinnt Warcraft weiter an Popularität.

3: Das ist nicht pauschal so. Resident Evil 4 kann man zum Beispiel deshalb wiederholt spielen, weil weder Geld noch Platz im Inventar ausreichen, sich jede denkbare Waffe zu besorgen. Beim erneuten Durchspielen kann man die anderen Waffen ausprobieren. Resident Evil 4 bietet wie Max Payne und sicherlich auch viele andere Shooter neckische Details in der Umgebung, die man das erste mal übersieht.

4: Das trifft auf einige Spiele zu, aber längst nicht auf alle. Ich sehe es als Bereicherung, also als zusätzliches Angebot des Marktes an den Spieler.

5: Das sehe ich nicht so. HL2 läuft ziemlich gut (ok, die Optik weist dafür auch diverse Schwächen auf), FC lief auf meiner Radeon 9600 besser als man denkt, UT2003/04 läuft prima. Es gibt einige Spiele, die merkwürdig langsam sind für die gebotene Grafik, aber dass es auch Performancefresser gibt ohne dass man sieht, wohin die Leistung denn geht, ist nicht erst seit den letzten Jahren so.

6: Das war früher auch schon eine Plage. Einige Spiele liefen ohne Patch stabil, für andere wurde ein Patch nach dem anderen angeboten, und trotzdem lief es auf einigen Rechnern aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht oder nur teilweise.

7: Tetris und deren Clones laufen noch, da braucht man keine neuen Versionen von. Dass überwiegend Standardkost auf den Markt kommt, und es neuartige Ideen schwer haben, war früher genauso.

8: Davon merke ich nichts. In MP2 und HL2 kann man einig Dinge umkippen, in HL2 sogar sinnvoll im Spiel benutzen, aber da spielt sich doch nicht alles ähnlich. Dass Physik eine Rolle spielt, finde ich bei Gran Turismo ja so gut – die Grafik ist "nur" ok. Ich möchte es aber auch eine halbwegs realistische Fahrphysik.

9: Abgesehen von dem Unsinn mit Steam hatte ich keine Probleme mit dem Kopierschutz, auch wenn ich für häufig genutzte Spiele CD-Abzüge erstelle, um nicht immer die entsprechende CD wechseln zu müsssen.

Sunrise
2005-11-02, 21:40:09
DAS sehe ich total anders! Gerade zu C64 und Amigazeiten hatte man eine regelrechte Masse an Spielen - Stichwort "Schulhof" usw. :redface: Ich hatte 1200 Spiele für den C64 und 800 Spiele für den Amiga und trotzdem haben sich die Perlen herauskristallisiert. :smile:

Mein Lieblingsspiel ist mom. übrigens mal wieder MAME32 - war zwar nie ein Spielhallenfreak aber es ist sehr interessant, die orig. Automaten der Spiele zu zocken, deren Konvertierungen oder Clones man damals auf dem C64 oder Amiga hatte, wie beispielsweise Galaga, Gyruss oder Silkworm.

Rückblickend gab es an einschneidenden Spiel-Erlebnissen folgendes für mich->

*Liste entfernt*

Das dürften sie alle gewesen sein und das aus insgesamt 2000 Spielen!!! :D

Gucke ich in die letzten zwei Jahre auf den PC, lässt sich alles an fast einer Hand abzählen: Fahrenheit, DOOM III, NFS:U(1), Call Of Duty, Max Payne 2, Star Trek: Elite Force 2 und das war's schon - bißchen wenig, oder? :|

Marc, eine hammermäßige Liste, die du da zusammengestellt hast. Allein bei dem Gedanke an diese Spiele, bin ich fast den Tränen nahe. :love4:
Das sind nämlich u.a. auch diejenigen Titel, die ich damals auch mit sehr großer Faszination gespielt hatte, vor dem PC-Zeitalter.

Zu California- und Winter-Games fällt mir eigentlich nur ein Wort ein: Joystick-Vergewaltigung. :biggrin:

Mit "Beast (Amiga)" meintest du wahrscheinlich "Shadow of the Beast", mit der unglaublich genialen und epischen Musik von DW (David Whittaker). Das Spiel war verdammt schwer zu lösen, aber ungemein packend.

Sunrise
2005-11-02, 22:38:10
Ja, wenn man seinen subjektiven Maßstab anlegt. Nein, wenn man versucht, objektiv zu sein. Die Spiele auf Atari-Konsolen kann ich fast nur via heutigem Spielen mit einem Emulator bewerten, mein Onkel hatte einen Atari aber das ist sehr lange her (es war auch ein so genannter Homecomputer, keine Konsole). Erstaunlich viele Genres gab es schon für den 2600, der 5600 und erst recht 7800 boten dann praktisch das gleiche aber in deutlich besserer Grafik. Ging es damals schon abwärt? Nur Grafikblenderei?Das Problem mit der Objektivität selbst ist, dass jene Personen, die objektiv zu sein versuchen, nie wirklich eigene Erfahrungen und Gefühle (subjektive Verzerrung) gänzlich ausschließen können. Auch sind mir Personen, die vorgeben, völlig objektiv zu handeln, schon im Ansatz suspekt. Es ist daher gut, dass du den Versuch, objektiv zu sein, auch mit erwähnt hast. Der Versuch der objektiven Grundhaltung ist jedenfalls gegeben, da dies eine der Grundregeln ist, die ich an mich selbst stelle, jedoch mit den bereits o.g. "Einschränkungen", da ich diese Zeiten auch aktiv erlebt habe.

Ob es damals schon abwärts ging, das ist mir aktuell einen Schritt zu weit gedacht. Denn mir geht es hauptsächlich um die Gegenüberstellung von dem Heute auf das Damals.

Die Atari (http://www.zock.com/8-Bit/D_VCS2600.HTML)-Konsolen hatten jedoch damals bereits einen Punkt erreicht, den man in der Tat "stagnierenden Ideenreichtum" nennen könnte. Das wäre allerdings ein eigenes Thema, das man noch genauer analysieren müsste.

Wenn ich mich an die C64-Zeit erinnere (selbst hatte ich keinen Brotkasten, und wollte auch keinen) so gabs damals viel Schrott. In Erinnerung bleiben nur die wenigen guten Titel, wie Turrican oder Giana Sisters. Das meiste war doch Standardkost, und angesichts des C64 auf technisch niedrigem Niveau.Versuche mal, diesen "Schrott" genauer zu beschreiben. Denn wie bereits gesagt, es gab rückblickend auch zu jeder Zeit eine Menge Spiele, die hinsichtlich ihrer Inhalte, der Design-Fehler, unnötig umständlichen Bedienung oder generell an ihrer Umsetzung gekrankt haben. In diesem Punkt sind wir uns absolut einig.

Der C64 hatte jedoch weit mehr, als nur die o.g. Spiele zu bieten, die, gemessen an den technischen Möglichkeiten, spielerisch wertvoll waren.
Mafia ist so ein Spiel, u.a. auch die Inspiration für das heutige Mafia. Space Harrier hatte ich bereits genannt.

Ich habe gesagt, dass neue Trends eben nicht per se Qualitätsverlust bedeuten.Ich weiß, was du geschrieben hast, es fehlt aber ein Teil.

"Krass gesagt wirst du langsam alt :) und kommst mit den neuesten Trends – die per se nicht Qualitätsverlust bedeuten – nicht mehr mit."

Dies klingt im Context so, als ob du mir aufzeigen willst, dass ich wegen meines Alters mit den neuesten Trends nicht mehr mitkomme, und ich aufgrund dessen davon ausgehen würde, dass das "Alte" per se "gut" ist, das "Neue" jedoch nicht. Daher hatte ich auch einen ironischen Smiley gesetzt und den "interessanten" Teil dieses Satzes ins Gegenteil gekehrt. Damit wollte ich dir zeigen, dass - wenn ich dies denn wollte - den neuesten Trends auch problemlos folgen könnte, wenn ich diese Trends (für mich) als sinnvoll erachten würde.

Max Payne ist der erste 3rd-Person-Shooter der mich richtig fesselte. Entsprechend messe ich andere Titel, wobei natürlich keiner an das Original heranreicht – nicht mal der eigene Nachfolger. Jedenfalls aus meiner Sicht. Ich lasse Far Cry praktisch gleich ganz liegen, habe bei HL2 schnell die Lust verloren – ein Zeichen dafür, dass es mit den Spielen im Trend bergab geht oder nur ein Zeugnis meines Geschmacks?Ein Zeichen ist das schon, jedoch auf eine andere Art und Weise. Der eigentliche Zeitraum wäre etwas kurz gewählt - und, wie du selbst auch zugibst - lässt du alle anderen Shooter links liegen. Das ist meiner Meinung nach auch noch kein Zeichen für einen Trend, jedoch eine persönliche Preferenz für einen Titel, der von A bis Z durchdacht, interessant, technisch anspruchsvoll und insgesamt spielerisch verdammt gekonnt umgesetzt wurde. Auch wenn Max Payne einige Dinge inhaltlich kopiert, ist das Spiel selbst eines der wenigen, das auch ich sehr genossen hatte. Das, zusammen mit der meiner Meinung nach sehr guten und "ausbalancierten" Engine, schaffen heute nur noch sehr wenige Titel.

MarcWessels
2005-11-02, 23:19:47
Marc, eine hammermäßige Liste, die du da zusammengestellt hast. Allein bei dem Gedanke an diese Spiele, bin ich fast den Tränen nahe. :love4:
Das sind nämlich u.a. auch diejenigen Titel, die ich damals auch mit sehr großer Faszination gespielt hatte, vor dem PC-Zeitalter. :D


Zu California- und Winter-Games fällt mir eigentlich nur ein Wort ein: Joystick-Vergewaltigung. :biggrin:Yep! :up: Ich hab' noch heute immer wieder die Melodie bei der Half-Pipe im Kopf. :crazy:


Mit "Beast (Amiga)" meintest du wahrscheinlich "Shadow of the Beast", mit der unglaublich genialen und epischen Musik von DW (David Whittaker). Das Spiel war verdammt schwer zu lösen, aber ungemein packend.Genau! :) Ich hab's ehrlich gesagt nur mit Trainer damals durchbekommen und es war für mich einfach megaeinschneidend, weil ich sowas zuvor noch nie gesehen (und gehört) hatte! :smile: Das Scrolling in sovielen Ebenen, die Grafik, die Beats... traumhaft.

David Whittaker hat übrigens auch die Musik zum Amiga-Unreal gemacht - allerdings hab' ich die während des Spiels lieber durch die seinerzeit einzigartige Natur-Geräuschkulisse ersetzt. :) Korrektur!-> DW hat den Soundtrack zu Wrath Of The Demon gemacht!

Beast II und III waren ja leider Müll, bis auf den Vorspann, aber naja - der war ja praktisch immer Top bei Psygnosis-Games; ich erinnere mich da nur mal an den geilen Stryx-Vorspann (auch die Mucke!!!) oder The Killing Game Show! :biggrin:

sloth9
2005-11-03, 02:06:38
[...]
@sloth9
Geiler Avatar, wie hieß es noch? Carrier? War damals sehr sehr geil....

Carrier Command

sloth9
2005-11-03, 15:35:08
1: Das tritt auf einige Soloplayer-Shooter zu, ja. Dafür ist das Erlebnis viel intensiver. Abwechslungsreichen, detaillierten, stimmigen Content für ein Max Payne 2 mit 50 statt 10-15 Stunden zu erstellen kostet einfach zu viel Geld. Gran Turismo 4 bietet -zig, insgesamt hunderte Stunden Spielspaß. Alpha Centauri habe ich -zig Stunden gespielt. Icewind Dale, das Original, habe ich noch immer nicht durchgespielt, möchte es aber eines Tages schaffen.

