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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Games 2005/2006 - Statistikspielen!


jay.gee
2005-11-10, 16:29:52
Vielen Online-Spielern ist Statsspielen schon lange ein Begriff. Als es noch keine etablierten Ligen gab, suchten zb. Quaker ihre Herausforderung in der >>CLQ<< (www.theclq.com). Für Counterstriker war der Liverank der alten Gamesurf Server eine Herausforderung. So spielten viele Old School Clans ala db@, Bubu, Tamm, Revolt usw. in den gängigen Rankingsystemen um virtuelle Punkte.
http://img495.imageshack.us/img495/5174/clq9gj.jpg
Nachdem sich im laufe der Jahre viele Ligen etablierten, musste man sich nicht mehr über so primitive Rankingsysteme messen. Die grossen Rankingsysteme ala Liverank und CLQ gibt es schon lange nicht mehr, was sich auf vielen Publicservern positiv äusserte.

Warum positiv? Nun, jedes Rankingsystem hat vielleicht seine Herausforderung. Auf der anderen Seite bringt es immer viele Spieler mit, die vor lauter Statsgeilheit jede Art von Fairplay vermissen lassen. Gameplayschwächen werden ausgenutzt und oft frage ich mich, ob es wirklich kaum noch Spieler gibt, die einen gewissen Ehrencodex haben.

Beispiele:
Das Statsspielen bei den Spielern sehr beliebt ist, haben auch die Hersteller längst realisiert. So verpasste man Battlefield 2 ein Rankingsystem, in dem die Spieler um virtuelle Orden und Punkte spielen können. Kleinste Details werden in diesen Statistiken festgehalten und sollen dem Spieler Langzeitspass garantieren. Bei Counterstrike:Source erlauben moderne Serverrankings detailiert alle Frags und "Verdienste" wie Geiseln retten, Bomben entschärfen/legen nachzuschlagen. Auf den Webseiten der Betreiber lassen sich dann alle Statistiken abrufen und die Spieler machen daraus eine Art Wettkampf. Bei Ut2k4 lassen sich bequem über den Gamebrowser alle Wettkampfstatistiken einsehen.

Auch zukünftige Games wie ET:QW und das neue Unreal Tournament wollen ein Rankingsystem ala BF2 anbieten. Im Umkehrschluss frage ich mich dann allerdings, wie praxisfremd viele Hersteller sein können? Denn Rankingsysteme schaden dem Spielspass in erster Line mehr, als dass sie wirklich Spielspass bedeuten. Auf jeden Fall vertrete ich diese Meinung, weil die Missstände beim Online-spielen gar nicht mehr zu übersehen sind.
http://img495.imageshack.us/img495/9057/liverank5bf.jpg
Viele Gamer sind so auf ihrer Statistiken fixiert, dass das schon krankhafte Züge annimmt. Spielspass? Und was ist ein Ehrencodex? Und was sagen Statistiken schon über die wahren Fähigkeiten eines Spielers aus? Ich finde es putzig, wie viele Spieler ihre Signaturen mit ultrawichtigen Rankings schmücken, die sie sich virtuell erspielt haben. :|

Bei BF² mag es einen gewissen Anreitz haben, da man sich zusätzliche Waffen frei spielen kann. Die Kehrseite der Medaille hat aber einen bitteren Beigeschmack. Der Begriff Gameplayvergewaltigung, den meine Spezies Gamer in diverse Foren getragen hat, ist nämlich keine Randerscheinung mehr, vielmehr ist es ein Übel, mit dem viele Online Spieler von heute zu kämpfen haben.

So werden Spielschwächen von den Statsspielern ausgenutzt und oft fehlt sogar eine gewisse Einsicht. Da Dice zum Beispiel bis jetzt unfähig war, die Startzeit auf offiziellen Servern festzulegen, sind viele schon am Spielen, während andere noch connecten. Somit sieht man häufig Spieler, die mit einem Flugzeug die Spawnpunkte ala Flugzeugträger angreifen, ohne dass sich diese Spieler wehren können.

Was erfahrenere Spieler auch unter dem Begriff Basereaping kennen, ist für viele Spieler ganz normaler Alltag. Beim Run auf virtuelle Punkte ist es für diese Leute nebensächlich, dass die X-Base mit einem X gekennzeichnet ist.
Auch ist es nebensächlich, ob dieses vom Spielprinzip so angedacht ist. Alles was die Software zulässt, wird ausgenutzt. *Hauptsache die Punkte stimmen* Dafür gibt es auch diverse andere Beispiele, die ich hier nicht näher erörtern möchte.

