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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Privatsender über Satellit künftig verschlüsselt?


WhiteVelvet
2005-11-16, 10:39:43
Weil die Werbeeinnahmen nicht weiter steigen, werden Pläne für neue Einnahmen geschmiedet. Die Free-TVs würden aber dennoch weiterhin kostenlos bleiben.

Der kostenlose Empfangsgenuss via Satellit könnte in Zukunft empfindlich eingeschränkt werden: Wie die Zeitschrift "Digital Fernsehen" berichtet, denken die Privatsender über eine Grundverschlüsselung nach. ProSieben, Sat.1 und kabel eins, aber auch RTL, RTL II, VOX & Co. könnten dann zwar nach internationalem Vorbild weiterhin kostenlos, aber nur noch in Verbindung mit einer Smartcard gesehen werden.

Im Hintergrund für diese Überlegungen stehen demnach Pay-TV-Pläne der Sender, die vor allem durch die stagnierenden Werbeeinnahmen motiviert sind. Um die technische Reichweite hierfür möglichst zu pushen, sollen die Haushalte auch für die bisher gewohnten Programme einen entsprechend ausgerüsteten Receiver samt Smartcard erwerben. Kostenpflichtige Angebote könnten dann nämlich recht einfach genutzt werden.

[...]


Der komplette Bericht ist hier (http://www.tvmatrix.de/?newsid=6523)

Schon ein Hammer, aber wen interessierts? Werden halt keine Privaten mehr geguckt. Serien gibts eh in Tauschbörsen, Dokus auch, den Rest kann man eh vergessen und ARD und ZDF und die schönen Dritten gibts ja auch noch :)

PatkIllA
2005-11-16, 11:23:53
Sorry, aber wer zahlt denn für den Mist?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit mehr Geld machen.

RMA
2005-11-16, 11:32:52
Ist doch eher ein strukturelles Problem, wie schon angesprochen. Was tagsüber auf den Privaten läuft, reden wir nicht drüber, teilweise auf Sub-BILD-Niveau, aber ich wundere mich eh, wie lange die gefaketeten Talkshows über Brustvergrößerung und Gerichtsshows - grundsätzlich über Sexualdelikte oder Gewaltverbrechen - schon durchhalten.

Und abends können die Privaten ab und zu große Spielfilme bieten. Durch die DVDs dürfte aber gerade dieses wichtige Geschäft am wegbrechen sein. Wer guckt schon Herr der Ringe auf RTL mit 2 h Werbung und mit verstümmelter Aspect Ratio, weil der Film bei Rolf Hans aus Finsterndorf auf seinem Anno '76 Technicolor-TV mit 4:3 AR passen muss, wenn's den Film doch in der Videothek schon seit 'nem Jahr zu haben gibt?

Da stehen mittlerweile die Öffentlich-Rechtlichen fast besser da - der Content, den sie ausstrahlen, Reportagen, Magazine, Polit-Talkshows (und ich meine jetzt nicht Sabine Christiansen, die könnte vom Niveau her eigentlich auf RTL II senden), ist exklusiv, nicht von Werbung verseucht und auch nicht auf DVD zu haben.

Insofern logisch, dass die Privaten aufschreien. Aber mit 'ner Smartcard das Geld wieder reinholen ist doch arg illusorisch, dass viele Leute den Schrott gucken, ok, aber dann auch noch dafür zahlen? Die sollten sich lieber mal an die eigene Nase fassen und das Nachmittagsprogramm mal wieder mit etwas Inhalt füllen...

deekey777
2005-11-16, 11:46:37
Ich glaube, die News wurde verdreht. Es waren vor einem halben Jahr in erster Linie die Kabelanbieter, die meinten, daß die Privaten über Satellit grundverschlüsselt zu empfangen sein müssen, da den Kabelanbietern die Kunden weglaufen, die auf Satellit umsteigen: Wenn man selbst für etwas unfähig ist, schiebt man die Schuld auf andere (zuletzt war es die ANGA, die DVB-T verteufelte).
Privatsender forcieren Grundverschlüsselung ihrer Signale (http://www.digitalfernsehen.de/news/news_48709.html)
Eine Grundverschlüsselung ist Selbstmord für die Privaten, da sie so viele Zuschauer verlieren würden. Wo ich aber eine Grundverschlüsselung begrüße, ist bei den ÖR, aber nur über Satellit, damit die Rechte an einzelnen Sendungen/Sport nur für Deutschland gekauft werden.