2: Civ4 soll alles andere als unkomplex sein. Tropico ist komplexer als man denkt. Warcraft 3, insbesondere mit der Expansion, ist ziemlich komplex – dennoch beliebt. Das Heldenkonzept und andere Dinge machen Warcraft 3 deutlich komplexer als Starcraft, dennoch gewinnt Warcraft weiter an Popularität.

3: Das ist nicht pauschal so. Resident Evil 4 kann man zum Beispiel deshalb wiederholt spielen, weil weder Geld noch Platz im Inventar ausreichen, sich jede denkbare Waffe zu besorgen. Beim erneuten Durchspielen kann man die anderen Waffen ausprobieren. Resident Evil 4 bietet wie Max Payne und sicherlich auch viele andere Shooter neckische Details in der Umgebung, die man das erste mal übersieht.

4: Das trifft auf einige Spiele zu, aber längst nicht auf alle. Ich sehe es als Bereicherung, also als zusätzliches Angebot des Marktes an den Spieler.

5: Das sehe ich nicht so. HL2 läuft ziemlich gut (ok, die Optik weist dafür auch diverse Schwächen auf), FC lief auf meiner Radeon 9600 besser als man denkt, UT2003/04 läuft prima. Es gibt einige Spiele, die merkwürdig langsam sind für die gebotene Grafik, aber dass es auch Performancefresser gibt ohne dass man sieht, wohin die Leistung denn geht, ist nicht erst seit den letzten Jahren so.

6: Das war früher auch schon eine Plage. Einige Spiele liefen ohne Patch stabil, für andere wurde ein Patch nach dem anderen angeboten, und trotzdem lief es auf einigen Rechnern aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht oder nur teilweise.

7: Tetris und deren Clones laufen noch, da braucht man keine neuen Versionen von. Dass überwiegend Standardkost auf den Markt kommt, und es neuartige Ideen schwer haben, war früher genauso.

8: Davon merke ich nichts. In MP2 und HL2 kann man einig Dinge umkippen, in HL2 sogar sinnvoll im Spiel benutzen, aber da spielt sich doch nicht alles ähnlich. Dass Physik eine Rolle spielt, finde ich bei Gran Turismo ja so gut – die Grafik ist "nur" ok. Ich möchte es aber auch eine halbwegs realistische Fahrphysik.

9: Abgesehen von dem Unsinn mit Steam hatte ich keine Probleme mit dem Kopierschutz, auch wenn ich für häufig genutzte Spiele CD-Abzüge erstelle, um nicht immer die entsprechende CD wechseln zu müsssen.


Zu 1:
Icewind Dale und Aplha Centauri sind ja auch Ausnahmen. Gibt aber natürlich auch Gegebbeispiele wie Doom3 mit seinen Alpha-Labs etc., wo ist da der aufwendige Content? Generell werden alle FPS kürzer, auch die ohne atemberaubenden Content. Oder andersrum: Der Content von Thief2, DeusEx oder SS2 war für mich atemberaubend genug, aber länger war's. Der Trend ist eindeutig, es wird immer kürzer werden; wo ist die Grenze? 5 Std.?

Zu 2:
Civ4 ist kaum komplexer als die Vorgänger, aber ein einziges Bugfest (im freien Spiel wird die Auswahl der Gegneranzahl u. -typen nicht ins Spiel übernommen, geht's noch?). Man Vergleiche mal DeusEx1 zu 2, Tropico zu 2. Teil, MoO2 zu 3, Siedler 4 zu 5, MechCommander1 zu 2...

Zu 3:
Reichen ein paar andere Waffen/neuentdeckte Details zum erneuten Durchspielen? Gerade bei Script-Schienen-Shooter IMHO nicht.
Btw: Warum haben jetzt eigentlich auch RTS so bescheuerte Miniquests? Warum muss ich als grosser Feldherr in Stronghold2 irgendwelche Schafe retten? Hat mich schon in Warcraft3 angekotzt, dieses Pseudo-Diablo-Getue, welches vom eigentlichen RTS nur ablenkt. Beim Siedler5 wird man von stupiden Quests/Botengängen nur so überschüttet, als ob's was ganz Kreatives/Neues wäre. Natürlich mit Einblendungen auf der Minimap, damit es auch der Gelegenheitsspieler sofort findet...

Zu 4:
Ich nicht. Warum? Spiele, die den Fokus auf die Spielmechanik legen, sterben einfach aus, genauso wie langdauernde Spiele, deren Beherrschung man eben nicht sofort erlangt.

Zu 5:
Das sind ja auch die letzten, wirklich für PCs entwickelten Titel. Selbst id und Epic bauen jetzt nur noch auf Multiplattform und Mainstream-Publikum.
Aktuelles Beispiel: CoD2, Riesenfadenkreuz, ständige Riesenhinweise für DAUs und kleine Konsolenspieler...

Zu 6:
Du musst aber doch zugeben, das die Dreistigkeit der Hersteller immer weiter zunimmt: Stronghold2 mit Patch-CD oder Civ4 mit kaputtem Freien Spiel waren früher undenkbar. Als Modem-Besitzer kann man's Zocken an den NAgel hängen...
Mein Siedler 1 hat nie einen Patch gesehen und läuft heute noch 1A (Dosbox)!
Es ist auch komplexer als Siedler5, man hat mehr Siedler und Waren, die Kämpfe um Rohstoffe/Gebirge/freien Platz sind herausvordernder, das Wegesystem muss gemeistert werden, Fehler beim Werkzeugeinsatz werden nicht verziehen, man erfährt vorher nicht, wo der Gegner als nächstes angreift, der Gegner schummelt nicht (bis auf Geologen), keine Filmsequenzen, nur blanke, funktionierende Spielmechanik ähnlich einem guten Brettspiel.
Kein Patch, tausende Siedler!

zu 7:
Tetris meine ich natürlich auch nicht, sondern neue abstrakte Spiele, wie z.B. Uplink oder so.

zu 8:
Aber weil heute alles 3D-mit-Physik-blabla sein muss, sind andere Spielprinzipien gar nicht mehr möglich, alles sieht gleich aus: Gothic3, Spellforce2, Quake4: Alles aus der Ego-/Schulterperspektive, alles wird vermischt, Elemente aus anderen Genres übernommen -> Einheitsbrei, die ursprünglichen Spieltypen sterben aus.
Schleichfahrt + FPS-Steuerung = Aquanox = FPS

zu 9:
Glück gehabt!

CoolhandX
2005-11-03, 15:51:46
@MarcWessels
Du hast sicherlich recht wenn Du sagst, das gerade im C64 Bereich viel getauscht wurde damals. Ich selber hatte den Vorteil (wie man es eben sieht) damals nicht. Daher kenne ich es nicht anders als das man sein Taschengeld benutzt hat um sich vielleicht 1mal im Monat oder noch länger ein neues Spiel zu kaufen. Und das hat meiner Meinung nach viel ausgemacht.

Wie ich oben schon sagte, als Beispiel Bards Tale. Wochen habe ich mit Bards Tale verbracht und es war ein Erlebnis. Dann auf dem PC Ultima VI. Ebenfalls Woche um Woche. Habe mich durch Monkey Island und Indy3 geklickt und man hat sich überhaupt keine Gedanken darum gemacht weil es ja auch nicht viele andere Spiele gab die zeitgleich herauskamen. Ich erinnere mich noch wie ich mich immer gefreut habe wenn SSI einen neuen Pool of Radiance ableger herausgebracht hat.

Es liegt sicherlich daran wie die SPiele damals auf einen gewirkt haben und was sie einem bieten konnten aber heute? Naja ich weiß nicht....

Zu 1:
Der Trend ist eindeutig, es wird immer kürzer werden; wo ist die Grenze? 5 Std.?


Wenn ich diverse Entwickler höre habe ich da schwerste Befürchtungen. Denn wie oft in letzter Zeit kommt immer mehr die Aussage, dass es sich lohnen würde wenn zukünftige Spiele wie eine Fernsehserie in Episodenform auf den Markt kommen. Stellt euch vor Ihr könnt von Halflife2, Fear oder Farcry immer pro Woche/Monat nur 1 Level spielen? Für mich der absolute Horror.

@sloth9
Ja genau Carrier Command... ich erinnere mich noch an Starglider, dass war auch noch so ein geniales Ding.....

Marodeur
2005-11-03, 17:10:32
Am meisten bedaure ich das Aussterben einiger Genre.... Oder sagen wir es stehen zumindest einige auf der roten Liste der bedrohten Arten... ;)

Hier vornehmlich das Genre der Weltraum-Sims bzw. Weltraum-Action-Sims...

Hier kommt zwar hier und dort noch ein Spiel raus, aber wenn mal was rauskommt "muss" es immer gleich für alle geeignet sein... selbst für diejenigen die mit diesem Spiel ihren Einstieg in die Spielewelt wagen... Bedeutet als erstes gleich mal: Maus ist Steuerung Nr. 1

Für Leute wie mich die halt auch noch einen guten Joystick daheim haben ist das zum Haare raufen. Da bleiben mir dann nur noch Titel wie X2 oder X3 die halt auch noch einen fetten Wirtschaftspart mit rumschleppen.

Alles andere ist entweder strategisch bzw. taktisch (Nexus, Star Wolves) oder dann halt Maus-Actionballerei (Freelancer, Darkstar One). Der letzte gute Titel für Stick war entweder X-Wing Alliance oder Freespace 2, bin mir grad ned sicher... auf jeden Fall schon ziemlich lange her...

Und ich bezweifel stark das hier zukünftig was kommen wird...

Nicht jeder "Frust" über neue Spiele hat was damit zu tun das man abstumpft durch die Anzahl sondern das vieles geliebte einfach ausstirbt... (Meine kurzgeschichte: Philips G7400, Atari 2600, Amiga 500, 8086, 386DX.... etc. (es folgen viele PC-Systeme :biggrin: ) )

Jetzt hol ich erstmal die GS-DVD raus und installier mir Jets'N'guns... :biggrin:

MadMan2k
2005-11-03, 17:15:46
sloth9 bringt es eigentlich ziemlich gut auf den Punkt.

Aber auch in Sachen Grafik sehe ich eine Rezession - jeder meint er müsse die unausgereiften Bumpmapping Techniken einsetzen, wodurch mit Vaseline eingeschmierte Welten entstehen, die dadurch ziemlich ähnlich aussehen - dann noch der Hang zu Bonbongrafik, wie er sich bei Quake4 & UT2007 abzeichnet.

Von Kunst in Spielen kann ich jedanfalls nicht Sprechen - allerhöchstens Trash.

Von den Entwicklern von uplink gibt es übrigens Darwinia - das letzte Spiel was sein Geld wert war.
http://www.darwinia.co.uk/

sloth9
2005-11-03, 18:32:19
Am meisten bedaure ich das Aussterben einiger Genre.... Oder sagen wir es stehen zumindest einige auf der roten Liste der bedrohten Arten... ;)

Hier vornehmlich das Genre der Weltraum-Sims bzw. Weltraum-Action-Sims...

Hier kommt zwar hier und dort noch ein Spiel raus, aber wenn mal was rauskommt "muss" es immer gleich für alle geeignet sein... selbst für diejenigen die mit diesem Spiel ihren Einstieg in die Spielewelt wagen... Bedeutet als erstes gleich mal: Maus ist Steuerung Nr. 1

Für Leute wie mich die halt auch noch einen guten Joystick daheim haben ist das zum Haare raufen. Da bleiben mir dann nur noch Titel wie X2 oder X3 die halt auch noch einen fetten Wirtschaftspart mit rumschleppen.