Bei Counterstrike:Source sieht man fast nur noch Spieler, die im Minutentakt /statsme oder /pskill in den Chat schreiben. Mit diesen Befehlen lassen sich die Statistiken für den Spieler per Chatbefehl abrufen und einsehen. Und natürlich legen auch hier viele Spieler ihr Spielweise auf die Statistiken aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Gamemodis ala CTF oder ASS, sind viele Maps bei CS auf einem Publicserver sehr unausgeglichen.

Typische Beispiele hierfür sind Assault oder Dust. Während sich Dust sehr CTlastig spielt, ist Assault eine T Map, wie sie unausgeglichener eigentlich gar nicht mehr sein kann. Und hier frage ich mich, ob es wirklich kaum noch Spieler gibt, die einen gewissen Anspruch haben. Viele Spieler warten minutenlang in der Warteschleife, bis ein Platz auf der leicht zu spielenden Seite frei wird. Auf der Gegenseite könnten sie ja ihre Stats versauen.

Oft spielen sie dann auf der leichten Seite sogar mit 2-3 Mann mehr und gieren nach ihren Statistiken. Und hier werfe ich die Frage in den Raum, was diese Statistiken wert sind? Ist es das wert, dass Fairplay und Spielspass unter diesem Einfluss leiden? Was ist ein Rankingsystem wert, in dem sich Spieler ihre Orden und Statistiken ermogeln? Ist es nicht peinlich, wenn man das Team welches verliert verlässt, um dann ins Winteam zu joinen? Ist die Herausfordeung nicht grösser, wenn man seine Gegner nicht wie die "Hasen abschlachtet"?

Manche Leute sind schon so krank, dass sie einen Server verlassen, wenn sie verlieren, ihre KD und somit ihre Statistiken darunter leiden. Wissen diese Menschen eigentlich noch was echter Spielspass ist?

Ich könnte es mir leicht machen und behaupten, dass das alles die Schuld der ganzen Kids wäre. Allerdings sind auch viele ältere von dem Wahn gefangen, den das Statsspielen mitsichbringt. Früher habe ich selbst mal auf Stats gespielt und dennoch erging es mir wie zahlreichen Freunden von mir. Für uns war es in erster Linie immer wichtig, sich mit den Besten auf einem Server zu messen. Zahlreiche Spieler mit denen ich im laufe der Jahre durchs Net gegangen bin, hatten diesen Codex.

Nein, damit möchte ich nicht klarstellen, was für ein toller Hecht ich doch bin.
Diesen Codex hatten bis vor wenigen Jahren noch sehr viele Spieler und ich vermisse das 2005/2006 etwas. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass alle Werte die Spieler meiner Spezies erlernt haben, heute gar nichts mehr wert sind. ;(

Ganz leugnen lässt sich ein Treffen der Generationen ja dann doch nicht. Ist es doch nur die Unreife die viele Spieler an den Tag legen? Müssen sie einen gewissen Codex erst erlernen? Wenn ja, warum trifft man immer weniger Menschen mit einem Ehrencodex? Ich behaupte immer, dass man beim Online-spielen oft ein Spiegelbild unserer Gesellschaft erlebt. Sind es gesellschaftliche Probleme, die viele Menschen die Flucht in virtuelle Statistiken und eine Traumwelt antreten lassen? Genaugenommen weiss ich es selbst nicht genau. Nur haben in Zeiten von Flaterates die Missstände beim Online-spielen besonders in den letzen 2-3 Jahren massiv zugenommen.

Da spricht eine heranwachsende Generation von eSports, verfolgen ihre Popstars bei Giga und wenn es darauf ankommt, lassen viele Spieler einen gewissen Sportsgeist vermissen. Wenn ihr auf dem Bolzplatz Fussball spielt, werden doch auch immer faire Teams gemacht. Und wisst ihr woran das liegt? Genau, es gibt dort keine Statistiken und es zählt der Spielspass. ;) Wobei ich mir sicher bin, dass viele schon gar nicht mehr wissen, wie ein Bolzplatz aussieht.

Warum dieser Text?
Nun, zum einen wollte ich einmal meinen Unmut aussprechen. Es ist verdammt schade, was viele Spieler aus meinem/eurem Hobby gemacht haben. Dabei verkennen sie leider oft, was sie aus ihrem eigenen Hobby machen. Klingt kompliziert, ist aber so. Zum anderen interessiert mich natürlich wie immer eure Meinung zu der Thematik.