IMHO käme eine Grundverschlüsselung nur dann in Frage, wenn die Privaten ihr Programm doppelt anbieten: entweder mit reduzierter Werbung oder anstatt Dummbeutel-Nachmittagsprogramm wieder ein schönes Nachmittagsprogramm mit guten Serien + weniger Werbung/Werbung nur zw. Sendungen. Am ehesten liegt aber die Möglichkeit, daß die beiden Großen grundverschlüsselte Spartensender anbieten.

Hab was gefunden:
http://forum.digitalfernsehen.de/forum/showpost.php?p=1007481&postcount=228

Johnny Silencio
2005-11-16, 11:49:43
In England ist doch auch alles verschlüsselt.Wieso nicht mal bei den Deutschen versuchen. ;)

deekey777
2005-11-16, 12:01:15
In England ist doch auch alles verschlüsselt.Wieso nicht mal bei den Deutschen versuchen. ;)
Ich bezweifle sehr stark, daß es in UK ein dummbeutel-Pgramm mit 15 Minuten Werbung verschlüsselt angeboten wird. ;) Es gibt einige Leute, die ihre Schüssel lieber auf Astra 28° ausrichten, insbesondere weil ITV seit einiger Zeit unverschlüsselt ist. X-D Auch wenn auf Englisch: Der Zuschauer bekommt eine sehr gute Auswahl.
Deutschland ist eine Oase des freien privaten TV.


Das paßt wie Faust aufs Auge...

Satellitenbetreiber und Kabelgesellschaften fordern ein bundesweites Ende der Subventionierung für digitales Antennenfernsehen. Nachdem die EU-Kommission entschieden hat, dass Beihilfen der Medienanstalten für das so genannte DVB-T in Berlin illegal sind, wittern sie ihre Chance, den ungeliebten Wettbewerber auf Abstand zu halten.
DÜSSELDORF. "Die Finanzierung von DVB-T ist krank. Für uns ist die Brüsseler Entscheidung ein Signal für Europa", sagte Ferdinand Kayser, Vorstandsvorsitzender des Luxemburger Satellitenkonzerns SES Astra, dem Handelsblatt. Kayser kann sich statt einer Subventionierung von DVB-T einen neutralen Digitalisierungsfonds aus öffentlichen Mitteln vorstellen, aus dem dann alle drei Verbreitungswege Satellit, Kabel und Digital-Antenne gleichberechtigt gefördert würden. Die Forderungen der Kabelkonzerne gehen hingegen weiter. Der Verband der privaten Kabelnetzbetreiber Anga fordert ein Ende des digitalen Antennenfernsehen zugunsten des mobilen Handy-TV-Standards DVB-H. "DVB-T hat weder den Zuschauern noch den Programmveranstaltern einen nachhaltigen Mehrwert gebracht. Es sollte schnellstmöglich durch innovative Angebote für die mobile Nutzung über den DVB-H-Standard abgelöst werden", sagte Anga-Präsident Thomas Braun am Dienstag. Für den Kabelbetreiber Ewt ist das "Überall-Fernsehen" ohne Sinn und Zweck: "DVB-T ist ein Rohrkrepierer", sagte ein Sprecher des Augsburger Unternehmens, das derzeit zwei Millionen Haushalte zu seinen Kunden zählt. Im Gegensatz zu Satellit und Kabel wird der Ausbau des terrestrischen Digital-Fernsehens (DVB-T) von den Landesmedienanstalten mit hohen Fördermitteln unterstützt. Aber zumindest die Beihilfen der Landesmedienanstalt für den Ausbau im Raum Berlin-Brandenburg sind nun illegal. Dies befand die EU-Kommission in der vergangenen Woche. Steuergelder in Höhe von etwa zwei