Alles andere ist entweder strategisch bzw. taktisch (Nexus, Star Wolves) oder dann halt Maus-Actionballerei (Freelancer, Darkstar One). Der letzte gute Titel für Stick war entweder X-Wing Alliance oder Freespace 2, bin mir grad ned sicher... auf jeden Fall schon ziemlich lange her...

Und ich bezweifel stark das hier zukünftig was kommen wird...

Nicht jeder "Frust" über neue Spiele hat was damit zu tun das man abstumpft durch die Anzahl sondern das vieles geliebte einfach ausstirbt... (Meine kurzgeschichte: Philips G7400, Atari 2600, Amiga 500, 8086, 386DX.... etc. (es folgen viele PC-Systeme :biggrin: ) )

Jetzt hol ich erstmal die GS-DVD raus und installier mir Jets'N'guns... :biggrin:


Full ack!

Jets'n'Guns? Haben wollen!

MarcWessels
2005-11-03, 19:06:17
Bonbongrafik, wie er sich bei Quake4 & UT2007 abzeichnet.Q4 hat Bonbon-Grafik? :confused:

Argo Zero
2005-11-03, 19:11:33
Q4 hat Bonbon-Grafik? :confused:

So könnte man die Engines beschreiben, die massiv Shader einsetzen.
Mir sagt es auch nicht umbedingt zu.

aths
2005-11-03, 22:23:25
Zu 1:
Icewind Dale und Aplha Centauri sind ja auch Ausnahmen. Gibt aber natürlich auch Gegebbeispiele wie Doom3 mit seinen Alpha-Labs etc., wo ist da der aufwendige Content? Generell werden alle FPS kürzer, auch die ohne atemberaubenden Content. Oder andersrum: Der Content von Thief2, DeusEx oder SS2 war für mich atemberaubend genug, aber länger war's. Der Trend ist eindeutig, es wird immer kürzer werden; wo ist die Grenze? 5 Std.?

Zu 2:
Civ4 ist kaum komplexer als die Vorgänger, aber ein einziges Bugfest (im freien Spiel wird die Auswahl der Gegneranzahl u. -typen nicht ins Spiel übernommen, geht's noch?). Man Vergleiche mal DeusEx1 zu 2, Tropico zu 2. Teil, MoO2 zu 3, Siedler 4 zu 5, MechCommander1 zu 2...

Zu 3:
Reichen ein paar andere Waffen/neuentdeckte Details zum erneuten Durchspielen? Gerade bei Script-Schienen-Shooter IMHO nicht.
Btw: Warum haben jetzt eigentlich auch RTS so bescheuerte Miniquests? Warum muss ich als grosser Feldherr in Stronghold2 irgendwelche Schafe retten? Hat mich schon in Warcraft3 angekotzt, dieses Pseudo-Diablo-Getue, welches vom eigentlichen RTS nur ablenkt. Beim Siedler5 wird man von stupiden Quests/Botengängen nur so überschüttet, als ob's was ganz Kreatives/Neues wäre. Natürlich mit Einblendungen auf der Minimap, damit es auch der Gelegenheitsspieler sofort findet...

Zu 4:
Ich nicht. Warum? Spiele, die den Fokus auf die Spielmechanik legen, sterben einfach aus, genauso wie langdauernde Spiele, deren Beherrschung man eben nicht sofort erlangt.

Zu 5:
Das sind ja auch die letzten, wirklich für PCs entwickelten Titel. Selbst id und Epic bauen jetzt nur noch auf Multiplattform und Mainstream-Publikum.
Aktuelles Beispiel: CoD2, Riesenfadenkreuz, ständige Riesenhinweise für DAUs und kleine Konsolenspieler...

Zu 6:
Du musst aber doch zugeben, das die Dreistigkeit der Hersteller immer weiter zunimmt: Stronghold2 mit Patch-CD oder Civ4 mit kaputtem Freien Spiel waren früher undenkbar. Als Modem-Besitzer kann man's Zocken an den NAgel hängen...
Mein Siedler 1 hat nie einen Patch gesehen und läuft heute noch 1A (Dosbox)!
Es ist auch komplexer als Siedler5, man hat mehr Siedler und Waren, die Kämpfe um Rohstoffe/Gebirge/freien Platz sind herausvordernder, das Wegesystem muss gemeistert werden, Fehler beim Werkzeugeinsatz werden nicht verziehen, man erfährt vorher nicht, wo der Gegner als nächstes angreift, der Gegner schummelt nicht (bis auf Geologen), keine Filmsequenzen, nur blanke, funktionierende Spielmechanik ähnlich einem guten Brettspiel.
Kein Patch, tausende Siedler!

zu 7:
Tetris meine ich natürlich auch nicht, sondern neue abstrakte Spiele, wie z.B. Uplink oder so.

zu 8:
Aber weil heute alles 3D-mit-Physik-blabla sein muss, sind andere Spielprinzipien gar nicht mehr möglich, alles sieht gleich aus: Gothic3, Spellforce2, Quake4: Alles aus der Ego-/Schulterperspektive, alles wird vermischt, Elemente aus anderen Genres übernommen -> Einheitsbrei, die ursprünglichen Spieltypen sterben aus.
Schleichfahrt + FPS-Steuerung = Aquanox = FPS

zu 9:
Glück gehabt!1: Weder IWD noch SMAC sind neu gewesen: SMAC ist Civ2 in einem modifizierten Setting (und, gut, mit einem echten Landschafts-Höhenprofil.) IWD ist ein Hack'n'Slay mit BG-Engine. Bewährtes (Civ, BG) wurde mit anderem Bewährten (Science-Fiction, Hack'n'Slay) kombiniert – und fertig war der Hit. Ich finde SMAC auf jeden Fall besser als Civ2, und IWD trotz fehlender RPG-Tiefe besser als BG – eben alles eine Frage des Geschmacks.

Ein durchschnittlicher heutiger Shooter ist viel aufwändiger in der Produktion als zum Beispiel Wolfenstein 3D – dafür sehen heutige Durchschnitts-Shooter viel besser aus, als die alten (und geliebten) "Highend-Shooter" (wenn man das mal so sagen möchte.) Dass die Spieldauer dafür abnimmt, sehe ich gar nicht als so negativ an: Lieber 10 Stunden eine abwechslungsreiche, detaillierte Welt (und 1x wiederholt spielen um nach Möglichkeit die ganzen Secrets zu finden, macht zusammen ca. 20 Stunden für 50 €) als 30 oder mehr Stunden durch eintötige Level zu laufen und viel Zeit zu verbrauchen, nur um das Spiel endlich durchgespielt zu haben.

2: Civ4 habe ich selbst noch nicht gespielt (nur Civ1, 2 und 3) – aber nach dem, was ich lese, ist Civ4 komplexer – aber der Zugang trotzdem einfacher. Von deinen anderen Beispielen kenne ich nur Tropico 1 und 2 – mir gefällt der erste Teil zwar besser, aber das ist eine reine Geschmacksfrage, was das Setting angeht (ich bin eben lieber El Presidente als Piratenhäuptling.) In Tropico 2 wurde das Spielprinzip wesentlich modifiziert, es ist nicht einfach Tropico mit neuen Sprites.

3: Bei RE4 reicht das, weil das Spiel so gut ist. In Warcraft 3 tragen die behutsam eingesetzten RPG-Elemente zur Spieltiefe bei. Wenn man vor einem AT (Arranged Team) mit seinem Freund die Herorush-Strategie bespricht, lernt man das schätzen.

Bei WC3 kritisiere ich hauptsächlich die teilweise (unfreiwillig?) komisch-plumpe Grafik. Einiges ist dann wieder sehr gut (im Sinne von "schön") gelungen, doch sieht man die Grafik vermutet man dahinter keineswegs eine RTS-Perle (was Soloplayer als auch Multiplayer angeht.)

4: Man könnte es auch andersherum formulieren: Du beharrst darauf, dass sich ein Spiel genau anfühlen muss wie du es gewohnt bist, anstatt dich tatsächlich offen für neue Trends zu zeigen.

5: Ich finde, dass es möglichst viel für Konsolen geben sollte :) damit man sich möglichst wenig mit dem PC ärgern muss, wenn man einfach nur spielen möchte.

6: Da muss ich gar nichts zugeben – im Auslieferungszustand verbuggte Spiele sind keine Erfindung der Neuzeit. Das gabs schon immer – auf Konsolen deutlich seltener als im PC-Bereich, übrigens.

7: Uplink kenne ich nicht. Wenn es nach mir geht, müssen sich Entwickler nicht ständig krampfhaft was völlig neues ausdenken. Ich bevorzuge eigentlich, relativ wenige Spiele, diese aber intensiv zu spielen. Da sollte nicht nur das Spielprinzip stimmig sein, sondern auch ein umfangreicher Content vorliegen, damit es nicht langweilig wirdl

8: Das Elemente aus anderen Genres mit einfließen, sehe ich sehr positiv. Klar sterben einige alte, "reine" Genres mit der Zeit aus – dafür kommen neue Genres hinzu. Point-and-Klick-Adventures lösten Text-Adventures ab (es gab auch eine Zwischenzeit, in der man grafische Adventures mit Tasten bediente) – all diese Spielideen sind aus der Not heraus geboren. Bewegte Grafiken, womöglich in 3D, waren eben lange Zeit undenkbar.

9: Oder anders formuliert: Pech gehabt, wenns nicht klappt. Dass eine kopiergeschützte CD nicht funktioniert, ist die Ausnahme.

MadMan2k
2005-11-03, 23:18:35
Lieber 10 Stunden eine abwechslungsreiche, detaillierte Welt (und 1x wiederholt spielen um nach Möglichkeit die ganzen Secrets zu finden, macht zusammen ca. 20 Stunden für 50 €) als 30 oder mehr Stunden durch eintötige Level zu laufen und viel Zeit zu verbrauchen, nur um das Spiel endlich durchgespielt zu haben.
Birnen? Geht doch beides zusammen. Und wenn es dafür mehr Content gibt bin ich durchaus bereit Abstriche bei der Grafik zu machen.
Denn letztendlich kann ich meinen wunderschönen gerenderten Desktophintergrund nicht Spielen - auch wenn da fast Photerealismus geboten wird.
Natürlich musste man Abstriche beim Gameplay machen, denn für ein zweites Frame hats nicht mehr gereicht... ;)


4: Man könnte es auch andersherum formulieren: Du beharrst darauf, dass sich ein Spiel genau anfühlen muss wie du es gewohnt bist, anstatt dich tatsächlich offen für neue Trends zu zeigen.
den Trend das Spiel aus dem Spiel zu entfernen und ne Grafikdemo daraus zu machen? :|


5: Ich finde, dass es möglichst viel für Konsolen geben sollte :) damit man sich möglichst wenig mit dem PC ärgern muss, wenn man einfach nur spielen möchte.
Ich finde es sollte für jede Plattform angemessene Spiele geben und nicht solche Zwitter die letztendlich keine der Plattformen berücksichtigen.


6: Da muss ich gar nichts zugeben – im Auslieferungszustand verbuggte Spiele sind keine Erfindung der Neuzeit. Das gabs schon immer – auf Konsolen deutlich seltener als im PC-Bereich, übrigens.
Verbuggte Spiele sind eine Sache - nachgereichte Spielteile eine andere.
(Multiplayer-Versprechen, unfertige Scripts)


7: Uplink kenne ich nicht. Wenn es nach mir geht, müssen sich Entwickler nicht ständig krampfhaft was völlig neues ausdenken.
was sollte denn die Aufgabe eines Spieleentwicklers denn sonst sein?
Sprites durch Polygonmodelle austauschen?