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Laz-Y
2005-11-10, 17:10:08
Sehe ich genauso. ich spiele, wenn ich Zeit und Lust habe, WarCraft 3. Dort ist es genau so wie du es beschrieben hast.
* ladder-spiele werden nur gespielt, um ein neuen avatar zu bekommen aber nicht dem spielspass wegen.
* wenn man gewinnt, wird man von manchen beschimpft weil man dem gegener den win 'geklaut' hat und seine stat damit vermiest.
* es werden zig accounts angelegt, um neue strategien erst 'auszuprobieren' - der stat wegen.
* hat man ne gute stat wird man angebettelt, ob man den account verkaufen möchte - hat man ne schlechte stat wird man ausgelacht was man für ein noob ist (beides mir schon passiert, mit dem selben account (hab auch nur einen)).
* will man mit bekannten im bnet nen fun-spiel machen (footman etc.) kommen so kommentare wie "da bekomme ich keine punkte für" oder "ich will mir meinen skill nicht versauen".

und leider noch einiges mehr. ich finde sowas traurig. da frage ich mich warum man überhaupt 'spielt'. das hat doch mit spass nichts mehr zu tun.
und ich bin überzeugt dass das vor allem durch kids überhand genommen hat. imho haben normale erwachsene (ausnahemen gibts immer) a) für so eine spielweise schlicht und ergreifend keine zeit und b) sind sie intelligent genug, um den unsinn so einer spielweise einzusehen. es ist nur die frage, ob soetwas mit dem älterwerden wieder abgelegt wird.

was warcraft 3 angeht kann dir also voll und ganz zustimmen.

looking glass
2005-11-10, 17:21:16
Sry jay,

aber Du simplifizierst die Stats auf, nun ja, Kill/Death Ratio. Möglicherweise liegt das aber am Statsystem der von dir genannten Spiele.

Lass es mich anders an einem Beispiel sagen Savage - Battle for Newerth. Auch jenes hat ein Statsystem (was durch Fanerweiterungen erst nutzbar und verbessert wurde), z.B. bei www.clansavage.com (Ex2 Fanerweiterung). In jenem System gibt es mehr als Kill/Death Ratio. Es gibt Damagepunktecounter für Gebäudeschäden, aber auch für Spielerschaden (also nicht unbedingt Kill), Healerstatistik, Win/Los Statistik für den Commander, wieviele Angriffe man geblockt hat, selbst unrühmliche Statistiken werden gesammelt, z.B. wie oft jemand einen Buff angefordert und bekommen hat, oder wieviele NPCs er getötet hat.

Nach jeder Runde gibts die "Hall of Fame" jedoch werden nicht nur die meisten Kills ausgezeichnet (Sadistaward), bei der niedrigsten Deathrate (Unbreakable), sondern auch, wer hat den Todestoss versetzt (Last Action Hero), wer hat den meisten Gebäudeschaden gemacht (Homewrecker), welcher Commander hat gewonnen, wer hat die meisten EXP gesammelt (Veteran) usw..

Ich finde es also nicht wirklich schlimm, das Statsystem darf sich eben nur nicht an der Kill/Death Ratio festmachen. Das Statwhore Gehabe wird man immer haben, ob nun ohne Statsystem, Serverstatsystem, oder globalen Statsystem. Der Unterschied ist, was kann man aus den Stats noch heraus lesen - bei Savage z.B. kann man die Killstats mal mit den Buffstats vergleichen, viele Buffs und Buffanforderungen zeigen z.B. auf, das der Spieler nicht unbedingt gut ist und bei einer 2:1 Situation wohl schon nach nem Buff schreit. Wer ne beschissene Kill/Death Ratio, aber 100erte Healerawards hat, ist so schlecht nicht, er spielt nur anders (und ich will ihm im Team haben, den er lässt mich überleben), das gleiche gilt für denjenigen der viele "Homewreckerawards" bekam, den er ist es im Grunde, der das Spiel gewinnt (liegt im Spielprinzip).

Es ist die unnatürliche Gewichtung der Kill/Death Ratio, wider dem Spielmodi (ausgenommen (T)DM), die das Statwhoregehabe erst aufkommen lässt - und das über Spielegrenzen hinweg.