Mill. Euro, die an RTL, Pro Sieben, Sat 1 und andere Sender ausgeschüttet wurden, müssen nun zurückgezahlt werden. Die Entscheidung der EU-Kommission geht auf die Beschwerde mehrerer Kabelnetzbetreiber zurück. Diese fürchten, dass ihnen durch den subventionierten Ausbau von DVB-T in allen Ballungsräumen wichtige Umsätze wegbrechen. "Die einseitige Förderung von DVB-T in Deutschland betrachten wir nicht als normal", sagt Astra-Chef Kayser, der früher den Bezahlsender Premiere führte. Die privaten Fernsehunternehmen denken nach der Brüsseler Entscheidung an einen Ausstieg: Ohne Fördermittel geht die Neigung der TV-Konzerne RTL und Pro Sieben Sat 1 gegen Null, weiter in die neue Übertragungstechnik zu investieren. "Unser Engagement bei DVB-T ist abhängig von einer Förderung. Ohne Subventionen rechnet es sich nicht für uns", sagte eine Sprecherin von Pro Sieben Sat 1. Beim Bertelsmann-Sender RTL in Köln hieß es: "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich durch die EU-Entscheidung geändert. Dies darf auf keinen Fall zu unseren Lasten gehen." Nach Branchenangaben geben die Privaten in diesem Jahr annähernd 30 Mill. Euro für die Ausstrahlung ihrer Programme über DVB-T aus. Im Gegensatz zu RTL und Pro Sieben Sat 1 drängen ARD und ZDF auf eine flächendeckende Einführung des digitalen Antennenfernsehens. Vor allem die ARD hält hartnäckig an DVB-T fest. Denn sie betreibt eigene Sendeanlagen, um deren Auslastung sie bei einem Ende von DVB-T fürchtet. Ob es zu einem weiteren Ausbau kommt, ist unterdessen fraglich. "Ein rein öffentlich-rechtliches DVB-T-Angebot wäre aufgrund der exorbitant hohen Kosten eine beispielslose Verschwendung von Rundfunkgebühren", kritisiert Anga-Präsident Braun. Die EU-Kommission spricht sich nach eigener Einschätzung mit ihrer Entscheidung von vergangener Woche nicht gegen den Ausbau von DVB-T aus. Im Umfeld der für Medienpolitik zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding hieß es, der in Deutschland bis 2010 angestrebte flächendeckende Ausbau sei nicht in Gefahr. Digitales Antennenfernsehen Engpass : Kleine Fernsehsender sind auf DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) nicht besonders gut zu sprechen. Denn beim digitalen Antennenfernsehen stehen nur 24 Kanäle zur Verfügung – zu wenig Platz für Nischensender. Zum Vergleich: Beim Kabel gibt es 33 bis 37 Plätze für Sender. Per Satellit bekommt der Kunde sogar mehr als 100 Kanäle ins Haus geliefert. Expansion : Die Einführung von DVB-T in Deutschland schreitet rasch voran. Das "Überall-Fernsehen" gibt es bereits in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Niedersachsen, Sachsen, Rheinland, dem Ruhrgebiet und Teilen Frankens. Zum Empfang von DVB-T genügt eine kleine Zimmerantenne und ein Decoder. Im Gegensatz zum Kabel fallen wie beim Satelliten keine Zusatzgebühren an.
wiwo.de |16. November 2005
http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/elemid/1/searchno/0/id/1301/SH/3a1902130ffdd9cf196549dd4824fa/depot/0/index.html