Da sollte nicht nur das Spielprinzip stimmig sein, sondern auch ein umfangreicher Content vorliegen, damit es nicht langweilig wirdl
Wiederspruch zu 1 & 4?


8: Das Elemente aus anderen Genres mit einfließen, sehe ich sehr positiv. Klar sterben einige alte, "reine" Genres mit der Zeit aus – dafür kommen neue Genres hinzu. Point-and-Klick-Adventures lösten Text-Adventures ab (es gab auch eine Zwischenzeit, in der man grafische Adventures mit Tasten bediente) – all diese Spielideen sind aus der Not heraus geboren. Bewegte Grafiken, womöglich in 3D, waren eben lange Zeit undenkbar.
Hier geht es nicht um technischen Fortschritt - lies langsamer.


9: Oder anders formuliert: Pech gehabt, wenns nicht klappt. Dass eine kopiergeschützte CD nicht funktioniert, ist die Ausnahme.
Das ist nur das i tüpfelchen, welches das Spielepaket "abrundet".

BesenWesen
2005-11-04, 02:17:54
Ich bin nun auch schon seit der zweiten Hälfte der 80er aktiver Spieler (für mich hat alles auf einem Schneider CPC 464 angefangen) und bin der Meinung:
Nein "früher" war nicht "alles besser"!
Gerade diese Spiele aus den Fühtagen zeigen mir deutlich, welche Fortschritte Computerspiele bis heute gemacht haben. Ja, diverse Jump´n´Runs, oder Sachen wie Sentinel oder Driller waren damals wirklich faszinierend und wecken bei mir nostalgische Gefühle, aber sie waren eben auch oft in einer Art und Weise frustrierend, daß einem heute die Haare zu Berge stünden.
Eine Speicherfunktion gab es damals meistens schlicht nicht, man musste den Kram am Stück durchspielen und am nächsten Tag von vorne anfangen, wenn mal was schief lief (oder vor Frust den Joystick fressen).
Insofern ist auch die Spielzeit heutiger Spiele relativ zu sehen, Sonic1 konnte man auch in vier bis fünf Stunden durchzocken... bzw, man musste es, da man keinen Spielstand speichern konnte und es "in einem Rutsch" durchspielen musste, um das Ende zu sehen.

Wirklich böse sieht es derzeit für Freunde von guten SP-Rollenspielen aus, gute Point&Klick Adventures gab es ja in jüngster Zeit eine Menge (Nibiru, Black Mirror, The Moment of Silence z.B.), aber mein liebstes Genre wird eher Stiefmütterlich behandelt. Die Flut an Online-Rollenspielen scheint gute SP-Rollenspiele völlig verdrängt zu haben, so daß recht alte Titel wie Baldurs Gate2, Gothic oder Torment bis heute unübertroffen sind. Abgespeckte RPGs wie KOTOR werden gefeiert... warscheinlich aus Mangel an wirklich guten Alternativen.

Gast
2005-11-04, 08:36:59
Möglicherweise trägt der zunehmende Realismus in der Spielegrafik auch dazu bei, dass Spiele manchmal weniger faszinierend sind. Wenn man alles grafisch darstellen muss bzw. will, ist es notwendig auf Spieleinhalte zu verzichten. Bei einem Textadventure (als Extrembeispiel) kann man alles vorstellbare in das Spiel packen. Bei den modernen Weltraumsims (als Gegenbeispiel) muss man auf Planetenlandungen verzichten weil der Aufwand, bei einer grafischen Umsetzung, dafür ins Unermessliche steigt. Bei Space Rogue, einem Origin Game Anfang 90, flog man mittels einer Übersichtskarte fröhlich durchs All. Scannte die Gegend und funkte fleissig andere Raumschiffe an. Bei Raumkämpfen schaute man durchs Cockpit auf untexturierte Polygone und fühlte sich mittendrinn. Wenn man den Kampf mit Aliens oder Piraten überlebte, landete man auf einer Raumstation oder auf einem Planeten und rannte als Pixelmännchen durch eine Isografik. Und ständig arbeitete die Phantasie auf Hochtouren. So gesehen waren Spiele früher mit dem Lesen von Büchern vergleichbar. Das alles soll natürlich nicht heissen, dass ich mich nach dieser Minimalgrafik zurücksehne oder dass moderne Spiele keine Stärken hätten. Für mich ist es nur ein weiterer Aspekt zu diesem Thema.

Botcruscher
2005-11-04, 09:26:43
Zu 1:

Schleichfahrt + FPS-Steuerung = Aquanox = FPS


Damit hätte ich ja noch leben können aber das wirklich enteuschende war das man sämtliche Freiheit aus dem Spiel genommen hatte. Die Dialoge und Missionen waren nur noch ein langweiliger linearer Strang und auf den Waffenhandel sowie "freie" Beweglichkeit hat man ganz verzichtet. Das Umrüsten des Botes ist zu einem bloßen "ich kauf mir eine dickere Waffe" verkommen. Richtig negativ merkt man den FPS einfluß aber beim fehlen der Waffentürme. :(

Oder kennt hier noch jemand Street Road vom C64? Bei dem Spiel konnte man die Autos Schraube für Schraube zerlegen und tunen.
Das kann NFS bis heute nicht. Bei den heutigen Spielen fährt man in die Werkstatt, macht 3 klicks und das wars. In 3min ganz öde eine Möhre "gepimpt". :frown:

Diese 0815 Grafikdemos ohne Spieltiefe kotzen mich an. Am bedauernsten sind die Games die echt was hätten werden können, wo aber der Hehrsteller an der Spielbalance gespart hat.
Nein Danke für sowas gebe ich kein Geld aus.

aths
2005-11-04, 13:10:59
Birnen? Geht doch beides zusammen. Und wenn es dafür mehr Content gibt bin ich durchaus bereit Abstriche bei der Grafik zu machen.Ist es dann mehr Content, oder die gleiche Menge nur auf eine größere Strecke verteilt?

Zu Zeiten von Max Payne 1 meinte ich, dass das perfekte Spiel Max Payne mit nichtlinearer Story wäre, also mit verschiedenen Handlungspfaden. Remedy äußerte sich auch irgendwo mal dazu: Das Budget gab nicht mehr her. Sie hätten mehrere Handlungspfade einbauen können, dafür wäre das Spiel aber kürzer geworden. Also bemühten sie sich, den einen, linearen Pfad so gut wie möglich zu machen.

Ich bin sehr dafür, auch Shooter mit unterschiedlichen Handlungspfaden ausgestattet zu wissen und nach Möglichkeit noch eine kleine Charakter-Entwicklung à la RPGs zu haben, oder dass wenigstens verhindert wird dass man beim einmaligen Durchspielen alle Items haben kann und so eine Motivation geschaffen wird, das Spiel erneut anzupacken.

Bei Diablo2 wird das gleiche Spiel gleich dreimal angeboten, in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Schöner wäre natürlich, wenn es 12 (bzw. 15) statt 3x 4 bzw. 5 Akte geben würde. Doch lieber vier bis fünf gut ausgearbeitete Akte, als -zig langweilige, lieblos zusammengeschusterte Akte. Nicht die Engine ist das teure. Engines kann man fertig kaufen oder man wählt eine freie Engine. Das Teure ist der Content. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Spiel Millionen kosten kann. Das Ergebnis bekommt man für 50 € zu kaufen – wem das zu teuer ist, der greift ins Regal mit Budget-Spielen, wo es auch die eine oder andere Perle gibt.

den Trend das Spiel aus dem Spiel zu entfernen und ne Grafikdemo daraus zu machen? :| Den Trend sehe ich nicht. Dass die Grafik tendenziell besser wird, ist doch ein Vorteil. Dabei geht der Trend nicht immer in die Richtung des Fotorealismus': Man sehe sich z. B. Viewtiful Joe an.

Ich finde es sollte für jede Plattform angemessene Spiele geben und nicht solche Zwitter die letztendlich keine der Plattformen berücksichtigen.Das ist ja auch der Fall. Civilization wurde kompromisslos für PCs entwickelt, Resident Evil 4 voll auf den Cube zugeschnitten. GT4 wirst du auf dem PC nie spielen können (es sei denn, die PS2-Emulatoren machen noch erhebliche Fortschritte) während die Age-of-Empires-Reihe, ungeachtet der AOE2-Version für die PS2, für den PC-Bereich gedacht und dafür optimiert wurde.

Man muss auf der anderen Seite aber auch sehen: Das Teure ist wie gesagt der Content. Da stellt sich die Frage, ob man das Spiel nicht gleich für mehrere Plattformen anbieten möchte. Gewinnmaximierung, das natürliche Prinzip jeden Unternehmens. Bemeckert man die Nachteile, die einige Spiele dadurch erleiden, müsste man schon die Marktwirtschaft insgesamt kritisieren. Ich spiele NFSU2 ganz gerne auf der PS2: Schön im Sessel, keine Probleme mit der Performance, schön das Forcefeedback-Lenkrad in der Hand ...

Verbuggte Spiele sind eine Sache - nachgereichte Spielteile eine andere.
(Multiplayer-Versprechen, unfertige Scripts)Das unerfüllte Multiplayerversprechen ist so alt wie die Möglichkeit des Multiplayers. Schon vor etlichen Jahren las man in PC-Spielezeitschriften, dass das fertige Spiel (im Gegensatz zur Testversion) Multiplayer bieten solle. Dann wurde man auf einen Patch vertröstet, wobei die Multiplayer-Patches in der Regel bis heute nicht erschienen sind.

was sollte denn die Aufgabe eines Spieleentwicklers denn sonst sein?
Sprites durch Polygonmodelle austauschen?Ein Spielentwickler soll ein gutes Spiel machen.

Wiederspruch zu 1 & 4?Ja und nein – ich unterschiede zwischen Spielen, die man 1-2x durchspielt, und Spiele, die man auf Jahre hin immer wieder spielt. ("Widerspruch" nur mit i, nicht mit ie.)

Der erstgenannte Typ sollte (1x wiederholtes Durchspielen eingerechnet) für mich ungefähr 20 Stunden Spielspaß bringen. Der zweitgenannte Typ sollte genügend Abwechslung auf Jahre hinaus bieten – Warcraft III hätte trotz ausgefeilter Spiele-Mechanik ohne Expansion inzwischen an Anziehungskraft verloren, denn die Zahl der sinnvollen Strategien ist im Grundspiel viel überschaubarer als in der Expansion.

Hier geht es nicht um technischen Fortschritt - lies langsamer.Doch, darum gehts. Der technische Fortschritt hat Einfluss auf die Gestaltung der Spiele. Was ehemals als Tugend galt, wird heute als veraltet angesehen. Wer sich damals für Videospiele begeisterte, wird die neuen Trends wahrscheinlich besonders kritisch bewerten, weil er eine Abweichung zur "reinen Lehre" sieht.

Das ist nur das i tüpfelchen, welches das Spielepaket "abrundet".Ärgerliche Kopierschutzverfahren gabs früher auch – zum Beispiel die Handbuchabfrage. Habe ich Monate nach dem Kauf noch das Handbuch zur Hand, oder nicht schon längst vermöhlt? Wie viel Spaß macht es, vor dem Spiel oder so gar im Spiel nervig im Handbuch blättern zu müssen?