Naja und um ehrlich zu sein, wen man lange genug gespielt hat, ohne Clangedöns aufkommen lassen zu wollen, ist die einzige Verbesserungsmöglichkeit manchmal wirklich nur noch das egoistische Statgespiele. Ich mag es z.B. immer wieder zu versuchen meinen eigenen Homewreckerpunktestand nochmalig zu überbieten, oder noch mehr Healthpoints/Wiederbelebungen in einem Spiel zu schaffen - mit einer Kill/Death Ratio von 2:1 kann ich mich kaum noch verbessern...

So schlimm find ich Stats also nicht, jedoch weiss ich, was Du mit Statwhore meinst und das jene, in gehäufter Form, einem ein Spiel auf kaputt machen können, nur das ändert sich auch nicht, wen es kein globales Statsystem gibt. Dieses Prinzip wird es immer geben. Dagegen kann man nur etwas machen, indem man das Statsystem ausbaut und auch unrühmliche Sachen hinein bringt, bzw. für das Spiel und die Spielmodi die entscheidenen Punkte mehr ins Gewicht fallen lässt - z.B. einzig Kill/Death Ratio ohne Aufschlüsselung nach Waffe, dafür dann Sachen drin hat wie - Zeit im Heli, Heliverluste, Absatzratio (wieviele Männer aufgenommen und imzielgebiet abgesetzt) ausgeführte Befehle (Teacher Pet bei Savage ;) ), geheilte HP bei anderen usw..

Wie gesagt, es ist die Gewichtung der Kill/Death Ratio, die die meisten Spiele mit Statsystem kaputt machen.

MfG
Look

MaRs
2005-11-10, 17:47:30
Stats sollen da bleiben wo sie hingehören, nämlich bei irgendwelchen MMORPGs. Dort können die Leute meinetwegen nach Lust und Laune ihre virtuellen Punkte und Items sammeln. Shooter kommen sehr gut ohne aus, das Scoreboard pro Runde/Map reicht vollkommen aus um Ligen auszutragen, mehr schadet dem Spiel nur. Die /rank und /top15 Stats in HL(2)-Basierten Spielen verstärken den Drang nach Punkten, ohne spielen die meisten viel entspannter. Noch schlimmer finde ich den Warcraftmod, in dem man nach bester Rollenspielmanier XP sammeln kann und auch über die Runde hinaus behält.

mdf/markus
2005-11-10, 18:12:51
ich bin auch der meinung, dass stats oft den "virtuellen leistungsdruck" auf spieler extrem verstärken.

die gefahr ist, meiner meinung nach, dass die spieler gerade beim online-spielen eben oft auf ihre stats reduziert werden.

d.h. anders als im sozialen umfeld, in dem der mensch nach mehreren kriterien in kategorien eingeteilt wird, ist es beim esports so, dass rein die zahlen ausschalag geben können, in welche schublade die person zu stecken ist: noob oder pro

das problem ist auch, dass viele spieler sich selbst nur mit diesen zahlen indentifizieren und dadurch vor allem bei heranwachsenden spielern oft ein gefühl der minderwertigkeit , bzw. als folge auch depression, auslösen kann.

das alles geschieht natürlich erst, wenn man sich sehr stark auf ein spiel versteift, doch genau das ist doch bei vielen onlinegames heutzutage der fall, dass sie sehr stark den spieler "binden" und ihn zu höheren leistungsdruck fast schon zwingen wollen.

die frage ist eben die, ob spieler einer gewissen alterstufe schon reif genug sind, sich diesem leistungsdruck zu stellen, bzw. ob sie ihn richtig verarbeiten können. damit meine ich, realisieren, dass es noch genügend andere dinge gibt, als k/d-rates die im leben zählen.

btw: @ jay/gee: bin zwar neuer member hier im forum, allerdings lese ich hier beiträge schon seit geraumer zeit. und ich muss wirklich sagen, dass das niveau deiner posts schon sehr sehr hoch ist, und es eigentlich immer eine freude ist, deine beiträge zu lesen.

RaumKraehe
2005-11-10, 20:21:05
Ich kann im Grunde dem Thema nur beipflichten. Teilweise versauen Stats das "Spielgefühl". Allerdings ist mir das bis zum Release von BF2 nicht wirklich aufgefallen. Dazu spiele ich aber warscheinlich einfach zu wenig und nicht konstant genug online.

Allerdings finde ich Stats auch sehr interessant. Ich sehe wo meine Schwächen sind, mit welchen Waffen ich am besten fragge usw. Allerdings interessiert mich in diesem Fall die reine K/D-Ratio eingentlich am wenigsten.