RMA
2005-11-16, 12:09:50
Ich bezweifle sehr stark, daß es in UK ein dummbeutel-Pgramm mit 15 Minuten Werbung verschlüsselt angeboten wird. ;) Es gibt einige Leute, die ihre Schüssel lieber auf Astra 28° ausrichten, insbesondere weil ITV seit einiger Zeit unverschlüsselt ist. X-D Auch wenn auf Englisch: Der Zuschauer bekommt eine sehr gute Auswahl.
Deutschland ist eine Oase des freien privaten TV.


Das paßt wie Faust aufs Auge...

Satellitenbetreiber und Kabelgesellschaften fordern ein bundesweites Ende der Subventionierung für digitales Antennenfernsehen. Nachdem die EU-Kommission entschieden hat, dass Beihilfen der Medienanstalten für das so genannte DVB-T in Berlin illegal sind, wittern sie ihre Chance, den ungeliebten Wettbewerber auf Abstand zu halten.
DÜSSELDORF. "Die Finanzierung von DVB-T ist krank. Für uns ist die Brüsseler Entscheidung ein Signal für Europa", sagte Ferdinand Kayser, Vorstandsvorsitzender des Luxemburger Satellitenkonzerns SES Astra, dem Handelsblatt. Kayser kann sich statt einer Subventionierung von DVB-T einen neutralen Digitalisierungsfonds aus öffentlichen Mitteln vorstellen, aus dem dann alle drei Verbreitungswege Satellit, Kabel und Digital-Antenne gleichberechtigt gefördert würden. Die Forderungen der Kabelkonzerne gehen hingegen weiter. Der Verband der privaten Kabelnetzbetreiber Anga fordert ein Ende des digitalen Antennenfernsehen zugunsten des mobilen Handy-TV-Standards DVB-H. "DVB-T hat weder den Zuschauern noch den Programmveranstaltern einen nachhaltigen Mehrwert gebracht. Es sollte schnellstmöglich durch innovative Angebote für die mobile Nutzung über den DVB-H-Standard abgelöst werden", sagte Anga-Präsident Thomas Braun am Dienstag. Für den Kabelbetreiber Ewt ist das "Überall-Fernsehen" ohne Sinn und Zweck: "DVB-T ist ein Rohrkrepierer", sagte ein Sprecher des Augsburger Unternehmens, das derzeit zwei Millionen Haushalte zu seinen Kunden zählt. Im Gegensatz zu Satellit und Kabel wird der Ausbau des terrestrischen Digital-Fernsehens (DVB-T) von den Landesmedienanstalten mit hohen Fördermitteln unterstützt. Aber zumindest die Beihilfen der Landesmedienanstalt für den Ausbau im Raum Berlin-Brandenburg sind nun illegal. Dies befand die EU-Kommission in der vergangenen Woche. Steuergelder in Höhe von etwa zwei Mill. Euro, die an RTL, Pro Sieben, Sat 1 und andere Sender ausgeschüttet wurden, müssen nun zurückgezahlt werden. Die Entscheidung der EU-Kommission geht auf die Beschwerde mehrerer Kabelnetzbetreiber zurück. Diese fürchten, dass ihnen durch den subventionierten Ausbau von DVB-T in allen Ballungsräumen wichtige Umsätze wegbrechen. "Die einseitige Förderung von DVB-T in Deutschland betrachten wir nicht als normal", sagt Astra-Chef Kayser, der früher den Bezahlsender Premiere führte. Die privaten Fernsehunternehmen denken nach der Brüsseler Entscheidung an einen Ausstieg: Ohne Fördermittel geht die Neigung der TV-Konzerne RTL und Pro Sieben Sat 1 gegen Null, weiter in die neue Übertragungstechnik zu investieren. "Unser Engagement bei DVB-T ist abhängig von einer Förderung. Ohne Subventionen rechnet es sich nicht für uns", sagte eine Sprecherin von Pro Sieben Sat 1. Beim Bertelsmann-Sender RTL in Köln hieß es: "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich durch die EU-Entscheidung geändert. Dies darf auf keinen Fall zu unseren Lasten gehen." Nach Branchenangaben geben die Privaten in diesem Jahr annähernd 30 Mill. Euro für die Ausstrahlung ihrer Programme über DVB-T aus. Im Gegensatz zu RTL und Pro Sieben Sat 1 drängen ARD und ZDF auf eine flächendeckende Einführung des digitalen Antennenfernsehens. Vor allem die ARD hält hartnäckig an DVB-T fest. Denn sie betreibt eigene Sendeanlagen, um deren Auslastung sie bei einem Ende von DVB-T fürchtet. Ob es zu einem weiteren Ausbau kommt, ist unterdessen fraglich. "Ein rein öffentlich-rechtliches DVB-T-Angebot wäre aufgrund der exorbitant hohen Kosten eine beispielslose Verschwendung von Rundfunkgebühren", kritisiert Anga-Präsident Braun. Die EU-Kommission spricht sich nach eigener Einschätzung mit ihrer Entscheidung von vergangener Woche nicht gegen den Ausbau von DVB-T aus. Im Umfeld der für Medienpolitik zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding hieß es, der in Deutschland bis 2010 angestrebte flächendeckende Ausbau sei nicht in Gefahr. Digitales Antennenfernsehen Engpass : Kleine Fernsehsender sind auf DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) nicht besonders gut zu sprechen. Denn beim digitalen Antennenfernsehen stehen nur 24 Kanäle zur Verfügung – zu wenig Platz für Nischensender. Zum Vergleich: Beim Kabel gibt es 33 bis 37 Plätze für Sender. Per Satellit bekommt der Kunde sogar mehr als 100 Kanäle ins Haus geliefert. Expansion : Die Einführung von DVB-T in Deutschland schreitet rasch voran. Das "Überall-Fernsehen" gibt es bereits in Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Niedersachsen, Sachsen, Rheinland, dem Ruhrgebiet und Teilen Frankens. Zum Empfang von DVB-T genügt eine kleine Zimmerantenne und ein Decoder. Im Gegensatz zum Kabel fallen wie beim Satelliten keine Zusatzgebühren an.
wiwo.de |16. November 2005
http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/elemid/1/searchno/0/id/1301/SH/3a1902130ffdd9cf196549dd4824fa/depot/0/index.html


Der Engpass ist bei DVB-T selber geschuldet. Ich will nicht wissen, welche idiotische Lobbyarbeit wieder dahintersteckt, dass man bei DVB-T auf MPEG2 anstatt auf MPEG4 gesetzt hat - damit wären locker so viele Sender wie im Kabel drin! Aber nun, wo der analoge Anntenbroadcast abgeschaltet und Millionen Set-Top-Boxen, die nur MPEG2 können, verkauft wurden, ist das wohl nicht mehr rückgängig zu machen.