MadMan2k
2005-11-04, 18:39:50
Ist es dann mehr Content, oder die gleiche Menge nur auf eine größere Strecke verteilt?
Mit Content meine ich den Spielinhalt, nicht die Grafik.
Damit hat man mehr Content, bei gleichbleibender Grafik-"Leistung".
Außerdem gibt es noch mehr Möglichkeiten als einen Levelschlauch zum durchrennen.


Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Spiel Millionen kosten kann. Das Ergebnis bekommt man für 50 € zu kaufen – wem das zu teuer ist, der greift ins Regal mit Budget-Spielen, wo es auch die eine oder andere Perle gibt.
man muss sich aber auch im Klaren sein, dass ein Spiel keine Millionen kosten muss um Spaß zu machen. (=> Wesnoth)


Den Trend sehe ich nicht. Dass die Grafik tendenziell besser wird, ist doch ein Vorteil. Dabei geht der Trend nicht immer in die Richtung des Fotorealismus': Man sehe sich z. B. Viewtiful Joe an.
Viewtiful Joe ist eine Ausnahme - ein Trend umfasst mehr als ein Spiel.
Außerdem beschränke ich mich bei der Betrachtung auf den PC, da mir die Konsolen nicht so geläufig sind und dort auch andere Gesetze herrschen.

Bemeckert man die Nachteile, die einige Spiele dadurch erleiden, müsste man schon die Marktwirtschaft insgesamt kritisieren.
Die vollzogene verkommerzialisierung ist ja das übergeordnete Problem. PC-Spiele sind heutzutage ein Massenmedium und müssen daher auch Massengerecht sein - früher war das nicht so spürbar...


Das unerfüllte Multiplayerversprechen ist so alt wie die Möglichkeit des Multiplayers. Schon vor etlichen Jahren las man in PC-Spielezeitschriften, dass das fertige Spiel (im Gegensatz zur Testversion) Multiplayer bieten solle. Dann wurde man auf einen Patch vertröstet, wobei die Multiplayer-Patches in der Regel bis heute nicht erschienen sind.
man konnte sich aber früher keine 600MB-Patches leisten - heutzutage muss man nichtmal auf die Grafiker warten, bis man ein Spiel ausiefern kann...


Ein Spielentwickler soll ein gutes Spiel machen.
Da du das nicht konkret beantwortest, nehme ich an dass für dich ein gutes Spiel auch ein durch Polygone statt Sprites aufgewärmtes Spielprinzip sein kann.
Ich erwarte da ein neues Spielprinzip oder zumindes ausnutzen des technischen Fortschrittes im Gameplay.
(Sprites => Polygone: Gegner von hinten niederschlagen)


Doch, darum gehts. Der technische Fortschritt hat Einfluss auf die Gestaltung der Spiele. Was ehemals als Tugend galt, wird heute als veraltet angesehen. Wer sich damals für Videospiele begeisterte, wird die neuen Trends wahrscheinlich besonders kritisch bewerten, weil er eine Abweichung zur "reinen Lehre" sieht.
Er hat hier ein konkretes beispiel genannt; Aquanox - hier hat man das Spiel vereinfacht und damit das ganze Flair genommen.


Ärgerliche Kopierschutzverfahren gabs früher auch – zum Beispiel die Handbuchabfrage. Habe ich Monate nach dem Kauf noch das Handbuch zur Hand, oder nicht schon längst vermöhlt? Wie viel Spaß macht es, vor dem Spiel oder so gar im Spiel nervig im Handbuch blättern zu müssen?
wenn man sowas geschickt ein baut, kann es durchaus zum Flair des Spieles beitragen - z.B. eine Frage zum Story, die im Handbuch beschrieben wird.
Eine Fehlermeldung beim Einlegen der CD trägt aber auf keinen Fall zum Flair bei.

aths
2005-11-05, 17:13:34
Mit Content meine ich den Spielinhalt, nicht die Grafik.
Damit hat man mehr Content, bei gleichbleibender Grafik-"Leistung".
Außerdem gibt es noch mehr Möglichkeiten als einen Levelschlauch zum durchrennen.

man muss sich aber auch im Klaren sein, dass ein Spiel keine Millionen kosten muss um Spaß zu machen. (=> Wesnoth)

Viewtiful Joe ist eine Ausnahme - ein Trend umfasst mehr als ein Spiel.
Außerdem beschränke ich mich bei der Betrachtung auf den PC, da mir die Konsolen nicht so geläufig sind und dort auch andere Gesetze herrschen.

Die vollzogene verkommerzialisierung ist ja das übergeordnete Problem. PC-Spiele sind heutzutage ein Massenmedium und müssen daher auch Massengerecht sein - früher war das nicht so spürbar...

man konnte sich aber früher keine 600MB-Patches leisten - heutzutage muss man nichtmal auf die Grafiker warten, bis man ein Spiel ausiefern kann...

Da du das nicht konkret beantwortest, nehme ich an dass für dich ein gutes Spiel auch ein durch Polygone statt Sprites aufgewärmtes Spielprinzip sein kann.
Ich erwarte da ein neues Spielprinzip oder zumindes ausnutzen des technischen Fortschrittes im Gameplay.
(Sprites => Polygone: Gegner von hinten niederschlagen)

Er hat hier ein konkretes beispiel genannt; Aquanox - hier hat man das Spiel vereinfacht und damit das ganze Flair genommen.

wenn man sowas geschickt ein baut, kann es durchaus zum Flair des Spieles beitragen - z.B. eine Frage zum Story, die im Handbuch beschrieben wird.
Eine Fehlermeldung beim Einlegen der CD trägt aber auf keinen Fall zum Flair bei.Auch Nicht-Grafik-Content ist teuer. Bei heutigen Shootern gibt es leider nur den "Schlauch", wobei zum Beispiel Resident Evil 4 so designt ist, dass man den Schlauch nicht immer so spürt – letztlich muss man alle Gebiete durchstreifen, manchmal kann man sich die Reihenfolge aussuchen. Auch bei Max Payne und dem Nachfolger gibts kleine Neben-Wege (natürlich alles Sackgassen.)

Sowohl auf Max Payne 2 hin, als auch auf HL2, diskutierte ich mit Freunden über die Möglichkeiten von (deutlich mehr) Bewegungsfreiheit und musste einsehen, dass das nicht so leicht zu machen ist. Der Wunsch bleibt natürlich. Das trifft auch auf Warcraft 3 zu: Anstatt nur optionale Quests anzubieten hätte ich mir einen Missionsbaum und nicht nur einen Missions-"Schlauch" gewünscht. Wenn ich mich recht entsinne, bot schon Dune 2 Alternativen (wobei die sich auf die Handlung nicht auswirkten.) Doch eine Warcraft-3-Karte zu erstellen ist auch wesenlich aufwändiger, als eine Dune-2-Karte zu erschaffen.

Hier sehe ich aber die Zukunft: Bewegungsfreiheit. In NFS möchte ich aus dem Auto aussteigen und die Gegend zu Fuß erkunden können. Ich möchte zufällig generierte (und dennoch stimmungsvolle) Strecken fahren.


Ein Spiel muss keine Millionen kosten, aber um heute überhaupt noch wahr- und ernstgenommen zu werden, sollte die Präsentation professionell sein. Ich habe lieber gute Comics à la Max Payne als schlechte Zwischenvideos. Noch besser wären natürlich gute Zwischenvideos. Und noch besser wären Zwischensequenzen in der Game-Engine, aber nur dann, wenn diese bereits so gute Grafik bietet wie zum Beispiel RE4 auf dem Cube – also fast filmreif ist.

Würdest du 50 € für ein Spiel bezahlen, welches optisch wie von vorgestern daherkommt? Vielleicht, wenn die Spielmechanik stimmt – doch der Käuferkreis bleibt geringer; ich finde auch dass der Käufer ein Recht auf zeitgemäße Präsentation hat.


Warum sollte man Spiele oder die Entwicklung der Spiele rein auf die PC-Plattform eingrenzen? Wer mit der Entwicklung im PC-Bereich unzufrieden ist, sollte sich eine Konsole anschaffen, anstatt den alten Zeiten nachzutrauern wo es im PC-Bereich nicht besser war – lediglich die Erinnerung ist verklärt. Im gleichen Zuge die "Verkommerzialisierung" zu bedauern halte ich für zu kurz gegriffen. Keiner wird gezwungen, alle Tomb-Raider-Teile zu spielen. Nur weil es mehr Spiele gibt als früher, kann man nicht davon ausgehen dass es ein Spiel gibt was die eigene Erwartung punktgenau erfüllt. Da muss man – wie früher – die Bereitschaft mitbringen, dem Spiel eine Chance zu geben, und die Schwächen akzeptieren. Vor allem sollte man die Flexibilität mitbringen, dass nicht alles so sein muss wie früher – was war zum Beispiel an der Sim-City-Grafik gut? Heute ist viel mehr drin, das sollte dann auch genutzt werden. Gleichzeitig muss der Spieleinstieg einfach sein. Ich halte Spiele für unzumutbar, die sich erst nach dem Studium des Handbuchs bedienen lassen. ("Wie mache ich jetzt folgende Aktion?" Diese Frage stellte ich mir bei älteren PC-Spielen öfters, dann probierte ich alle Tasten aus. Solche Hürden darf ein Spiel imo nicht haben.)


Patches mit 600 MB sind auch heute die absolute Ausnahme.


Ein altes Spiel im neuen Gewand kann für mich ein gutes Spiel sein. Bedient sich der Entwickler mehrerer Quellen, kann auch ein gutes Spiel herauskommen, ohne dass es auf einem Feld was neues bietet. Die Zahl der sinnvollen Spielprinzipien halte ich für begrenzt, da wird wohl noch einiges erfunden werden aber wahrscheinlich nicht mehr so viel. Aquanox kenne ich nicht. Wenn im Nachfolger das Spiel vereinfacht wurde vermutlich deshalb, weil der erste Teil zu kompliziert für die meisten war. Einen generellen Trend zur Verflachung sehe ich nicht. AOE 3 z. B. ist etwas komplizierter in Bedienung als AOE 1 oder 2. Auch die Spielmechanik ist jeweils ein wenig komplexer.

Es gibt noch genügend Starcraft-Freunde, die mit WC3 nichts anfangen können. Dabei ist WC3 komplexer, und von der Bedienung fisseliger – einige kommen da eben nicht mit. Da habe ich kein Problem, sollen sie weiterhin SC spielen – aber bitte nicht über den Trend meckern.


Ich schwelge nicht im Flair, wenn der Spielfluss mit einer Handbuchabfrage unterbrochen wird. Das nervt nur. Nicht akzeptierte Key-CDs sind die Ausnahme. Die CDs lassen sich auch auf der Festplatte anlegen – das ist umständlich und belegt wertvollen Platz, aber erlöst vom Zwang, die CD griffbereit zu haben. Wer von dem ganzen Zeug verschont bleiben will (was ich verstehen kann) sollte sich orientieren was für Konsolen auf dem Markt sind. Ich bin ohnehin der Meinung, dass der PC per se schlecht für Spiele geeignet ist. Wer primär spielen will, soll sich informieren welche Konsole für ihn am besten geeignet ist. Der PC ist zum arbeiten da. Spiele-PCs kosten in der Anschaffung zu viel Geld, müssen zeitaufwändig gewartet werden und man benötigt öfters Hardware-Upgrades. Dass man Spiele installieren muss, sehe ich heute als großen System-Mangel. Ich will spielen und nicht installieren oder konfigurieren. Ich will auch nicht in der Angst leben, Details abstellen zu müssen die meine Freude dank stärkerer Hardware sehen können. Bei einer Konsole kauft man Spiele, die für jene Konsole entwickelt wurden (also NFSU2 für die PS2 und nicht für den Cube, RE4 für den Cube und nicht für die PS2) und hat automatisch die beste Grafik – das Spiel ist garantiert so, wie es vom Entwickler gedacht war.