Ich bin aber auch einer der Spieler denen es schnurz ist ob die Stats mal versaut werden. Na und? Essen kann ich die Stats nicht und was kaufen kann ich mir davon auch nicht. Bei einer Bewerbung sind die auch total irrelevant. ;) Und eben eine solche Bedeutung haben sie dann auch für mich. :) Gar keine.

jay.gee
2005-11-10, 20:40:15
Eine andere Einstellung hätte ich von dir auch nicht erwartet Krähe. :)

@looking
Ich habe das Thema KD nur als Beispiel genannt. Bei JointOps bekommt zb. der "Taxifahrer" für jeden Frag den der Passagier abliefert Bonuspunkte. Ähnlich ist es ja bei BF² und anderen Spielen auch. Support bekommt immer mehr Gewicht und wirkt sich somit auf die mathematische Formel eines Rankingsystems aus.

Das Problem liegt auf der Hand. Die meissten Formeln sind zu leicht auszurechenen und die Spieler legen ihre Spielweise nicht mehr auf den Spielspass aus, sondern auf die Statistiken. Das ist dann oft der Punkt, wo die Spielschwächen eines Spiels ausgenutzt werden.

Interessant finde ich da die Aspekte von Markus. Wie wichtig ist für die Spieler der Fame und die Anerkennung, die sie untereinander in ihren Clans suchen? *Darauf gehe ich später noch einmal ein* Bedanken möchte ich mich bei Markus für folgendes Zitat:

btw: @ jay/gee: bin zwar neuer member hier im forum, allerdings lese ich hier beiträge schon seit geraumer zeit. und ich muss wirklich sagen, dass das niveau deiner posts schon sehr sehr hoch ist, und es eigentlich immer eine freude ist, deine beiträge zu lesen.

In meinen Postings bin ich oft von Leuten umgeben, die ein gewisses Niveau erst ermöglichen. Ohne diese netten und fairen Diskussionspartner, würde mir jede Motivation für solche Beiträge fehlen. Aber danke noch einmal für das Kompliment. Man liest soetwas natürlich sehr gerne. :)

mdf/markus
2005-11-10, 23:11:36
ich will mich noch kurz zu MaRs posting äußern:

sicherlich, in mmorpgs sind statistiken und zahlen das optimale vergleichsmittel, und diese ermöglichen auch erst den spielspaß, den das genre zu bieten hat.
also daher ein fullack von mir an dieser stelle an MaRs

das problem mit zahlen bei zB egoshootern ist es, dass diese im gegensatz zu rollenspielen sehr stark von, ich nenne es jetzt "veranlagten", skills abhängig sind.

ohne jetzt rpgs schlechtreden zu wollen, bei diesem genre zählt halt primär die taktische komponente und wie lange man sich mit einem spiel beschäftigt.

diese eigenschaften überschneiden sich natürlich auch teilweise mit egoshootern, doch da kommen eben noch verschärft reaktionszeiten hinzu, die ab einem gewissen level imo schwerer trainierbar sind, als dmg-punkte zusammenzählen und wissen, welche buffs usw. am wirksamsten sind.

ich hoffe, dass mich jetzt kein gnadenloser mmorpg-verfächter falsch versteht, und glaubt, dass ich hier jetzt den skill von rollenspieler im vergleich zu shootern heruntermachen will. (ich weiß sehr wohl, dass highlevler in zB WoW sehr wohl ein gutes timing haben müssen!)

ich wollte nur tatsachen bezüglich dem statistiksystem in verschiedenen genres erläutern.

GBWolf
2005-11-11, 09:53:32
Warum dieser Text?
Nun, zum einen wollte ich einmal meinen Unmut aussprechen. Es ist verdammt schade, was viele Spieler aus meinem/eurem Hobby gemacht haben. Dabei verkennen sie leider oft, was sie aus ihrem eigenen Hobby machen. Klingt kompliziert, ist aber so. Zum anderen interessiert mich natürlich wie immer eure Meinung zu der Thematik.