Was wohl auch gleichzeitig der Grund ist, dass man DVB-T nicht mehr rückgängig machen kann, unabhängig von der Entscheidung aus Brüssel. Unsere Politiker wissen doch ganz genau, mit dem TV isses wie mit Brot und Spielen im alten Rom. Bei 5 Millionen Arbeitslosen werden die einen Teufel tun, DVB-T abzusägen und Millionen Leuten in Ballungsgebieten ohne vernünftige TV-Versorgung zu lassen.

deekey777
2005-11-16, 12:33:00
Der Engpass ist bei DVB-T selber geschuldet. Ich will nicht wissen, welche idiotische Lobbyarbeit wieder dahintersteckt, dass man bei DVB-T auf MPEG2 anstatt auf MPEG4 gesetzt hat - damit wären locker so viele Sender wie im Kabel drin!
Man hätte etwas warten und auf gar MPEG4 ASP setzen können, was immer noch besser als MPEG2 ist.

Aber nun, wo der analoge Antennenbroadcast abgeschaltet und Millionen Set-Top-Boxen, die nur MPEG2 können, verkauft wurden, ist das wohl nicht mehr rückgängig zu machen.
Das ist auch nicht das Problem, nicht nur deutschland wird auf MPEG2 beim DVB-T gesetzt. Das Problem ist wie auch bei DVB-S und -C, daß man zuviele Sender auf einen Transponder/Bouquet packt und so die Bitrate für einzelne Sender ausgeht. Hier in Göttingen wird es nur 12 Sender geben - mit 4 Sendern pro Bouquet! Das ist doch hirnlos. Lieber hätte man durch die Abwesenheit der Privaten breitmachen sollen und nur 2 Sender pro Bouquet ausstrahlen.


Was wohl auch gleichzeitig der Grund ist, dass man DVB-T nicht mehr rückgängig machen kann, unabhängig von der Entscheidung aus Brüssel. Unsere Politiker wissen doch ganz genau, mit dem TV isses wie mit Brot und Spielen im alten Rom. Bei 5 Millionen Arbeitslosen werden die einen Teufel tun, DVB-T abzusägen und Millionen Leuten in Ballungsgebieten ohne vernünftige TV-Versorgung zu lassen.
DVB-T ist an sich nichts schlimmes, es ist auch keine Konkurrenz für Kabel oder Sat. Doch die Kabelanbieter, die gegen das DVB-T vorgehen, beweisen nur eins: Sie sind unfähig.

dogmeat
2005-11-16, 15:32:00
Ich kenne mich zwar nicht besonders aus, aber was macht es für einen Sinn FreeTV zu verschlüsseln? Oder wollen die gar auf PayTV umstellen?

deekey777
2005-11-16, 16:42:21
Ich kenne mich zwar nicht besonders aus, aber was macht es für einen Sinn FreeTV zu verschlüsseln? Oder wollen die gar auf PayTV umstellen?

Man bekommt Geld, wenn Free-TV grundverschlüsselt ausgestraht wird, siehe zB Kabel Deutschland Free: Alles Sender sind dort per Sat oder zT analog freiempfangbar.
Dieses Spielchen wollen die beiden großen Privaten nicht mitspielen, besser gesagt, sie wollen da schon mitspielen, wenn sie genug Geld dafür bekommen.

Heimatsuchender
2005-11-16, 20:08:02
Die Entscheidung ist für mich eigentlich ganz einfach. Egal ob über Kabel oder Satellit. Sobald die Privatsender anfangen ihr Programm zu verschlüsseln und Geld dafür haben wollen, werden sie nicht mehr geguckt. Das geht nach hinten los. Dafür ist das Programm nicht gut genug. Und das die Privatsender Werbekunden verlieren, haben die sich selbst zuzuschreiben. Viele Werbekunden wollen nicht, dass ihre Werbespots bei bestimmten Sendungen laufen. Warum wohl?

tobife

deekey777
2005-11-16, 20:26:23
Die Entscheidung ist für mich eigentlich ganz einfach. Egal ob über Kabel oder Satellit. Sobald die Privatsender anfangen ihr Programm zu verschlüsseln und Geld dafür haben wollen, werden sie nicht mehr geguckt. Das geht nach hinten los. Dafür ist das Programm nicht gut genug. Und das die Privatsender Werbekunden verlieren, haben die sich selbst zuzuschreiben. Viele Werbekunden wollen nicht, dass ihre Werbespots bei bestimmten Sendungen laufen. Warum wohl?

tobife

Wie es aussieht, ist diese News eine Ente.
Doch es gibt da einen anderen Krieg, den Krieg um die digitale Einspeisung der großen privaten Sender ins Kabel.