Ich hab z. B. jetzt die WC3-Demoversion installiert und spiele auf einem 5:4-TFT. Da ist alles 7% in die Höhe verzerrt, weil der bekloppte Grafiktreiber kein 1280x960 mit schwarzen Balken unterstützt. Was ist das denn für ein Mist frage ich mich da. Ich möchte spielen und mich nicht um irgendwelche blöden Kleinigkeiten kümmern, die für das richtige Seitenverhältnis sorgen. (HL2 und WoW sind die beiden einzigen Spiele die ich kenne, die auf einem 1280x1024-TFT im korrekten Seitenverhältnis laufen.)

MadMan2k
2005-11-05, 18:41:38
OT: Konsolen

So gerne Spiele ich nicht, als dass sich eine Konsole für mich lohnen würde - außerdem habe ich ein Gamepad + SNES Emulator.
Einzig die nächste von Nintendo könnte dank des außergewöhnlichen Bedienkonzepts Interessant werden.

Aber auch im Konsolenland ist nicht alles eitel Sonnenschein - für NFSU2 wurde wahrscheinlich eine Xbox als Basishardware genommen und dahingehend optimiert - wenn du also die PS2 Version kaufst, kriegst du im Vergleich zur PC Version nur fest vorgegebne Detaileinstellungen.
Und der Entwickler hat eigentlich garnichts gewolt, da er die Multiplattformkompabilität im Nacken hatte.

Spielen von CD:

Einerseits willst du nicht mit Cds jonglieren, andererseits willst du von CDs Spielen können?
Ich empfinde die Installationen als großen Vorteil der PC Plattform, denn erstens haben Festplatten deutlich höhere Transferraten, zweitens entfällt(im Idealfall) der zwang zur eingelegten CD und drittens ermöglicht erst das die manipulation des Spieles/ Installation von Erweiterungen.

Schlauchlevel

ich muss hier spantan an Giants denken - dort gibt es keine Levels, sondern Welten. Demensprechend hat man dort alle Freiheiten diese zu lösen.
In Unreal2 wurde dieser Aspekt in den Verteidigungsmissionen aufgegriffen, aber leider ist er zu kurz gekommen.

Grafik

Was ist zeitgemäße Präsentation? Für mich ist es weitesgehnder Verzicht auf Bumpmapping, denn diese Technik ist noch nicht ausgereift genug und vermiest das Lightning.
Andere finden Vaselinewelten super...

Bleiben wir also bei einer angemessenen Präsentation - diesen Punkt haben wir aber IMO schon längst passiert, sodass heutzutage jegliche Präsentation angemessen*, wenn man einen guten Artist findet.
Natürlich gibt es noch einige Ausnahmen, wie im Bereich Physik.

Angemessen im Sinne von Spielmechanische funktionen erfüllt + schön anzuschauen.

sonstiges

Bei NFSU ist der Fokus auf den Rennen - GTA Elemente sind da fehl am Platz, denn weder erwarten die Kunden kunden sowas, noch können es sich die Entwickler der Racer-Part zu vernachlässigen.

aths
2005-11-05, 21:06:02
OT: Konsolen

So gerne Spiele ich nicht, als dass sich eine Konsole für mich lohnen würde - außerdem habe ich ein Gamepad + SNES Emulator.
Einzig die nächste von Nintendo könnte dank des außergewöhnlichen Bedienkonzepts Interessant werden.

Aber auch im Konsolenland ist nicht alles eitel Sonnenschein - für NFSU2 wurde wahrscheinlich eine Xbox als Basishardware genommen und dahingehend optimiert - wenn du also die PS2 Version kaufst, kriegst du im Vergleich zur PC Version nur fest vorgegebne Detaileinstellungen.
Und der Entwickler hat eigentlich garnichts gewolt, da er die Multiplattformkompabilität im Nacken hatte.

Spielen von CD:

Einerseits willst du nicht mit Cds jonglieren, andererseits willst du von CDs Spielen können?
Ich empfinde die Installationen als großen Vorteil der PC Plattform, denn erstens haben Festplatten deutlich höhere Transferraten, zweitens entfällt(im Idealfall) der zwang zur eingelegten CD und drittens ermöglicht erst das die manipulation des Spieles/ Installation von Erweiterungen.

Schlauchlevel

ich muss hier spantan an Giants denken - dort gibt es keine Levels, sondern Welten. Demensprechend hat man dort alle Freiheiten diese zu lösen.
In Unreal2 wurde dieser Aspekt in den Verteidigungsmissionen aufgegriffen, aber leider ist er zu kurz gekommen.

Grafik

Was ist zeitgemäße Präsentation? Für mich ist es weitesgehnder Verzicht auf Bumpmapping, denn diese Technik ist noch nicht ausgereift genug und vermiest das Lightning.
Andere finden Vaselinewelten super...

Bleiben wir also bei einer angemessenen Präsentation - diesen Punkt haben wir aber IMO schon längst passiert, sodass heutzutage jegliche Präsentation angemessen*, wenn man einen guten Artist findet.
Natürlich gibt es noch einige Ausnahmen, wie im Bereich Physik.

Angemessen im Sinne von Spielmechanische funktionen erfüllt + schön anzuschauen.

sonstiges

Bei NFSU ist der Fokus auf den Rennen - GTA Elemente sind da fehl am Platz, denn weder erwarten die Kunden kunden sowas, noch können es sich die Entwickler der Racer-Part zu vernachlässigen.SNES-Emulatoren bieten ja bessere Grafik als der SNES ansich – beim N64 ists noch krasser. Doch wäre es nicht stressfreier, am echten N64 zu spielen, als den Emulator zum Laufen zu kriegen? Konsolen sind so preiswert (Cube-Grundpaket, zusätzlicher Controller, Memory Card und Nintendo RGB-Kabel: 186 €, weniger als eine Mittelklassen-Graka) dass sie sich imo als Spielgerät immer lohnen. (Ältere, aber noch gute Spiele kosten 30 €.)

Die PS2-Version von NFSU2 finde ich grafisch gut und flüssig genug (die Cube-Version ist grafisch erheblich abgespeckt und ruckelt schrecklich.) Zumindest ältere NFS-Teile wurden zunächst für die Playstation entwickelt. Die PC-Versionen bieten dort sehr deutlich bessere Grafik als die PSOne-Versionen von NFS, die PS2 hat im 3D-Bereich aber kräftig zugelegt. NFSU2 auf der PS2 finde ich gut genug, wenn der PC noch mehr Details zeigen sollte – schön, stört mich aber auch nicht. Die Cube-Version sehe ich als Frechheit, wenn EA keinen vernünftigen Port hinkriegt, sollen sie es halt lassen und nicht so einen Scheiß in den Markt drücken.

Was RE4 angeht, kann man angesichts der Grafik über vieles meckern: Übelstes Kantenflimmern, niedrig aufgelöste Texturen die hin und wieder keine MIPs haben (und dann flimmern), und allgemein recht niedrige Auflösung. Trotzdem: Eine insgesamt so gute, überzeugende Grafik habe ich auf dem PC bislang noch nicht gesehen.


Das ist beim PC ja das Unding: Man installiert das Spiel und braucht, sofern man keine 1:1-Kopie anlegen kann, doch noch die CD zum Spielen. Bei der Installation kann es diverse Probleme geben. Dann muss man das Spiel meistens konfigurieren, weil die Werkeinstellungen in der Regel suboptimal sind. Hat man einen Laptop, ist der Plattenplatz ohnehin stark limitiert. Ich möchte doch nur spielen, also Datenträger rein und los. Spielstände können auf eine Memory Card, die kann man dann bequem mitnehmen und muss nix auf Disketten oder USB-Sticks sichern. Die hohen Transferraten der Festplatten haben nicht verhindert, dass das Laden eines Spielen schon mal Minuten dauern kann. Das Spiel möchte ich nicht manipulieren, sondern spielen. Schon gar nicht möchte ich es patchen. Anstelle von Erweiterungen kann es ja später einen zweiten Teil geben.


"Schläuche" halte ich prinzipiell für akzeptabel, wenns um Reaktionsspiele geht, also bei Jump&Runs und Shootern. Ob Space Invaders oder Max Payne: Shooter ist Shooter. Bei RPGs möchte ich aber weitreichende Bewegungs- und Handlungsfreiheit, und nicht linear einen Quest nach dem anderen lösen. Bietet ein Spiel eine Geschichte wie Warcraft, möchte ich Alternativ-Missionen haben, um noch tiefer in die Geschichte eindringen zu können, in dem sich meine Handlungen mehr auswirken. Auch Jump&Runs und Shooter gewinnen durch nichtlineare Durchspielmöglichkeiten natürlich.


Du meinst Lighting, nicht Lightning. Lightning ist das Blitzen, Lighting die Beleuchtung. Gut eingesetztes Bumpmapping (Doom 3) ist doch gut, wie mit Fett eingerieben wirkt die Oberfläche nur, wenn Specular Bumpmapping unklug angewendet wird.

Für mich besteht ein Aspekt von NFS auch darin, die Welt zu erfahren, indem man durch sie fährt. Nun kommt man logischerweise mit dem Auto nicht überall hin. Hinter einem Haus, ist da noch was? Wahrscheinlich nicht, da man das Level immer nur von der Straße aus sieht. Könnte man aussteigen und sich freier bewegen um zu gucken "wie es da aussieht", wäre später auch während der Fahrt das Gefühl, in jener Welt zu sein, größer, da man weiß, "dass dahinter noch was ist". Bei Tropico finde ich das so schön: Auf der gesamten Insel kann man machen, was man will. Da spielt auch die Fantasie mit herein. So errichte ich Gebiete für Billigtouristen und andere für Nobeltouristen. Das sieht man auf dem Bildschirm nicht sofort, außer an der Güte der Hotels und der Vielfalt der Attraktionen. Will ich das Gebiet von den Slums auf meiner Insel abschirmen, baue ich eine enge Reihe aus Palmen – eher ein Notbehelf als ein echter Sichtschutz. Die Fantasie sollte sich natürlich auch anregen lassen, und so vermisse ich bei GT4 die Möglichkeit, mal von der Straße runter zu fahren um zu gucken, wie es "um die Ecke" aussieht.

Bei WoW kann man durch die Monster hindurchgehen. Deshalb wirken sowohl die Monster wie auch die Welt ansich wie eine aufgeblasene Gummi-Figur. Die herumstreunenden Tiere wirken oft deplatziert, sie wirken aufgesetzt und fügen sich nicht harmonisch ein. Das stört erheblich das Gefühl, mittendrin zu sein. Bei RE4 habe ich viel stärker das Gefühl, mittendrin zu sein: Kommt mir ein Dorfie zu nahe, kann ich ihn wegtreten.