du hast absolut recht. Ich spiele deswegen selbst praktisch keine Shooter mehr online. Nur noch Pro evo soccer und da ist es leider jetzt genauso, jedes Spiel wird in die Statz aufgenommen (bei den Friendly servern findet man praktisch keine Spieler) Und die LEute sind da zum Teil so besessen, dass sie z.b. bei einem Rückstand oder generell bei der von ihnen gehosteten Halbzeit hingehen und die verbindung küsntlich verschlechter, so dass sie dann im Vorteil sind, denn die Niederlage geht ja in die Statistiken. Ich selbst spiele auch lieber ohne statistik. 1. Hat man keinerlei Druck und kann auch einer Niederlage lächelnd entgegen sehen und 2. macht es einfach mehr Spass, man kann Dinge ausprobieren. Für Esportler kann es ja weiterhin extra Platformen wie ESL etc. geben aber den normalen Spielern muss das Spiel ja nicht kaputt gemacht werden. Das die Leute oft so besessen davon sind, liegt wohl daran, das die Spiele bei jugendlichen mittlerweile den höchsten Stellenwert genießen, wenn es um Wettbewerb geht, also damit wird einfach geprahlt und ich schätze viele unterliegen auch der Illusion vom Spielen leben zu können...spätestens wenn sies können wünschen sie sich sicher mal was abwechslung und können dann aber nix anderes ;) Denn Esport verschlinkt Zeit ohne ende. In der Zeit wo ich selbst (Ja habs selbst mal was übertrieben, allerdings stehts fair!) mal bei pG Fifa gezockt habe war der Ergeiz auch hoch und ich hab dementsprechend trainiert etc. Aber ich bin zum Glück damals ins richtige Berufsleben eingestiegen und hab den spielereien zwar keinen Laufpass gegeben, aber Spiele nur noch zum spass in der Freizeit nach FEierabend. Und das ist auch der höchste Status den PCGames jemals wieder bei mir erreichen werden, imho verbringt man selbst dann oft noch zu viel Zeit mit dem im grunde ja nur Sinnlosen geklicke, den ein Spiel besteht ja grundsätzlich immer nur aus ner begrenzten Anzahl von Statistiken die immer wieder neu berechnet werden, egal wie komplex das Game sein mag im Grunde isses nur ne Datenbank mit grafischer Oberfläche, das sollte man sich bewusst machen ;)

Grüße

Argo Zero
2005-11-11, 10:28:48
Oh je, jay.... Jetzt erinnerst mich an meine Beta Zeit in CS (Freundliche Kleine Kinder ahoi ;)).
Die alten Server, die alten Ladders, die alten Clans.
Da kannte man sich einfach untereinander und es war übersichtlich, weil es nur CB und ESPL gab.
Ich würde das "Problem" aber weniger den Herstellern in die Schuhe schieben. Sicher, Spiele internem Ranking-System locken besessene Statistikgeile Spieler an, aber die gab es schon immer.
Die Community in den Spielen, spiegelt nunmal leider unsere Gesellschaft wieder.
Damals hatte allerdings nicht jeder Internet-Zugang, weil es teilweise keine Flats gab und man eine menge löhnen musste.
Die Konsequenz daraus war, dass man schonmal eine gewisse Gruppe von Spielern herausfiltern konnte.
Heute heißt es, Kabel reinstecken installieren und Steam&co machen den Rest.
Das zieht neue Menschenmassen an und das Gefühl einer community geht verloren, damit auch der Respekt untereinander. Ich fühl mich anonym, also kann ich auch die Sau rauslassen...
Die Dinge sind halt so, wie sie sind, da kann man nichts machen, außer seinen Spaß irgendwo zu finden im Getümmel :)

Ri*g*g*er
2005-11-11, 15:25:25
Hi all,

also als erstes muss ich sagen ein klasse Beitrag.

genau so empfinde ich auch schon seit langem.

Am schlimmsten ist das im Moment bei Battlefield 2. (Rank Server)

Dort ist es mitlerweile soweit, dass die Leute es nicht verstehen als Team die Runde zu gewinnen, sondern sich lieber damit beschäftigen möglichst viele Frags zu bekommen.

Somit bekomme ich als sozialer Altzocker *G* immer einen mittelschweren Wutanfall, wenn das Team mal wieder zu blöde ist sich um den Win der Map zu kümmern, sondern notgeil den Frags hinterschiesst.

Ich bin Internetuser der 56k Generation und hab damals noch 200,00 DM monatl. fürs Gamen ausgegeben.
Da hat man sich als Community gekannt, geachtet und geschätzt. *snieff*

Ich für meinen Teil kann die heutige Community mit der realen Welt da draussen sehr gut in Verbindung bringen.
Ich sag nur ein Stichwort " Ellbogengesellschaft "

Aber. . .
die Spielehersteller tragen leider massive dazu bei diese Statsgeilheit weiter zu pushen. Ich erspiele mir ja auch gerne eine Medaille oder eine Waffe etc. aber wenn dann sollten Sie sich die Möglichkeiten vorher angucken und nicht nur gerecht nein übergerecht verteilen.

