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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mehrere Elektrotechn. Fragen


L. Trotzkij
2005-11-20, 14:11:27
Hi

1. Was ist ein Pull-down bzw. up Widerstand?
2. Was sind Niederohmige bzw Hochohmige Ausgänge ?

zu 2. Vom Namen sollte es eigentlich klar sein, allerdings habe ich hier ne Anwendung, wo es nicht hinhaut.

Tyson
2005-11-20, 14:49:41
zu 1.

Pull-up bzw. Pull-down Widerstände ziehen einen Eingang auf einen definierten Pegel (low bzw. high), wenn "kein" Signal anliegt. Verhindert das freie Schweben der Spannung auf der Leitung. Pull-up und Pull-down Widerstände sind in der Regel 10k groß, Abweichungen sind aber möglich, ist aber nen guter Richtwert.

zu 2.

Niederohmige Ausgänge sind für große Ströme gedacht, hochohmige für kleine. Einzelheiten weiß ich dazu aber nicht, brauchte ich noch nie.


Gruß Tyson

L. Trotzkij
2005-11-20, 16:14:30
Also geht es bei 1. vor allem darum die TTL Pegel einzuhalten?

IceLord
2005-11-20, 16:42:31
1
Ja es geht darum das der Eingang immer definiert ist auch wenn kein Signal anliegt.
2
Hochohmige Ausgänge habe ich eigentlich noch nie gesehen aber meisstens sind die Eingänge hochohmig und die Ausgänge Niederohmig.

DocEvil
2005-11-20, 17:02:03
Bei TTL ist ein unbeschalteter Eingang gleich H-Pegel.
Wenn du einen logischen ruhepegel am eingang willst dann kannst du z.b. einen pull-down-widerstand ranschalten, somit hast du nen L-Pegel.

Beispiel pull-down:

+5V
|
|
/
|
|
+------- Eingang
|
|
R (pull-down)
|
|
GND


Beispiel pull-up, z.b. wenn du nen open-collector-ausgang hast und ihn an einen cmos-eingang anschliessen willst:

+5V
|
|
R (pull-up)
|
|
+------- Eingang
|
|
\ C (open-collector)
|-B---
/ E
|
|
GND



Zum thema nieder-/hochohmig.
Niederohmige ausgänge können hohe ströme schalten und trotzdem noch die geforderten mindestpegel einhalten (z.b. bei hoher buskapazität). Hier ist der ausgang als gegentakt-endstufe mit 2 transistoren aufgebaut.

Bei hochohmigen ausgängen besteht der ausgang z.b. nur aus einem transistor und einem pull-up-widerstand, der 5V-pegel ist dann kaum belastbar.

L. Trotzkij
2005-11-20, 18:09:18
Mal noch ne andere Frage.

Wie kann man eigentlich ne Transistor-Schaltung analysieren, in der an der Basis des Trans. noch ein 100k Widerstand liegt?

Also, wie kann man davon ausgehen, dass er durchgesteuert wird, obwohl der rbe des trans ja nicht bekannt ist?

DocEvil
2005-11-20, 18:32:02
vor der basis eines transistors liegt ja i.d.r. immer ein vorwiderstand.
Alles was du wissen musst ist die stromverstärkung des transistors, und selbst wenn du sie nicht weisst liegt sie wohl irgendwo zwischen 100 und 500.

Also angenommen du hast nen 100k-basiswiderstand und dort liegen 5V an, somit wär der basisstrom I=U/R = (5V-0,7V)/100k = 43nA

Einen verstärkungsfaktor von 200 angenommen, somit hast du einen
Collectorstrom von 43nA*200=8,6mA.

Jetzt hängts ab wie gross der pull-up-widerstand ist, sagen wir mal 10k und Vc = 5V. Somit können durch den widerstand maximal I = U/R = 5/10k = 0,5mA fliessen, der transistor kann aber bis 8,6mA treiben. Am transistor ist die spannung U_ce also fast 0V.


+5V
|
|
R=10k
|
|
+------- Eingang = 0V/low
|
|
\ C
|-B--- R=100k---- +5V
/ E
|
|
GND

Tyson
2005-11-20, 18:36:56
rbe kannst du in der Regel mit 0,65 oder 0,7 V annehmen (ist ja im Prinzip ne Diode). Der 100k Widerstand hat den Sinn zu verhindern, dass zuviel Strom in die Basis fließt.
1. kann der Transistor dabei draufgehen (ich sprech da aus Erfahrung) und
2. würde, wenn du das ganze über nen IC ansteuerst die Ausgangspannung des ICs in die Knie gehen.

Zur Analyse von Transistorschaltungen 2 Tipps.
Kirchoff 1 und 2!! Alles andere ergibt sich
(Die Summe aller Spannungen in einer Masche ist immer Null. Die Summe aller in einen Punkt fließenden Ströme ist Null.)

Durchgesteuert ist der Transistor wenn Uce = Ube ist.
Wenn es dich genauer interessiert:
http://prof-gossner.de/Frameset.html -> Kapitel 12 / Seite 9

Gruß Tyson