Sunrise
2005-11-06, 01:14:23
Ein Spiel muss keine Millionen kosten, aber um heute überhaupt noch wahr- und ernstgenommen zu werden, sollte die Präsentation professionell sein.Da "professionell" für viele gleichermaßen mit zeitgemäßer Grafik, möglichst langer Spielzeit und insgesamt guter Präsentation gleichgesetzt wird, hätte man einen passenderen Widerspruch wohl kaum bilden können. Mit etwas Einblick in die wahre Produktion von Spielen, den Firmen selbst, ihren Entwicklern und deren Erfahrung auf diesem Gebiet, sieht man bereits, dass es praktisch keine völlig unabhängige Spieleschmiede ohne entsprechende Mittel mehr gibt, da ein kleines, unbekanntes und mit nur über begrenzte Mittel verfügendes Studio heutzutage praktisch überhaupt keine Chance mehr hätte, die Massen zu erreichen, oder überhaupt genügend Entwickler, Content-Designer und Programmierer zu bezahlen, um ein "gutes" Spiel zu entwickeln.

Verglichen mit damals, sind die Entwicklungskosten regelrecht explodiert, und selbst das ist noch eine Untertreibung.

Aquanox kenne ich nicht. Wenn im Nachfolger das Spiel vereinfacht wurde vermutlich deshalb, weil der erste Teil zu kompliziert für die meisten war. Einen generellen Trend zur Verflachung sehe ich nicht.Und genau das ist das Problem, gleichzeitig auch der nächste Widerspruch. Inwiefern ist ein Spiel zu kompliziert ? Hat sich über die Jahre die Fähigkeit, eigenständig denken zu müssen, um die Spiele selbst zu lösen, verringert ? Seit wann gilt das als "schlecht" ?

Um Spiele (oder Filme) von vorneherein massenkompatibel zu machen, müssen die Inhalte entsprechend ausgerichtet sein, es muss möglichst alle Spieler ansprechen. Der generelle Trend zur Verflachung wie du sie nennst, ist also schon lange bereits unser aller Alltag.

EA (der größte unbewegliche Klotz der Spieleindustrie) produziert fast ausschließlich nur noch für das Massenpublikum, hier findet schon seit Jahren praktisch keine Innovation mehr statt. Umso schlimmer wiegt es, wenn man sich ansieht, dass sich gerade Firmen wie EA in der Vergangenheit andere Studios einverleibt haben, u.a. Westwood (eine der innovativsten Spieleschmieden überhaupt) und seitdem nur noch neue Command & Conquer-Nachfolger veröffentlicht werden, ganz nach dem EA-Geschäftsprinzip. Hier geht es schon lange nicht mehr um die Spiele selbst, sondern hauptsächlich nur darum, wie man durch den geringsten Einsatz, das Maximum an Gewinn einfährt. Aufgrund dessen haben sehr viele ehemalige Chef-Entwickler auch das Handtuch geworfen, oder ein neues Studio gegründet, weil sie ihre Visionen und Ideen weiterhin in einem guten Produkt verwirklichen wollen.

Der Witz an dieser Situation ist, dass selbst EA schon bessere Zeiten gesehen hat, denn EA ist gerade dabei, zu erkennen, dass sie dieser Weg in eine Sackgasse führt.

Es gibt noch genügend Starcraft-Freunde, die mit WC3 nichts anfangen können. Dabei ist WC3 komplexer, und von der Bedienung fisseliger – einige kommen da eben nicht mit. Da habe ich kein Problem, sollen sie weiterhin SC spielen – aber bitte nicht über den Trend meckern.Eine Preferenz für ein Spiel selbst, würde ich niemanden vorwerfen, die Geschmäcker sind schließlich verschieden. Mir persönlich sagt WC3 auch deutlich mehr zu, für SC fehlte mir damals eindeutig der Zugang. WC3 ist durch die Möglichkeit, auch noch nach Jahren, mit klugen Strategien einen Sieg erlangen zu können, auch heute noch interessant.

Ich bin ohnehin der Meinung, dass der PC per se schlecht für Spiele geeignet ist. Wer primär spielen will, soll sich informieren welche Konsole für ihn am besten geeignet ist. Der PC ist zum arbeiten da. Spiele-PCs kosten in der Anschaffung zu viel Geld, müssen zeitaufwändig gewartet werden und man benötigt öfters Hardware-Upgrades. Dass man Spiele installieren muss, sehe ich heute als großen System-Mangel. Ich will spielen und nicht installieren oder konfigurieren. Ich will auch nicht in der Angst leben, Details abstellen zu müssen die meine Freude dank stärkerer Hardware sehen können. Bei einer Konsole kauft man Spiele, die für jene Konsole entwickelt wurden (also NFSU2 für die PS2 und nicht für den Cube, RE4 für den Cube und nicht für die PS2) und hat automatisch die beste Grafik – das Spiel ist garantiert so, wie es vom Entwickler gedacht war.Dies mag für die Zukunft eine Option sein, und generell eine Möglichkeit, endlich diesen Generations-bedingten Flaschenhals komplett loszuwerden. Denn auch Entwickler wie id arbeiten primär mit der neuen Xbox360. Falls dieser Trend auch zunehmend anhält, und die Entwickler "auf den Geschmack" kommen, könnte der PC irgendwann wirklich wieder die Rolle spielen, für die er eigentlich erdacht wurde. Der Amiga war für mich rückblickend das perfekte Beispiel für eine Konsole, wie sie heute sein müsste, um dem PC den Rang abzulaufen. Technisch sehr gut ausbalanciert und erdacht, eine sehr gute Basis, die sich gerade auch deshalb, weil sie leicht zu bedienen war, über viele Jahre gehalten hatte. Der Xbox360 sage ich eine sehr erfolgreiche Zukunft voraus, wohingegen ich aus Spielersicht, der PS3 eher skeptisch gegenüber stehe.

BesenWesen
2005-11-06, 02:47:55
Die vollzogene verkommerzialisierung ist ja das übergeordnete Problem. PC-Spiele sind heutzutage ein Massenmedium und müssen daher auch Massengerecht sein - früher war das nicht so spürbar...


Ich finde, daß das schon vor langer Zeit spürbar war.
Schon vor der Zeit spieletauglicher Heimcomputer erlebte die erste Konsolengeneration (Atari VCS2600 und co.) eine wahre Flut billigster Fließbandproduktionen, was sie vielleicht auch mit zugrunde gerichtet hat.
Wenig später machten sich Softwarehäuser wie Ocean mit meist grausigen Filmumsetzungen einen zweifelhaften Namen.
Auch die Sitte, gute und vor allem komerziell erfolgreiche Spieleideen zu kopieren, ist alt, Epic z.B. haben ihr Summer Games-Konzept selbst bis zum Erbrechen ausgeschlachtet, von all den Klonen anderer Entwickler ganz zu schweigen.

Es mag sein, daß neue, frische Spieleideen im Verhältnis immer seltener geworden sind, allerdings waren diese auch in der "guten alten Zeit" keineswegs an der Tagesordnung. Zudem war es damals einfacher, etwas neues zu schaffen, auch und vor allem handwerklich. Ich will damit die heutige Monokultur an Egoshootern, Echtzeitstrategie und Online-Rollenspielen nicht unbedingt gutheißen, aber vielleicht eine kleine Lanze für die Entwickler brechen.
Es gibt ja ambitionierte Projekte, nur scheitern viele davon eben an dem enormen Entwicklungsaufwand, der heute nötig ist. Siehe z.B. Boiling Point, das in Ansätzen vor Kreativität und Einfallsreichtum strotzt, aber einfach unausgegoren und unfertig in der Ausführung ist... ein klassischer Fall davon, wie einem Entwickler sein Werk über den Kopf wächst.

BesenWesen
2005-11-06, 02:55:35
Der Xbox360 sage ich eine sehr erfolgreiche Zukunft voraus, wohingegen ich aus Spielersicht, der PS3 eher skeptisch gegenüber stehe.

Mich würde sehr interessieren, wie Du zu der Schlußfolgerung kommst.
Ich will sie keinesfalls in Frage stellen, da mir das Hintergrundwissen zu den neuen Konsolen fehlt.

aths
2005-11-06, 17:41:15
Da "professionell" für viele gleichermaßen mit zeitgemäßer Grafik, möglichst langer Spielzeit und insgesamt guter Präsentation gleichgesetzt wird, hätte man einen passenderen Widerspruch wohl kaum bilden können. Mit etwas Einblick in die wahre Produktion von Spielen, den Firmen selbst, ihren Entwicklern und deren Erfahrung auf diesem Gebiet, sieht man bereits, dass es praktisch keine völlig unabhängige Spieleschmiede ohne entsprechende Mittel mehr gibt, da ein kleines, unbekanntes und mit nur über begrenzte Mittel verfügendes Studio heutzutage praktisch überhaupt keine Chance mehr hätte, die Massen zu erreichen, oder überhaupt genügend Entwickler, Content-Designer und Programmierer zu bezahlen, um ein "gutes" Spiel zu entwickeln.

Verglichen mit damals, sind die Entwicklungskosten regelrecht explodiert, und selbst das ist noch eine Untertreibung.

Und genau das ist das Problem, gleichzeitig auch der nächste Widerspruch. Inwiefern ist ein Spiel zu kompliziert ? Hat sich über die Jahre die Fähigkeit, eigenständig denken zu müssen, um die Spiele selbst zu lösen, verringert ? Seit wann gilt das als "schlecht" ?

Um Spiele (oder Filme) von vorneherein massenkompatibel zu machen, müssen die Inhalte entsprechend ausgerichtet sein, es muss möglichst alle Spieler ansprechen. Der generelle Trend zur Verflachung wie du sie nennst, ist also schon lange bereits unser aller Alltag.

EA (der größte unbewegliche Klotz der Spieleindustrie) produziert fast ausschließlich nur noch für das Massenpublikum, hier findet schon seit Jahren praktisch keine Innovation mehr statt. Umso schlimmer wiegt es, wenn man sich ansieht, dass sich gerade Firmen wie EA in der Vergangenheit andere Studios einverleibt haben, u.a. Westwood (eine der innovativsten Spieleschmieden überhaupt) und seitdem nur noch neue Command & Conquer-Nachfolger veröffentlicht werden, ganz nach dem EA-Geschäftsprinzip. Hier geht es schon lange nicht mehr um die Spiele selbst, sondern hauptsächlich nur darum, wie man durch den geringsten Einsatz, das Maximum an Gewinn einfährt. Aufgrund dessen haben sehr viele ehemalige Chef-Entwickler auch das Handtuch geworfen, oder ein neues Studio gegründet, weil sie ihre Visionen und Ideen weiterhin in einem guten Produkt verwirklichen wollen.

Der Witz an dieser Situation ist, dass selbst EA schon bessere Zeiten gesehen hat, denn EA ist gerade dabei, zu erkennen, dass sie dieser Weg in eine Sackgasse führt.

Eine Preferenz für ein Spiel selbst, würde ich niemanden vorwerfen, die Geschmäcker sind schließlich verschieden. Mir persönlich sagt WC3 auch deutlich mehr zu, für SC fehlte mir damals eindeutig der Zugang. WC3 ist durch die Möglichkeit, auch noch nach Jahren, mit klugen Strategien einen Sieg erlangen zu können, auch heute noch interessant.