Mit fällt da z.b. der Unterschied zwischen UT2004 (Onslaught) und BF2 ein mal losgelöst von den Stats.
Vom reinen Gameplay her ist UT2004 viel besser designed.
Weil man erst eine bestimmte Flagge erkämpfen muss um überhaupt an die nächste zu bekommen. Das scheint in erstes Linie zwar nur eine kleine veränderung aber spieltechnisch ist es eine massive. Denn somit konzentrieren sich die Mitspieler auf einen wichtigen Knotenpunkt und spielen somit zusammen.

Somit gebe ich auch der Spieleindustrie teilweise die Schuld für die Stats und Fraggeilheit.

Ich wünsche mir eher mal so ein Spiel wo wirklich alle Klassen gleichwichtig sind und alles sehr gut aufeinander abgestimmt ist.

Wir Menschen haben nun einmal die Stärke gewisse Schwächen eines Programmes etc. auszunutzen.
Programm > Nutzung > Fehler > Ausnutzung
Bzw. wir kristallieren nach einer gewissen Zeit der Anwendung selbst minimale Schwächen heraus um diese dann auszunutzen bzw. anzuwenden um selber einen Vorteil zu erreichen.

Es müsste also nach und nach das Programm so angepasst werden das es einen optimalen Spielspassfaktor erhält.
Leider schaffen es die Entwickler ja heute sehr selten ein Spiel wenigstens halb fertig auf den Markt zu bringen. *G*


Mfg
Ri*g*g*er

InsaneDruid
2005-11-11, 16:36:28
Ein Positives Beispiel eines Stats/Ranksystems sind IMHO die GPL/GTR/GTL Ranks [http://gplrank.schuerkamp.de/php-pub/gplrank.php].

Das witzige daran: diese Stats werden aus Dateien generiert, die frei editierbare Textfiles sind. D.h cheaten ist hier die einfachste Sache der Welt, jeder der will kann sich reine Fantasiestats geben, nur für neue Rekorde wird ein (dann aber eher strenger) Proof gefordert, ein Replay, welches von "Mitarbeitern" des Rank Systems Bild für Bild überprüft wird, um zb Abkürzungen zu erkennen, Wallsliding etc.

Nun sollte man meinen, das solch ein System unmöglich am Leben bleiben, geschweige denn gar funktionieren kann. Und dennoch tut es genu dies, seit Jahren schon. Zum einen liegt es natürlich auch in der Natur von RaceSims, das es irgendwo eine physikalische Grenze gibt, die nie überschritten werden kann. Je länger das Game bekannt ist, umso klarer wird diese Grenze.

Der Rest liegt darin (IMHO) begründet, das Cheaten keinen Spaß macht, wenn dazu genau NULL "skill" benötigt wird, und auch der "dümmste" User das ohne Probleme kann. Auch da jedem User bekannt ist, das cheaten super einfach wäre, gibt es wenig Anreiz dies auch zu tun.

mdf/markus
2005-11-11, 16:42:15
@ InsaneDruid:

ein weiterer grund, warum ein solches system überlegen kann, ist natürlich auch noch die klientel bzw. die zielgruppe solcher sims, die natürlich, sagen wir, etwas reifer ist, als das durchschnittsalter einger anderer genres.

da spielt der ehrenkodex schon eine wichtigere rolle.

aber sicherlich ein positives bespiel für den virtuellen zahlenvergleich!

DanMan
2005-11-11, 16:43:00
Ich finde das alles nicht weiter schlimm, solange man nicht wegen evtl. schlechter Stats vom Server gekickt wird. Nach dem Motto: Scheiß Noob, verpiss dich. Wenn es mal so weit kommt, dann haben wir ein Problem.

(del)
2005-11-11, 16:44:19
Der Rest liegt darin (IMHO) begründet, das Cheaten keinen Spaß macht, wenn dazu genau NULL "skill" benötigt wird, und auch der "dümmste" User das ohne Probleme kann. Auch da jedem User bekannt ist, das cheaten super einfach wäre, gibt es wenig Anreiz dies auch zu tun.
Siehe Wikipedia. Wenn jedermann Tür und Tor offen stehen, verliert es seinen Reiz.

Ansonsten: Ein Beitrag, der den Nagel auf den Kopf trifft. In vielen Spielen wird das Geschehen nur noch von Stats und von statsgeilen Kiddies geprägt. Ich möchte wieder relaxte Duelle und unterhaltsame Kämpfe mit Gegnern, die aus Spass an der Freude zocken.

Was erfahrenere Spieler auch unter dem Begriff Basereaping kennen, ist für viele Spieler ganz normaler Alltag. Beim Run auf virtuelle Punkte ist es für diese Leute nebensächlich, dass die X-Base mit einem X gekennzeichnet ist.
Auch ist es nebensächlich, ob dieses vom Spielprinzip so angedacht ist. Alles was die Software zulässt, wird ausgenutzt. *Hauptsache die Punkte stimmen* Dafür gibt es auch diverse andere Beispiele, die ich hier nicht näher erörtern möchte.
Das ist wohl neben Spawnkilling das widerlichste, was man mitunter in Online-FPS Games antreffen kann.

jay.gee
2005-11-11, 17:40:29
Im BF Forum gefunden und passend zu Thematik ---> >>Click mich<< (http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=8719636083&ru=http%3A%2F%2Fsearch.ebay.de%3A80%2Fws%2Fsearch%2FSaleSearch%3Fsofocus%3Dbs%26 satitle%3D8719636083%26sacat%3D-1%2526catref%253DC5%26from%3DR7%26nojspr%3Dy%26pfid%3D0%26fsop%3D1%2526fsoo%2)
Schaut euch an was dort geboten wird. Wenn jemand der Meinung ist, dass das nicht krank ist, kann er sich gerne mit mir über die Thematik unterhalten! :)

looking glass
2005-11-11, 17:59:15
Jäger und Sammler Account, würd ich meinen, Frage ist nur, was bringt einem so ein Account, wen man ihn kauft - man spielt deshalb nicht besser und das bemerkt jeder in einem Spiel wie Bf2 nach einer Runde rumdödelns.

InsaneDruid
2005-11-11, 18:06:39
Man könnte ihn etwas weiter ausbauen und dann weiterverkloppen :)

mdf/markus
2005-11-11, 19:43:40
Im BF Forum gefunden und passend zu Thematik ---> >>Click mich<< (http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=8719636083&ru=http%3A%2F%2Fsearch.ebay.de%3A80%2Fws%2Fsearch%2FSaleSearch%3Fsofocus%3Dbs%26 satitle%3D8719636083%26sacat%3D-1%2526catref%253DC5%26from%3DR7%26nojspr%3Dy%26pfid%3D0%26fsop%3D1%2526fsoo%2)
Schaut euch an was dort geboten wird. Wenn jemand der Meinung ist, dass das nicht krank ist, kann er sich gerne mit mir über die Thematik unterhalten! :)

ich packs nicht:

hab echt schon viele fragwürdige dinge bei ebay gesehn. aber das zu ersteigern, ist echt das "fakeste", das ich mir von einem computerspieler vorstellen kann.

Gast
2005-11-12, 16:59:41
gibt es noch solche stats?

Laxer
2005-11-13, 00:19:24
zur info, deine kolumne wurde auch hier veröffentlich: http://www.battlefield2.info/

Esther Mofet
2005-11-13, 08:41:03
Schöner Beitrag Jay...
Auch ich und meine 2 Dauerzocker Kumpels die wir oft abends zusammen im GV redend zocken sind deren Leid.Und so kommt es das wir wieder sehr oft Ravenshield Terrorjagd zocken,das macht richtig Laune denn das funzt nur mit Teamplay.Auf nem BF 2 Server kommt mann sich ziemlich einsam und verlassen vor,hier kämpft wirklich wie angesprchen jeder nur für sich und seine Stats.Schade eigentlich da BF 2 zumindest technisch Referenz ist.
Naja diesen Monat soll ja Ghost Recon 3 kommen,vielleicht gibts da ja was..
Mfg The Q

Blackland
2005-11-14, 09:43:42
Ja ja, die Stats. Langzeitmotivation sollte es werden - Frust schieben ist es (überwiegend) geworden. Doch schaut man sich um, dann fällt es auf, dass meist nur relativ "junge" Spiele betroffen sind. In Ausgaben vor 2005 hat sich das etwas beruhigt. Und warum? Nun ich sag mal, die "echten" Fans des Spieles sind übrig geblieben und machen das, was es sein soll: Aus Spaß zocken.

Egal ob Shooter, Sportspiel oder Rollenspiel, die Stats.-Vergewaltigung ist allgegenwärtig. Aber was solls, spiele ich halt was anderes ;)