Dies mag für die Zukunft eine Option sein, und generell eine Möglichkeit, endlich diesen Generations-bedingten Flaschenhals komplett loszuwerden. Denn auch Entwickler wie id arbeiten primär mit der neuen Xbox360. Falls dieser Trend auch zunehmend anhält, und die Entwickler "auf den Geschmack" kommen, könnte der PC irgendwann wirklich wieder die Rolle spielen, für die er eigentlich erdacht wurde. Der Amiga war für mich rückblickend das perfekte Beispiel für eine Konsole, wie sie heute sein müsste, um dem PC den Rang abzulaufen. Technisch sehr gut ausbalanciert und erdacht, eine sehr gute Basis, die sich gerade auch deshalb, weil sie leicht zu bedienen war, über viele Jahre gehalten hatte. Der Xbox360 sage ich eine sehr erfolgreiche Zukunft voraus, wohingegen ich aus Spielersicht, der PS3 eher skeptisch gegenüber stehe.Die Entwicklungskosten sind gestiegen, dazu kommen Vermarktungskosten. Schafft man es nicht, einen großen Publisher zu überzeugen, der erst mal viel Geld im Voraus bezahlt (und dafür später fast alles vom möglichen Gewinn einstreicht, selbst würde man kaum was vom Geld sehen) hat man es schwer. Max Payne war das erste "richtige" Spiel von Remedy, und nicht umsonst erfolgreich – das "Echtheitsgefühl" war einfach neu: Einschusslöcher (wenn auch nur als Textur), rieselnder Kalk (wenn auch nur als Grafik, ohne richtige Physik) und so weiter. "Return to Castle Wolfenstein" spielte ich vor allem deshalb nicht weiter, weil ich nach der Max-Payne-Erfahrung mit der in RtCW nur minimalistischen Interaktionsmöglichkeit mit der Umgebung nicht leben konnte.

Bei Max Payne sehe ich die ungeheure Arbeit der Entwickler, und dass sie sich wirklich Gedanken gemacht haben. In anderen Spielen sehe ich zwar, dass viel Geld geflossen ist – dennoch fehlt mir der "Spirit".

Was die Verflachung angeht, finde ich es trotzdem falsch jene zu beklagen und davon zu schwärmen, dass früher alles besser gewesen sei. Kinofilme werden heute meistens so produziert, dass sie jeder 16-jährige versteht. Damit auch ja keiner einen Zusammenhang übersieht, wird mit kurzen Rückblenden gearbeitet, welche eine Beleidigung meiner Intelligenz darstellen. Doch gab es früher in Relation zu den guten Filme wirklich weniger Schrott? Das bezweifle ich. Ob 90er, 80er, 70er oder welche Dekade auch immer: Den Großteil an Filmen halte ich für Schrott. Von den letzten Blockbustern wird z. B. imo nur Herr der Ringe und Spiderman überdauern. Ganz ahnlich sehe ich es im Spiele-Sektor: Groß angekündigte und professionell vermarktete Titel erweisen sich als Hype. Das war früher aber nicht anders.

Was mich bei EA am meisten aufregt ist der beschissene Vorspann "EA – callenge everything" und die undurchdachte, umständliche Menüstruktur in ihren Spielen. Wenn EA überwiegend Schrott herstellen lässt, sollen sie doch. Es gibt dringendere Probleme auf der Welt, die ihrer Lösung harren. NFS 3, 4, 5 und NFSU hatte ich für den PC original gekauft, NFSU2 spiele ich ja auf der PS2. C&C Generals habe ich allerdings nie gespielt, weils mich einfach nicht interessiert :) (Während ich C&C:RA, C&C: Tiberian Sun inkl. Firestorm und RA2 inkl. Yuri's Revenge original habe.)


Zu komplizierte Spiele sehe ich als schlecht an, ja. Ein Spiel sollte imo einen möglichst einfachen Zugang bieten, die Bedienung sollte weitgehend selbsterklärend sein oder dem Spieler nach und nach nahegebracht werden. Die ersten Level sollten besonders leicht sein, dass man schnell zu Erfolgen kommt und merkt, wie die Spielmechanik funktioniert. Dann kann der Schwierigkeitsgrad gerne zunehmen – wobei ich hier oft einen Ultraleicht-Modus vermisse. Blizzard hats in WC3 richtig gemacht: Nach gescheiterter Mission darf man den Schwierigkeitsgrad verringern. Das geht zwar nicht beliebig weit, aber man gelangt so zu einem Punkt, wo man mit etwas gutem Willen auch als Gelegenheitsspieler jede Mission schaffen kann. Ich möchte nicht für bestimmte Spiele stunden- und tagelang trainieren, nur um weiterzukommen. Das Problem sehe ich im Konsolenbereich allerdings auch, der Schwierigkeitsgrad ist mir oft zu happig – so stecke ich bei Mario Sunshine (tolle Grafik, übrigens) schon im ersten "richtigen" Level (nach der Einführungsmission) fest.

Von den neuen Konsolen interessiert mich, wenn überhaupt, nur der Revolution, aber nicht mal der interessiert mich im Moment so richtig.

3dfx Voodoo5 5500
2005-11-06, 20:48:06
Zu diesem Thema kann ich hinzufügen, dass ich selber früher vom eigenen ersparten Taschengeld einen Gameboy (in gelb sogar :rolleyes: ) kaufte und alle Spiele welche ich mir dazu kaufte...selbst jene, welche eigentlich totaler Mist waren (was ich natürlich erst nach dem Kauf merkte), komplett durchspielte.

Es gab Spiele (Super Mario Land 2 Six Golden Coins, Zelda - Links Awakening & Wario Land 1) welche ich eigentlich täglich durchspielte.

Früh extra eher aufgestanden, um vor der Schule noch schnell die 6 Coins zu holen...fast eine Art Multiplayer, da ich das immer mit meinem Bruder zusammen getätigt hatte.

Heutzutage habe ich zwar auch einen Gameboy Advance SP, allerdings schaffte ich es bisher nicht ein Spiel komplett durchzuzocken, weil man sich in der Zeit der weil schon anderes gekauft hat, es gibt heutzutage viel zu viel Spiele, und dass wichtigste ist, dass man sich vor dem Kauf schon in Reviews informiert und dann selber enttäuscht ist...besser wäre es einfach ein Spiel zu kaufen, durchzuspielen, egal wie schlecht oder gut es ist und fertig.

Früher ging das auch, aber ich denke da schätze man die Spiele mehr. Heutzutage ist durch diverse P2P Geschichten der Wert eines Spiels dermaßen gesunken...ich praktiziere das so, dass ich nur noch Spiele spiele, welche ich mir im Laden von meinem teuer erarbeitetem Geld kaufe und dann nicht nach 10 Minuten spielen als sinnlos erachte.



Aber es ist wirklich so: Früher war sehr sehr viel "besser". Weniger Information im voraus, weniger Vergleichsmöglichkeiten, weniger Geld zur Verfügung...mehr Zeit!!!

Schöner Thread.

Sunrise
2005-11-07, 06:04:25
Was die Verflachung angeht, finde ich es trotzdem falsch jene zu beklagen und davon zu schwärmen, dass früher alles besser gewesen sei. Kinofilme werden heute meistens so produziert, dass sie jeder 16-jährige versteht. Damit auch ja keiner einen Zusammenhang übersieht, wird mit kurzen Rückblenden gearbeitet, welche eine Beleidigung meiner Intelligenz darstellen. Doch gab es früher in Relation zu den guten Filme wirklich weniger Schrott? Das bezweifle ich. Ob 90er, 80er, 70er oder welche Dekade auch immer: Den Großteil an Filmen halte ich für Schrott. Von den letzten Blockbustern wird z. B. imo nur Herr der Ringe und Spiderman überdauern. Ganz ahnlich sehe ich es im Spiele-Sektor: Groß angekündigte und professionell vermarktete Titel erweisen sich als Hype. Das war früher aber nicht anders.
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Von den neuen Konsolen interessiert mich, wenn überhaupt, nur der Revolution, aber nicht mal der interessiert mich im Moment so richtigDa die Filmlandschaft (Hollywood ist in aller Munde, gemeint sind hiermit aber auch insbesondere die Independant-Produktionen aus anderen Ländern) durchaus eine Art Ader der Menschheit selbst ist, kann man daraus natürlich auch seine Schlüsse ziehen. Hier die jeweiligen Zeiten zu beklagen ist natürlich der falsche Weg, denn damit hilft man weder sich selbst, noch wird man einen Einfluss auf den Abschnitt der Zeit haben. Gute Filme sind meiner Meinung nach Einblicke in das wahre Leben, oder das genaue Gegenteil davon. Filme sind jedoch auch ein Spiegelbild der eigenen Gefühle und Empfindungen, und ähnlich wie Musik, setzen bestimmte Filme auch eine gewisse Stimmung voraus, um sie überhaupt geniesen zu können.

Wirklich gute Filme gibt es mehr als genug, jedenfalls wenn man bereit ist, abseits der Massen zu suchen. Filme, die fortwährend im Gedächtnis bleiben, einen Menschen prägen, gibt und gab es allgemein jedoch nur sehr wenige, einige davon üben eine Art Vorbildcharakter in jeder Kindheit aus.

Den zunehmenden Teil meiner Filmsammlung machen TV-Serien aus, diese sind es, die mich als "Cinemaniac" noch begeistern, besonders bedingt durch deren "Story-Arcs" und Charakterentwicklungen, die Spaß machen, Gefühle zulassen und mit Spannung und Erwartung den Zuschauer über eine längere Zeit - deutlich länger, als dies ein Fim könnte - an den Fernsehschirm fesseln.

Der Hype ist ein Zustand, den man - u.a. bedingt durch kritische Haltung und dem Alter - zwar bewusst wahrnimmt, aber nicht unbedingt teilen muss. Ich denke dass jeder, der einige Jahre wertvolle Lebenserfahrung mitbringt, und auch schon viel gesehen hat, eine gewisse Immunität dagegen entwickelt hat, das ist in anderen Bereichen des privaten Lebens nicht anders.

Was sich aber wahrscheinlich nie ändern wird, sind die Herausforderungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens zu bewältigen hat, und diese wollen auch bewusst angegangen werden - z.B. in Form eines guten Spiels. Mit Spielen sollte man sich beschäftigen müssen, man sollte innerhalb dieser "Welten" möglichst frei interagieren können, man sollte möglichst viel von sich darin einbringen können. Ein Spiel, dass mir keine Möglichkeit bietet, mich darin entfalten zu können, mir interessante Welten aufzuzeigen, mich anderen oder neuen Ideen zuzuwenden, ist für mich nicht nur langweilig, sondern auch reine geistige und private Zeitverschwendung. Abhängig mache ich dies weder von Elementen der Grafik, der musikalischen Untermalung oder der Umsetzung, das Gerüst als solches ist hier eminent wichtig, ohne diese wichtige Basis, zerfällt jedes Spiel in Belanglosigkeit.

Ich stehe Spielen daher generell auch immer sehr offen gegenüber, jedoch nicht der Art und der geringen Bandbreite von Spielen, wie sie im Heute zusehends zelebriert wird.

Der Revolution könnte hier deshalb auch eine wichtige und tragende Rolle spielen, die Xbox360 sehe ich eher als klassiche "Konsolenerweiterung" mit viel Potential, während mir die PS3 noch kein allzu klares Bild liefert.

Sunrise
2005-11-07, 06:52:35
Mich würde sehr interessieren, wie Du zu der Schlußfolgerung kommst.
Ich will sie keinesfalls in Frage stellen, da mir das Hintergrundwissen zu den neuen Konsolen fehlt.Die Ausrichtung der Konsole als eierlegende Wollmilchsau "gefällt" mir nicht besonders. Alles andere bedarf momentan noch an Fakten in Form von interessanten Spielen, die man anhand der technischen Daten zwar erahnen, jedoch noch nicht exakt spezifizieren kann. Da bis zur Einführung der "Konsole" noch etliche Monate ins Land ziehen werden, werden die Antworten folgen, derzeit ist es bei mir eher ein Gefühl, in Richtung der Xbox360 zu tendieren, es ist also bestenfalls eine Einschätzung, jedoch keinesfalls eine Schlussfolgerung.